Titel: Darstellung der Grundsäze meines neuen Dampfentwikelungsprincipes für Dämpfe von hoher Pressung und ihrer Benuzung als bewegende Kraft. Von Dr. Ernst Alban.
Autor: Dr. Ernst Alban [GND]
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XCII., S. 337
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XCII. Darstellung der Grundsaͤze meines neuen Dampfentwikelungsprincipes fuͤr Daͤmpfe von hoher Pressung und ihrer Benuzung als bewegende Kraft. Von Dr. Ernst Alban. Alban's Darstellung der Grundsaͤze meines neuen Dampfentwikelungsprincipes. Je mehr Theorie und Erfahrung die Vortheile der Anwendung hochdruͤkender Daͤmpfe auf Dampfmaschinen zu bestaͤtigen scheinen,Bernoulli's Anfangsgruͤnde der Dampfmaschinenlehre, S. 41. – Mercure technologique. Mai 1823. S. 115. – Oliver Evans manuel de l'ingenieur mécanicien constructeur de machines à vapeur, article III. – Dingler's polytechn. Journal, Bd. XI. S. 468. Bd. VI. S. 144. um so wuͤnschenswerther ist es, eine Hochdrukmaschine zu besizen, worin nicht allein alle Vortheile bei Entwikelung und Anwendung dieser Daͤmpfe so vollkommen als moͤglich erreicht, sondern auch Daͤmpfe von sehr hoher Spannung und Temperatur ohne irgend eine Gefahr erzeugt und benuzt werden koͤnnen. Und kann eine solche Maschine in ihrer Construction einfach und dauerhaft dargestellt und zugleich ohne große Umstaͤnde und Kosten im Gange erhalten werden, so daß sie bei ihrer Anwendung alle Bequemlichkeiten in sich schließt, die die alten Maschinen gewaͤhren, so ist eine große und wichtige Aufgabe geloͤset, deren Folgen fuͤr die Zukunft vielleicht nicht zu berechnen sind. Viele Physiker und Mechaniker haben sich dahin erklaͤrt, daß die Ausfuͤhrung einer solchen Maschine mit unuͤbersteiglichen Hindernissen verbunden sey, und manche zum Theile sogar eine unbezwingliche Abneigung auf das Hochdrukmaschinenprincip geworfen.Einer von diesen ist der Hr. v. Baader in Muͤnchen. (siehe dessen Bemerkungen uͤber die von Hrn. v. Reichenbach angekuͤndigte Verbesserung der Dampfmaschinen und die Anwendung derselben auf Fuhrwerke.) Es ist bisher aber schon vieles ausgerichtet worden, und große, unuͤberwindlich scheinende Hindernisse sind in der Welt durch Kenntnisse, Muth, Vertrauen und Standhaftigkeit besiegt worden, deren Ueberwindung theoretisch und praktisch nicht zu berechnen war, und deren Besieger sich zuerst nicht selten den Namen eines Projectenmachers, der uͤber Chimaͤren bruͤtet, erwarb.Ein auffallendes Beispiel hat uns hier Oliver Evans Lebensgeschichte geliefert. (siehe dessen Manuel, S. 16.) Der Mensch, den die Vorsehung mit so unendlich vielen Gaben ausgeruͤstet, sollte nie den Muth zu fruͤh aufgeben, da, wo es sich um Befoͤrderung einer großen und wichtigen Angelegenheit handelt, und um so weniger den seiner Bruͤder verdammen und anfeinden, der den Muth hat, seine Kraͤfte daran zu versuchen. Moͤge man mich schonend beurtheilen, wenn ich mich an ein Unternehmen wagte, was so große Kraͤfte von Seiten desjenigen fordert, der sich daran gibt, und mir das nicht zur uͤbermaͤßigen Ueberschaͤzung meiner Faͤhigkeiten anrechnen, was bloß ein innerer Trieb und eine Vorliebe fuͤr ein wichtiges Princip bei mir ist. War ich bisher, in dem Zeitraume von 3 bis 4 Jahren, auch noch nicht so gluͤklich, den besten und kuͤrzesten Weg zum Ziele zu entdeken, so habe ich hoffentlich in diesem Zeitraume schon manches geleistet, was die Zufriedenheit der Kenner verdienen duͤrfte; wenigstens meine ich in der vorliegenden Darstellung meiner Bemuͤhungen nicht unzubeachtende Beweise geliefert zu haben, daß die Ausfuͤhrung einer Hochdrukmaschine in dem obigen Sinne nicht so sehr mehr zu den frommen Wuͤnschen gehoͤre, als man zum Theile bisher glaubte. Einen Theil der groͤßten Schwierigkeiten bin ich so gluͤklich gewesen, auf eine Weise zu beseitigen, die gewiß allen Erwartungen und Forderungen entspricht, und so ich noch ein Weilchen zu leben habe, wird mein Eifer fuͤr die Sache gewiß noch manches Hinderniß besiegen, an dem bisher meine Kraͤfte scheiterten. Nur an Versuchen darf es nicht fehlen, denn je mehr Versuche, desto mehr Fortschritte. Wenn auch so mancher derselben fehlschlaͤgt, so gibt er so nicht selten Gelegenheit zu bessern Ansichten uͤber eine Sache, und diese fuͤhren wieder zu zwekmaͤßigern Maßregeln. Hinter dem Studiertische kann wohl eine Erfindung gebohren, aber nicht ausgebildet werden. Die Menge der fehlgeschlagenen Versuche ist kein Beweis fuͤr die Unmoͤglichkeit der Ausfuͤhrbarkeit eines Unternehmens, wenn sie gleich immer die Schwierigkeit desselben beurkundet. Man beurtheile nicht immer eine Sache nach dem anfaͤnglichen Erfolge; denn dann wird mancher Erfinder vor der Zeit verkannt. Dieß ist aber der gefaͤhrlichste Umstand fuͤr einen Kuͤnstler, der in seinen Bemuͤhungen nicht allein durch Lust und Liebe geleitet wird, sondern auch in der Anerkennung seiner Verdienste seinen groͤßten Lohn zu finden hofft. Die Vortheile, die ich bei meinen Verbesserungen des Hochdrukmaschinenprincipes beabsichtigte, und deren Erreichung ich mir vorzuͤglich zur Aufgabe machte, betrafen folgende 6 Puncte. 1) Ich wollte die Dampfmaschinen einfacher, sowohl in Hinsicht ihrer Construction als Behandlung darstellen;. 2) Ich wollte sie auf einen kleinen Raum beschraͤnken; 3) Ihr Gewicht vermindern; 4) Ihre bisherige Kostspieligkeit in Anschaffung und Erhaltung sehr zu verringern suchen; 5) Die bei ihrer Anwendung obwaltende Gefahr heben, und endlich 6) die zum Betriebe derselben noͤthige Feuerung bis auf ein Minimum bringen. Man wird nicht in Abrede stellen, daß eine treue Erfuͤllung dieser 6 Puncte ein großes Feld von Schwierigkeiten darbiethet, und wirklich im ersten Augenblike unmoͤglich scheinen moͤchte, wenn man einen Blik auf die bisherigen Dampfmaschinen wirft, und erwaͤgt, wie weit alle noch von diesem Ziele entfernt sind. Manche dieser Puncte scheinen sich auch bei ihrer Ausfuͤhrung gerade entgegen zu stehen, so daß nicht selten die Erfuͤllung des einen die der uͤbrigen mehr oder weniger verhindert, daher eine nicht unbedeutende Umsicht und eine nicht ganz geringe Gewandheit bei der Verbesserung dieser nuͤzlichen Maschinen erfordert wird, und Eifer und Ausdauer zur Erreichung eines erfreulichen Zieles nicht fehlen duͤrfen. Und doch ist die Erfuͤllung aller 6 Puncte stets das Ziel, was der wahre Verbesserer im Auge behalten muß. Einseitigkeit fuͤhrt hier zu den groͤßten Irrthuͤmern und zu den verderblichsten Mißgriffen. Die Geschichte der Dampfmaschinen gibt hiervon die merkwuͤrdigsten Beweise. Waͤhrend die meisten Verbesserer nur die Verminderung der Feuerung vor Augen hatten, wurden die Dampfmaschinen zu den kuͤnstlichsten, zusammengeseztesten, colossalsten und theuersten Maschinen unserer Zeit. Diese Leute bedachten nicht, daß durch die Vergroͤßerung des Anlagekapitals, vorzuͤglich bei kleineren Maschinen, oft mehr Kosten verschwendet werden, als durch eine noch einmahl so starke Feuerung geschehen waͤre.Es scheint mir dieser Punct vorzuͤglich in Hinsicht auf Deutschland Gewicht zu haben, wo in der Regel die meisten Unternehmer durch die ersten bedeutenden Anlagskosten der Dampfmaschinen abgeschrekt werden, in so ferne diese Maschinen waͤhrend der Zeit ihrer Errichtung ungeheure Summen kosten, ohne im geringsten fuͤr den Augenblik etwas zu verguͤten, da doch, sobald sie in Arbeit getreten sind, sie auch zugleich wieder verdienen, was sie an Feuerung verzehren. Zum Theile sind aber auch durch zu hastige Verfolgung dieses Zieles neue Beduͤrfnisse fuͤr die Maschine herbeigefuͤhrt, deren Bestreitung den Nachtheil einer etwas groͤßern Feuerung bei weitem uͤberwiegt.So gebrauchen z.B. die Woolf'schen Maschinen, obgleich sie an Feuerung sparen, dafuͤr wieder viel mehr Fett als die Watt'schen. (siehe H. Weber's Gewerbsfreund, 1. Theil, 1. Heft, S. 72 und 73.) Daß die Hochdrukmaschinen dem erwuͤnschten Ziele am naͤchsten stehen, ist nach meiner vorausgeschikten Beleuchtung ihrer Vortheile wohl keinem Zweifel unterworfen; und da, wie ich dort erwiesen, diese Vortheile wachsen, in je groͤßerer Spannung die Daͤmpfe in diesen Maschinen entwikelt und verwandt werden, so mußte es meine erste Sorge seyn, diese Daͤmpfe sowohl mit Bequemlichkeit, mit Ersparung an Apparaten und Raum, so wie mit Verbannung aller moͤglichen Gefahr zu entwikeln, als auch in der Maschine in dem Grade der Spannung wirken zu lassen, als es die erhoͤhte Temperatur sehr hochdruͤkender Daͤmpfe nur irgend gestattet. Ich verband mit diesen Verbesserungen eine moͤglichst ausgedehnte Anwendung des Expansionsprincips, suchte die Dampfdichtheit sowohl der unbeweglichen als beweglichen Theile der Maschine durch so viel moͤglich einfache, und mit wenigen Kenntnissen und Aufmerksamkeit in Ordnung zu erhaltende Mittel vollkommen zu machen, suchte alle bisherigen Hindernisse des Ein- und Ausstroͤmens der Daͤmpfe in die arbeitenden Cylinder so viel moͤglich wegzuraͤumen, und die zu diesem Zweke dienenden Steurungsapparate in eine Verfassung zu bringen, bei welcher sie selbst in der großen Hize sehr hochdruͤkender Daͤmpfe ihren Dienst ohne großen Kraftaufwand und dadurch entfahrende Erschuͤtterung und ZerstoͤrungMit diesem Theile meiner Dampfmaschine, der im ersten Augenblike die schwierigste Aufgabe zu seyn scheint, war ich sehr bald in Ordnung. Noch ehe meine Dampfmaschine zur Ausfuͤhrung kam, zeigte ein richtiges praktisches Gefuͤhl mir schon den besten Weg, so daß ich nachher an meiner anfaͤnglichen Steuerung durchaus nichts Wesentliches zu aͤndern gefunden habe, indem sie ihrem Zweke stets vollkommen entsprach. – Welche Irrwege hat Hr. Perkins hier durchwandert, welche praktische Mißgriffe gethan; und kann man sagen, daß er jezt mit diesem Theile seiner Maschine am Ziele sey? – Ich glaube es nicht, so hoch er sich juͤngstens dessen auch ruͤhmt. (siehe technical Repository, October, 1827. S. 249. Dingler's polytechn. Journ. Bd. XXVI. S. 388.) der Maschine sicher, genau und andauernd gut verrichten, half allem Dampfverluste bei der Kolbenbewegung in der Steurung und in der Maschine selbst ab, und verwarf endlich alle bisher uͤblichen und colossalen Apparate, die theils die Masse der zu bewegenden Theile, theils die Reibung und die Erschuͤtterung der Maschine auf eine schaͤdliche Weise vermehren. Bei der Ausfuͤhrung einer Entwikelung und Anwendung sehr hochdruͤkender Daͤmpfe lag aber die groͤßte Schwierigkeit in der Entfernung der Gefahr. Diese war um so schwieriger, als ich sie durch die moͤglichste Steigerung des Druks der Daͤmpfe auf den hoͤchsten Gipfel hob. Daher mußte ich zu außerordentlichen und bisher noch ungewoͤhnlichen Mitteln meine Zuflucht nehmen. Die Grundsaͤze, von welchen ich dabei ausging, waren in Kurzem folgende: 1) Ich wollte dem eigentlichen Entwikelungsapparate einen so kleinen Umfang und eine so geringe Ausdehnung als moͤglich geben, auch seine Form so einrichten, daß er der Gewalt sehr hochdruͤkender Daͤmpfe auf das vollkommenste Widerstand zu leisten im Stande sey. Bei der Roͤhrenform der Hochdrukmaschinenkessel war nach bekannten Erfahrungen und selbst der Theorie nach die groͤßte Sicherheit zu erwarten. Kleiner Umfang und geringe Ausdehnung des Apparates vertrugen sich aber nicht mit der noͤthigen Feuerberuͤhrungsflaͤche, die nach der Groͤße einer bezwekten Dampfentwikelung immer ihre bestimmte Ausdehnung haben muß, wenn der Apparat wirklich etwas leisten, und kein Spielwerk seyn soll.Dieser Grundsaz ist von den meisten neuern englischen Verbesserern groͤßtentheils ganz vernachlaͤßigt worden, und wie ich mich zum Theile waͤhrend meines laͤngern Aufenthaltes in England uͤberzeugt habe, aus dem Grunde, weil sie ihn nicht kennen. Einen auffallenden Beweis hiervon haben Hr. Perkins und Hr. Mac Curdy bei ihren Steamgenerators gegeben, weswegen der erstere Hrn. Prechtl's scharfe Ruͤge (siehe Gilbert's Annalen der Physik, Jahrgang 1824, Stuͤk 2. S. 227 etc.) auch wohl verdient hat. Woher kommt aber diese Unwissenheit in einem Lande, wo die Dampfmaschinen und ihre Fabrication so große Fortschritte gemacht haben? – Weil die meisten der jezigen englischen Engineer's nur handwerksmaͤßig nach Tafeln arbeiten, die die Erfinder der Dampfmaschine fuͤr die Construction ihrer Maschinen lieferten, und weil der groͤßte Theil nicht weiß, warum er so arbeitet oder nicht. Die Dampfmaschinen-Kesselfabrication ist groͤßtentheils in den Haͤnden eigener Kesselschmiede, die ihre Kessel nach den in den Tafeln vorgeschriebenen Maßen bauen, unbekuͤmmert, warum so und nicht anders. Ein Beweis von dem Dunkel, was in England in Hinsicht dieses Grundsazes in den Koͤpfen der jezigen Engineer's waltet, gibt Brunton's compendium of mechanics' S. 110, wo dieser Mann die Groͤße der Leistungen eines Dampfkessels, theils nach seinem kubischen Inhalte, theils nach der Groͤße des Wasserspiegels darin bestimmt, und die Hauptsache, worauf es ankommt, vergißt. Dieserhalb habe ich mich auch nicht wundern duͤrfen, wenn manche Engineer's und wissenschaftliche Leute in England mir einwarfen, ein Kessel muͤsse einen bestimmten kubischen Inhalt und Wassergehalt haben, um Dampf zu entwikeln, weßhalb mein Generator, der von beiden so viel wie gar nichts hatte, keine Leistungen verspraͤche. Wenn Hr. Mac Curdy glaubte, daß eine stark erhizte Metallflaͤche bei kleinen darauf gesprizten Wasserportionen so bedeutend viel mehr leisten koͤnne, als er in seiner ersten Bekanntmachung (Register of arts and sciences, Febr. 5, 1825) erzaͤhlt, so war er uͤber die Hauptsache so gut im Irrthume, als Hr. Perkins es ist, der da waͤhnt, stark erhiztes Wasser zerplaze bei einer Temperatur von 500° Fahrenh. gleich im Dampf von hoher Pressung, wenn es nur Raum haͤtte, und Wasser sey leicht, mit weniger Brennmaterial, und durch kleine Feuer-Beruͤhrungsflaͤchen in dem Grade erhizt, daß es gleich und ohne Zutritt von neuer Waͤrme zu Dampf werden kann. Ich fuͤrchte sehr, daß, wenn die vielen der wissenschaftlichen Leute, die heutiges Tages der guten und bewaͤhrten Black'schen Theorie von der latenten Waͤrme zum Troze noch an dieses Zerplazen des Wassers glauben, die Versuche daruͤber anstellen wollten, die ich vornahm, in ihren Koͤpfen bald das ganze Zerplazungsprincip in Dampf zerplazen wuͤrde.Ich machte die Versuche mit einem eigends dazu gebauten Apparate, demselben, dessen ich spaͤter noch oͤfter Erwaͤhnung thun werde, unter sehr hohem, mittlern und niederem Druke, aber ich konnte weder ein stoßweises mit den Huben der Drukpumpe gleichzeitiges Auspressen des Wassers aus dem Ventile bewirken (die Erklaͤrung hiervon weiter unten), noch sah ich alles ausgetriebene Wasser in Dampf verwandelt. Ich ließ das Wasser theils in die freie Luft, theils in einen verschlossenen Raum treten, wo es, wie in der Perkins'schen Maschine unter etwas niederem Druke, als dem im Erzeuger, gehalten wurde, aber ohne Hrn. Perkins Angaben bestaͤtigt zu finden. Ich sah zwar immer einen Theil dieses Wassers sich in Dampf verwandeln, aber daraus keine weitern Resultate hervorgehen, als die schon bekannten, daß naͤmlich:1) Dem bei der Zerplazung in Dampf uͤbrig bleibendem Wasser, wenn dieses Zerplazen unter dem gewoͤhnlichen Druke der Atmosphaͤre geschah, stets aller Waͤrmestoff bis auf 212° Fahr. entzogen sey;2) Daß sich um so mehr Wasser in Dampf verwandle, je hoͤher die Temperatur desselben im Erzeuger, und um so niedriger der Druk in dem Raume war, worin die Verwandlung desselben Statt fand.Es bestaͤtigte mir diese Erscheinung zwar die von so vielen Physikern aufgestellte Vermuthung, daß Wasser bei einem bestimmten Temperaturgrade sich endlich ganz in Dampf verwandeln wuͤrde, wenn man es dem Druke der Atmosphaͤre aussezte, uͤberzeugte mich aber auch im Gegentheile, daß diese Temperatur weit hoͤher, als die von 400° bis 500° Fahr., die Hr. Perkins seinem Wasser geben will, seyn muͤsse, und daß Wasser von lezterer Temperatur ohne Hinzutritt eines großen Antheils neuer Waͤrme in keinen Dampf von beinahe gleicher Hize zerplazen koͤnne. Daß die entweichenden Portionen Wassers dem im Generator zuruͤkbleibenden diesen Antheil Waͤrmestoff entziehen sollten, ist als durchaus falsch durch meine Versuche dargestellt worden, die Nothbruͤke, die manche Physiker, um Hrn. Perkins Pseudoprincip mit der alten Black'schen Theorie in Einklang und Verbindung zu bringen (siehe Dingler's polytechnisches Journal Bd. XII. S. 5, unten), also nicht haltbar. Ich habe nie an Hrn. Perkins Princip glauben koͤnnen. Gleich nach den ersten Nachrichten davon, habe ich im December des Jahres 1823 dem Hrn. Geh. Oberbergrath Karsten in Berlin bei Gelegenheit der Einsendung einer Abhandlung an ihn, betreffend mein damahls schon von mir erfundenes Dampfentwikelungsprincip, meine Gruͤnde dagegen ausfuͤhrlich auseinander gesezt, und wunderte mich nicht wenig, wie viele Physiker auch in Deutschland Hrn. Perkins Theorie annahmen, und wie nur zwei, Hr. Prof. Gilbert (in seinen Annalen 1823, Stuͤk 10, S. 134.), und Hr. Professor Schmidt in Gießen (siehe ebendaselbst, 1823, Stuͤk 12) sich dagegen oͤffentlich aussprachen. Bis jezt hat Hr. Perkins aber auch noch keinen Beweis dieser Theorie gegeben, so also den alten wuͤrdigen Black noch nicht besiegt. Er hat mir selbst eingeraͤumt, daß seine Zerplazung des Wassers nicht vollkommen sey, weßhalb er an seinem neuen Generator denn auch wohl dieses Wasser noch durch sehr erhizte wasserleere Roͤhren gehen laͤßt; um es hier ganz zu verdampfen. Wenigstens sollte ich glauben, daß dieß seine Meinung ist, und daß er nur aus Furcht sein Patent zu verlieren, nicht mit derjenigen Wahrheit hervorgeht, die ihm doch bei seinen vielen Versuchen in die Haͤnde gegeben seyn muß. Schon an seinem zweiten Erzeuger mit geschmiedeten eisernen Roͤhren verraͤth er die Unrichtigkeit seines Princips durch seine Anordnung des Recipienten, den er, wie er sagte, rothgluͤhend erhielt, und in dem er das Wasser in Dampf zerplazen ließ. Die Art und Weise, wie er in seinem neuesten