Titel: Verbesserte Dampfmaschine, worauf Jos. Eve, Mechaniker, ehemals in Augusta Georgia, in den vereinigten Staaten, gegenwärtig zu Liverpool, Lancastershire, sich am 24. November 1825 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 22, Jahrgang 1826, Nr. IV., S. 17
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IV. Verbesserte Dampfmaschine, worauf Jos. Eve, Mechaniker, ehemals in Augusta Georgia, in den vereinigten Staaten, gegenwaͤrtig zu Liverpool, Lancastershire, sich am 24. November 1825 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August, 1826. S. 70. Mit Abbildungen auf Tab. I. Eve's, verbesserte Dampfmaschine. Meine verbesserte Dampfmaschine unterscheidet sich durch folgende 5 Eigenheiten: 1) durch Anwendung der unten erklaͤrten Anwendung sich drehender Kegel an Dampfmaschinen mit umdrehender Bewegung, um allen Verlust zu ersetzen, der durch Reibung entsteht, und durch die Anordnung der verschiedenen Theile der unten beschriebenen Methode uͤberhaupt. 2) durch einen Dampferzeuger, der so aus Roͤhren erbaut ist, daß die Hitze des Ofens das Wasser in den Roͤhren bestaͤndig umher treibt, ohne daß der Dampf das Wasser aus denselben auszutreiben vermag, wodurch diese Roͤhren dem Ausbrennen und Oxidiren weniger unterworfen werden. 3) durch Anbringung eines oder mehrerer sich drehenden Haͤhne, um den Dampferzeuger mit Wasser zu speisen, statt der gewoͤhnlichen Drukpumpe. 4) durch einen neuen Sicherheit-Apparat, wodurch die Elasticitaͤt des Dampfes in dem Kessel unmittelbar durch Gewichte bestimmt wird, statt daß dieses bei der gewoͤhnlichen Stahlklappe nur mittelbar geschieht. 5) durch eine solche Anwendung eines Raͤderwerkes, daß der Dampf, nachdem er mit hohem Drucke gewirkt hat, als Dampf mit einfachem Drucke mit groͤßerer Wirkung gebraucht werden kann, als bei irgend einer bisher gebraͤuchlichen Maschine. Fig. 1. auf Tab. I. zeigt einen End- Fig. 2. einen Laͤngen-Durchschnitt derselben Maschine in ihrem einfachstes Baue. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Theile in allen ihren Figuren. a, a, ist der Cylinder und der Kegel, welche beide in Beruͤhrung in entgegengesezter Richtung sich drehen. Der Kegel hat eine Furche, und nur ein Drittel des Durchmessers des Cylinders, welcher leztere drei Stempel oder Fluͤgel fuͤhrt, c, c, c, deren Enden, so wie sie sich drehen, das aͤußere Gehaͤuse E, beruͤhren, und keinen Dampf durchlassen. Der Dampf wird durch die Roͤhre F hereingelassen, wirkt auf den Fluͤgel c, und macht daß der Cylinder sich dreht, bis dieser Fluͤgel uͤber die Roͤhre, G, hinauskommt, wo die Schichte Dampfes zwischen zwei und zwei Fluͤgel entweichen kann. Der Fluͤgel, welcher auf diese Weise voruͤber ging, faͤllt in die Furche d, des Kegels, deren Grund er bei seinem Durchgange beruͤhrt, und so keinen Dampf entweichen laͤßt. Dieser Fluͤgel, c, geht dann wieder bei der Dampfroͤhre, F, vorbei, und wird ebenso wirken, u.s.f. Der Cylinder a, der fest auf seiner Achse, b, sieht, ruht auf seiner Seite auf dem aͤußeren Gehaͤuse, E, durch welches die Achse durchlaͤuft und hervorsteht; da aber einige Reibung durch die Umdrehung des besagten Cylinders auf seinen beiden Enden hervorgebracht wird, und auch durch die Beruͤhrung des aͤußeren Gehaͤuses, so habe ich ein falsches Ende, h, h, unter dem gegenuͤberstehenden Ende des Cylinders angebracht, welches falsche Ende sich auf der Achse, b, frei schiebt, und einen Faden am Ende fuͤhrt, wodurch, und durch das Stell-Niet, i, der