Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LIII., S. 245
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LIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der Patente, welche in Amerika im Jahre 1823So heißt's im Originale, in welchem aber bei dem ersten Patente das Jahr 1822, und bei allen folgenden nur der Monats-Tag ohne alle Jahrszahl geschrieben vorkommt, da außer den im Jahre 1821 ertheilten Patenten keine mitgetheilt wurden, so ist die Ueberschrift 1823 ein Druckfehler und soll durchgaͤngig 1822, heißen. ertheilt wurden.Dieses Journal theilt in Kuͤrze, zum Beweise, daß das Patent-Unwesen, wie Pocken und Ratten, sich auch schon uͤber Amerika verbreitet hat, obige Liste und die Gesetze mit, nach welchen Patente in Amerika ertheilt werden. „Die gewoͤhnliche Weise in Amerika, ein Patent zu erhalten“ heißt es in diesem Journale „ist folgende: Man uͤberreicht dem Staatssekretaͤre ein Ansuchen mit einem Eide (Affidavit), daß der Gegenstand, worauf man ein Patent nimmt, eine neue Erfindung oder Verbesserung, und, so viel man weiß, in keinem andern Lande gebraͤuchlich ist. Diesen Eid bekraͤftigt man mit 30 Dollars fuͤr alle Amtsgebuͤhr in die Staats-Casse, von der die Quittung beigelegt werden muß, damit das Gesuch befoͤrdert wird. Am Patent-Bureau (Patent-Office) muß ein Modell abgegeben werden. Die Erklaͤrung (Specification) des Patentes muß, wo moͤglich, in Worten jedes Detail der Erfindung beschreiben, so daß alles ohne Zeichnung einleuchtend wird; wird dem Ansuchen gesiegelt beigelegt, und bildet, nachdem sie einverleibt wurde, die Hauptsache des Patentes. Wenn der Bittsteller kein amerikanischer Buͤrger ist, oder nicht zwei Jahre bereits in den vereinigten Staaten lebte, muß er an den Congreß sich wenden, und bitten, daß, seiner Unfaͤhigkeit ungeachtet, der Staats-Secretaͤr ihm ein Patent ertheilen duͤrfe. Diese Bittschrift gelangt an einen Ausschuß zur Berichterstattung. Vorlaͤufig wird aber durch einen Brief (a Bill) gesetzlich erklaͤrt, daß der Bittsteller, wenn er die uͤbrigen Bedingungen erfuͤllt, faͤhig ist, ein Patent zu erlangen. Das Gesuch muß die Art der Erfindung erklaͤren, und den Wunsch ausdruͤken, daß der Bittsteller ein Buͤrger werden will. Eid, Modell, Quittung sind wie im vorigen Falle beizubringen; die Taxen sind aber nothwendig fuͤr den Auslaͤnder bedeutender.“ Die Patente sind im Originale in einer Art alphabetischer Ordnung, worauf es nicht die Muͤhe lohnte, bei der Uebersezung Ruͤksicht zu nehmen. Knospen und Bluͤthen zuruͤckzuhalten. Robert Moore. Rowan Co. N. C. 16 Maͤrz 1822. Holz zu Schlitten zu biegen. E. Green und M. Blackslee. Litesfield, Connecticut. 20 Maͤrz. Banco-Zettel-Macherei. G. Murray. Philadelphia. 23 Maͤrz. Dtto. Jak. Ph. Puglia. Philadelphia. 30 August. Maschine zum Aufschneiden des Wallfisch-Speckes. Wilh. Ball, New-York. 25 April. Maschine zum Ziegelschlagen. Benj. Rolfe, During, New-Hampshire. 30 April. Detto – – Jak. C. Stubbs und Jak. Bonner, Cincinnati, Ohio. 10 May. Verbesserung in Verfertigung von Kloben und Kellen. Joh. Thomas. Washington. D. C. 17 May. Verbesserung an Lohmuͤhlen. Jak. Elliot. Philadelphia. 14 May. Zaum zum Aufhalten der Pferde. Pet. Lamporte. Richmond. Virginia. 15 August. Bleichen des ungeroͤsteten Flachses. Wilh. Cumberland. New-York. 27 August. Verbesserung an Bettstaͤtten. Peregrin Williamson. Baltimore. 17 October. Verbesserung an der Maschine zum Formen der Ziegel. H. Maine. Point-Coupée. Lou. 23 November. Verbesserung in Verfertigung der Stiefel und Schuhe. A. Buffum. Smithfield. N. J. 28 December. Maschine zum Graupenmachen (breaking chaff). M. Joh. Bolton. Warren. New-York. 28 Januar. Verbesserung beim Ausfuͤttern der Sessel. Andrew Woods. Charlestown. Jeff. co. Va. 13 Maͤrz. Verbesserung an Uhrgehaͤusen. Jos. Ives. Bristol. Vermont. 21 Maͤrz. Verbesserung an der Metallschraube eines Hahnes. Jerem. Garey. Baltimore. 23 April. Ausbringen des Kleesamens. Wilh. Loomis, Ashford, Connecticut. 27 April. Sperrhahn. Joh. Morris. New-Haven. Connecticut. 15 May. Maschine zum Auspressen des Theeres aus den Tauen. Thom. Barnitt. Philadelphia. 20 May. Verbesserung am Butterfasse. Benj. Hayden, Ir. Trenton, New-Jersey, 15 Jun. Dtto. Eleazer Brown, Ansel, Keith, Windfield, New-York, 19 Jun. Dtto. Sam. Clark, Morris-County, New-Jersey, 4 Oct. Art, den Apfelcyder gaͤhren zu machen. Wilh. Elder, New-Brunswick, N. J. 21 August. Verbesserung an der Schneid-Lade. Wilh. Willis, Lynchburgk, Virginia. 24 August. Maschine zum Enthuͤllen des Kaffees. Nath. Read, Belfast, Maine. 10 Sept. Maschine zur Boͤttcher-Arbeit. Horace Wright, Onondaga, New-York. Verbesserung an der Tuchscher-Maschine. Ezechias Heald, Norridge-Work, Maine. 4 Dec. Verbesserung an Kornmuͤhlen. Joh. Bicknell, Buckfield. Me. 11 December. Verbesserung an Schubladen. Heinr. Brewer, New-York. 28 Febr. Verbesserung beim Destilliren. Philipp Greiner, Brandywine, Township, Pennsylvania. 17 April. Maschine zum Teigmachen. Jos. S. Fisher und Sylv. W. Talbot, Norfolk, Massachussetts. 25. April. Baumwollen-Verduͤnner und Drill-Pflug. Wilh. Willis, Edgefield-Distrikt, S. C. 17 May. Verbesserung an den Destillir-Apparaten. Urias Swetland, Kingston, Pennsylvania, 18 November. Verfertigung der Metallplatten zum Graviren. David H. Mason. Philadelphia. 17 Mai. Wasserhebe-Maschinen. Social Rolph, Albany, New-York. 16 Febr. Feuer-Huͤlfe oder Lebens-Stange. Wilh. W. van Loan, Catskill, New-York. 2 Febr. Verbesserung an Feuer-Herden. Jos. Maggini, Baltimore. 4. Febr. Dtto. Steph. Spalding. Colchester. Conn. 11 April. Mantel fuͤr Feuer-Herde. Elias Skinner, Sandwich, New-Haven. 19 April. Verbesserung an Feuerspritzen. Salomon Lockwood und Wilh. Loveland, Zittle-Falls. New-York. 16 April. Dtto. Ebenezer Higgins, Saratoga, New-York. 27 April. Feuer-Herde und Oefen verbessert. Lemuel Hitchcock, Weathersfield, Vt. 4 May. Maschine zum Brechen und Schwingen des Flachses. S. Davison, Romulus township, New-York. 17 May. Flachs- und Hanf-Maschine. Heinr. Burden, Albany, New-York, 15 Jun. Dtto. Wilh. Cumberland, New-York, 9 Jul. Dtto. Jak. Macdonald, New-York, 31. Aug. Dtto. Naman Goodsell, Paris, New-York, 19. Sept. Schmiede-Esse. Sam. Collins. Springfield, Massachusetts. 