Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LXXIV., S. 370
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LXXIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der Patente, welche in London vom 27. Maͤrz 1827 bis 9. April ertheilt wurden. Dem Aristides Franklin Mornay, Esqu. zu Ashburton House, Putney Heath, Surrey: auf Verbesserungen in der Zubereitung zum Schmelzen und im Schmelzen von Erzen und anderen Substanzen, die gewisse Metalle enthalten, oder im Ausscheiden solcher Metalle aus diesen Erzen und Substanzen. Dd. 27. Maͤrz 1827. Dem Matthew Bush, Calico-Druker zu Dalmonach Printfield, in der Naͤhe von Bonhill bei Dunbarton, North Britain: auf Verbesserungen in der Maschinerie oder dem Apparate zum Druken der Calico's und anderer Fabrikate. Dd. 27. Maͤrz 1827. Dem Bennett Wodcroft, Fabrikant zu Manchester: auf gewisse Verfahrungsarten und Apparate, um Gewebe von Linnen, Cotton, Seide, Wolle oder irgend einem anderen Faserstoffe zu druken und zur Fabrikation vorzubereiten. Dd. 31. Maͤrz 1827. Dem Henry Asprey Stothert, Grundeigenthuͤmer zu Bath: auf Verbesserungen an, oder Zuthaten zu Pfluͤgen. Dd. 4. April 1827. Dem John Paterson Reid, Kaufmann und Fabrikant, Glasgow: auf eine Verbesserung oder Verbesserungen an Weberstuͤhlen, um Zeug von verschiedener Art zu weben. Dd. 4. April 1827. Dem Joseph Tilt, Kaufmann zu Prospect Place, Southwark, Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den Siedekesseln, die man zum Salzsieden braucht, und gewoͤhnlich Salzpfannen nennt, sowie in der Art, das Salzwasser zu erhizen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4. April 1827. Dem Edwart Cowper, Gent. zu Clapham Road Place, Lambeth, Surrey: auf Verbesserungen im Notendruken. Dd. 5. April 1827. Dem James Shudi Broadwood, Klaviermacher zu Great Pulteney Street, Westminster: auf Verbesserungen an großen Piano-fortes. (Aus dem Repertory of Pat. Inv. Mai 1827.) Neue Dampf-Maschine der HHrn. Bernet und Gauwin. Die HHrn. Bernet und Gauwin haben der k. Akademie zu Paris am 18. Decbr. eine Dampfmaschine vorgestellt, in welcher statt des gewoͤhnlichen Kessels, Roͤhren angebracht sind, in welche man nur soviel Wasser auf ein Mahl einsprizt, als zur Erzeugung einer Menge Dampfes hinreicht, die den Staͤmpel ein Mahl zu bewegen vermag. Die Maschine ist leichter, kleiner als die gewoͤhnlichen und wohlfeiler. Die Gefahr des Zerplazens ist hier beinahe vollkommen beseitigt. In Bezug auf Ersparung an Brennmaterial ist der Vortheil bei dieser Maschine noch unentschieden. (Annales de Chimie. Febr. 1827. S. 137.) Eine neue Mineral-Farbe. Man hat so eben in der Umgegend von Besançon ein neues Mineral entdekt, welches man auf feine Anwendung in der Mahlerei gepruͤft hat. Es gibt eine nußbraune Farbe, die allen chemischen und physischen Agentien widerstehen kann, die auf die Mahlerei Einfluß haben koͤnnen; auch behaͤlt es seine Nuance ganz bei, man mag es mit Wasser, Kleister, Gummi, Firniß oder Oehl abreiben. Mit Schieferweiß oder weißer Farbe vermengt, gibt diese Farbe den wahren Ton vom Uebergange des Hellen in's Dunkle bei den Fleischfarben; man hat es Burgmonter-Braun (brun de Burgmont) genannt. (Journal des Dèbats, 24. Febr. 1827, und Bull. des sc. techn. Maͤrz 1827, S. 167. Ueber das vermuthete Vorkommen des chlorinsauren Mangan-Oxydes im Braunsteine. Hr. Mac Mullin hatte