Titel: Ueber die Darstellung des neuen Seidendrucks mittelst örtlicher Farben, und ihre Befestigung durch Wasserdämpfe.
Autor: Dr. Wilhelm Heinrich Kurrer [GND]
Fundstelle: Band 1, Jahrgang 1820, Nr. III., S. 39
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III. Ueber die Darstellung des neuen Seidendrucks mittelst örtlicher Farben, und ihre Befestigung durch Wasserdämpfe. Von Wilh. Heinr. v. Kurrer in Augsburg. Kurrer über den neuen Seidendruck mittelst örtlicher Farben. Die Kunst, Seide mit oͤrtlichen Farben zu drucken, und sie nachher durch Wasserdaͤmpfe zu befestigen, ist eine Folge des hoͤhern Schwunges und der Vervollkommung der Kattundruckerei; denn nur von ihr aus konnte das Verfahren, Seide mit oͤrtlichen Farben zu drucken, hervorgehen, wie dies auch mit der Art, die Seide in bestimmten Desseins farbig darzustellen, auf dem Wege des Aufdrucks mit den geeigneten Basen und dem nachherigen Faͤrben der Fall war. Das neue Verfahren, seidene Gewebe mit oͤrtlichen oder Applikationsfarben zu drucken, wurde erst seit 2-3 Jahren versucht, und jezt liefert es Erzeugnisse, die einen hohen Grad von Vollkommenheit haben. Zu dem Geschichtlichen des Verfahrens kann ich außer dem eben Gesagten blos noch den Namen derjenigen beifuͤgen, von denen wir zuerst Fabrikate erhielten, welche sich durch die Ausfuͤhrung sowohl im Colorit als in den Desseins vorzuͤglich auszeichneten, und auf den Ruhm vollendeter Waare Anspruch hatten. Es sind die Herren Gebruͤder HaußmannDingler's Magazin fuͤr die Druck- Farbe- und Bleichkunst. Augsburg bei Jenisch und Stage, 1ster Bd. S. 307. Dessen zweiter Band S. 317 mit einem natuͤrlichen Zeugmuster. in Loglebach bei Colmar, welche sich nicht nur durch Geschicklichkeit in der Ausfuͤhrung, sondern auch durch neue Erfindungen hervorthun, und denen abermals bei der lezten Industrie-Ausstellung im Louvre in Paris der Preis einer goldenen Medaille, und die Ehre zu Theil ward, daß ihre Manufaktur als eine der ersten des franzoͤsischen Reichs anerkannt wurde. Da das Verfahren, seidene Gewebe mit oͤrtlichen Farben zu druken, einen aͤußerst wichtigen Industriezweig ausmacht, so glaube ich durch Mittheilung desselben Manchem keinen geringen Dienst zu erweisen, um so mehr, da man nach meiner Angabe mit Sicherheit arbeiten, folglich sein Geld fuͤr ungewisse Versuche oder fuͤr truͤglichen Rezeptenkauf ersparen kann. Die seidenen Gewebe, deren man sich bei dieser Art Druckerei bedient, sind Tafft, Levantine, Trikot und Sammt. Es soll nun von den Farben selbst zuerst die Rede seyn. Von der schwarzen Farbe. Unter allen Versuchen, eine intensive schwarze Farbe fuͤr den Seidendruk zu erhalten, zeigte sich folgendes Verfahren als das beste. Man bereite sich einen concentrirten Campeschenholz-(Blauholz-)Absud, indem man zwei Pfund dieses Holzes mit einer hinreichenden Quantitaͤt Wasser zu wiederholtenmalen, und zwar so lange, bis alles Pigment ausgezogen ist, kocht, und dann den erhaltenen Absud bis auf 2 Maas (4 Pfund) Fluͤssigkeit bei gelinder Waͤrme abdampft. Darstellung der schwarzen Farbe. 2 Maas Blauholz-Absud und 1/4 Maas essigsaure Kupferaufloͤsung werden mit 20 Loth feiner Staͤrke (Ammelmehl) angeruͤhrt und in einer kupfernen Pfanne uͤber dem Feuer gut verkocht, hierauf in ein steinernes Gefaͤß ausgegossen und nach einander 2 Loth ganz fein gestoßene Gallaͤpfel, 2 Loth Baumoͤl und 2 Loth krystallisirte Weinsteinsaͤure eingeruͤhrt, alsdann aber die Masse bis zum gaͤnzlichen Erkalten geruͤhrt. Nun bringe man 14 1/2 Loth klare salpetersaure Eisenaufloͤsung hinzu, worauf man die Farbe noch eine halbe Stunde lang gut durcheinander ruͤhrt. Man lasse sie jezt vor der Verarbeitung 24 Stunden an einem kuͤhlen Orte stehen, wodurch sie fuͤr den Druck geschmeidig wird. Essigsaure Kupferaufloͤsung. Die essigsaure Kupferaufloͤsung, deren