Cylinder, wenn er an beiden Enden abgenuͤzt ist, leicht wieder luftdicht gemacht und hergestellt werden kann. Das Stell-Niet ist durch das Halsband, k, beschraͤnkt, welches auf dem aͤußeren Gehaͤuse aufgeschraubt wird. Die kegelfoͤrmige Figur des kleinen Laͤufers, der gleichfalls in dem aͤußeren Gehaͤuse auf- und abwaͤrts bewegt werden kann, dient die beiden convexen Oberflaͤchen des Cylinders und des Kegels in Beruͤhrung zu halten, so daß kein Dampf dazwischen entweichen kann. Aus der kegelfoͤrmigen Form des Laͤufers erhellt, daß, je laͤnger die Maschine im Gange ist, desto besser sie arbeiten, und desto dampfdichter werden wird. Fig. 3. zeigt eine Laͤngen-Ansicht des kegelfoͤrmigen Laͤufers; man wird hier sehen, daß die Furche, d, in ein besonderes Stuͤk Metall eingeschnitten ist, welches sich durch eine Stellschraube in dem leeren Raume, x, auf und nieder schieben laͤßt, so daß, wenn die Maschine hergerichtet ist, die Furche, oder das Stuͤk Metall, in welches diese Furche geschnitten ist, so aus und nieder bewegt wird, daß die Fluͤgel des Cylinders mittelst der Stellschraube o, wie diese Figur und Figur 4 zeigt, (welche leztere Figur eine End-Ansicht des vorher beschriebenen Kegels ist,) genau in dieselbe paßt. Die punctirten Linien in Fig. 4. zeigen, wie das sich schiebende Stuͤk aussieht, welches die Furche enthaͤlt. n, n, in Fig. 11. sind zwei Zahnraͤder, die in einander eingreifen, und außen an der Maschine auf der Achse des Kegels und Cylinders angebracht sind, um beide in correspondirenden Umlauf zu setzen, und zu veranlassen, daß die Furche des Kegels sich regelmaͤßig den Fluͤgeln des Cylinders darbiethet. o, ist ein Triebstok, der an dem anderen Ende der Achse befestigt ist, und wodurch jede Maschine in Umtrieb gebracht werden kann. Eine andere Art, eine Dampfmaschine nach meinem Grundsatze zu erbauen, ist in Fig. 5. in einem Enddurchschnitte, und in Fig. 6. von außen dargestellt. Diese Maschine hat einen Cylinder mit drei Ringen und mit zwei kleinen kegelfoͤrmigen Laͤufern zu jeder Seite. Diese kegelfoͤrmigen Laͤufer sind von demselben Baue, wie in Fig. 3.; jeder hat seine Furche, und haͤlt 1/3 des Durchmessers des Cylinders im Durchschnitte. Es sind zwei Einleitungs- und zwei Ausleitungs-Dampfroͤhren angebracht, und obschon die Maschine, mit Ausnahme eines einzigen hinzugekommenen kegelfoͤrmigen Laͤufers, durchaus von derselben Groͤße seyn kann, wie die vorige, so ist doch hier eine doppelte Menge Dampfes noͤthig, und man erhaͤlt auch eine doppelte Kraft. Der Dampf tritt durch die Roͤhre F, a, ein, und wirkt auf den Fluͤgel e, welcher, nachdem er vor der Roͤhre G, a, vorbeiging, wo der Dampf entweicht, in die Furche d, des unteren Kegels einfaͤllt, und, nachdem er bei der Einleitungs-Roͤhre, F, b, erscheint, wieder mit Dampfdruk beladen wird, welchen er bei der zweiten Einleitungs-Roͤhre, G, b, abladet, und dann in die Furche des oberen Kegels eintritt. Nachdem er vor derselben voruͤber gekommen ist, wird er bei der erst erwaͤhnten Einleitungs-Roͤhre wieder neuerdings geladen. m, m, m, in Fig. 6. sind Bruͤken, wodurch die Spindeln b, b, b, der Cylinder und Kegel gestuͤzt werden. Ich habe sechs Bruͤten in der Figur gezeichnet; allein, zwei Bruͤken an jedem Ende, die die drei Spindeln oder Achsen stuͤtzen, dienen eben so gut, als jede andere schikliche Vorrichtung um sie gehoͤrig zu stuͤzen. Diese Maschine hat drei Zahnraͤder, n, n, n, die an den drei Spindeln angebracht sind, so daß die Kegel und der Cylinder