Titel: Erklärung des dem Samuel Shorthouse, Gentleman zu Dudley in Gloucestershire ertheilten Patentes auf eine Maschine, welche Stroh in beliebiger Länge schneidet, wodurch dasselbe zugleich ein besseres und brauchbareres Futter für Hornvieh, und der dadurch erzeugte Dünger zum unmittelbaren Gebrauche geschikt wird; auch auf die Weise, das trokene Stroh zum bequemen Dünger zu machen; ferner auf die Weise, das Stroh zu schneiden, damit es mit dem Kernfutter für Pferde gemengt werden kann; endlich auf die Weise Stroh in jeder gegebenen Länge zu irgend einem Zweke zu schneiden. Dd. 4. November 1819.
Fundstelle: Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XLVII., S. 269
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XLVII. Erklärung des dem Samuel Shorthouse, Gentleman zu Dudley in Gloucestershire ertheilten Patentes auf eine Maschine, welche Stroh in beliebiger Länge schneidet, wodurch dasselbe zugleich ein besseres und brauchbareres Futter für Hornvieh, und der dadurch erzeugte Dünger zum unmittelbaren Gebrauche geschikt wird; auch auf die Weise, das trokene Stroh zum bequemen Dünger zu machen; ferner auf die Weise, das Stroh zu schneiden, damit es mit dem Kernfutter für Pferde gemengt werden kann; endlich auf die Weise Stroh in jeder gegebenen Länge zu irgend einem Zweke zu schneiden. Dd. 4. November 1819. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series. N. CCXXVIII. Mai 1821. S. 1. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Shorthouse's verbesserte Strohschneidemaschine. Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in Folgendem besteht: das Gestell derselben besteht großen Theils aus gegossenem Eisen, aus zwei Saͤulen, zwei Traͤgern, einem Verbindungs-Stuͤke und zwei Ekstuͤken. Fig. 12. Tab. VI. stellt eine der beiden Saͤulen vor: A von vorne, B von der Seite. Fig. 13. ist der vordere Traͤger, A zeigt denselben von vorne, und B in der horizontalen Ansicht. Fig. 14. ist der hintere Traͤger, A zeigt ihn von der hinteren Seite, und B ist eine horizontale Ansicht desselben. Fig. 15. ist das Verbindungsstuͤk, wovon A die Ansicht von ruͤkwaͤrts, und B die horizontale ist. Fig. 16. zeigt die ganze Maschine im Aufrisse von vorne, und Fig. 17. von der Seite. Fig. 18. zeigt das Gestell von ruͤkwaͤrts und Fig. 19. ist ein horizontal Plan der Strohlade etc. Die zwei Traͤger, Fig. 13. und 14. sind mit Schraubenstiften an dem oberen Ende der Saͤulen befestigt, wie man bei a und E in Fig. 16. sieht, wo ab der vordere Traͤger ist; in Fig. 18. ist ab der hintere Traͤger, so daß die beiden Traͤger einander gegenuͤber stehen, waͤhrend die oberen Enden der Saͤulen CD, Fig. 16. zwischen denselben liegen. Jede Saͤule hat einen Vorsprung vorne an dem oberen Theile derselben, wie in c, Fig. 12. wodurch der vordere Traͤger vorwaͤrts kommt, und ein groͤßerer Raum zwischen den Traͤgern erhalten wird. Jede Saͤule hat auch an dem unteren Theile derselben einen Vorsprung, wie bei d, Fig. 12. woran das Verbindungsstuͤk Fig. 15. mit Schraubenstiften, die durch die Saͤule gehen, wie ee in Fig. 16. und cc in Fig. 17. befestigt ist. Der Traͤger