man sich bei der Bereitung dieser schwarzen Farbe bedient, wird auf folgende Art gemacht. Man loͤset 2 1/4 Pfund schwefelsaures Kupfer (Kupfervitriol) in 6 Pfund Wasser auf, und bringt 1 Pfund 12 Loth Bleizucker hinzu. Nach oͤfterem Umruͤhren laͤßt man das Ganze 24 Stunden lang stehen, und wendet dann die obenstehende Fluͤssigkeit, welche essigsaure Kupferaufloͤsung ist, zum Gebrauche an. Will man holzsaure Kupferaufloͤsung in Anwendung bringen, so wird das schwefelsaure Kupfer mit holzsaurem Kalk oder holzsaurem Blei zersezt. Salpetersaure Eisenaufloͤsung. 1 Pfund reine koncentrirte Salpetersaͤure verduͤnne man mit einem halben Pfund destillirtem oder klarem Regenwasser in einem glaͤsernen Gefaͤße, das man in ein Gefaͤß mit kaltem Wasser sezt, um die Temperaturerhoͤhung bei der Aufloͤsung des Eisens zu vermindern. Hierauf bringe man alle 4 Stunden in geringen Dosen blanke Eisenfeilspaͤne oder zerschnittenen Eisendrath hinzu, und fahre damit so lange fort, bis die Salpetersaͤure kein Eisen mehr aufzuloͤsen im Stande ist. Die braungefaͤrbte salpetersaure Eisenaufloͤsung wird nun filtrirt, und zum Gebrauche in wohlverschlossenen glaͤsernen Flaschen an einem kuͤhlen Orte aufbewahrt. Von den rothen Farben. Die rothen Farben koͤnnen auf mehrfache Weise dargestellt, und dadurch diese oder jene verlangte Schattirung hervorgebracht werden. In diesem ausgedehnten Felde lassen sich alle Schattirungen vom dunkelsten bis zum hellsten Roth erzielen, je nachdem man diese oder jene Verfahrungsart einschlaͤgt. Wir werden hier in einer Reihenfolge die vorzuͤglichsten Verfahrungsarten angeben, deren man sich mit dem besten Erfolg zur Erreichung seines besondern Zweckes bedienen kann. A. Erste Methode. Dunkelroth als erstes Aufdruckroth. 1 Maas koncentrirten Fernambukabsud verseze man mit 3 Loth fein gestoßenem und gesiebtem Gummi-Tragant, und behandle beides durch Waͤrme so lange, bis der Tragant gleichfoͤrmig aufgeloͤst ist, und das Ganze eine druckfoͤrmige Masse darstellt. Der noch warmen Masse seze man 8 Loth salpetersaure Thonerde, und 4 Gran salpetersaure Kupferkrystalle zu, und ruͤhre alles bis zur gaͤnzlichen Erkaltung. Zur hoͤhern Belebung der Farbe gebe man zulezt noch 1 Loth schwefelsalzsaures Zinn hinzu. Je mehr salpetersaure Kupferkrystalle in Anwendung gebracht werden, um so dunkler erscheint diese Vordruckfarbe. Mittelroth als zweiter Aufdruck. Hierzu eignet sich dieselbe Druckfarbe, mit Hinweglassung der salpetersauren Kupferkrystalle. Hellroth als dritter Aufdruck. Man mengt einen Theil des Mittelroth mit zwei Theilen von druckfoͤrmigem Tragantschleim zusammen, und erhaͤlt eine Rosafarbe. Hellere oder dunklere Schattirungen dieser Farbe gewinnt man durch mehr oder weniger Zusaz von Tragantschleim. Wird in der Fernambukbruͤhe 1/4 Loth fein gestoßene Cochenille abgekocht, und im uͤbrigen nach der angegebenen Art verfahren, so entstehen rothe Farben, die sich durch vorzuͤgliche Schoͤnheit auszeichnen. Auch folgende Versuche in Roth gaben mir Resultate, welche ihrer Guͤte wegen Beachtung verdienen: a) Der vorigen Farbe, statt schwefelsalzsauren Zinns, neutrales schwefelsaures Zinn im koncreten Zustand zugesezt, erschienen die Farben ins Rosa nuͤancierend. b) Concentrirter Fernambukabsud mit schwefelsaurer Thonerde (Alaun) lieferte ein sattes, ins Gelbe schillernde Roth. c) Ein Zusaz von etwas Ammonium veraͤnderte die Farbe wenig, doch wurde sie etwas saͤtter. d) Der Farbe b etwas Zinnsalz (salzsaures Zinn) zugegeben, bewirkte einen Stich ins Carmoisin. e) Schwefelsalzsaures Zinn der Farbe b mitgetheilt, brachte einen noch merklichern carmoisinartigen Ton hervor. f) Derselben Farbe etwas Ammonium beigemischt, veraͤnderte den Ton sehr wenig. B. Zweite Methode. Die zweite Verfahrungsart, um empfehlungswerthe rothe Farben hervorzubringen, besteht in Folgendem: Man bereite sich eine Basis oder einen sogenannten Ansaz dadurch, daß man in 3 Maas koncentrirter, noch heißer Fernambukabkochung 16 Loth roͤmischen Alaun aufloͤset, und sodann derselben noch 12 Loth Bleizuker zusezt. Nachdem das ganze wohl untereinander geruͤhrt worden, bleibt es 24 oder noch besser 48 Stunden lang stehen, worauf man die obenstehende rothgefaͤrbte Fluͤssigkeit zu seinem Zweke anwenden kann. Darstellung der Druckfarbe Nro. 1. 