Patente (siehe Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1827. S. 307, – Dingler's polyt. Journal Bd. XXVI. S. 378.) die Zugabe der erwaͤhnten wasserleeren Roͤhren zu seinem Generator bemaͤntelt, ist mir hoͤchst merkwuͤrdig gewesen, und noch merkwuͤrdiger das, daß er, um sich nicht in Widerspruͤche zu verwikeln behauptet: er versorge den Recipienten seines Generators mit Wasser durch die Speisepumpe. Ich muß dieser Angabe geradezu widersprechen, da von seiner Speisepumpe, wie ich mich wohl mehr denn 20 Mahl selbst uͤberzeugt habe, nur eine einzige Roͤhre, und zwar zu der ersten Roͤhrenlage des Generators fuͤhrte, und anderweitige Speisepumpen nicht zugegen waren. Eine Versorgung des Recipienten hat er uͤbrigens durchaus nicht noͤthig, indem dieser von dem Generator aus hinreichend damit versehen wird, und zwar in dem Maße, daß oft Wasser noch abgelassen werden muß, oder auch in die Maschine mit uͤbergeht, wie ich mehrmahls selbst gefunden habe. Ich sah einmahl waͤhrend eines momentanen Stillstandes der Maschine sogar Wasser mit Daͤmpfen zum Sicherheitsventile herausfahren, der Recipient war also sogar zu einer Zeit damit uͤberladen, wo die Wirkung der Drukpumpe cessirte. Wie kann uͤberhaupt, wenn Hrn. Perkins Princip richtig ist, die Maschine bei cessirender Wirkung der Drukpumpe fortarbeiten? wie kann bei ihrem Anhalten und gleichzeitigen. Stillstande der Drukpumpe der Dampf zum Sicherheitsventile herausfahren, da Hr. Perkins nach seiner Behauptung nur Dampf erzeugt, wenn er durch Huͤlfe der Drukpumpe Wasser aus der ersten mit Wasser gefuͤllten Roͤhrenlage seines. Generators in die wasserleeren Roͤhren treibt, und es hier in Dampf zerblizen laͤßt? (einer seiner prahlerischen aber nichts sagenden Redensarten). Vorzuͤglich wunderbar klingt aber seine Behauptung, daß er den so erzeugten Dampfbliz in den wasserleeren Roͤhren mit Waͤrmestoff uͤbersaͤttige, um ihn im Wasser des Recipienten wieder zu saͤttigen. Warum uͤbersaͤttigen und dann wieder saͤttigen, da er gleich saͤttigen, und dadurch seine lezten wasserleeren Roͤhren vor baldiger Zerstoͤrung sichern kann, indem er sie bei regelmaͤßiger Verdampfung von Wasser darin selbst bei einem Druke von 50 Atmosphaͤren nicht rothgluͤhend finden wird. Uebrigens hat Hr. Perkins diese Roͤhren auch wohl nur beim ersten Anheizen in diesem Zustande gesehen, und nicht so waͤhrend der Arbeit der Maschine.Die Wirkung des neuesten Perkins'schen Generators ist physikalisch richtig erklaͤrt folgende: Das in die obere Roͤhrenlage gefoͤrderte Wasser beginnt schon in dieser zu verdampfen, die entwikelten Daͤmpfe heben die beladene Klappe und stroͤmen mit Wasser vermischt in die wasserleere Roͤhrenlage, hier wird das noch nicht verdampfte Wasser vollends verdampft, und das noch zuruͤkbleibende geht in den Recipienten uͤber, und erzeugt und unterhaͤlt hier den Wasservorrath in demselben. Foͤrdert die Speisungspumpe zu viel Wasser in den Generator, so geht zu viel unverdampft in den Recipienten uͤber, und muß abgelassen werden. Zu dieser Erklaͤrung passen und fuͤr dieselbe stimmen alle Phaͤnomene, alle Thatsachen, die ich in meinem fruͤhern Aufsaze uͤber Hrn. Perkins neue Maschine treu berichtet, und deren ich noch spaͤter wieder Erwaͤhnung thun werde. Sollte Hr. Perkins bisher noch nicht zu dem Gefuͤhle der Richtigkeit dieser meiner Erklaͤrung gekommen seyn, so wird es bald Zeit, daß er sich von groben physikalischen Irrthuͤmern frei mache, und das Licht der Wahrheit erblike.Was bleibt nun aber hiernach Neues an dem Perkins'schen Dampfentwikelungsprincip? Ist es nicht ganz das von Badcock, Mac Curdy, Seaward, Planton, Hill und Burstall, Hawkins etc.? Doch in der Folge mehr hieruͤber, und zugleich den Beweis. –Es ist aber auch ohne Zweifel, daß Hrn. Perkins Generatoren bis jezt durchaus die Wunder noch nicht gethan haben, die er anfangs seinem neuen Dampfentwikelungsprincipe, selbst bei dessen Anwendung auf die gewoͤhnlichen Kessel der Watt'schen Maschinen zuschrieb. Allen Maschinen, die derselbe bisher gebaut hat, ist immer gleich der Athem ausgegangen, weil sie nicht Dampf genug hatten, um die von ihm berechnete Kraft hervorzubringen, und Dampf werden sie nie genug gewinnen, so lange Hr. Perkins seinen Generatoren keine groͤßere Feuerberuͤhrungsflaͤche gibt, und nicht die Waͤnde derselben von geringerm Metallgehalte baut. (siehe Gilbert's Annalen am oben angefuͤhrten Orte.)Ich habe in einem fruͤhern Berichte uͤber Hrn. Perkins Maschine in den St. Catharinendoks in London gezeigt, wie der Generator derselben, der nach Hrn. Perkins mehrmahligen muͤndlichen Aeußerungen gegen mich und andere, genuͤgend fuͤr ein 60 Pferde kraͤftige Maschine seyn sollte, bei starker Feuerung nur eine Leistung von 12 Pferden an einer Maschine hervorzubringen im Stande war, deren Kraft auf die von 30 Pferden von ihm nach mehrfachen oͤffentlichen Ankuͤndigungen kalkulirt wurde. Es ist dieß um so mehr zu verwundern, da dieser Erzeuger doch eine Feuerberuͤhrungsflaͤche von beinahe 150 Quadratfuß hatte, die bei einem gehoͤrig construirten gewoͤhnlichen Kessel einer gemeinen Hochdrukmaschine beinahe das Doppelte (vorzuͤglich in Ruͤksicht auf das dadurch zu verdampfende Wasserquantum) geleistet haben wuͤrde. Man sieht aber, wie sehr Hr. Perkins seine Ansichten herabstimmt. Seinem ersten Erzeuger gab er aber fuͤr die Leistung von 10, ja wie er oͤffentlich geaͤußert (siehe Dingler's polytechn. Journal Bd. XII. S. 7.) von 30 Pferdekraͤften nur 9 bis 10 Quadratfuß Feuerberuͤhrungsflaͤche, waͤhrend er diesem lezten fuͤr die kalkulirte Leistung von 30 Pferden 150 derselben gegeben hat. Um diese noͤthige Ausdehnung zu gewinnen, mußte ich bei Roͤhrenentwiklern eine sehr große Menge enger Roͤhren anwenden, die ihrer Laͤnge und der vielen noͤthigen Zusammensezungen wegen viel Raum und Kostenaufwand erforderten, aus welchen das Wasser bald heraussprudeltHr. Bramah in London erzaͤhlte mir, daß Griffith mit seinem patentirten Dampfwagen (siehe Dingler's polyt. Journ. Bd. XI. S. 185.), worauf er einen Roͤhrenkessel angebracht, darum nicht zum Zweke gekommen sey, weil das Wasser im Kessel immer uͤbergekocht, und in die Cylinder getreten sey. Das naͤmliche ist bei Hrn. Perkins zweitem Roͤhrengenerator aus geschmiedetem Eisen der Fall gewesen, wie mir meine Arbeiter in London, die groͤßtentheils in Perkins Werkstaͤtte gewesen waren, und wovon einer sogar diesen Generator und die dazu gehoͤrige Maschine bedient hatte, erzaͤhlten., und die dann, wenigstens stellenweise, leicht troken kochen, und schnell durch das Feuer zerstoͤrt werden, wenn nicht gehoͤrig Wasser nachstroͤmt. Hr. Perkins hat dieß bei seinem zweiten Generator, der aus geschmiedet eisernen Roͤhren construirt war, wirklich erfahren. Die einzelnen Roͤhren der leztern Ruͤksicht halber mit großen Behaͤltern, wie die meisten Erfinder von Roͤhrenkesseln gethanSiehe Hensel's Roͤhrenkessel (Gilbert's Annalen der Physik Bd. XXXI. S. 405.). Ferner Clark's Kessel (Dingler's polyt. Journal Bd. XII. S. 300.), in Verbindung sezen, woraus sie stets hinreichend Wasser empfangen, hieße aber wieder den Vortheil eines geringen Durchmessers der Generatoren aufgeben, und die Gefahr, der man durch Anordnung der engen Roͤhren aus dem Wege gehen wollte, wieder auf die bisherige Hoͤhe heben. Und endlich, wie wollte man eine so ausgedehnte Roͤhrenleitung von den erdigten und salzigten Concrementen saͤubern, die jedes Wasser absezt, und welchen Zeitverlust, welche Gefahr fuͤr die Beschaͤdigung der Roͤhren wuͤrde die Reinigung davon nicht herbeifuͤhren. Selbst die Anwendung von Saͤuren (siehe polyt. Journal Bd. XXII. S. 473.) wuͤrde hier um so mehr Hindernisse finden, je complicirter der Apparat ist. Wie schwierig die Aufstellung eines allen Forderungen genuͤgenden Roͤhrenkessels sey, beweist die Geschichte der Hochdrukmaschinen-Verbesserung dadurch, daß sie noch bis hieher keinen solchen aufzuweisen hat, obgleich hunderte ihren Erfindungsgeist und ihre Kenntnisse daran pruͤften.Hrn. Goldworthy Gurney's Roͤhrenkessel scheint in der neuern Zeit noch das meiste Gluͤk in England zu machen, obgleich mir seine Wirkung im Verhaͤltnisse zu seiner Feuerberuͤhrungsflaͤche zu gering scheint, und kein lebhaftes Feuer bei ihm anzuwenden ist, da er sonst auch troken kochen wuͤrde. Diejenigen Gurney'schen Kessel, die ich in London sah, hatten einen sehr großen Feuerplaz, und das Feuer brannte fast ohne allen Zug, ohngefaͤhr als in einem schlechten Camine. Die durch einen derselben betriebene Dampfmaschine, deren Kraft auf die von 6 Pferden angegeben wurde, drehte nur 2 bis 5 mittelmaͤßige Drehbaͤnke, zu deren Betrieb die Kraft von 1 bis 2 Pferden vollkommen hinreicht. Herr Gurney wendet 10 bis 12 Fuß lange geschmiedet eiserne Roͤhren von 3/4 Zoll aͤußern Durchmesser an. Er rechnet 5 solcher Roͤhren auf eine Pferdekraft. Seine Maschine hat einen schwingenden Cylinder und ein einfaches Zugventil (single slide). Die Kolbenstange dreht unmittelbar die Kurbel. Hrn. Gurney's Dampfwagen habe ich auf ebener Straße fahren sehen. Der Kessel wurde auf demselben mit Coaks geheizt, und lag ganz offen in einem Kasten des Wagens, so daß gar keine Zuͤge und kein Schornstein angebracht waren. Aus den 2 schwingenden und die Hinterachse durch ihre Kolbenstangen unmittelbar umtreibenden Cylindern bliesen die Daͤmpfe durch die Coaks, wodurch sie unsichtbar wurden, und ein Theil derselben wohl zersezt werden mochte. Nach genauer Beherzigung dieser Umstaͤnde wurde es mir klar, daß ich bei der Wahl eines zwekmaͤßigen Roͤhrenentwiklers nur dann mit Gluͤk verfahren wuͤrde, wenn ich ein Mittel entdekte, die Wirksamkeit seiner verdampfenden Oberflaͤche in dem Maße zu erhoͤhen, daß sie das 5– oder 6fache als bisher, und andauernd zu leisten im Stande sey, und hier verfiel ich auf jenes einfache Princip, welches in meinem Dampfentwikelungs-Apparate ausgefuͤhrt erscheint. Ich verband naͤmlich durch einen guten Waͤrmeleiter die zur Verdampfung bestimmte Oberflaͤche meines Generators mit einer ausgedehnten, der Wirkung des Feuers ausgesezten, die vermoͤge ihrer Ausdehnung im Stande war, das gehoͤrige Maß von Hize aufzunehmen. Ueber die Wahl eines solchen waͤrmeleitenden Medii war ich geraume Zeit nicht mit mir einig. Anfangs machte ich Versuche mit Oehl, aber ohne den auffallenden Erfolg, den mir ein noch in Rostock im Jahre 1822 angestelltes Experiment mit einer leichtfluͤßigen Metallmischung gab. Das Oehl war ein zu schlechter Waͤrmeleiter, und seine Anwendung schloß eine nicht unbedeutende Gefahr der Entzuͤndung bei zu starker Erhizung in sich, wobei zugleich durch seine dabei Statt findende Verdampfung ein oͤfterer großer Verlust desselben zu erwarten war. Bei dem Versuche mit der leichtfluͤßigen Metallmischung erfuhr ich, daß ich durch dieselbe bei einer Erhizung auf ohngefaͤhr 600° Fahrenh. die Wirksamkeit eines kleinen Entwiklers in dem Maße erhoͤhen konnte, daß er mir 3 bis 4 Mahl so viel Wasser verdampfte, als wenn ich ihn der Hize einer Schmiedeesse mit Geblaͤsefeuer aussezte. Ferner zeigten mir wiederholte Versuche, daß diese Steigerung seiner Verdampfungsfaͤhigkeit in einem gewissen Verhaͤltnisse stuͤnde zu der Feuerberuͤhrungsflaͤche, wodurch die leichtfluͤßige Metallmischung in dem sie enthaltenden Gefaͤße mit der Hize des Feuers in Contakt kam, und zwar so, daß diese Steigerung in Hinsicht ihrer Resultate noch diejenige Wirkung uͤberstieg, die ich erhalten haͤtte, wenn ich das im Entwikler verdampfte Wasser mit der Feuerberuͤhrungsflaͤche selbst in der Art, wie es in gewoͤhnlichen Kesseln geschieht, in Beruͤhrung gebracht haͤtte. Das plus in der Verdampfung des Wassers konnte ich keinem andern Umstande, als der vortrefflichen Waͤrmeleitungs-Faͤhigkeit der leichtfluͤßigen Metallmischung, welche ungefaͤhr aus 7 Theilen Blei, und einem Theile Zinn bestand, zuschreiben. Sie verschlukte die Hize begieriger, als Wasser, welches ein schlechter Waͤrmeleiter ist. Ich schmolz in diesem Apparate 150 Pfund von dieser Metallmischung mit einem Pfunde schlechter Steinkohlen in Zeit von einer halben Stunde, und die Absorbtion der Hize war so vollkommen, daß die blecherne Roͤhre, die von dem Ofen in den Schornstein leitete, nur eine unbedeutende Hize annahm. Ich bediente mich indessen, um dem Feuer in einem so kleinen Ofen gehoͤrig Luft zuzufuͤhren, eines kleinen Geblaͤses. Das Metallgefaͤß hatte ohngefaͤhr eine Feuerberuͤhrungsflaͤche von 2 Quadratfuß Hamburger Maßes, der eigentliche Entwikler ohngefaͤhr 70 Quadratzoll Verdampfungsflaͤche, und war im Stande ausdauernd in jeder Minute 6–8 Kubikzoll kalten Wassers in Dampf von 45 Atmosphaͤren Druk zu verwandeln. Es war mir nun einleuchtend, daß ein Roͤhrenentwikler in einer solchen Metallmischung aufgestellt, einen ganz andern Apparat abgeben wuͤrde, als im gewoͤhnlichen Feuer; denn a) das Ueberkochen des Wassers konnte ich dadurch bedeutend vermindern, daß ich sehr hohen Druk in demselben anwenden durfte. Die in den Roͤhren entwikelten Dampfblasen, als die Ursache des Uebersprudelns des Wassers hatten dann bei einem Druke von 45 bis 50 Atmosphaͤren auch nur den 45 bis 50sten Theil des Volumens derjenigen Blasen, die Dampf von atmosphaͤrischem Druke enthalten, trieben also in den Roͤhren keine so große Quantitaͤt von Wasser vor sich her, und zu denselben heraus. b) Das oͤftere in kleinen Roͤhren nicht zu vermeidende Trokenkochen in manchen Theilen derselben brachte nun keinen Nachtheil, da die leichtfluͤßige Metallmischung die zu starke oͤrtliche Einwirkung des Feuers auf diese Stellen der Roͤhren so gut wie aufhob, indem sie als guter und in einem fluͤßigen Zustande sich befindender Waͤrmeleiter die Hize, wie ich weiter unten zeigen werde, gleichmaͤßig in allen ihren Schichten vertheilt, wenn sie einmahl in Fluß ist, also ein uͤber alle Theile der Roͤhren moͤglichst gleichmaͤßig verbreitetes Bad bildet.Die Erfahrung, daß Hrn. Perkins geschmiedeter Roͤhrentwikler sehr schnell verbrannte, gibt einen Fingerzeig, daß er seine Roͤhren, troz der beladenen Ventils am Ende derselben, nicht voll Wasser hat halten koͤnnen. Waͤren sie naͤmlich stets mit Wasser gefuͤllt geblieben, so haͤtten sie so bald nicht verbrennen koͤnnen; denn in einer Temperatur von 500° bis 600° Fahren., zu welcher Hr. Perkins sein Wasser in dem Entwikler zu heizen vorgibt, koͤnnen keine duͤnnen eisernen Roͤhren zerstoͤrt werden. Wie derselbe uͤbrigens die Temperatur seines Wassers in den Roͤhren taxirt hat, ist mir unbegreiflich, da er keinen Thermometer gebraucht. Sein Zeiger gibt bloß den mechanischen Druk des Wassers in den Roͤhren an, ist aber durchaus kein Maßstab fuͤr die Temperatur desselben, indem dieser Druk des Wassers zugleich von seiner Ausdehnung durch die Waͤrme abhaͤngt, und in verschlossenen ganz damit gefuͤllten Gefaͤßen bei der ersten Erhizung leicht auf einen hohen Grad steigt, ohne daß die Temperatur des Wassers verhaͤltnißmaͤßig erhoͤht ist. Bei einem Versuche, den ich in Rostock uͤber diesen Gegenstand anstellte, zeigte sich, daß mein Manometer gleich nach Unterlegung des Feuers unter den Apparat auf 40 Atmosphaͤren zeigte, waͤhrend die Temperatur des Wassers erst auf 30° Reaumuͤr gebracht war, und daß sich die mit 45 Atmosphaͤren belastete Klappe bald darauf sogar hob, und Wasser aus dem Apparate ausfließen ließ. Die Wirkung konnte hier von nichts anderem, als von der Ausdehnung des Wassers durch die Waͤrme entstehen.Kochten Hrn. Perkins Roͤhren leer, so ist unfehlbar sein Princip falsch; es erzeugten sich aber Daͤmpfe in den Roͤhren vor der beladenen Klappe, und dieser Proceß ist allerdings nicht zu vermeiden, wenn die Hize des Wassers in den Roͤhren uͤber den Grad steigt, den es unter dem Druke von 50 Atmosphaͤren anzunehmen vermag. Durch vielfaͤltige Versuche unter verschiedenem Druke des Wassers und unter verschiedenen Temperaturen habe ich naͤmlich gefunden, daß Wasser, was auf die Perkins'sche Methode in Gefaͤßen erhizt wird, Daͤmpfe innerhalb des Gefaͤßes zu entwikeln beginnt, sobald es die Temperatur uͤberschreitet, die dem Druke entspricht. Man lasse mich hier etwas ausfuͤhrlicher reden.Wenn Wasser unter irgend einem Druke in einem Gefaͤße kocht, das nicht ganz mit Wasser gefuͤllt ist, so entweichen dann erst die Daͤmpfe aus dem Ventil, das den Druk im Kessel bestimmt und unterhaͤlt, wenn sie eine Elasticitaͤt erreicht haben, die den Druk des Ventils uͤberwiegt, und nun findet sich, wie bekannt, daß diese Daͤmpfe bei verschiedenen Elasticitaͤten verschiedene entsprechende Temperaturen annehmen, und daß die Temperatur des Wassers im Kessel stets mit der Temperatur der entwikelten Daͤmpfe gleichen Schritt haͤlt, die auf dasselbe in dem Kessel zuruͤkdruͤken, d.h., wenn diese daraus auf gewoͤhnliche Weise entwikelt werden. Die Dampfentwikelung aus diesem Wasser unter dem hohen Druke beginnt erst constant zu werden, wenn die gesezliche Temperatur uͤberschritten wird, die den Daͤmpfen zukommt, welche das Ventil luͤften, und bei demselben ausstroͤmen; so wie Wasser unter dem Druke der Atmosphaͤre erst Daͤmpfe erzeugt, wenn mehr Waͤrme zustroͤmt, als noͤthig ist, um es auf 212° Fahrenh. zu erheben und zu erhalten. Der naͤmliche Vorgang findet Statt in ganz mit Wasser gefuͤllten und erhizten Gefaͤßen. Gesezt es gehoͤrten Daͤmpfe (d.i. mit Wasser gehoͤrig saturirte) von 400° Fahrenh. dazu, um ein Ventil von 35 Atmosphaͤren beladen zu oͤffnen, so wird das Wasser bis auf diese Temperatur im Gefaͤße in seinem Zustande als Wasser verbleiben, weil der Druk die Entwikelung der Daͤmpfe verhindert; bei Ueberschreitung dieser Temperatur werden sich aber troz des Druks aufs Wasser, Daͤmpfe innerhalb des Raumes des Gefaͤßes zu bilden anfangen, indem der Druk nicht hinreicht, die Dampfbildung in einer hoͤhern Temperatur, der als solcher ein groͤßerer Gegendruk auf das Ventil entsprechen muͤßte, zu hindern. Der Druk eines solchen Ventils ist also durchaus nicht von jenem Druke verschieden, den die Daͤmpfe auf das Wasser