Fig. 14. und das Verbindungsstuͤk Fig. 15. haben jeder zwei Vorspruͤnge oder Ohren, wie cc Fig. 14, und dd Fig. 15. auch aa Fig. 17. Eines der vorerwaͤhnten Ekstuͤke des Gestelles ist in Fig. 17. durch cdefgh dargestellt. Die unteren Erden dieser beiden Ekstuͤke sind gegen die Vorspruͤnge oder Ohren des Verbindungsstuͤkes gestellt, und an denselben mit Schraubenstiften befestigt, wie gg in Fig. 16. und e in Fig. 17. auch ee in Fig. 18. Die oberen Enden der Ekstuͤke legen sich an die correspondirenden Ohren der Traͤger Fig. 14. und sind daran mit Schraubenstiften befestigt, wie bei c Fig. 17. und gg Fig. 18. die beiden Ekstuͤke stehen also parallel mit einander und in rechtwinkeliger Richtung mit den beiden Saͤulen CD, Fig. 16. Ein vierekiger Fluͤgel oder eine hervorstehende Rippe ist an jedem Ekstuͤke angebracht zwischen g und h, Fig. 17. wie Fig. 18. kk zeigt. Ein Stuͤk Holz oder Eisen ist an diese Fluͤgel mit Stiften befestigt, und dient zur Verbindung der beiden Ekstuͤke, wie i, Fig. 18. kleine Ribben oder Vorspraͤnge befinden sich noch uͤberdieß an den Saͤulen, an dem Verbindungsstuͤke und an den Ekstuͤken, um sie dadurch staͤrker zu machen, wie zzzz in Fig. 12, 15, 16, 17 und 18. Jeder der oben erwaͤhnten Vorspruͤnge oder jedes Ohr besteht aus zwei Hervorragungen, welche einen Trog bilden, und ein Stuͤk Holz zur Ausfuͤllung des Raumes zwischen denselben aufnehmen, wie Fig. 20. zeigt, welches einen Durchschnitt durch das Holz u und das Eisen darstellt: cc sind die eisernen Hervorragungen und b ist das Holz. Das obere Ende der beiden Traͤger Fig. 13 und 14. hat einen Fluͤgel, oder eine Rippe, wie b zeigt in Fig. 13. und b in Fig. 14. Diese Fluͤgel oder Rippen bilden horizontale Flaͤchen an den Traͤgern, welche dazu dienen, zwei Mittelstuͤke aus Holz zu tragen, welche mit Schraubenstiften befestigt sind, wie mm in Fig. 16. mm, Fig. 18. und mm, Fig. 17. n, Fig. 16. ist ein Rad mit Zaͤhnen an seinem unteren Umkreise. o Fig. 16. und o Fig. 17. sind zwei Ansichten eines Kniees; dieses Rad und das Knie arbeiten zwischen den zwei Traͤgern ab, Fig. 16. und ab, Fig. 18. und werden von denselben getragen: die Laͤufe des Knies und der Spindel des Rades sind in den hoͤlzernen Mittelstuͤken mm, Fig. 16. und mm, Fig. 18. eingefuͤgt. Der Mittelpunkt des Kniees ist erhoben, damit er Spielraum gewinnt, wie in n, Fig. 18. und in q, Fig. 16. Das Knie o und das Rad n, Fig. 16. sind mittelst einer eisernen Stange, wie pp zeigt, durch bewegliche Gelenke pp verbunden. Fig. 21. ist ein horizontaler Aufriß der Stange pp. Das Ende der Spindel des Kniees bei q, Fig. 16. ist mit einem Flugrade, rrr versehen: die Verbindung dieses Rades mit dem Kniee ist noch deutlicher bei p, Fig. 17. zu sehen. Der Griff q in Fig. 17. dient zum Treiben der Maschine, und kann in irgend eines der Loͤcher s, Fig. 16. gestekt werden. Durch jede der beiden Saͤulen CD, Fig. 16. laͤuft eine laͤngliche Oeffnung, ee in Fig. 12. und ss in Fig. 17. in die laͤngliche Oeffnung der Saͤule D kommen zwei Walzen, und eine in jene von C, wie die punktirten Kreise ttu, Fig. 16. und von der Seite in ss, Fig. 