1 Maas des auf eben beschriebene Art bereiteten Fernambukansazes verdike man mit 16 bis 18 Loth arabischen oder senegalischen Gummi. Diese Farbe aufgedrukt erscheint in einem satten, etwas ins Carmoisin sich neigenden Roth. Durch einen Zusaz von salpetersauern Kupferkrystallen kann man die Farbe ganz nach Gefallen dunkeln. Druckfarbe Nro. 2. 2 Theile Farbe Nro. 1, ruͤhre man mit 1 Theil Gummiwasser zusammen. Druckfarbe Nro. 3. 1 Theil Farbe Nro. 1. mit 1 Theil Gummiwasser. Druckfarbe Nro. 4. 1 Theil Farbe Nro. 1. mit 2 Theile Gummiwasser. Will man diese rothen Farben durch Zinnaufloͤsungen hoͤher beleben, so geschieht die Verdikung mittelst Gummi-Tragants. Sehr zarte rothe Farben erhaͤlt man auch, wenn in oben angegebener Fernambukbruͤhe 1/2 Loth Cochenille abgekocht, im uͤbrigen aber so, wie angezeigt worden, verfahren wird. Bereitung des koncentrirten Fernambuks-Absudes. Man kocht 1 Pfund des besten geraspelten Fernambuks zu wiederholtenmalen mit Wasser aus, und dampft den erhaltenen Dekokt ein bis auf ein Maas. Bereitung der salpetersauren Thonerde. 2 Pfund roͤmischen Alaun loͤse man in 8 Pfund Wasser und gebe 2 Pfund salpetersaures Blei hinzu. Diese Zusammensezung ruͤhre man mehremale gut durcheinander, und lasse sie 24 Stunden stehen, wo dann die obenstehende Fluͤssigkeit die salpetersaure Thonerde darstellt. Bereitung der schwefelsalzsauren Zinnaufloͤsung. 3 Pfund Salzsaͤure werden in ein steinernes Gefaͤß gebracht, und 1 Pfund 16 Loth Schwefelsaͤure nach und nach darauf gegossen. Nun bringt man diese gemischte Saͤure in einem glaͤsernen Kolben auf 1 Pfund 8 Loth geraspeltes Zinn, stellt sie in ein Sandbad, und unterhaͤlt so lange das Feuer, bis das Zinn aufgeloͤst ist. Hierauf filtrirt man die Aufloͤsung, und gibt ihr 2 Pfund 16 Loth Regenwasser. Diese Fluͤssigkeit stellt die schwefelsalzsaure Zinnaufloͤsung dar, welche in glaͤsernen Flaschen aufbewahrt wird. Von der braunen Farbe. Vorzuͤglich gute braune Farben in verschiedenen Abstufungen koͤnnen erzeugt werden, wenn koncentrirte Fernambukbruͤhe mit schwefelsaurer Thonerde (Alaun) und salpetersauren Kupferkrystallen zusammen gebracht werden. Je mehr von dem leztern Salze dazu kommt, desto dunkler erscheint die Farbe. Das Verhaͤltniß der schwefelsauren Thonerde zum Fernambukdekokt ist gewoͤhnlich 8 Loth auf 1 Maas (2 Pfund) Dekokt. Die Verdikung, um die Farbe drukfoͤrmig zu machen, geschieht vermittelst des Gummi. Man hat aber bei dieser Farbe sowohl als bei allen Seidenfarben darauf zu sehen, daß die Verdickung nicht zu stark geschehe, sondern die Applikationsfarben (oͤrtliche Farben) nur so viel Verdickungsmittel erhalten, daß sie sich gut arbeiten lassen. Je duͤnner dieses geschehen kann, um so leichter laͤßt sich die Waare nach dem Daͤmpfen von den Verdickungsmitteln durch nachheriges Waschen reinigen. Von den gelben Farben. Unter den gelben Pigmenten zeichnet sich das der levantischen oder persischen Kreuzbeere am vortheilhaftesten aus. Um den Dekokt davon fuͤr die gelben Farben zu bereiten, verfahre man folgendergestalt: 4 Pfund feine levantische Beeren siede man gelinde 3 mal mit hinreichendem Wasser ab, und dampfe den gewonnenen Dekokt bis auf 16 Maas Fluͤssigkeit ein. Am besten aber wird jener Dekokt durch kochende Wasserdaͤmpfe bereitet, wobei man nur so viel Wasser vorschlaͤgt, als man glaubt, daß die zu