bemerkt (Institution Journal, Bd. 22. S. 231), daß, wenn Schwefelsaͤure zu Braunstein gegossen wird, sich Chlorine entbindet, er glaubte, daß dieses von einem salzsauren Salze herruͤhren wuͤrde, welches dem Braunsteine oft beigemengt seyn koͤnnte, und kochte daher etwas Braunstein mit Wasser aus, welches aber sodann in seinem Versuche durch Silberaufloͤsung nicht getruͤbt wurde; dieser Versuch nebst einigen anderen fuͤhrte ihn auf den Schluß, daß das natuͤrliche schwarze Manganoxyd zum Theile chlorinsaures Manganoxyd ist. (Vergl. polyt Journ. Bd. XXIV. S. 178). Hr. Richard Phillips zeigt nun aber in dem Phil. Mag. and Annales of Phil. April 1827, S. 314, daß Hr. Mullin durch ungenaue Versuche auf eine ganz irrige Meinung gefuͤhrt worden ist. Er bemerkt, daß ihm sehr reine Braunsteinarten aus England und Deutschland mit Schwefelsaure sogleich Chlorine ausgaben; dieses fand jedoch nicht mehr Statt, sobald er sie ausgewaschen hatte. Einige Versuche mit dem Wasser, worin der Braunstein ausgekocht worden war, uͤberzeugten ihn bald, daß es salzsauren und schwefelsauren Kalk enthielt. Ersteres Salz hatte demnach die Chlorine-Entwiklung veranlaßt. Ueber Gravirung und Faͤrbung des Stiches auf Elfenbein. Gewoͤhnlich gravirt man, wenn man Elfenbein schwarz verzieren will, die Zeichnung in Elfenbein, und fuͤllt die Striche mit hartem schwarzen Firnisse aus. Diese Arbeiten werden gesucht, aber zu schlecht bezahlt, um Kuͤnstler von Rang anzuziehen. Hr. Cathery, (Gill's techn. Repos. N. 62 S. 97) uͤberzieht das Elfenbein mit dem gewoͤhnlichen Kupferstecher-Firnisse, und zeichnet auf denselben mit der Aeznadel; gießt hierauf eine Ausloͤsung von 120 Gran feinen Silbers in 2 Loth Salpeter-Saͤure, und verduͤnnt diese Aufloͤsung mit einem Quart reinem destillirten Wasser. Nach einer halben Stunde, (je nachdem naͤmlich der Ton mehr oder weniger tief seyn soll) wird die Fluͤßigkeit abgegossen, und die Oberflaͤche mit destillirtem Wasser abgewaschen, und mit Loͤschpapier getroknet; dann dem Lichte eine Stunde lang ausgesezt, und der Firniß mit Terpenthin-Oehl abgenommen. Die Zeichnung bleibt nun fuͤr immer auf dem Elfenbeine, schwarz oder schwarzbraun, und wird immer schwarzer, je laͤnger sie dem Lichte ausgesezt ist. Durch Aufloͤsungen von Gold, Platinna, Kupfer etc. kann man der Zeichnung auch andere Farben geben. Elastische Model. Gewisse Gegenstaͤnde lassen sich bekanntlich nur aͤußerst schwierig in Thon, Gyps oder Wachs abgießen, so daß man einen Model zu weiteren Abguͤssen hieraus erhaͤlt. Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten schlug Hr. Douglas Fox vor, Leim zum Abgießen zu waͤhlen, und diesen uͤber den abzuformenden Gegenstand wie Gyps oder Wachs zu gießen, und dann, wenn er anfaͤngt zu erhaͤrten, mit einem Messer so zu zerschneiden, wie es zur bequemen Abloͤsung der Stuͤke, die dann leicht wieder zusammengesezt werden koͤnnen, nothwendig ist. (Aus den Transactions of the Society of Arts im Mechanics' Register, N. 13. S. 310. Auch im London Journ. Maͤrz 1827. S. 39, und in Gill's techn. Repos. Febr. S. 122.) Ueber eine Verbesserung bei dem Steindruke. Hr. Engelmann bemerkt in einer Zuschrift an die Société de l'Encouragement in ihrem Bulletin N. 271, S. 31, daß es sich bei dem Steindruke vorzuͤglich darum handelt, zu bestimmen: „was auf der Oberflaͤche des Steines geschieht, wenn man die Zubereitung auf derselben auftraͤgt; und daß es sich um ein Mittel handelt, wodurch derselbe in seinen urspruͤnglichen Zustand gelangen kann, ohne daß die Zeichnung dadurch leidet, und wodurch man alle die verschiedenen notwendigen Ausbesserungen machen koͤnnte.