Titel: Verbesserung an den sogenannten Bobbin-Nezstühlen, worauf Heinr. Nunn und Georg Freeman, beide Spizen-Fabrikanten in Blackfriars Road, Surrey, sich am 15. März 1825 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 24, Jahrgang 1827, Nr. LXXXV., S. 408
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LXXXV. Verbesserung an den sogenannten Bobbin-Nezstuͤhlen, worauf Heinr. Nunn und Georg Freeman, beide Spizen-Fabrikanten in Blackfriars Road, Surrey, sich am 15. Maͤrz 1825 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. N. 76. S. 343. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Freeman's, Verbesserung an den sogenannten Bobbin-Nezstuͤhlen. Die hier vorgeschlagenen Verbesserungen sind auf jene Spizen-Stuͤhle anwendbar, die man Querkette-Maschinen (traverse werp Machines) nennt. Die Maschine wird hier durch Dampf oder Wasser getrieben. Die hier angebrachten Verbesserungen sind 1) eine Art, den Spulen-Faden durchzuschießen; 2) ein einzelnes Band (tier) von Spulen-Wagen auf kreisfoͤrmigen Kaͤmmen spielen zu lassen; 3) Verbesserung in der Form der Zieher und Sperrer (jacks and lockers). Fig. 11. ist die Vorrichtung zum Durchschießen der Spulen-Faden (spole threads). Sie stellt einen Theil des Endes der Latte dar, die die Leiter traͤgt, welche die Faden fuͤhren. a, ist die Latte. b, sind die Leiter, in Blei eingelassen, und wie gewoͤhnlich auf die Latte aufgeschraubt. c, einer der Zapfen, auf welchen die Latte sich schiebt, d, eine Endplatte, welche die Leitungslatte beschrankt. In dieser Platte befindet sich eine Vertiefung, e; wenn das Ende der Latte gelegentlich in dieselbe tritt, so wird die Latte dadurch seitwaͤrts geschoben, indem die Feder, f, die Latte stark genug an die Endplatte zieht, um sie daselbst ruhig zu halten. Die Patent-Traͤger hielten es fuͤr uͤberfluͤßig, die Art und Weise zu beschreiben, wie die Leitungs-Stange gefuͤhrt, oder das Durchschießen der Faden bewirkt wird: wir vermuthen, daß es auf die bei diesen Stuͤhlen laugst allgemein bekannte Weise geschieht. Fig. 12. ist ein Durchschnitt durch die Mitte der Maschine, welcher die Art zeigt, wie ein einzelnes Band von Spulen und Wagen auf kreisfoͤrmigen Kaͤmmen getrieben wird. a, ist die Spule und der Wagen. b, b, sind die kreisfoͤrmigen Kaͤmme, die in Blei eingelassen und auf die Kamm-Stangen, c, c, auf die gewoͤhnliche Weise aufgeschraubt sind. d, ist ein sich schwingender Hebel, der zwei Stoß-Stangen, f, f, fuͤhrt, die, so wie der Hebel schaukelt, abwechselnd die Wagen der Spulen an ihren Seiten schlagen, und von den Kaͤmmen auf einer Seite der Maschine zu den Kaͤmmen auf der anderen hin- und herschieben. Die Achse, g, welche das Muschelrad, h, fuͤhrt, wird durch irgend eine zwekmaͤßige Kraft in Umlauf gesezt, und bringt die uͤbrigen Theile der Maschine in Gang. Das Schwingen oder Schaukeln des Hebels, d, wird durch die Verbindung mit dem Arme, i, und der Stange, k, hervorgebracht, deren unteres Ende an dem Hebel, l, am Grunde der Maschine befestigt ist. Ein Zapfen, m, der von dem lezt genannten Hebel aufsteigt, und in der Furche des Muschel-Rades, h, spielt, sezt die oberen Theile in gehoͤrigen Zwischenraͤumen in Bewegung, und diese Zwischenraͤume werden durch die Excentricitaͤt der Furche in dem Muschelrade bestimmt. Wenn die Maschine durch die Hand getrieben werden soll, werden Griffe und Tret-Schaͤmel auf die bei solchen Maschinen gewoͤhnliche Weise angebracht. Fig. 13. zeigt zwei Spulen und Wagen, die die Patent Traͤger Zieher (jacks) nennen. Die Verbesserung an denselben besteht in einem kleinen Einschnitte, a, a, zu jeder Seite fuͤr die Sperrer, b, b, damit diese in demselben einfallen, und sie dadurch fester halten koͤnnen, als auf die gewoͤhnliche Weise. Hierdurch soll eine Menge Nachtheiles beseitigt werden, welche ehevor bei dieser Maschine Statt hatte.