Wasser verdichteten Daͤmpfe den Rest desselben ersezen, wie ich im 3ten Bande in Dingler's neuem Journal der Druk- Faͤrbe- und Bleichkunst Seite 431 etc. gezeigt habe. Darstellung der gelben Farbe. Starkes Gelb. In zwei Maas Dekokt bringe man 5 Loth roͤmischen Alaun, und verdicke das Ganze mit 1 Pfund arabischen oder senegalischen Gummi. Mittelgelb. Zwei Theile starkes Gelb und ein Theil Gummiwasser. Helles Gelb. Gleiche Theile starkes Gelb und Gummiwasser. Um hohes und feuriges oranienartiges Gelb zu erhalten, wird ein Maas gelber Dekokt mit 2 Loth Gummi Tragant verdickt, worauf man der verdickten Masse halb kalt 4 Loth salzsaures Zinn zusezt. Je waͤrmer man die mit Tragant verdickte Masse mit Zinnsalz schaͤrft, um so hoͤher oraniengelb erscheint die Farbe. Hellere Abstufungen dieser Farbe werden durch Zusaz einer groͤßern Quantitaͤt Tragantschleim hervorgebracht. Aurora, Orange und Isabellfarben. Diese Farben, welche ihrer Natur nach aus Gelb und Roth zusammen gesezt sind, werden am lebhaftesten, wenn man Roth unter das mit Alaun bereitete Gelb bringt. Am besten eignet sich hiezu die rothe Farbe, welche nach der angegebenen zweiten Methode mit schwefelsaurer Thonerde und Bleizuker erzeugt wird, wodurch sich essigsaure Thonerde in dem Ansaze bildet, welche mit dem Pigment zusammentritt, und die rothgefaͤrbte Fluͤssigkeit darstellt. Ist Roth in der Zusammensezung vorherrschend, so erscheint die Farbe hochorange; waltet hingegen Gelb vor, so zeigt dieselbe alle Abstufungen von Orange bis zur Isabellfarbe. Man hat es hier ganz in seiner Gewalt, nach Belieben Schattirungen hervorzubringen, und von mannigfaltiger Art. Von den blauen Farben. Die blauen Farben werden bald aus blausaurem Eisen (Berlinerblau), bald aus saurer Indigaufloͤsung bereitet, je nachdem man diese oder jene Nuͤance zu erhalten wuͤnscht. Die blauen, mittelst blausauren Eisens bereiteten Farben erscheinen dem Auge reiner blau, als die mit der sauren Indigaufloͤsung produzirten, welche immer einen Schein ins Gruͤne haben. A. Blaue Farben mittelst blausauren Eisens. Ein Pfund feines blausaures Eisen (Berlinerblau), welches zuvor zum feinsten Pulver gestoßen worden, weiche man mit einem Pfund Salzsaͤure 24 Munden hindurch ein; 2 1/2 Maas Wasser 1/2 Maas essigsaures Eisen verkoche man mit 10 Loth feiner Staͤrke zu einer geschmeidigen Pappe, und seze uͤber dem Feuer 6 Loth Baumoͤl hinzu. Diese gut verkochte Staͤrkepappe lasse man ganz kalt ruͤhren, und bringe sie mit dem Blau als homogene Masse zusammen. Durch dieses Verfahren entsteht ein Blau, welches sich durch Schoͤnheit und Intensitaͤt vortheilhaft auszeichnet. Um ein helleres Blau darzustellen, vermindere man das Quantum des Berlinerblau und der Salzsaͤure, und wende statt des essigsauren Eisens blos Wasser an. Auch mit Salpetersaͤure das blausaure Eisen behandelt, koͤnnen blaue Farben hervorgebracht werden; diese haben aber einen gruͤnlichen Stich, der sie nicht sehr empfiehlt. Diese Erscheinung gruͤndet sich auf die Eigenschaft der Salpetersaͤure, die Seide an und fuͤr sich gelb zu faͤrben. B. Blaue Farben mittelst saurer Indigaufloͤsung. Die Versuche, mit der sauren Indigaufloͤsung ein schoͤnes Blau fuͤr den Seidendruck zu erhalten, beschaͤftigten mich einige Zeit hindurch, weil die Indigaufloͤsung, auf diesem Wege bereitet, und mit den Verdickungsmitteln druckfoͤrmig dargestellt, immer nur ein gruͤnliches Blau von keinem sonderlichen Luͤster fuͤr die Seide darbot. Endlich fand ich, daß durch einen Zusaz von Eisenoxyd diesem Uebel einigermaßen abzuhelfen sey, und ich theile hier meine Verfahrungsweise mit, die zwar bei diesem Blau immer noch einen Schein ins Gruͤnliche bemerken laͤßt, aber doch der Farbe eine große Lebhaftigkeit gibt. Darstellung dieser Farbe. In 2 Pfund saure Indigaufloͤsung bringe ich 2 1/2 Loth