“ Hr. Engelmann bemerkt, daß, wenn man vor dem Abdruke den Stein mit einer Gummi-Aufloͤsung uͤberzieht, die mit etwas Salpeter- oder Salz-Saͤure gesaͤuert ist, diese Aufloͤsung auf den Stein selbst wirkt, und eine unaufloͤsliche Masse auf demselben laͤßt, die sich nur sehr schwer mit einem mit Essigsaͤure saͤuerlich gemachten Wasser wegschaffen laͤßt. Indessen, sagt er, ist dieses Mittel doch noch das beste, was er kennt, und es erlaubt zuweilen den Stein in jenen Zustand zuruͤkzufuͤhren, in welchem man die noͤthigen Verbesserungen auf demselben anbringen kann. Um den Stein in seinen urspruͤnglichen Zustand zuruͤkzubringen, findet Hr. Payen ein leichtes Alaunwasser den angestellten Versuchen zu Folge sehr dienlich. Steindruk, eine chinesische Erfindung. Nach einer neuen Ausgabe des Spiegels der Mandschou Sprache, der im J. 1772 auf Befehl des Kaisers Kian Loung herausgegeben wurde, ist der Steindruk deutlich eine chinesische Erfindung. Biblioteca italiana. Klaproth. (Febr. 1827, ausgegeben am 4. April 1827) S. 280. Yandal's Refrigerator. Wir haben von Yandal's Refrigerator aus dem Lond. Journ. of Arts XII. B. S. 143 Nachricht gegeben. Dort wurde die Vermuthung geaͤußert, daß derselbe auch statt der Schlangenroͤhre oder des Wurmes bei Brantwein-Brennereien benuͤzt werden koͤnnte. Zeither wurde er auch wirklich in der Brantweinbrennerei der HHrn. Haworth und Comp., Lane, Thames-Street benuͤzt. Er nimmt nicht mehr Raum ein, als ein Wuͤrfel, dessen Seiten eine Flaͤche von 2 □Fuß bilden. Man braucht in Einer Minute nicht mehr zur Verdichtung des Geistes als Ein Quart Wasser, waͤhrend man sonst mehrere Gallons hierzu brauchte. Der Brantwein wird ferner mittelst dieses Kuͤhlers durch zweimahliges Abziehen so stark, wie sonst bei viermahligem. (Lond. Journ. of Arts, N. 76. S. 469.) Anwendung der Kohle zu den Firnissen. Hr. Ferrari, Pharmaceut zu Vigavano hat das Glaspulver, welches viele Leute bei der Firniß-Bereitung anwenden, durch Kohle ersezt, die ebenfalls gepulvert wird. Die Kohle verhindert das Anhangen der Harze an den Boden des Gefaͤßes viel besser, als Glas; sie vertheilt sie und erleichtert ihre Aufloͤsung. (Aus der Anatologia Novbr. und Decbr. 1826 im Bullet. des scienc. techn. Maͤrz 1827. S. 173). Ueber Seide, die in England gezogen wurde, gibt der XLIV. B. der Transactions of the Society (in Gill's techn. Repos. Maͤrz 1827 S. 188) eine interessante Notiz. Ein Frauenzimmer, Miß Pether, zog die schoͤnste Seide, und erhielt dafuͤr die große silberne Medaille. Sie hielt die Raupen in einer gegen Mittag gelegenen Stube, ohne alle kuͤnstliche Waͤrme, und fuͤtterte sie, was aͤußerst merkwuͤrdig ist, bis zur lezten Haͤutung mit dem gemeinen Kopfsalate (in Bayern Haͤupel-Salatthe worms were fed on the common cabbage lettuce till the last time of changing their skin). Nach diesem fuͤtterte sie dieselben erst mit Maulbeerblaͤttern. Dieses aͤußerst merkwuͤrdigen Umstandes wegen ward ihr die Medaille zuerkannt. In Hinsicht auf Guͤte ward diese Seide von allen Seidenhaͤndlern und Fabrikanten fuͤr besser erkannt, als die