17. zeigen. Ein Balken von gegossenem Eisen vv, Fig. 16. geht durch die Oeffnungen in beiden Saͤulen, und ruht auf den Walzen tt. Der Balken vv hat auf jeder Seite an der oberen und unteren Kante kleine Fluͤgel oder Rippen, welche bis an die Seiten der Oeffnungen in den Saͤulen reichen, in welche er eingesezt ist, aber Spielraum genug geben, um denselben frei arbeiten zu lassen, wie in ss, Fig. 17. x in Fig. 16. ist das Messer, welches in Fig. 22. noch deutlicher dargestellt ist. Der Ruͤken des Balkens vv ist von w zu w schief abgedacht oder allmaͤhlig duͤnner werdend, wie t in Fig. 17. zeigt. Das Messer ist an der schief abgedachten Seite des Balkens angebracht, und mit Schraubenstiften daran befestigt, wodurch die Schneide des Messers schief gegen die Vorderseite der Strohlade geneigt wird, gegen welche sie arbeitet. Oben an dem Balken befindet sich ein Reker y, Fig. 16. in dessen Zaͤhne die Zaͤhne an der unteren Seite des Rades n eingreifen. Wenn das Schwungrad mittelst des Griffes q gedreht wird, so bewegt dasselbe den Balken vv ruͤk- und vorwaͤrts auf den Rollen tt, und sezt so das Messer in Bewegung: die Rolle u verwahrt den Balken vor dem Aufsteigen, wenn das Stroh gegen die Schneide des Messers druͤkt. A, Fig. 17. ist ein Seitenaufriß der Strohlade, oder der Trog, in welchem das zu schneidende Stroh liegt, und Fig. 19. ist ein horizontaler Aufriß derselben. Ein Fluͤgel oder eine Rippe befindet sich an der inneren Seite eines jeden Ekstuͤkes von z bis g. Fig. 17. wie es in aa und bb, Fig. 19. und in oo, Fig. 18. dargestellt ist. Auf jedem dieser Fluͤgel befindet sich ein Mittelstuͤk von Holz, das durchlaufende Einschnitte besizt, wie vv, Fig. 17. und cc und dd, Fig. 19. Diese Mittelstuͤke sind an den Fluͤgeln mit Schraubenstiften befestigt, und werden gelegentlich vor- und ruͤkwaͤrts bewegt, um die Vorderseite der Strohlade dem Messer anzupassen. Ein Laͤufer oder eine Achse, w, Fig. 17. ist an dem Boden der Strohlade mittelst Schraubenstiften befestigt: ee, Fig. 19. stellt dasselbe vor. Da die Enden dieser Achse sich in den Mittelstuͤken cc, dd, Fig. 19. bewegen, so wird die Strohlade ein Hebel, der von den beiden Ekstuͤken des Geruͤstes gestuͤzt wird, und zwischen denselben arbeitet. Das Vordertheil der Lade ist mit einer Vorderseite von Eisen, Stahl, oder gehaͤrtetem Eisen versehen, und an den Seiten kreisfoͤrmig, wie cats, Fig. 17. zeigt; der Boden ist, wie ff in Fig. 19. ausweiset, und A in Fig. 16. gerade Die innere Kante des Bodens ist abgefeilt, um zu vermeiden, daß das Messer nicht auf dieselbe auffaͤllt: die kreisfoͤrmige Kruͤmmung der Seiten ist von der Achse w, Fig. 17. als von dem Mittelpunkte aus, beschrieben. Ein kreisfoͤrmiger, mit Eisen ausgefuͤtterter, Einschnitt, dessen Mittelpunkt gleichfalls die Achse w ist, Fig. 17. ist durch jede Seite der Lade geschnitten, wie x in Fig. 17. zeigt. Die Lade wird zwischen den vorderen Ekstuͤken durch ein Stuͤk Holz, welches an jeder Seite derselben, wie bei HH, Fig. 16. befestigt ist, geleitet. Eine Platte, oder ein laͤngliches Stuͤk gegossenes Eisen, welches als Drukgewicht dient, ist unter