Titel: Verbesserte Schere zum Schneiden dünner Metall-Platten, wodurch dieselben zugleich gebogen werden. Von Hrn. T. Coltett, Upper Greystok-place, Fetterlane. London.
Fundstelle: Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LXVII., S. 357
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LXVII. Verbesserte Schere zum Schneiden duͤnner Metall-Platten, wodurch dieselben zugleich gebogen werden. Von Hrn. T. Coltett, Upper Greystok-place, Fetterlane. London. Aus den Transactions of the Sociéty for the Encouragement of Arts etc. XLIV. B. in Gill's technical Repository. N. 62. S. 108. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. [Coltett, verbesserte Schere zum Schneiden duͤnner Metall-Platten.] Diese Schere wurde erfunden, um die duͤnnen Zinnplaͤttchen (tags) zu schneiden und zu biegen, die an den Enden der Spizen angehaͤngt werden. Bisher mußte jedes Stuͤkchen besonders geschnitten, und dann in einem ausgehoͤhlten Model durch Haͤmmern gebogen werden. Die Arbeit mußte zugleich schnell aus der Hand gehen, wenn der Arbeiter, vorzuͤglich Weiber, sich etwas daran verdienen sollte; der Arbeiter zerschnitt sich aber an den scharfen Kanten der Zinnplaͤttchen seine Finger, und dadurch ward die Arbeit eben so langsam als schmerzhaft. Diese Schere erspart nun Zeit und Schmerz zugleich. Figur 10. zeigt diese Schere von der Seite, und die schraffirte Figur zur Rechten zeigt sie von vorne unter rechten Winkeln mit der vorigen Figur. Die correspondirenden Theile sind mit denselben Buchstaben bezeichnet, und durch punctirte horizontale Linien, die zu denselben laufen, noch besonders angedeutet. Die Figuren uͤber der Klammer zeigen die einzelnen Theile im Durchschnitte. Der obere Theil des unteren Scherenblattes, g, ist eine Furche, deren innere Laͤngenseite eine der schneidenden Kanten der Schere bildet. Das Stuͤk, h, ist auf das obere Scherenblatt, i, aufgeschraubt, und am Grunde zugerundet, so daß es in die Furche des unteren Blattes paßt. Das Stuͤk, k, ist auf das untere Scherenblatt aufgeschraubt: es ist oben flach, und laͤuft parallel mit der aͤußeren Seite der Furche. Der Streifen Zinnplatte, der zugeschnitten werden soll, kommt zwischen die Scherenblaͤtter von der, der in der Figur 8. gezeichneten Seite entgegengesezten Seite, d.i., von der Rechten zur Linken, wie die Ansicht von vorne zeigt, und wird auf das Stuͤck, k, gelegt, so daß es so weit vorragt, als die aͤußere Kante dieses Stuͤkes. Dann werden die Blaͤtter der Schere geschlossen, und so das Stuͤkchen Zinnplatte, mittelst der scharfen Kante an jedem Scherenblatte, abgeschnitten. Da nun aber zugleich das Stuͤk, h, in die Furche in dem unteren Scherenblatte tritt, so druͤkt es auf das in derselben liegende Zinn: Plattchen, und gibt ihm so die Form eines halben Cylinders, in welcher Form es dann zur Aufnahme des Spizen-Endes tauglich ist. So werden also durch ein bloßes Zudruͤken der Schere diese Zinnplaͤttchen nicht bloß geschnitten, sondern zugleich auch gebogen. Dieses Instrument, dessen man sich in einer Fabrik bereits seit laͤngerer Zeit bedient, liefert in Einer Stunde viel Mahl so viel Zinnplaͤttchen, als man auf die bisherige Art erhielt. –––––––––– Hr. Gill bemerkt, daß diese sinnreiche Vorrichtung sich' auch noch zu anderen aͤhnlichen Arbeiten benuͤzen laͤßt, und das man auf diese Weise leicht kleine Halbcylinder schneiden kann, die man dann nur zusammensezen darf, um Roͤhrchen zu erhalten.

Tafeln

Tafel Tab. VI
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