Bengalische. Ein Muster, N. 1, kam der Seide von Fossombrone hoͤchst nahe, und war das Pfund 21–22 Shill. werth (12 fl. 36 bis 13 fl. 12 kr.) N. 2, 3, 4, sind der Neapolitaner, Bergamasker und Mailaͤnder Seide gleich (im Pfunde zu 17–19 Shill.) Der Ausschuß der Society of Arts bemerkt, daß es uͤbrigens an dieser Seide nicht von Seite der Raupen fehlt, die sie spannen, sondern von Seite der weniger geuͤbten Haͤnde, die sie abwanden. Ueber die Toskanischen Strohhuͤte. In den Annali univers. di Tecnol. August 1826, S. 128 findet sich ein Aufsaz uͤber diese Huͤte, dessen Verfasser die Italiener zu dem Handel mit Strohhuͤten aufzumuntern sucht, der nun zwischen England und Frankreich zu beginnen anfaͤngt, er fuͤhrt als Hauptgrund an, daß unter den Huͤten, die der Société royale zu Dublin vorgelegt wurden, einer von Antoxanthum odoratum und die uͤbrigen von Cynosurus cristatus waren, und somit Italien, da die Substanzen nicht gleich sind, keine Concurenz in dieser Fabrikation zu fuͤrchten hat. (Bullet. des scienc. techn. Maͤrz 1827. S. 174.) Ueber Strohhuͤte-Fabrikation in England. Es scheint, bei der Theilnahme, die nun auch die Paͤchter in England an Erzeugung eines zum Flechten der Strohhuͤte tauglichen Weizen- und Rokenstrohes nehmen, der wahrhaft patriotischen Anstrengungen der Society of Encouragement endlich zu gelingen, die Verfertigung der Florentiner Strohhuͤte in England einheimisch zu machen. Die Gesellschaft vertheilte in dem lezten Jahre, nach ihrem Berichte im 44. B. der Transactions of the Soc. for the Encouragement of Arts (in Gill's techn. Rep. Maͤrz 1827, S. 180) an 600 fl. Preise fuͤr die am schoͤnsten geflochtenen Huͤte. Mehrere der eingesendeten Arbeiten sind wirklich so schoͤn, daß Kenner sie nicht von echten Florentiner Huͤten zu unterscheiden vermoͤgen. Die Vortheile der Verbreitung dieses Zweiges von Industrie lassen sich nicht berechnen: ein Lahmer, der bisher seinem Kirchspiele zur Last fiel, sticht so schoͤn, daß er in einer Schule einigen 30 Kindern Unterricht ertheilt. Ein Einsender der zerstreuten Aufsaͤze, die a. a. O. gesammelt sind, bemerkt sehr richtig, daß, da alle inlaͤndischen Graͤser zur Verfertigung solcher Huͤte nach so vielen angestellten Versuchen nichts taugen, man vielmehr denjenigen Preise ertheilen sollte, die auf ihren Aekern ein zu dieser Arbeit taugliches Stroh bauen: denn man muß hier Sommer-Weizen und Roken nicht wegen des Kornes, sondern wegen des Strohes bauen, wie in Toscana, und auf Korn verzichten. Man faͤngt sogar auf den Orkney-Inseln an, Stroh nach Florentiner Art zu bauen und Florentiner Huͤte zu flechten. Der Weizen, zu welchem man den Samen aus Toscana dahin kommen ließ, gedieh nicht. Man baut dort das Stroh in leichten gut geduͤngten Sand und rechnet 20 Bushels Aussaat auf den Aker. Man schneidet, wenn die Aehre in der Bluͤthe ist, bindet das Stroh an dem Wurzelende in Buͤndel von 2 bis 3 Zoll im Durchmesser, stellt es in Kufen, uͤbergießt es mit siedendem Wasser, das man ungefaͤhr eine halbe Stunde daruͤber stehen laͤßt, und breitet es dann auf dem Sande aus, was besser ist, als auf Gras, weil es auf Sand nicht so leicht schimmelig wird. Bei guter Witterung und fleißigem Umkehren ist das Bleichen in 2 bis 3 Tagen gethan. Eine einzige nebelige Nacht, die das Stroh schimmelig macht (man glaubt, es faͤllt Mehlthau, Mehldew) verdirbt