Titel: Verbesserung an Maschinen zum Druken, worauf Wilh. Church, Esq. zu Birmingham, Warwikshire, sich am 19. Februar 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. VIII., S. 31
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VIII. Verbesserung an Maschinen zum Druken, worauf Wilh. Church, Esq. zu Birmingham, Warwikshire, sich am 19. Februar 1824 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. October 1824. Mit Abbildungen auf Tab. I. Church's Verbesserung an Maschinen zum Druken. Wir haben, sagt das London Journal a. a. O., im VI. B.Wir im polytechn. Journ. B. XIII. S. 17.A. d. Ueb. Zeichnung und Beschreibung des sehr sinnreichen Apparates des Dr. Churchs zum Lettern-Gusse, zum Sezen der Lettern in Woͤrter und Saͤze, und zum Abdruken derselben mitgetheilt. Die Sonderbarkeit dieser Vorrichtung hat eine Menge Bemerkungen hervorgerufen und die oͤffentlichen Blaͤtter haben nicht wenig Lob und Satyre hieruͤber laut werden lassen, welche beide in vielen Faͤllen lediglich von der aͤußersten Unwissenheit und von gaͤnzlichem Mangel an Kenntniß der Wichtigkeit dieses Gegenstandes herruͤhren. Ein langer Aufschub, den die oͤffentliche Bekanntmachung dieser Erfindung erlitten hat, ließ sie nun einige Zeit uͤber ruhen (und wie einige meinten, „in einer ewigen Ruhe“), so wie manches andere ruht, was wir vielleicht in Kurzem wieder erweken und an das Tageslicht bringen werden. Man darf sich indessen nicht wundern, daß waͤhrend der Beseitigung von Hindernissen, die sich bei Ausfuͤhrung und Vollendung einer Maschine von einem so großen Umfange darbieten, eine bedeutend lange Zeit verstreichen mußte. Die Annalen der mechanischen Kuͤnste liefern mehrere Beispiele, daß Erfindungen, die auf den unbestreitbarsten Grundsaͤzen beruhten, waͤhrend der Lebzeiten ihrer Urheber nicht ausgefuͤhrt wurden. Watt's Dampfmaschine ward erst vollkommen vollendet, nachdem der Termin des Patent-Rechtes bereits verlaufen war! Es ist daher Pflicht des Publikums, solchen Aufschub als das Resultat unvorgesehener Hindernisse, mit welchen beinahe jeder Erfinder zu kaͤmpfen hat, bis sein Werk zur Vollendung gebracht ist, mit Geduld zu ertragen, und die Periode, so weit sie auch hinaus gesezt werden mag, abzuwarten, in welcher die glaͤnzenden Hoffnungen des sich entwikelnden Genies endlich zur vollen Reife gedeihen. Das veraͤchtliche und laͤcherliche Licht, welches man auf der einen Seite auf Hrn. Church's Erfindungs-Talente geworfen, und die ekelhaften Lobreden, mit welchen man sie auf der anderen Seite uͤberhaͤuft hat, haben uns, ohne daß wir diesen Bemerkungen persoͤnliche Anwendung geschenkt wissen wollen, zu diesen allgemeinen Bemerkungen veranlaßt, die hier als Vorrede gelten moͤgen. Gegenwaͤrtiges Patent beschraͤnkt sich auf die Drukerpresse. Die Bekanntmachung der hier patentirten Verbesserungen wurde verschoben, weil wir uns von der Brauchbarkeit derselben praktisch uͤberzeugen wollten. Wir haben nun diese Drukerpresse in Thaͤtigkeit gesehen, und sie drukt so gut als die beste Drukerpresse mit einer wahrlich bewundernswerthen Schnelligkeit. Wir beobachteten sie sorgfaͤltig einige Zeit uͤber selbst unter dem nachtheiligen Einflusse unerfahrner