Titel: Verbesserungen an Tinten-Hältern, worauf Wilh. Johnston, Juwelier in Caroline-Street, Bedford-Square, Middlesex, sich am 24. Julius 1826 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 23, Jahrgang 1827, Nr. XCV., S. 444
Download: XML
XCV. Verbesserungen an Tinten-Haͤltern, worauf Wilh. Johnston, Juwelier in Caroline-Street, Bedford-Square, Middlesex, sich am 24. Julius 1826 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. December 1826. S. 246. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Johnston, Verbesserungen an Tinten-Haͤltern. Diese Erfindung besteht in einer besonderen Vorrichtung an Tinten-Faͤssern und an den sogenannten Quell-Federn (fountain-pens.) Fig. 9. zeigt ein feststehendes Tinten-Faß von außen, in welchem die Tinte gegen den Einfluß der Luft geschuͤzt ist. Fig. 10. zeigt dasselbe im Durchschnitte. Wenn man das obere Stuͤk, a, einfuͤhrt, kann die Tinte in das Innere des Tinten-Fasses eingelassen werden, und wenn dieses Stuͤk niedergeschraubt wird, wird die Kammer, b, luftdicht, c, ist ein Becher, der mit der Kammer, b, mittelst eines kleinen Canales, d, in Verbindung steht, in welchem sich ein Sperrhahn, e, befindet. Wenn man nun Tinte braucht, wird der Hahn, e, durch das Drehen des kleinen Hebels geoͤffnet, oder auf irgend eine andere bequeme Weise, wodurch dann Tinte aus der Kammer, b, in den Becher, c, gelangen wird. Zuweilen wird es indessen, damit dieß geschehen koͤnne, nothwendig seyn, Luft in die Kammer eindringen zu lassen, was durch das Drehen des Rosenknopfes an dem oberen Sperrhahne, f,f fehlt im Originale. A. d. Ueb. bewirkt wird, indem dieser so lang gedreht wird, bis die Oeffnung eines kleinen Canales, der durch die Mitte dieses Sperrhahnes laͤuft, einem kleinen Loche an dem Stuͤke, a, gegenuͤber kommt, wodurch dann Luft in die Kammer eintritt, Die Luft kann indessen auch ohne einen solchen Sperrhahn eingelassen werden, naͤmlich durch eine kleine Oeffnung, die in dem oberen Stuͤke, a, eine kurze Streke nach aufwaͤrts laͤuft, und sich dann herum dreht, wie die einzelne Figur 11. zeigt, wo man nur das obere Stuͤk so lange zuruͤkschrauben darf, bis sich dieser Luftgang unter dem Halsstuͤke oͤffnet. Um die Tinte aus dem Becher, c, wieder in die Kammer zuruͤk zu bringen, laͤßt man den Canal, e, offen, und neigt das Tintenfaß auf die Seite, wo dann alle Tinte durch den Canal zuruͤkfließen wird. Wenn nun die Sperrhaͤhne, e, und, f, geschlossen werden, wird die Tinte wieder in der Kammer zuruͤkgehalten, und gegen Verduͤnstung und Einwirkung der Luft gesichert. Die Tinte kann auch aus dem Becher mittels eines Sauge-Staͤmpels in die obere Kammer zuruͤkgezogen werden, der luftdicht paßt, und durch sein Zuruͤkziehen einen leeren Raum in der Kammer erzeugt, wodurch dann die Tinte in die Kammer zuruͤktritt. Durch eine Seitenbewegung des Staͤmpels kommt dann wieder Luft in die Kammer, und treibt die Tinte in der Folge in den Becher, wie die einzelne Figur 12. zeigt. Das Tintenfaß kann aus Metall, oder aus irgend einem anderen schiklichen Materiale seyn: wenn aber die Tinte auf dasselbe wirken sollte, muß es innenwendig glasirt oder lakirt, oder mit irgend etwas uͤberzogen oder ausgefuͤttert seyn, worauf die Tinte nicht chemisch einwirkt. Fig. 13 und 14. zeigt eine sogenannte Quell-Feder, mit dem verbesserten Tinten-Haͤlter von außen in verschiedenen Lagen. Fig. 15. ist dieselbe im Durchschnitte, a, ist die Roͤhre, in