sich gleichfoͤrmig drehen, und, wie die erst beschriebene Maschine, einen Triebstok, o, an dem gegenuͤberstehenden Ende der Achse des Cylinders. Fig. 7. zeigt einen Enddurchschnitt, Fig. 8. einen Laͤngendurchschnitt, und Fig. 12. und 13. sind zwei Ansichten einer Maschine, welche ich nach einem anderen Plane einrichtete, ohne irgend etwas an dem Leitungs-Grundsaͤze der zwei oben beschriebenen Maschinen zu aͤndern. Die bisher gebrauchten Buchstaben erklaͤren auch die lezteren Figuren. Die beiden kegelfoͤrmigen Laͤufer in dieser Maschine sind von gleicher Laͤnge und von gleichem Durchmesser; an jedem sind zwei Fluͤgel oder zwei Stempel, und zwei Furchen, und da sie sich in entgegengesezter Richtung drehen, so faͤllt der Fluͤgel des einen abwechselnd in die Furche des anderen. Der Dampf tritt durch die Roͤhre F, ein, und da die Cylinder in Beruͤhrung mit einander laufen, kann der Dampf zwischen denselben nicht entweichen, sondern wirkt in entgegengesezter Richtung auf die beiden Fluͤgel, und entweicht bei der Ausleitungs-Roͤhre, G, nachdem die beiden Fluͤgel vor derselben voruͤber sind. Fig. 8., welche den Laͤngen-Durchschnitt darstellt, zeigt, daß die beiden Kegel jeder zwei falsche Enden haben, h, h, h, h, und frei auf ihren Spindeln sich schieben. Die zwei aͤußeren Gehaͤuse E, E, passen genau uͤber die Laͤufer und uͤber ihre Fluͤgel. Jedes dieser 4 falschen Enden hat ein Stellniet, wodurch die Maschine luftdicht angezogen werden kann, wenn Dampf entweichen sollte, oder nachgelassen werden kann, wenn sie zu streng liefe. Jedes Paar dieser falschen Enden hat, wo sie an einander stoßen, eine Platte, welche sie verbindet, und bricht ihre Verbindung so, daß kein Dampf entweichen kann. Diese Platte, p, schiebt sich in der Furche, r, die aus den falschen Enden ausgeschnitten ist, wie Fig. 10. und 11. sie darstellen: erstere zeigt ein falsches Ende vom Ende her gesehen, mit der Verbindungsplatte in der Mitte; leztere, Fig. 11., zeigt eine Laͤngen-Ansicht dieser falschen Enden oder Boden. Auf diesen falschen Enden sind Fuͤtterungs-Ringe, Q, Q, Q, angebracht, die sich in der Schieber-Platte beschraͤnken, wie Fig. 9. zeigt. Diese Ringe druͤcken gegen das aͤußere hohle Gehaͤuse, und lassen den Dampf nicht entweichen. Man sieht diese Fuͤtterungs-Ringe im Durchschnitte in Fig. 8. Es ist offenbar, daß die falschen Enden nicht genau passen duͤrfen, wenn die Verbindungs-Platten und Fuͤtterungs-Ringe, die oben angegeben wurden, angenommen werden, und daß die Maschine, wenn sie mit beweglichen falschen Enden, kegelfoͤrmigen Laͤufern, und obigen angebrachten Verbindungs-Platten und Fuͤtterungs-Ringen versehen ist, wie Fig. 8. beweiset, immer dampfdicht erhalten werden kann: die verschiedenen Theile, an welchen eine Reibung Statt hat, werden durch den Gebrauch immer besser. Fig. 18. 19. 20. 21. geben verschiedene Ansichten meiner zweiten Verbesserung, die ich den umlaufenden Roͤhren-Dampf-Erzeuger nenne; so wie auch meiner dritten Verbesserung, die in zwei Drehehahnen besteht, um das Wasser herbei zu lassen, statt der Drukpumpe. Fig. 18. zeigt diesen Erzeuger von der Seite; Fig. 19. von vorne; Fig. 21. von ruͤkwaͤrts. Dieselben Buchstaben beziehen sich auf alle Figuren. A, ist die untere Leitungs-Roͤhre; B, der Dampfbehaͤlter; C, C, sind zwei Roͤhren, in welchen das Wasser aus dem Dampfbehaͤlter in die untere oder Leitungsroͤhre niedersteigt; d, ist die mit dem Dampfbehaͤlter verbundene Kuppel, aus welcher der Dampf in die Dampfroͤhre, F, und