Haͤnde, und wir besizen einige Abdruͤke von den achtzehn Hunderten, die in einer Stunde abgezogen wurden. Wir nehmen keinen Anstand zu behaupten, daß, unter guͤnstigen Umstaͤnden, 3000 Abdruͤke in einer Stunde auf dieser Presse gemacht werden koͤnnen, ohne die Maschine im Mindesten anzustrengen, und daß diese Abdruͤke zu den vorzuͤglicheren in der Drukerkunst gehoͤren. Die Maschine wird von einem Menschen in Thaͤtigkeit gesezt, der das Flugrad treibt, und von zwei Jungen bedient, die das Papier auflegen. Das Auftragen der Schwaͤrze, das Einlassen des Raͤhmchens, das Steigen und Fallen des Tisches und der Form, um den Abdruk zu erhalten, das Ablegen der bedrukten Blaͤtter auf einen Haufen uͤber der Presse, alles dies geschieht durch die Entwikelung des Mechanismus dieser Maschine, die in allen ihren Theilen so stark und fest ist, daß wenig Gefahr dabei ist, daß sie so leicht in Unordnung gerathen koͤnnte; die Bewegungen geschehen so sanft, daß man sie in einem Nebenzimmer oder in einer Entfernung von einigen Ellen nicht arbeiten hoͤrt. Die Erklaͤrung dieses Patentes sagt: „daß diese Verbesserungen an der Drukerpresse in Abaͤnderungen und Zusaͤzen zu einem Druk-Apparate bestehen, welcher in einem am 21. Maͤrz 1822 (VI. B. Polytechn. Journ. B. XII S. 444) genommenen Patente beschrieben wurde.“ Die Verbesserungen lassen sich unter folgende Gesichtspunkte bringen: 1. eine Methode, die Lettern-Formen auf den Tisch zu stellen und zu befestigen, dieselben wieder zu entfernen, und andere Formen mit der groͤßten Schnelligkeit dafuͤr einzuheben. 2. eine feststehende Oberflaͤche vorzurichten, auf welche das zu bedrukende Papier gelegt, und auf das Raͤhmchen abgezogen wird. 3. eine Art, mit der vollkommensten Genauigkeit Register zu ziehen. 4. eine Art und Vorrichtung, den Bogen Papier auf dem Raͤhmchen einzuschließen. 5. eine unterbrochene Kreisbewegung, oder mechanische Vorrichtung zu einer abwechselnden Wirkung, wodurch gewisse Theile wechselweise in Bewegung gesezt oder in Ruhe gestellt werden, waͤhrend andere sich bewegen. 6. eine Art die Papier-Bogen abzunehmen, nachdem sie bedrukt wurden, und nach und nach regelmaͤßig auf einen Haufen zu legen. 7. eine Art nach Belieben die Menge Schwarze zu reguliren, die den Vertheilungs-Walzen mitgetheilt werden soll. Nach der verbesserten Methode, die Formen auf den Tisch zu stellen und darauf zu befestigen, werden, (statt daß man, wie bisher, den eisernen Rahmen mittelst Keilen verengt, die gegen emporstehende Eken des Tisches eingetrieben werden) Metall-Stuͤke mit ekigen Kanten als Zwingen, an zwei gegenuͤberstehenden Seiten des Tisches angebracht; diese Zwingen sind dadurch beweglich gemacht, daß man eine Spindel mit Schrauben-Enden durch sie und durch den Tisch laufen laͤßt: die Schraubengaͤnge ziehen rechts und links, und lassen die Zwingen, wenn die Spindel gedreht wird, einander sich naͤhern, oder sich von einander entfernen, und auf diese Weise den Rahmen festhalten oder auslassen. Tabul. I. Fig. 13 ist eine horizontale Ansicht eines Theiles der Maschine, die das Raͤhmchen zeigt, das sich auf den Leisten derselben hinschiebt, und den Tisch mit dem darauf liegenden Stellrahmen, aa, sind