Titel: Neue Zündvorrichtung bei den sogenannten Schlagflinten; erfunden von Hrn. Lasserre, Messerschmied zu Paris, rue de Montmorency, St. Martin, N. 40.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXXXII., S. 334
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LXXXII. Neue Zuͤndvorrichtung bei den sogenannten Schlagflinten; erfunden von Hrn. Lasserre, Messerschmied zu Paris, rue de Montmorency, St. Martin, N. 40. Aus dem Mercure technologique. September. 1825. S. 271. Mit einer Abbildung auf Tab. VII. Lasserre's, neue Zuͤndvorrichtung bei den Schlagflinten. Unter den tausend Vorrichtungen sicherer und bequemer Zuͤndvorrichtungen bei den Schlagstinten (fusils à piston), ist jene des Hrn. Lasserre die einfachste. Fig. 33. stellt dieselbe in natuͤrlicher Groͤße dar. Sie bildet eine platte kupferne Buͤchse, die, geschlossen, geraͤumig genug ist, die kleinen Zuͤndroͤhrchen, F, frei zu enthalten, ohne daß diese, wenn sie senkrecht stehen, sich darin umkehren koͤnnen, wie die Figur zeigt. Diese Zuͤndroͤhrchen sind kleine kupferne, oben geschlossene, Cylinder, in deren Grunde sich etwas Knallpulver befindet, und mit einem Tropfen Firniß bedekt ist, damit es nicht herausfaͤllt, und immer troken bleibt. Diese kleinen Cylinder sind also offenbar am Boden schwerer, sowohl wegen des Bodens selbst, als wegen des Pulvers und des Firnisses, und wenn man sie prisenweise auf den Boden der Buͤchse, A, bringt, und diese sanft ruͤttelt, so muͤssen diejenigen, die allenfalls liegen, von selbst aufstehen, und die geschlossene Oeffnung oben darbiethen. Der Boden, A, schließt mit dem Dekel, B, mittelst eines Gewindes. Wenn man den Dekel dem Boden nahe bringt, greift der Haken, D, in die Feder, C, und die Buͤchse ist geschlossen. Man oͤffnet sie, indem man den Nagel auf den Knopf, E, druͤkt, und dadurch einen Druk auf die Feder, C, anbringt, welche den Haken, D, aushebt. Ein Kupferstreifen, K, der an dem Rande dieser Buͤchse befestigt ist, leitet die Zuͤndroͤhrchen gegen den Theil, H, dieser Buͤchse: die Oeffnung bei, H, ist aber so vorgerichtet, daß nur ein Zuͤndroͤhrchen nach dem anderen in dieselbe eintreten kann. Sobald das Zuͤndroͤhrchen auf den Punct, H, gekommen ist, wird es von zwei schwachen Federn ergriffen, deren eine dasselbe hindert zuruͤkzuweichen, waͤhrend die andere es hindert bei dem Loche, G, herauszufallen, welches der Dekel der Buͤchse mit dem Boden derselben bildet. Der Jaͤger traͤgt diese Buͤchse an einem Bande, welches durch das Loch, L, laͤuft, um den Hals. In der Hand fuͤhrt er ein kleines eisernes Staͤngelchen, J, welches sich leicht in jedes Zuͤndroͤhrchen eindrehen laͤßt. Er stekt dieses Staͤngelchen mit einem Ende in das Zuͤndroͤhrchen, welches sich bei dem Puncte, G, zeigt, wodurch von selbst die Feder, welche oben darauf druͤkt, zuruͤkweicht, das Staͤngelchen in das Zuͤndroͤhrchen tiefer eindringt, und dieses mit demselben herausgezogen wird. Ein anderes Zuͤndroͤhrchen wird alsogleich an die Stelle des vorigen treten, und dieses wird auf die gehoͤrige Stelle an der Flinte gebracht, so daß man dann schießen kann. Dieses Staͤngelchen kann an einer kleinen Kette befestigt werden, damit es immer bei der Hand ist. Hr. Lasserre hat ein Brevet d'invention darauf genommen, und verkauft eine solche Buͤchse fuͤr 6 Franken: die Zuͤndroͤhrchen selbst fuͤr eine Kleinigkeit.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII