Titel: Ueber die Aufnahme der Fabriken und die Vermehrung der Maschinen auf dem festen Lande.
Fundstelle: Band 15, Jahrgang 1824, Nr. CVI. CV. , S. 468
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CVI. CV. Ueber die Aufnahme der Fabriken und die Vermehrung der Maschinen auf dem festen Lande. Aus dem III. Berichte des Ausschusses des Hauses der Gemeinen uͤber Kuͤnstler und Maschinen-Wesen. Dd. 2ten Maͤrrz 1824. (Jos. Hume Esqu. praͤsidirte.) Aus Gill's technical Repository. N. 31. S. 19. N. 32. S. 89. (Im freien Auszuge.)Wir kuͤrzen hier ein durch viele Seiten laufendes Verhoͤr eines Hrn. Alexander, der zu Protocoll genommen wurde, so ab, daß wir nur die Resultate seiner Antworten unseren Lesern vorlegen. Die Fragen sind mit einer so groß-inquisitorischen Feinheit und Galle gegen uns arme Continentalen gestellt, daß sie fuͤr uns wohl eben so viel Interesse haben koͤnnten, als die Antworten. Es herrscht jezt eine solche Feindseligkeit der englischen Fabrikanten gegen ihre Collegen auf dem festen Lande, daß, wenn sich diese Galle nicht bald legt, oder einen natuͤrlichen Ausfluß nach dem westlichen festen Lande erhaͤlt, eine Stokung derselben in der Gallenblase des lieben John Bull entweder in der Form einer Gelbsucht oder großer Gallensteine zu besorgen seyn duͤrfte. A. d. Ueb. Ueber die Aufnahme der Fabriken und die Vermehrung der Maschinen auf dem festen Lande. Ein Hr. Alexander (ein Franzose) wurde vorgerufen und befragt: Ob er wuͤßte, was die Franzosen fuͤr Maschinen-Arbeit im Großen treiben? Er antwortete, daß er nur ihre Baumwollen-Spinn- und Webe- Maschinen kenne; daß auch schon vor Napoleons-Decreten vom Jahre 1805 die Einfuhr der englischen Fabrikate in Frankreich verbothen war, diese Waaren aber großen Theils durch Deutschland als Schweizer-Waaren, oder seltener, nach der Schweiz gesandt, und von dort, als Schweizer-Waaren, nach Frankreich eingefuͤhrt wuͤrdet, und daß dieser Umweg nur 10 bis 12 p. C. mehr als gewoͤhnlich kostete; daß Frankreich damahls zu Rouen nur noch kleine Fabriken besaß, die grobes Zeug verfertigten, waͤhrend es jezt zwischen 5–600 Baumwollen-Spinnmuͤhlen, vorzuͤglich zu Rouen, Lisle, St. Quentin und Muͤhlhausen, und in den Umgebungen besizt, wovon die meisten zwischen 12 bis 30000 Spindeln treiben, und von Englaͤndern geleitet werden; daß bei der Calico-Drukereien zu Muͤhlhaufen (die sich schon daselbst befanden, ehe Muͤhlhaufen an Frankreich kam) sehr viele Englaͤnder arbeiten, und daß auch Englaͤnder die Kunststuͤhle in Frankreich leiten; daß die Maschinen fuͤr die Muͤhlen, wie fuͤr die Stuͤhle, Von Franzosen verfertigt werden, vorzuͤglich zu Paris, St. Quentin und Rouen; daß einige Maschinen-Fabriken von Englaͤndern errichtet wurden, wie z.B. im Departement du Haut-Rhin eine von einem Hrn. Dixon, der vor 5 Jahren ohne Geld nach Frankreich kam, und jezt reich istHr. Dixon ist mit Hrn. Risler in Thann associrt, und in ihrem Etablissement werden Baumwollen-Spinnmaschinen, Calico-Drukmaschinen u. v. a. verfertigt. In Frankreich, wo der Werth der Industrie erkannt, und die dazu erforderliche Talente geschaͤzt sind, da findet auch das aͤrmste Genieseinen Mann, mittelst dessen Unterstuͤzung es sich emporschwingen kann. Bei uns ist dieses leider nicht mehr der Fall, und die Industrie ist jezt uͤberhaupt weniger geachtet, weil man nicht in Wochen durch sie schwindelnd reich werden kann, wie dieß vielen in Papierspekulationen gelungen ist. Ja es ist leider bei Einigen, die der Zufall im Papierspiel reich machte, dahin gekommen, daß sie den, der nicht eine halbe Million in Geld besizt, im buchstaͤblichen Sinne des Wortes fuͤr einen Lumpen halten. Dieß ist die Ursache, daß nicht leicht ein faͤhiger Kopf bei Gruͤndung eines Industriezweiges emporkommen kann, wenn ihm nicht zureichende eigene Mittel zu Gebothe stehen. Es gibt sogar Reiche, die bei Anfragen uͤber Befaͤhigung und Soliditaͤt eines unternehmenden Mannes, aus dem obigen Grunde nicht die lobenswertheste Auskunft geben, ohne dabei zu bedenken, daß sie dadurch den Mann gleichsam moralisch worden! Wir wollen indessen hoffen, daß dieser Zustand am laͤngsten gewaͤhrt, und die Industrie neue Freunde gewinnen, und der Handel uͤberhaupt zu einem geregelten Zustande zuruͤkkehre, was hoͤchst Noth thut. A. d. Ueb.; daß man in Frankreich englische Arbeiter zu gemeinen Arbeiten sticht brauchen kann, weil sie zuviel Arbeitslohn fordernDie armen englischen Handwerker wissen nicht, daß man in Frankreich mit Einem Shilling 10 Mahl besser lebt, als in England mit 5 Shillingen. Es ist ein Gluͤk fuͤr England, daß es eine Insel ist, und daß die untere Classe der Einwohner derselben nicht weiß, wie wohlfeil und wie gut man auf dem festen Lande lebt. Wuͤßte der gemeine Mann in England dieß, so wuͤrde England in wenigen Jahren eine wuͤste Insel werden. A. d. Ueb.; daß noch mehr Maschinen aus England nach Frankreich eingefuͤhrt werden wuͤrden, wenn die englischen Geseze nicht die Ausfuhr so sehr erschwerten; daß die englischen Maschinen in Hinsicht aus Gußeisen, Stahl, Messing besser sind als die franzoͤsischen, und im Ganzen auch besser gearbeitet, obschon ein Franzose, wenn er ein gutes Modell hat, eben so gut arbeitet, als ein Englaͤnder, nur mit dem Unterschiede, daß ein Englaͤnder ehe mit 4 Maschinen fertig wird, als ein Franzose mit einer, was von den Werkzeugen herzuruͤhren scheint; daß eine englische Maschine ungefaͤhr um 40 p. C. wohlfeiler kommt, als eine franzoͤsische, wenn keine Manchen zu bezahlen waren, die bei einer Dampf-Maschine an 30, bei Baumwollen-Maschinen an 15 p. C. betragen (indem in Frankreich, auf die Bitte einer Dampfmaschinen-Fabrik, gegen die Vorstellungen der uͤbrigen Fabrikanten, welche Dampfmaschinen aus England sehr noͤthig hatten, die Mauth oder Einfuhrszoll auf englische Dampfmaschinen von 15 p. C. auf 30 p. C. erhoͤbt wurde)Sehr weise vom franzoͤsischen legislativen Koͤrper! Seit dieser Zeit haben sich nicht nur die Dampfmaschinen-Fabriken in Frankreich sehr vermehrt, sondern mehrere englische Dampfmaschinen-Fabrikanten haben sich in Frankreich niedergelassen. A. d. Ueb.; daß die franzoͤsischen Dampfmaschinen, von dem Englaͤnder Edwards in Frankreich verfertigt, so gut sind, wie die englischen; die englischen Dampf-Maschinen-Fabrikanten aber, um diesen zu druͤken, gern 30 p. C. nachlassen, und selbst 40 p. C. nachlassen wuͤrden; daß Hr. Edwards zu Chaillot, seit er sich daselbst niederließ, mehr als 200 Dampfmaschinen verfertigte; daß man jezt haͤufig nur einzelne Theile mehr zu Dampfmaschinen aus England kommen laͤßt: so hat z. N. die franzoͤsische Regierung zu ihrem Dampfbothe in Calais nur den Kessel aus London kommen lassen, die uͤbrigen Theile wurden zu Paris verfertigt, mit Ausnahme der Schrauben, die in England verfertigt wurden. „Wie kann man Schrauben aus England ausfuͤhren?“ (deren Ausfuhr so streng verbothen istIn England darf keine Schraube unter was immer fuͤr einer Bedingung ausgefuͤhrt werden, die mehr als einen halben Zoll im Durchmesser hat. Der Grund dieses „Parliaments-Verbothes “ ist, „weil sonst Knopf- oder Praͤgepressen im Auslande daraus verfertigt werden koͤnnten!“ Man koͤnnte hierzu leicht die Schraube einer Dampf-Maschinen-Stange verwenden; folglich muͤssen die englischen Arbeiter Bolzen statt der Schrauben an diesen Stangen anbringen, wenn sie ausgefuͤhrt werden sollen. Es gibt nichts Chinesischeres in Europa als die englische Mauthgeseze. (London Journal of Arts etc. Oct. 1824. S. 219.) A. d. Ueb.). Alexander: Man schikt sie mit der Maschine; aber man verstekt sie so gut wie moͤglich! Hr. Alexander wurde befragt: ob man in Frankreich auch Walzen zum Calico-Druke hat, und wo diese in Frankreich verfertigt wuͤrden? Die Antwort war: zu Paris. Er sagte aus, daß man bereits auch mehrere Spizen-Weberstuͤhle in Frankreich besizt, vorzuͤglich um Calais, Douay, St. Quentin und Paris, und daß zu Calais vorzuͤglich eine ungeheuere Menge Englaͤnder sich damit beschaͤftigt. „Ist die Ausfuhr dieser Spizen-Stuͤhle aus England nicht verbothen?“ Alexander. Ja, sie ist verbothen. „Wie kommen sie also nach Frankreich? “ Alexander. Man kann fuͤr Geld alles haben, was man brauchtAußer einen ehrlichen „Mann“ sagen die heute zu Tage so sehr verhaßten Tuͤrken. A. d. Ueb.. Nur genug bezahlen! „Wieviel muß man dann fuͤr das Hinuͤberschwaͤrzen bezahlen?“ Alexander. Ich habe gehoͤrt, daß einige Leute sich mit 30 bis 40 p. C. begnuͤgen. „Wo bezahlt man denn: daruͤben oder heruͤben?“ Alexander. Daruͤben; die Waare muß auf der franzoͤsischen Kuͤste landen. Hr. Alexander sagte aus; daß man in Frankreich jezt eben so gute Spizen Stuͤhle verfertigt, als in England, daß aber die englischen um die Haͤlfte wohlfeiler sind (in Frankreich kostet einer 500 L., in England 250 bis 300); daß uͤbrigens alle franzoͤsischen Spizen, Weberstaͤhle von Englaͤndern geleitet werden. „Wenn die englischen Geseze die Ausfuhr der Maschinen frei erlaubt haͤtten, wuͤrden alle diese Fabriken auf dem festen Lande, die in den lezten zehn Jahren entstanden sind, emporgekommen seyn?“ Alexander. Die Fabriken, welche Maschinen verfertigen, wuͤrden keinen solchen Umfang erreicht haben; die Fabriken, welche Maschinen brauchen, wuͤrden es aber vielleicht eben so weit gebracht habenNaͤmlich durch Schwaͤrzen. „Einfuhrsverbothe sind leicht gehandhabt“, sagte einst ein englischer Mauthbeamter zu dem Uebersezer, „aber Ausfuhrverbothe kann der Satan selbst nicht handhaben; denn seine ganze Hoͤlle mit allen Teufeln ist jezt schon auf der Erde oben.“ Der gute Mann mochte vielleicht an Spleen gelitten haben, insofern er noch Shakespearisch uͤber das Mauthwesen sprach; indessen wird jeder erfahrne Mauthbeamte, was das Esito-Schwaͤrzen betrifft, ihm Recht geben. A. d. Ueb.. „Wuͤrden noch viele Maschinen ausgefuͤhrt werden, wenn die Geseze, die jezt die Ausfuhr derselben verbiethen, zuruͤkgenommen wuͤrden?