der Lade angebracht, und seine Enden ruhen in den Oeffnungen der Ekstuͤke: diese Oeffnungen koͤnnen von beliebiger Hoͤhe und Weite seyn, je nachdem das Drukgewicht dik und breit ist; ein Ende dieses Drukgewichtes sieht man bei b, Fig. 17. wo es in der Oeffnung y ruht, und seine Laͤnge ist mit d, Fig. 16. bezeichnet. Am Grunde dieses Drukgewichtes kann ein Brett befestigt werden, wie c, Fig. 16. Fig. 25. zeigt ein Drukbrett, mit einem quer durch dasselbe oben hin laufenden Stifte h, welchen man auch in h, Fig. 19. sieht. Dieses Drukbrett hat einen durch dasselbe laufenden Durchschnitt, welcher mit seiner Oberflaͤche parallel ist, wie Fig. 23. als Seitendurchschnitt desselben zeigt. Das Drukbrett ist hinter der Vorderseite der Lade bei B, Fig. 17. und der Stift g, Fig. 19. laͤuft durch Loͤcher an den Seiten der Lade, und durch den Einschnitt in dem Drukbrette, wie bei C, Fig. 17. und die Enden des anderen Stiftes h, Fig. 19. laufen durch die kreisfoͤrmigen Einschnitte x, Fig. 17. an den Seiten der Lade. Zwei eiserne Stangen, wovon eine in DE, Fig. 17. dargestellt ist, befinden sich zu jeder Seite des Stiftes h, Fig. 19. (an jeder Seite der Lade naͤmlich einer), und das untere Ende dieser Stangen ist an das Drukgewicht, mittelst beweglicher Gelenke an beiden Enden, wie D und E, Fig. 17. befestigt. Quer uͤber dem oberen Theile der Lade (in beliebiger Lage uͤber dem Drukgewichte) ist ein Stift befestigt, an welchem sich eine Rolle dreht, wie F, Fig. 17. und K in Fig. 19. Eine Walze an einer Spindel (welche Spindel in Fig. 24. dargestellt ist) ist oben auf der Lade bei G, Fig. 17. quer uͤbergelegt, und noch deutlicher bei m, Fig. 19. dargestellt. Da die Laͤufe aa, Fig. 24. quer uͤber die Lade in die Loͤcher derselben als ihre Mittelpunkte der Bewegung zu liegen kommen, wie oo, in Fig. 19. zeigt, so ragen die Enden der Spindel aus den Seiten der Lade hervor, wie pp zeigt. An einem Ende dieser Spindel ist das Stellrad H, Fig. 17, befestigt, und an dem anderen Ende sind die vier Griffe IIII Fig. 17. angebracht. L Fig. 17. ist ein Balken, der sich an dem Stifte S, Fig. 17. dreht, und von der Eisenplatte M geleitet wird. An dem einen Ende dieses Balkens ist der Haken N befestigt, an welchem eine Kette aufgehaͤngt ist, deren unteres Ende an dem Gewichte Q angebracht ist. Der Treibhaken T ist an dem Balken bei P eingefuͤgt, so daß er sich um einen Stift dreht, und an demselben Stifte, (welcher durch den Balken laͤuft) ist der Wagbalken U, dessen oberes Ende hinter den Treibhaken T, bei P, gekehrt ist, und dazu dient, das obere Ende des Treibhakens gegen das Stellrad anzudruͤken. W ist ein Faͤnger oder ein Stellhaken. Das Ende des Balkens L ruht auf dem Stuͤke R, welches mit Stiften an der Seite der Lade befestiget ist. Das Stuͤk R hat einen durch dasselbe laufenden Einschnitt, wie n in Fig. 19. zeigt. Durch den Balken V, Fig. 17. laͤuft ein Loch, uͤber welchem eine eiserne Schraubenmutter befestigt ist; der Stift O, welcher durch den Einschnitt n in dem Stuͤke R und durch das in dem Balken unmittelbar uͤber demselben befindliche Loch laͤuft, wird durch die weibliche