Titel: Vorrichtung, das Rauchen an Schornsteinen durch Windstöße zu hindern, worauf Franz Halliday zu Ham in Surrey sich am 25. April 1826 ein Patent ertheilen ließ, und die er den Windwächter nennt.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XIV., S. 54
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XIV. Vorrichtung, das Rauchen an Schornsteinen durch Windstoͤße zu hindern, worauf Franz Halliday zu Ham in Surrey sich am 25. April 1826 ein Patent ertheilen ließ, und die er den Windwaͤchter nennt. Aus dem London Journal of Arts. Decbr. 1827, S. 197. Mit Abbildungen auf Tab. I. Halliday's, Vorrichtung, das Rauchen an Schornsteinen durch Windstoͤße zu hindern. Diese Vorrichtung besteht in einer Windfahne, welche mit einem Schilde versehen ist, der von derselben so gedreht wird, daß der Schornstein oben an seinem Ausgange gegen jeden Windstoß gesichert wird, wodurch der Rauch dann immer frei hinausziehen kann. Fig. 26. zeigt diese Vorrichtung. a, ist der mit einer eisernen Platte bedekte Schornstein, welche Platte eine kreisfoͤrmige Oeffnung in der Mitte zum Durchzuge des Rauches hat. b, ist eine Spindel, die unten in einer Querstange laͤuft und oben eine Windfahne fuͤhrt, c, ist die obere Platte, welche von kleinen Saͤulen getragen wird, und auf dieser Platte sind Laͤufer oder Gegenreibungs-Rollen, d, die die Spindel beruͤhren, so daß dieselbe sich in ihrem Lager mit sehr geringer Reibung drehen kann. e, e, sind zwei Arme, die von der Spindel auslaufen, an welchen die gekruͤmmte Platte, f, befestigt ist, die einen Schild bildet. Die Windfahne kann die Form eines Pfeiles oder eine beliebige Figur haben. Waͤhrend sie ihre Spize nach dem Winde stellt, fuͤhrt sie den Schild in jene Lage, in welcher dieser dem Winde gegen uͤber steht, der in den Schornstein zu blasen droht, und laͤßt folglich den Rauch frei in die Luft empor steigen. Die Form des Schildes kann verschieden seyn: in der hier gezeichneten Figur bildet er den dritten Theil eines Cylinders; er kann aber auch flach seyn, oder sich unter einem stumpfen Winkel nach einwaͤrts beugen. Der Patenttraͤger schlaͤgt noch eine andere Form fuͤr seinen Windwaͤchter vor: er biegt ihn naͤmlich unter einem stumpfen Winkel auswaͤrts, und laͤßt dann die Arme, e, e, weg, an deren Stelle er zwei Platten anbringt, die dem Winde, der sich auf der gewoͤlbten Platte sammelt, einen offenen Durchgang darbiethen. Da auf diese Weise ein rascher Zug sich oben am Schornsteine bildet, so entsteht in der Naͤhe desselben ein leerer Raum, und der Rauch wird auf diese Weise seinen Ausgang sehr schnell und leicht durch die obere Oeffnung des Schornsteines finden, dessen Zug dadurch ungemein verbessert wird. Er schlaͤgt ferner vor, an der Spindel, b, einen Triebstok anzubringen, der in einen anderen Triebstok auf einer horizontalen Spindel eingreift, und auf diese Weise zwei Windwaͤchter an zwei nahe gelegenen Schornsteinen durch dieselbe Windfahne in Bewegung sezt. Der Patent-Traͤger verfertigt die Platten und das Gestell zu dieser Vorrichtung aus Gußeisen, der Wohlfeilheit und Dauerhaftigkeit wegen: die Spindel und den Waͤchter aber aus geschlagenem Eisen, oder aus Kupfer. Er gesteht, daß aͤhnliche Vorrichtungen schon fruͤher angewendet werden; daß aber sein Windwaͤchter durchaus neuDiesen Windwaͤchter sah der Uebersezer schon vor 40 Jahren an dem Schornsteine eines Italiaͤners zu Wien. A. d. Ueb. ist.

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