eines Kessels ausuͤben. Ich bin hieruͤber durchaus im Reinen, fuͤhlte diese Wahrheit auch gleich bei den ersten Nachrichten uͤber das Perkins'sche Princip und ihre Wichtigkeit als Einwurf dagegen. Zahlreiche Versuche, die ich mit obigem Apparate und unter allen moͤglichen Temperaturen und Druk von 1 1/2 bis 50 Atmosphaͤren anstellte, gaben immer die naͤmlichen Resultate. Bei diesen Versuchen fanden naͤmlich immer folgende Erscheinungen Statt.Sobald ich das kupferne sehr starke Gefaͤß des Apparates nach seiner vollstaͤndigen Fuͤllung mit Wasser, und nach Belastung des Ventils uͤber ein Feuer brachte, so stieg binnen wenigen Minuten ein daran angebrachtes Manometer, was den Druk der Fluͤßigkeit in, dem Gefaͤße messen sollte, bis auf den Grad des Druks, der der jedesmahligen Belastung des Ventils entsprach; eine Folge der Ausdehnung des Wassers durch seine beginnende Erwaͤrmung. Sobald jener Grad des Drukes erreicht war, oͤffnete sich das belastete Ventil, und es floß Wasser in einem fortgehenden Strome ab. Die Untersuchung dieses Wassers gab, daß es eine hoͤchst geringe Temperatur, ohngefaͤhr die von 90° bis 100° Fahr. besaß. Dieses Abfließen von Wasser dauerte gleichmaͤßig fort, und das Wasser zeigte eine allmaͤhlig zunehmende Temperatur. Ein sehr starkes Glasrohr an dem Apparate zur Pruͤfung des Wasserstandes im Gefaͤße stellte mir dasselbe als noch immer voͤllig mit Wasser gefuͤllt dar. So wie die Temperatur des Wassers uͤber denjenigen Grad stieg, der dem Druke entsprach, womit das Ventil belastet war, so erschien Dampf an der Klappe, zuerst mit heißem Wasser gemengt, zulezt allein in einem gleichmaͤßigen Strome ausfahrend. Das Glasrohr zeigte alsdann immer einen entstandenen Dampfraum im Gefaͤße. Diesen fand ich um so kleiner, je schwerer das Ventil belastet war, und umgekehrt. Die Ursache davon lag in dem beginnenden Sieden der Fluͤßigkeit innerhalb des Gefaͤßes. Diese wallt naͤmlich um so mehr, und kocht um so eher uͤber, je niedriger der Druk ist, indem die im Wasser aufsteigenden und das Wallen desselben verursachenden Dampfblasen ein groͤßeres Volum bei Dampf von minderer als von hoͤherer Dichtigkeit und Elasticitaͤt annehmen. Das Herauskochen von Wasser aus dem Ventile mit den hervordringenden und innerhalb des Gefaͤßes gebildeten Daͤmpfen wurde immer durch die hinreichende Bildung eines, jedem Druke entsprechenden, Dampfraumes begraͤnzt.Man sieht hieraus, daß, wenn es mit Hrn. Perkins's Princip auch seine Richtigkeit haͤtte, jede Ueberhizung seines Apparates uͤber 400° oder 500° ihn zu einem gewoͤhnlichen Kessel machen wird, der seine Daͤmpfe innerhalb seines Raumes entwikelt, daß also das Wasser bei einer Belastung des Ventils mit 50 Atmosphaͤren nicht, wie viele Physiker und Techniker Hrn. Perkins nachgesprochen haben, gluͤhend werden kann, indem diesem Druke von 50 Atmosphaͤren ohngefaͤhr nur eine Temperatur von beinahe 500° Fahr. (nach Hrn. Professor Schmidt in Gießen von 175° Réaum. oder 465° Fahr.) zukommt, gluͤhendes Eisen aber eine Hize von 1070° Fahr. besizt. – Und wie will Hr. Perkins eine Ueberhizung des Wassers im Erzeuger, vorzuͤglich beim Anheizen desselben und bei einem momentanen Stillstande der Maschine erfahren und wie endlich verhuͤten? –Meine Versuche haben mir ferner aber auch gezeigt, daß der Apparat sich durch Hinzupumpen von Wasser nie wieder ganz mit solchem fuͤllen laͤßt, wenn dieser Act des Siedens darin einmahl eingetreten ist, und die Erhizung desselben durchs Feuer fortgeht, indem die entwikelten und zum Ventile ausblasenden Daͤmpfe jezt jeden Ueberfluß von Wasser wieder mit abfuͤhren, und durch das bewirkte Ueberwallen des Wassers sich einen constanten Dampfraum von nun an im Kessel oder Gefaͤße erhalten, es muͤßte denn das Hinzupumpen von Wasser in dem Maße Statt finden, daß das Kochen in dem Gefaͤße aufhoͤrt, und der ganze Apparat wieder unter diejenige Temperatur gebracht wird, mit der die Daͤmpfe zum Ventil ausstroͤmen, was eine gewoͤhnliche Speisepumpe nie vermag, da sie nur auf den Ersaz des Wassers berechnet ist, was verdampft, und jedem richtig construirten Dampfkessel wenigstens 4 bis 5 Mahl so viel Hize zugefuͤhrt wird, als noͤthig ist, um das in ihn gefoͤrderte Speisewasser auf die gesezliche Temperatur zu heben. Aus diesem leztern Grunde muß aber auch Hrn. Perkins Apparat sogleich zu einem gewoͤhnlichen Kessel werden, selbst wenn Hr. Perkins in der Kalkulation der Feuerberuͤhrungsflaͤche so weit gefehlt haͤtte, daß nur ein geringes Uebergewicht zwischen Zufuͤhrung von Hize durch das im Ofen angewendete Feuer und Entziehung von Waͤrmestoff durch das Speisewasser Statt faͤnde, und sein neues Princip zerfaͤllt also in ein Nichts.Ich bin aber auch durch meine eigene Erfahrung an seiner zulezt erbauten, und im Register of arts and sciences (Mai 12, 1827.) beschriebenen Dampfmaschine belehrt worden, daß Perkins's Erzeuger schon vor der beladenen Klappe Daͤmpfe entwikelt. Bei Naͤherung meines Ohres an diese Klappe habe ich naͤmlich stets ein fortwaͤhrendes gleichmaͤßiges Brausen wahrgenommen, was deutlich beweiset, daß Daͤmpfe und kein Wasser durch diese Klappe dringen. In lezterm Falle wuͤrde naͤmlich das Geraͤusch stoßweise und gleichzeitig mit den Huben der Drukpumpe haben Statt finden muͤssen. Dieses Brausen dauerte auch sogar bei cessirender Wirkung der Drukpumpe fort. Bei genauer Beobachtung des Gewichthebels der Klappe konnte ich auch nie eine stoßweise luͤftende Bewegung desselben bemerken. Daß Hrn. Perkins erste Generatoren von Glokengut am obern Theile, wo das Feuer des Ofens doch am wenigsten darauf wirken kann, immer den hoͤchsten Grad von Hize annahmen (London Journal of arts and sciences, vom Monat Mai 1824) deutet, ebenfalls auf das Vorhandenseyn eines Dampfraumes in demselben, indem dieser Theil bei der Beruͤhrung von Wasser an seinen innern Waͤnden eben keine hoͤhere Hize, als die untern, dem staͤrksten Feuer ausgesezten Stellen haͤtte annehmen koͤnnen.Uebrigens ist es aber auch nicht schwer, die nothwendige und wirkliche Verwandlung des in den Generator gefoͤrderten Speisewassers troz des Druks von 50 bis 60 Atmosphaͤren, worunter es, wie ich mich wohl 20 Mahl selbst uͤberzeugt, in dem Generator der neuesten jezt in den Catharinendocks arbeitenden Maschine gehalten wird, nach dem Vorausgeschikten aus dem Verhaͤltnisse zu beweisen, worin die per Secunde in demselben gefoͤrderte Wasserquantitaͤt zu der Feuerberuͤhrungsflaͤche derjenigen seiner Roͤhren steht, worin dieses Wasser unter Druk erhizt wird.Wenn naͤmlich diese Roͤhren, deren Anzahl sich auf 20 belaͤuft, uͤber 1 1/2 Zoll innern Durchmesser, folglich einen innern Umfang von ohngefaͤhr 5 Zoll haben und eine Laͤnge von 40 Zollen (bei 4 Fuß Laͤnge) dem Feuer des Ofens ausgesezt sind, so ergibt sich hieraus fuͤr jedes Rohr eine innere, dem Wasser darin Hize mittheilende Oberflaͤche von5 × 40 = 200 Quadratzollen = 1,39 Quadratfußenfuͤr alle 20 Roͤhren also von1,39 × 20 = 27,80 Quadratfußen.Da die aͤußere Feuerberuͤhrungsflaͤche dieser auswendig prismatisch geformten Roͤhren indessen weit groͤßere Dimensionen hat, indem die Breite jeder ihrer 4 Seiten 5 Zoll, der Umfang derselben also 20 Zoll betraͤgt, und die ganze der Wirkung der Flamme ausgesezte Flaͤche hiernach an dem einzelnen Rohre auf20 × 40 = 800 Quadratzoll = 5,5 Quadratfuß,die aller 20 Roͤhren zusammen aber auf 110 Quadratfuß sich belaͤuft, so kann bei dem großen Uebergewichte in der Groͤße der Feuerberuͤhrungsflaͤche der wirklich erreichte Effekt in Hinsicht der Hizemittheilung aus Wasser wenigstens so angenommen werden, als wenn uͤber 2/3 der aͤußern Feuerberuͤhrungsflaͤche die Beruͤhrung zwischen Feuer und Wasser vermittelte, 80 Quadratfuß also wirklich zur Erwaͤrmung des Wassers operirten.Wenn nun erwiesen ist, daß 20 Quadratfuß solcher wirklich operirenden Flaͤche an einem Siedekessel in jeder Sekunde einen Kubikfuß Dampf (siehe Gilbert's Annalen der Physik, Jahrgang 24, Stuͤk 2, S. 227.) von atmosphaͤrischem Druke bei mittlerer Feuerung liefern, so wuͤrden diese 80 Quadratfuß fuͤr diese Zeit geben80/20 = 4 Kubikfuß Dampf.Diese 4 Kubikfuß Dampf enthalten nach bekannten Erfahrungen so viel Waͤrmestoff, daß jeder derselben 5,5 Kubikzoll Wasser von 32° Fahr. (0° Reaum.) auf 212° Fahr. (80° Reaum.) heben kann; daß alle insgesammt also4 × 5,5 = 22 Kubikzoll Wasser von 32° auf die zulezt genannte Temperatur bringen muͤssen. Diese 22 Kubikzoll Wasser wuͤrden daher auch von den obigen 20 Roͤhren von 32° Fahr. auf den Siedepunct erhizt werden. Wenn Hr. Perkins nun in jeder Sekunde noch nicht einmahl 5 Kubikzoll schon wenigstens bis auf 100° Fahr. erwaͤrmtes Wasser in seinen Generator druͤkt, so wird diesen 5 Kubikzollen nach dem Verhaͤltnisse der durch den Kessel moͤglichst zu erhaltenden eben berechneten Quantitaͤt bis auf 212° erhizten Wassers, wenigstens eine 5 Mahl so hohe Temperatur mitgetheilt werden koͤnnen, als diese berechnete Quantitaͤt besizt, ihre Temperatur vor der beladenen Klappe des Perkins'schen Erzeugers also auf 1000° steigen, eine Hize, die uͤber noch einmahl so groß ist, als Dampf von 50 Atmosphaͤren nach Hrn. Professors Schmidt in Gießen Berechnung besizt, die sogar der Rothgluͤhhize des Eisens entsprechen wuͤrde.Wird sich hiernach alles Wasser vor der beladenen Klappe unter dem Druke von 50 bis 60 Atmosphaͤren als Wasser halten koͤnnen? wird der Ueberschuß von Waͤrmestoff nicht vielmehr schon zu seiner Verdampfung vor derselben verwandt werden? – c) Es war nun die gewoͤhnliche ungleiche Wirkung der Flamme auf ein Roͤhrensystem aufgehoben. Sowohl die obere als untere Flaͤche der Roͤhren wurde gleichmaͤßig durch die Metallmischung erhizt. Ich konnte also hier erwarten, daß in meinem Entwikler auch eine mehr gleiche und kraͤftige Dampfentwikelung an dem ganzen Umfange der Roͤhren Statt finden wuͤrde, waͤhrend die Unvollstaͤndigkeit in der Wasserberuͤhrung derselben keine Nachtheile fuͤr ihre Struktur mit sich brachte, sie auch nicht, wie bei gewoͤhnlichen Roͤhrenentwiklern durch den ungleichen Angriff der Flamme leicht gebogen, und theilweise und im Ganzen schneller zerstoͤrt wuͤrden. Es war bei einer solchen zwekmaͤßigen und die bisherigen Nachtheile vermeidenden Erhizung meiner Roͤhren daher endlich d) ohne Gefahr das vortreffliche Einsprizungsprincip, wodurch ich die Dampfentwikelung in einem Entwikler vollkommen in meine Gewalt zu bringen vermag, einzufuͤhren. Da ich die Feuerberuͤhrungsflaͤche der das leichtfluͤßige Metall haltenden Gefaͤße, die ich schlechtweg immer die Metallgefaͤße nennen werde, durch kuͤnstliche Formen bedeutend vergroͤßern, und sehr leicht in das Verhaͤltniß von 6 zu 1 zu der Verdampfungsflaͤche der Roͤhren sezen kann, ohne alle die Unannehmlichkeiten fuͤrchten zu duͤrfen, die eine kuͤnstliche Vergroͤßerung dieser Flaͤche an den gewoͤhnlichen Kesseln bringt, und wozu ich vorzuͤglich das Ueberwallen rechne, so war einzusehen, daß ich bei der Annahme eines solchen Hizemittheilungsprincips große Vortheile an Einfachheit und Raumersparung des Apparates gewinnen wuͤrde; ohne alle die Nachtheile zu erfahren, die ein gewoͤhnlicher Roͤhrenapparat unfehlbar bringt, und die deßhalb seine Anwendung so schwierig und in vielen Faͤllen unmoͤglich machen. 2) So sehr viel Einfluß der geringe Umfang und eine beschraͤnkte Ausdehnung fuͤr einen Entwikelungsapparat sehr hochdruͤkender Daͤmpfe hat, so sehr war ich zugleich besorgt, die Entwikeluͤngsroͤhren von einem Materiale verfertigen zu lassen, das mit gehoͤriger Festigkeit einen hohen Grad von Zaͤhheit verbindet. Ich versuchte in dieser Hinsicht zuerst Roͤhren von Kupfer; die Bemerkung indessen, daß das Zinn der leichtfluͤßigen Metallmischung das Kupfer aufloͤset und zerstoͤrt, zwang mich, zu geschmiedet eisernen meine Zuflucht zu nehmen, die auch bisher allen Erwartungen entsprechen. Proben, die ich mit solchen Roͤhren anstellte, uͤberzeugten mich, daß sie bei einem aͤußern Durchmesser von 2 Zoll und 1/4 Zoll Metallstaͤrke mehr als einen Druk von 500 Atmosphaͤren aushalten koͤnnen, der den gesezlichen, in meinem Entwikelungs-Apparate angewandten, um das Zehnfache uͤbertrifft, also die Sicherheit bei ihrer eigentlichen Anwendung verbuͤrgt, vorzuͤglich wenn 3) Meine Vorsicht bei der Anwendung der leichtfluͤßigen Metallmischung darauf rechnete, daß die Struktur dieser Roͤhren durch Einwirkung der Metallmischung in keiner Hinsicht nachtheilig veraͤndert oder zerstoͤrt wird, in dem Falle, daß kein uͤbermaͤßiger Hizegrad im Apparate die Metallmischung roth oder gar weißgluͤhend macht. Im. leztern Zustande geht naͤmlich das Zinn auch mit dem Eisen eine Verbindung ein, die dieses bald zerstoͤrt. Dieser große Hizegrad ist aber auf eine sehr sichere Weise bei Anwendung meines Hizeregulators abzuhalten. Waͤhrend des Ganges der Maschine ist ein solcher schon an sich nicht recht moͤglich, und waͤhrend des temporaͤren oder laͤngern Stillstandes derselben, selbst ohne Hizeregulator, bei einiger Aufmerksamkeit des Heizers leicht zu verhuͤten, wenn zur rechten Zeit das Feuer gedaͤmpft wird. Die laͤngere Erhaltung der Entwikelungsroͤhren, also desjenigen Organes, von welchem die Gefahr moͤglicher Weist ausgehen kann, ist einer der vorzuͤglichsten Vortheile meines Entwikelungsapparates in Ruͤksicht seiner Gefahrlosigkeit, und dieser Vortheil um so mehr beachtenswerth, als derselbe noch an keinem der bisherigen Dampfkessel verwirklicht erscheint. Dieserhalb kann man auch von lezteren behaupten, daß sie nur auf eine bestimmte Zeit sicher genannt werden koͤnnen. Bei Anwendung von Apparaten zur Entwikelung sehr hochdruͤkender Dampfe, in welchen die Hize einen sehr hohen Grad erreicht, wuͤrde bei der Heizung auf dem gewoͤhnlichen Wege dieser Umstand noch mehr Gewicht dadurch gewinnen, daß die Metalle, woraus sie construirt werden koͤnnen, durch die groͤßere Hize mehr leiden, und schneller zerstoͤrt werden. Obgleich solche Apparate vor dem Gebrauche immer einer sehr starken Probe ausgesezt werden, so koͤnnen sie doch bald durch die stete unmittelbare Einwirkung des Feuers in einen Zustand versezt werden, wo ihre Sicherheit verdaͤchtig wird, und sehr zu beklagen ist es immer gewesen, daß dieser Zustand oft eintritt, und durch Unvorsichtigkeit und schlechte Behandlung eher herbeigefuͤhrt werden kann, ehe man ihn vermuthet, ja daß man sogar uͤber denselben gewoͤhnlich nicht eher Licht erhaͤlt, als bis ein Ungluͤk dadurch geschehen ist. Die Fehler solcher Apparate liegen oft so verstekt, und die Zeichen der Zerstoͤrung sind oft so ungewiß und unzuverlaͤßig, daß selbst Kunstverstaͤndige bei planmaͤßig vorgenommenen Untersuchungen daruͤber im Dunkeln bleiben koͤnnen. Aber auch selbst dann, wenn mein Generator endlich dem Zahne der Zeit und nachtheilig wirkender Potenzen, welchen er, bei gehoͤriger Behandlung gewiß 10 Mahl laͤnger als gewoͤhnliche Kessel widerstehen wird, unterliegen sollte, so ist bei seinem Bersten nicht einmahl Gefahr zu fuͤrchten, indem das geschmiedete Eisen dem Druke der Daͤmpfe langsam nachgibt, und an einer schwachen Stelle ohne alle Gefahr aufreißt. Der Dampf entladet sich aus einem solchen Nisse langsam und ohne Explosion, wie ich es selbst an einem meiner Generatoren erfuhr, an dem 2 Entwikelungsrroͤhrem aufrissen, ohne daß es irgend Jemand an etwas anderem gemerkt haͤtte, als an der Unmoͤglichkeit die Maschine in Gang zu sezen, und den Daͤmpfen Spannung im Kessel zu geben. Die zur Zeit in meinem Entwikler angehaͤufte Quantitaͤt Dampf und Wassers ist aber auch von so geringer Ausdehnung, daß selbst bei einem moͤglichen Zerspringen der Roͤhren kaum irgend ein Nachtheil dadurch entstehen kann. Auch wird die Dampfmasse beim Zerspringen durch keine neue Dampfbildung aus einem großen Wasservorrathe vergroͤßert, wie dieß beim Bersten der bisherigen Kessel, vorzuͤglich der der Hochdrukmaschinen, der Fall ist. Man irrt naͤmlich, wenn man glaubt, daß die Zerstoͤrungen, die das Zerspringen der gewoͤhnlichen Kessel, vorzuͤglich der Hochdrukmaschinen hie und da angerichtet hat, allein derjenigen Dampfmasse zuzuschreiben sey, die sich bei der Explosion gerade im Kessel angehaͤuft befindet. Diese wuͤrde, zumahl da ein Theil derselben bei der Explosion durch die Beruͤhrung der Luft sich augenbliklich verdichtet, in dem Maße nicht verheerend werden koͤnnen, daß ganze Gebaͤude und Schiffe dadurch in die Luft gesprengt werden, wenn nicht die frei werdende Dampfmasse durch eine weit groͤßere sich augenbliklich aus einem Theile der Wassermasse des Kessels entbindende verstaͤrkt wuͤrde. Dieser Umstand faͤllt bei meinem Entwikler ganz weg, da sich kein namhafter Wasservorrath in demselben befindet, der auf diese Weise und durch das Bruͤhen der umstehenden Menschen nachtheilig werden koͤnnte. Wenn aber mein Entwikler so lange Zeit in einem erprobt sichern Zustande zu erhalten ist, so kann man ihn sicher allen denen Apparaten an die Seite stellen, die, bei sehr großer Staͤrke des wirksamen Druks elastischer Fluͤßigkeit darin, weniger zerstoͤrenden Potenzen ausgesezt sind, als ein Dampfkessel, z.B. den Feuergewehren, bei deren taͤglichen und allgemeinen Anwendung es keinem mehr einfaͤllt, an die moͤgliche Gefahr des Zerspringens einmahl zu denken, obgleich wie Hutter und Prechtl berechnet, das explodirende Pulver mit einem ploͤzlichen Ducke von 2000 Atmosphaͤren auf den Gewehrlauf wirkt.Jahrbuͤcher des polytechnischen Institutes in Wien, Bd. 9. S. 21. Ein Dampfkessel wird dadurch zu einem gefaͤhrlichen Werkzeuge, daß er stets der zerstoͤrenden Wirkung des Feuers ausgesezt ist, waͤhrend die uͤbrigen Theile der Dampfmaschinen (und zwar der Hochdrukmaschine), bei gleichem Druke des Dampfes darin, noch bisher keine Ursache zu irgend einem Ungluͤk gaben, was der Zerstoͤrung derselben durch den Dampfdruk gerechter Weise beizumessen sey. Daß die Zerstoͤrung meiner Roͤhren von innen aus sehr schnell durch Oxydation des Eisens vor sich gehen sollte, wie ein anonymer Beurtheiler meines Apparates (siehe