Schraube gedreht, und mittelst eines Knopfes oder einer Nuß an seinem oberen Ende, wie v in Fig. 17. in jeder verlangten Lage befestigt. Der Stift O ist mit einem runden Kopfe versehen, und hat einen Waͤscher an demselben; auch ist er mit einem kleinen gekruͤmmten Stifte, der an seinem Kopfe befestigt ist, und als Handhabe beim Drehen desselben dient, ausgeruͤstet. Der Schieber ist eine Art von hohler Lade, von welcher Fig. 26. ein Seitendurchschnitt ist, und Fig. 27. der horizontale Grundriß derselben. Dieser Schieber ist innenwendig in der Strohlade angebracht, und muß Spielraum genug erhalten, um mit Leichtigkeit in derselben fortgeschoben werden zu koͤnnen: er hat, wie man bei aa, Fig. 27. sieht, zwei Fuͤße: eine Seitenansicht des einen dieser Fuͤße sieht man bei ab, Fig. 26. Der Boden dieses Schiebers ist uͤber dem Grunde seiner Fuͤße, wie man bei cb, Fig. 26. sieht, und dadurch erhaͤlt man einen kleinen Raum zwischen dem Boden der Lade und dem Boden des Schiebers. Oben an dem Schieber ist ein Loch b, Fig. 27. angebracht, welches auf einem Stuͤke Holzes aufgesezt ist. Oben an der Lade, laͤngs den Kanten, sind Leisten oder Falze von Holz, wie rrrr, Fig. 19. diese Leisten halten den Schieber in der Lade: auch an dem oberen Ende des Schiebers ist an jeder Seite eine Leiste von Holz befestigt, wie dd in Fig. 26. zeigt. Diese Leisten laufen unmittelbar unter den Leisten rrrr, welche, zugleich mit den oberwaͤhnten Fuͤssen, den Schieber aufrecht erhalten. s, Fig. 19. ist ein Zug, durch welchen die Lade in Bewegung gebracht wird. Ein Ende eines Seilstuͤkes ist an der Walze oo, Fig. 19. befestigt, das andere Ende an einem Haken, welcher mit dem Schieber verbunden ist: wenn die Lade mit Stroh gefuͤllt ist, (der Schieber befindet sich dann bei a, Fig. 28), laͤuft das Seil von der Walze oo uͤber die Rolle k, Fig. 19. und kehrt zu dem Schieber zuruͤk, an welchem dasselbe mittelst eines Hakens in dem Loche b, Fig. 27. befestigt ist: die Lage dieses Seiles sieht man bei b, c, d, e, f, g, Fig. 28. Wenn der Zug X, Fig. 17. (dasselbe Stuͤk, welches in Fig. 19. s ist), gehoben wird, so senkt sich das Ende der Strohlade nieder, und erlaubt dem Strohe unter dem Drukgewichte den Durchgang bis zur Schneide des Messers. Wenn der Zug X oder s hierauf niedergedruͤkt wird, so druͤkt das Gewicht b auf das Stroh vorne in der Lade, indem dasselbe zu gleicher Zeit durch die Gewalt der Lade gegen die Schneide des Messers gedruͤkt wird: da dieses sich gleichzeitig vor und ruͤkwaͤrts bewegt, so schneidet es das Stroh unmittelbar durch. Das Stroh wird in der Lade auf folgende Weise vorwaͤrts geschoben: wenn der Zug X, wie oben gesagt wurde, in die Hoͤhe gehoben ist, so wird der Balken bei N durch die Kette und durch das Gewicht Q niedergedruͤkt, und zwar so lang, bis der Kopf des Stiftes bei O mit dem Stuͤke R in Beruͤhrung kommt. Der Treibstok T treibt zugleich das Stellrad um ein, zwei, drei Zaͤhne uͤber den Punkt, wo der Faͤnger W das Rad festhaͤlt, je nachdem naͤmlich die Entfernung von O bis R, welche durch das auf- oder abwaͤrts Schrauben des Stiftes so bestimmt wird, groͤßer