Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XXIX., S. 113
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XXIX. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der zu London vom 22sten Maͤrz 1825 bis 20sten April d. J. ertheilten Patente. Dem Rob. Hicks, Wundarzte, Conduit-Street, Middlesex; auf ein verbessertes Bad. Dd. 22. Maͤrz 1825. Dem Franz Ronalds, Esqu., in Croydon, Surrey, auf einen Zeichnungs-Apparat zum Zeichnen nach der Natur. Dd. 23. Maͤrz 1825. Dem Rich. Witty, buͤrgerl. Ingenieur, zu Kingston upon Hull, Sculcoates, Yorkshire; auf eine verbesserte Methode der Gasbeleuchtung mit Kosten-Ersparung. Dd. 25. Maͤrz 1825. Dem Joh. Mart. Hanchett, in Crescent-Place, Blackfriars, London und dem Jos. Deevalle, Esqu., Whitecross-Street, St. Luke, Middlesex; auf eine Verbesserung im Baue der Weberstuͤhle zum Weben der Tuͤcher und Seidenzeuge, und zur Verfertigung verschiedener Arten von Wollenstoffen von allen Breiten. Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 25. Maͤrz. 1825. Dem Joh. Manton, Buͤchsenmacher in Hanover-square, Middlesex; auf eine gewisse Verbesserung an den Schroten. Dd. 25. Maͤrz 1825. Dem Joh. Gottlieb Ulrich, Chronometer-Macher, in Bucklesbury, Cheapside, London; auf gewisse Verbesserungen an Chronometern. Dd. 26. Maͤrz 1825. Dem Aaron Jennens und Joh. Belleridge, beide Fabrikanten und ordinaͤre lakirte Papiermache-Waaren-Manufacturisten zu Birmingham, Warwickshire; auf gewisse Verbesserungen in Zubereitung und Bearbeitung der Perlmutter in verschiedene Formen und Devisen zur Verzierung der lakirten Papiermache-Waaren und anderer Fabrikate, auf welche dieselben sich anwenden lassen. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Rich. Roberts, Mechaniker zu Manchester, Lancashire; auf gewisse Verbesserungen an oder in den sogenannten Mute, Billy, Jenny, Streck- und anderen Maschinen von was immer fuͤr einem Namen in den Spinn-Muͤhlen fuͤr Baumwolle, Wolle, oder anderen faserigen Substanzen, die Spindeln moͤgen entweder von den Walzen zuruͤklaufen und sich denselben wieder naͤhern, oder die Walzen moͤgen von den Spindeln zuruͤklaufen und sich denselben wieder naͤhern. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Jak. Hammer Baker, Gentleman aus Antigua, gegenwaͤrtig in St. Martins-tone, Middlesex; auf Verbesserungen in der Kunst, Calico zu faͤrben und zu druken mittelst gewisser vegetabilischer Stoffe. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Maurice de Joungh, Baumwollen-Spinner zu Warrington; auf Verbesserungen an Spinn- und Zuricht-Maschinen, die gewoͤhnlich unter dem Namen Mules, Jennies, Stubbers bekannt sind, so wie an jeder Maschine, an welcher dieselben sich anbringen lassen, und wodurch viele Arbeit, die bisher durch die Hand verrichtet wurde, mittelst Maschinen geschehen kann. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Edw. Sheppard, Tuchmacher zu Uley, Gloucestershire, und dem Alfred Flint, Mechaniker ebendaselbst, auf gewisse Verbesserungen zum Aufrichten der Wolle an den wollenen und anderen Tuͤchern mittelst Spitzer, wodurch die Arbeit erleichtert und viel erspart wird: ein Theil dieser Verbesserung laͤßt sich auch bei dem Buͤrsten und Zurichten dieser Tuͤcher anwenden. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Thom. Parkin, Kaufmann in Osaches-row, City-Road, Middlesex; auf eine Art oͤffentliche Straßen theilweise zu pflastern, wodurch der Zug der Wagen, Karren, Kutschen und anderer Fuhrwerke erleichtert wird. Dd. 29. Maͤrz 1825. Dem Rudolph Cabanel Mechaniker in Melina-place, Westminster-road, Lambeth, Surrey; auf gewisse Verbesserungen an Maschinen, Wasser zu pumpen; ein Theil dieser Verbesserungen ist auch zu anderen nuͤtzlichen Zwecken zu brauchen. Dd. 30. Maͤrz 1825. Dem Joh. Heathcoat, Spitzen-Fabrikanten zu Tiverton, Lancashire; auf gewisse neue und verbesserte Methoden verschiedene Arten von Seiden- Baumwollen- Flachs und anderen Stoffen mit Figuren oder Zierathen zu versehen. Dd. 31. Maͤrz 1825. Dem Jak. Jedder Fisher, Esq. zu Edling, Middlesex; auf eine neue Anwendung der Eisenbahnen und der darauf gebraͤuchlichen Maschinen Dd. 2. April 1825. Dem Sim. Broadmeadow, buͤrgerl. Ingenieur, zu Abergavenny, Monmonthshire; auf einen Apparat, Luft, Rauch Gas und andere luftfoͤrmige Produkte auszuziehen, zu verdichten und sortzuschaffen. Dd. 2. April 1825. Dem Wilh. Turner, Sattler zu Winslow, Cheshire: einer von den Leuten, die man Quaͤker nennt; und dem Wilh. Mosedale, Kutschenmacher, Park-street, Grosvenor-square, Middlesex; auf eine Verbesserung an den Kummten fuͤr Zugpferde. Dd. 2. April 1825. Dem Rob. Wilh. Brandling, Esq., zu Low Gosforth bei Newcastle-upon-Tyne; auf gewisse Verbesserungen im Baue der Eisenbahnen und der auf denselben und auch anderswo zu gebrauchenden Wagen. Dd. 12. April 1825. Dem Wilh. Shalders, Riemer zu Norwich; auf eine gravitirende Druk-Pumpe zur Hebung und Leitung des Wassers oder irgend einer Fluͤssigkeit zu irgend einem Zweke. Dd. 12. April 1825. Dem Wilh. Gilman, Mechaniker in Whitechapel-road, Middlesex; und dem Jak. Wilh. Sowerby, Kaufmanne in Birchinlane, London; auf gewisse Verbesserungen bei der Dampf-Erzeugung und Maschinen, die durch Dampf oder andere elastische Fluͤssigkeiten getrieben werden. Dd. 13. April 1825. Dem Thom. Sunderland, Esqu. in Crooms-hill-cottage, Blackheath, Kent; auf eine neue Verbindung von Brennmaterial. Dd. 20. April 1825. Dem Karl Ogilvy, Esqu. in Verulam-buildings, Gray's-Inn, Middlesex; auf einen Apparat zur Aufbewahrung des Gases. Dd. 20. April 1825. Dem Joh. Broomfield, Mechaniker zu Islington bei Birmingham, Warwickshire; und dem Joh. Luckock, Gentleman zu Edgbaston, bei Birmingham; auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Forttreiben der Schiffe, welche Verbesserungen auch zu anderen Zwecken dienen, Dd. 20. April 1825. Dem Lemuel Wellman Wright, Mechaniker in Wellclose-square, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an Maschinen zum Waschen, Reinigen und Bleichen der Leinen-Baumwollen- und anderer Fabrikate und Waaren oder faseriger Substanzen. Dd. 20. April 1825. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture. Mai 1825. S. 381. Uebersicht der franzoͤsischen Industrie. Fortsezung von Bd. XVI. S. 383. und S. 524. Uhrmacherei. Stadt- und Kirchen-Uhren verfertigen die Herren Wagner, Lepaute und Robin zu Paris, Revillon zu Makon; astronomische Uhren die Herren Pecquer (welche ein neues Raͤderwerk erfanden, welches auch fuͤr Dampf- und hydraulische Maschinen vielen Vortheil verspricht), Janvier (ein sehr geistreicher Mann, der sich zugleich dem Unterrichte junger Kuͤnstler mit Liebe opfert), Perrelet (der ein neues Uhrwerk erfand), die Gebruͤder Berthoud, Duchennin, Rieussec, Lepaute; Fabrik-Uhren: eine der groͤßten Uhren-Fabriken ist die seit 40 Jahren bestehende Fabrik der Herren Jappy zu Beaucourt, die im Jahre 1815 von den Rettern Frankreichs ganz niedergebrannt wurde. Seit dieser Zeit ward sie wieder neu aufgebaut, beschaͤftigt mehr als 1000 Arbeiter, und verfertigt monatlich 14 bis 1600 Duzend Sak-Uhren, wovon jede aus dem roden gearbeitet auf 1 Frank 40 Cent, bis 2 Franken zu stehen kommt. Die Herren Gebruͤder Beurnier zu Seloncourt, bei Montbéliard, verfertigen in einer kleineren Fabrik monatlich ungefaͤhr 340 Duzend. Zu Besançon werden die Uhren aus obigen Fabriken weiter ausgearbeitet, und jaͤhrlich ungefaͤhr 3000 in goldenen und silbernen Gehaͤusen verkauft. Sogenannte Stokuhren verfertigen die Gebruͤder Jappy zu Badevel, bei Montbéliard, jaͤhrlich ungefaͤhr 4800, und eine andere Fabrik zu St. Nikolas d'Alcermont. Seine infèrieure, die schon seit 40 Jahren besteht, aber erst durch Hrn. Pons vor dem gaͤnzlichen Falle gerettet wurde, ist durch die Thaͤtigkeit dieses geistreichen Kuͤnstlers jezt wieder im Aufbluͤhen, und liefert jaͤhrlich an 6000 Stokuhren. Hr. Laresche fabricirt Weker. Hr. Henriot zu Chalons sur Marne, ein Zoͤgling Breguets, verfertigt sehr gute Uhren. Mathematische Instrumente. Die ausgezeichnetsten Maͤnner in