11 Sept. Maschine, um Schiffe flott zu machen. Joh. Denny, Queen-Ann's County, Maryland. 3 Oct. Verbesserung an Schießgewehren. Albern Holcomb, Lichtfield, New-York. 31 Oct. Verbesserung an Muͤhl-Schleußen. A. Messer. Providence. R. N. J. 19 Nov. Verbesserung an den Hanf- und Flachs-Brechen. Wilh. Cumberland. New-York. 29 Nov. Verbesserung bei der Schießpulver-Bereitung. Jos. M. Merrow u. Robert M. Koe, der Juͤngere. East Hartford, Connecticut. 19 April. Fenster-Glaͤser fuͤr Schiffe. Joh. Oakes, Boston, 11 May. Maschine zum Entkernen der Baumwolle. S. Pennoyer, Crossriver, West-Cluster, New-York. 24 Jul. Maschine zum Koͤrnen des Schießpulvers. Wilh. H. Richardson, Baltimore. 3 Aug. Ofen fuͤr Glasknoͤpfe. Georg W. Robinson, Attleborough, Massachusetts. 19 Aug. Poliren der Glasknoͤpfe. Spencer Richards, daselbst. 19 Aug. Verbesserung an Bratpfannen. Dan. Ball, Ballstown-Spa, New-York. 29 Aug. Verbesserung bei dem Leimsieden. Joh. Heinr. Mark, Philadelphia. 3 Oct. Bereitung des brennbaren Gases. Wilh. Gamet, Rome, New-York. 27 Dec. Verbesserung an Hufeisen. J. B. Brown und J. Farmer. Boston. 11 Maͤrz. Art, die Haare von den Nutria-Fellen abzunehmen. Sam. Brooks. New-York. 4 April. Verbesserung an der Pferde-Krippe. Moses Pennock. E. Marlbor'o, Pennsylvania. 26 Jun. Maschine zum Ausschlagen der Grassamen. Thatcher Blake. Paris, Maine. 12 Jul. Verbesserter Hydrometer. J. C. Tucker und E. Dwelle. Boston. 23 Dec. Verbesserung bei der Eisen- und Stahlbereitung. H. G. Spafford. Albany, New-York. 30 Oct. Ofen, um Malz durch Dampf zu trocknen. Dav. St. Leger. Williamson County, Tenn. 30 Aug. Ofen zum Trocknen des Getreides. R. Andrews. Flesning County, Kentucky. 7 Nov. Verbesserung an den Lampenroͤhren. Deming Jarvis. Cambridge, Massachusetts. 2 Febr. Haus-Weberstuͤhle. Benj. Maltby. New-York. 13 April. Weberstuhl, der sich selbst fuͤhrt (self governing loom). Edm. Warren. New-York. 1 May. Winkel-Hebel. Jak. Barron. Norfolk, Virginia. 14 May. Verbesserung an Schloͤssern und Schnallen. Joel F. Thayer Boston, 18 May. Verbesserung an der Maschine zum Spalten des Leders. Jos. Butters, Boston. 31 May. Verbesserung am Hebel. Rich. Seley. New-York. 1 Jul. Schleusen fuͤr Canaͤle. Georg Bender. New-York. 26 Aug. Verbesserung am Schleusen-Thore. Ebenez. Leman d. Jung. Boston. 28 Nov. Verbesserung an Lampen. C. Cornelius. Philadelphia. 28 Dec. Maͤhe-Maschinen. Jerem. Bailey, Chester-County, Pennsylvania. 13 Febr. Verbesserung an sogenannten Mokasons u. Soken. Wilh. Brower. Rausselaer County. New-York. 6 Maͤrz. Verbesserung an Korn-Muͤhlen. Joh. u. Dav. Hascall. Likay, New-York. 9 Maͤrz. Verbesserung an Wind-, Wasser- und Fluth-Muͤhlen. Peter Quidor d. Juͤng. New-York. 21 May. Mappirungs-Instrument. Samuel Dew. Romney, P. O. Virginia. 13 April. Verbesserung an den See-Eisenbahnen. Joh. Rogers. Washington. D. C. 24 Jun. Maschine zum Marmor-Saͤgen, Eben W. Judd, Middleburgh, Vermont. 14 Aug. Schwimmende Muͤhle mit horizontalen Raͤdern. Georg H. D. Gray. Southampton, Va. 25 Sept. Art, die Koͤpfe der Naͤgel zu sichern. Wilh. Mellus. Dorchester, Massachusetts. 3 Aug. Maschine, Naͤgel zu schneiden und mit Koͤpfen zu versehen. Lemuel Bollis. New-York. 19 Sept. Art, Oehl zu pressen. Joh. Hallock, Little Egg Harbour, New-Jersey. 22 Jan. Ricinus-Oehl (Castor-Oil) machen. Timothy Pharo, Tuckerton, New-Jersey. 5 Febr. Verbesserung an der Spiz-Art. Luke Baker, Putney, Windham-County, Vt. 15 Jan. Verbesserung am Pfluge. Dav. Peacock, Northampton, New-York. 21 Jan. Dtto. Wilh. G. Shuart, Orange-County, New-York. 5 Febr. Pantalons und Westen. Karl Herwick, New-York. 8 Febr. Pflug aus Gußeisen. Jos. Dutcher, Durham, New-York. 12 Febr. Dtto. Georg W. Hawkins und Hovaz Emery, Windsor, Vt. 16 Febr. Preß-Maschine. Phil. Freeman, Perth-Amboy, New-Jersey. 20 Febr. Stehendes Preß-Gestell. Benj. F. Brown, New-York. 2 Maͤrz. Pflug zum Haͤufeln etc. Col. Georg Gill und Georg Gill (B. S.), Chester-District, South-Carolina. 25 Maͤrz. Maschine zum Loͤcher-Durchschlagen. Joh. Sarchet, Philadelphia. 2 April. Verbesserung an der Druckerpresse. Peter Smith, New-York. 6 April. Maschine zum Kufenmachen. Reuben Hyde, Winchester, Massachusetts. 14 May. Verbesserung an Pfluͤgen. Joh. Gibson, Montgomery-County, New-York. 2 May. Maschine zum Papiermachen. Joh. Ames, Springfield, Massachusetts. 14 May. Verbesserung an der Schlagflinte. Jos. Shaw, Philadelphia. 19 Jun. Verbesserung an der Pflugschar. Baily Carpenter, Somerstown, New-Jersey. 1 Jul. Bleierne Roͤhren zu Wasserleitungen. Rich. Ward, Waterbury, Connecticut. 5 Jul. Verbesserung am Pfluge. Abijah Lee, West-Chester, New-York. 22 Jul. Verbesserung an Pessarien. Luke Baker, New-York. 12 Sept. Verbesserung am Pfluge. Peter J. Clute, Schenectady, New-York, 16. Nov. Dtto. Jos. Woolley, Troy, New-York, 14 Sept. Dtto. Jak. Schoonmaker, Ulster, und Jak. Dolson, Duchess-County, New-York, 7 Dec. Abgesonderter Resonanzboden vom Claviere. Jak. Stewart, Boston, 14. Nov. Verbesserung bei dem Bebrettern der Schiffe. J. Thomas, Washington, D. C. 2 Dec. Verbesserung am Pfluge zum Decken des Kornes. T. Williams, Pittsylvania, Va. 19 Nov. Bereitung der Quercitron-Rinde. Jak. Elliott, Philadelphia. 20 Aug. Dreh-Dampfmaschine. J. Lansing d. Juͤng., und A. Thayer d. Juͤngere. Albany, New-York. 19 Jan. Verbesserung an Streichriemen. Jak. Houck, New-Market, Maryland. 24 Jan. Composition fuͤr Streichriemen. Dav. Ritter, New-Haven, Connecticut. 9 Maͤrz. Verzierung des oberen Theiles der Gelaͤnder. Paul Hedl, New-York. 21 Febr. Art, die Walzen zu bedeken. Everet Williams, Stratford, New-Hampshire. 13 April. Befestigung des stehenden Takelwerkes. Wilh. Allen (den die Seeraͤuber mordeten), von der Flotte der Ver. Staaten. Albany, New-York. 10 Jul. Drehender Hebel fuͤr Boote. Ludw. Marchand, Blakely, Alabama. 10 Jul. (Der Beschluß folgt.) Verzeichniß der vom 23 April l. J. bis zum 20 May zu London ertheilten Patente. Dem Augustin Ludw. Hunout, Gentleman, Brewer-street, Golden-square, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen in der Artillerie und Schießgewehr-Fabrication. Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 23 April 1825. Dem Thom. Alexander Roberts, Gentleman, Monford-place, Kennington-green, Surrey; auf eine Methode, Erdaͤpfel und anderes Gemuͤse aufzubewahren. Dd. 23 April 1825. Dem Samuel Ryder, Kutschenmacher, N. 40, Gower-place, Euston-square, Middlesex; auf eine Verbesserung der Kutschen durch Einfuͤgung der Deichsel auf eine neue Art. Dd. 23 April 1825. Dem Daniel Dunn, Kaffee- und Gewuͤrz-Essenz-Fabrikanten in King'srow, Peutonville, St. James, Clerkenwell, Middlesex; auf einen verbesserten Apparat, den Thee- und Kaffee-Aufguß von seinem Saze zu reinigen. Dd. 30 April 1825. Dem Wilh. Davis, Maschinisten zu Leeds, Yorkshire, und zu Bourne, Gloucestershire; auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen, durch welche Wolle in Faden so gesponnen werden kann, daß sie an der Oberflaͤche derselben mehr Haare, als gewoͤhnlich hervorstehen laͤßt. Dd. 7 May 1825. Dem Thom. Hill d. Juͤng., Mechaniker und Landmesser zu Ashton-under-line, Lancashire; auf gewisse Verbesserungen im Baue der Eisenbahnen, und der darauf und auf anderen Wegen zu brauchenden Wagen Dd. 10. Mai 1825. Dem Edward Elliss, Kalkhaͤndler zu Crexton bey Rochester, Kent; auf einen verbesserten Ziegel, oder auf ein Surrogat desselben aus einem Materiale, welches bisher in der Ziegelschlaͤgerey noch nicht gebraucht wurde. Dd. 14. Mai 1825. Dem Samuel Pratt, Feld-Equipagen Fabrikanten in New Bondstreet, Middlesex; auf eine verbesserte Methode Holz und Metall so zu verbinden, daß man daraus Stangen und Schienen zu Bettstaͤtten, Karniessen u. dgl. Dinge, die zugleich fest und leicht seyn sollen, verfertigen kann, und die er Unions- oder zusammengesezte Stangen (Union or Compound Rods) nennt. Dd. 14. Mai 1825. Joh. Karl Christoph Raddatz, Kaufmann in Salisbury-Square, Fleet-street, London; auf gewisse Verbesserungen an oder in Dampfmaschinen. Mitgetheilt von Ernst Alban, M. Dr. zu Rostock, Mecklenb. Schwerin. Dd. 14. Mai 1825. Joh. Franz Gravier, Kaufmann zu London, Cannon-street; auf gewisse Methoden, die Ausstroͤmung des Gases aus tragbaren Glasbehaͤltern zu reguliren und die Behaͤlter dadurch mehr zu sichern. Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 14. Mai 1825. Thom. Pyke, Dissenter-Pfarrer zu Broadwey, bei Heninster, Somersetshire; auf eine Maschine oder einen Apparat, das Umfallen der Kutschen zu verhindern. Dd. 14. Mai 1825. Dem Alexander Galloway, Mechaniker, Weststreet, London; auf Maschinen zum Ziegelschlagen und zur Bildung anderer aͤhnlicher Koͤrper aus Thon, oder irgend einer plastischen Materie, aus welcher man Bau- und Feuer-Ziegel verfertigen kann. Dd. 14. Mai 1825. Dem Wilh. Grimble, Gentleman, Cowcroß-street, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen im Destillir-Apparate geistiger Fluͤssigkeiten. Dd. 14. Mai 1825. Dem Edw. Garsed, zu Leeds, Yorkshire, Flachsspinner; auf gewisse Verbesserungen an Maschinen zum Hecheln, Kaͤmmen und Zurichten des Flachses, Hanfes und anderer Spinn-Materialien, Dd. 14. Mai 1825. Dem Heinr. Oswald Weatherley, Queen Anne-Street, St. Mary-le-bone, Middlesex; auf gewisse Vorrichtungen und Maschinen zum Holz spalten, reißen, schneiden oder klieben und aufbinden desselben in Buͤndel. Dd. 14. Mai 1825. Dem Goldsworthy Gurney, Wundarzte in Argyle-street, Hanover-square, Middlesex; auf einen Apparat zur Foͤrderung der Wagen auf Eisenbahnen und auf gewoͤhnlichen Wegen. Dd. 14. May 1825. Dem Joh. Young, Boͤttcher zu Wolverhampton; auf gewisse Verbesserungen an Thuͤrschloͤssern und auch zu andern Zwecken. Dd. 14. Mai 1825. Dem Jak. Fox, Rectificirer (Rectifying Distillir); auf eine verbesserte Sicherung bei der Destillation brennender Geister. Dd. 14. Mai 1825. Dem Karl Macintosh, Esq., Crossbasket, Scotland; auf ein neues Verfahren bei der Stahlbereitung Dd. 14. Mai 1825. Dem Joh. Badams. Chemiker zu Afhsted bei Birmingham; auf eine neue Methode, gewisse Metalle aus ihren Erzen auszubringen und gewisse Metalle zu reinigen. Dd. 16. Mai 1825. Dem Jak. Reviere, Buͤchsenmacher, N. 315, Oxford-Street; auf einen gewissen vereinfachten Bau der Vorrichtung, durch welche Gewehre, Pistolen und andere Schießgewehre abgefeuert werden. Dd. 20. Mai 1825. Uebersicht der franzoͤsischen Industrie. (Fortsez. von S. 115.) Chemische Produkte. Die chemischen Kuͤnste entwickelten sich in Frankreich beinahe alle erst mit der Periode von 1780 bis 1790, wo die Chemie, als Wissenschaft, in Frankreich neu geschaffen wurde. Vor dieser Zeit bezog Frankreich beinahe alles, was es fuͤr seine Faͤrbereien, Glashuͤtten, Seifensiedereien etc. brauchte, aus dem Auslande: baute zu Tage kann es das Ausland damit versehen. Soda-Erzeugung durch Zersezung des Kohlensalzes versuchte zuerst der Hr. Leblanc im Großen: sein Reverberir-Ofen hatte aber noch nicht die gehoͤrige Form, die erst Hr. Darcet demselben gegeben hat, und seit dieser Zeit ist die Bereitung kuͤnstlicher Soda (soude artificielle) ein allgemeines Gewerbe in Frankreich. Die schoͤnen Spiegel von Saint-Gobain waren schon im J. 1806 aus dieser Soda, die jezt in Frankreich uͤberall statt der natuͤrlichen gebraucht wird. Die HHn. Chaptal, d. Sohn, Darcet und Holker verfertigen auf ihrer Fabrik zu Thernes, bei Paris, vortreffliche Soda aus Meersalz: taͤglich 200 Ctr. Zu Dienze, Dptt. d. l. Meurthe benuͤzt man zu eben diesem Zweke die Ruͤkstaͤnde der dortigen Salzsiedereien, die ehevor weggeworfen wurden. Die HHn. Dubruel zu Poissy, und Callet, Sohn, zu Choisy-le-Roi verfertigen gleichfalls Soda neben anderen chemischen Produkten. Alaun wird in Frankreich noch nicht genug und noch nicht gut genug verfertigt: es wird jaͤhrlich noch viel eingefuͤhrt. Die HHn. Roard und Thenard lehrten indessen schon seit 1806, daß man durch wiederholte Krystallisationen den Alaun verfeinern, von Eisen reinigen, und so gut wie den Roͤmischen, zum Faͤrben feiner Farben auf Seide brauchbar machen kann. Die staͤrksten und besten Alaun-Fabriken sind jene der HHn. Chaptal und Darcet zu Thernes; der Société des Mines zu Bourviller (Bas-Rhin), die jaͤhrlich 5500 metrische Ctr. Eisenvitriol und eben so viel Alaun aus Steinkohle, und 400 Ctr. Berliner-Blan und Blausaure Pottasche, Amoninm und dgl. liefert; die des Hn. Birard zu Montpellier, dem die Fabrikation chemischer Produkte