Titel: Verbesserter Kessel für Dampfmaschinen und zu anderen Zweken, worauf Wilh. Furnival, Salz-Fabrikant zu Droitwich in Worcestershire, und Alexander Smith, Master-Mariner zu Glasgow, am 9. December 1823 sich ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XXXIX., S. 193
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XXXIX. Verbesserter Kessel für Dampfmaschinen und zu anderen Zweken, worauf Wilh. Furnival, Salz-Fabrikant zu Droitwich in Worcestershire, und Alexander Smith, Master-Mariner zu Glasgow, am 9. December 1823 sich ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. November. 1824. S. 230. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Furnival's verbesserter Kessel für Dampfmaschinen und andere Zweke. Diese Verbesserung besteht darin, daß ein Kessel oben auf einem anderen Kessel angebracht wird, damit der Dampf, wie er von dem unteren Gefaͤße aufsteigt, und den Boden des oberen beruͤhrt, demselben seine Hize mittheilt. Im London Journal Bd. VII. S. 190 (polytechn. Journ. Bd. XIII. S. 169.) ist unter der Aufschrift: James Smith's Patent ein Apparat zum Sieden und Abrauchen der Aufloͤsungen uͤberhaupt, vorzuͤglich aber zur Krystallisation des Salzes und Zukers, beschrieben. Gegenwaͤrtiges Patent ist eine Verbesserung dieses Apparates, auf welchen sich die Erklaͤrung der Patent-Traͤger bezieht, deren Eigenthum er geworden zu seyn scheint. Fig. 32 zeigt den Kessel nach dieser verbesserten Bauart. a, ist der oben erwaͤhnte Kessel, dessen Dekel und Boden durch eine Reihe von Bolzen-Schrauben zusammengehalten werden. b, ist eine Roͤhre und ein Trichter, wodurch das zu hizende Wasser in den Kessel gelassen wird. c, ist die beladene Sicherheits-Klappe. Auf ungefaͤhr zwei Zoll ist ein Meß-Hahn angebracht zur Bestimmung der Hoͤhe des Wassers, und mehrere andere Haͤhne sind zum Ablassen des Wassers bestimmt, wenn der Kessel ausgeleert werden soll. So weit reicht Smith's Erfindung. Die Patent-Traͤger schlagen nun vor, den oberen Kessel, d, aufzusezen, der, wie der untere, durch Bolzen zusammengehalten wird, mit einer Sicherheit-Klappe, e, und mit einem Meß-Hahne versehen ist. Aus diesem oberen Kessel steigen ferner noch zwei Dampfroͤhren, ff, empor. Wenn ungefaͤhr zwei Zoll hoch Wasser in den unteren Kessel, a, eingelassen wird, so steigt der Dampf gegen den Boden des oberen Kessels empor, welcher, mittelst der Pumpe, g, bis zur Haͤlfte mit kaltem Wasser gefuͤllt, dem Dampfe, so wie er mit seinem Boden in Beruͤhrung kommt, die Hize entzieht, denselben verdichtet, und als Regen in das siedende Wasser des unteren Kessels zuruͤkfallen laͤßt, so daß das Wasser in dem unteren Kessel nur selten nachgefuͤllt zu werden braucht, waͤhrend es jenes in dem oberen hinlaͤnglich erhizt, um Dampf zu bilden, mit welchem Maschinen betrieben werden koͤnnen. Der Vortheil dieser Vorrichtung besteht darin, daß mittelst des Dampfes aus dem unteren Kessel, welcher gleichfoͤrmig auf den Boden des oberen, als hizendes Mittel, wirkt, eine große, gleichfoͤrmig erhizte Oberflaͤche erhalten wird, so daß der obere Kessel dadurch der eigentliche Dampfkessel oder Dampferzeuger wird. Die Patent-Traͤger schlagen ferner vor, die Dampfkammer mittelst Platten oder Scheidewaͤnde, die durch Fluͤgel und Niete oben und unten befestigt werden, in Abtheilungen zu bringen, und den Dampf durch die ganze Dampfkammer aus einer dieser Abtheilung in die andere durch Loͤcher gelangen zu lassen, welche oben an diesen Platten angebracht sind. Die Patent-Traͤger halten sich an keine bestimmte Form und Groͤße, finden aber ein laͤngliches Vierek als die tauglichstetaugllchste Form. Sie nehmen bloß das Aufsezen eines Kessels auf den anderen, als ihr Erfindungs-Recht in Anspruch. Indessen hat William Johnson (London Journal B. VI. S. 128. Polyt. Journ. B. XV. S. 121.) auf eine Vorrichtung zum Sieden ein Patent genommen, in welcher mehrere Gefaͤße uͤber einander angebracht sind, und nur das untere durch Feuer, die uͤbrigen durch die aus denselben aufsteigenden Daͤmpfe erhizt werden.

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