in die Roͤhre, E, tritt, welche leztere in den Sicherheits-Apparat leitet. g, g, g, g, g, g, g, g, g, g, sind 10 Roͤhren, welche mit der unteren Leitungs-Roͤhre in Verbindung treten, so wie mit der oberen Roͤhre, oder mit dem Aufnehmer des Dampfes. Fig. 19. zeigt Eine von diesen 10 Sectionen von vorne, und die Art, in welcher sie gebildet, gebogen, und mit den beiden horizontalen Roͤhren in Verbindung gebracht sind, welche leztere man in dieser Figur im Durchschnitte sieht. h, und i, sind zwei Klappen, wovon die erstere durch ihr eigenes Gewicht offen gehalten wird, die andere aber bloß schwebend. Mit zwei solchen Klappen ist jeder Roͤhren-Durchschnitt an seinen beiden Oeffnungen versehen, wo sie mit der unteren Leitungs-Roͤhre und der Dampf aufnehmenden Roͤhre in Verbindung stehen. p, ist der Rost und Feuerherd, uͤber dessen Mitte die kleinere Verbindung der Roͤhren angebracht ist. o, o, ist die Aschengrube. Q, ist ein Ende, welches sich in die untere Leitungs-Roͤhre einschraubt, wodurch dieselbe, noͤthigen Falles, gereinigt werden kann. Die Zahl der Sectionen, die Zahl der Roͤhren in jeder Section und die Art, in welcher diese Roͤhren gebogen werden, ist willkuͤhrlich. Der Erzeuger oder Kessel wird durch die Oeffnung, o, mit Wasser gespeiset. In Fig. 18. ist jede der beiden horizontalen Roͤhren als aus zwei Stuͤken zusammengesezt dargestellt, und mittelst Vorspruͤngen, Bolzen und Schrauben verbunden: sie koͤnnen jedoch auch aus Einem Stuͤke in Metall gegossen seyn. Die Hize des Ofens treibt das Wasser bestaͤndig durch die Roͤhren, und hindert dadurch den Dampf das Wasser aus denselben auszutreiben, wodurch sie gegen das Ausbrennen und Oxidiren großen Theiles gesichert werden. Meine Roͤhren, in den Sectionen, sind von 1/8 bis 1/4 Zoll dik, und halten 1 bis 2 Zoll im Durchmesser. Sie koͤnnen aus Kupfer, Eisen, oder aus irgend einem anderen Metalle seyn, das stark genug ist den Druk zu ertragen. Dieser Druk wird, verhaͤltnißmaͤßig, nur gering seyn, weil die Roͤhren selbst nur klein sind, wenn auch Dampf von dem hoͤchsten Druke angewendet wuͤrde. Meine horizontalen Roͤhren sind 1 1/4 Zoll dik, und halten 9 1/2 Zoll im Durchmesser. Die senkrechten Roͤhren sind 3/4 Zoll dik, und halten 4 1/2 Zoll im Durchmesser. Die an der Muͤndung einer jeden der Sections-Roͤhren angebrachten Klappen, h, und i, sind dort angebracht, wo jene in die horizontalen Roͤhren eintreten, damit im Falle eines Berstens in einer der Sectionen, zu welcher sie gehoͤren, der aus dem Gleichgewichte gebrachte Druk des Dampfes das Wasser so schnell in die besondere Section treibt, in welcher die Berstung Statt hatte, daß die Klappen sich schließen, wodurch aller Verlust an Dampf vermieden, und die geborstene Section von dem Reste des Generators getrennt wird, folglich die Maschine nicht in ihrem Gange aufgehalten wird, sondern nur soviel von ihrer Kraft verliert, als das Verhaͤltniß Einer Section zu den noch uͤbrigen ganzen Sectionen betraͤgt. Die beiden großen senkrechten, so wie die beiden großen horizontalen Roͤhren, sind in Ziegelgemaͤuer eingebettet, und nur die Sectionen allein sind der Hize des Feuers blos gestellt. Es wird also kein Dampf in jenen erzeugt oder gefunden, waͤhrend die Wirkung des Feuers den Dampf und das Wasser schnell durch die kleinen Roͤhren in den Dampfbehaͤlter treibt, wo das Wasser, welches schwerer ist als das mit Dampf verbundene Wasser in den kleinen Roͤhren, durch die senkrechten Roͤhren herabsteigen wird in die