in Frankreich vielen Dank schuldig ist; die der HHn. Delpech und Birard zu Mas d'Azil (Ariege). Holz-Essig durch Verkohlung des Holzes, vorzuͤglich fuͤr Faͤrbereien und Kattun-Drukereien zu essigsaurem Blei und Eisen. Hr. Mollerat zu Pouitty, (Cote d'Or) verfertigt Holzsaͤure in den schoͤnsten, weißen, durchscheinenden Krystallen. Hr. Vobée bereitet sie auf andere Art durch Destillation des Holzes in verschlossenen Gefaͤssen. Eine wichtige Fabrik vieler chemischer Produkte, z.B. des Borax, der thierischen Kohle, basisch-phosphorsauren und kohlensauren Soda, des basisch-chlorsauren Kalkes, des Ammoniums in verschiedenen Verbindungen ist jene der HHn. Payen und Pluvinet zu Grenelle, bei Paris. Eisen-Vitriol und Alaun verfertigt Hr. Bouvier Dumolard zu Walmuͤnster (Moselle) aus schwefelkieshaltigen Steinkohlen; Borax zu Marseille Hr. Jakob; blausaure Pottasche und Soda Hr. Vincent zu Vaugirard und Hr. Souchon zu Lyon; Kampfer, Borax, Wallrath und Queksilber-Praͤparate raffinirt Hr. Burand d. juͤng. mit Hrn. Marchand zu Charenton; Schwefelsaͤure und Sauerkleesaͤure, Kupfer-Vitriol, Berliner-Blau, phosphorsaure Soda und Mineral-Gelb die HHn. Cartier und Grien zu Pontoise (Seine et Oise.) Bleiweiß und Farben. Ehe Hr. Roard die Bleiweiß-Fabrik zu Clichy schuf (wo jezt auch Silberweiß, Mennig und Blei-Gelb bereitet wird) bezog Frankreich den groͤßten Theil seines Bleiweißes aus dem Auslande. Dieser Hr. Roard, der die Faͤrberei an den Gobelins leitete, hat das Ausland um seinen ehemaligen Farbenhandel nach Frankreich gebracht. Auch die HHn. Mouovet und Mathien zu Saint-Privè (Loiret) und Hr. Salmon zu Marseille verfertigen gutes Bleiweiß. Lezterer verdient dadurch besonders Dank, daß er die Arbeiten in den Bleiweiß-Fabriken durch Uebertragung des Bleies in eine hermetisch geschlossene Kiste der Gesundheit minder gefaͤhrlich machte. Hr. Desmoulins verfertigt in Paris ein Vermillon so schoͤn, wie man dasselbe aus China erhaͤlt. (Vergl. Hr. Mérimés's Bericht im Bulletin 1819. S. 225.) Hr. Pécard-Taschereau zu Tours verfertigt aus altem Blei so schoͤnen Mennig, daß die Société d'Encouragement ihm schon im J. 1815 eine goldene Medaille von 1000 Franken zuerkannte. Die Gebruͤder HHn. Bonnet, die HHn. Champion, Desfosses zu Besancon (Doubs) verfertigen Berliner-Blau und blausaure Pottasche, und fuͤhren dieses, nebst Bein-Schwaͤrze, nach Deutschland und der Schweiz aus.Dieß ist, wenigstens in Bezug auf Berliner-Blau und blausaure Pottasche ein großer Irrthum, da beide Artikel nicht nur schoͤner und wohlfeiler in Deutschland gefertigt, sondern auch noch große Parthien davon nach Frankreich versendet werden. Es mag seyn, daß einige kurzsichtige Fabrikanten dergl. Fabrikate aus Frankreich kommen lassen, denen man, um sie ganz zufrieden zu stellen, Zweifels ohne deutsches Gut senden wird. Kaum sind es 20 Jahre, daß Frankreich die oben genannten Farben und Farbematerialien fast ausschließlich aus deutschen und hollaͤndischen Fabriken bezog und nach einem so kurzen Zeitraume zeigt man uns schon das Perspectiv der Reciprozitaͤt. Wenn wir indessen durch den verminderten Absaz einen bedeutenden Verlust erleiden, so haben wir doch auf unserm Markte noch keine Konkurenz zu fuͤrchten, indem die franzoͤsischen Fabrikanten noch einige Dezennien brauchen, bis sie die schoͤnen Farben so wohlfeil wie die deutschen Fabrikanten darstellen koͤnnen. Wir werden der Société d'Encouragement demnaͤchst durch eine diesem Journale beizulegende Farbentabelle, welche uns die Farbenfabrik des Hrn. W. Sattler in Schweinfurth zuzusichern die Guͤte hatte, davon den Beweis liefern. In lezterer Fabrik wurden mehrere neue Farbenbereitungen erfunden, unter denen das sogenannte Schweinfurther-Gruͤn sich in ganz Europa das Buͤrgerrecht erworden hat. D. Hr. Cavaillon zu Passy bei Paris versuchte zuerst die Wiederbelebung der, ehemals schon gebrauchten, thierischen Kohle, die er in verschlossenen Gefaͤssen wieder brannte, und erhielt von der Société den Preis von 2000 Franken fuͤr Verfertigung thierischer Kohle. Hr. Lefrançois zu Paris verfertigt ein neues festeres und schoͤneres Gruͤn, als das des Gruͤnspanes. Die Farben-Fabrik des Hn. L. S. Gohin ist eine der ausgedehntesten und besten in der Hauptstadt. Hr. Dansse zu Avignon bereitet sehr schoͤnen Krapplak so gut, wie der Antwerpner ist. Die couleurs lucidoniques der Madame Cosseron sind schon laͤngst bekannt. Man kann die Zimmer alsogleich bewohnen, die damit bemahlen wurden. Die HHn. Cavaignac und Beaulés zu Paris verfertigen sehr gute Drukerschwaͤrze. Seife. Die Seifensiederei dankt in Frankreich vorzuͤglich Hn. Darcet, ihre Fortschritte. Eine der besten Fabriken ist die der Wittwe, Frau Roelant, die Hr. Decroos errichtete. Ihre Toiletten-Seife, die Frankreich ehevor, wer sollte das glauben! aus dem Auslande bezog (QVE NOVS TIRIONS AVTREFOIS DE L'ETRANGER) ist die gesuchteste. Auch die HHn. Dubruel zu Poissy, und Cailet, zu Choisy-le-Roi, verfertigen sehr gute Talg-Seife. Hr. Demarson fabricirt sehr schoͤne durchsichtige Toiletten-Seife. Leim muß immer noch nach Frankreich eingefuͤhrt werden. Die groͤßten Fabriken sind die der HHn. Estivant und Estivant de Braux zu Givet in den Ardennen, des Hn. Bertout zu St. Saens (Seine inf.), der HHn. Lesebure und Berthelemy zu Rouen, des Hn. Seignoret zu Marseille, des Hn. Pernet d. aͤlt. zu Clichy. Lezterer siedet mit Dampf, und laͤßt die rohen Materialien durch Kalk laufen. Hr. Devoulx zu Marseille hat an seiner Leimsiderei sehr schoͤne Schneide-Maschinen. Hr. Jullien zu Paris erzeugt ein Surrogat fuͤr Haufenblase. Moͤrtel, Erdharz, Siegellak. Erdharz, das jezt haͤufig in Frankreich gebraucht wird, zum Sichern der Wohnungen zu ebener Erde sowohl, als der Schiffe gegen Feuchtigkeit, wird zu Lobsann aus Steinkohlen gewonnen und verarbeitet von Hn. Dournay. Hr. Lebel raffinirt das Steinoͤhl zu Lambertsloch (Bas Rhin) fuͤr WagenschmierSoviel koͤnnte der heil. Quirin aus seinem Oele bei uns in Baiern auch geben. A. d. Ueb. und Dratziehereien. Hr. Didier zu Paris verfertigt aus dem Erdharze zu Seyssel auch Mastic zu eingelegten Fußboͤden, und Hr. Guibert uͤberzieht damit Takelwerk und Leinwand und Schlaͤuche bei Feuersprizen. Hr. Dedreux verfertigt aus einem Moͤrtel zu Montmartre Statuͤen und Architektur-Arbeiten, die an der Luft erhaͤrten, wie jene aus dem Moͤrtel zu Deal. Hr. Souillard zu Paris bereitet eine plastische Materie zu allen Arten von Abdruͤken. Die HHn. Herbin, Maréchal und Grafe (Gebruͤder) verfertigen sehr schoͤnes Siegellak, zumahl blaues und weißes; lezteres ist sehr schwer zu erhalten. Die Gebruͤder Grafe fabriciren auch durchscheinendes Siegellak zum Siegeln der Bouteillen, wo man dann unter das Siegel Geburtsort und Geburtsjahr des Weines schreiben kann. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale. N. 249. S. 84. Im Auszuge.) General Sizung der Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale. Diese ehrwuͤrdige Gesellschaft liefert in ihrem Bulletin No. 250. S. 101. eine Nachricht uͤber ihre Sizung vom 27. April l. J. in welchem Sie eine Uebersicht ihrer Arbeiten im lezt verwichenen Jahre mittheilt, die eben so ehrenvoll fuͤr sie als wohlthaͤtig fuͤr Frankreich waren. Wir haben den groͤßten Theil derselben bereits in unseren Auszuͤgen aus ihren Bulletins bekannt gemacht, und bemerken hier blos unter den vielen Luxus- und Kunstproducten, welche bei dieser Sizung aufgestellt waren, die durchscheinenden Kerzen aus Wallrath aus der Fabrik H. Hrn. Gense und Lajonkaire; die kuͤnstlichen Blumen aus Fischbein des Hrn. Isnard; die Stuhl-Ueberzuͤge aus Glasstiften, die auch bei uns nachgemacht zu werden verdienen. Die Einnahme der Gesellschaft betrug in diesem Jahre 61,660 Franks 60 Cent.; die Ausgaben beliefen sich auf 53,072 Franken: folglich ergab sich eine Ersparung von 8,587 Fr. 69 Cent, welche mit dem bisherigen Vorrathe ein Kapital von 324,202 Fr. 69 Ct. geben, außer 3300 Exemplaren des Bulletin vom Jahre 1802 bis 1824, und 270 Exemplaren der Notices des travaux de la Société, die noch einen Werth von 21,400 Franken haben. Einen sehr bedeutenden Theil der Ausgaben macht der Bulletin, den die Gesellschaft beinahe um die Haͤlfte seines Werthes vertheilt. Wir wuͤnschen von dem polytechnischen Verein in Baiern unsern Lesern gleiche Resultate mittheilen zu koͤnnen, dessen rastloses Bestleben zur Zeit in Tingirung des Papiers besteht, wovon uns sein Kunst- und Gewerbblatt den sprechendsten Beweis liefert. D. Uebs. Franzoͤsische Holz-Plattirung (Plating-wood, plaquey). Auf eine Pinte (0,3341 Wien. Maß) Weingeist nimmt man Loth Schell-Lack, 1 Loth Gummi-Lack, 1 Loth Sandarach, stellt ihn an einen maͤßig warmen Ort und schuͤttelt ihn oͤfters, damit die Gummi-Arten sich aufloͤsen. Man macht hierauf einen kleinen Wickel aus Tuch-Enden, gibt etwas von obiger Politur auf denselben, und umwikelt ihn mit einem Leinwand-Lappen, den man mit kalt gepreßtem Lein-Oehle etwas befeuchtet. Hierauf reibt man mit diesem Wickel das Holz im Kreise, so daß; man nur kleine Flaͤchen desselben auf ein Mal damit uͤberfaͤhrt, bis die Poren des Holzes gehoͤrig gefuͤllt sind. Hierauf reibt man auf dieselbe Weise Weingeist mit etwas Wenigem von obiger Politur ein, und das Holz wird einen herrlichen Glanz bekommen. Wo vorher Wachs gebraucht wurde, muß dieses mit Glaspapier abgenommen werden. Wasser macht auf dieser Politur keine Flecken, und selbst leichte Kratzer dringen nicht tief ein. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 395.) Ueber das sogenannte chinesische Reißpapier, dessen man sich zum Zeichnen und zur Verfertigung kuͤnstlicher Blumen bedient, findet sich eine Notiz in den Annales of Philosophy, April 1825. S. 316, aus welcher erhellt, daß es ein Haͤurchen des Brotsrucht-Baumes (Artocarpus incisa) ist, und durch siedendes Oehl beinahe vollkommen durchsichtig gemacht werden kann. Herrn Hoole's verbesserte Schleifmuͤhle. Bekanntlich wird der Schleifstein gewoͤhnlich von dem sogenannten langen Rade aus getrieben. Hr. Steph. Hoole, ehevor zu Sheffield, jezt einer der ersten Fabrikanten der Kupferstecher-Instrumente zu London, bringt zwischen dem langen Rade und dem Schleifsteine noch zwei andere Trommeln auf derselben Achse an. Sein langes Rad hat 6 Fuß im Durchmesser, und von diesem laͤuft ein Band auf eines der Zwischenraͤder oder Trommeln, welches 18 Zoll im Durchmesser hat, und von dem anderen Zwischenrade von 4 Fuß im Durchmesser laͤuft ein Band auf die Rolle an der Achse des Schleifsteins. Auf diese Weise beschleunigt er die Geschwindigkeit seiner Schleifsteine so sehr, als wenn sie von Wasser oder Dampf getrieben wuͤrden. Der Halbmesser der Kurbel fuͤr das lange Rad betraͤgt ungefaͤhr 16 Zoll. Die Achse desselben, so wie die Achsen der Zwischenraͤder, haben kegelfoͤrmige Zapfen, die sich auf Lagern von Lignum sanctum drehen; er findet diese Vorrichtung weit besser, als die walzenfoͤrmigen Zapfen, und ein Arbeiter kann dieses ganze Raͤderwerk leicht in Umtrieb setzen. Um dem Rade die gehoͤrige Schwungkraft zu ertheilen, ist es an seinem Umfange mit Gußeisen-Stuͤcken von 75 Pf. belegt, welche gleichmaͤßig vertheilt sind. Auf die Zwischen-Achse kommt, wenn die Schleifsteine langsamer laufen sollen, eine Rolle von 10 Zoll im Durchmesser. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 391). Herrn Hoole's verbessertes Polir-Rad. Die Londoner Messerschmide haben fast allgemein Polir-Raͤder aus zwei Dicken starker Mahagony-Bretter, die zusammengeleimt werden. Sie gehen aber gewoͤhnlich bald aus der Rundung wegen des verschiedenen Kornes des Holzes der Laͤnge und dem Ende nach. Die besten Polir-Raͤder sind jene aus Erlenholz, dessen Stuͤcke so zusammengefuͤgt werden, daß das Korn derselben auf dem Umfange dem Ende nach zu liegen kommt. Hr. Hoole hat ein solches Rad, welches sein seliger Vater verfertigte, und das noch jezt nach 50 Jahren vollkommen gut und brauchbar ist. Es besteht aus zwei Stuͤken Erlenholz, die sich in ihrem Mittelpunkte unter rechten Winkeln durchkreuzen, und zur Haͤlfte in einander eingelassen sind. Die vier Winkel sind mit Stuͤcken, die in der Richtung der Halbmesser laufen, und so ausgeschnitten sind, daß ihr Korn dem Ende nach, nach dem Umfange der Peripherie hin, liegt, ausgefuͤllt, gut in einander gepaßt, gehoͤrig verbunden und zusammengeleimt. Sie werden durch zwei kreisfoͤrmige Eisenplatten fest gehalten, wovon eine zu jeder Seite liegt, und mit jedem Holzstuͤcke dieses Rades durch Schrauben verbunden ist. Durch diese Platten laufen viereckige Loͤcher zur Aufnahme der Achse, und, nachdem diese gehoͤrig eingekeilt ist, kann das Polir-Rad an seinem Umfange und an seinen Seiten auf der Drehebank zugedreht werden. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 391.) Verbesserung beim Eisen- und Stahl-Drahtzuge. In einer angesehenen Drahtzieherei loͤschte man in dem Sauerwasser; in welchem man den Draht waͤhrend des Zuges beizt, rothgluͤhende Stuͤcke Messing, wodurch etwas von dem im Messinge enthaltenen Kupfer in dieser Fluͤssigkeit aufgeloͤst, und auf den Eisendraht niedergeschlagen wurde. Man fand, daß dieser Draht leichter durch die Loͤcher sich ziehen ließ, und nicht so oft angelassen werden durfte, wahrscheinlich, weil dieser Kupferuͤberzug den Draht vor dem Aufwezen an der Ziehplatte schuͤzt und gleichsam schluͤpfrig macht. Seit dieser Zeit bedient der Vorstand dieser Drahtzieherei sich immer einer schwachen Aufloͤsung von Kupfervitriol bei dem Eisen- und Stahl-Drahtzuge. Bei dem lezten Anlassen geht der Kupferuͤberzug vollkommen weg. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 392.) Verfertigung italiaͤnischer Draht-Zieheisen. Eine Eisenplatte wird in eine Art flachen Troges gebogen, und an den Kanten uͤberall aufgebogen, dann mit Bruchstuͤken von Gußeisen gefuͤllt, bis zur Schweißhitze gegluͤht, und gehoͤrig unter dem Hammer zusammengeschmiedet. Hierauf werden die Loͤcher von ruͤkwaͤrts durchgeschlagen, so daß die Vorderseite aus Gußeisen besteht. (Mechanic's Magaz. N. 81. S. 392.) Diese Notiz wird durch eine Mittheilung des Hrn. H. W. Reveley in Gill's techn. Repos., Maͤrz, S. 160 bestaͤtigt. Die beruͤhmten Lyoner-Drahtzug-Eisen sind nichts anderes, als Becken von geschlagenem Eisen mit Gußeisen gefuͤllt, das mit jenem zusammengeschweißt wird. Dies soll auch der wilde Stahl der Italiaͤner, acciajo selvatico, seyn. Auch in Nord-England verstand man schon seit langer Zeit die Kunst, Gußeisen mit Hammereisen zusammen zu schweißen; Man bessert dort die Hufeisen mit Gußeisen aus, d.h., man schweißt Stollen aus Gußeisen auf Hufeisen auf, und staͤhlt sie dann, wie Stahl, wo sie eben so lange dauern, und wohlfeiler zu stehen kommen. Ueber das Schmieden des gehaͤrteten Stahles aus weichem Eisen bemerkt ein Hr. J. E. A. in Gill's technical Repository, Januar 1825 S. 43, daß er dieses sonderbare Phaͤnomen sich auf folgende Weise erklaͤrt: „Die Reibung ist am Stahle auf Einen Punkt beschraͤnkt, waͤhrend die Eisentheile, die mit demselben in Beruͤhrung kommen, bestaͤndig wechseln, und durch das Drehen in der Luft wieder abgekuͤhlt werden.“ Roh- oder Guß-Eisen weich zu machen. Man nimmt zwei Theile ungeloͤschten Kalk, und einen Theil Thonerde oder gewoͤhnlichen feinen Thon, und mischt beide mit etwas Wasser zur Consistenz eines diken Teiges. Diesen Teig streicht man auf das weich zu machende Eisen ungefaͤhr 1/8 Zoll dik auf, wenn nemlich das Stuͤk klein ist; groͤßere Stuͤke Eisen uͤberzieht man diker. Das so uͤberzogene Eisen legt man in eine eiserne Buͤchse mit einem Dekel, dessen Fugen mit Leim verstrichen werden, damit die aͤußere atmosphaͤrische Luft nicht eindringen kann; sezt die Buͤchse in einen Ofen und erhizt sie bis zur Kirschroth-Gluͤhhize, worauf man sie mit der heißen Asche des Herdes bedekt, und so lang stehen laͤßt, bis sie kalt wird. Man wird dann dieses Eisen weicher finden, als das gemeine geschlagene Eisen (Gills technic. Repository Mai 1825.) Ueber einen verbesserten Kitt um kleine Linsen bei dem Schleifen und Poliren fest zu halten. Hr. Andr. Pritchard fand, daß der Schelllack, dessen man sich gewoͤhnlich zum Aufkitten der sehr kleinen Linsen bei dem Schleifen und Poliren bedient, nicht stark genug ist, um dieselben festzuhalten. Er setzt demselben hoͤchst fein abgeriebenen Bimsstein zu gleichen Theilen zu, und schmilzt beide in einem eisernen Gefaͤße unter spaͤtem Umruͤhren, bei sorgfaͤltiger Vermeidung der Ueberhizung. Eben dieser Kitt kann auch zur Brillantirung der Taschenuhren dienen, wobei man ebenfalls die Ueberhizung sorgfaͤltig vermeiden muß. Die Haarflechter schmelzen ihn in einem irdenen Topfe auf einem hollaͤndischen Feuerkiekchen und ziehen ihn in duͤnne Stuͤke zum Gebrauche. (Gills technic. Repos. Mai 1825.) Wirkung des Alaunes auf blaue vegetabilische Farben. Es heißt gewoͤhnlich in chemischen Werken, daß Alaun-Aufloͤsung blaue vegetabilische Farben roͤthet. Mit Ausnahme des Lackmuß, wo diese Wirkung auffallend, und des blauen Kohl-Aufgusses, wo sie unbedeutend ist, werden die aus blauen Blumenblaͤttern erhaltenen blauen Farben durch Alaun gruͤn. (H. B. Lekson im Journal of Science und Annals of Philosoph. Februar 1855. S. 152.) Ausbeute der englischen Kupferbergwerke in den lezten 6 Monaten des Jahres 1824. Die Kupferbergwerke in Cornwall gaben 53,514 Ton. Erz, woraus 4,119 Ton., 16 Ztr. 50 Pf. Kupfer.  – Davon        –   3,030   –    308   6 50   – verschiedene Berwerke,die irlaͤndischen mitgerechnetverkaufen, zu Swansea   2,598   –    250 12 75   – –––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– ––––– 59,142   – 4,678 10 75   – Die Tonne Erz wird zu 21, die Tonne Kupfer zu 20 Ztr. berechnet. (Aus dem Philosophical Magazine and Journal. Januar 1825. S. 69.) Ueber Dampf-Schießgewehre hat der gruͤndlich gelehrte Fregatten-Capitaͤn, Hr. de Montgery einen Aufsaz in der Revue enciclopedique 1824. Sept. mitgetheilt, welcher im Mercure technologique No. 64. S. 84. von dem wakern Jomard analysirt wird, und dasselbe beweiset, was wir S. 124. in diesem Journale aus englischen Journalen erwiesen haben, daß diese Erfindung nicht neu ist, und daß der Dampf das Pulver au Gewalt durchaus nicht uͤbertrifft, wohl aber vielleicht Anwendungen erlaubt, die von wichtigen Folgen fuͤr die Kriegskunst seyn koͤnnen, woruͤber aber noch Erfahrung entscheiden muß. Bradbury's Verbesserung in der Kattundrukerei und aller Art von Stoff-Drukerei. Hr. Joh. Leigh Bradbury, Calico-Druker zu Manchester ließ sich am 15. Juli 1823 ein Patent auf folgende Verbesserung in der Kattun-, Wollen-, Seide-, Papier-, Pergament-, Leder-Drukerei ertheilen: er bringt Metall-Stifte