diesem Fache sind gegenwaͤrtig die Hrn. Fortin, Gambey, Benoir und Gebruͤder Jecker; optische Instrumente verfertigen die Hrn. Lerebours, Eauchoix, Fresnel, Bordier-Marcet. Musikalische Instrumente. Die besten Saiten-Instrumentenmacher sind die Hrn. Gebruͤder Erard, Nadermann, Pape, Pfeiffer. Die Hrn. Erard verfertigen Fortepiano's mit 3 bis 4 Saiten, mit Tasten, bei welchen es nicht noͤthig ist, die Finger von denselben vollkommen wegzuheben, um neue Toͤne anzuschlagen; Harfen, an welchen jede Saite 3 Toͤne gibt. Hr. Roller zu Paris verfertigt Piano's, die sich jeder Stimme anpassen lassen. Die Violoncells und Baßgeigen der Herren Lété und Clément zu Paris sind sehr gut und sehr wohlfeil. Hr. Simiot zu Lyon hat den Fagot und die Herren Muller und Janssen zu Paris haben die Clarinette sehr vervollkommnet. Hr. Smitschneider hat neue Hoͤrner und Hr. Davarinville zu Paris neue Cylinder-Markirung fuͤr die Walzen der Orgelbauer erfunden. Kupferstecherei. Man lobt sehr Hrn. Leblanc, der zugleich ein guter Mechaniker ist; die Herren Adam und Malbeste: lezterer sticht sehr schoͤn Schrift und Musik; Hr. Massard zu Lyon; Hr. Gonord, der zeither starb, und dessen Wittwe sein Verfahren, nach Belieben verjuͤngte Abdruͤke irgend einer Kupfertafel auf Porzellan und Faïence zu erzeugen, besizt; Hr. Cornonailles sticht auf Stahl, wie Hr. Deschamps: uͤberhaupt faͤngt der Stahlstich auch in Frankreich an; der Holzschnitt hebt sich unter der Hand des Hrn. Thompson, und seiner Schuͤlerin, der Mad. Bougon; den (von unserem Landsmanne, Hrn. Senefelder, erfundenen) Steindruk vervollkommnen Graf de Laysteyrie und Engelmann: mit diesen wetteifern die Herren Delpecs, Motte und Constans, Chapuy und Desmadrys, der ihn auf Landkarten benuͤzt: man drukt jezt auch in Steindruk Gold auf Porzellan und auf Stoffe aller Art. Hr. Langlumé hat die Crayons vervollkommnet. Mahlerei. Hr. Soehnée Paris mahlt auf Kupfer, Eisen und Stahl die feinsten Verzierungen, wodurch diese Metalle zugleich gegen Rost geschuͤzt werden; Herr Vauchelet mahlt auf Sammt; Herr Klein fixirt die Pastell-Farben; Hr. Lucas brachte die Glasmahlerei aus England zuruͤk. Verzierungen aus Pappendekel statt aus Gips versuchte in den neuern Zeiten in Wohnzimmern zuerst wieder Hr. Gardeur; der sel. Hr. Hirsch verfertigte ein Stein-Papier (carton pierre), und verzierte damit den Opern-Saal; seine Nachfolger, die Hrn. Vallet und Hubert, verfertigen noch groͤßere Arbeiten aus diesem Materiale, und Romagnesi hat Statuͤen und große Candelabren daraus gebildet. Zeichen-Materialien. Hr. Quenedy bedient sich der Gallerte, um sogenanntes Glaspapier (Papier-glace) und durchscheinende Oblaten zu machen, um Caméen und Chiffer darauf zu graviren. Hr. Durieux verfertigt aͤhnliches Papier. Hr. Moulin verfertigt dieses aus den Haaren inlaͤndischer Thiere, die eben so gut als Zobel- und Marder-Haare sind, und viel wohlfeiler zu stehen kommen. Hr. Barbier zu Versailles erfand eine Art von Schrift, die man im Dunkeln lesen kann. Galanterie-Tischler. Die auslaͤndischen Hoͤlzer kommen aus der Mode. Hr. Werner zu Paris hat dazu beigetragen, den Geschmak an Moͤbeln aus franzoͤsischem Holze zu weken und zu verbreiten. Seine Arbeiten zeichnen sich durch sorgfaͤltige Ausfuͤhrung, bequeme Formen und maͤßige Preise aus. Dieser Fabrikant verdient auch das Lob, die Anwendung inlaͤndischer Marmor-Arten in die Galanterie-Tischlerei eingefuͤhrt zu habenDieses Lob fuͤr einen Deutschen in dem Bulletin einer so achtungswerthen Gesellschaft, wie die Société d'Encouragement, die schon im Jahr 1810 einen Preis auf Verfertigung der Moͤbel aus inlaͤndischem Holze ausschrieb, ist eben so ehrenvoll fuͤr Hrn. Werner, als es traurig fuͤr uns ist, zu sehen, daß so viele deutsche Nahmen unter den franzoͤsischen Kuͤnstlern ersten Ranges glaͤnzen. Waͤren unsere Landsleute nicht bei uns geblieben, wenn man sie bei uns unterstuͤzt haͤtte? A. d. Ueb.. Auch die Hrn. Hokeshoven, Puteaux und Remond und Schniller zu Bourges verfertigen sehr schoͤne Moͤbel. Hr. Roguin verfertigt Schreiner-Arbeit mittelst Maschinen, wofuͤr die Societaͤt ihm die goldene Medaille zuerkannte. Hr. Hacks verfertigt durch einen eigenen Mechanismus sehr schoͤne mit Bildhauer-Arbeit verzierte Nahmen. Spielzeug fuͤr Kinder (Brechtesgadener, Nuͤrnberger Waare). Das einzige Staͤdtchen St. Claude am Jura verfertigt fuͤr 400,000 Franken jaͤhrlich solches Spielzeug, und im Canton Mas d'Azil (Ariége) leben mehr denn 2000 Menschen von dieser Arbeit.Kinder-Spielzeug ist in Holland, England, Frankreich so theuer, daß mehrere Berchtesgadener und Nuͤrnberger fuͤglich in allen diesen Staaten Etablissements errichten und reichlichen Absaz finden koͤnnten, selbst bei der hohen Mauth. Gehen ja die Kuͤgelchen vom Unterberge nach Afrika und nach Ostindien. A. d. Ueb. (Wie richtig unser Correspondent hier geurtheilt hat, als er uns vor einigen Wochen diese Bemerkung ertheilte, erhellt aus der Beilage der allg. Zeitung Nr. 141, nach welcher ein amerikanischer Handelsmann zu Frankfurt 12000 Duzend Schachspiele kaufen wollte. Wuͤrden unsere Berchtesgadener-Waaren-Fabrikanten statt jaͤhrlich nach M. Oettingen zu wallfahrten, Reisen nach Leipzig, Frankfurt, Amsterdam u.s.w. machen, so koͤnnten sie sich durch eine weit bedeutendere Ausfuhr ihrer Fabrikate fuͤr den Verlust reichlich entschaͤdigen, den sie durch die oͤsterreichische Einfuhrs-Verbote erleiden. Die Nuͤrnberger und Geißlinger Spielzeug-Fabrikanten (die die Nachkommen der waͤhrend der Reformation verfolgten ausgewanderten Berchtesgadener sind), werden ihnen den Vorsprung abgewinnen. Da das Drechslen der Schachspiele eine langweilige Arbeit ist, so duͤrfte es vielleicht thunlich seyn, sie aus irgend einer Metallkomposition zu gießen, in der Art, wie man jezt den groͤßten Mann unserer Zeit in Bronze verfertigt. Dieß koͤnnte fuͤr unsere wakern Nuͤrnberger Roth- und Kreuzlein-Gießer ein neuer Erwerbszweig werden. Ueber den Berchtesgadener Spielwaarenhandel findet man in Dr. Schultes Reise auf den Glokner im 4. Bd. ausfuͤhrlichere Nachricht. D.) Bronze-Waaren und Vergoldungen. D'arcet's Zugofen (fourneau d'appel), der im Bulletin de la Société d'Encour. 1819. S. 198. beschrieben und abgebildet ist, hat das Loos der Vergolder der Metall-Waaren sehr verbessert: sie sind jezt sicher gegen alle Queksilber-Vergiftung. Die beruͤhmtesten Bronze-Arbeiter zu Paris sind gegenwaͤrtig die Herren Thomire, Denière, Galle. Hr. Choiselat arbeitet vorzuͤglich fuͤr die Kirchen. Auch die Herren Chopin und Contamine zeichnen sich durch schoͤne Arbeiten aus. Hrn. de Puymarin, des Sohnes, Bronze-Medaillen sind bekannt.Der Uebersezer besizt eine Medaille in Bronze, mit dem Brustbilde des beruͤhmten Arztes und Physiologen Dr. Joh. Gall, von einem Hrn. Barre, die nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt.A. d. Ueb. Gold-Arbeiter-Arbeiten und Bijouterie. Einer der ersten gegenwaͤrtigen Goldarbeiter zu Paris ist Hr. Odiod. Hr. Cahier hat ein Futteral fuͤr das heilige Oelflaͤschchen zu Rheims (La Sainte-Ampoule) fabricirt. Die Herren Fauconier und Lebrun verfertigen schoͤne Wasser- und Thekannen. In sogenannten plattirten (eigentlich plaquirten) Waaren (plaqué) zeichnet sich Hr. Levrat vorzuͤglich aus, der den Preis von 1500 Franken von der Société d'Encourag. im J. 1811. gewann; Hr. Tourrot, der die goldene Medaille erhielt. Auch die Herren Lelong und Orbelin verfertigen sehr schoͤne plaquirte Bijouterieen in Gold und Silber. Die Herren Bernadda arbeiten in Platina. Buchdrukerei. Hrn. Heinrich Didot's Letternguß macht Epoche in der Drukerei in Frankreich; er gießt auf Ein Mal 100 bis 140 Lettern in seiner Gußmaschine, von den kleinsten bis zu den groͤßten. Hr. Herhan hat die Stereotypen vervollkommnet, und ist noch immer mit denselben beschaͤftigt. Die Hrn. Firmin Didot, Soͤhne, leiten gegenwaͤrtig die von ihrem Vater errichtete Drukerei, und beschaͤftigen sich gegenwaͤrtig auch mit Land-Kartendruk. Hr. Julis Didot hat eine neue ganz gegossene Presse errichtet. Hr. Molé und