die ganze Strohernte, und man muß immer 50 p. C. Verlust beim Bleichen rechnen. Es handelt sich also um eine bessere Bleich-Methode. Man baute im vorigen Jahre 5 Acres Stroh, die 12,000 Schok (Schok = 20) Geflechte geben. Man rechnet 3 Schok Geflechte zu einem Hute, und wird also aus obigem Strohe im Durchschnitte 4000 Huͤte erhalten, oder einen Werth von 5000 Pf. (60,000 fl.) 500 Menschen finden dabei Beschaͤftigung. Schaͤzt man den Werth der in England jaͤhrlich gebrauchten Florentiner-Huͤte nur auf 500,000 Pf. (6 Millionen fl.), so wuͤrden 700 Acres unfruchtbaren Landes bestellt und 50,000 Menschen (Kinder und Weiber) nuͤzlich beschaͤftigt werden koͤnnen. Schimmelige Faͤsser zu reinigen. „Frischer Kuͤhduͤnger mit Wasser destillirt, in welchem vier Theile Salz und Ein Theil gemeiner Alaun aufgeloͤst wurden, muß zersotten und heiß in das Faß geschuͤttet werden, welches man dann genau zuspuͤndet und gehoͤrig schuͤttelt. Diese Operation muß mehrere Mahle wiederholt, und das Faß jedes Mahl mit reinem Wasser ausgeschwenkt werden.“ (Mechanics' Magazine. N. 189. 7. April. S. 215Wir fuͤhren dieses Recept, woͤrtlich uͤbersezt, bloß deswegen an, damit man sieht, welche Vorurtheile und welcher Koͤhlerglaube noch in England herrschen, da eines der angesehensten Journale ein solches Recept aufzunehmen nicht verschmaͤht. A. d. U..) Vorrichtung, mittelst welcher Blinde schreiben koͤnnen. Dieser Apparat findet sich unter dem laͤcherlichen Namen, Coecographe, in den Annales mansuelles de l'Industrie, Maͤrz l. J. S. 317 beschrieben und abgebildet. In der Ueberzeugung, daß selbst die Sehenden zuviel schreiben, und daß das Unheil noch groͤßer werden wuͤrde, wenn auch die guten Blinden schrieben, wollen wir uns begnuͤgen, die Vorstaͤnde der Institute fuͤr Blinde auf diesen Apparat aufmerksam gemacht zu haben, und wollen jedem derselben das Original zur Pruͤfung mit Vergnuͤgen mittheilen, wenn es von uns verlangt wird. Denkmaͤhler der Kaiserinn M. Louise. Die Biblioteca italiana liefert in ihrem neuesten Hefte, Maͤrz (publ. 27. April), eine Anzeige der principali monumenti innalzati dal 1814 a tutto il 1823 da S. M. imp. M. Luigia, pubbl. da Toschi, A. I. V. N. Bettoli, e descritti da N. Leoni. Fogl. Parma 1826 p. XIV. e 36 e. 15 tav. Es sind hier die Bruͤken uͤber den Taro und die Trebbia, das neue Theater, die Akademie der bildenden Kuͤnste, der Kirchhof, das Leichenhaus, das Irren- und Siechenhaus, die Bibliothek De Rossi (Libreria Derossiana) das Collegium Lalatta, die Militaͤr-Schule, das Gebaͤrhaus, das Erziehungshaus fuͤr kuͤnftige Handwerker, das Armen: und Waisenhaus, welche die Kaiserinn waͤhrend 9 Jahren erbauen ließ, beschrieben und abgebildet, und diese Meisterwerke der Baukunst koͤnnen vielleicht hier und da unseren Baukuͤnstlern zum Studium dienen, wenn sie nicht zu sehr mit Baurissen fuͤr neue Franciscaner- und Jesuiten-Kloͤster beschaͤftigt sind, oder mit hoͤlzernen Bruͤken, die nach jedem Hochwasser neu gebaut werden muͤssen. Uebersehene Talente in England. „Waͤhrend die Hollaͤnder“ sagt Hr. Knowles in seinem Werke: The Preservation of the Navy„ihren Witsen unterstuͤzten; die Franzosen ihren Bougner, du Hamel, Clairbois, Borda und Romé; die Spanier ihren Juan; die Schweden ihren Chapman; ließen die Englaͤnder den Verfasser ihres besten Werkes uͤber Schiffbau, Mungo, Murray, (a Treatise on Shipbuilding and Navigation. 