untere Leitungs-Roͤhre, und folglich einen ununterbrochenen Kreislauf durch alle großen und kleinen Roͤhren bilden. Der Dampf wird sich daher nothwendig oben anhaͤufen, und durch die Kuppel seinen Ausweg zu der Dampfroͤhre und zu dem Sicherheits-Apparate finden. Wenn dieser Kreislauf zu schnell geschaͤhe, hake ich, damit das Wasser nicht in die Dampfroͤhre getrieben wird, ehe es durch die senkrechten Roͤhren wieder niederstieg, ein Stuͤk Eisenblech, mit kleinen Loͤchern durchbohrt, wie ein Seiher, mitten in dem Dampfbehaͤlter von einem Ende zu dem anderen angebracht, wie die Querlinie in der Zeichnung in Fig. 7. zeigt. Ich habe den kleinen Roͤhren in den Sectionen die besondere Schlangenform gegeben, um den Dampf in den Stand zu sezen schneller als das Wasser in die Hoͤhe zu steigen. Meine Erzeuger oder Dampfkessel werden mittelst eines oder mehrerer Drehehahne mit Wasser gespeiset, und nicht mit der Drukpumpe. Fig. 21. zeigt zwei solche Haͤhne: diese Anzahl ziehe ich jeder andern vor. n, ist ein mit Wasser gefuͤlltes Gefaͤß, von irgend einer schiklichen Form, und eine Seite dieses Gefaͤßes befindet sich in der Nahe des Ofens, um das Wasser warm zu erhalten. Dieses Gefaͤß steht mit dem Erzeuger durch eine bei, o, eintretende Roͤhre in Verbindung, welche in der Zeichnung im Durchschnitte dargestellt ist. Diese Roͤhre hat zwei Drehehahne, K und L, mit einer Kammer zwischen denselben, m. Die Haͤhne werden mittelst Zahnraͤder, die in einander greifen, gleichmaͤßig gedreht, so daß, wenn der Hahn, K, gegen den Wasserbehaͤlter offen ist, der Hahn, L, gegen die Roͤhre, die zu dem Erzeuger leitet, geschlossen ist. Die Kammer zwischen den beiden Haͤhnen wird daher durch den Hahn, K, gefuͤllt werden. Dann schließt sich aber der Hahn, K, und L, oͤffnet sich gegen den Erzeuger. Das Wasser in der Kammer wird folglich dann durch, o, in Folge seiner eigenen Schwere niedersteigen, und an die Stelle desselben wird Dampf aus dem Erzeuger treten. Nun oͤffnet der Hahn, K, sich wieder gegen die Kammer, und, L, wird gegen den Erzeuger geschlossen; der Dampf in der Kammer wird durch das neu eintretende Wasser verdichtet, oder entweicht in den Wasserbehaͤlter, n. Diese Umdrehungen gehen ohne Unterlaß fort. Wenn der Hahn, L, dem Erzeuger Wasser zusendet, und dieser hinlaͤnglich voll seyn sollte, (daß Wasser auf der punktirten Linie stuͤnde), so wird das zugefuͤhrte Wasser nicht aufgenommen, sondern bleibt in der Kammer bis etwas davon, oder das Ganze noͤthig ist: die Haͤhne drehen sich immer. Auf diese Weise kann das Wasser immer auf der verlangten Hoͤhe erhalten werden. Fig. 14, 15, 16 und 17. erlaͤutern meine Vorrichtung an dem Sicherheits-Apparate, so wie sich derselbe fuͤr meinen roͤhrenfoͤrmigen sich drehenden Dampf-Erzeuger schikt, oder auch fuͤr jeden anderen Kessel, in welchem Dampf mit niedrigem oder mit hohem Druke erzeugt wird. Fig. 14. zeigt einen Langen-Durchschnitt der zusammengesezten Roͤhre. a, ist die Staͤmpel-Stange, die in den Staͤmpel, b, eingeschraubt ist, welcher in die cylindrische Roͤhre, e, paßt, die an ihrer Basis in die Roͤhre, e, eingeschraubt, oder auf eine andere Weise befestigt ist, welche Roͤhre sie mit dem Dampf-Behaͤlter oder Kessel verbindet. o, ist ein durch, b, durchgebohrtes Loch, damit der Dampf in den hohlen Raum, n, uͤber den Staͤmpel aufsteigt, und der Druk auf beiden Seiten gleich wird, mit Ausnahme der Staͤmpel-Stange, die kein Gegengewicht hat. Das Stuͤk, h, welches in den oberen Theil der Roͤhre, e, geschraubt