Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 1, Jahrgang 1820, Nr. XII., S. 128
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XII. Miszellen. [Miszellen.] Braconnot's Entdeckung, Pflanzenfasern mittelst Schwefelsaͤure in Gummi und Zuckerstoff zu verwandeln. Hr. Braconnot in Nancy machte die interessante Entdeckung, Pflanzenfasern durch Behandlung mit Schwefelsaͤure in Gummi und Zucker zu verwandeln. Das von Hrn. Br. in den Annales de Chimie et de Physique mitgetheilte Verfahren hierzu, so wie die Resultate unserer eigenen Versuche hieruͤber, werden wir in einem der naͤchsten Hefte dieses Journals mittheilen. Preisevertheilung der polytechnischen Vereine in Augsburg und Muͤnchen bei den lezten Industrieausstellungen. In Augsburg erhielten bei der im Oktober v. J. stattgehabten Industrie- und Gewerbsausstellung folgende Konkurrenten die vom polytechnischen Vereine in Baiern gestiftete Medaille. 1) Hoͤschel in Augsburg, Besizer des mathematisch-physikalischen Etablissements Brander und Hoͤschel, wegen seiner vorzuͤglichen physikalischen und mathematischen Instrumenten. 2) Ignaz Reiser in Augsburg wegen seiner vorzuͤglich guten gewalzten Metallblechen. 3) Georg Schittisch in Dillingen, wegen plastischer Arbeit, eine Buͤste der Diana vorstellend. 4) Balthasar v. Hoͤßlin in Augsburg, wegen seinen guten und gemeinnuͤzigen Steingutfabrikaten. 5) Georg Ganz in Augsburg, wegen vorzuͤglich guten und geschmackvoll ausgefuͤhrten Shawls. Die HH. Schoͤppler und Hartmann, Wohnlich und Froͤlich und Dr. Dingler mußten als Vereins-Ausschußmitglieder die ihnen zuerkannte Preis-Medaille ablehnen. Außer diesen Medaillen erhielten noch 26 Konkurrenten Preise-Diplome. – In Muͤnchen erhielten bei der im December v. J. statt gehabten Industrie- und Gewerbsausstellung folgende Konkurrenten die Vereinsmedaille: 1. Der Professor Fraunhofer zu Muͤnchen, wegen der vortrefflichen Instrumente des optischen Instituts v. Utzschneider und Fraunhofer. 2. Der Mechanikus Liebherr zu Muͤnchen, wegen der vortrefflichen astronomischen, mathematischen und physikalischen Instrumente des Instituts v. Utzschneider, Liebherr und Werner. 3. Der Instrumentenmacher Duͤlken zu Muͤnchen, fuͤr die Vorzuͤglichkeit seiner Fortepiano's. 4. Die Kattunmanufaktur Schoͤppler und Hartmann zu Augsburg, und 5. die Kattunmanufaktur Wohnlich und Froͤlich zu Augsburg, beide wegen ihrer ausgezeichneten Fabrikate. 10. Dr. Dingler zu Augsburg, fuͤr seine Verdienste um die Faͤrberei in den Wollen- und Baumwollenfabriken. 7. J. Amuͤller zu Augsburg, wegen seiner sehr gelungenen Seiden- und Shawldruckereiproben. 8. F. X. Fernbach zu Muͤnchen, fuͤr seine neue Florentiner-Mosaik- und Marmormalerei auf Holz. 9. Der Meublesfabrikant Hiltl zu Muͤnchen, fuͤr seine neue Art von Holzmosaik zu Fußboͤden. 10. Der Wollenfabrikant Kraͤgler zu Creusen im Obermainkreise, fuͤr seine vorzuͤglichen Merinos und Casimire. – Auf die interessantesten Gegenstaͤnde dieser Ausstellungen werden wir in einem der naͤchsten Hefte dieses Journals zuruͤckkommen.