“ Alexander. „Ich glaube, ja! Denn man glaubt in. Frankreich allgemein, daß die englischen Maschinen besser sind, als die franzoͤsischen; wenn ein Franzose eine englische und eine franzoͤsische Maschine um gleichen Preis haben kann, so greift er sicher nach der englischen, weil er sich einbildet, die englische muß besser seyn, bloß weil sie englisch ist.“ Hr. Alexander sagte aus; daß, als er die Englaͤnder, die in der Naͤhe von Calais ihre Spizen-Fabriken mit Spizen-Stuͤhlen betreiben, fragte: warum sie sich gerade hier und nicht lieber anderswo niederließen, indem sie großen Theils von der franzoͤsischen Regierung als Schwaͤrzer betrachtet werden? sie ihm sehr naiv antworteten: „Schwaͤrzer sind wir allerdings; wir schwaͤrzen aber keine Spizen, sondern bloß Garn, was die franzoͤsischen Spinn-Fabriken uns noch nicht liefern koͤnnen. Wir muͤssen Nachts an der Kuͤste unsere Leute haben.“ „Ist denn hie Einfuhr des Garnes in Frankreich durchaus verboten?“ Alexander. Durchaus. „Wenn die Einfuhr des Spizen-Garnes in Frankreich erlaubt waͤre, wuͤrden die franzoͤsischen Spizen, Manufakturen in Frankreich sich noch mehr heben? “ Alexander. Allerdings. Hr. Alexander sagt aus: daß leine Maschine zu Manchester mehr existirt, wovon man nicht bereits Modelle in Frankreich haͤtte; daß man auch in Frankreich die bisher erfundenen Maschinen von Jahr zu Jahr verbessert, obschon es mit diesen Verbesserungen in Frankreich langsamer geht, als in England; daß franzoͤsische Maschinen-Fabrikanten haͤufig englische Maschinen kaufen, und als ihr eigenes Fabrikat wieder verlaufen: daß noch mehr englische Maschinen nach Frankreich gehen wuͤrden, wenn in England die Ausfuhr derselben erlaubt waͤre, und dadurch die franzoͤsischen Fabrikate auf diesen Maschinen in mancher Hinsicht besser ausfallen wuͤrden; daß Frankreich durch das Verboth der Ausfuhr der Maschinen aus England sehr gewinnt, indem es andere Laͤnder mit Maschinen versieht, deren Ausfuhr in England verbothen ist. So versieht es z.B. jezt Sr. K. H. den Bascha von Aegypten mit Baumwollen-Spinnmaschinen, um welche dieser sich vergebens nach England gewendet hat; eben dieß war der Fall bei mehreren Fabriken in Deutschland, Holland und in der Schweiz, die sich vergebens nach England wendeten, von Frankreich aus aber alsogleich, damit bedient wurden, wo selbst Zollfreiheit bei Ausfuhr derselben in alle Laͤnder Statt hat; daß Frankreich diesen Handel mit Maschinen verlieren wuͤrde, sobald England die Ausfuhr der seinigen erlaubte, indem die englischen Maschinen um 40 p. C. wohlfeiler kommen; daß Frankreich aber die Einfuhr der englischen Maschinen dann sicher mit einigen 30 p. C. hoͤheren Zoll belegen, oder gar verbiethen wuͤrde; daß auch die englischen Tuchscher-Maschinen jezt in Frankreich sehr gut gemacht werden, und zwar von einem Englaͤnder, Hrn. Collier, zu Paris, dessen franzoͤsisches Patent jezt auch in England eingekauft ist. „Wenn die Geseze, welche die Ausfuhr der Maschinen aus England verbiethen, zuruͤkgenommen wuͤrden, wuͤrde nicht Frankreich in einigen Jahren eben so viele Fabrikanten aller Art besizen, wie England? “ Alexander. Nein. „Und warum nicht?