oder geringer ist. Das Stellrad dreht die Walze oo Fig. 19. um, welche sich an derselben Spindel befindet, und die Rolle bewegt, mittelst des oben erwaͤhnten Seiles, den Schieber, welcher das Stroh vorwaͤrts bringt. Wenn aber das Stroh in groͤßerer Laͤnge geschnitten werden soll, als man dasselbe dadurch erhaͤlt, daß man das Rad nur um drei Zaͤhne bewegt, so muß die Walze mittelst der Griffe IIII gedreht werden, wodurch das Stroh vorwaͤrts geschoben und in jeder beliebigen Laͤnge abgeschnitten werden kann. Die Laͤnge des kuͤrzesten Schnittes steht in Verhaͤltniß des Durchmessers der Walze und der Zahl der Zaͤhne an dem Stellrade. Wenn diese Maschine in großem Maßstabe erbaut wird, um bloß lange Schnitte zu schneiden (eine große Menge oder eine bedeutende Tiefe von Stroh in der Lade erlaubt keine seinen Schnitte) so muß die Saͤule D, Fig. 16. bei b statt bei E befestigt werden, wie man dieß bei a, Fig. 29. sieht. Der horizontale Theil der Ekstuͤke muß laͤnger seyn, im Verhaͤltnisse der Laͤnge der Lade, wie bei AB, Fig. 30. Die Ekstuͤke muͤssen in groͤßerer Entfernung von einander angebracht werden, im Verhaͤltnisse zur Weite der Strohlade, wie man bei AA, Fig. 20. sieht. Der Balken bb, das Messer d, und das Drukgewicht f, muß in demselben Verhaͤltnisse laͤnger seyn, wie man bei Fig. 29. sieht. Das Knie h muß kuͤrzer, und im Verhaͤltnisse zur angewandten Kraft seyn. Die Walze muß groͤßer seyn, wie bei a, Fig. 31. Der Zug an der Lade kann so, wie man bei b, Fig. 31. sieht, angebracht seyn. Der Balken L, der Treiber T, der Stift O, und Kette und Gewicht Q, Fig. 17. muͤssen wegbleiben. Das Stellrad und die Griffe koͤnnen an einem und demselben Ende der Spindel, wie bei C, Fig. 31. und bei C, Fig. 30. angebracht werden; oder die Griffe koͤnnen an einem Ende der Spindel, und das Stellrad an dem anderen angebracht werden. Ein beweglicher Rahmen von Holz, wie in d, e, f, g, h, i, Fig. 31. muß oben auf die Lade gelegt werden, um das Stroh niederzuhalten, so daß es sich sachte der Laͤnge nach fortbewegen kann: es wird bei hi durch zwei Stuͤke Holzes kk niedergehalten, die an den Latten befestigt sind, und bei de durch Stuͤke Holzes, die an den Seiten der Lade angebracht sind, wie man an D in Fig. 30. sieht, und durch andere Stuͤke Holzes, die unter den Enden de, Fig. 31. befestigt sind, wie man bei aa, Fig. 32. sieht, wo die lezteren unter die vorigen laufen. Die Verhaͤltnisse der Theile dieser Maschine, so wie die Materialien, aus welcher sie gemacht werden kann, koͤnnen abgeaͤndert werden, so wie die Arbeiter es gut finden, ohne jedoch von meiner urspruͤnglichen Anreihung und meinem Baue abzuweichen. Urkunde dessen etc. Bemerkungen uͤber den Bau der groͤßeren Maschine. Wenn Stroh in gehoͤriger Laͤnge zu Duͤnger oder zu Winterfutter fuͤr mageres Vieh geschnitten werden soll, so kann die Lade in vier Minuten gefuͤllt und ausgeschnitten seyn, und wird acht Striche (StrikeEin Strike ist soviel als 2 Bushel. Der Bushel enthaͤlt 1801 Franz. Cubikzoll. Anm. d. Uebers.) eingedruͤkt und aufgehaͤuft liefern. Die Maschine braucht einen Mann zur Fuͤhrung des Messers, und