Repository of Patent-Inventions, Febr. 1826; polytechn. Journal, Bd. XIX. S. 494.) meint, indem ein Theil des zu verdampfenden Wassers durch die Hize zersezt wird, ist unrichtig und durch meine bisherigen Erfahrungen durchaus widerlegt. An einem Generator, der laͤnger als ein viertel Jahr hindurch taͤglich gebraucht ist, habe ich nicht allein keine Oxydation innerhalb der Roͤhren bemerkt, sondern dieselben auch auf ihrer aͤußern Oberflaͤche wie neu, und eben aus der Schmiede hervorgegangen befunden. Uebrigens ist eine wirklich namhafte und Gefahr bringende Zersezung des Wassers in eisernen Roͤhren auch nur erst bei Rothgluͤhhize des Eisens (1070° Fahr.) anzunehmen, von welcher meine Roͤhren stets weit entfernt bleiben, indem ihre Erhizung selten uͤber den Bleischmelzpunkt geht. Ihrer zu starken Erhizung vorzubeugen, war aber auch 4) ein Hauptgegenstand meiner Bestrebungen, woher ich die Anordnung eines Hizeregulators traf, der fuͤr die gehoͤrige und zwekmaͤßige Versorgung der Metallmischung mit der noͤthigen Hize bestimmt ist, und jede schaͤdliche Ueberhizung derselben durch augenblikliche Daͤmpfung des Feuers verhuͤtet. Seine Gegenwart ist bei Einfuͤhrung des Injektionsprincips um so wichtigerEs war sehr schwer, die englischen Maschinenbauer und meine Herren Interessenten in England von der Wichtigkeit desselben zu uͤberzeugen. Leztere wurden erst von dieser durchdrungen, als ein Entwikelungsapparat, der wegen der Schwierigkeit, meinen zuerst vorgeschlagenen und im Patente aufgefuͤhrten Hizeregulalor in Hrn. Engineer Burtons Maschinebauwerkstaͤtte luftdicht herzustellen, ohne denselben blieb, durch seinen Mangel einmahl sehr in Gefahr kam., als dabei die Dampfentwikelung in dem Apparate nicht immer ganz gleich ist, und folglich die der Metallmischung durch's Feuer mitgetheilte Hize ihr unregelmaͤßig wieder entzogen wird. Unentbehrlich ist er endlich dann, wenn die Leistungen der Maschine unter den normalen Effect besonderer Umstaͤnde wegen gebracht werden muͤssen, oder dieselbe gar oͤfters momentan angehalten wird. Da im ersten Falle die Entziehung der Hize im Apparate in ein unguͤnstiges Verhaͤltniß zum Zufluße derselben tritt, im leztern die Verwendung derselben sogar ganz aufhoͤrt, so wuͤrde bei fortgehender starker Feuerung die Metallmischung bald einen gefaͤhrlichen Grad der Hize erreichen, und schnell oxydirt und sublimirt werden, waͤhrend der Entwikler selbst eine baldige Zerstoͤrung erleidet, auch eine Zersezung der Daͤmpfe im Generator, so wie eine nachtheilige Uebersaturation derselben mit freier Waͤrme vor sich gehen, wenn hier nicht Huͤlfe geleistet wuͤrde.Hrn. Perkin's und Hrn. Mac Curdy's Dampfentwikelungsapparate sind, wegen einer fehlenden Regulation der Hize, allen diesen Unannehmlichkeiten, mit Ausnahme der Oxydation der Metallmischung, in einem hohen Grade ausgesezt. Hr. Perkins hat sich bei seinen ersten Maschinen zwar dadurch zu helfen gesucht, daß er den Maschinenwaͤrter beim momentanen Stillstande der Maschine so lange an der Speisepumpe mit der Hand arbeiten ließ, bis das Spiel der Maschine wieder begann; Hrn. Mac Curdy's Erzeuger von Schmiedeeisen sind indessen wirklich bald ein Raub des Feuers geworden. Ich habe mehrere davon gesehen, die nach sehr kurzem Gebrauche schon gebogen und zerstoͤrt waren. Der Schmidt, bei dem ich seine Roͤhren liegen sah, versicherte mich, daß ein Kessel nach dem Mac Curdy'schen Plane wenigstens 3 Mahl so viel, als ein gewoͤhnlicher von gleicher Wirksamkeit koste. Die einzelnen Roͤhren waren ohngefaͤhr 7 Fuß lang, hatten 8 Zoll aͤußern Durchmesser, und beinahe 1 Zoll Metallstaͤrke. Man kann sich leicht denken, welch ein Stuͤk Arbeit solche Roͤhren fuͤr einen Schmidt sind. Der Heizer ist nicht im Stande, alle noͤthigen Modificationen der Hize im Apparate, selbst bei der gespanntesten Aufmerksamkeit, zu bemerken, noch viel weniger sein Feuer ihnen gemaͤß zu reguliren. Und wo vollends das Heizungsgeschaͤft von rohen, ununterrichteten und nachlaͤßigen Arbeitern verrichtet wird, da wuͤrde der Entwikelungsapparat ohne ein solches regulirendes Werkzeug bald verloren seyn. Eine regelmaͤßige und gleiche Erhizung der Metallmischung ist aber auch in Hinsicht einer moͤglichst gleichmaͤßigen Dampfentwikelung im Generator nothwendig, und leztere kann nicht leicht den zur Betriebsezung der Maschine noͤthigen Gang behaupten, wenn die zu verdampfenden Wassermassen bald auf zu wenig, bald auf zu stark erhizte Waͤnde des Entwiklers treffen. In beiden Extremen ist gewoͤhnlich die Dampfentwiklung bedeutend vermindert, indem zu kalte Waͤnde dem Wasser zu wenig Hize mittheilen, zu heiße dasselbe, vorzuͤglich wenn sie rothgluͤhend sind, von sich zuruͤkwerfen, ohne es in Dampf zu verwandeln.Hr. Perkins spricht viel von dieser zuruͤkstoßenden Kraft der Hize, und erzaͤhlt, um dieß zu beweisen, Wundergeschichten (siehe technical Repository, Octob. 1827. S. 249. – Dingler's polytechn. Journal, Bd. XXVI. S. 392.) Ich muß aufrichtig bekennen, daß mich schon immer ein unwiderstehlicher Skepticismus befaͤllt, wenn Hr. Perkins von seinen Beobachtungen spricht. Seine Phantasie ist, wie die Erfahrung, bewiesen, zu rege, um von ihm erwarten zu koͤnnen, daß er diese Beobachtungen mit gehoͤriger Ruhe und Unbefangenheit angestellt habe. Schon die Sprache seiner Aufsaͤze zeigt immer von einem hohen Grade der Verzuͤkung, die leicht zur Uebertreibung fuͤhrt.Ich habe in meinem Generator die zuruͤkstoßende Kraft der Hize nur dann von einigem Einfluße gesehen, wenn die Temperatur des Apparates sehr groß, d.h. die der Roth- oder Weißgluͤhhize war. Hrn. Perkins Dampfatmosphaͤre am Boden der Kessel ist eine uͤberspannte Idee, wenigstens wird sie durch das loc. citat. angegebene Experiment nicht bewiesen, da dabei doch Dampf aus dem Loche ausgefahren seyn wuͤrde, der sich bei Aufhebung des Druks im Generator aus dem erhizten Wasser erzeugt haͤtte. Ich habe in meinem Apparate unter sehr hoher Hize gearbeitet, so daß die Metallmischung und die Roͤhren desselben rothgluͤhend waren, aber deßwegen stroͤmte der Dampf an undichten Stellen mit großer Gewalt heraus, und aus dem Risse einer rothgluͤhenden, schlecht geschweißten Roͤhre drang einmahl aller Dampf des Entwiklers in dem Maße, daß ich gar keine Spannung gewinnen konnte, und die Maschine voͤllig still stand. Es war sogar noch ein Theil der Metallmischung durch den Dampf aus den Metallgefaͤßen herausgeworfen. Wenn Hize in dem Grade Wasser zuruͤkstieße, als Hr. Perkins glauben machen will, warum bewirken denn, (wie Hr. Perkins selbst anfuͤhrt), Wassertropfen in den Eisengießereien so große Explosionen in dem Augenblike, als das fließende Eisen damit in Beruͤhrung kommt? Ich sah einmahl, daß ein Gaͤrtner in Rostock eine eiserne Stange in der Oeffnung eines Steins durch Herumgießen von Blei befestigen wollte. In der Oeffnung war etwas Feuchtigkeit, und das rothgluͤhende Blei fuhr mit einer solchen Explosion zu demselben heraus, daß es beinahe zu Staub zersplittert, nicht allein den ganzen Gaͤrtner (jedoch ohne Schaden) inkrustirte, sondern auch den groͤßten Theil seines Hauses wie mit Silberschaum uͤberzog. Was Hr. Perkins an der angefuͤhrten Stelle bei Bohrung des Loches in den Generator beobachtete, beruht gewiß auf einem Irrthume. Das Loch hat sich vielleicht durch Inkrustationen verstopft, die bei nachlassender Hize sich wieder geloͤset hatten, und Risse an seinem Generator schlossen sich vielleicht auf dem naͤmlichen Wege. Sollte die Oeffnung auch wohl die ganze Wand des Generators durchdrungen haben, oder vielleicht nicht der vor dem Experimente und der Anheizung des Apparates in dieselbe getriebene Pfropfen beim Ausziehen waͤhrend des Gluͤhens abgebrochen, und der stekengebliebene Theil desselben bei der erfolgten Temperatur-Verminderung des Apparates durch die Zusammenziehung der Metalle vielleicht loker geworden seyn? – Hr. Perkins hat auf jeden Fall die Sache nicht genau genug untersucht.Wenn er die Bildung einer solchen Dampfatmosphaͤre durch starken Druk zu verhuͤten meint, worunter er das Wasser in seinem Generator erhaͤlt, so zerfaͤllt nach meinen vorausgeschikten fruͤhern Bemerkungen diese Ansicht schon in ein Nichts, indem ich bewiesen habe, daß sein Generator schon vor der beladenen Klappe Daͤmpfe erzeugt, also dort alle bei der Dampfentwiklung in gewoͤhnlichen Siedegefaͤßen Statt findenden Phaͤnomene in sich schließen muß. Wer sagt denn aber auch, daß Wasser in verschlossenen gewoͤhnlichen Siedegefaͤßen nicht unter Druk stehe? Habe ich naͤmlich nicht durch viele Erfahrungen und Versuche erwiesen, daß ein Drukventil keine andere Wirkung auf das Wasser eines Erzeugers ausuͤbe, als der auf's Wasser in demselben zurukdruͤkende Dampf? – Druk ist Druk! und Hr. Perkins gibt sich und dem von ihm hervorgebrachten Druke bloß ein uͤbermaͤßiges Gewicht, wenn er glaubt, daß die Einrichtung seines Generators dem Wasser und dem Dampfe andere physische Eigenschaften aufdringe, als die sind, die wir allenthalben in der Natur an demselben wahrnehmen. (Siehe Beitraͤge zur Gewerb- und Handelskunde, von Heinrich Weber. Jahr 1825, S. 68. oben.) In diesem Falle faͤhrt das Wasser mit Gewalt aus den Roͤhren, dringt nicht selten in die Maschine, und hebt ihren schon schwachen Gang vollends auf. Bei einem gewoͤhnlichen Dampfkessel, der immer mit Wasser gefuͤllt ist, und in welchem diese stete Fuͤllung die zu starke Erhizung der vom Wasser bespuͤlten Waͤnde verhuͤtet, ist freilich eine solche Genauigkeit in der Regulation des Feuers nicht noͤthig, dafuͤr erwaͤchst aber auch fuͤr ihn eine groͤßere Gefahr durch den regelmaͤßigen Fortgang seiner Dampfentwikelung bei verschiedenem Dampfbeduͤrfnisse oder momentanen Stillstande der Maschine; die Gefahr seiner Explosion durch zu starke Anhaͤufung von Daͤmpfen ist also dann am groͤßten, wo sie bei meinem Apparate am geringsten ist, indem in lezterem bei cessirender Einsprizung auch die Dampfentwikelung aufhoͤrt. Dieser große Nachtheil gewoͤhnlicher Kessel uͤberwiegt weit den vorerwaͤhnten Vortheil, und mein Apparat mit einem guten Hizeregulator ist ihnen gewiß fuͤr alle Faͤlle vorzuziehen, da bei ihm nicht nur die Gefahr seiner Ueberhizung abgewendet ist, sondern er auch in dem Augenblike, wo erstere unnuͤz Dampf, und Hize aus dem Sicherheitsventile in die Luft senden, diese in der Metallmischung ansammelt, und sie fuͤr den naͤchsten Gebrauch aufspart. Der Gefahr einer Ueberhizung der Metallmischung ist aber auch in der Hinsicht auf alle moͤgliche Weise vorzubeugen, als bei eintretender Rothgluͤhhize derselben, und des Generators aus den darin angehaͤuften Daͤmpfen leicht ein explodirendes Gas entwikelt wird, dessen Entzuͤndung theils eine Explosion hervorbringen kann, wenn es mit einem Antheile atmosphaͤrischer Luft auf irgend eine Weise vermischt wird, dessen Entwikelung theils aber auch eine stete Absezung von Sauerstoff an das Eisen des Generators voraussezt, wodurch die Roͤhren von innen aus zerstoͤrt werden. Lezterer Umstand ist bei meinem Generator, wie ich glaube, von mehr Gewicht, als der erstere, indem bei dem geringen kubischen Inhalte des ganzen Entwiklers keine bedeutende und gefaͤhrliche Anhaͤufung von jenem Gase streng genommen moͤglich ist. Daß ich die Regulation meines Feuers von der Hize der Metallmischung abhaͤngig machte, war eine natuͤrliche Folge obiger Betrachtungen. Von ihr ging in Faͤllen der Ueberhizung des Apparates aller Nachtheil aus, von ihr mußte also auch die Huͤlfe kommen. Eine Regulation der Feuerung durch den Gouvernor der Maschine, oder durch die Spannung der Daͤmpfe im Generator haͤtte ganz ihren Zwek verfehlt, indem beide beim Stillstande der Maschine und gehemmter Einsprizung im Entwikler unwirksam werden. Durch beide Arten der Regulation wuͤrden sogar ganz verkehrte Resultate in so ferne erreicht worden seyn, als bei verminderter oder gehemmter Einsprizung in den Generator durch sie die Ofenklappe mehr geoͤffnet worden waͤre, was doch unseren Forderungen ganz zuwider ist. Ich hoffe, daß aus diesem Gesichtspuncte angesehen, jedem die große Verschiedenheit meines Hizeregulators von den bisherigen Apparaten dieser Art, die groͤßtentheils durch die Spannung der Daͤmpfe im Kessel in Thaͤtigkeit gesezt werden, einleuchten wird. Diese erreichen zwar bei dem Gebrauche gewoͤhnlicher Kessel in so ferne ihren Zwek, als bei gehemmter Arbeit der Maschine die Dampfentwikelung im Kessel fortgeht, bei meinem Apparate konnte ich aber durchaus keinen Nuzen daraus ziehen. Die Wirkung meines Hizeregulators ist, d.h. wenn er die Luftklappe im Ofen zu gehoͤriger Zeit schließt, so genuͤgend, daß selbst bei der staͤrksten Feuerung nach dem Schlusse der Klappe jede Ueberhizung des Metalles unmoͤglich wird. Immer habe ich bisher bemerkt, daß alsdann dem Apparate nur so viel Waͤrmestoff mitgetheilt wird, als noͤthig ist; um die Metallmischung eben auf dem gehoͤrigen Grade der Hize zu erhalten. Ich habe diesen Umstand auf eine sehr vortheilhafte Art zur Ersparung von Brennmaterial benuzt, indem ich des Abends nach vollendeter Arbeit der Maschine, den Rost noch voll Kohlen schuͤtten, und nun die Luftklappe schließen lasse. Diese Kohlen verbrennen alsdann so langsam und allmaͤhlig, und mit so weniger Entwikelung von Hize, daß die Metallmischung ohne alle Ueberhizung viele Stunden lang fluͤßig erhalten wird. Auf diese Art wird den andern Morgen beim Anheizen aͤußerst wenig Brennmaterial und eine sehr kurze Zeit erfordert, um den Entwikelungsapparat wieder in den gangfertigen Zustand zu versezen. Mein Hizeregulator gibt aber auch beim Anheizen meines Entwikelungsapparates ein sicheres Merkmahl fuͤr die gehoͤrige Erhizung der Metallmischung. Sobald diese naͤmlich die Temperatur von 600° Fahrenh. erreicht hat, beginnt der Hizeregulator seine Wirkung zur Schließung der Luftklappe im Ofen, und theils an der Bewegung desselben, theils an einem unten beschriebenen Merkmahle daran kann der Maschinenwaͤrter den richtigen Zeitpunct fuͤr das Anlassen der Maschine bemerken. Der ganze Apparat ist uͤbrigens so erstaunlich einfach, daß jeder gemeine Arbeiter, ja ich moͤchte sagen, jeder Grobschmidt ihn verfertigen und in Gang sezen kann. Er verlangt weder besondere Pflege, noch Wartung, noch Kosten, als von Zeit zu Zeit etwas Zuschuß von Wasser, und das heißt die Erreichung eines wichtigen Zwekes gewiß auf einem sehr einfachen Wege bewerkstelliget. 5) Wir kommen endlich noch zu einem der wichtigsten Grundsaͤze, worauf ich die Gefahrlosigkeit meines Apparates baute, naͤmlich auf eine gehoͤrige Leitung der Dampfentwikelung in demselben. Ich wollte diese naͤmlich ganz in meine Gewalt bringen, sie nach dem Beduͤrfnisse der Maschine verstaͤrken und vermindern, ja im Nothfalle und beim Stillstande denselben ganz aufheben koͤnnen, und dadurch, daß ich sie ganz dem Beduͤrfnisse der Maschine unterordnete, und durch diese leiten ließe, jede Ueberfuͤllung des Apparates mit Daͤmpfen, selbst beim Mangel der Sicherheitsventile und anderer der gewoͤhnlichen Sicherheitsmaßregeln, verhuͤten.Ein jeder Dampfentwikler, der eine große Quantitaͤt Wasser faßt, kann Explosion verursachen, in so ferne als diese Wassermasse beim Freiwerden eine große Menge Dampf aus sich entwikelt, die um so groͤßer ist, unter je hoͤherm Druke es stand, und um so staͤrker es erhizt war. Wenn Hr. Perkins behauptet, sein Generator, bringe keine Gefahr, weil er bloß Wasser und keinen Dampf enthalte, so ist dieß ein leeres Geschwaͤz. Uebt denn dieses Wasser nicht einen sehr hohen Druk auf die Waͤnde desselben aus, ja einen noch staͤrkern, als der Dampf, den er daraus entwikelt? und ist dieses Wasser (um ihn mit meinen eigenen Worten zu schlagen) nicht in einem bestaͤndigen Streben begriffen, sich auszudehnen, und wird es (nach seiner Theorie) beim Freiwerden nicht auch ganz in Dampf zerblizen, der große Zerstoͤrungen anrichten kann? – Warum sollte ein sonst gefaͤhrlich construirtes Gefaͤß, wie sein erster bombenartiger Erzeuger, von dessen Gefahrlosigkeit so viel Laͤrm gemacht worden ist, war, bei seinem Princip weniger gefaͤhrlich seyn, als wenn der Dampf in ihm selbst erzeugt wuͤrde? – Und gesezt, Hr. Perkins haͤtte hier irgend etwas fuͤr sich, ist denn sein Generator das, wofuͤr er ihn haͤlt? Ist er stets ganz mit Wasser gefuͤllt? – (Man vergleiche hier das oben Gesagte.) Dieser Umstand ist bei allen bisherigen Kesseln und selbst bei dem Perkins'schen Erzeuger unausgefuͤhrt geblieben, und ist doch nicht allein eine reichliche Quelle mannigfacher Bequemlichkeiten, sondern hat fast den wichtigsten Einfluß auf die Gefahrlosigkeit meines Apparates und auf seine Brennstoffersparung. Man hat bisher zwar schon viele Maßregeln zur Regulirung der Dampfentwikelung und des Feuers getroffen, alle reichten aber doch nicht ganz hin, indem man bei den bisherigen Einrichtungen die der erstern nur mittelbar durch die des leztern erreichen konnte, die moͤglichen noͤthigen Abaͤnderungen der erstem also nicht in dem Grade und mit der Schnelligkeit auszufuͤhren vermochte, als erforderlich ist, um die Erzeugung der Daͤmpfe dem Bedarfe der Maschine und zwar fuͤr jeden Augenblik auf das vollkommenste anzupassen. Welche Nachtheile durch die Unvollkommenheit der bisherigen Einrichtungen entstanden sind, leuchtet jedem Kenner und Nichtkenner ein; denn abgesehen von der Schwierigkeit, die fuͤr den Heizer daraus erwaͤchst, sein Feuer gehoͤrig und dem Beduͤrfnisse der Maschine gemaͤß zu behandeln, ist darin vorzuͤglich eine Ueberladung der Kessel und die dadurch entstehende Gefahr, so wie eine oͤftere unnoͤthige Verschwendung an Daͤmpfen und Brennmaterial begruͤndet. In meiner Maschine hoͤrt Entwikelung der Daͤmpfe und gleich nachher auch die Feuerung beim Stillstande der Maschine auf, es wird also dann in keiner Hinsicht mehr verschwendet. So viel von den Grundsaͤzen, nach welchen ich verfuhr, um die Gefahr meines neuen Entwikelungsapparates fuͤr sehr hochdruͤkende Daͤmpfe moͤglichst zu vermindern, ja ganz zu entfernen. Ich wuͤnsche sehr, daß man ihren Werth gehoͤrig pruͤfe, und schonend daruͤber richte. Wenigstens hat die Erfahrung bisher ihre Richtigkeit in einem so hohen Grade bestaͤtigt, daß die Anwendung meines Apparates mit weit weniger Gefahr verbunden zu seyn scheint, als die der gewoͤhnlichen Maschinen mit niederm Druke, gegen deren Gefahrlosigkeit in neuern Zeiten die Beispiele sich leider immer mehr haͤufen. Das Erfinden ist oft nicht so schwierig, als die Aufstellung richtiger Grundsaͤze, wovon man bei seinen Erfindungen ausgeht. Sie charakterisirt auch eigentlich nur den wahren Kuͤnstler, und sichert ihn vor dem Mißbrauche seiner Kraͤfte, worin sich so mancher reiche aber unrichtig geleitete Erfindungsgeist erschoͤpft. Nun noch, bevor ich zu der Beschreibung meines Apparates und meiner Maschine uͤbergehe, von den Grundsaͤzen, die ich meinen Bemuͤhungen unterlegte, um alle Vortheile bei Entwikelung hochdruͤkender Daͤmpfe mir so viel moͤglich zu sichern; und dann zulezt etwas von denen, die ich mir zur zwekmaͤßigen Verwendung dieser Daͤmpfe in einer Maschine vorsezte. Was erstere betrifft, so sind sie folgende: 1) Ich wollte dem Entwikler das moͤglichste aus einer gewissen Menge Brennmaterials zu entwikelnde Maß von Hize zufuͤhren, zugleich aber auch eine gehoͤrig oͤkonomische Regelung der Feuerung erzielen. Ersterer Zwek scheint mir der Theorie und den daruͤber erhaltenen Erfahrungen nach am besten durch diejenige Form des Ofens erreicht zu werden, die Wagenmann, in den Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, Jahrg. 