Hr. Léger besizen sehr große Lettern-Sammlungen. Buchbinderei. Die Herren Thouvenin und Simier sind jezt unter den ersten Buchbindern Frankreichs, vorzuͤglich was die Vergoldung und die dazu gehoͤrigen Matrizen betrifft. Tapeten-Manufaktur. Die Gobelins uͤbertreffen noch immer alle andern Tapeten-Manufakturen; die Savonnerie und die Tapeten-Manufaktur zu Beauvais verfertigt sehr schoͤne Arbeiten, so wie jene zu Aubusson (Creuse); Hr. Sandrin verfertigt auf eine neue und einfache Art brochirte Stoffe zu Ueberzuͤgen auf Moͤbeln. Die Wittwe Bourgevis zu Beauvais, die Hrn. Gebruͤder Roze Abraham zu Tours, Diet Philippeaux zu Amboisi (Indu und Lerre), Hecquet d'Orval zu Abbeville, Henri Laurent zu Amiens, Ternaux und Sohn und Armonville zu Paris verfertigen alle sehr schoͤne und sehr wohlfeile Tapeten und Teppiche. Die Herren Demenoir zu Bonneval (Eure und Loir) lassen Tapeten striken und dann bedruken; die Herren Jeannin und Brunet zu Autun verarbeiten Kuͤhhaare zu Teppichen. Hr. Chenavart zu Paris fabrizirt sehr wohlfeile Teppiche auf englische Art, einige derselben auch aus Kuͤhhaaren, laͤßt sie druken, wasserdicht machen etc. Die Herren Gebruͤder Grégoire zu Paris weben Gemaͤhlde in Sammt. Die Papiertapeten-Manufakturen in Frankreich sind sehr bluͤhend und versehen beide Indien. Hrn. Jacquemart's Fabrik ist vorzuͤglich beruͤhmt: er hat eine neue gruͤne Farbe erfunden, die das deutsche Gruͤn (Schweinfurter?) vollkommen ersetz. Die Herren Simon und Gohin verfertigen allerlei Papier-Zierrathe. (Bulletin de la Société d'Encouragement N. 247. S. 21. N. 248. S. 53.) Ueber Straßen, Canaͤle und Eisenbahnen. Da ich aus einem Auszuge aus dem Scotsman in Ihrem lezten Hefte ersehe, daß Sie sich mit Vergleichung der Vortheile der Straßen, Canaͤle und Eisenbahnen beschaͤftigen, so nahm ich mir es heraus, der Aufmerksamkeit ihrer Leser einige Bemerkungen uͤber diese unsere Nation gegenwaͤrtig so sehr anziehende Gegenstaͤnde zu unterlegen, um so mehr, als ein wilder Speculations-Geist sich jezt des Publicums bemaͤchtigt zu haben scheint, der nicht bei den wahrscheinlichen Vortheilen, sondern kaum bei dem Gedanken verweilt: ob die goldenen Traͤume der enthusiastischen Projektanten auch wirklich innerhalb der Graͤnzen der Moͤglichkeit gelegen sind. Ich kann mit dem Verfasser des Aufsazes im Scotsman hinsichtlich der Vergleichung der Kosten der Straßen, Eisenbahnen und Canaͤle nicht durchaus uͤbereinstimmen. Die Baukosten einer guten Straße haͤngen vorzuͤglich von der Entfernung ab, aus welcher die Baumaterialien zu derselben herbeigeschafft werden muͤssen, und dann von den Unebenheiten des Grundes, uͤber welchen die Straße gefuͤhrt werden soll, die immer so eben, als moͤglich, angelegt werden muß. Die Ausgaben bei einem Canale beruhen zuvoͤrderst auf der Geschicklichkeit des Ingenieurs, welcher die kuͤrzeste Linie aufzufinden hat, die auf ein allgemeines Niveau zuruͤkgebracht werden kann, damit die Errichtung der Schleußen soviel moͤglich vermieden werden kann; es thut mir leid bemerken zu muͤssen, daß diese Ruͤksicht in vielen Faͤllen hoͤchst ungeschikt durchgefuͤhrt wurde. Zweitens, auf dem Werthe des Grundeigenthumes, welches bei der Durchfuͤhrung des Canales beschaͤdiget wird. Drittens, auf den Hindernissen, welche uͤberwunden werden muͤssen, z.B. Uebersezen uͤber Fluͤsse, Durchgrabung der Berge. Die Kosten einer Eisenbahn haͤngen von vielen aͤhnlichen Umstaͤnden ab, obschon, da diese weniger Boden wegnimmt, und leichter angelegt werden kann, sie weniger bedeutend sind, als jene eines Canales. Man muß die moͤglich kuͤrzeste Linie, die man ohne bedeutendes Steigen oder Fallen waͤhlen kann, (woruͤber Hr. Palmer in seiner neuesten Broschuͤre uͤber Eisenbahnen seine Bemerkungen mittheilte), zu benuͤtzen suchen. Außer dieser, von der Geschicklichkeit des Ingenieur, der die Linie abzusteken hat, abhaͤngenden Schwierigkeit, ist eine der wichtigsten Betrachtungen, hinsichtlich der Auslagen, diese, welche Art von Eisenbahn man waͤhlen soll. Sie haben deren mehrere in Ihrem Journale: Birkinshaw's II. B. S. 178. Losh's III. B. Palmer's V. B. (Polyt. Journ. Bd. II. S. 178.), außer einigen neuen Patent-Eisenbahnen, die noch nicht bekannt gemacht wurden. Da ich vielleicht im Allgemeinen zu lang bei den Schwierigkeiten verweilte, will ich zur Vergleichung der Vortheile der Straßen, Canaͤle und Eisenbahnen hinsichtlich auf Foͤrderung der Reisenden und Guͤter uͤbergehen. Bei dem verbessertenMan koͤnnte wohl sagen bei dem unuͤbertroffenen Zustande; denn es gibt keine besseren, ungepflasterten, Straßen, als die englischen. Die hollaͤndischen (mit Ziegeln, die auf der Kante stehen, gemauerten) Straßen sind wohl die besten auf dem Erdballe; allein, sie koͤnnen es nur in Holland seyn, wo weder viel, noch schwer, noch sehr schnell gefahren wird. Die franzoͤsischen Straßen sind gegenwaͤrtig sehr verfallen. A. d. Ueb. Zustande unserer gegenwaͤrtigen Heerstraßen (Turnpike-roads) in beinahe allen Theilen des Koͤnigreiches ist es offenbar, daß Hr. M. Adam's Straßenbau, zu welchem man endlich seine Zuflucht nahm, auf jeder Streke, wo Sonne und Luft freien Zutritt hat, besser ist, als jeder andere, den man fruͤher befolgte. Der verbesserte Bau unserer Landkutschen und Fuhrwerke gewahrt dem Reisenden soviele Bequemlichkeit und Schnelligkeit bei ihrer Befoͤrderung, daß wenig mehr zu thun und selbst zu wuͤnschen uͤbrig bleibt. Nach den im Scotsman angegebenen Berechnungen zieht ein Pferd dreißig Mal so viel Last auf einem Canale, als auf einer guten Straße; dieß zugegeben, muß man auch bemerken, daß, aus mancherlei Ursachen, es durchaus unmoͤglich ist, daß Canal-Schifffarth mit derselben Geschwindigkeit vor sich gehe, als Landfuhrwerk; wegen der vielen Unebenheiten des Bodens, durch welchen der Canal laͤuft, muß derselbe nothwendig viele Umwege machen; Canaͤle koͤnnen daher nur fuͤr sehr schwere und fuͤr sehr voluminoͤse Waaren dienen, nicht aber fuͤr die gewoͤhnliche Weise zu reisen,In Holland ist dieß jedoch nicht auf jedem Canale der Fall. A. d. Ueb. oder fuͤr den Transport leichter Waaren. Es heißt in derselben Rechnung, daß ein Pferd auf einer Eisenbahn zehn Mal so viel zieht, als auf einer guten beschuͤtteten Straße; indessen bleibt in Bezug auf Schnelligkeit dieselbe Bemerkung. Eisenbahnen und ihre Fuhrwerke sind nicht auf Schnelligkeit berechnet; das kleinste Hinderniß wirft hier den Wagen aus seiner Bahn, wenn er nur etwas schnell faͤhrt; ja die Bahnen selbst, so wie sie gegenwaͤrtig gelegt sind, stiegen auf oder brechen bei jedem Seitendrucke oder bei jeder Spannung von den zu schnell sich drehenden Raͤdern. Wenn man Eisenbahnen so fest in den Boden legen, und so stark machen wollte, daß sie Wagen tragen koͤnnten, die schnell daruͤber fahren sollen, so wuͤrde dieß, gering berechnet, die gegenwaͤrtigen Kosten derselben wenigstens um das Vier- oder Fuͤnffache erhoͤhen. Es ist daher klar, daß, in Bezug auf Geschwindigkeit, zwischen dem Ziehen einer Barke auf einem Canale und zwischen dem Zuge eines Wagens auf einer Eisenbahn kaum ein bedeutender Unterschied Statt hat. Wenn auch ein Canal bei seiner ersten Anlage zehn Mal wehr kostet (was, im Allgemeinen, viel zugegeben heißt) so ist doch die Auslage fuͤr das Pferd, das die Barke zieht, nur ein Zehntel der Bespannungs-Kosten auf einer Eisenbahn, und somit kommt die Foͤrderung auf dem Canale beinahe eben so hoch, als auf der Eisenbahn, und gewahrt denselben Ertrag fuͤr den Besitzer. Allein, die Projectanten der vorgeschlagenen neuen Eisenbahnen unterhalten gegenwaͤrtig die Speculanten mit der Idee von Dampf-Wagen (Steam-Carriages and Locomotive Engines), mit welchen auf ihren neuen Straßen Alles von einem Theile des Koͤnigreiches in den anderen gefahren werden soll, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 20 englischen Meilen in Einer Stunde. Ehe ich die Ausfuͤhrbarkeit einer solchen außerordentlichen Geschwindigkeit beleuchte, mit welcher das Publikum gefoͤrdert werden soll, wird es vielleicht nicht unklug seyn, zu fragen: wo sind denn diese Dampfwagen? Man hat deren viele vorgeschlagen; wo ist aber wirklich einer derselben zu oͤffentlichem Gebrauche im Gange? Hat man auch nur ein einziges Beispiel einer Kutsche, eines Wagens, oder irgend eines Fuhrwerkes, welches in irgend einem Theile des Koͤnigreiches durch Dampf getrieben wird.Man vergl. hiemit unsere Bemerkung in der 18. Anmerk. auf S. 50. A. d. Ueb. Man hat allerdings in der Nahe von Leeds, und auch von Newcastle, einige Dampf-Zugmaschinen zur Foͤrderung der Steinkohlen; die ersteren sind nach Blinkinsop's Plane mit Zahnraͤdern, die in einer gezahnten Eisenbahn laufen; die letzteren, weit einfacheren, sind nach Stevenson's Plane. Die Maschinen bei Leeds laufen eine Strecke von beinahe 3 Meilen in ungefaͤhr 1 1/2 Stunden, und ziehen 20 mit Kohlen beladene Wagen. Aus einem Berichte eines der angesehensten Mechaniker in der Nachbarschaft ersehe ich, daß die Foͤrderungs-Auslagen kaum etwas geringer sind, als wenn man Pferde zum Zuge verwendete. Stevenson's Maschinen haben den Vortheil groͤßerer Geschwindigkeit sowohl als hoͤherer Einfachheit; die groͤßte Geschwindigkeit jedoch, mit welcher sie getrieben werden koͤnnen, ist 3 1/4. englische Meilen in einer Stunde. Man wird mir vielleicht sagen, daß es Perkins's, M'Curdy's, Brown's, James's, Gordon's (und mehrerer anderer) Dampf-Wagen gibt, die bei ihrer Geburt Laͤrmens genug in der Welt gemacht haben; allein, alle diese Dampf-Wagen liegen noch im Embryo, und, wenn es mir erlaubt ist, von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen, kann ich fuͤr letztere eben kein guͤnstiges Omen stellen. Wir haben bis zur Stunde noch keine Dampfwagen, und, obschon die Dampfwagen zwar nicht so ganz auf demselben Puncte stehen, wie ein Perpetuum Mobile; so gibt es doch, bei den vielen Schwierigkeiten, welche man bei dem Baue derselben zu besiegen hat, und bei den großen Unbequemlichkeiten, welche sich bei Anwendung derselben, wenn sie wirklich vollendet wurden, finden, keinen vernuͤnftigen Grund, zu erwarten, daß ein vom Dampfe getriebener Wagen, wenigstens bei dem jezigen Stande der Wissenschaft, zum Reisen tauglich und brauchbar gemacht werden kann. Vielleicht ist dieß nicht allgemein bekannt; denn in dem Chaos ausgeposaunter speculativer Wunder-Dinge, die unsere Pressen taͤglich ausbruͤten, wird ein gewoͤhnlicher Leser ganz betaͤubt, und haͤlt, im Vertrauen auf seinen Auctor, die Geschichte, die er liest, fuͤr wahr, weil sie gedrukt ist. An den Herausgeber des London Journal of Arts. (London Journal Februar 1825 S. 83.) Ich bin etc. Behutsam. Englischer Chaussee-Bau nach MacAdam's Methode. Der Bulletin de la Société d'Encouragement N. 247. S. 7. theilt folgenden Auszug aus einer Vorlesung des Sir J. Byerley bei der Société r. et centrale d'Agriculture uͤber Hrn. MacAdam's Chaussee-Bau in England mit. Bereits sind mehr als 1000 engl. Meilen Chausseen auf diese Weise gebaut; die Erfahrung mehrerer Jahre hat die Vortrefflichkeit dieser Bauart erwiesen, und sogar gezeigt, daß sie auch in Staͤdten statt des Pflasters mit allem Vortheile angewendet werden kann. Wenn eine alte Straße ausgebessert werden soll, laͤßt Hr. MacAdam dieselbe bis auf den Grund umbrechen, alle Steine herausnehmen, zu beiden Seiten derselben aufschichten, und giebt dann der Straße die Form eines Kreis-Abschnittes. Eine Erhoͤhung von 3 Zoll in der Mitte reicht, nach Hrn. MacAdam's Erfahrungen, auf einer Sehne von 30 Fuß Laͤnge hin, um dem Regen-Wasser den gehoͤrigen Abzug zu verschaffen. Nachdem diese Woͤlbung mit aller moͤglichen Sorgfalt der Straße gegeben wurde, wird eine Lage von hoͤchstens 3 Zoll Dike aus kleinen Stuͤken Steinen von der Groͤße einer Nuß aufgefahren: diese Beschuͤttung wird aus den Stein-Resten der vorigen Straße, die zu dieser Groͤße zerschlagen werden, hergenommen, und, nachdem sie uͤber die ganze Straße gleichfoͤrmig aufgefahren wurde, mit einem schweren eisernen Cylinder eingestampft, worauf die Straße fuͤr die Wagen eroͤffnet wird. Anfangs druͤken die Raͤder derselben ein Geleise ein: dieses wird alsogleich sorgfaͤltig mittelst Rechen eingeebnet, und auf diese Weise wird die Straße in kurzer Zeit fest und eben. Man faͤhrt dann eine zweite Lage solcher Stein-Beschuͤttung 2 Zoll hoch auf, und sezt dieses Auffahren unter obiger Behandlung so lange fort, bis die Straße ungefaͤhr 10 Zoll10 Fuß hoch beschuͤttet ist, was fuͤr die schwersten Lastwagen hinreicht. Da die Steine klein und von gleicher Groͤße sind, so vereinigen sie sich an ihren Kanten, und bilden eine feste, undurchdringbare Masse. Anfangs laͤßt MacAdam die Schichten mit grobem Sande uͤberstreuen, der sorgfaͤltig von allem Thone gereinigt wurde, indem dieser leztere durch sein Aufblaͤhen im Regenwasser, die Straßen hindert sich zu sezen und gehoͤrig fest zu werden. Wenn die Straße uͤber einen sumpfigen Boden hingefuͤhrt werden soll, so muß man Reisig in denselben eingraben, und darauf die erste Steinlage bringen: wo man Abfall von altem Eisenblech, altem Eisen, Eisenschlaken u. dgl. haben kann, erhaͤlt man dadurch einen herrlichen Straßengrund: dieses Eisen verrostet schnell durch das eindringende Wasser, und bildet mit der ersten Lage Eine Masse. Ehe man eine neue Lage auffahrt, muß die Straße mit dem Rechen vollkommen geebnet werden, damit die Steine sich desto leichter gehoͤrig sezen koͤnnen. Neue Straßen werden auf dieselbe Weise angelegt, wie die aͤltern umgeschaffen werden: jedoch mit steter Ruͤksicht auf die Natur des Bodens. Man braucht auf diesen Straßen ein Viertel weniger Zugkraft, d.h., man zieht mit 3 Pferden soviel, als auf den alten Straßen mit vier. Dieser Straßenbau vermindert in den ersten Jahren die Kosten um ein Sechstel, zuweilen um ein Viertel, und kommt in den folgenden Jahren noch wohlfeiler.Der Uebersezer hat die Straßen des Hrn. MacAdam auf Straßen von mehreren hundert englischen Meilen befahren: nichts gleicht der Vortrefflichkeit derselben; sie uͤbertreffen alle Straßen des festen Landes, nur nicht die hollaͤndischen. A. d. Ueb. (In Nr. 97. des allg. Anz. der Deutschen ereifert sich ein Hr. D. F. gar gewaltig uͤber die Verpflanzung der MacAdam'schen Methode, Straßen zu bauen, nach Deutschland, und, haͤlt diese Art Straßen zu bauen fuͤr eine deutsche Erfindung. Wir haben blos die Frage entgegen zu stellen: oh wohl je in Deutschland mit der in vorstehender Beschreibung angefuͤhrten Vorsicht und Genauigkeit eine Straßen-Anlage statt fand? D.) Bedekung der Heerstraßen. Der Kentucky Argus schlaͤgt vor, die Kunststraßen so unter Dach zu bringen, wie die Seilerbahnen; oder wie die Bruͤken in der Schweiz. Er berechnet die Dauer einer solchen Bedekung auf 20 Jahre. Die Vortheile sind, nach seiner Angabe, nicht zu berechnen. Die Kosten haͤngen von dem Werthe des Holzes ab. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 398.) Noch ein Nachtrag zu den fliegenden Schubkarren. (Polytechn. Journ. Bd. XV. S. 147. Bd. XVI. S. 236.) Man bedient sich seit undenklichen Zeiten in den unwegsamen Gebirgen, um die Staͤdte Cartellamare, Sorrente, Nouza im Neapolitanischen einer ganz aͤhnlichen Vorrichtung, um das Holz, in Scheiter gekloben, von den hoͤchsten Bergen uͤber die unzugaͤngigen Schluchten weg hinaus in die Ebene zu foͤrdern. Man spannt, mittelst starker zum Sperren vorgerichteter Winden, ein dikes Seil laͤngs der Abhaͤnge der Berge und uͤber die Schluchten hin, so daß es einen Winkel von 30 bis 40° mit dem Horizonte bildet. Auf dieses Seil haͤngt man, mittelst gut zugerundeter Haken, die Holzbuͤndel auf, die man vorher zusammengebunden hat, und diese laufen mit erstaunlicher Schnelligkeit am Seile hinab bis zum Orte ihrer Bestimmung. Die Haken und Strike zum Binden der Holzbuͤndel werden vermittelst eines Esels, den ein Kind treibt, wieder auf die Berge hinaufgeschafft. (Mercure technologique. Maͤrz. 1825. S. 323.) Ueber Luft-Schifffarth. findet sich ein sehr interessanter Aufsaz, in welchem die Bedingungen, unter welchen eine Direktion der Luftballons moͤglich wird, mit mathematischer Strenge entwikelt sind, im Philosophical Magazin and Journ. N. 322. S. 128. Dieser Aufsaz scheint ehe geeignet, alle weiteren Versuche niederzuschlagen, als dazu aufzumuntern. Schwerlich werden die in Hr. Gill's neuesten Hefte (Maͤrz 1825. S. 172.) vorgeschlagenen Fluͤgel und Raͤder nuͤzen, obschon wir seinem Plane, Ungluͤksfaͤllen bei den Luftfahrten dadurch vorzubeugen, daß man uͤber dem Schiffchen einen Fallschirm, und an diesem viele kleine Luftballons anbringt, wodurch der Fall in ein Sinken verwandelt wird, unseren Beifall nicht versagen koͤnnen. Moͤchte dadurch kuͤnftig das Leben denjenigen gerettet werden, die an demselben Freude haben koͤnnen. Man vergl. hiemit auch Melzl's Abhandlung in Bd. XIV. S. 63. in diesem Journale. Neue (amerikanische) Dampfmaschine ohne Kessel. Der Newport-Mercury (verein. Staaten N. Amer.) berichtet, daß man die Bristol-Fuhrt mit einem Dampfbothe befaͤhrt, in welchem die Dampfmaschine keinen Kessel hat. Diese neue Dampfmaschine des Hrn. Joh. Badcock wird daselbst auf folgende Weise beschrieben. „Statt des Kessels fuͤr eine Dampfmaschine von der Kraft von zehn Pferden sind zwei Sektionen von Roͤhren aus Gußeisen angebracht, die 1 Zoll dik, 16 Fuß lang sind, jede, (in Laͤngenstuͤcken von 3 1/2 Fuß) und im Durchschnitte 1 3/4 Zoll im Lichten halten. Sie fassen ungefaͤhr 3 Gallons (1 Gallons, 3,246 Wien. Maß) und liegen horizontal in einem Ofen von 3 1/2 bis 4 1/2 Fuß Laͤnge und 3 Fuß Hoͤhe. Das eine Ende der Roͤhre tritt oben in einem Cylinder, der 6 1/4 Zoll im Durchmesser haͤlt; das andere Ende tritt im Grunde desselben ein. Die uͤbrigen Enden gehen an entgegengesezten Seiten des Ofens hinaus, und an jedem derselben ist eine kleine Drukpumpe von 1 Zoll im Durchmesser, die abwechselnd durch ein an dem Kreuzhaupte angebrachtes Triebwerk in Thaͤtigkeit gesezt wird. Auch der Cylinder befindet sich in dem Ofen, und die Lange eines jeden Staͤngel-Schlages betraͤgt 2 Fuß, 2 Zoll. Die Bewegung geschieht mittelst des gewoͤhnlichen Gestaͤnges, wie an den gemeinen Dampfmaschinen mit hohem Druke. Wenige Scheiter kleinen Holzes, oder ein halber Bushel Steinkohlen, reichen hin die Roͤhren zu Hetzen, in welche sodann nur 3 Kubik Zolle Wasser durch die Drukpumpe eingelassen und sogleich auf dem gluͤhenden Eisen in Dampf verwandelt werden. Eine Klappe steht in dem Cylinder offen, und der Staͤmpel wird niedergedruͤckt. Eine andere Pumpe treibt dieselbe Menge Wassers in die Roͤhre; eine andere Klappe oͤffnet sich, und der Staͤmpel steigt in die Hoͤhe; auf diese Weise geht die Arbeit fort, so lang neues Wasser zustroͤmt. Der Staͤmpel schlaͤgt 40 Mal in Einer Minute, und 4 Gallons Wasser reichen auf 4 Minuten hin. Man darf kein gesalzenes oder unreines Wasser anwenden, da sonst die Roͤhren sich verstopfen wuͤrden: wo man aber einen Verdichter anbringt, erhaͤlt man beinahe die ganze Wassermenge wieder. Die Maschine ist wohlfeil, einfach, stark und brauchbar. Sie braucht nicht viel mehr Raum, als ein kleiner Theetisch, macht man sie nur etwas groͤßer, so kann man ihr jede beliebige Staͤrke geben.“ (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 398.) Parallelle uͤber 7 Dampfmaschinen von der Kraft von 10 Pferden. Hr. Hachette hat in dem Bulletin de la Société d'Encouragement p. l'Industrie nationale N. 247. S. 2. aus einem Berichte des Hrn. Combes in den Annales des Mines, 4. Liefer. 1824. folgende Parallele uͤber 7 Dampfmaschinen in den Steinkohlengruben zu d'Anzin bei Valenciennes entworfen, deren jede angeblich die Kraft von 10 Pferden besizt. Es erhellt aus derselben, wie wahr die Bemerkung jenes englischen Mechanikers ist, der nemlich so sehr beklagte: „daß wir mit unsern Dampfmaschinen noch in der ersten Kindheit sind.“ Textabbildung Bd. 17, S. 123 Nummer der Dampfmaschinen; Wirkung derselben in einer Stunde; Kohlenverbrauch in einer Stunde; Kohlenverbrauch waͤhrend einer Stunde fuͤr die Kraft eines Pferdes; Kilogramme ; von Woolf; im Durchschnitte; von Perser Bei den Watt'schen neueren Maschinen rechnet man die Wirkung einer Dampfmaschine von der Kraft von 10 Pferden in Einer Stunde = 2500; den Kohlenverbrauch waͤhrend einer Stunde fuͤr die Kraft Eines Pferdes = 5,29 Kilogr. Schießgewehre mit Daͤmpfen. Das Mechanic's Magazine Nr. 67. S. 171. zeigt, daß schon 30 Jahre vor Herrn Parkins ein Hr. Hornblower eine Dampfrakete abschoß; daß Hr. Watt (veritas, vol. II. p. 234.) lang vor General Chasseloup im Jahre 1805 Dampfkanonen zur Vertheidigung von Festungen versuchte, und daß im Jahre 1814 Hr. Gerard Paris mit Dampfkanonen, die 180 Kugeln in einer Minute schossen, vertheidigen wollte, diese Maschinen aber bei dem Einzuge der heiligen Allianz zerstoͤrt wurden; daß aber alle Dampf-Schießgewehre das Schießpulver nicht ersezen. Davy's Sicherheits-Lampe gegen Pulver-Explosionen. Hauptmann Blesson hat im Bulletin universel (vergl. auch Mercure technologique. Maͤrz. 1825, S. 253.) Versuche angestellt, nach welchen man sich dieser Lampe mit Sicherheit im Staube der Pulver-Muͤhlen, Pulver-Magazine, Minen u.s.w. bedienen kann. Neue Haus-Spinn-Maschine. Das Mechanic's Magazine ertheilt in N. 81. S. 398. Nachricht von einer neuen Spinnmaschine in Nord-Amerika, die sehr viele Vortheile gewaͤhren soll, und nicht hoͤher als auf 30 Thaler kommt. Man kann Wolle, Baumwolle und Flachs auf dieser Maschine spinnen. Es waͤre sehr der Muͤhe werth, daß dieses Magazin uns eine genauere Beschreibung hiervon mittheilte, oder daß ein Fabrikant eine solche Maschine fuͤr 30 Thaler kommen ließe, da jeder in einer Stunde daran spinnen lernen und mit 10 Spindeln auf ein Mal spinnen kann. Collardeau's physikalische, chemische und technische Instrumente. Hr. Hachette erstattet im Bulletin de la Société de l'Industrie etc. N. 247. S. 10. einen sehr vortheilhaften Bericht uͤber folgende von Hrn. Collardeau, rue de la Cerisaie N. 3. près de l'Arsenal, verfertigte Instrumente, worauf wir unsere deutschen Landsleute aufmerksam machen zu muͤssen glauben. 1. Hunderttheilige Alkoholmesser zur Bestimmung des Werthes geistiger Fluͤssigkeiten nach Hrn. Gay-Lussac. (Alcoomètres centissimaux pour l'evoluation des liquides spiritueux.) 2.Beaumé's Areometer von allen Arten, (Aréomètres de Beaumé de toute espéce.) 3. Areometer specifischer Dichtigkeiten und Umfaͤnge. (Aréométres a densités et volumes spécifiques. 4. Areometer zur Bestimmung der Saͤttigung der Laugen in Salpetersiedereien. (Aréomètres pour la saturation de l'eau de nitre.) 5. Normal-Thermometer. (Thermomètres-étalons.) 6. Thermometer gewoͤhnlicher Art auf Buchs oder Spiegelglas. 7. Luftthermometer zur Bestimmung tiefer Grade von Kaͤlte. 8. Graduirte Gloken und Roͤhren zum Gebrauche in physischen und chemischen Laboratorien. 9. Nicholson'sche Wagen. 10. Gas-Aufsammlungs-Apparate, nach Hrn. Gay-Lussac. 11. Chlormeter fuͤr Bleicher, nach Hrn. Gay-Lussac. 12. Manometer, zur Bestimmung der Elasticitaͤt der Daͤmpfe in Dampfkesseln. 13. Barometer und andere neue Instrumente fuͤr Wissenschaften und Gewerbe. Hr. Collardeau, Zoͤgling der polytechnischen Schule, hat sich durch seine sehr brauchbaren tragbaren Rechnungsstabe (regles à calculs portatives) und durch seine Logarithmen-Rechnungsstabe (regles logarithmiques) ruͤhmlichst bekannt gemacht, die jezt Hr. Lenoir zu St. Honoré Nr. 340. verfertigt. Wir fuͤgen diesem bei, das Verzeichniß derjenigen pharmaceutischen und physikalischen Instrumente, welche von Hrn. Mechanikus Ferdinand Oechsle in Pforzheim, gefertigt werden. Hand- und Granwagen mit Hornschaalen von N. 1–8. 