wird, hindert den Dampf hoͤher empor zu steigen; ein anderes Stuͤk, g, g, welches oben einen hohlen Raum bildet, wird in, h, eingeschraubt. In dem Mittelpuncte dieser beiden Stuͤke ist ein Loch der Laͤnge nach durchgebohrt, dessen Durchmesser dem Durchmesser der Staͤmpel-Stange, a, gleich ist, so daß diese frei auf- und abwaͤrts spielen kann. Der hohle Raum, î, i, in der Mitte der beiden Stuͤke, g und h, wird so mit Fuͤtterung ausgefuͤllt, daß jede Entweichung des Dampfes laͤngs des Staͤmpels unmoͤglich wird. Der obere hohle Raum, p, ist mit Oehl ausgefuͤllt; K, ist ein, bis zur punctirten Linie, mit Wasser gefuͤlltes Beken, um den oberen Theil kuͤhl zu erhalten: die Gewichte, mit welchen der Sicherheit-Apparat beladen werden muß, befinden sich an dem Halsbande, m. Die hohle Roͤhre, e, hat Laͤngen-Oeffnungen, wie man in Fig. 16. sieht, wo der Apparat von außen und von vorne dargestellt ist, und durch diese Oeffnungen entweicht der Dampf, so oft der Staͤmpel, b, in die Hoͤhe steigt. Diese Loͤcher koͤnnen von unbestimmter Laͤnge und Breite seyn; eine Huͤlle, F, (siehe Fig. 2.) die uͤber die Roͤhre, e, paßt, und gleichfalls dieselbe Anzahl von Laͤngen-Oeffnungen durchgeschnitten hat, schiebt sich uͤber die besagte Roͤhre, und wenn man die Huͤlle bei, X, stellt, kann der Canal zur Entweichung des Dampfes nach Belieben verengt werden, so wie naͤmlich die Staͤmpel-Stange mehr oder minder gehoben werden soll. Das hohle Gefaͤß, L, oder ein Gefaͤß von irgend einer anderen Form, schiebt sich, oder ist auf irgend eine andere Weise uͤber den unteren Theil des Apparates so angebracht, daß der Dampf gehindert wird, den oberen Theil desselben zu belaͤstigen, wenn die Stange beladen wird. Die Roͤhre, q, leitet von diesem hohlen Gefaͤße, L, zu dem Dampfverdichter, oder dient zur Entweichung des Dampfes. Fig. 17. zeigt den Staͤmpel von außen. a, ist die bereits beschriebene Stange; c, c, sind Fuͤtterungs-Ringe: zwei oben und zwei unten. Diese Ringe druͤken gegen die Roͤhre, e, um dieselben dampfdicht zu erhalten, so daß kein Dampf durch die Laͤngen-Oeffnungen entweichen kann. d, d, sind zwei Stuͤke Metall, die oben und unten auf dem Staͤmpel aufgeschraubt sind, damit sie die Fuͤtterungs-Ringe zusammenhalten. Fig. 22. zeigt einen Aufriß meiner zusammengesezten Dampf-Maschine mit den oben erwaͤhnten Raͤdern, als den fuͤnften Theil meiner Verbesserung. A, ist der Ofen, welcher den Dampf-Erzeuger oder Kessel enthaͤlt. B, ist die Kuppel oben auf dem Dampfbehaͤlter, mit der Dampfroͤhre, C, und dem Sicherheits-Apparate, M. D, ist ein Hahn auf der Roͤhre, C, durch welchen Dampf in die Maschine mit hohem Druke, E, eingelassen wird. Nachdem auf dieselbe eingewirkt wurde, tritt der Dampf in die Maschine mit niedrigem Druke, F, die nach meinem Grundsaͤze in groͤßerem Maßstabe erbaut wurde, so daß der Dampf sich ausbreiten, und dann als niedriger Druk wirken kann. E und F, sind mit Triebstoͤkraͤdern von gleicher Tiefe versehen, die in ein Sporn-Rad, G, eingreifen. Diese Raͤder bestimmen die jeder Maschine gegebene Kraft, indem man ihre Bewegung nach der fuͤr jede derselben erforderlichen Kraft einrichtet. Der Dampf kann bei, Z, in den Verdichter, H, entweichen; der verdichtete Dampf, oder das Wasser laͤuft durch die Roͤhre, I, durch seine eigene Schwere gegen die zwei Drehehaͤhne. K, von woher dasselbe zu der Speise-Roͤhre in dem Dampf-Erzeuger zuruͤkgeleitet wird. V, ist eine nach dem in Fig. 5 und 6. dargestellten Plane erbaute Maschine