3, S. 100. beschrieben hat, indem eine solche Form die beiden Hauptbedingungen zur Erfuͤllung dieses Punctes, gehoͤrig vollkommene Verbrennung des Brennmaterials, und richtige Leitung der Hize fuͤr meinen Apparat in sich schließt. Die Erfuͤllung der erstern Bedingung wird dadurch vorzuͤglich bewirkt, daß die auf dem Roste aus dem Brennmateriale entwikelte Hize uͤber demselben durch eine engere Oeffnung geleitet wird, worin sie in dem Maße concentrirt, und mit der noch unzersezten atmosphaͤrischen Luft in Beruͤhrung gebracht wird, daß eine vollkommene Verbrennung des Rauchs und alles verfluͤchtigten und nicht verbrannten Brennmaterials Statt findet. Es sind aber zu lezterm Zweke zweierlei Umstaͤnde erforderlich, Zutritt von unzersezter atmosphaͤrischer Luft zum Rauche, und ein gehoͤriger Hizegrad. Ohne lezteren schadet der Zutritt vor unzersezter Luft gewiß mehr, als er nuͤzt, und eine unvorsichtige Anwendung der sogenannten LuftleiterIch verstehe hier die sogenannten Luftleiter, die Sheffield (siehe Edimburg phil. In. Jahrg. 1822. S. 297, pl. X.), Wakefield (siehe Dingler's, polytechn. Journ. Bd. VIII. S. 304.), Parker (siehe Partington account of the steam engine, Edit. I. pag. 54.), Johnson (siehe Dinglers polyt. Journ. Bd. IX. S. 404. Mit Abbildung auf Tab. VI. etc.) in verschiedenen Modificationen empfohlen haben. ist in diesem Falle durchaus unzwekmaͤßig.Ganz vortrefflich und wahr hat diese Theorie aus einander gesezt Prechtl in den Jahrbuͤchern des polytechnischen Institutes in Wien, Bd. VI. S. 189.) Ich empfehle dieselben auch nur unter den bei der Beschreibung meines Ofens angegebenen Bedingungen. Meine Erfahrungen uͤber die Anordnung eines solchen Feuerplazes haben die Richtigkeit und die großen Vortheile der Wagenmann'schen Grundsaͤze auf eine auffallende Weise bestaͤtigt.Hr. Wagenmann hat diese Grundsaͤze in der angefuͤhrten Stelle sehr wissenschaftlich entwikelt. Eine weit schwierigere Aufgabe, als die richtige Construction des Feuerplazes ist die gehoͤrige Leitung der Hize im eigentlichen Heizungsraum, also die Applikation derselben auf meine Metallgefaͤße. Man wird weiter unten sehen, in welche Schwierigkeiten mich dieser Umstand waͤhrend meines Aufenthaltes in England verwikelt, wie sehr er das Gluͤk meines ganzen Unternehmens vereitelt, und einen guͤnstigen Erfolg verzoͤgert hat. Ob es mir jezt gelungen ist, den rechten Weg zu finden, muͤssen fernere Versuche entscheiden, die ich naͤchstens anzustellen hoffe. Die Schwierigkeit der Applikation beruht hier vorzuͤglich auf dem Umstande, daß man bei Leitung der Hize in einem ausgedehnten Raume, und ihre Verbreitung auf eine große Flaͤche nicht allen Puncten der leztern einen gleichen Grad derselben mittheilen kann, indem sie auf ihrem Wege laͤngs einer Flaͤche unterweges immer durch Abgabe von Waͤrmestoff an Intensitaͤt verliert, den von dem Feuerplaze entfernten Gegenden des Apparates also eine geringere Temperatur mittheilt. Bei den gewoͤhnlichen Kesseln ist diese Unvollkommenheit und Ungleichheit in der Applikation der Hize von keinen so nachtheiligen Folgen, indem es nicht groß darauf ankommt, ob an einer Stelle desselben mehr oder weniger Dampf entwikelt wird, als an der andern; bei Erhizung einer leicht fluͤßigen Metallmischung ist es aber durchaus erforderlich, daß diese beim ersten Anheizen in allen Theilen des ganzen Apparates moͤglichst zu gleicher Zeit zu schmelzen beginne, daß ein Theil derselben nicht einen zu hohen Hizegrad annehme, bevor der andere in Fluß ist. Es ist freilich wahr, daß die Metallmischung wegen ihrer großen Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit die Hize in allen ihren Schichten, d.h., wenn die Entfernungen derselben von einander nicht zu weit sind, und ihr Zusammenhang auf eine genuͤgende Weise unterhalten wird, sehr gleichmaͤßig vertheilt, indessen ist lezteres bei großen und uͤber eine ausgedehnte Flaͤche in einer duͤnnen Lage vertheilten Massen derselben nicht immer moͤglich zu machen; der Zusammenhang der Schichten ist auf schmale Streifen beschraͤnkt, deren Form nicht gut zu aͤndern ist, wenn die Metallgefaͤße von gluͤklicher und zwekmaͤßiger Construction seyn, und allen daran zu machenden Forderungen genuͤgen sollen. Ich uͤberlasse es Sachkundigen, die Richtigkeit der Maßregeln zu beurtheilen, die ich in der juͤngsten Zeit zu diesem Zweke genommen habe. Hrn. Wagenmann's Princip, die Hize, nachdem sie im Heizungsraume ihre Wirkung geaͤußert, in absteigenden Kanaͤlen aus dem Ofen in den Schornstein abzufuͤhren, scheint mir ein sehr zwekmaͤßiges Huͤlfsmittel zur gleichmaͤßigen Verbreitung derselben in dem Heizungsraume zu seyn, und ich habe es bei allen meinen Versuchen so viel, als moͤglich in Anwendung zu bringen gesucht. Die Hize wird naͤmlich dadurch auf eine sehr vortheilhafte Weise in dem Heizungsraume kuͤnstlich zuruͤkgehalten, da wegen ihrer steten Tendenz aufzusteigen, nur die kaͤltern, als die schwerern Schichten der erhizten Gase, in die absteigenden Kanaͤle uͤbergehen. Man kann bei dieser Zuruͤkhaltung der Hize im Heizungsraume die dadurch entstehende Ersparung an Brennmaterial kaum berechnen.Hr. Wagenmann gibt die bei dieser Heizungsmethode eintretende Ersparung von Brennmaterial auf 33 p. Cent an (siehe Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, Jahrg. 3. S. 106 unten), und diese Schaͤzung ist nach meinen eigenen Erfahrungen durchaus nicht uͤbertrieben. Zugleich ist dadurch aber auch eine gleichfoͤrmigere Mischung der heißen Schichten im Heizungsraume moͤglich gemacht. Waͤhrend diese, nach dem Verhaͤltnisse ihres mehrern oder mindern Gewichts, sich naͤmlich in dem ganzen Raume zu vertheilen streben, steigen die heißesten immer zu den Metallgefaͤßen auf, und bilden unter der ganzen Flaͤche derselben ein moͤglichst gleichmaͤßiges, heißes Bad. Ein mehreres hiervon weiter unten. Da es erwiesen ist, daß zur Entwikelung hochdruͤkender Daͤmpfe ein lebhaftes Feuer unter dem dazu dienenden Apparate bedeutende Vorzuͤge vor einem gedaͤmpften hat, indem theils dadurch eine vollkommene Verbrennung des Brennmaterials, theils eine schnellere Absezung der entwikelten Hize an den Apparat bewirkt wird, so empfehle ich unter allen Umstaͤnden ein solches bei meinem Apparate anzuwenden, und lieber die Groͤße des Feuerplazes im gehoͤrigen Verhaͤltnisse zu verkleinern. Diese Maßregel hat zugleich den Vortheil, daß ein oͤfteres Aufschuͤtten von Brennmaterial noͤthig wird, als bei den gewoͤhnlichen Kesseln, was in Hinsicht eines vollkommneren Verbrennungsprocesses fuͤr alle Faͤlle entschiedenen Nuzen gewaͤhrt, indem das Feuer dabei mehr den regelmaͤßigen Grad behauptet. Zwar ist hierbei fuͤr den Heizer keine groͤßere Bequemlichkeit zu erwarten, indessen ist darauf wohl eben keine Ruͤksicht zu nehmen, wenn andere wichtige Gruͤnde es fordern. Bei Anwendung von Kohlenspeisern oder den sogenannten Kohlenmuͤhlen waͤre gewiß bei meinem Apparate ein vorzuͤglicher Gewinn zu erwarten. Die Veraͤnderung der Groͤße des Feuerplazes bei Anwendung eines lebhaftern Feuers ist bei meinem Apparate aber noch um so empfehlungswerther, als dabei allein eine gehoͤrige Daͤmpfung der Hize zur Verhuͤtung einer Ueberhizung der Metallmischung moͤglich ist. Die Abnahme der vom Brennmateriale entwikelten Hize und ihres Grades bei Abschluß des Luftzuges im Ofen wird naͤmlich um so fuͤhlbarer, je staͤrker dieser und die dadurch bedingte Lebhaftigkeit des Feuers vor diesem Abschlusse war, und seyn mußte, um Hize genug fuͤr den Apparat zu liefern. Bei Anordnung eines großen Feuerplazes zur Beabsichtigung einer langsamern Verbrennung des Brennmaterials bleibt bei nothwendiger Unthaͤtigkeit des Apparats immer eine zu große Masse desselben auf dem Roste, und das Ausstrahlen von Hize aus dieser Masse und ihrer großen Oberflaͤche ist laͤngere Zeit noch immer stark genug, um eine Ueberhizung des Apparates dennoch herbei zu fuͤhren, waͤhrend ein in einer geringern Ausdehnung angewandtes Feuer bei aufgehobener Intensitaͤt unschaͤdlicher wird. Die Erfahrung hat mich hieruͤber hinreichend belehrt. Was die Regelung der Feuerung in meinem Ofen betrifft, so geschieht sie durch eine Luftklappe, die am Aschenheerde angebracht ist. Diese Methode der Regelung des Luftstromes im Ofen ist der, bei den gewoͤhnlichen Dampfmaschinenoͤfen uͤblichen, weit vorzuziehen. Die gewoͤhnlichen Register oder Schieber, die in dem von dem Ofen in den Schornstein fuͤhrenden Abzugskanale angebracht sind, haben den Nachtheil, daß sie nicht recht dicht schließen, und beim Schluße des Kanals den Rauch und die heißen Gase im Ofen gewaltsam zuruͤkhalten, und so leicht Ursache von Kohlendunst oder Rauch im Dampfmaschinenlokale werden,Oft werden die durch die gewoͤhnlichen Register im Ofen aufgestauten unzersezten Gase, mit einem Antheile atmosphaͤrischer Luft gemischt, bei ihrer Entzuͤndung am Feuer, Ursache von Explosionen. Zuweilen sind dadurch schon ganze Dampfkessel in die Luft geschleudert worden. Eine solche Explosion scheint das zu seyn, was man gewoͤhnlich Feuerwolf nennt. waͤhrend meine Klappe nur den Strom der Luft in's Feuer mindert, ohne der durch dasselbe entwikelten Hize im Ofen den Abzug zu verwehren. Das Mittel zur Verbrennung des Brennmaterials ist die Luft. Diese Verbrennung wird in dem Maße gehemmt, als das Zustroͤmen von Luft zum Roste gemindert wird. Beide Vorrichtungen, die gewoͤhnliche und die meinige thun dieß, aber mit dem Unterschiede, daß die meinige, wenn ich mich bildlich ausdruͤken darf, die Quelle selbst verstopft, waͤhrend die andere dem Wasser derselben Daͤmme entgegen sezt. Obgleich bei meiner Vorrichtung der Abzug in den Schornstein stets frei bleibt, so darf man bei derselben doch kein zu schnelles Abziehen der Hize in den Schornstein, und eine Verminderung ihrer Wirkung auf den Entwikelungsapparat fuͤrchten, da dieses schnellere oder langsamere Abziehen ganz von der Menge der nachstroͤmenden Luft abhaͤngt, die meine Luftklappe regulirt. Bei der absteigenden Leitung der Zuͤge im Ofen ist auch nicht zu fuͤrchten, daß waͤhrend des genauen Schlusses der Klappe irgend ein bedeutender Wechsel in der Lufttemperatur des Ofens eintreten koͤnne, indem die heißen Schichten zunaͤchst dem Entwikelungsapparate sich, troz des Durchdringens von weniger Luft, immer halten werden. Um den Verschluß des Ofens voͤllig luftdicht machen zu koͤnnen, moͤchte es rathsam seyn, auf dem Schornsteine eine moͤglichst luftdichte Klappe anzubringen.Ueber die Vortheile einer solchen Klappe vergleiche man Dingler's polytechn. Journal, Bd. XXII. S. 439. Außer den bisher angegebenen Vortheilen hat meine Luftklappe auch noch den einer angenehmern und bequemern Anwendung. Ihre Funktionen liegen mehr vor Augen, und koͤnnen besser beobachtet werden. Sie kommt nicht so leicht in Unordnung, als die gewoͤhnlichen Register, z.B. durch Absezung von Ruß; befindet sich also immer in einem reinlichen und gelenkigen Zustande, und wird durch keine Hize zerstoͤrt. Dieserhalb laͤßt sie auch eine genauere Dichtung durch Filz, Tuch, Fell oder andere dahin abzwekende Materialien zu. Die Erfahrung hat die Zwekmaͤßigkeit der Anwendung meiner Luftklappe in einem hohen Grade bestaͤtiget. Beim Schlusse derselben waͤhrend starken Feuerns ist die Hize im Ofen stets so sehr gedaͤmpft worden, daß keine Ueberhizung des Apparates zu fuͤrchten war. Es versteht sich jedoch, daß Feuerthuͤre und Aschenheerd bei Anwendung derselben gut abgeschlossen seyn muͤssen. Die Thuͤr des leztern sollte man daher immer mit einem schiklichen Material so viel als moͤglich, dichten, waͤhrend die des Feuerheerdes ohne dieß schon gut schließen muß. Ich darf auch wohl eben nicht bemerken, daß man beim Gebrauche der Luftklappe nicht, wie gewoͤhnlich von den Heizern geschieht, die Feuerthuͤre oͤffnen muß, wenn die Maschine angehalten, und der Apparat in Unthaͤtigkeit versezt wird. Diese Maßregel wuͤrde hier eine ganz verkehrte Wirkung, als die bei Anwendung der Register dann eintretende ist, hervorbringen. 2) Mein zweiter Grundsaz zur bessern Gewinnung aller bei der Entwikelung hochdruͤkender Daͤmpfe obwaltenden Vortheile ist in den Maßregeln ausgesprochen, wornach ich den Metallgefaͤßen die moͤglichst groͤßte Feuerberuͤhrungsflaͤche, unbeschadet des Raums, gab, um denselben das gehoͤrige Maß der im Ofen entwikelten Hize zufuͤhren zu koͤnnen. Dieser Grundsaz ist, wie ich schon oben gezeigt, von außerordentlicher Wichtigkeit, da die Groͤße der Dampfentwikelung in einem Apparate hauptsaͤchlich von dem Maße der von demselben aufzunehmenden Hize abhaͤngt, und dieses wieder durch die Menge und Ausdehnung der Beruͤhrungspuncte bedingt wird, wodurch die Mittheilung geschieht. Vielfaͤltige Versuche haben diese Wahrheit bestaͤtigt, jedoch kommen hierbei folgende Umstaͤnde in Betracht, deren ich erwaͤhnen will. Die Erfahrung hat uns belehrt, daß 20 Quadratfuß Oberflaͤche an einem gewoͤhnlichen Kessel, d.h. derjenigen Oberflaͤche, durch welche die Hize mit dem Wasser des Kessels mittelbar, durch die Waͤnde desselben, in Beruͤhrung gebracht wird, bei regelmaͤßiger mittlerer Feurung ohngefaͤhr 1 Kubikfuß Dampf von atmosphaͤrischer Pressung in der Sekunde liefern. Dieser Effekt kann aber durch groͤßere Intensitaͤt des Feuers bedeutend vermehrt werden, so daß, wie Hr. Prechtl fand, sogar die naͤmliche Wirkung durch 5 Quadratfuß hervorgebracht wurde, wenn, was nothwendig scheint, die Waͤnde des Kessels von moͤglichst geringer Dike sind.Gilbert's Annalen der Physik, Jahrg. 1824, Stuͤk 2, S. 227. Außer diesem Mittel ist aber auch ein anderer Weg gedenkbar, die Wirkung einer geheizten Oberflaͤche auch ohne verhaͤltnißmaͤßige Verstaͤrkung des Feuers fuͤr die Aufnahme der Hize empfaͤnglicher zu machen, naͤmlich durch Steigerung ihrer Empfaͤnglichkeit fuͤr diese Aufnahme des Waͤrmestoffs: und dieses neue Princip erscheint. 