Eisenoxyd, und digerire es so lange, bis ein großer Theil des Oxyds aufgeloͤst ist. Die klare Fluͤssigkeit wird nun mit 16 Loth Gummi verdickt, und stellt so die gewuͤnschte blaue Farbe dar. Saure Indigaufloͤsung. 8 Loth fein gestoßenen und gesiebten Indig mische ich nach und nach in 1 Pfund concentrirter Schwefelsaͤure, ruͤhre beides wohl durcheinander, und seze 4 Maas warmes Wasser hinzu. Nachdem das Ganze 24 Stunden lang ruhig gestanden, loͤse ich 1 Pfund essigsaures Blei (Bleizucker) in 8 Pfund Wasser, bringe es zur schwefelsauren Indigaufloͤsung, und lasse diese nach einigem Umruͤhren noch 6-8 Stunden stehen, worauf sie durch einen Filzhut filtrirt wird. Der blaue Liquor stellt die saure Indigaufloͤsung dar, und wird in Flaschen zum Gebrauche aufbehalten. Von den gruͤnen Farben. Gruͤne Farben von der dunkelsten bis zur hellsten Abstufung, welche aus Blau und Gelb zusammengesezt werden, bekommt man sehr schoͤn, wenn man der gelben, aus levantischen Beeren und Alaun bereiteten, Farbe mehr oder weniger saure Indigaufloͤsung hinzufuͤgt. Nach dieser Methode lassen sich von der sattesten grasgruͤnen Farbe bis in das hellste Seladon alle gruͤnen Schattirungen darstellen, deren man sich in dieser Art Druckerei zur Ausfuͤhrung vielfarbiger Muster bedienen kann. Noch dauerhaftere und dabei nicht minder schoͤne gruͤne Farben erhaͤlt man, wenn man fuͤr Gelb einen besondern Ansaz macht, welcher also bereitet wird: In 1 Maas Kreuzbeer-Dekokt und 2 1/4 Maas Wasser loͤse man 1 3/4 Pfund Alaun auf, und seze 2 Pfund 28 Loth Bleizucker hinzu. Man ruͤhre sodann den Ansaz mehreremale durch einander, und lasse denselben 48 Stunden stehen. Nun bereite man folgendes Gelb: 2 1/2 Maas Kreuzbeerdekokt, und 1 1/4 Maas Ansaz verdicke man mit Gummi zur druckfoͤrmigen Masse, und seze so viel saure Indigaufloͤsung hinzu, als die dunklere oder hellere gruͤne Nuͤance, die man zu haben wuͤnscht, erfordert. Ich halte es uͤbrigens fuͤr uͤberfluͤssig, ein quantitatives Verhaͤltniß fuͤr die Zusammensezung der gruͤnen Farben hier anzugeben, weil Jeder leicht und ohne alle Schwierigkeit die ihm beliebige Schattirung durch mehr oder weniger saure Indigaufloͤsung hervorbringen kann. Von den violetten und Lilas Farben. Diese Farben, welche aus einer Mischung von Blau und Roth bestehen, zeichnen sich dadurch aus, daß man eine Menge Varietaͤten in der Schattirung von ihnen erhalten kann. Es sollen hier die vorzuͤglichsten Verfahrungsarten angegeben werden, welche hoͤchst gelungene Fabrikate geben. Erste Verfahrungsart zur Darstellung violetter Farben ins Veilchenblaue spielend. Eine Maas Blauholzbruͤhe verdicke man mit 24 Loth Gummi, und seze 8 Loth salpetersaure Thonerde hinzu. Man wird eine schoͤne, lebhafte, veilchenblaue, violette Farbe erhalten, welche folgendergestalt abgestuft werden kann. a) 1 Theil Farbe mit einem Theil Gummiwasser zusammen gebracht, stellt eine zweite, b) 1 Theil Farbe und 3 Theile Gummiwasser eine dritte, und c) 1 Theil Farbe und 5 Theile Gummiwasser eine vierte Schattirung dar. Je mehr die Farbe mit Gummiwasser verschwaͤcht wird, um so heller erscheinen, mit einem Stich ins Blaͤuliche, die folgenden Abstufungen. Zweite Verfahrungsart zu Violett in veilchenblauer Nuͤance. Man bereite sich einen Ansaz von 1 Maas Blauholzbruͤhe und 8 Loth Alaun mit 6 Loth Bleizucker zersezt, und verdicke sodann mit Gummiwasser die gefaͤrbte Fluͤssigkeit unter verschiedenen Verhaͤltnissen, so kann man alle moͤglichen Schattirungen dieser schoͤnen Farbe erzeugen. Dritte Verfahrungsart, um Lilas-Farben hervorzubringen. Die schoͤnsten Farben dieser Art gewinnt man durch folgenden Ansaz. In 1/2 Maas Blauholz und 1/2 Maas Fernambukdekokt loͤse man 8 Loth Alaun, und bringe 6 Loth Bleizucker hinzu. Nach 24 Stunden kann die gefaͤrbte Fluͤssigkeit fuͤr den Gebrauch verwendet