mit zwei Einfuͤhrungs- und Ausleitungs-Roͤhren, die hier als Pumpe dient. Die Roͤhre, W, saugt das Wasser aus dem Brunnen oder Bache, und fuͤhrt dasselbe zu dem Abkuͤhler. X, nimmt das Wasser in dem Abkuͤhler auf, und fuͤhrt es nach abwaͤrts. P, ist der Blasebalg, der das Feuer anfacht, indem ein Band um die Achse, Q, laͤuft, welches mit den beiden Rollen, R und S, verbunden ist, oder durch irgend eine andere Vorrichtung. O, ist die Klappe und der Hebel des Blasebalges, welcher durch die Stange, N, mit dem Sicherheits-Apparate verbunden ist. T und U, sind Rollen, welche durch ein Laufband verbunden sind, um die Pumpe, V, zu treiben: man kann hierzu auch mehrere Vorrichtungen anwenden. L, ist ein Hahn, der nur geoͤffnet wird, wenn die Maschine in Umtrieb gesezt werden soll, damit die Luft aus den Roͤhren und aus dem Verdichter durch den Dampf ausgetrieben wird: der Hahn kann dann geschlossen, und die Maschine in Thaͤtigkeit gesezt werden. Y, ist eine Roͤhre, die von dem Sicherheits-Apparate zu dem Verdichter leitet. Wenn also eine Maschine so eingerichtet, und der Kessel einmahl mit Wasser gefuͤllt ist, kann dasselbe Wasser die Maschine so lange treiben, als die Roͤhren, durch welche der Dampf und das Wasser zieht, luftdicht sind: fuͤr jeden Fall wird der Verlust an Wasser unbedeutend seyn. Bemerkungen des Patent-Traͤgers. Watt's Maschine mit niedrigem, und Evan's Maschine mit hohem Druke wurden auf einen solchen Grad von Vollkommenheit gebracht, daß in Hinsicht auf ihre Kraft und Dauerhaftigkeit nichts mehr zu wuͤnschen uͤbrig bleibt, wo es sich um ihre Kraft-Anwendung handelt. Es bleibt indessen noch Manches uͤbrig, wenn die Dampfmaschine allgemeine Triebkraft werden soll; vorzuͤglich: 1) Gefahr vor Ungluͤksfallen. 2) Ersparung an Feuer-Material. 3) Verminderung der Kosten bei Errichtung derselben. 4) Verminderung im Gewichte und in der Groͤße der Maschine. Die oben beschriebene Maschine soll diesen Maͤngeln zum Theile abhelfen. Man kann wohl annehmen, daß, was Gefahr betrifft, von einem Dampf-Erzeuger, der so klein ist, wie der obige, und so wenig Wasser und Dampf enthaͤlt, bei den getroffenen Vorkehrungen, selbst dann wenig Gefahr fuͤr die in der Nahe befindlichen Personen Statt haben kann, wenn eine Berstung eintreten sollte. Es ist offenbar, daß in einem so kleinen Ofen, wie der, den mein Dampfkessel braucht, nur wenig Brenn-Material verbraucht werden kann. Es gibt an dieser Dampfmaschine keine Hebel, Flugraͤder, Klappen, sondern blaß zwei sich umdrehende Theile, und, wenn ich so sagen darf, ist hier die ganze Gewalt des Dampfes unmittelbar angebracht. Hinsichtlich der Schwere und des Umfanges der Maschine hier nur noch einige Worte. Es gibt eine doppelte Weise, auf welche man die Kraft einer Dampfmaschine noch mehr concentriren kann: 1) indem man Dampf von einer sehr hohen Elasticitaͤt anwendet; so ist nach Perkins's Plan ein Cylinder von 2 Zoll Durchmesser hinreichend zu einer Kraft von 10 Pferden. 