einen zur Leistung der Strohlade. Diese beiden Leute koͤnnen des Tages an tausend Striche schneiden, und hierbei noch Zeit genug zum Essen, zum Messerwezen, und zum Entfernen des geschnittenen Strohes an der Vorderseite der Maschine finden, so daß die Auslage fuͤr das Strohschneiden zu diesem Zweke nur sehr gering seyn kann. Die Laͤnge des zu obigem Zweke geschnittenen Strohes ist vier und einen halben Zoll; diese Laͤnge kann aber, nach Gutbefinden, abgeaͤndert werden. Man kann wohl nicht daran zweifeln, daß dieselbe Menge Strohes, die man dem Hornviehs geschnitten gibt, dasselbe mehr naͤhrt und gesuͤnder erhaͤlt, als wenn man ihm das Stroh ganz und lang, wie es ist, verfuͤttert. Wenn man dem Hornviehs geschnittenes Stroh fuͤttert, so kann der Duͤnger desselben alsogleich gebraucht werden. So wuͤrde auch der Stallduͤnger alsogleich gebraucht werden koͤnnen, wenn das zur Streue verwendete Stroh vorlaͤufig geschnitten waͤre. Wenn ein Paͤchter bei seinem nicht in Maͤstung stehenden Viehe keine andere Absicht hat, als sein Stroh zum bequemen Duͤnger zu machen, so wird er finden, daß diese Maschine von großer Wichtigkeit ist. Sie erspart die Nothwendigkeit der Anwendung eines Kapitales, und die Gefahr die man laͤuft, wenn man in dieser Hinsicht Vieh haͤlt: denn auf diese Weise kann Stroh am besten als Duͤnger sowohl auf Garten- als Akerland angewendet werden. Wenn verfaulter vegetabilischer Duͤnger auf Wiesenland ausgestreut wird, und es kommt trokenes Wetter, so wird der Duͤnger hart und hindert das Wachsthum; kommt aber nasses Wetter, so wird der groͤßte Theil des Nahrhaften in dem Duͤnger weggewaschen und geht fuͤr den Boden verloren. Wenn man hingegen trokenes Stroh anwendet, so werden diese beiden Nachtheile vermieden, und der Boden bei weiten mehr verbessert, indem er nach und nach die ganze Wohlthat des Duͤngers, ohne allen Verlust, empfaͤngt. Wenn, nachdem man Weizen gesaͤet hat, eine gehoͤrige Menge Strohes auf der Oberflaͤche des Landes ausgestreut wird, so schuͤzt dieses Stroh die jungen Pflaͤnzchen vor Frost und kalten Winden, und wird zugleich Duͤnger fuͤr die naͤchste Ernte. Die schoͤne und uͤppige Grasernte, welche man an jenen Stellen erhaͤlt, wo Stroh und Heu lang aufgeschobert steht, und kein andere; Duͤnger angewendet wird als trokenes Stroh oder Heu, welches von den Schobern umher verstreut wird, ist ein deutlicher Beweis der guten Wirkung des trokenen Strohes, wo man dasselbe als Duͤnger verwendet. Wenn diese Art von Wirtschaft angenommen wuͤrde, so wuͤrde man eine weit groͤßere Flaͤche Landes mit derselben Menge Strohes duͤngen koͤnnen, als bei dem gegenwaͤrtigen Verfahren nicht moͤglich ist. Herr Humphry Dary sagt in seiner Agricultural ChemistryLecture the Sinth. S. 417., wo er vom Duͤnger spricht: »Trokenes Stroh von Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen, Erbsen, auch verdorbenes Heu und jede andere aͤhnliche Art trokener vegetabilischer Materie ist in jedem Falle ein nuͤzlicher Duͤnger. Man laͤßt zwar im Allgemeinen solche Substanzen gaͤhren, ehe man sie anwendet; allein es laͤßt sich noch zweifeln, ob dieses Verfahren allgemein befolgt werden soll.