die Zwingen, die mittelst der Spindel, bb, verbunden sind, wie die punctirten Linien zeigen. Wenn diese Spindel mittelst einer Kurbel gedreht wird, die man an dem einen oder an dem anderen vierekigen Ende derselben aufsezt, oͤffnen oder schließen sich die Zwingen, und lassen entweder den Nahmen von dem Tische los, oder befestigen ihn auf demselben: es sind naͤmlich kleine Einschnitte in den Seiten des Stellrahmens angebracht, in welche die Zwingen einfallen, und diese Einschnitte muͤssen so vorgerichtet seyn, daß, wenn der Rahmen festgeschraubt ist, die Form genau gestellt wird. Die feststehende Oberflaͤche, auf welche das zu bedrukende Papier gelegt wird (der Nachschuß-Tisch, feeding table) besteht aus vierekigen Rahmen, die, wie Trommeln, mit Tuch oder Pergament uͤberzogen sind. Man steht diese Rahmen von der Kante in Fig. 14, bei c 1, und, c 2, und in Fig. 13, an c c c. Sie koͤnnen auf Zapfen sich etwas heben und senken, und werden durch die Doppelhebel, zz, in Fig. 14, gehoben, damit die Raͤhmchen durchlaufen koͤnnen, ohne auf das Papier zu wirken. Diese Doppelhebel werden mittelst eines Zapfen-Rades auf der Spindel, x, in Thaͤtigkeit gesezt, welches Rad, indem es gegen die langen Hebel, yy, druͤkt, diese mittelst der Schnuͤre, ww , die Doppelhebel, zz, abwechselnd ziehen laͤßt, und dadurch den Nachschuß-Tisch hebt, wie bei, c 1, welcher dann bei der Ruͤkkehr des langen Hebels durch seine eigene Schwere niederfaͤllt, wie bei c 2. Die Art Register zu halten, besteht darin, daß man vier Linien Lettern in Loͤcher stellt, die zu diesem Zweke in der Kante des Stellrahmens oder an einem anderen Theile der Form in einer solchen Lage angebracht sind, daß, wenn sie quer verlaͤngert wuͤrden, sie in der Mitte der Form sich durchschneiden wuͤrden. Auf diese Weise werden an den vier Kanten des Papieres Linien unter rechten Winkeln abgedrukt, und diese Linien muͤssen, wenn der Bogen auf den Nachschuß-Tisch kommt, um auch auf der Ruͤkseite bedrukt zu werden, genau mit correspondirenden Linien auf diesem Tische zusammentreffen. Auf diese Weise befindet sich dann der Bogen in einer Zage, in welcher er auf die Form gebracht werden kann, wo er nun genau Register halten wird. Die Art, den Bogen Papier auf dem Raͤhmchen einzuschließen, ist folgende: nachdem der Bogen auf den Nachschuß-Tisch, ccc, gelegt und gehoͤrig nach den Kanten des Papiers gestellt wurde, wird er daruͤber hinausreichen, so daß er zwischen dem Raͤhmchen, dd, und den gehobenen Fingern, ee, gefaßt werden kann. Nachdem das Raͤhmchen zuruͤkgekommen und der Augenblik eingetreten ist, um den Bogen vorwaͤrts zu fuͤhren auf die Form, werden die Finger, ee, niedergebracht, so daß sie die Kante des Bogens auf das Raͤhmchen auf folgende Weise halten. Eine Stange, ff, Fig. 13, an welcher zwei Schlitten, g, und, j, angebracht sind, schwingt sich mittelst eines Klopfers, der gegen einen gegliederten Arm druͤkt, welcher von dem unteren Ende eines Hebels auslaͤuft, der mit der Stange, f, Fig. 14, verbunden ist. Auf dem Schlitten, g, befinden sich zwei kleine schiefe Flaͤchen, hh, welche durch die Bewegung des Schlittens darunter hineingezogen werden, und die Finger, ee, heben. Man