1754), einen Mann von dem rechtlichsten und liebenswuͤrdigsten Charakter, als Zimmermann auf Deptford Yard sterben.“War das nicht genug? Haͤtte man ihn nicht einsperren oder aufhaͤngen sollen? A. d. U. (Mechanics' Magaz. N. 190. 14. April. S. 239.) Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe. Der Koͤnig von Holland hat zu Bruͤssel ein Conservatorium der Kuͤnste und Gewerbe (Conservatoire des Arts et Métiers) zu errichten befohlen. (Bullet. d. Sc. tehn. N. 1. p. 65.) Ueber Labarraque's Chlorin-Natrum. Das Philos. Magaz. and Ann. of Phil. April 1827 theilt S. 304 einen Auszug aus einer Vorlesung mit, welche Hr. Dr. Granville in der Royal Society uͤber die chemische Konstitution und die Wirkung der beiden desinficirenden Fluͤßigkeiten des Hrn. Labarraque hielt. Hr. Labarraque nannte diese beiden Fluͤßigkeiten Chlor-Kalk und Chlor-Natrum die Beobachtungen, welche Hr. Labarraque uͤber die faͤulnißwidrige Kraft derselben angab, (vergl. polyt. Journ. Bd. XXII. S. 359) fand man allgemein bestaͤtigt; aber Labarraque hatte durchaus keine wissenschaftliche Untersuchung uͤber die chemische Constitution dieser Fluͤßigkeiten angestellt. Da Hr. Dr. Granville Gelegenheit hatte, die eine derselben, naͤmlich das sogenannte Chlor-Natrum, in betraͤchtlicher Menge zu gebrauchen, so analysirte er diese Fluͤßigkeit, um ihre wirkliche Zusammensezung zu erfahren. Das Resultat seiner Untersuchung war, daß die vermeintliche Chlor-Natrum-Aufloͤsung in der That ein Gemisch ist aus:   73,53 trokenem salzsauren Natrum (Chlor-Natronium)   26,47 neutralem chlorinsauren Natrum, ––––– 100,00, mit einem Ueberschuße von Chlorine, welche dem doppelten Volumen des angewandeten Wassers gleich ist, wenn man die Fluͤßigkeit genau nach Labarraque's Vorschrift bereitet. Obige Verbindungen entstehen nicht durch Wasserzersezung, sondern durch eine besondere Anordnung der Elemente, die in der Aufloͤsung enthalten sind. Zwanzig Unzen dieser Fluͤßigkeiten enthalten 725 Gran feste Bestandtheile. Hr. Dr. Granville hat sich bemuͤht, zu beweisen, daß die ausgezeichneten Eigenschaften obiger Fluͤßigkeit, wie es auch einleuchtend ist, von der Chlorine herruͤhren, und keineswegs von den darin enthaltenen Salzen. Man erhaͤlt aͤhnliche Resultate, wenn eine einfache Aufloͤsung der Chlorine in Wasser angewandt wird; aber die Entweichung des Gases ist dann betraͤchtlich, und fuͤr diejenigen, welche damit arbeiten, sehr beschwerlich. Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn die Chlorine in eine Aufloͤsung der obengenannten Salze geleitet wird, und die Gegenwart dieser Salze dient daher nach Dr. Granville dazu, das Bestreben der freien Chlorine in Gasgestalt zu entweichen, zu vermindern. – Hr. Dr. Granville wird seine Untersuchungen uͤber die Wirkung dieses Mittels fortsezen. Ertrag der Kupferbergwerke in Cornwall. Textabbildung Bd. 24, S. 376 Im lezten Halbjahre 1825; Im ersten Halbjahre 1826; Im zweite Halbjahre 1826; Tonnen Erz; Tonnen Kupfer; Werth der Erze; Consolidated und United Mines; East Crinnis; Dolcoath; Wheal Buller und Beauchampe; Pembrok; Poldice u. Wheal Unity; Lanescot; Wheal Montague und Wheal Harmony; Ting-Tang; kleine Bergwerke; Ertrag Eines Ztrs. an Kupfer; Durchschnitts-Werth; Wheaal, Maiden und Carharrack; Penstruthal (Aus den Annals of Philosophy. N. S. Maͤrz S. 233.)