2) Eine zweite Weise, die Dimensionen einer Dampfmaschine zu verkleinern, besteht darin, daß man ihre Beweglichkeit vermehrt, d.h., dem Theile, oder den Theilen, auf welche der Dampf wirkt, eine groͤßere Schnelligkeit gibt. Diese ist bei allen Maschinen mit Wechselwirkung beschrankt; denn Bewegung, die in verschiedenen entgegengesezten Richtungen abwechselt, fordert eine gewisse Zeit, wenn nicht die ganze Kraft der Maschine zur bloßen Ueberwindung der Traͤgheit verbraucht werden soll. Nun ist es, die Sache in abstracto betrachtet, gewiß, daß, so wie man die Schnelligkeit des Staͤmpels vermehrt, man die Groͤße der Maschine vermindern kann; woraus, nach obigen Praͤmissen, folgt, daß, wenn wir mit Bequemlichkeit Dampf von 150 Pfund auf Ein Zoll, statt des bloßen Drukes der Atmosphaͤre brauchen, und 150 Stoße in dieser Maschine statt 15 machen koͤnnten, wir 100 Mahl so viel Kraft erhalten, oder, was hier eigentlich der Zwek ist, mit einer in eben demselben Verhaͤltnisse kleineren Maschine dieselbe Kraft erhalten wuͤrden. Was den hoͤheren Druk betrifft, so wird man nichts dagegen einzuwenden haben, da er langst von Evans und von Anderen angewendet wurde; und in Hinsicht auf Geschwindigkeit ist diese Maschine so berechnet, daß jene, wenn auch nicht unendlich, doch sehr groß ist, naͤmlich um zehn Mahl großer, als an den Maschinen mit Wechselbewegung, und um vieles groͤßer, als an den Maschinen mit umdrehender Bewegung, wenn einige Theile dieser lezteren Wechselbewegung haben. Man behauptet demnach nicht zu viel, wenn man sagt, daß diese Maschine, wenn auch viel kleiner, doch dieselbe Kraft besizt, wie die gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen Maschinen, und daß ihr Gewicht nicht etwa bloß im Verhaͤltnisse ihrer kleineren Oberflaͤche, sondern im kubischen Verhaͤltnisse kleiner wird. Ich sehe nicht ein, wie die Dampfmaschine einfacher werden kann, als die oben beschriebene, indem sie nur zwei Theile hat, welche sich drehen. In dem Verhaͤltnisse aber, als die Maschine einfacher, kleiner und leichter ist, in dem Verhaͤltnisse wird sie auch wohlfeiler. Die Schwierigkeit, den Dampf zwei Mahl zu benuͤzen, erstlich als Dampf von hohem Druke, und dann in irgend einem Verdichtungs-Apparate, erhellt aus folgenden Betrachtungen: Man weiß aus Hrn. Woolf's Versuchen, daß Dampf, welcher bis auf den Grad erhizt ist, daß er auf den Zoll 6 Pfund Druk aͤußert, unter dem Druke der Atmosphaͤre sich 6 Mahl so weit ausdehnt; bei 20 Pfund Druk 20 Mahl so weit; bei 40 Pfund Druk 40 Mahl, u.s.f. Wenn man mit einem verhaͤltnißmaͤßig so geringen Druke, als 40 Pfund auf den Zoll, arbeitet, so wird es sehr unbequem seyn, wenn man zwei Maschinen anwendet, wovon die eine zu der anderen sich verhalt, wie 1 zu 40, und es wird ganz unmoͤglich, oder vielmehr laͤcherlich seyn, wenn man mit einem Dampfe von 200 Pfund arbeitet (wie dieß in Nord-America fast allgemein der Fall ist), und man eine 200 Mahl kleinere Maschine neben der anderen anwenden wollte. Alle Maschinen mit Wechselbewegung, oder mit Theilen mit abwechselnder Bewegung, werden mit diesem Nachtheile zu kaͤmpfen haben, oder sie koͤnnen hoͤchstens nur einen Theil der Vortheile der Anwendung des Dampfes mit hohem und niedrigem Druke gewahren, da sie Stoß fuͤr Stoß arbeiten. Meine Maschine hingegen gewahrt diesen Vortheil in vollem Maße, indem die Maschine, die mit Dampfe von hohem Druke arbeitet, sich weit schneller dreht, als die erstere, und dem Dampfe alle Ausdehnung gestattet: denn die Geschwindigkeit kann an meiner Maschine ohne allen Nachtheil vergroͤßert werden. Ich behaupte vielleicht nicht zu viel, wenn ich sage, daß, da durch die doppelte Anwendung des Dampfes nach Woolf's Methode schon an den Maschinen mit Wechselbewegung so viel Brenn-Material erspart wird, an der meinigen das Doppelte erspart wird, und uͤberhaupt die Haͤlfte in der Billanz durch die neue Art der Dampfbildung. Dampfwagen werden nun kein leerer Traum mehr seyn.

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