werden. Mittelst dieses Ansazes, wenn derselbe mit Gummiwasser in verschiedenen Verhaͤltnissen zusammengebracht wird, lassen sich mannigfaltige Schattirungen von Lilas bilden. Will man die Nuͤancen roͤther im Teint haben, so wende man beim Ansaze mehr Fernambukdekokt an; sollen sie hingegen violetter erscheinen, so lasse man den Blauholzdekokt vorwalten. Sehr brillante Lilas-Farben erhaͤlt man auch, wenn man Blauholz und Fernambukdekokt mit Gummi verdickt und mittelst salpetersaurer Thonerde das Pigment entwickelt. Eben so entstehen sehr schoͤne und hoͤchst brillante violette Lilas-Farben in verschiedenen Schattirungen, wenn man a) 1 Maas Blauholzbruͤhe mit 3 Loth Gummi Tragant verdickt, und nach gaͤnzlichem Erkalten mit 6 Loth neutralem schwefelsaurem Zinn schaͤrft. (Will man die Farbe Lilas haben, so nimmt man 2 Theile Blauholzdekokt und 1 Theil Fernambukdekokt.) b) Mit schwefelsaurer Thonerde (Alaun) das Pigment entwickelt. Außer diesen verdienen noch folgende Versuche angefuͤhrt zu werden: a) Blauholzdekokt mit salzsaurem Zinn gab eine huͤbsche ins Lilas spielende Farbe, b) Blauholzdekokt mit essigsaurem Zinn ein schoͤnes Lilas, c) Blauholzdekokt mit schwefelsaurer Thonerde eine satte, ins Veilchenblaue spielende Farbe, d) Blauholzdekokt mit essigsaurer Thonerde, eine ins Veilchenblaue spielende hellere Farbe. Wenn das schwefelsalzsaure und salpetersalzsaure Zinn in Anwendung gebracht wurde, so zeichneten sich die Farben nicht vorteilhaft aus. Bei diesen Farben ist noch zu bemerken, daß der Blauholzdekokt aus einem Pfund Blauholz mit hinreichendem Wasser ausgekocht, und sodann bis auf 1 Maas eingedampft, besteht. Cochenille praeparé. Die Franzosen haben vor kurzer Zeit eine faͤrbende Substanz unter dem Namen Cochenille praeparé in den Handel gebracht, welche ein zubereitetes Cochenille Pigment ist, das ohne Entwicklungsmittel in der Seidendruck- und Faͤrberei angewendet werden kann. Unsern Seidenfabriken bietet dieses Material ein Mittel an die Hand, sehr schoͤne lilasartige rothe Farben zu produziren. Um mittelst desselben solche Farben darzustellen, reibe man 4 Loth davon mit 1 Pfund Wasser zum feinsten Safte ab, und verdicke die Farbe mit Gummi. Zu helleren Schattirungen wird ein Zusaz von Gummiwasser erfordert. Soll aber die Farbe noch dunkler werden, und ins carmosinartige gehen, so muß man eine staͤrkere Dosis des Materials in Anwendung bringen. Rouge vegetal. Dieses rothe Pigment des Saflors, das auch Rose vegetal und Carthamin heißt, und das wir ebenfalls den Franzosen verdanken, gibt ein vorzuͤgliches Mittel ab, in der Seiden- und Baumwollenfaͤrberei das schoͤnste Rosa zu faͤrben. Doch widersteht es als oͤrtliche Farbe fuͤr Seide aufgedruckt der Wirkung kochender Wasserdaͤmpfe nicht; es verschwindet die rothe Farbe, und verwandelt sich in ein schoͤnes Incarnat. Bringt man etwas essigsaure oder etwas weniges schwefelsaure Thonerde hinzu, so erscheint dann durch das Daͤmpfen eine natuͤrliche Fleischfarbe.Ueber die Darstellung dieser rothen Farbe lese man in Dingler's neuem Journal der Druck- Faͤrbe- und Bleichkunst. B. 2. S. 378 etc. Oliven Farben. Will man diese Farben von der dunkelsten bis zur hellsten Abstufung hervorbringen, so mische man unter Gelb, mit Alaun bereitet, salpetersaures Eisen. Die schoͤnste Oliven-Nuͤance als Applikationsfarbe fuͤr Seide bekam ich stets durch folgende Zusammensezung: Eine Maas levantischen Kreuzbeerdekokts verdicke man mit 2 1/2 Loth Gummi Tragant, und bringe noch warm 1 Loth schwefelsaures Eisen (Eisenvitriol) hinzu, lasse dann die Farbe ganz kalt ruͤhren, und seze zulezt 1/2 Loth salpetersaure Eisenaufloͤsung bei. Durch diese Verfahrungsart erhaͤlt man eine satte dunkle Oliven-Farbe. Mittel-Oliven. 1 Theil Farbe, 1 Theil druckfoͤrmiger Tragantschleim. Heller Oliven. 