auf dem Drukertische und Loͤcher in den Drukermoͤdeln an, damit genau Register gehalten werden kann. Diese Vorrichtung dient bei Walzendruk mittelst Dampfmaschinen so gut, wie bei dem Handdruke. (Vergl. London Journal of Arts. April 1825. S. 240.) Ueber die Cultur der Baumwolle zu Dacca und die Verfertigung der Dacca-Musline in Bengalen. hat Hr. Devrac einen schaͤzbaren Beitrag zur Waaren-Kenntniß im Mercure technologique No. 63. S. 225. geliefert, der in irgend einer deutschen Zeitschrift, welche dem Publikum lehrreiche Unterhaltung gewaͤhren soll, aufgenommen zu werden verdient. Der Raum der unsrigen ist zu beschraͤnkt dafuͤr, und wir muͤssen uns begnuͤgen, die Baumwollen-Waaren-Fabrikanten hierauf aufmerksam gemacht zu haben, die in demselben manchen Wink finden werden, den sie benuͤzen koͤnnen. Ueber Bepflanzung wuͤster unbrauchbarer Streken mit Nuzholz findet sich ein lehrreicher Aufsaz eines Hrn. Holliday in Gill's techn. Repos. N. 37, S. 67, welcher in einem Herbste und Winter 28 □ PolesEin Pole ist 15 1/2 Fuß. A. d. Ueb. wuͤsten Landes, das seit Jahrhunderten nicht benuͤzt wurde, mit 114,500 Baͤumen bepflanzte, worunter 10,000 Eichen und 94,000 Buchen. Er erhielt dafuͤr die goldene Medaille von der Society for the Encouragement of arts, in deren Transactions (X. B.) sich auch die hieruͤber mitgetheilte Notiz befindet. Ueber die Wichtigkeit der Einfuhr der Schafe edler Race und ihrer Anzucht und Vermehrung in Frankreich hat Hr. Ternaux, der Aeltere, einen hoͤchst interessanten Aufsatz im Bulletin de la Société d'Encouragement N. 248. S. 47. vorgelesen, in welchem er auf Colbert's Verdienste um die franzoͤsischen Tuch- und Wollenzeug-Fabriken aufmerksam machte. Ungeachtet allen Geldaufwandes, den Colbert nicht sparte (denn Colbert war ein Finanzminister, der nicht blos wußte, daß 2 × 2 = 4 ist, worin das ganze Wissen manches unserer heutigen Finanzminister besteht; sondern der auchwußte, daß – 100 × – 100 = + 10000 ist; daß also ein Minus in der Staatskasse oft ein tausendfaches Plus im Staate gibt), waren doch die von ihm errichteten Fabriken in Gefahr, von den hollaͤndischen, die damals die ersten Fabriken in der Welt waren, erdruͤckt zu werden. Colbert's Genie besiegte seine Gegner durch eine Kriegslist, wenn man sie so nennen darf. Es gelang ihm, als die Fabriken zu Sedan alle auf dem Punkte waren, zu Grunde zu gehen, seinen Koͤnig, Ludwig XIV., dahin zu bringen, sich einen Jagd-Anzug aus Tuch von Sedan machen zu lassen, und diesen, als er zu Pferde stieg, um aus die Jagd zu reiten, seinen Hoͤflingen mit der Aeußerung zu zeigen: „daß er denselben sehr huͤbsch faͤnde.“ (qu'il trouvait cette étoffe jolie.“) Diese Worte aus des Koͤnigs Munde kleideten in wenigen Tagen alle Hofcavaliere in diese étoffe jolie, und in einigen Monaten war ganz Frankreich in diese étoffe jolie gesteckt. Die Verehrung und Liebe, mit welcher alle oͤsterreichischen Buͤrger unsere hochgefeierte Caroline (man darf wohl ohne Blasphemie sagen) anbeten, wurde gewiß nicht wenig dadurch entflammt, daß diese erlauchte Kaiserinn sich nur in oͤsterreichischen Fabrikaten ihren Unterthanen zeigt. So viel vermag ein Wort und das Beispiel weiser Fuͤrsten uͤber das Gluͤck und die Liebe ihrer Voͤlker. Hr. Ternaux klagt bitter, daß Frankreich weder eine hinreichende Menge Wolle fuͤr seine Fabriken, noch so feine Wolle, wie die saͤchsische und die maͤhrische, besizt, obschon seine Wolle besser ist, als die spanische. Ein Kilogramm der feinsten spanischen Wolle ist zu Paris um 10 Francs leicht zu haben, waͤhrend man schwerer die feinste franzoͤsische Merinos-Wolle um 20, und die feinste saͤchsische Wolle noch schwerer um 30 Francs erhaͤlt. „Unsere Guͤterbesitzer“ sagt er „sind auf der einen Seite nicht aufgeklaͤrt genug, und berechnen auf der andern Seite nur den Vortheil des Augenblikes, ohne in die Zukunft zu bliken.“ Hr. Ternaux findet (worin er sehr Recht hat) Frankreich mehr als jedes andere Land geeignet, die große englische Schafrace zu Wollenzeugen in seinen noͤrdlichen, und die kleine feinwollige spanische in seinen suͤdlichen Departements zu ziehen. Um sein Frankreich nicht mehr langer zinsbar fuͤr seine feine Wolle au Deutschland und England bleiben zu lassen, ließ er hundert der feinsten Schafe aus Sachsen und Schlesien kommen, und fordert seine Landsleute auf, seinem Beispiele zu folgen. Moͤchte auch Baiern einen solchen Ternaux fuͤr sein Vaterland finden, wie Wuͤrtemberg an dem edlen Freiherrn von Cotta bereits einen zweiten Ternaux gefunden hat, dessen Schafe zu den besten und feinsten Deutschlands gehoͤren. Rocken als das beste Surrogat fuͤr Kaffee. Wir finden im Mercure technologique, April 1825. S. 109. folgende Notiz uͤber dieses alte, schon vor mehr als 100 Jahren gebrauchte (vergl. Murray Apparat. Med. Art. Seeale), Kaffee-Surrogat, das wir hier mehr zur Warnung, als zur Benuͤzung mittheilen. Der Todten-Erwecker dieses laͤngst verschollenen Surrogates, das eben so schlecht ist, wie der beruͤchtigte Astragalus-Kaffee, wohnt an der saͤchsischen Graͤnze (zu Heide in Boͤhmen) und heißt Hr. Grohmann. Es ist aber bekannt in ganz Suͤddeutschland, daß man in Sachsen selten einen trinkbaren Kaffee bereitet; denn man kocht daselbst aus wenigen Kaffee-Bohnen mehrere Tassen Kaffee, da man doch nicht weniger als 2 Loth Mocca-Kaffee, oder 3 Loth Antillen-Kaffee auf eine gute Tasse Kaffee rechnen kann. Nur ein solcher Trank ist Kaffee, der seinen Mann waͤrmt, und wenigstens 12 Stunden lang im Feuer haͤlt, wie ein ehrlicher Mann immer seyn muß, wenn er keine kalte Eidechse seyn will, und nicht durch seine Mannskraft schon, ohne alle erkuͤnstelte Hize, natuͤrliche Waͤrme genug hat, um jede Kuͤhlheit wegzuweisen. Dieser neue, an der saͤchsischen Graͤnze geborne, Rocken-Kaffee (vor welchem der Himmel den Magen eines jeden ehrlichen Suͤd-Deutschen schuͤzen und bewahren wolle) wird auf folgende Weise bereitet: „Man schwingt und reinigt den Rocken sehr genau, und laͤßt denselben in Wasser kochen, bis er weich wird, ohne daß er jedoch aufspringt. Hierauf trocknet man ihn an der Sonne oder im Ofen; brennt und mahlt ihn, wie Kaffee, und bewahrt ihn in Kaffee-Buͤchsen auf. Wenn man nun Kaffee machen will, nimmt man ein Drittel derjenigen Menge, die man sonst von Kaffee braucht auf soviel Wasser, als man sonst zu der bestimmten Anzahl von Tassen noͤthig hat, kocht ihn, und gießt ihn, nachdem er klar geworden ist, ab. Diesem Absude gießt man noch ein Drittel von dem gewoͤhnlichen Kaffee-Absude zu, und man erhaͤlt einen starken, reinen, und sehr angenehmen Kaffee, der dem aͤchten indischen Kaffee aͤhnlich ist, „(wie Holzbirnen einer Ananas!)