seze nun, daß die Stange, f, die Schlitten zuruͤkgeschoben habe, und daß folglich die schiefen Flaͤchen, h, h, unten hineingekommen sind, und die Finger, ee, gehoben haben, was der Fall seyn wird, wenn sie auf dem Puncte sind, den Bogen zu ergreifen. Wenn der Klopfer auf den Hebel geschlagen hat, so daß er die Stange, f, wieder zuruͤk treibt, wird der Schlitten, g, vorwaͤrts gebracht, und die schiefen Flaͤchen, hh, werden unter den Fingern weggezogen seyn: da man die Federn, kk, aufwaͤrts gegen den hinteren Theil der Finger, ee, druͤken, so lassen sie dieselben mit solcher Kraft herabkommen, daß sie die Kante des Bogens auf dem Raͤhmchen vollkommen festhalten. In dieser Lage wird nun das Raͤhmchen mit seinen Rahmen laͤngs der Maschine hingefuͤhrt, und der Bogen uͤber die Form gebracht, um auf derselben bedrukt zu werden. Der Klopfer, welcher die Stange und den Hebel, f, in Thaͤtigkeit sezt, ist auf dem Zahnrade, l, Fig. 14, befestigt, und mit, m, bezeichnet. So wie dieses Rad sich dreht, schlaͤgt er gegen das Ende des gegliederten Armes des Hebels, f, und macht, daß die Stange, oben, und die Schieber, g, und, j, sich auf die oben beschriebene Weise bewegen. Da es aber, um die Schlitten, g, und, j, ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts zu bewegen, nothwendig ist, daß der Hebel, f, abwechselnd auswaͤrts und einwaͤrts bewegt wird, so ist eine Stange, n, welche mit einem excentrischen Rade auf der Achse, o, verbunden ist, so angebracht, daß sie den gegliederten Arm des Endes des Hebels f, in der Art wechseln laͤßt, daß er in jenen Lagen mit dem Klopfer in Beruͤhrung kommt, in welchen dieser abwechselnd den Hebel und seine Stange aus- und einwaͤrts druͤken kann, wodurch dann die Schlitten so gewechselt und die Finger so gehoben werden, daß diese Bewegungen mit den uͤbrigen Bewegungen der Maschine correspondiren. Da das Rad, o, eine volle Umdrehung bei jedem Wechsel der Stange, f, macht, so ist klar, daß die Klopfer, welche dieselbe aus- und einwaͤrts treiben, auf verschiedenen Kreisen des Rades liegen muͤssen, und damit das Ende des gegliederten Armes, f, in diese verschiedenen Kreise gebracht wird, muß auf obige Weise gewechselt werden. Die unterbrochene Kreisbewegung ist eine mechanische Vorrichtung, um eine Wechselwirkung zu erzeugen, wodurch gewisse Theile der Maschine abwechselnd in Thaͤtigkeit oder in Ruhe gesezt werden, waͤhrend die uͤbrigen Theile der Maschine sich fortbewegen. Diese Vorrichtung ist in Fig. 15, 16, und 17, dargestellt, in welchem die Raͤder in verschiedenen Perioden ihrer Umdrehung gezeichnet sind. A, ist das Rad, welches in staͤter Umdrehung erhalten wird. B, das Rad, welches in unterbrochener Bewegung sich dreht. C, ist ein Leiter mit zwei Furchen, in welchen bewegliche Zaͤhne des Rades, A, der Laͤnge nach hingleiten. Diese beweglichen Zaͤhne sind bei, a, b, am Umfange des Zahnrades, A, gezeichnet. Die Art, diese Zaͤhne an dem Rade anzubringen, besteht darin, daß man sie an den Enden von Hebeln bildet, welche Hebel auf ihren Zapfen bei, cc, steigen und fallen. Diese Hebel sind in der Hoͤhlung des Radels mittelst eines Dekel-Blattes eingeschlossen (welches hier abgenommen ist, um den inneren Bau zu zeigen), und auf diesem Dekel-Blatte sind gewisse schiefe Flaͤchen, welche auf den Klopfer oder die erhabenen Theile des Hebels bei, d, und, e, wirken. Da das Rad, A, sich in ununterbrochener Bewegung dreht, so werden seine Zaͤhne in den gezaͤhnten Theil des kleineren Rades, B, so lange wirken, bis der ungezaͤhnte Theil dieses Rades herumkommt; in diesem Augenblike faͤllt aber der bewegliche Zahn, b, in die Furche des Leiters, und der gekruͤmmte Theil dieses Leiters kommt gegen ein kreisfoͤrmiges Knoͤpfchen an dem Ruͤken des Rades, A, das kleinere Rad, B, steht still, und das groͤßere Rad, A, faͤhrt in seiner Umdrehung fort. Wenn man nun sezt, daß in Fig. 15, das kleinere Rad B, einige Zeit uͤber still stand, und das groͤßere Rad, A, sich in der Richtung des PfeilesDer im Originale fehlt.A. d. U. fort dreht, so wird in dem Augenblike, wo der Zahn, a, in die hier gezeichnete Lage kommt, die schiefe Flaͤche auf dem Dekel-Blatte, wie oben bemerkt wurde, auf den Klopfer, d, wirken, und, indem sie den Hebel niederdruͤkt, den Zahn, a, in die Furche des Leiters werfen, und so, wie das Rad, A, fortfaͤhrt, sich zu drehen, wird es den Leiter in die Lage von Fig. 16, bringen, wo dann eine andere schiefe Flaͤche auf den Klopfer, e, wirkt, und den Zahn aus der Furche hebt. Man wird nun sehen, daß die Zaͤhne des groͤßeren und kleineren Rades in einander eingreifen, und daß beide Raͤder sich mit einander drehen, was sie so lang fort thun werden, bis das Rad, B, in die bei Fig. 17, gezeichnete Lage kommt. In dieser Zeit wird eine schiefe Flaͤche auf dem Dekel-Blatte, wie oben angegeben wurde, auf den Klopfer, d, wirken, den Hebel niederdruͤken, und den Zahn, b, in die andere Furche des Leiters werfen, wodurch, so wie das Rad, A, sich dreht, der Leiter und das Rad, B, in die Lage kommen werden, welche in Fig. 15, gezeichnet ist, und wenn der Zahn aus dem Ende der Furche kommt, wird er das Rad B, still stehen lassen, indem ein Ausschnitt des Randes an dem Umfange des groͤßeren Rades ruͤkwaͤrts, wie die punctirten Linien zeigen,Die im Originale fehlen.A. d. U. gegen den gekruͤmmten Theil des Leiters streift, und dadurch das Rad, B, fest haͤlt. Die Zaͤhne von A, laufen solang uͤber den ungezaͤhnten Theil von, B, bis der Zahn, a, wieder in die in Fig. 15, gezeichnete Lage kommt, wo dann das Rad, B, wieder anfaͤngt, sich zu drehen. Man wird bemerken, daß diese sehr sinnreiche Vorrichtung eine unterbrochene umdrehende Bewegung zu erhalten (die, wie es uns scheint, durchaus neu in der Mechanik ist), sich auch auf eine Menge anderer Maschinen, nicht blos auf die Druker-Presse allein anwenden laͤßt. Es ist sehr zu bedauern, daß der Erfinder sich dieselbe nicht durch ein besonderes Patent als sein Eigenthum sicherte; so wie es hier steht, kann das Publikum dieselbe nach Belieben, nur nicht bei einer Druker-Presse,Da sieht man den wahren Englaͤnder, der es bedauert, daß er nicht allein Magen und Haͤnde hat, und daß auch andere Leute essen muͤssen und arbeiten koͤnnen. Wir koͤnnen uͤbrigens hier die Bemerkung nicht unterdruͤken, daß man bei mancher Maschine, die uͤbrigens ihrem Zweke nicht entspricht, gewisse Vorrichtungen findet, die zu anderen Zweken trefflich taugen. Es ist daher in der Mechanik vielleicht mehr, als irgendwo, noͤthig, nichts zu verachten, und, wie der Apostel sagt: „Alles zu pruͤfen, und das Gute zu behalten.