welcher die Tinte enthalten ist. Sie ist oben mittelst des Pfropfens, b, geschlossen, und das Ende ist mit einer Kappe, c,c und d fehlt im Originale. A. d. Ueb. bedekt. An dem unteren Ende ist der Federn-Haͤlter, d, zur Aufnahme eines geschnittenen Federkieles, oder einer anderen Schreibfeder auf die gewoͤhnliche Art angebracht, so daß Tinte mittelst des Fingers des Schreibers (nach Umstaͤnden), nachgelassen werden kann, indem man den kleinen Hebel an dem Sperrhahne, e, dreht, der, wenn er geoͤffnet wird, die Tinte durch einen engen Canal in die Spize der Feder fließen laͤßt. Um die gehoͤrige Menge Luft in die Roͤhre oder Kammer, a, zu lassen, ist ein sehr kleines Loch in der Kappe und in dem Pfropfen angebracht, wie man in Fig. 15. sieht. Der Sperrhahn ist einzeln in Fig. 16. gezeichnet; der Pfropfen in Fig. 17. und die Kappe in Fig. 18. Fig. 19. stellt den obigen Tinten-Haͤlter in Verbindung mit einem Bleistift-Haͤlter vor. Fig. 20. zeigt Fig. 19. im Durchschnitte, a, ist die Tinten-Kammer; b, der Canal, um die Tinte in die Federspize zu fuͤhren, wenn der Sperrhahn, c, auf obige Weise geoͤffnet wurde. d, ist das Ende der Kappe, von welcher die Spize der Feder umgeben ist, wenn man sie nicht braucht. Fig. 21. zeigt diese Kappe im Durchschnitte und abgenommen. e, ist ein Pfropfen oder eine Spize, der in den Canal, b, paßt, und das zufaͤllige Entweichen der Tinte aus demselben hindert, so wie auch das Verkleben desselben durch das Vertroknen und Erhaͤrten der Tinte. An dem entgegengesezten Ende des Tinten-Haͤlters verlaͤngert sich die walzenfoͤrmige Roͤhre, a, in einen Bleistift-Haͤlter. f, f, ist das aͤußere Gehaͤuse; g, der kegelfoͤrmige Spizenfuͤhrer nach der gewoͤhnlichen Art. Innerhalb des walzenfoͤrmigen Gehaͤuses ist eine Roͤhre, h, die in Fig. 22. einzeln und abgenommen dargestellt ist, mit einem der ganzen Laͤnge nach hinlaufenden Spalte, und in dieser Roͤhre ist eine andere Rohre, i, die gleichfalls von einem Ende bis zu dem anderen gespalten, und außen schraubenfoͤrmig eingeschnitten ist, wie man in Fig. 23. sieht. Ein Staͤngelchen aus Stahl, k, (Figur 24.) laͤuft innenwendig durch die Roͤhre, i, und ist so gekehrt, daß sein Ansaz durch den Spalt hervorragt, und den Bleistift vorwaͤrts schiebt, der auf die gewoͤhnliche Weise durch eine Federklammer gehalten wird. Diese Federklammern sind in Fig. 25 und 26. dargestellt. Außen auf der Roͤhre, i, schrauben zwei Halsbaͤnder, wie Fig. 27. sich vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts, und umfassen das emporstehende Ende des Schiebers, wie man in Fig. 20. sieht. Ein kleines vierekiges, zu jeder Seite des Halsbandes hervorstehendes, Stuͤk paßt in den Spalt der Roͤhre, h, in welche nun die Roͤhre, i, und der Schieber, k, und die Halsbaͤnder eingefuͤgt werden, wie man in Fig. 19. sieht. Wenn man jezt den kegelfoͤrmigen Fuͤhrer der Spize mittelst des Fingers und des Daumens dreht, (waͤhrend das aͤussere Gehaͤuse feststeht), so wird die Roͤhre, i, umher gefuͤhrt, und die an der aͤußeren Oberflaͤche derselben befindlichen Schraubengaͤnge, die in die Halsbaͤnder eingreifen, waͤhrend die vierekigen Theile sich in dem Laͤngenspalte der Roͤhre, h, schieben, und da das nach aufwaͤrts gekehrte Ende von, k, eingeschlossen ist, bringen sie auch dieses und den durch die Federklammern damit in Verbindung stehenden Bleistift vorwaͤrts oder zuruͤk.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VII
Tab. VII