« »Es unterliegt keinem Zweifel, daß Stroh von allen Ernten, wenn es unmittelbar untergepfluͤgt wird, den Pflanzen Nahrung gibt: allein, ein Einwurf, den man gegen diese Methode das Stroh als Duͤnger anzuwenden, machen kann, ist die Schwierigkeit langes Stroh unterzugraben, und die Unsauberkeit, die dadurch auf den Gruͤnden entstuͤnde.« »Wenn man das Stroh gaͤhren laͤßt, so wird es ein bequemerer Duͤnger; allein man verliert hier zugleich wieder sehr viel an naͤhrender Materie. Man erhaͤlt dadurch vielleicht mehr Duͤnger fuͤr eine einzelne Ernte, allein der Bos den selbst wird dadurch weniger verbessert, als es geschehen seyn wuͤrde, wenn alle vegetabilische Materie klein zertheilt und mit dem Boden gemengt worden waͤre.« »Man wirft gewoͤhnlich alles Stroh, welches man zu nichts Besserem brauchen kann, auf einen Misthaufen um es daselbst gaͤhren und sich zersezen zu lassen; es waͤre aber des Versuches werth zu sehen, ob es nicht wirtschaftlicher waͤre, dasselbe durch eine zwekmaͤßige Maschine klein schneiden zu lassen, und dann troken aufzubewahren, bis es als Duͤnger fuͤr die kuͤnftige Ernte untergepfluͤgt wird. Auf diese Weise wuͤrde es, obschon es sich um vieles langsamer zersezte und Anfangs weniger Wirkung hervorbrachte, einen weit anhaltenderen Einfluß auf die Verbesserung des Bodens aͤußern.« Bemerkungen über die Wirkungen der kleineren Maschine. Diese Maschine verrichtet die laͤngeren Schnitte auf dieselbe Weise, wie die groͤßere Maschine, und die Menge Strohes, die sie schneidet, steht im Verhaͤltnisse zu ihrer Groͤße. Sie schneidet aber auch zugleich das Stroh so klein und fein, daß man es mit dem Kernfutter fuͤr Pferde mengen kann, und zwar sowohl in Bezug auf Quantitaͤt als auf Qualitaͤt auf eine ganz ausgezeichnete Weise. NB. Diese Maschinen sind sehr einfach (? Uebers.) und stark, sowohl in dem Geruͤste als in ihren Bewegungen; sie gerathen also nicht leicht in Unordnung. Das Messer kann mit einem gemeinen Wezsteine gewezt werden, ohne daß man noͤthig haͤtte, dasselbe aus der Maschine zu nehmenDaß unsere bisherigen Strohschneide-Maschinen zu einfach sind und zu wenig leisten, ist vielleicht eben so wahr, als daß diese Maschine, wie Abbildung und Beschreibung beurkundet, zu zusammengesezt ist. Sie enthaͤlt jedoch mehrere sehr schoͤne Ideen, die zur Vervollkommnung unserer gewoͤhnlichen Maschine dienen koͤnnten. Wenn wir auch, solang nicht wiederholte Versuche im Grossen fuͤr die groͤßeren Vortheile trokener Strohduͤngung gesprochen haben, an den Vorzuͤgen derselben vor der gewoͤhnlichen, wenn gleich noch mangelhaften, Art zu duͤngen zweifeln, so wuͤrde doch bei jedem staͤrkeren Pferdestande, vorzuͤglich bei Cavallerie-Regimentern, ein Ersparniß in den nicht unbedeutenden Ausgaben fuͤr Strohschneider hoͤchst wuͤnschenswerth seyn, und es waͤre der Muͤhe werth, auch bloß des Versuches wegen, eine solche Maschine verfertigen zu lassen, um ihren Ertrag mit unseren gewoͤhnlichen Maschinen nach Abzug aller Kosten vergleichen zu koͤnnen. Anmerk. d. Uebers..

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