“ Daher nehmen wir Manches auf, was an sich nichts taugt, wohl aber durch eine neue Anwendung einer alten Sache, oder durch irgend eine besondere Vorrichtung, oder selbst durch Fehler, die es vermeiden lehrt, nuͤzlich werden kann.A. d. Ueb. benuͤzen und wie wir hoͤren, wird es bereits wirklich zu einer verbesserten Sprizen-Maschine mit umdrehender Bewegung, die durch Dampf- oder Wasser getrieben werden soll, angewendet. Die Art, wie der Bogen Papier, nachdem er bedrukt wurde, abgenommen, und auf einen Haufen gelegt wird, ist folgende: Man seze, der Bogen, der zum Druken bereit liegt, soll eingefuͤhrt werden. Eine Stange mit zwei oder mehreren Finger-Paaren wird unter die Kante der Platte gebracht, wo sie den Rand des Papieres faßt beinahe auf dieselbe Weise, wie in der oben erwaͤhnten Patent-Erklaͤrung. Diese Stange ist in Fig. 18, einzeln dargestellt. aa, ist der befestigte Theil der Stange, an welchem die Finger oder Faͤnge, bb, angebracht sind. Diese Finger werden durch Federn offen gehalten, aber alsogleich geschlossen, nachdem sie das Papier gefaßt haben, und zwar durch die sich schiebende Zange, cc . Auf dieser Stange befinden sich schiefe Flaͤchen, welche, so wie die Stange sich schiebt, unter die Schweife der Finger kommen, und diese schließen. Nachdem das Papier bedrukt wurde, wird der Bogen durch die Umdrehung der Raͤder weggezogen, welche die Ketten fuͤhren, an welchem die Finger-Stange befestigt ist, und wird, wie Fig. 7, zeigt, uͤber den Haufen gebracht, wo dann eine schiefe Flaͤche gegen das Ende der sich schiebenden Stange, c, druͤkt, die oben beschrieben wurde, dadurch die Finger oͤffnet, und den Bogen fallen laͤßt. Der Bogen Papier wird dadurch gehindert, zu weit vorwaͤrts zu kommen, oder von der Luft weggeweht zu werden, daß man ein Schirm-Tuch daruͤber aufhaͤngt, wie Fig. 19 zeigt. Dieses Tuch wird, sammt den Hebeln und der Stange, welche es aufgehaͤngt erhalten, dadurch niedergelassen, daß man eine Stange und Kurbeln mit der Achse des Ketten-Rades verbindet, wie Fig. 14, und Fig. 20. Durch das Niedersteigen dieser Hebel und der Stange wird der Haufen gedrukt, so daß er nach und nach niedersinkt, und sich an seinen Stuͤzen herabsenkt. Bei Regulirung der Menge Drukerschwaͤrze, welche von der Fuͤhrungs-Walze auf die Vertheilungs-Walzen gebracht wird, bedient man sich einer Stell-Stange, die durch das Drehen einer Schrauben-Buͤchse verlaͤngert und verkuͤrzt werden kann. Diese Stell-Stange zeigt sich in Fig. 19, wo ein Ende mit der Fuͤhrungs-Walze und das andere mit einem excentrischen Rade auf der Achse des Wechsel-Rades verbunden ist, wodurch, so wie das excentrische um den Fuͤhrer laͤuft, es gelegentlich gegen die Vertheilungs-Walzen hinaufgedruͤkt, und einige Zeit uͤber, solang es naͤmlich zur Aufnahme der Schwaͤrze noͤthig ist, nach der Laͤnge der Stell-Stange, festgehalten wird. Die Weise, wie diese Maschine wirkt, ist folgende: Fig. 14, zeigt die Maschine von der Seite; das aͤußere Gestell und das