“ Alexander. Weil man in Frankreich nicht Capital genug dazu besizt, und nicht genug Beharrlichkeit im franzoͤsischen Charakter liegt, die zur Unternehmung groͤßerer Fabriken durchaus unentbehrlich ist. Die Franzosen werden jezt bloß durch die englischen Verbothe gereizt. „Kann Frankreich bei seinem niedrigeren Arbeitsloͤhne nicht seine Waaren wohlfeiler liefern, als England?“ Alexander. Nimmermehr. „Erhalten die Englaͤnder, die nach Frankreich gegangen sind, dort hoͤheren Arbeitslohn, als bei uns in England?“ Alexander. Allerdings. Ein englischer Eisengießer, Schmid, Drechsler etc. erhaͤlt, wenn er gut arbeiten kann, taͤglich 10 bis 12 Franken, waͤhrend ein Franzose nur 5 bis 6 erhaͤlt. Man haͤlt naͤmlich in Frankreich die englischen Arbeiter fuͤr verbothene Waare, fuͤr geschwaͤrzte Leute, die man nicht herauslassen wollte, weil sie so geschikt sind, und wirklich arbeitet der englische Arbeiter auch mehr und besser, so daß ungeachtet seines hohen Lohnes, seine Arbeit nicht theurer kommt. Indessen gibt es auch schlechte Arbeiter unter den Englaͤndern in Frankreich. „Sollen wir glauben, daß, England mag seine Ausfuhrs-Verbothe bestehen lassen, oder nicht, dieß wenig oder keinen Unterschied fuͤr Frankreich macht?“ Alexander. Gegenwaͤrtig gar keinen mehr. Frankreich hat jezt fuͤr sich allein gehen gelernt. Hr. Alexander sagt aus: daß die Tonne Steinkohlen (20 Ct.) in Frankreich an der Grube 10 Shill. kostet; zu Paris 40 bis 42 Shill; daß die Kohlen aus dem suͤdlichen Frankreich (St. Etienne) so gut sind, als die besten englischen von New-Castle, aber auch 50 bis 55 Shill. zu Paris kosten; daß das franzoͤsische Eisen in Frankreich mehr geschaͤzt ist, als das englische, welches zwischen 10 bis 20 L. Einfuhrszoll per Tonne bezahlen muß; daß in den Jahren 1822 und 1823 ungefaͤhr 16,000 Arbeiter aus England nach Frankreich kamen; daß man in Frankreich nur einem Englaͤnder zu sagen braucht, man habe ein Duzend Englaͤnder noͤthig, um in wenigen Wochen 20 und wehr Englaͤnder ankommen zu sehen; daß die ausgewanderten Englaͤnder, wenn sie auch, wie einige es wuͤnschen, gern nach England zuruͤkkehrten, aus Furcht vor Gefaͤngnißstrafe in England dieß nicht zu unternehmen wagen; daß Frankreich keinen einzigen englischen Strumpfwirker besizt; daß franzoͤsische Tuͤcher, wenn es nicht verbothen waͤre, solche in England einzufuͤhren, haͤufig und mit Vortheil aus Frankreich nach England eingefuͤhrt werden koͤnnten; vorzuͤglich feine Tuͤcher von Louvier und Sedan; daß Frankreich und England zu wechselseitigem Vortheile ihre Wollen-Waaren gegen einander austauschen koͤnnten, wenn nicht in beiden Laͤndern die Einfuhrs-Verbothe bestuͤnden; daß, wenn Frankreich seinen Wein und die Producte seines Bodens, nebst seinen Seiden-Waaren nach England einfuͤhren koͤnnte, es Voltheil bei freier Einfuhr englischer Waaren in seine Provinzen haben muͤßte, wenn auch seine Baumwollen-Fabriken dabei litten; welche jaͤhrlich ungefaͤhr 200,000 Saͤke Baumwolle, den Sat zu 250 Pfund im Durchschnitte, verarbeiten. Unter Napoleon verarbeitete Frankreich nur 50,000 Saͤle jaͤhrlich; im Jahre 1818 an 150,000. Unter Napoleon war der Einfuhrszoll auf das Pfund Baumwolle 3 Shill. 6 Pence; im Jahre 1814 nur mehr 3 1/2 Pence. Diese Baumwolle ist groͤßten Theils americanische; aus Brasilien und aus der Tuͤrkei wird viel eingefuͤhrt; aus Ost-Indien sehr wenig.