3) bei dem Gebrauche eines leichtfluͤßigen metallischen Mediums aufgefuͤhrt. Jedes Metall ist naͤmlich ein guter Waͤrmeleiter, leichtfluͤßige Metallmischungen sind im fluͤßigen Zustande aber die besten Waͤrmeleiter in der Natur, und in dieser Hinsicht mit den festen Metallen gar nicht zu vergleichen. Ihre große Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit gewinnen sie durch die leichte Verschiebbarkeit ihrer Theile gegen einander, wodurch bei Einwirkung der Hize auf dieselben eine stete Bewegung unter ihren Schichten erhalten wird, die die Mittheilung und gleichmaͤßige Vertheilung der Hize in ihnen in einem hohen Grade beguͤnstigt. Denn da in denselben wie im erhizten Wasser,Wenn Wasser ein fester Koͤrper waͤre, wuͤrde es eine viel laͤngere Zeit gebrauchen, um die Temperatur seines Siedepunctes zu erlangen, da es ein schlechter Waͤrmeleiter ist, und seine Fluͤßigkeit es nur in dem Grade durchdringlich fuͤr die Waͤrme macht, als wir es wirklich finden. Es ist uͤberhaupt eine merkwuͤrdige Erscheinung, daß viele Fluͤßigkeiten bei Veraͤnderung ihres Aggregatzustandes bessere Waͤrmeleiter werden. Eis ist z.B. ein schlechter Waͤrmeleiter, Wasser schon ein besserer, und Dampf ein sehr guter. Sollte diese Erscheinung auch nicht bei den Metallen Statt finden? die heißen Schichten stets aufwaͤrts steigen, waͤhrend die kaͤltern herabsinken, findet eine innigere Mischung zwischen ihnen Statt, und leztere werden der Wirkung des Feuers am Boden der Gefaͤße immer von neuem wieder ausgesezt, und sind nun wieder um so begieriger in Verschlukung des Waͤrmestoffes.Dieser vollkommenen Vertheilung der Hize in meiner leichtfluͤßigen Metallmischung, und vorzuͤglich dem zulezt beruͤhrten Umstande, ist die große Waͤrmeempfaͤnglichkeit meines Entwikelungsapparates, die ihn vor den von festen Metallen und in großer Metallstaͤrke gearbeiteten Verdampfungs-Vorrichtungen auszeichnet, zuzuschreiben. Er nimmt naͤmlich nicht, so wie leztere, auf seiner aͤußern vom Feuer beruͤhrten Flaͤche einen groͤßern Hizegrad an, als auf der innern Dampferzeugenden, erstere Flaͤche bleibt also auf einer maͤßigen Temperatur, die in so ferne eine reichlichere Aufnahme der Hize beguͤnstigt, als die Mittheilung der Waͤrme zwischen zwei Koͤrpern um so groͤßer zu seyn scheint, je groͤßer die Differenz zwischen den Temperaturen beider ist. Hrn. Perkins von außen zum Theile gluͤhende Roͤhren koͤnnen in dieser Hinsicht keine große Waͤrmeempfaͤnglichkeit besizen, abgesehen davon, daß sie durch die Ueberhizung bald zerstoͤrt werden muͤssen, was bei meinen Metallgefaͤßen nicht der Fall ist. Wegen der Dike der Perkins'schen Roͤhrenwaͤnde kann aber auch, mit Ruͤksicht auf oben beruͤhrten Umstand, die Verwendung der Hize nicht oͤkonomisch seyn. Dieserhalb ist sein Generator gerade am wenigsten als Ursache der Brennstoffersparung seiner Maschine zu betrachten. Diese liegt vielmehr in der Anwendung des Expansionsprincipes. Bei meinem Entwikelungsapparate steigen die abgekuͤhlten Metallschichten immer abwaͤrts dem Feuer zu, und nehmen, weil sie eine geringere Temperatur besizen, die Hize um so begieriger auf. Daher werden meine Metallgefaͤße, selbst wenn sie von geschmiedetem Eisen sind, laͤnger dauern, als die Perkins'schen Roͤhren, vorzuͤglich wenn diese haͤufig rothgluͤhend seyn sollten. – Ich habe bei einem Zinngießer in Rostock ein Schmelzgefaͤß fuͤr Zinn gesehen, das, von 1/8 Zoll dikem Eisenbleche, von dem aͤußerst geschikten Kupferschmiede, Daniel Steinhorst, daselbst, zusammengenietet ist, und bei taͤglichem wenigstens zwoͤlfstuͤndlichem Gebrauche, wobei es oͤfters sogar leicht rothgluͤhend wird, nun schon 2 Jahre besteht, ohne bemerkbar gelitten zu haben. Dasselbe war stets vollkommen dicht. (In England konnte man keine Metallgefaͤße von Eisenplatten dicht nieten.) Folgende Erfahrungen haben mich in der Ueberzeugung von der außerordentlichen Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit einer leichtfluͤßigen Metallmischung sehr bestaͤrkt. a) Ein Stuͤk eines leichtfluͤßigen Metalles, z.B. des Zinnes schmilzt viel schneller in derselben, als in dem staͤrksten Geblaͤsefeuer. b) Eine Quantitaͤt Wasser wird viel schneller dadurch bis auf den Siedepunct erhoben, als in jenem. c) Ich bin bei den Versuchen mit meinen Apparaten vermoͤgend gewesen, die Metallmischung von dem Augenblike ihrer Schmelzung an, in dem vierten, ja fuͤnften Theile der Zeit, auf die doppelte Temperatur des Schmelzpunctes zu bringen, als noͤthig war, sie bis auf diesen zu erheben.Da es bekannt ist, daß eine Metallmischung, wie die meinige, aͤußerst wenigen Waͤrmestoff im Schmelzpunkte latent macht, so ist die hier angegebene Erscheinung dadurch keinesweges auf eine meiner Hypothese widersprechende Weise erklaͤrt. Anmerkung. Es ist mir immer eine auffallende Erscheinung gewesen, daß mein Generator um so weniger fuͤr die Dauer zu erschoͤpfen ist, je mehr ich die Metallmischung von der ersten Einsprizung in denselben erhize, hingegen nie zu Athem kommt, wenn seine Temperatur von der Einsprizung zu gering ist. Es scheint diese Erfahrung der bisher angenommenen Meinung, daß ein stark erhizter Koͤrper um so weniger Faͤhigkeit aͤußere, noch Waͤrme aufzunehmen, je mehr er erhizt ist, einigermassen zu widersprechen. Sollte sie vielleicht zu dem Schluße berechtigen, daß eine leichtfluͤßige Metallmischung eine groͤßere Leitungsfaͤhigkeit, d.h. eine groͤßere Faͤhigkeit, Hize aufzunehmen und wieder abzugeben, bei hoͤheren als niederen Hizegraden gewinne? – d) Die Metallmischung erstarrte bei meinen Versuchen, wenn ich zu feuern aufhoͤrte, aber mit der Einsprizung von Wasser in den Generator fortfuhr, nie am Generator, wo doch die meiste Entziehung von Hize Statt fand, zuerst, sondern (d.h. in einem Gefaͤße, wo die Masse desselben weniger vertheilt und vereinzelt war) gleichmaͤßig in allen ihren Schichten; die Waͤrmevertheilung war also, obgleich Aufnahme und Wiederabgabe von Waͤrmestoff in zwei verschiedenen Puncten Statt fanden, doch stets in allen Schichten gleich vertheilt. So ist es nicht bei festen Metallen.Als der Hr. Dr. Wollaston in London eingeladen wurde, meinen Entwiklungsapparat zu sehen und zu pruͤfen, hat er geantwortet, was er davon sehen sollte; ein fluͤßiges Metall sey kein besserer Waͤrmeleiter, als ein festes, er sehe daher nicht ein, wie mein Apparat bessere Resultate als ein gewoͤhnlicher Kessel liefern koͤnne. Gleicher Meinung fand ich die meisten wissenschaftlichen Leute in London. Sie erwogen aber wohl nicht alle die Umstaͤnde, die ich in dieser Abhandlung angegeben habe und noch angeben werde, und die ich fruͤher schon in der Ankuͤndigung meines Princips in England oͤffentlich angedeutet hatte. Wie konnten sie auch mit solchen leichten und oberflaͤchlichen Einwendungen ein Princip abfertigen wollen, in dessen inneres Wesen sie noch nicht eingedrungen waren, und dessen Zwek sie noch nicht gewuͤrdigt hatten. Sollten sie alle meine Grundsaͤze zur Ausfuͤhrung desselben und alle meine Beweggruͤnde zu dessen eigenthuͤmlichen Einleitung mit einem Blike uͤberschaut und als nichtig befunden haben? – Konnte ich ihnen solche schnelle und tiefe Einsicht zutrauen, und ihrem Urtheile ein unbedingtes Zutrauen schenken, wenn ich mich erinnerte, daß sie groͤßtentheils die naͤmlichen waren, die drei Jahre vorher, ihrem alten vortrefflichen Vorfahrer Black zum Troze, mit Hrn. Perkins Pseudoprincip die wissenschaftliche Welt allarmirten und Hrn. Perkins physikalischen Irrthuͤmern die wissenschaftliche Weihe zu geben nicht anstanden? – Ueberhaupt haben mich dergleichen Leute in England meistens nur absprechend behandelt, ohne je meinen Gruͤnden Rede zu stehen und sie zu pruͤfen. Ich verlangte ja keinen blinden Glauben, wie sie ihn Herrn Perkins geschenkt hatten, vielmehr eine unparteiische wissenschaftliche Pruͤfung und Berichtigung meiner Ansichten und der darauf gebauten Plaͤne. Waren sie vielleicht durch Hrn. Perkins's Uebertreibungen, wodurch er die ganze Welt bestach, zu vorsichtig gemacht, und hielten sich nun berechtigt, ihre damalige Leichtglaͤubigkeit und Befangenheit an mir durch uͤbertriebenen Skepticismus zu raͤchen? – oder gehoͤrten sie zu seiner Partei? – In diesen kann die Vertheilung der Hize aͤußerst ungleich seyn, so daß man eine starke Eisenstange oft einen Fuß von ihrer gluͤhenden Stelle entfernt ohne Schaden mit der Hand beruͤhren kann. Aus diesem Grunde entwikeln auch zu stark von Metall gearbeitete Siedegefaͤße weniger Daͤmpfe als duͤnne.Hr. Perkins scheint dieß nicht zu wissen, da er allen seinen Generatoren eine unverhaͤltnißmaͤßige Metallstaͤrke gibt. Bei einem Gespraͤche, was ich mit ihm hieruͤber hatte, legte er ein besonderes Gewicht auf die Masse des Metalles in seinen Roͤhren, indem er meinte, daß dadurch die Verdampfung sehr befoͤrdert wuͤrde. Die große Metallstaͤrke solcher Gefaͤße hat aber noch einen anderen großen Nachtheil in Hinsicht einer groͤßeren Gefahr des Berstens derselben. Die ungleichmaͤßige Erhizung der aͤußeren vom Feuer beruͤhrten und inwendig vom Wasser bespuͤlten Waͤnde dieser Gefaͤße bewirkt naͤmlich eine ungleiche Ausdehnung in denselben, die vorzuͤglich bei Gußeisen Risse zur Folge hat. Die Erfahrung hat dieß an den Woolf'schen Kesseln bestaͤtigt, indem man fand, daß sie viel weniger rissen, als man sie duͤnner goß (siehe den Bericht der von der Academie des sciences à Paris abgeordneten Commission etc. in Dingler's polyt. Journal, Bd. XI. S. 466). Hr. Perkins erste Generatoren von Glokengut sind auch schon immer nach einem Gebrauche von wenigen Tagen geborsten. e) Wenn ich die Metallmischung erstarren ließ, so war die Dampfentwiklung bis auf den vierten, ja fuͤnften Theil reducirt, und blieb es bei dem fuͤrchterlichsten Feuer. Die Metallmischung wirkte dann, wie jedes feste Metall.Es versteht sich, daß ich die Verdampfung des Wassers dann unter etwas niederem Druke wahrnehmen mußte, weil der Schmelzpunkt meiner Metallmischung unter der Temperatur der Daͤmpfe liegt, die ich fuͤr gewoͤhnlich in meinem Apparate entwikle. Aus diesen Ursachen kann kein Koͤrper die Hize des Feuers schneller aufnehmen und wieder von sich geben, als leichtfluͤßige Metalle oder Metallmischungen. In gehoͤriger Menge angehaͤuft bilden sie ein Medium zwischen dem Feuer und dem eigentlichen Entwikler, das den aufgenommenen Waͤrmestoff in sich anzuhaͤufen, und, wenn ich mich des Ausdrucks bedienen darf, zu koncentriren vermag, so daß es denselben in verdichteter Gestalt an den Entwikler wieder abgibt, woher es kommt, daß das in denselben gebrachte Wasser auf kleineren Flaͤchen und in engeren Raͤumen eben so schnell verdampft, als in den groͤßten Kesseln. Die Verdampfungsfaͤhigkeit meiner Entwikler wird durch die Einwirkung des fluͤßigen Metalles so erhoͤht, daß ein Quadratfuß seiner Verdampfungsflaͤche eben so viel Wasser verdampft, als 6 bis 8 solcher Quadratfuß an einem gewoͤhnlichen Kessel. Die fluͤßige Metallmischung, die den eigentlichen Entwikler gleich einem wahren mit Waͤrmestoff gefuͤllten Magazine umgibt, das wegen der groͤßeren Ausdehnung der Metallgefaͤße und der daraus hervorgehenden groͤßeren Feuerberuͤhrungsflaͤche sich stets eines reichlichen Zuwachses von Waͤrmestoff zu erfreuen hat, versorgt wegen ihrer großen Leitungsfaͤhigkeit mit ihrem Vorrathe von Hize den eigentlichen Entwikler weit reichlicher, als die unmittelbare Einwirkung des Feuers auf seine wenig ausgedehnten Waͤnde es vermag, indem sie gleichsam den von der Feuerberuͤhrungsflaͤche der Metallgefaͤße erhaltenen Waͤrmestoff, wenn ich so sagen darf, in convergirenden Strahlen an den Entwikler wieder absezt, so also jene Feuerberuͤhrungsflaͤche der Metallgefaͤße mit der Verdampfungsflaͤche des Entwiklers in solche genaue Verbindung sezt, daß beide in Hinsicht ihrer Wirkung, d.h. in Ruͤksicht ihrer Empfaͤnglichkeit fuͤr die Waͤrme und Mittheilung derselben gleichsam zusammenfallen.Es ist mir unbegreiflich, wie wenig man im Allgemeinen in England die Wirkung und den Nuzen meiner leichtfluͤßigen Metallmischung hat begreifen koͤnnen. Wenn auch viele Engineers und wissenschaftliche Leute den Vortheil ihrer Anwendung einraͤumten, so mußte ich doch oft erstaunen, welche sonderbaren Gruͤnde sie dafuͤr aufstellten. Vorzuͤgliches Gewicht legten sie immer auf den Umstand, daß die Metallmischung, wie sie sich gewoͤhnlich ausdruͤkten, die Hize im Apparate festhalte. Sie meinten naͤmlich, daß man sie, wenn sie einmal erhizt sey, als ein unerschoͤpfliches Magazin von Waͤrmestoff betrachten koͤnne, das die Hize auf eine ungewoͤhnlich lange Zeit im Apparate ohne Einwirkung anderer Umstaͤnde erhalten koͤnne. Nie sahen sie sie aus dem wahren Gesichtspuncte eines Waͤrmeleiters an, der, um gehoͤrig Hize abzugeben, auch nothwendig eben so viele empfangen muß, und der jederzeit sehr schnell bankerot an Waͤrmestoff wird, sobald ihm die Einnahme desselben fehlt. Dieserhalb legten sie auch immer ein uͤbertriebenes Gewicht auf die Masse der Metallmischung, die gar kein Gegenstand der Beachtung ist, sobald die Verbindung einer großen Feuerberuͤhrungsflaͤche mit der noͤthigen Verdampfungsflaͤche durch duͤnne Schichten derselben zu bewerkstelligen ist. – War es da zu verwundern, wenn solche Leute nach stundenlanger gleichmaͤßiger Wirkung meines Entwiklungsapparates glaubten, er koͤnne noch immer bankerot an Hize machen? – Ueberdem kann aber auch die Metallmischung als Magazin des Waͤrmestoffs den Aufwand fuͤr eine augenbliklich gesteigerte Anstrengung in Faͤllen der Noth hergeben, und so momentan die Wirkung der Maschine um ein Bedeutendes erhoͤhen. Aber eben wegen dieser großen Empfaͤnglichkeit der Metallmischung fuͤr die Waͤrme bedarf es bei meinem Entwiklungsapparate nicht der großen vom Feuer beruͤhrten Oberflaͤche, um ein bestimmtes Maß von Hize aufzunehmen, und es an den Generator zur Dampferzeugung abzugeben, als bei den gewoͤhnlichen Kesseln. Bei lezteren wirken die im Ofen erhizten Gase, als schlechte Waͤrmeleiter, zu langsam auf das Wasser ein, und es bedarf einer ausgedehnten, von denselben beruͤhrten, Oberflaͤche am Kessel, um eine kraͤftige Wirkung hervorzubringen. Die Wirkung wird hier noch dadurch vermindert, daß das Wasser, welches, gleichfalls ein schlechter Waͤrmeleiter, die Hize langsam in sich aufnimmt, in so großen Massen mit den erhizten Gasen in Beruͤhrung (d.h. mittelbare, durch das Metall des Kessels) tritt. Schlechte Waͤrmeleiter theilen auf diese Weise anderen schlechten Waͤrmeleitern, und lezteren noch dazu in uͤberwiegender verhaͤltnißmaͤßig großer Masse angehaͤuft, ihre Hize mit, die Wirkung muß daher hoͤchst unvollkommen und langsam seyn, um einen großen Effekt hervorzubringen, muͤssen sehr große Apparate angewandt werden. Bei der Anwendung der Metallmischung verhaͤlt sich die Sache aber ganz anders. Die erhizten Gase theilen derselben sehr schnell ihren Waͤrmestoff mit, indem sie hoͤchst begierig in Aufnahme desselben ist, es sind daher weniger Beruͤhrungspuncte zwischen Metallmischung und den erhizten Gasen, als zwischen diesen und dem Wasser noͤthig, um einen gleichen Effekt hervorzubringen, indem die groͤßere Empfaͤnglichkeit der Metallmischung fuͤr die Aufnahme der Hize eine ausgedehntere Wirkung des Feuers darauf ersezt. Ich gebrauche nach meinen bisherigen Erfahrungen ungefaͤhr 6 Quadratfuß Feuerberuͤhrungsflaͤche der Metallgefaͤße fuͤr eine Pferdekraft, da die gewoͤhnlichen Kessel fuͤr diese Leistung oft mit 12 bis 14 nicht ausreichen. 4) Da die kraͤftige Wirkung der Metallmischung in Ruͤksicht auf ihre große Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit vorzuͤglich aber dem fluͤßigen Zustande derselben beigemessen werden kann, so war es sehr noͤthig, sie stets in diesem Zustande zu erhalten. Diese Aufgabe habe ich vollkommen dadurch geloͤset, daß ich eine Mischung waͤhlte, die unter der Temperatur schmilzt, worunter meine Daͤmpfe im Apparate entwikelt werden. Die Verdampfung des Wassers kann bei dieser Anordnung im Apparate nicht eher vor sich gehen, als bis die Metallmischung den Schmelzpunct uͤberschritten hat. Waͤhrend der Wirkung des Apparats wird aber nie ein solches Mißverhaͤltniß zwischen Feuerung und Einsprizung von Wasser in denselben, also zwischen Versorgung mit Waͤrme und Wiederentziehung derselben Statt finden koͤnnen, daß derselbe unter die Temperatur des Schmelzpunctes der Metallmischung fallen sollte. Ich muß mich, zur besseren Verstaͤndigung, hieruͤber umstaͤndlicher erklaͤren. Da naͤmlich der Grad der Wirkung in meiner Maschine von dem Grade der Versorgung des Generators mit Einsprizungswasser abhaͤngt, so wird bei einem niederen Grade der Temperatur im Apparate die Dampfentwiklung sich vermindern, die Maschine, die nur bei einem bestimmten Druke der Daͤmpfe die Normalleistung thut, also nicht Daͤmpfe genug haben und einen langsameren Gang annehmen, wodurch zugleich die Menge des durch die Drukpumpe in den Generator zu foͤrdernden Einsprizungswassers vermindert wird. Auf diese Weise bleibt die Einsprizung zur Temperatur des Apparates immer in einem bestimmten, guͤnstigen Verhaͤltnisse, und leztere kann sich wieder erholen, wenn nun das Feuer wieder verstaͤrkt wird. Ein gaͤnzliches Erstarren der Metallmischung durch zu starke Einsprizung ist aber schon aus dem Grunde nicht moͤglich, als die Temperatur im Apparate selbst bei einem großen Mißverhaͤltnisse zwischen Feuerung und Einsprizung nie so weit sinken kann, daß nicht wenigstens das eingesprizte Speisewasser auf die gesezliche Temperatur im Apparate gehoben werden sollte. Da naͤmlich ungefaͤhr 4 bis 5mal so viel Hize noͤthig ist, um das in meinen Entwikler gesprizte Wasser in Daͤmpfe von 40 bis 50 Atmosphaͤren Druk zu verwandeln, als erfordert wird, um es auf den Siedpunct zu heben, so ist nicht anzunehmen, daß bei einer Maschine, wo die Einfoͤrderung des Wassers in den Generator immer in einem bestimmten Verhaͤltnisse zu ihrer Kraft und Geschwindigkeit bleibt, diese Einfoͤrderung uͤber das vier- oder fuͤnffache und bis zur voͤlligen Erschoͤpfung alles vorraͤthigen Waͤrmestoffs im Apparate verstaͤrkt werden sollte. 5) Um die Absezung des Waͤrmestoffs an das Wasser zum Zweke der Verdampfung des lezteren zu beschleunigen, und beider Verbindung zu befoͤrdern, bin ich von dem Grundsaze ausgegangen, die durch Einwirkung der Metallmischung auf den Generator gesteigerte Hize seiner Waͤnde mit kleinen Portionen Wassers in eine recht ausgedehnte und vollkommene Beruͤhrung zu bringen. Es scheint mir naͤmlich die bei Anwendung des Einsprizungsprincips Statt findende Art der Applikation des Wassers weit besser zu genuͤgen, als die Anhaͤufung desselben zu großen Massen in den gewoͤhnlichen Kesseln, abgesehen von den vielen anderen Bequemlichkeiten, die dieses Princip mit sich fuͤhrt. In den gewoͤhnlichen Kesseln naͤmlich ist die Mittheilung der Hize des Ofens an die gerade verdampfende Portion des Wassers nicht so vollkommen, indem sie durch manche Umstaͤnde beschraͤnkt wird, die man zum Theil noch nicht genug gewuͤrdigt hat. Das die verdampfende Portion umgebende und in großen Massen und in einer bedeutenden Hoͤhe angehaͤufte Wasser, das so manche Temperaturveraͤnderung von außen erfaͤhrt, und durch welches die aufsteigenden Dampfblasen sich durcharbeiten muͤssen, schwaͤcht theils die Temperatur der gebildeten Daͤmpfe, theils hindert es die Bildung derselben durch seinen Druk. Dieser Druk fordert, daß sich auf dem Boden des Kessels Dampf von hoͤherer Spannung entwikeln muß, als der Dampfraum des Kessels enthaͤlt, die Entwiklung eines solchen Dampfes wird aber durch die geringere Temperatur des Wassers am Boden des Kessels wieder behindert. In diesem Umstande liegt wohl der Grund, warum eine kuͤnstliche Bewegung des Wassers gewoͤhnlicher Kessel waͤhrend des Kochens die Dampfentwiklung so sehr befoͤrdert. Indem naͤmlich eine vollkommnere Mischung der heißeren und kaͤlteren Schichten des Wassers dadurch bewirkt wird, koͤnnen die Dampfblasen sich auch schneller formiren und leichter aufsteigen. Vielleicht, daß der Vortheil einer Applikation von Drathbuͤndeln auf dem Boden der Kessel, die Hr. Professor Oerstedt zur Erhoͤhung der Dampfentwiklung so sehr empfiehlt, auch auf eine mechanische Weise erklaͤrt werden kann, in so ferne, als die Mischung der Daͤmpfe mit dem Wasser in den kleinen Zwischenraͤumen zwischen den Draͤthen vollkommener und dadurch die Temperatur im Wasser des Kessels gleichmaͤßiger wird, da der Drath zugleich als kraͤftiger Waͤrmeleiter die Fortpflanzung des Waͤrmestoffs von den Kesselwaͤnden zu dem Wasser in dem Maße befoͤrdert, als er beide in mehrere Beruͤhrungspuncte mit einander bringt. 