“ Man erspart daran zwei Drittel aͤchten Kaffee, und braucht viel weniger Zucker.“ Fragen, unser Gewerbs- und Maschinenbau Wesen betreffend. Aus einem Schreiben an den Herausgeber. Ich habe Ihr Journal seit seiner Entstehung gehalten und immer mit Vergnuͤgen und Unterricht gelesen, und danke Ihnen fuͤr die Verbreitung nuͤßlicher Ideen auf das Herzlichste. Wenn auch unser Zeitalter so sehr mit Blindheit geschlagen seyn koͤnnte, daß es sich, von Leuten, die mehr gehoͤrt und gelesen, als gesehen und gedacht haben, getaͤuscht, noch immer in einer Art von philanthropischem Freiheits-Schwindel fuͤr das ungluͤkselige Zunftwesen und freie Einfuhr der Luxus-Artikel erklaͤrte, waͤhrend doch zwei der groͤßten Philanthropen auf dem Throne, Joseph II. und Leopold II., deren Gesezbuͤcher wohl manchem constitutionellen Staate, in jeder Hinsicht, als Muster dienen koͤnnten, diese Krebse jeder Staatsverwaltung laͤngst an den ihrigen weggeschnitten hatten (dieser in Toscana, jener in Oestreich) so laͤßt sich doch von unseren Nachkommen mehr Sehkraft erwarten. Warum ich Ihnen aber eigentlich schreibe, ist dieß. Sagen Sie mir, woher kommt es, daß, wenn man bei uns irgend eine Kleinigkeit (ich will nicht von groͤßeren Maschinen sprechen), nur die naͤchste beste Kleinigkeit sich will machen lassen, man dieselbe beinahe nie nach Wunsch erhaͤlt, und fast nie brauchen kann, obschon man sie gern zehn Mahl theurer bezahlt, als man sie anderswoher bekommen koͤnnte? Ich habe dieß bei Handwerkern fast aller Klassen gefunden, und koͤnnte Ihnen die lustigsten Copien zu manchen Ihrer Copien senden. Koͤnnen Sie mir sagen, woher dieß kommt, und wie man unsern Handwerkern zu einer besseren Bildung helfen kann. Es scheint mir, wir fliegen zu hoch, oder, wenn Sie ein hoͤchst niedriges Gleichniß nicht verargen, wir zaͤumen das Pferd beim Schweife auf. Es laͤßt sich, so viel ist gewiß, ohne Maschinen nichts gut und nichts wohlfeil verfertigen, und es scheint mir, als ob man den Menschen noch tiefer erniedrigen wollte, als er ohnedieß bereits erniedrigt ist, wenn man das durch seine Haͤnde arbeiten laͤßt, was man 10 Mahl besser und 100 Mahl wohlfeiler durch Maschinen haben kann. Woher kommt es aber, daß wir auf dem festen Lande, Frankreich und Holland mit eingerechnet, noch keine solchen Maschinen verfertigen koͤnnen, wie die Englaͤnder, die die Ausfuhr ihrer Maschinen verbieten, und daß die Maschinen-Fabriken in Frankreich und Holland, fast alle unter der Leitung ausgewanderter Englaͤnder stehen? Es scheint mir in der Erziehung, im Unterrichte, zu liegen, in der Sprache selbst, wenn Sie wollen. Die Englaͤnder haben Mathematics, Mechanics; wir haben blos Mathematik, Mechanik in der einfachen Zahl. Und wie wird diese bei uns gelehrt! Und fuͤr wen! Wir koͤnnen sagen, daß unsere Meister und Gesellen, um in der Zunftssprache zu sprechen, gar keinen Unterricht, gar keine Bildung erhalten; und wie koͤnnen wir von ihnen eine vollendete Arbeit erwarten? Ich habe neulich gelesen, daß es nicht gut ist, wenn man die untere Klasse bildet, indem man sie dadurch ungluͤcklich macht; und hier fiel mir jener Birmanen Schach ein, der seinen fleißigen Unterthanen die Haͤnde abhauen ließ, damit sie nicht arbeiten, und nicht durch Arbeit wohlhabend, und vielleicht sogar reicher werden sollten, als seine Visirs. Wenn man aber die untere Klasse nicht bildet, woher soll man Arbeiter bekommen? Sollen die Doctoren, die hoͤheren Staatsbeamten, die Cavaliere an der Schmiede-Esse stehen und Maschinen schmieden die man brauchen kann? Ich wuͤnschte, daß Sie uns in einem gediegenen Aufsatze zeigten, wie wir auf dem festen Lande Arbeiter und Arbeiten erhalten koͤnnen, die den englischen gleichen.Wir theilen dieses, uns aus einer hoͤheren Hand zugekommene Schreiben zum Beweise mit, daß hie und da auch edlere Große sich fuͤr die Foͤrderung der deutschen Industrie interessiren, und werden dem uns ertheilten ehrenvollen Auftrage nach Kraͤften zu entsprechen suchen. D. Ich bin etc. Wichtige Erfindungen von Deutschen. (Reinigung inlaͤndischer Samen-Oele) Die von dem Vereine des Gewerbfleißes in Preußen aufgegebene Preis-Frage fuͤr die Erfindung eines sichern und untruͤglich wirksamen Mittels jeder Art von fettem Oele die Eigenschaft zu benehmen, daß die damit eingefettete Schaafwollen-Gespinnste beim liegen nicht gelb, hart und aneinander kleben, sondern weiß und leicht verwebbar bleiben (vergl. polyt. Journal Bd. VII. S. 488), wurde von dem Fabrikanten chemischer Produkte Hrn. Kruͤger in Berlin geloͤst und derselbe darauf fuͤr die preußische Monarchie auf die Dauer von 5 Jahren patentirt. Die mit dem von Hrn. Kruͤger gereinigten inlaͤndischen Samen-Oele eingefettete Wolle hatte sich eben so gut verspinnen lassen, als ob sie mit dem fremden Oliven-Oele eingefettet worden waͤre, und das Gespinnst ist eben so gut ausgefallen als bei der Anwendung des leztern. Nachdem es eine Reihe von Monaten gelegen, und dem Staube, der Sonne und der Naͤsse ausgesezt gewesen, haben die Faͤden nicht an einander geklebt, sondern sie ließen sich mit Leichtigkeit von einander trennen; auch war das Garn nicht gelb oder hart. Gewaschen zeigte es sich besonders weich und weiß. Eben so brauchbar erwieß sich das bereitete Oel zu Wasser-Firnißen. Dieser Gegenstand ist in staatswirthschaftlicher Hinsicht fuͤr Preußen von der hoͤchsten Wichtigkeit und verdient auch in andern deutschen Staaten die groͤßte Beachtung. (Vergl. preußische Staats-Zeitung No. 129 und 130.) (Wird fortgesezt.) Dampfwaͤscherei. In Berlin wird durch die HHrn. Netto, Eschwe und Mareusson eine Dampf-Waschanstalt im Großen, nach Art der in Bd. XVI. S. 294. des polyt. Journals beschriebenen Dampfwaͤscherei in London gegruͤndet. (Vergl. p. St. Ztg. Nr. 141. S. 142.)