1 Theil Farbe, 2 Theile druckfoͤrmiger Tragantschleim. Helles Oliven. 1 Theil Farbe, 3 Theile Tragantschleim. Ins Gelbe schielende Oliven-Farben werden gewonnen, wenn man mehr oder weniger Eisenaufloͤsung in schon fertig zusammengeseztes Gelb einruͤhrt. Von den grauen Farben. Graue Farben in allen erdenklichen Abstufungen ergeben sich, wenn man mit Wasser verschwaͤchten Gallaͤpfeldekokt, Quercitrondekokt und Blauholzdekokt unter verschiedenen Verhaͤltnissen zusammenbringt, oder auch jeden einzeln fuͤr sich, mit Eisenverbindungen, (salpetersaurem, schwefelsaurem oder essigsaurem Eisen) in verschiedenen quantitativen Zustaͤnden schaͤrft. Es lassen sich auf diesem Weg alle Schattirungen von Grau mit Leichtigkeit darstellen. Besondere Bemerkungen. a) Um die Seidenfarben fuͤr den Druck recht geschmeidig und geeignet zu erhalten, ist es nothwendig, sie vor der Verarbeitung durch ein Beuteltuch zu druͤcken, damit alle Unreinigkeit, welche den Verdickungsmitteln anhaͤngt, hinweggeschaft werde. b) Bei allen Farben, wo Verbindungen von Zinn mit irgend einer Saͤure, oder metallische Basen mit freier Saͤure in Anwendung kommen, qualificirt sich Gummi Tragant zum zweckfoͤrderndsten Verdickungsmittel, arabisches oder senegalisches Gummi aber zur Verdickung der schwefelsauren oder essigsauren Thonerden-Verbindungen. c) Zu bemerken ist auch, daß die Schoͤnheit aller oben angegebenen Seidenfarben nicht wenig von dem Seidenstoffe selbst abhaͤngt. Am brillantesten erscheinen die Farben auf Sammt. Diesem zunaͤchst kommt Levantine und Tricot; zulezt aber der glatte Taft. Die Ursache dieser Erscheinung ist die Reflection des Lichts. Behandlung der Waare nach dem Druck. Nach dem vermittelst der Druckform gemachten Eindrucken einer Farbe laͤßt man, wie in der Kattundruckerei, die Waare in einem maͤßig warmen Zimmer abtrocknen, damit die darauf folgende Farbe kein Austreten der vorhergehenden veranlassen koͤnne. Sind auf diese Art alle Farben, welche das Muster zur Ausarbeitung noͤthig hat, eingetragen, so wird die Waare in einem Trockenzimmer bei maͤßig warmer Temperatur 12 bis 20 Stunden lang aufgehaͤngt, damit die Farben mit der Faser in innigere Verbindung treten koͤnnen, worauf zum Daͤmpfen geschritten wird. Befestigung der oͤrtlichen Farben (Applikationsfarben) durch kochende Wasserdaͤmpfe. Eine der wichtigsten Entdeckungen der neuern Zeit, welche in das Gebiet der Druck- und Faͤrberei maͤchtig eingreift, aber noch Vielen unbekannt seyn mag, ist die Wirkung der kochenden Wasserdaͤmpfe auf die oͤrtlichen oder Applikations- und Tafeldruckfarben. Ohne diese Entdeckung waͤre die schoͤne Kunst, Seide, Schaafwolle, Baumwolle und Leinen mit Applikationsfarben solider zu drucken, nicht vorhanden, indem sich hierauf einzig die Dauerhaftigkeit der Farben gruͤndet. Die ersten Versuche mit solchen Wasserdaͤmpfen geschahen an gedruckten schaafwollenen Geweben. Sie entsprachen sogleich der Erwartung, und es dauerte daher nicht lange, so erhielt das Fabrikat eine bewunderungswuͤrdige Ausfuͤhrung. In Frankreich und Deutschland wetteiferte man fast gleichzeitig, brillant gedruckte schaafwollene Shawls, Kleider fuͤr Damen, und andere Luxusartickel fabrikmaͤßig darzustellen. Aus jener sinnreichen Anwendung der Wasserdaͤmpfe gieng der Gedanke hervor, Seide mit Applikationsfarben zu drucken, und mittelst der Wasserdaͤmpfe zu befestigen; und dies lehrte dann auf gleiche Weise in der Baumwollendruckerei die Farben herzustellen. Es ist wirklich sehr interessant und bemerkenswerth, daß viele Applikationsfarben, welche sich nach dem Aufdruck mit bloßem Wasser fast ganz wegwaschen lassen, durch die Einwirkung kochender Wasserdaͤmpfe in einem hohen Grade befestiget werden. Dieses findet nicht allein bei der Schaafwolle und Seide, sondern auch bei baumwollenen und leinenen Stoffen statt. Befestigung der oͤrtlichen Seidenfarben durch kochende Wasserdaͤmpfe. Um die in dieser Abhandlung aufgefuͤhrten oͤrtlichen Farben auf der Seide zu befestigen, bediene ich mich eines nach Hrn. Dr. Dingler's AngabeBeschreibung und Abbildung mehrerer Dampfapparate zur Benuͤzung der Wasserdaͤmpfe in der Haus- und Landwirthschaft, in Fabriken, Manufakturen, Gewerben etc. Augsburg und Leipzig 1818. (Preis 2 fl. 24 kr.) errichteten Dampfapparats. Man verfaͤhrt dabei am zweckmaͤßigsten folgendermaßen. Die gedruckte und wohlgetrocknete Waare wird auf einen kleinen, dem Bedarf angemessenen, Haspel von der Form und Einrichtung, wie die bei der Indigo Kuͤpen Faͤrberei gebraͤuchlichen Haspel haben, gespannt. Ist dieses geschehen, dann ziehe man einen Sack von Beuteltuch, den man an der obern Seite mittelst eines Schleifenzugs zuziehen kann, uͤber den Haspel. In der Dampfkufe bringe man 2 Zoll von oben herein (von der Deckellage) einen Querstab an, mit einem Hacken, in den man den Ring des Haspels einlegen kann, und nun schließe man die Dampfkufe mittelst eines wohl einpassenden Deckels, und lasse die Daͤmpfe einstreichen. Die Einwirkung der Daͤmpfe lasse man in ziemlicher Kraft 25 bis 30 Minuten hindurch dauern, eine Zeit, welche hinreichend ist, die Farben fuͤr unser Fabrikat aufs beste zu befestigen. Hat man wenig Waare oder nur einzelne Tuͤcher oder Coupons zu daͤmpfen, so fache man die gedruckte Waare zwischen weißem baumwollenem Zeug so auf, daß die farbigen Stellen nicht auf einander zu liegen kommen. In dieser Lage bringe man sie dann locker in einen Sack von Beuteltuch, welchen man an dem Querstab in der Kufe befestigt, und verrichte das Daͤmpfen nach der eben angegebenen Weise. Ich glaube hiebei erinnern zu muͤssen, daß man jedesmal, ehe die Waare in die Kufe kommt, den Hahn an der Leitungsroͤhre zu oͤffnen habe, um das in der Roͤhre durch Verdichtung gebildete Wasser herauszuschaffen. Nun schließt man den Hahn wieder so lange, bis die Waare in die Kufe gebracht, und der Deckel gut eingepaßt ist. Diese Vorrichtung ist hoͤchst noͤthig, weil im Unterlassungsfalle die Daͤmpfe das Wasser sprudelnd heruͤbertreiben, und so den untern Theil des Sacks bespruͤzen wuͤrden. Sobald aber die Waare in der Kufe naß wird, fließen die Farben aus einander, was durch die bloßen Wasserdaͤmpfe nicht geschieht. Nicht unbemerkt kann ich auch lassen, daß die laͤngere oder kuͤrzere Zeit, welche die Waare in der Kufe zu bleiben hat, von der Temperatur der Daͤmpfe bestimmt werde, je nachdem diese eine schwache oder starke Spannung besizen. Ich habe immer gefunden, daß eine maͤßig starke Spannung hinreichend ist, in dem angegebenen Zeitraum das erwuͤnschteste Resultat herbeizufuͤhren. Behandlung der Waare nach dem Daͤmpfen. Nach Verlauf der gehoͤrigen Zeit wird der Hahn der Leitungsroͤhre geschlossen, der Deckel der Dampfkufe abgenommen, und, nachdem die staͤrksten Daͤmpfe aus lezterer entwichen sind, um die Waare herausnehmen zu koͤnnen, wird diese sogleich abgewunden, und nach dem Verkuͤhlen, welches augenblicklich erfolgt, nach Zeit und Umstaͤnden ausgewaschen. Das Auswaschen geschieht am besten in einem Fluß oder Bach, und es muß damit so lange fortgefahren werden, bis alle Verdickungsmittel weggespuͤhlt sind und die Farbe rein mit der Faser sich zeigt. Man trocknet nun die Waare, und richtet sie durch die Appretur fuͤr den Verkauf vor. In einem der folgenden Hefte dieses Journals werde ich uͤber die Verfahrungsart, Seide zu drucken und nachher zu faͤrben, eine eigene Abhandlung mittheilen, vielleicht auch spaͤter von dem Verfahren, Baumwollen-Sammt mit oͤrtlichen Farben zu drucken, reden. Bei dieser Art Druckerei weicht die Zusammensezung der Farben in vielen Faͤllen von der der Seidenfarben ab, weil alle Zinnverbindungen und corrosive Metallaufloͤsungen vermieden werden muͤssen.