6) Um die in meinem Entwiklungsapparate angehaͤufte Hize moͤglichst nur zur Verdampfung des Wassers zu benuzen, habe ich dahin Sorge getragen, a) daß diejenige Oberflaͤche desselben, die dem Feuer nicht dargeboten wird, auf welcher also ein Ausstrahlen der aufgenommenen Hize Statt findet, so viel als moͤglich vermindert werde. Diese Vorsicht ist bei meinem Apparate um so noͤthiger, je hoͤher seine Temperatur ist, und je schneller die Metallmischung als guter Waͤrmeleiter die in sich angehaͤufte Hize wieder anderen sie umgebenden auf einer niederern Temperatur stehenden Koͤrpern mitzutheilen strebt. Zu diesem Zweke habe ich die nicht vom Feuer beruͤhrte Flaͤche meiner Metallgefaͤße so vermindert, daß sie ungefaͤhr nur den vierten Theil jener der Hize des Ofens dargebotenen ausmacht, und sie noch vor der Wirkung der Atmosphaͤre so viel als moͤglich durch schlechte Waͤrmeleiter zu schuͤzen versucht. Bei den gewoͤhnlichen Hochdrukmaschinenkesseln sind beide Flaͤchen entweder gleich groß, oder erstere ist, wie bei den Dampfwagen, doppelt so groß, als die Feuerberuͤhrungsflaͤche. Dabei findet man sie selten mit schlechten Waͤrmeleitern bedekt, oft sogar jedem Wetter und der Einwirkung des Regens und des kalten Luftzuges oder Windes ausgesezt. Auch die Kessel Watt-scher Maschinen verdienen gewoͤhnlich den naͤmlichen Vorwurf, z.B. verhaͤlt sich die Feuerberuͤhrungsflaͤche bei den Kesseln der Dampfschiffe zu der aͤußern, der Luft dargebotenen Oberflaͤche, wie 1 zu 2. Es ist nicht zu laͤugnen, daß in dieser Hinsicht alle Kessel mit inwendiger Feuerung denen nachstehen, die in einen Ofen eingemauert sind. Ich verweise hier auf das in meiner fruͤheren Abhandlung uͤber die Hochdrukmaschinen uͤber diesen Gegenstand Gesagte. b) Aber auch jede uͤberfluͤßige Entwikelung von Daͤmpfen wollte ich verhuͤten, und dieß geschieht durch die Methode der Einsprizung am zwekmaͤßigsten. Bei derselben habe ich die Dampfentwikelung ganz in meiner Gewalt, kann sie nach jedem Beduͤrfnisse der Maschine reguliren und durch dieselbe selbst modificiren lassen. Dieserhalb kann nicht leicht eine Ueberladung des Erzeugers mit Dampf und ein Verlust beim Sicherheitsventile Statt finden. c) Die beim Stillstande der Maschine sich in der Metallmischung anhaͤufende Hize wird fuͤr den Nuzen der Maschine aufbewahrt, waͤhrend bei den gewoͤhnlichen Maschinen jeder aus dem Sicherheitsventil entweichende Dampf als reiner Verlust an Waͤrmestoff zu betrachten ist, der aus der Sphaͤre der Maschine tritt. d) Einer unnoͤthigen zu großen Erzeugung von Hize im Ofen und dadurch bewirkten Ueberhizung der Metallmischung ist aber durch die Anwendung des Waͤrmeregulators vorgebeugt, und e) ein schaͤdliches Entwischen der Daͤmpfe aus dem Apparate wird durch eine neue und einfache Art, die einzelnen Theile desselben mit einander dampfdicht zu verbinden und zu verschließen, verhuͤtet. Durch eine moͤglichst gleichmaͤßige Hize im Apparate wird aber auch die Dampfentwikelung auf einen Standpunct gebracht, wo die Temperatur und die davon zum Theil mit abhaͤngende Spannung der Daͤmpfe immer auf einem regelmaͤßigen Fuß erhalten und eine schaͤdliche Uebersaͤttigung derselben mit freiem Waͤrmestoff vermieden werden kann. Anmerkung. Es ist nicht zu laͤugnen, daß bei der steten Beruͤhrung, worin die in meinem Generator entwikelten Daͤmpfe waͤhrend ihres Durchganges durch seine Roͤhren mit den von der Metallmischung erhizten Waͤnden derselben, deren Temperatur weit uͤber die der entwikelten Daͤmpfe geht, bleiben, gewoͤhnlich eine geringe Uebersaͤttigung dieser Daͤmpfe mit freier Waͤrme Statt findet, indessen duͤrften sie von dieser uͤberfluͤßigen freien Waͤrme, wieder dadurch befreit werden, daß sie im Recipienten immer mit dem einsprizenden Wasser in Beruͤhrung kommen, wobei ihr uͤberfluͤßiger Waͤrmestoff sich wieder mit diesem zu saturirtem Dampfe verbindet. Sollten aber dennoch Daͤmpfe uͤbersaturirt werden, so ist dieß gerade kein Uebelstand zu nennen, indem durch ihren groͤßeren Antheil freier Waͤrme ihr mechanischer Effekt auf eine wohl eben nicht Waͤrmestoff verschwendende Art erhoͤht wird. Auch ist bei einer geringen Uebersaͤttigung der Daͤmpfe, bei der Anwendung des Expansionsprincips, weniger Verlust an den in dem Dampfcylinder sich ausdehnenden Daͤmpfen zu erwarten, indem der uͤberschuͤßige Waͤrmestoff die bei jeder Expansion der Daͤmpfe eintretende Verdichtung eines Theils derselben verhuͤtet. Die bei der Expansion entstehende Condensation wird naͤmlich durch den groͤßeren Antheil latenter Waͤrme hervorgebracht, den ein sich ausdehnender und zu einer niederen Spannung herabsinkender Dampf fordert, um sich ganz in Dampfform zu erhalten. Bei etwas mit freier Waͤrme uͤbersaͤttigten Daͤmpfen kann der groͤßere Bedarf an latenter Waͤrme aber aus dem Uebermaaße der freien einigermassen bestritten werden. Was also auf einer Seite als Verlust erscheint, kommt auf der anderen dem mechanischen Effekte der Daͤmpfe wieder auf eine sehr vortheilhafte Weise zu Nuzen. Bei den gewoͤhnlichen Kesseln verlieren die Daͤmpfe im Dampfraume derselben meistens nicht unbedeutend an Temperatur. Die Waͤnde dieses Raumes sind nicht allein dem Einflusse des Feuers ganz entzogen, sondern bieten im Gegentheile noch der atmosphaͤrischen Luft eine bedeutende Oberflaͤche dar, die durch diese eine stete Entziehung von Waͤrmestoff erfaͤhrt, indem die Luft, die immer mehr oder weniger in Bewegung ist, dem Kessel immer kaͤltere Schichten wieder zuwendet, und ihm hauptsaͤchlich dann nachtheilig wird, wenn sie sehr kalt, wie im Winter, oder sehr feucht ist. Dieß ist in meinem Entwiklungsapparate nicht so der Fall, weil die entwikelten Daͤmpfe groͤßtentheils unter dem Einflusse der heißen Metallmischung bleiben, und diejenigen Theile des Apparates, die den Dampf mit der Luft in mittelbare Beruͤhrung sezen, im Verhaͤltnisse sehr unbedeutend an Oberflaͤche sind, auch mit schlechten Waͤrmeleitern bekleidet werden. –––––––– Nun endlich noch einige Worte uͤber die Grundsaͤze, von welchen ich bei der Verwendung sehr hochdruͤkender Daͤmpfe in meiner Maschine ausging. Ich kann hier um so kuͤrzer seyn, da ich in meiner vorausgegangenen Abhandlung uͤber Hochdrukdampfmaschinen alle die Umstaͤnde ziemlich ausfuͤhrlich angegeben habe, worauf die sich bei Anwendung derselben darbietenden Vortheile beruhen, auch habe ich schon im Anfange dieser Zeilen die Hauptzuͤge meiner Verbesserungen in der eigentlichen Maschine und namentlich zur Realisirung einer wirklich moͤglichen Anwendung sehr hochdruͤkender Daͤmpfe angedeutet. Der erste Grundzug dieser Verbesserungen ist: 1) Die absolute Kraft der Daͤmpfe findet weniger Abzug durch Friktion und andere Hindernißlast in der Maschine. Daß dieser Abzug in den Watt'schen Maschinen so groß ist, liegt theils an der Ausdehnung der Maschine und ihrer reibenden Theile, theils an einigen Nebenhindernissen, die bei derselben die nothwendige Condensation der Daͤmpfe herbeifuͤhren, wozu ich vorzuͤglich die Bewegung der Luft- und kalten Wasserpumpe rechne. Wenn man die Groͤße der Dampfcylinder Watt'scher Maschinen, die der Pumpen und die große Reibung der Kolben und Kolbenstangen in diesen Organen und in ihren Stopfungsbuͤchsen, die nach frischer Liederung nicht selten uͤber die Haͤlfte der Kraft der Maschine aufzehrt, erwaͤgt, so scheint die Sache keinesweges uͤbertrieben. Wie groß die Friktion, die Schwerbehuͤlflichkeit der Watt'schen Maschinen uͤberhaupt, wie bedeutend ihre ganze Hindernißlast sey, geht genuͤgend aus dem Umstande hervor, daß von den 16 bis 17 Pfunden, welches Gewicht den absoluten Druk der Daͤmpfe auf den Quadratzoll in diesen Maschinen bezeichnet, kaum 7 Pfund als wirklicher Nuzeffekt bleiben, da doch die hochpressenden Maschinen z.B. die Oliver Evans'schen kaum 1/3 und die meinige kaum 1/4 von ihrer absoluten Kraftleistung einbuͤßen. Die Hauptfriktion meiner Maschine beschraͤnkt sich auf die der Kolben in den Cylindern, die aber, da meine Kolben nur den 6ten Theil des Durchmessers einer Watt'schen Maschine haben, nur einen sehr unbedeutenden Theil der darauf wirkenden Dampfkraft aufzehren kann. Luft- und kalte Wasserpumpe fehlen meiner Maschine ganz. Die Drukpumpe derselben braucht kaum den 40sten Theil ihrer Kraft, waͤhrend der Betrieb der vielen Pumpen Watt'scher Maschine beinahe ihren Effekt um 1/3 schwaͤcht. Endlich raubt aber die nothwendige Bewegung der großen Massen einer Watt'schen Maschine, z.B. des schweren Balanciers und großen und gewichtigen Schwungrades, so wie die Traͤgheit der Wassersaͤulen in den Pumpen ihnen eine nicht unbedeutende Kraft. Der Balancier wird noch durch seinen Schwung nachtheilig und erschuͤttert dadurch die Gebaͤude, daß sein Aufhaͤngepunct, vorzuͤglich bei großen Maschinen, immer sehr hoch liegt. Auch verursacht sein ParallelogrammIn England sind die Balanciers und Parallelogramms Mode, und keiner nimmt eine Maschine ohne dieselben gerne. Da ich bei Gelegenheit eines Besuchs in der beruͤhmten Bramah'schen Werkstaͤtte Hrn. Bramah fragte, warum man nicht mehrere so einfache Dampfmaschinen, als die seinige, die kein Parallelogramm hat, in England saͤhe, antwortete er mir, solche wuͤrden, wenn man sie auch machen wollte, keinen Abnehmer finden, weil sie nicht genug in's Auge fielen und zu wenig prachtvoll waren, worauf die Englaͤnder so sehr viel Gewicht legten. – Welchen sonderbaren Ruͤksichten man uͤberhaupt oft in England bei der Anlegung von Dampfmaschinen folgt, beweiset der wirklich merkwuͤrdige Fall, daß kuͤrzlich in Cornwall ein Grubenbesizer sich bloß aus dem Grunde die groͤßte Dampfmaschine daselbst bauen ließ, um seinen Nachbar auszustechen, der bisher die maͤchtigste besaß. eine große Friktion und eine unnuͤze Zerlegung der Kolbenwirkung. Die Bewegung meiner Kolben wird auf eine sehr einfache, dauerhafte und viel Raum ersparende Art auf die Kurbel uͤbertragen. An dem dazu dienenden Apparate finden sich nur 4 Scharniere, statt daß an einer Watt'schen Dampfmaschine deren gewoͤhnlich uͤber 20 sind. Dabei findet diese Bewegung nahe am Fundamente der Maschine Statt, sie verursacht also keine Erschuͤtterung im Gebaͤude. Meine Neuerung leistet den Wirkungen der Maschine wenig Widerstand, da sie bei Hebung der Ventile keinen großen Druk der Daͤmpfe darauf zu uͤberwinden hat, dieser Druk aber durch die Laͤnge der Ventilhebel noch so sehr vermindert wird, daß er gar nicht einmahl in Rechnung gebracht zu werden verdient. Die Schwungraͤder meiner Maschine haben kaum den 5ten Theil des Gewichtes derer der Watt'schen, ihre Bewegung geschieht daher leichter und mit weniger Erschuͤtterung. 2) Ein zweiter Grundsaz meiner Verbesserungen ist, daß ich die große Hize sehr hochdruͤkender Daͤmpfe fuͤr die Maschine unschaͤdlich zu machen suchte. Dieß ist ein Punct, den die meisten Dampfmaschinenkundigen sich so leicht denken, so daß mir in dieser Ruͤksicht in England gewoͤhnlich gegen meine Dampfmaschine eingewandt wurde: warum ich dieselbe nicht wie andere Hochdrukmaschinen gebaut haͤtte. Mein Generator und die gefahrlose und oͤkonomische Entwiklung sehr hochpressender Daͤmpfe sey ja doch eigentlich die Hauptsache, und jede Maschine wuͤrde fuͤr denselben passen; mit dem Baue der Hochdrukmaschinen sey man aber in England schon vertraut genug (!!!) u.s.w. Es ist wirklich unerklaͤrlich, ein solches Raisonnement in einem Lande zu hoͤren, wo Dampfmaschinenbau an der Tagesordnung ist, und wo man doch mit dem ganzen Felde der Moͤglichkeiten und Unmoͤglichkeiten bei der Ausfuͤhrung derselben vertraut seyn sollte. Ich muß dagegen gestehen, daß die Erfindung einer zwekmaͤßigen Maschine fuͤr meinen Generator und fuͤr die in ihm entwikelten sehr hochdruͤkenden und uͤber 500° Fahr. haltenden Daͤmpfe mir schon, vor irgend einem daruͤber angestellten Versuche, von selbst eine sehr schwere Aufgabe schien, und daß mir die wirkliche Ausfuͤhrung derselben mehr Schwierigkeiten gemacht und mehr Anstrengung von Seiten meines Erfindungsgeistes gekostet hat, als der Generator selbst.Hr. Perkins scheint diesen Schwierigkeiten eben so wenig Gewicht zu geben, als die Englaͤnder. In der That hat er aber auch noch nie mit so hohem Druke gearbeitet, als er in den Kalkulationen seiner Maschine immer angibt. Seine erste Maschine arbeitete nur mit einem Druke von 10 und die lezte mit 17 bis 20 Atmosphaͤren statt der 50, die in der Kalkulation angegeben sind (Register of Arts and Sciences, Mai 12. 1827). Er hat also die großen Schwierigkeiten eines sehr hohen Druks noch nicht empfinden koͤnnen. Meine Maschine hat aber mit 50 Atmosphaͤren und mehr wirklich gearbeitet. Die nothwendige Vermeidung aller Friktion zwischen Metallflaͤchen an Theilen, die in großer Hize arbeiten, und die Schwierigkeit, das Fett an diejenigen Stellen gehoͤrig zu bringen, wo es noͤthig ist, ohne daß es sich sehr zersezt, und daß eine uͤbermaͤßige Quantitaͤt desselben verbraucht werde; eine gehoͤrige Dampfdichtheit in den arbeitenden und stets in Bewegung sich befindenden Apparaten, um jeden Verlust an Daͤmpfen, der bei dem hohen Druke und der durchdringenden Eigenschaft sehr expandirter Daͤmpfe aus den kleinsten undichten Stellen um so groͤßer wird, je hoͤher ihre Spannung und Temperatur ist; alles dieses sind Umstaͤnde von der hoͤchsten Wichtigkeit, und ihre Veruͤksichtigung eben so noͤthig, als die Aufgabe, die sie dem Erfindungsgeiste des Erfinders machen, in manchen Puncten fast unaufloͤslich scheint. Was die Friktion zwischen Metallflaͤchen in großer Hize betrifft, so hat mich die Erfahrung vielfaͤltig belehrt, daß kein Fett anhaltend sich zwischen ihnen haͤlt, und daß bei der geringsten Trokenheit ihrer Oberflaͤchen sie mit einander kohaͤriren und sich gegenseitig dadurch schnell zerstoͤren, wenigstens fuͤr ihren Zwek in der Maschine unbrauchbar werden.Hr. Perkins will eine Composition von Messing entdekt haben, die in der moͤglichst groͤßten und in Hochdrukmaschinen anzuwendenden Hize auf Gußeisen ohne Fett, Talg oder irgend eine andere Schmiere vollkommen dicht und mit sehr geringer Reibung arbeiten soll. Man hat aber wirklich Ursache, in Hinsicht von dergleichen Perkins'schen Behauptungen etwas unglaͤubig zu seyn, und die Bestaͤtigung derselben von einer laͤngeren Erfahrung abzuwarten.Ich habe mich schon fruͤher daruͤber geaͤußert, daß ich Hrn. Perkins Kolben mit Metallliederung von jener Composition fuͤr nicht praktikabel halte, und uͤberhaupt ganz gegen die Anwendung solcher Kolben, die uͤberdieß theuer, kuͤnstlich und schwer zu verfertigen sind, in Dampfmaschinen mit sehr hohem Druke bin. Hier meine Gruͤnde:1) Die einzelnen Theile solcher Kolben dehnen sich in der Hize sehr hochdruͤkender Daͤmpfe bedeutend aus, und schließen dann so fest aneinander, daß sie ihre Beweglichkeit gaͤnzlich verlieren. Diesem Uebelstande ist auf keine Weise abzuhelfen, da der Koͤrper des Kolbens und seine beiden die Segmente zusammenhaltenden Platten nicht elastisch gemacht werden koͤnnen.2) Die messingenen Segmente und Ringe, sie moͤgen aus was immer fuͤr einer Composition seyn, cohaͤriren in großer Hize sehr unter einander, selbst wenn sie Ueberfluß von Fett und Schmiere haben. Dieß kann man schon an messingenen Haͤhnen wahrnehmen, die in bedeutender Temperatur so fest in ihrer Huͤlfe stehen, daß sie mit der groͤßten Kraft und ohne Schaden an ihren reibenden Flaͤchen zu nehmen, nicht gedreht werden koͤnnen. Gleiche Metalle cohaͤriren immer staͤrker mit einander als ungleiche. Ungleiche kann Hr. Perkins aber zu seinen Ringen nicht nehmen, da bei ihrer Anwendung die verschiedene Ausdehnung derselben durch die Waͤrme ihrem dichten Schlusse unter einander nachtheilig werden wuͤrde, auch muͤßte er dann des Vortheils seiner Metallcomposition an denjenigen Ringen entbehren, die von anderen Metallen construirt waͤren.3) Die Metallringe und Segmente an die Cylinderwaͤnde druͤkenden Federn werden, von welcher Form sie auch immer seyn moͤgen, in großer Hize bedeutend an ihrer Elasticitaͤt verlieren. Dieß gilt auch fuͤr den Fall, daß die Ringe zum Theil selbst durch ihre Elasticitaͤt anschließen sollen, wie es beim Perkins'schen Kolben geschieht.4) Da die Segmente oder Ringe vor der oberen und unteren Dekplatte des Kolbenkoͤrpers immer etwas Weniges vorstehen, damit leztere die Cylinderwaͤnde wo moͤglich nicht beruͤhren, so druͤken die Daͤmpfe von sehr hohem Druke gewaltsam auf diesen kreisfoͤrmigen Vorsprung, selbst wenn dieser ein Minimum von Breite hat, und es entsteht auf diese Weise ein starkes und schaͤdliches Draͤngen gegen die Segmente oder Ringe.5) Die Segmente oder Ringe schließen nicht immer an allen Orten so dicht an die Cylinderwaͤnde, daß nicht hie und da theilweise Dampf zwischen dieselben und leztere dringen sollte. Bei einem solchen Dazwischendringen wird der Dampf mit seinem fuͤrchterlichen Druke den Gegendruk der schwachen Federn leicht uͤberwaͤltigen, die Segmente oder Ringe von den Cylinderwaͤnden abdraͤngen, und bei denselben in sehr großen Massen entwischen. Das einzige Mittel dagegen, Dampf auch zwischen Koͤrper des Kolben und die Segmente und Ringe dringen zu lassen, um so einen entsprechenden Gegendruk zu bilden, hat aber wieder den uͤberwiegenden Nachtheil, daß der zwischen Koͤrper des Kolben und lezteren gedrungene Dampf die Segmente und Ringe bei genau an den Cylinderwaͤnden schließenden Stellen mit seinem ganzen Druke gegen diese andraͤngt und ein Maximum einer schaͤdlichen Reibung erzeugt. Ich hatte einmal den Fall, daß Dampf von 40 Atmosphaͤren Druk vollkommen und gleichsam in einem Sturze dem Kolben entwischte, weil die Segmente nachgaben. Auch Hrn. Perkins's Kolben bei seiner in den Catharinendoks aufgestellten Dampfmaschine laͤßt schon bei einem Druke von 17 Atmosphaͤren beim Anfange jedes Stoßes eine so bedeutende Quantitaͤt Dampf entwischen, daß der unter ihm befindliche leere Raum des Cylinders sowohl als der des Condensators