Flugrad ist abgenommen, um die inneren Theile der Maschine deutlicher zu zeigen. Fig. 19, zeigt die Maschine von der Kehrseite, wo das aͤußere Gestell weggenommen, und ein Theil des inneren beseitigt ist, um das Innere der Maschine darzustellen. Fig. 20, zeigt die Maschine von dem Ende her gesehen. Dieselben Buchstaben zeigen dieselben Gegenstaͤnde in allen drei Figuren. Das Flugrad auf der Achse, a, wird mittelst einer Kurbel, oder auf eine andere Weise in Bewegung gesezt. Dadurch wird das kleine Zahnrad, b, auf derselben Achse in Bewegung gebracht. Dieses theilt seine Bewegung dem groͤßeren Zahnrade, c, und dieses dem Rade d, mit, so daß hier ein Zug von drei Raͤdern entsteht, die durch die Spindel, a, getrieben werden. Eine Kurbel an der Achse des Rades, d, treibt mittelst ihrer Verbindungs-Stangen einen gezaͤhnten Sector, e, welcher in einen Triebstok, k, f, eingreift, und in ein Zahnrad, g, auf derselben Achse, und so den Schlitten des Rahmens h, in Bewegung sezt. Durch diese Bewegung des Schlittens werden die Schwaͤrz-Walzen, iii, uͤber die Lettern-Formen gefuͤhrt, und die Farbe wird zum Druke fertig aufgetragen. Nachdem das Papier vorlaͤufig auf den Nachschuß-Tisch, c 1, gehoͤrig aufgelegt wurde, und die Finger, k, den Bogen an seinem Rande gefaßt haben, bringt das Fortschreiten des Schlittens das Raͤhmchen mit dem Bogen auf die Form, der Tisch wird mittelst der Hebel und der Stangen, p, und, q, die von einem kleinen Rade, r, hinter dem Rade, b, in Thaͤtigkeit gesezt werden, gehoben: das Rad, r, wird naͤmlich mit dem Rade, b, durch die in Fig. 15, 16, 17, beschriebene Weise in Umtrieb gebracht. Ehe ein Bogen abgedrukt wird, werden die Finger, s, unter die Platte gebracht, und fassen dadurch den Bogen mittelst einer schiefen Flaͤche an der Seite des Tisches, indem diese gegen den Schweif eines Hebels, t, schlaͤgt, welcher die Schiebstange, Fig. 18, bewegt. Auf diese Weise wird das Papier zwischen den Fingern gehalten, hinauf gefuͤhrt, und abgelegt durch Umdrehung der Raͤder, u, und, u 2. Diese Raͤder werden durch einen Zahnstok, v, an der Seite des Schlittens des Raͤhmchens in Umtrieb gesezt, welcher Zahnstok in die Glieder einer Laufkette eingreift, und dadurch die Raͤder dreht, so wie das Raͤhmchen sich hin und her bewegt. Bei der Ruͤkkehr des Schlittens des Raͤhmchens wird ein Bogen, der auf dem Nachschuß-Tische, j 2, liegt, uͤber die drukfertige Form gebracht; was, waͤhrend der vorherige Bogen weggezogen wird, durch Umdrehung des Rades, d, und des gezaͤhnten Sectors desselben geschieht. Dieses Rad, d, steht still, waͤhrend das Rad, b, sich bewegt, da beide durch das Rad, c, verbunden sind mittelst des oben erwaͤhnten Apparates zur unterbrochenen Umdrehung. Die damit verbundenen Schwaͤrzungs-Walzen, iii, bewegen sich mit dem Schlitten des Raͤhmchens bei jedem Ruͤklaufe desselben, ruhen auf den Vertheilungswalzen, w 1, w 2, die sich ohne Unterlaß drehen, und theilen diesen die Schwaͤrze mit, deren Menge auf obige Weise regulirt wird. Das Uebrige findet sich in dem oben angefuͤhrten Patente erklaͤrt.

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Tafel Tab.
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