2 fl. 45 kr. 8 fl. Ditto mit Sattel und silbernen Schaalen   5 fl. 30 kr. Ditto groͤßerer Gattung   6 30   – Tarier-Wagen mit Sattel 12   – Areometer nach Beck, Baͤume und Tralles von 2 1/2 fl. bis   3   – Thermometer auf Glas   4 30   – Ditto auf Elfenbein   4   – Ditto auf Elfenbein mit Kaͤstchen   4 30   – Stahlthermometer als Uhr 22   – Uhrenschluͤssel mit Thermometer 22   – Eudiometer mit elekt. Vorrichtung   8   – Hydrostatische Wagen mit Gewichten etc. groͤßere 22   – Ditto kleinere 12   – Loͤthrohr nach englischer Art   1 48   – Medicinal-Gewichte, das 1/4 Pfd.   1 48   – Desgl. ganz fein ausgearbeitet   5 30   – Aeolipill oder Dampfkugel zum Glasblasen   8   – Elektrische Zuͤndmaschinen 27   – Ditto mit weißem Glas 20   – Knallgas-Geblaͤse, ganz gefahrlos 22   – Reibschalen von Eisen samt Pistill innen u. außen geschliffen   4   – Ditto blos innen geschliffen   3   – Stokflinten 22   – Uhren mit Weker, die zugleich das Licht anzuͤnden 22   – Außerdem werden alle in diese Faͤcher einschlagenden Artikel auf Verlangen von Hrn. Oechsle verfertigt. Herrn Chambion's Maaßstaͤbe. Hr. Champion rue du Coq-Saint-Jean, N. 3. Paris, verfertigt nach Hrn. Ballot's vortheilhaften Berichte hieruͤber im Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale N. 247. S. 16., Maaßstaͤbe aller Art zum Messen der Zeuge, Baͤnder etc., wie der Baumstaͤmme, Holzhaufen, Faͤsser etc., aus uͤberfirnißten und genau eingetheilten Baͤndern. Diese Baͤnder dehnen sich nicht, legen sich an Alles genau an, lassen sich leicht bei sich tragen, und besizen manchen Vortheil vor den gewoͤhnlichen Maaßstaͤben. Da jezt so viele halb und ganz gelehrte Herren in artistischer und technischer Absicht Frankreichs Hauptstadt betreten, so wollen wir der Hoffnung leben, daß Hrn. Champion's Maaßstaͤbe, und viel anderes Nuͤzliche durch sie nach Baiern verpflanzt werde. Lariviere's Laternen mit Eisenblech, statt mit Glas oder Draht. Da Glaͤser an den Laternen so leicht brechen, und die an der Stelle derselben gebrauchten Drahtgeflechte so leicht verdorben werden, so gerieth Hr. Lariviere zu Genf auf die Idee, Eisenblech sehr fein durchzuschlagen, und statt derselben in die Laterne einzusezen. Er erfand zum Durchschlagen des polirten Eisenblechs eine Maschine, mit welcher er in Einer Minute so viele Loͤcher durchschlagen kann, als man ehevor in Einer Stunde nicht durchzuschlagen vermochte. Diese Erfindung wird fuͤr die Verfertigung von Kuͤchengeschirren, Seihern und Sieben von hoher Wichtigkeit. Mit einer seiner Maschinen, deren Wirkung er nach Belieben abaͤndern kann, hat er, mittelst seines großen Drukwerkes, 3 Seiher in Einer Minute durchgeschlagen, wovon jeder 2800 vollkommen ausgeraͤumte und fehlerfreie Loͤcher besizt. Diese Loͤcher sind so fein, daß man die Seiher gegen das Licht halten muß, um sich zu uͤberzeugen, daß sie wirklich durchgeschlagen sind. Die Werkzeuge zur Verfertigung der Seiher bestehen aus 40 Stuͤken. Die Platten haben 2357 Stichel, womit 6989 Loͤcher durchgeschlagen werden. Einige derselben haben bis auf Einen Zoll Dike, und 1132 Loͤcher. Alle diese Stuͤke werden mittelst 200 Schrauben zusammengehalten. Die kleinsten Stichel, die nur 3/48 Linien im Durchmesser halten und aus gehaͤrtetem Stahle sind, sind vereint und befestigt in einer Stahlplatte, wie die Zaͤhne in einem Kamme, und dienen, jeder fuͤr sich und alle zusammen, als Durchschlaͤger. Die kleinen Scheibchen, die sie durchschlagen in jedem Loche, erscheinen dem Auge als bloßer Staub, stellen aber unter dem Vergroͤßerungsglase ganz regelmaͤßige Cylinder dar. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale. N. 247. S. 9.Vergl. Bibliothéque universelle. 1824. Dec. A. d. O.) Hrn. Jeckers durchgeschlagene Brillenfassungen. Die Herren Jecker ließen sich schon vor 14 Jahren ein Patent zu Paris auf durchgeschlagene Brillen ertheilen, welches in der Description des Brevett d'Invention und jezt auch im Repertory of arts et Manufactures Mai 1825. S. 380. bekannt gemacht wird. Das Metall wird zu gehoͤriger Dike gestrekt, und dann in Streifen von gehoͤriger Brette, nach dem Durchmesser der Glaͤser, geschnitten. Diese Streifen werden auf die gewoͤhnliche Weise glaͤnzend gemacht und dann gewalzt, um ihre Oberflaͤche vollkommen eben zu machen. Hierauf werden sie mittelst einer Flugpresse, eines fallenden Gewichts, oder irgend einer andern Maschine nach der Dike und Natur des Metalles durch verschiedene Matrizen ausgeschlagen, so daß alle Theile der Brillen-Fassung nur Ein Stuͤk bilden, und in der Folge nicht erst zusammengeloͤthet werden duͤrfen. Jedem einzelnen Stuͤke wird seine Vollendung in der Presse nach Matrizen gegeben. Die Furche zum Halten des Glases in dem Ringe wird in einer Drehbank eingedreht. Der Durchschlag des Verbindungs-Stuͤkes geschieht mittelst einer Unterlage und eines Meisels, so, daß beide unter dem Druke der Maschine als Scheere dienen. Ueber Cuirasse-Schmieden. Wir haben das Programm des Kriegsministers in Frankreich, der seine Soldaten schußsest zu machen gedenkt, in Bd. XVI. S. 392. des polytechn. Journals mitgetheilt. Hr. Regnier erzaͤhlt im Bulletin Nr. 248. de la Société d'Encouragement. S. 40., wie er ehemals bei Verfertigung seiner Cuirasse verfuhr, um den Preiswerbern in der Kunst des Schußfestmachens oder des Freischuͤzens (der jezt bei der franzoͤsischen Armee en Masse aufgefuͤhrt werden soll) Samiel's Bahn zu weisen. Er ließ verschiedene Arten von Stahl bis auf die Dike einer Linie streken, und dann in der Groͤße einer Flintenkugel durchschlagen. An dem Hebel des Durchschlaͤgers war ein Dynamometer angebracht, durch welchen der Widerstand bemessen werden konnte, den der Stahl darbot, und derjenige Stahl, der den meisten Widerstand leistete, wurde zu Cuirassen ausgeschmiedet. Der beste Stahl hierzu war der Steiermaͤrksche. Hr. Regnier glaubt aber, daß Gußstahl, kalt ausgehaͤmmert, eben so gut ist, und daß die Cuirasse aus diesem leztern sich nicht so leicht oxidiren. Ueber Kaschmir-Shawls. 16,000 Stuͤhle sind taͤglich in Bewegung, um diese kostbaren Luxus-Artikel zu verfertigen, und jeder derselben beschaͤftigt 3 Arbeiter, die taͤglich 3 Pices daran gewinnen. 24 Pfund Thibetanischer Wolle gelten zu Kaschmir, von der besten Sorte, 20 Rupien. Die Wolle wird von Weibern gesponnen und dann gefaͤrbt. Die Shawls werden ungewaschen, und so wie sie vom Stuhle herkommen, verkauft. Fuͤr die Erlaubniß der Ausfuhr muß 1/5 des Werthes derselben bezahlt werden. Zu einem feinen Shawl mit Mustern brauchen 4 Arbeiter ein ganzes Jahr. Die rauhe Seite des Shawls liegt waͤhrend des Webens oben im Stuhle. Der Rand wird mit hoͤlzernen Nadeln gearbeitet; jede Farbe hat ihre Nadel. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 398) Wie man auf Ceylon Perlen bleichen von den Voͤgeln gelernt hat. Man sah, daß gelb gewordene Perlen, die von den Voͤgeln gefressen wurden, weiß von denselben wieder abgingen. Man mengt nun Huͤhnern unter das Futter, das sie von der Erde auflesen, solche gelb gewordene Perlen, und toͤdtet die Huͤhner ein paar Minuten darauf, damit sie nicht zuviel davon in ihrem Magen aufloͤsen: die Perlen werden so weiß im Magen des Huhns, wie sie aus der Schale der Muschel kamen. Asiat. Journal. January. 1825. p. 51. im Journal de Pharmacie, Avril S. 176. – Wahrscheinlich veranlaßt diese Notiz einen unschuldigen Huͤhnermord in Europa, wie einst eine Posse den unschuldigen Kindermord unter Herodes: manche alte Coquette wird wenigstens die, mit ihr zugleich gelb gewordenen, Perlen wieder bleichen wollen. Um den armen Huͤhnern das Leben zu ersparen, darf man nur die Perlen in den Magensaft eines ohnehin geschlachteten Huhnes legen, oder in eine dem Magensafte dieser Thiere, dessen Bestandtheile bekannt sind, aͤhnliche Fluͤssigkeit bringen, und sie werden darin mit weniger Gefahr bleichen. Unsere Apotheker sollen sich auf das Perlenbleichen legen; sie werden dabei bald besser stehen, als bei der Pillenfabrication: noch mehr aber wuͤrden sie gewinnen, wenn sie die Kunst erfaͤnden, die alten Coquetten wieder weiß zu sieden, und den grauen Geken ihre Haare dauerhaft schwarz zu faͤrben. An Davy's weitere Versuche uͤber Sicherung des Kupferbeschlages der Schiffe. Sir Humphr. Davy, Baronet, hat in dem neuesten Hefte der Philosophical Transactions seine weiteren Versuche uͤber Sicherung des Kupferbeschlages der Schiffe mitgetheilt, welche das Philos. Mag. and Journ. in seinem Maͤrz-Hefte aufnahm, und die Annals of Philosophy im April-Stuͤke S. 297. wieder abdrukten. Kupferplatten, die auf 1/40 bis