Titel: Verbesserung bei dem Rauhen der Tücher, wodurch nicht bloß das Rauhen erleichtert, sondern auch wohlfeiler wird; eine Verbesserung, die sich auch bei dem Zurichten des Tuches benüzen läßt, und worauf Edw. Sheppard, Tuchmacher zu Uley, in Gloucester-Shire, und Alfred Flint, Mechaniker daselbst, der Regierung ein Patent-Recht abkauften.
Fundstelle: Band 24, Jahrgang 1827, Nr. CXIX., S. 515
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CXIX. Verbesserung bei dem Rauhen der Tuͤcher, wodurch nicht bloß das Rauhen erleichtert, sondern auch wohlfeiler wird; eine Verbesserung, die sich auch bei dem Zurichten des Tuches benuͤzen laͤßt, und worauf Edw. Sheppard, Tuchmacher zu Uley, in Gloucester-Shire, und Alfred Flint, Mechaniker daselbst, der Regierung ein Patent-Recht abkauften. Aus dem London Journal of Arts. April 1827. S. 88. Sheppard's, Verbesserung bei dem Rauhen der Tuͤcher. Der Haupt-Zwek der Patent-Traͤger ist Ersparung der bei dem Rauhen gewoͤhnlich gebrauchten Weberdistel, die, bei der gewoͤhnlichen Weise, dieselbe anzuwenden, schnell verdorben werden. Statt daß man dieselben in flache Hoͤlzer einsezt, und diese auf große Walzen aufnagelt, wie bei den gewoͤhnlichen Cylinder-Rauh-Maschinen, wodurch die Disteln sich schnell auf Einer Seite abnuͤzen, soll man sie an Walzen von kleinem Durchmesser aufnageln, deren Umdrehung der Figur der Distel naͤher kommt, und wodurch ein groͤßerer Theil derselben auf ein Mahl in Thaͤtigkeit gesezt wird. Die Patent-Traͤger haben ihrer Erklaͤrung keine Abbildung beigefuͤgt, was um so mehr zu bedauern ist, als einige von ihnen hier vorgeschlagene Vorrichtungen, die sie als ihr Recht in Anspruch nehmen, bereits von anderen fruͤher benuͤzt worden zu seyn scheinen. Sie haben verschiedene Methoden vorgeschlagen, die Disteln in ihre Rahmen einzusezen; eine derselben besteht in parallelen durchloͤcherten Platten, durch deren Loͤcher die Disteln zum Theile hervorstechen. Wenn ein Theil dieser Disteln abgenuͤzt ist, wird die Platte, die sie einsperrt, abgenommen, und die Lage derselben mittelst des Daumens und des Fingers gewechselt, so daß jezt andere Theile derselben in Thaͤtigkeit kommen. Man kann kleine Zapfen auf dem Umfange des Rauh-Cylinders anbringen, und auf jeden einen Distel-Kopf stehen, oder kleine Achsen auf der Oberflaͤche der Walzen aufziehen, deren Enden in parallelen Platten ruhen, und auf diesen Achsen die Distelkoͤpfe so anfassen, daß sie sich umdrehen koͤnnen. Diese Achsen muͤssen schiefstehende Reihen bilden, so daß die Distelkoͤpfe sich drehen muͤssen, waͤhrend sie uͤber das Tuch laufen, wodurch das Streken des Tuches vermieden wird, und alle Theile der Distel in Thaͤtigkeit gesezt werden. Die Patent-Traͤger wollen auch dadurch Zeit gewinnen, daß sie die abgenuͤzten Disteln aus dem Rauh-Cylinder nehmen, und frische dafuͤr einsezen, ohne den Gang der Maschine zu unterbrechen. Sie wollen dieß dadurch erreichen, daß sie mehrere Rauh-Cylinder fuͤr eine und dieselbe Maschine vorraͤthig haben, und sie auf Armen aufziehen, die aus einem gemeinschaftlichen Mittelpuncte auslaufen, oder in Ringen stehen, so daß, wenn ein Cylinder abgenuͤzt ist, der naͤchste in Thaͤtigkeit gesezt, und der abgenuͤzte ausgebessert werden kann, ohne daß die Maschine still zu stehen braucht. Zwischen den verschiedenen Walzen sind Brust-Bretter oder Walzen angebracht, die den Druk des Tuches auf die Rauh-Walzen reguliren, und nach Belieben gestellt werden koͤnnen. Diese Walzen sind mit schiefen Furchen versehen, um das Tuch gespannt zu halten. Buͤrsten aus Haaren oder Borsten sind, sowohl zur Reinigung der Disteln als des Tuches, so wie auch Cylinder-Buͤrsten zum Legen des Haares des Tuches, in der Maschine angebracht. Auch fehlt es nicht an den gewoͤhnlichen heißen Metall-Cylindern, die mit Dampf gehizt werden.