auf 1/1000 ihrer Oberflaͤche mit Zink, oder mit geschlagenem oder gegossenem Eisen geschuͤzt waren, wurden mehrere Wochen lang der Fluth im Hafen von Portsmouth ausgesezt. Wo das schuͤzende Metall 1/40 bis 1/150 der Oberflaͤche des Kupfers betrug, war das Kupfer unverdorben; wo es aber nur 1/200 bis 1/400 betrug, hatte das Kupfer an Gewicht in dem Maße der Kleinheit der schuͤzenden Metallflaͤche verloren. Aber selbst 1/1000 der Oberflaͤche des Kupfers mit dem schuͤzenden Metalle belegt zeigte noch einige gute Wirkung. Das Kupfer an den Schiffen, welches mit Zink oder Eisen beschuͤzt war, blieb glaͤnzend, waͤhrend das unbeschuͤzte erst roth, dann gruͤn wurde, und sich endlich in Schuppen abloͤste. Gluͤklicherweise zeigte es sich waͤhrend des Verlaufes dieser Versuche, daß das allerwohlfeilste Metall, Gußeisen, auch das kraͤftigste Schuzmittel des Kupfers ist. Es dauert laͤnger als gehaͤmmertes Eisen, und als Zink; die Reißbleiartige Masse, die durch die Einwirkung des Seewassers auf der Oberflaͤche desselben erzeugt wird, erhaͤlt die urspruͤngliche Form des Eisens, und hindert die elektrische Wirkung des uͤberbleibenden Metalles nicht im Mindesten. „Ich vermuthete“ sagt Hr. Davy „die Zersezung der Alkalien in gewissen Fallen auf dem negativ elektrischen Kupfer. Dieß geschah auch wirklich. Einige Kupferplatten, die 4 Monathe lang der Wirkung des Seewassers ausgesezt, und auf 1/30 bis auf 1/80 ihrer Oberflaͤche mit Zink oder Eisen geschuͤzt waren, uͤberzogen sich mit einer weißlichen Materie, die vorzuͤglich aus kohlensaurem Kalke und aus kohlensaurer Bittererde und Bittererde-Hydrat bestand. Sobald dieser Ueberzug an den Bothen nach einigen Wochen sich zeigte, hing sich See-Unkraut und Gewuͤrme an demselben, an. Wo aber das Kupfer mittelst Eisen oder Zink in einem Verhaͤltnisse unter 1/150 seiner Oberflaͤche geschuͤzt, und die negative elektrische Kraft des Kupfers minder gespannt, mehr neutralisirt und mehr im Gleichgewichte mit jener des Menstruums war, bildete sich kein solcher alkalischer Ueberzug, und die Oberflaͤche des Kupfers blieb, obschon etwas aufgeloͤst, rein und vollkommen frei von allem Unkraute. Durch diesen aͤußerst wichtigen Umstand werden die Graͤnzen der Schuzkraft bestimmt, und es erhellt, daß eine sehr geringe Menge des oxidirbaren Metalles wirklich vortheilhafter ist, als eine bedeutend groͤßere.“ Eine 2 bis 3 Zoll dike Masse Gußeisen wird mehrere Jahre lang dauern, was jedoch von dem Verhaͤltnisse dieser Masse zu jener des Kupfers und von anderen noch nicht genau bestimmten Umstaͤnden, wie z. V. von der Temperatur und Salzigkeit des See-Wassers, vielleicht auch von der Schnelligkeit der Bewegung des Schiffs abhaͤngt, woruͤber man jezt Versuche anstellt. Schwache Salzaufloͤsungen wirken weit starker auf das Kupfer als Starke, wahrscheinlich weil sie wenig oder gar keine athmosphaͤrische Luft enthalten, deren Sauerstoff nothwendig zu seyn scheint zum Austausche der positiven Elektricitaͤt an diese Menstrua. Alkalische Aufloͤsungen hindern die Einwirkung des Seewassers auf das Kupfer, oder beugen derselben vor; sie haben positiv elektrische Kraft, wodurch das Kupfer negativ wird. Selbst Kalkwasser macht die Kraft des Kupfers auf das Seewasser = o. Sir. Davy beschaͤftigt sich jezt mit Versuchen, animalische und vegetabilische Substanzen hiedurch vor Verderbniß zu schuͤzen. „Elektrische und chemische Wirkung strebt immer ein Gleichgewicht zwischen den elektrischen Kraͤften herzustellen, und alle Verbindungen aus Metallen und Fluͤssigkeiten bewirken Zersezungen, wodurch die alkalischen, metallischen und brennbaren Stoffe auf die negative Seite der Verbindung, Chlorin, Jodin, Sauerstoff und Saͤuren auf die positive fallen. Wenn man Kupfer in Verbindung mit Gußeisen in ein zur Haͤlfte mit Seewasser gefuͤlltes Glas so stellt, daß es mit seiner Oberflaͤche zum Theile uͤber das Wasser emporragt, so wird es sich mit kohlensaurem Kalke, kohlensaurer Bittererde und Soda uͤberziehen, und die kohlensaure Soda wird sich allmaͤhlich so anhaͤufen, daß die ganze in der Luft befindliche Oberflaͤche davon uͤberzogen wird: und wenn das Eisen in einem Glase, das damit einen Bogen bildende Kupfer in einem andern und in einem dritten Seewasser in elektrischer Verbindung mittelst Asbest oder Baumwolle zwischen den beiden vorigen sich befindet, so wird das Seewasser in diesem allmaͤhlich minder salzig, und ohne Zweifel, wenn dieser Prozeß lang anhaͤlt, vollkommen ungesalzen werden.“ Auf aͤhnliche Weise koͤnnen sehr fein eingetheilte astronomische Instrumente aus Messing mittelst Eisen, und staͤhlerne Instrumente mittelst Eisen oder Zink geschuͤzt werden: wirklich hat Hr. Pepys feine schneidende Instrumente in Griffe oder Gehaͤuse, die mit Zink ausgefuͤttert sind, gebraucht, und sie dadurch im besten Zustande erhalten. Die Annals of Philosophy enthalten in demselben Hefte. S. 300. den Bericht eines Hrn. Horsfall, der sein Schiff auf einer Reise nach Jamaica und zuruͤk mit Guß-Eisenstangen im Verhaͤltnisse von 1/100 der Oberflaͤche des Kupfers mit sehr gutem Erfolge schuͤzte; das Kupfer war aber voll Muscheln. – Es soll, bei Davy's gegenwaͤrtigen Versuchen, das Eisen oder der Zink unter dem Kupfer und in Beruͤhrung mit demselben angebracht werden, und nasses Papier auf dem Holze des Schiffes den elektrischen Umlauf mit dem Seewasser unterhalten, so daß, ohne daß man von außen etwas bemerkt, jede Kupferplatte ihren Schuz von 1/300–1/400 ihrer Oberflaͤche erhaͤlt.Es waͤre, da man jezt so viele Versuche uͤber Einwirkung des Meerwassers auf die Metalle anstellt, doch der Muͤhe werth, auch eine kleine Goldplatte, wie Hr. Prof. Wurzer vorschlug, am Kiele der Schiffe anzubringen, um zu sehen, ob das Kochsalz, wie Boyle, Athanas, Kircher, Glauber, Stahl, Senac, Rouelle, Westrumb, Scherer, Proust, und neuerlich Hr. Prof. Wurzer in Marburg versichern, wirklich Queksilber enthaͤlt. A. d. Ueb. Barclay's Brauerei in London. Die zu dieser Porter-Brauerei gehoͤrigen Gebaͤude schließen eine Flaͤche von 3 Acres Landes (1 Acre = 1125 Wiener □ Klafter) ein. Die Brauerei braute im vorigen Jahre 351,474 Faͤsser Vier jedes zu 36 Gallon (1 Gallon = 3,264 wien. Maß). Eine Dampf-Maschine von der Kraft von 22 Pferden versteht, nebst 200 Arbeitern, die taͤglichen Dienste in der Braustaͤtte: außer dem Brauhause besorgen uͤber 3000 Individuen Transport und Verkauf des Biers. Innerhalb des Hauses und außer demselben sind noch 160 Pferde taͤglich im Dienste. Jede der 3 hier vorhandenen Pfannen faßt 150 Faͤsser. (Mercurè technologique. Maͤrz 1825. S. 326.) So ungeheuer auch die Londoner Braustaͤtten der Hrn. Barclay, Whitbread, Meux etc. sind, so ungenießbar ist ihr Porter und ihr Ale fuͤr einen Baier, dessen Gaumen und Magen nie ohne Ekel au den stattlichen Porter („strout Porter“) und an das starke Ale („strang ale“) sich zuruͤk erinnern kann, wenn er auch nur einmahl in seinem Leben zu dem martervollen Versuche aus Durst gezwungen war, davon zu kosten. Ein Baier wird eher das schlechteste Wasser, als Londoner Biere trinken, die hoͤchstens besser sind, als die hollaͤndischen und norddeutschen Viere. Bier brauen koͤnnen nur die Alt-Baiern: diese haben ihre Kunst von den Soͤhnen des h. Augustin, des h. Benedict, des h. Dominicus und Franciscus gelernt, die bekanntlich nicht bloß Meister im Brauen, sondern auch Virtuosen in der Kunst zu trinken waren. Vorrichtungen fuͤr Schuster, Schneider, Goldarbeiter etc. um stehend arbeiten zu koͤnnen. Schon vor einigen 30 Jahren sezte ein englischer Philanthrop einen Preis von 1200 fl. fuͤr denjenigen, der eine Vorrichtung erfinden wird, durch welche Schuster stehend arbeiten koͤnnen, uͤberzeugt, daß Hunderte derselben durch die ungluͤkliche Stellung, die diese Arbeiter auf ihrem Dreifuße zu nehmen gezwungen sind, an Leib und Seele zu Grunde gehen. Wo ist ein Dorf, wo nicht ein sogenannter „tappiger“ Schuster der Sport seiner Gemeinde waͤre? Wo war ein Aufstand, bei welchem nicht ein Schuster zunaͤchst an der Fahne stand, von Caͤsars Mord an bis zum neuesten demagogischen Umtriebe in Plundersweiler? Sogar in das Reich der idealistisch-mystischen und absolutesten Philosophie verstiegen sich die Schuster als Jakob Boͤhme! Die Irrenhaͤuser sind voll dieser Hypochonder, die Siechenhaͤuser sind gefuͤllt damit, und die Spitaͤler wimmeln von Schustern, denen es im Unterleibe fehlt. Schneider, Goldarbeiter, Uhrmacher, Kupferstecher, mit einem Worte, alle Handwerker, die die groͤßte Zeit ihres Lebens sizend hinbringen muͤssen, werden die Opfer ihres sizenden Handwerkes. Wie viel verliert der Staat an kraͤftigen Menschen blos durch das weibische Handwerk des Schneiders, das den Arm des Mannes entehrt, weil es ihn schwaͤcht, und ihn bei lebendigem Leibe zur „Hoͤlle“ verdammt! Es muß die Zeit fuͤr Europa kommen, wo das Weib dem Manne seine Hose macht, uͤber die sie legitimes Recht in Anspruch nimmt, und der Arm und die Kraft des Mannes nicht mehr durch das Radelspiel entweiht wird. Man fangt in England an, diese wichtigen Momente der Entnervung des maͤnnlichen Geschlechtes in reise Ueberlegung zu ziehen, und bis man die Weiber-Arbeiten den Weibern wieder uͤbertragen wird, wie es bei Griechen und Roͤmern der Fall war, bei den Wilden und bei den hoͤchst kultivirten Indern noch immer der Fall ist, sucht man den Maͤnnern bei ihren entehrenden Weiber-Arbeiten wenigstens eine maͤnnliche Stellung zu geben, um sie auf der Flotte und in der Armee brauchen zu koͤnnen.“ (Vergl. Mechanic's Magaz. N. 81. S. 396.) L'Homond's Pariser Schornsteine. Der Bulletin de la Société d'Ecouragement N. 247. liefert S. 14. eine Beschreibung der Pariser Schornsteine des Hrn. L'Homond, die die Haͤlfte an Brenn-Material ersparen, und nur 50–80 Frankes kosten. Die Societe ließ in ihrem Hause einen solchen Schornstein bauen, und ist damit zufrieden. Sie hat leider ihrer Beschreibung keine Abbildung beigefuͤgt, durch welche dieselbe unseren Baumeistern begreiflich gemacht werden koͤnnte. Wenn uns unsere reisenden Baumeister keine Modelle oder Zeichnungen davon mitbringen, dann muͤssen sich die dafuͤr interessirten an Hrn. L'Hiomond, cour des Petites-Ecuries, Faubourg St. Denis in Paris wenden. Verbesserte Art, die Austern zu oͤffnen. Hr. Bevan theilt in Hrn. Gill's technical Repository, (Maͤrz, 1825. S. 201.) eine neue verbesserte Methode mit, Austern zu oͤffnen, da die gewoͤhnliche so oft mit Verwundungen graͤßlicher Art verbunden ist. Man kneipt nach seinem Rathe, mit einer Zange ein Stuͤk von der duͤnnen Kante der Schale ungefaͤhr 1/4 Zoll tief weg, bei welcher Oeffnung man dann mit aller Sicherheit ein Messer einfuͤhren kann, um die Auster von der flachen Schale zu loͤsen, und sie sodann zu oͤffnen. Ueber Kelp-Bereitung findet sich ein zwar nicht ganz vollstaͤndiger, fuͤr die Geschichte der Bereitung dieses wichtigen Artikels jedoch immer sehr merkwuͤrdiger, Aufsaz aus den Transactions of the Highland Society im Repertory of arts, Manufactures and Agriculture. April 1824. S. 292. Erhoͤhter Wiesen-Ertrag. Hr. Donald Maccoll, zu Lettershuna in Schottland, hatte Wiesengruͤnde, wovon der Acre nicht 10 Shill. jaͤhrlichen Ertrag gaben; jezt tragen sie jaͤhrlich 120 Sh. per Acre (1 Acre naͤmlich 1162 Stones Gras, den Stone zu 14 Pfd.). Wie machte er dieß? Er legte die zu nassen Gruͤnde trocken, rottete das Gestrippe aus, ließ den Boden mit der Schaufel umstechen und eben rechen, als ob er Zwiebel pflanzen wollte, und legte 3–4 Zoll weit Auslaͤnfer von Fiorin-Gras (eine Abart von Agrostis alba), die er mit einer Mischung von fetter Erde und Kalk uͤberstreuen ließ. Wer wuͤrde bei uns diesen Aufwand fuͤr eine Wiese machen? Allein das Capital ist so gut angelegt, wie es bei Papier-Spekulationen schwerlich jemals angelegt werden kann. (Vergl. Transactions of the Highe. Society of Scotland im Repertory of Arts, Manufact. and Agricuture. (April 1825. S. 298.) Ueber Forst-Baumzucht aus Samen hat ein Hr. Joh. Udney einen Versuch (Essay) geschrieben, aus welchem die Transactions of the Highland society of Scotland einen Auszug liefern, der sich auch im Mai Hefte laufenden Jahres des Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture S. 375. befindet. Wir finden die Rathschlaͤge, die er bei dem forstgemaͤßen Anbaue der Samen empfiehlt, ganz den Erfahrungen unserer besten deutschen Forstmaͤnner entsprechend; nur ist er, wie die Englaͤnder uͤberhaupt es in Allem zu seyn pflegen, etwas puͤnctlicher, und scheut kein Capital, wo es sich um sichere, und hohe, Zinsen handelt. Indessen scheinen seine Erfahrungen hinsichtlich der großen Frage: „ob es besser ist, Laubholz auf oͤden Gruͤnden aus Samen zum Forste zu ziehen, oder in jungen Baͤumen dahin zu verpflanzen?“ fuͤr England eben so wenig entscheidend, als, durch unsere halben Versuche, in Deutschland auch bei uns diese Frage noch nichts weniger als entschieden ist. Wir muͤssen uns, bei dem engen Raume unserer Blaͤtter, darauf beschraͤnken, unsere deutschen Forstmaͤnner auf diesen Auszug aus Hr. Udney's Versuch ausmerksem gemacht zu haben. Arundo arenaria gegen Flugsand. Hr. Alexander N. Macleod zu Harris hat in den Transactions of the Highland Society of Scotland (vergl. Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture, Mai 1825, S. 369) neuerlich die Vortheile erwiesen, die man durch Bepflanzung wuͤster, von Flugsand bedekter, Streken mit Arundo arenaria uͤber diese Landplage gewinnen kann. In Daͤnemark, Holland hat man laͤngst schon die Meeresufer und die denselben nahe gelegenen Gruͤnde nach des sel. Viborg Rathe damit bepflanzt und gesichert: in Schottland scheint dieses Mittel bisher noch nicht bekannt geworden zu seyn. Die Weise des Hr. Macleod, dieses nuͤtzliche Gras in den unwirthbaren Sand zu pflanzen, ist diese. Man schneidet (in Schottland im September, bei uns muͤßte dies schon im August geschehen) von den Stoͤken dieses Grases ungefaͤhr 2 Zoll tief unter der Erde eine Handvoll Halme und Blaͤtter ab, und stekt sie in Loͤcher, die man vorlaͤufig 8 bis 9 Zoll tief, und einen Fuß weit von einander mit einer kleinen spizigen Schaufel gestochen hat. In wenigen Wochen ist das auf diese Weise gepflanzte Gras eingewurzelt. Wir haben im noͤrdlichen Baiern, vorzuͤglich um Nuͤrnberg, mehrere wuͤste Sandstreken, die auf diese Weise nach und nach in tragbares Weideland verwandelt werden koͤnnten. Kohlen und Kalk als Duͤnger. Ein Besizer eines Kalkofens in der Gegend von Beaujeu ließ, bei der Raͤumung desselben, die Kohlenbraͤnde sammt den Kalkresten auf einen Theil seines in der Nahe befindlichen Weinberges werfen. Er bemerkte, daß die damit bedekte Stelle seines Weinberges vom Reise verschont blieb, waͤhrend die uͤbrigen von demselben litten, und daß diese Stelle mehr und bessere Trauben trug, indem die Erde immer etwas feucht blieb. Er erklaͤrt sich diese Phaͤnomene durch die schwarze Farbe der Kohle, die mehr Sonnenstrahlen und dadurch auch mehr Waͤrme verschlang, und diese laͤnger behielt; durch die, der Kohle beigemengte Asche, die, zugleich mit dem Kalke, den Humus aufloͤsen hilft; durch die Eigenschaft der Kohle, das Regenwasser leicht zu verschlingen und laͤnger zu behalten. Wir erinnern uns auch in Deutschland in einem Garten das Beet, in welchem die Obstbaͤume, an einer schwarz uͤbertuͤnchten Wand aufgezogen, gepflanzt waren, mit Kohlenpulver uͤberstreut gesehen zu haben, um die Bluͤthen vor Reisen zu bewahren. (Mercure technologique. Maͤrz. S. 325.) Ueber Verbot der Ausfuhr der Maschinen aus England theilt das London Journal of arts and science, Maͤrz 1825. S. 214. die Aussagen der Maschinen-Fabrikanten mit, die freilich anders lauten, als die der Fabrikanten, welche Maschinen brauchen. (Vergl. polyt. Journ. Bd. XV. S. 454. und S. 468. Bd. XVI. S. 90.) Hr. Bramah klagt, daß er durch das Ausfuhr-Verbot sei 7 Jahren blos an eingegangenen Bestellungen, die er nicht annehmen durfte, 10,000 Pfund verloren habe. Hr. Maudsley verlor auf eben diese Weise 20,000 Pfd. Hr. Donkin bemerkte, daß viele Eisenhochoͤfen in Staffordshire eingingen, weil das Eisen keinen Abgang mehr findet.