davon ganz erfuͤllt wird, und der Dampf noch wie ein aufblizender Strahl sich an der Muͤndung der Exhaustionsroͤhre zeigt. Demunerachtet spricht Hr. Perkins aber noch juͤngst von einem Druke von 100 Atmosphaͤren, den er in seiner Maschine bald anzuwenden beabsichtigt, und uͤberhaupt viel von der Unbegraͤnztheit des Dampfdruks, den seine Maschine zulaͤßt. Die Zeit wird lehren, ob ihm dieß gelingen wird, oder ob es nur eine seiner gewoͤhnlichen Exklamationen gewesen ist. Da eine solche schaͤdliche Reibung fast in allen den Steurungen der gewoͤhnlichen Maschinen Statt findet, und gerade fuͤr diesen Apparat ein stets sehr genauer und dampfdichter Gang noͤthig ist,Hrn. Perkins's Drehventile sind immer in sehr kurzer Zeit, oft in wenigen Stunden, zerstoͤrt gewesen. Dieß weiß ich von einem Arbeiter, der oft die Naͤchte hat schmirgeln muͤssen, wenn das Drehventil nur wenige Minuten in Arbeit gewesen ist. so mußte ich darauf denken, ihn in einer Art auszufuͤhren, daß jene Schwierigkeiten vollkommen gehoben wuͤrden. Die Erfahrung hat mich belehrt, daß ich dabei von ganz richtigen Principien ausgegangen sey; denn meine Steurung laͤßt in der That nichts zu wuͤnschen uͤbrig. Sie arbeitet mit einer Praͤcision, einer Dampfdichtheit, und ist so vollkommen vor aller Zerstoͤrung gesichert, daß man bei Anwendung derselben auf eine sehr lange Dauer in moͤglichster Vollkommenheit rechnen kann. Staͤhlerne Kegel naͤmlich, (oder konische Ventile) die ohne Reibung die Dampfkanaͤle oͤffnen und schließen, sind unverwuͤstbar und arbeiten sich immer dichter in leztere ein. Das Schließen der Oeffnungen durch sie geschieht auf eine Art, daß die auf einander passenden Flaͤchen sich ohne Reibung beruͤhren. Die Haͤrte dieser Flaͤchen verbuͤrgt die geringe Abnuzung derselben durch die Beruͤhrung, zumahl da das Einfallen der Ventile sanft und ohne uͤbermaͤßigen Druk geschieht. Um den Druk der Daͤmpfe auf dieselben zu maͤßigen, habe ich die Einrichtung getroffen, daß ein aͤußerer mechanischer Gegendruk diesen beinahe aufhebt, so daß die Maschine bei Luͤftung der Ventile nur die Differenz zwischen Druk und Gegendruk zu heben hat. Durch diese Einrichtung werden meine Ventile zugleich Sicherheitsventile, indem den Daͤmpfen bei zu starker Spannung, wobei sie den Gegendruk auf die Ventile uͤberwaͤltigen, ein freier Durchgang durch die Maschine eroͤffnet ist. Die Ventilstiele arbeiten in ihren Stopfbuͤchsen in einer maͤßigen Waͤrme, und die Oeffnung und Schließung der Ventile selbst geschieht auf eine hoͤchst einfache und sichere Weise. Bei dem Gange der Kolben in den Dampfcylindern habe ich dafuͤr gesorgt, daß dabei keine Reibung zwischen Metallflaͤchen Statt findet. Ich habe sogenannte solide Staͤmpel (plunger) den gewoͤhnlichen Kolben (pistons) vorgezogen, weil die Liederung ihrer Stopfbuͤchsen theils leichter und ohne Abnahme der Cylinderdekel bewerkstelligt werden kann, theils weil sie leicht und mit weniger Maschinerie zu verfertigen sind, theils endlich, weil ihre Stopfbuͤchsen besser eine durch die Hize muͤrbe gemachte Hanf- oder Flachsliederung halten, und ohne alle Kuͤnsteleien immer mit der gehoͤrigen Quantitaͤt Fett versorgt werden koͤnnen, ohne dieß uͤbermaͤßig zu verschmieren und zu zersezen, und zulezt noch, weil jede kuͤnstliche Vorrichtung zur Erhaltung der Dampfdichtheit einer Liederung besser da anzubringen ist, wo diese feststeht, als da, wo sie sich, wie an den gewoͤhnlichen Kolben, in steter Bewegung befindet. In der Folge wird dieß jedem deutlicher werden. Meine Vorrichtung zur Dampfdichthaltung der Liederung ist so einfach und ungekuͤnstelt, daß nicht allein der gemeinste Arbeiter ihren Zwek und die Art ihrer Wirkung verstehen kann, sondern sie auch ohne alle weitere Muͤhe und Arbeit richtig anzuwenden und in Ordnung zu erhalten lernen wird, indem sie nur aus einem einfachen Ringe besteht, welcher in der Mitte der Liederung jedes Staͤmpels liegt, und einen Wasserstriemen, der stets unter dem Druk der Daͤmpfe des Kessels steht, um den Staͤmpel (plunger) erhaͤlt. Durch diesen wird dem im Cylinder arbeitenden Dampfe ein mechanischer Druk entgegen gesezt, der sein Entweichen durchaus verhuͤtet. Das Fett wird von Außen an die Staͤmpel gebracht, und sein Zufluß kann, nach Beduͤrfniß, auf das Genaueste regulirt werden, ohne eines kuͤnstlichen Apparates dabei zu beduͤrfen. Obgleich ich bei Anwendung der Staͤmpel 2 Cylinder gebrauchen muß, um eine Doppelwirkung der Maschine hervorzubringen, so hat dieß doch seinen Nuzen und seine großen Bequemlichkeiten. Bei dem geringen Durchmesser der Cylinder ist naͤmlich die mechanische Wirkung der Daͤmpfe auf beide Staͤmpel wegen gleicher Oberflaͤche an beiden die naͤmliche, waͤhrend in einem doppelt wirkenden Cylinder auf der einen Seite des Kolbens, an welcher die Kolbenstange die Groͤße der wirksamen Oberflaͤche vermindert, der Effekt geringer erscheint. Dieß kommt aber vorzuͤglich in Betracht in sehr kleinen Cylindern mit großer Kraftaͤußerung, wo die Kolbenstange wegen der noͤthigen Staͤrke einen betraͤchtlichen Durchmesser haben muß. Die Anwendung der Staͤmpel (plunger) gibt der Maschine aber auch eine sehr große Festigkeit, vorzuͤglich wenn man die Cylinder einander gegenuͤber legt, wie ich gewoͤhnlich thue. Ihr Gang findet dann zugleich ohne kuͤnstliche Huͤlfsmittel von selbst in einer geraden Linie Statt, wobei die Stopfbuͤchsen derselben die besten Fuͤhrer abgeben. Uebrigens ist die Liederung der Staͤmpel auch aͤußerst bequem, und ihr Gang immer vor jedermanns Augen, ob er dampfdicht ist, oder nicht, ob er Schmiere bedarf, oder gehoͤrig damit versorgt ist etc. Die Dampfdichtheit der uͤbrigen Theile der Maschine wird von mir auf eine so vollkommene Weise bewirkt, die dazu dienenden Apparate sind so leicht ausgefuͤhrt, und die Zusammensezung der verschiedenen Maschinentheile durch dieselben so erleichtert, daß man wirklich an einer Maschine mit niederem Druke diese Forderung nicht vollkommener und bequemer fuͤr die Praxis ausgefuͤhrt finden kann. Man wird in der Folge sehen, daß ich in diesem Puncte wirklich nicht zu viel sage. 3) Ein dritter Grundzug meiner Verbesserungen besteht darin, daß ich meine Maschine, troz ihres geringen Umfanges und der Unbedeutenheit aller ihrer arbeitenden Theile, so fest und dauerhaft als moͤglich konstruire. Der Hauptgrundsaz, von welchem ich dabei ausgehe, besteht darin, daß ich die ganze Maschine und vorzuͤglich die mit Kraft arbeitenden Organe derselben alle dem Fußboden des Maschinengebaͤudes so nahe als moͤglich bringe, und alle weiteren Verbindungen derselben mit dem Gebaͤude selbst ganz vermeide. Dadurch wird jede Erschuͤtterung desselben moͤglichst vermieden, und die einzelnen Maschinentheile, vorzuͤglich die arbeitenden, bleiben immer in einer zu ihrem exakten Gange noͤthigen richtigen Stellung gegen einander, was theils die erste Aufrichtung der Maschine sehr erleichtert, theils haͤufige Reparaturen und die bei Watt'schen Maschinen so oft noͤthige Berichtigung der Maschine und der Lage ihrer einzelnen Theile verhuͤtet. Jeder Maschinenbauer naͤmlich weiß, wie viele Aufmerksamkeit und Genauigkeit die Aufhaͤngung des Balanciers großer Maschinen erfordert, und wie nothwendig die gehoͤrige Staͤrke, Sicherheit und Unerschuͤtterlichkeit eines Gebaͤudes an einem Puncte ist, woran Kraft und Last zu gleicher Zeit wirken. Die geringste Veraͤnderung in der Lage des Balanciers veraͤndert alle Verhaͤltnisse in der Stellung desselben zur Maschine, zum Parallelogramm und der Kurbel, weßhalb man die Enden desselben gewoͤhnlich drehbar macht, um eine gewisse Nachgiebigkeit derselben bei diesen Unannehmlichkeiten zu bewirken. Wie leicht sinkt aber nicht das Fundament des Dampfcylinders um eine Kleinigkeit, oder troknet ein; wie bald gibt nicht ein Balken im Gebaͤude nach, oder wirft sich, der als Ruhepunct fuͤr die Lager des Balanciers dient; wie schnell weichen nicht oft die Lager der Welle, diese verliert ihre voͤllig horizontale Lage, und in der Bewegung der Kurbel durch die Blaͤuelstange entsteht eine Unrichtigkeit, es tritt ein Draͤngen und Zwaͤngen dabei ein, was außer der Erschuͤtterung, die es hervorbringt, einen großen Theil der Kraft der Maschine zerstoͤrt. Alles dieses ist bei meiner Maschine durchaus nicht der Fall. Mit einer großen Staͤrke ihrer arbeitenden Theile und ihres Gestelles verbindet sie zugleich eine seltene Nachgiebigkeit, so daß durch kleine Unrichtigkeiten in der Lage derselben gegen einander kein Nachtheil erwaͤchst. Diese Unrichtigkeiten sind aber bei der Art ihrer Zusammenstellung schon unmoͤglich, indem das ganze Maschinengestell fast Einen soliden Koͤrper bildet, der nur seine Lage im Ganzen veraͤndern kann, waͤhrend seine einzelnen Theile alle in gehoͤriger Stellung bei einander und im Verhaͤltnisse zum Ganzen bleiben. Die Bewegung der Staͤmpel ist so dauerhaft, und ihre Verbindung mit der Kurbel wird auf eine so einfache und zugleich so gelenkige Weise bewirkt, daß kleine Abweichungen dabei gar nicht in Betracht kommen. Die Staͤmpel haben schon an sich ihren ihnen angewiesenen Gang in der Axe der arbeitenden Cylinder, derselbe wird von den Cylindern aber mit gesichert, und diese bilden wieder mit dem Gestelle ein fast unzertrennliches Ganze. Doch genug hievon. Eine Ansicht meiner Maschine wird die Vorzuͤge rechtfertigen, welche ich derselben beizulegen gewagt habe. 4) Ein vierter Grundzug meiner Verbesserungen besteht in der moͤglichsten Vermeidung alles noͤthigen Verlustes an Daͤmpfen und Waͤrmestoff in der Maschine, indem ich naͤmlich. a) die Verdichtung der Daͤmpfe waͤhrend ihrer Wirkung verhuͤte. In dieser Hinsicht ist der geringe Umfang der arbeitenden Theile meiner Maschine von außerordentlichem Nuzen, indem wenig Oberflaͤche an derselben vorhanden ist, die viel Waͤrmestoff ausstrahlen koͤnnte. Laͤßt man diese Oberflaͤche obenein noch poliren, wie z.B. die Cylinder und die Dampfroͤhre, so ist dieses Ausstrahlen, das mit der Rauhheit der erhizten Flaͤchen zunimmt, gewiß hoͤchst unbedeutend. In den Cylindern und Roͤhren der Watt'schen Maschinen findet ein sehr großer Waͤrmeverlust Statt, und dieser wird, wie ich oben in meiner Abhandlung uͤber Hochdrukmaschinen gezeigt, durch die Dampfkapseln der Cylinder eher vermehrt als vermindert. Ich suche aber auch b) allen Verlust an Daͤmpfen bei der Bewegung des Kolbens, in der Steuerung und bei den Zusammensezungen der einzelnen Theile der Maschine ganz zu vermeiden. Ueber diesen Punkt habe ich oben schon genuͤgend gesprochen, daher ich ihn hier nur anfuͤhren will. Wie groß der Dampfverlust in den Watt'schen Maschinen, z.B. beim Kolben sey, leuchtet ein, wenn viele englische Mechaniker diesen auf den vierten Theil beinahe aller im Kessel erzeugten Daͤmpfe angeben. Es ist aber auch allerdings sehr schwer, einen so großen Umfang, als die Kolben maͤchtiger Maschinen haben, so gut und immer so gleich zu paken, daß er stets genau an die Cylinderwaͤnde anschließe, vollends wenn man bedenkt, wie schwer die Cylinder in der Art herzustellen sind, daß nicht kleine Unrichtigkeiten bei der Bohrung vorfallen sollten. Hieher rechne ich vorzuͤglich das haͤufige Einfressen der Bohrschneiden, wenn die Arbeit dann und wann unterbrochen wird. 5) Noch eine Verbesserung, die vorzuͤglich Beachtung verdient, und worauf ich ein sehr großes Gewicht lege, ist die Vollkommenheit des Ein- und Ausstroͤmens der Daͤmpfe in den arbeitenden Cylindern. Diese Vollkommenheit habe ich auf eine doppelte Weise zu erreichen gesucht, theils naͤmlich durch gehoͤrige Groͤße der Dampfoͤffnungen, theils durch moͤglichste Geschwindigkeit in Luͤftung der Ventile. Vorzuͤglich aber an den Abflußoͤffnungen fuͤr die Daͤmpfe sind beide leztere Puncte realisirt worden, denn ich baue diese nicht allein bedeutend groͤßer als die Dampfoͤffnungen (beinahe 3mahl so groß dem Flaͤcheninhalte nach), sondern lasse auch die Luͤftung ihrer Ventile schon etwas vor dem jedesmahligen Uebergange der Kurbel uͤber den todten Punct beginnen, um beim Anfange der Bewegung der Kolben oder Staͤmpel allen Gegendruk der Daͤmpfe vollkommen beseitigt zu haben. Watt gibt seinen Dampfoͤffnungen im Cylinder, d.h. wenn er Ventile anwendet, den fuͤnften Theil des Cylinderdurchmessers, ich nehme den dritten. Dieserhalb ist das Ausfahren der Daͤmpfe aus meiner Maschine nur ein Augenblik im strengsten Sinne des Worts. Der hohe Druk der Daͤmpfe gibt diesen eine solche Geschwindigkeit, daß das Geraͤusch des Ausfahrens dem vollkommen gleicht, was eine Windbuͤchse macht, wenn man ohne Ladung damit schießt, und den Lauf schraͤg gegen den Fußboden richtet.Bei Maschinen, die mit so hohem Druke, als die meinige, wirken, ist ein Condensator hoͤchst uͤberfluͤßig, da bei der kleinen Kolben- oder Staͤmpeloberflaͤche zu wenig durch ein Vacuum an nuzbarem Effekt gewonnen wird. Bei meiner Maschine wuͤrde die Kraft derselben durch eingefuͤhrte Condensation nur um 2 1/2 p. Cent erhoͤht werden, ein Gewinn, der durch die große Complikation eines Condensators und durch den Verlust der dabei geopferten und noch auf vielfaͤltige Weise anzuwendenden Daͤmpfe voͤllig aufgehoben wird. Die Erwaͤrmung des Speisewassers fuͤr den Kessel kann auf eine viel einfachere Weise geschehen, als durch einen Condensator. Jedoch duͤrfte es Faͤlle geben, z.B. auf Dampfschiffen und in manchen Fabriken, wo ein Condensator wichtige Vortheile gewaͤhret, und fuͤr diese Faͤlle werde ich in der Zukunft das Noͤthige angeben.Hr. Perkins beging einen großen physikalischen Irrthum, wenn er glaubte, durch den Condensator seiner zweiten Maschine diese zu einem perpetuum mobile machen zu koͤnnen (siehe Beitraͤge zur Gewerb- und Handelskunde von Heinr. Weber, Jahr 1825, S. 82.) Ueber seinen ersten Condensator, worin er die Daͤmpfe unter einem Druke von 5 Atmosphaͤren verdichtete, will ich mich aller Anmerkungen enthalten, da die physikalischen Schnizer, die Hr. Perkins bei seiner Construktion gemacht, jedem in die Augen springen muͤssen. Hrn. Perkins's Mißgriffe bei der Anordnung seiner beiden ersten Condensatoren entstanden vorzuͤglich aus Unkunde mit derjenigen bekannten Wahrheit, daß die aus einer Hochdrukmaschine blasenden Daͤmpfe, sie moͤgen in derselben einen Druk gehabt haben, welchen sie wollen, bei ihrer Ausdehnung in der Atmosphaͤre, den Druk und die Temperatur eines einfachen Dampfes annehmen; sie entstanden ferner aus Unkunde mit dem Umstande, daß diese abstroͤmenden Daͤmpfe keinem Wasser, dieses mag unter einem Druke stehen, welchen es wolle, mehr Temperatur mitzutheilen vermoͤgen, als sie selbst besizen, und daß sie endlich immer eine weit groͤßere Quantitaͤt Wasser auf diese Temperatur heben, als die ist, aus welcher sie entwikelt wurden (diese ist bei Daͤmpfen von atmosphaͤrischem Druk ungefaͤhr 5 1/2 Mal groͤßer als leztere). Ist dieses Wasser nicht in solcher Quantitaͤt vorhanden, so werden verhaltnißmaͤßig auch weniger Daͤmpfe verdichtet. Hr. Perkins wußte aber nicht allein dieß nicht, sondern er war sogar in dem unverzeihlichen Wahne, daß er die Hize aller aus seiner Maschine stroͤmenden Daͤmpfe sogar in einer kleinen Quantitaͤt Wasser vollkommen wieder koncentriren koͤnne, wenn er dieses nur unter Druk halte, und durch eine große Oberflaͤche mit den Daͤmpfen in Beruͤhrung seze. Weil Wasser uͤber Feuer unter Druk eine große Hize annimmt, so glaubte er sich berechtigt, auch annehmen zu duͤrfen, daß der abstroͤmende Dampf solchem Wasser das Naͤmliche thun wuͤrde. Welche Summen mag Hr. Perkins verschwendet haben, um einen so tollen Plan durchzusezen, und wie leicht haͤtte er diese sparen koͤnnen, wenn er sich mehr dem Studium der Physik ergeben haͤtte, ehe er seine Dampfmaschinenverbesserung begann. Ueberhaupt hat Hr. Perkins aus Unkunde viele krumme Wege wandern muͤssen und zum Theil mit Verbesserung seiner eigenen Irrthuͤmer mehr als mit der der alten bestehenden und sich bewaͤhrt habenden Einrichtungen zu thun gehabt. Ist es demnach zu verwundern, wenn er schon in den ersten drei Jahren uͤber 20,000 Pf. Sterl. verexperimentirt hat, ohne irgend etwas Reelles geliefert zu haben? –Was das Princip des Condensators seiner zweiten Maschine betrifft, so war es durchaus nicht neu. Schon Trevithik pumpte sein Speisewasser in ein Rohr uͤber dem Kessel, durch welches die Exhaustionsroͤhre ging. Die abstroͤmenden Daͤmpfe theilten hier ihre Hize einem Speisewasser mit, das wegen der Communikation, worin das Rohr mit dem Kessel stand, mit dem Wasser in lezterem unter einerlei Druk sich befand. Man sehe hieruͤber nach die Abbildung und Beschreibung einer Trevithik'schen Maschine in Christian's traitè de mecan. industrielle, vol. II. Damit die Daͤmpfe beim Ausfahren aber sogleich Raum genug zur Ausdehnung gewinnen, gebe ich dem Exhaustationsrohr einen moͤglichst großen Durchmesser (d.h. den der Staͤmpel) und vermeide soviel moͤglich alle scharfen Winkel an demselben, worin der Dampfstrom eine starke Brechung und einen Aufenthalt erfahren koͤnnte. Auch bringe ich, wenn ich es aufsteigen lassen muß, stets eine Erweiterung an dem niedrigsten Theile desselben an, worin sich das aus den sich verdichtenden Daͤmpfen darin bildende Wasser sammeln kann. Dieses fuͤhre ich aber durch ein absteigendes Rohr ab, das unten eine heberfoͤrmige Kruͤmmung hat, um das Herausdringen der Daͤmpfe aus demselben durch die in den beiden Schenkeln sich haltende Wassersaͤule zu verhuͤten. Was den Nuzen aller dieser Vorkehrungen betrifft, so berufe ich mich in dieser Hinsicht auf meine Abhandlung uͤber Hochdrukmaschinen, wo ich mich daruͤber genuͤgend ausgesprochen habe. 6) Beruhen Hrn. Christians's Versuche in Paris,Dessen traité d. mecan. indust. p. 345. die er uͤber die Verhaͤltnisse des dynamischen Druks der Daͤmpfe, d.h. uͤber ihren Druk als lebendige Kraft gegen den Staͤmpel oder Kolben, in so ferne sich dieser wirklich und mit einer gewissen Geschwindigkeit bewegt, angestellt hat, nicht auf einem Irrthume, und geht daraus wirklich ein so großer Vortheil bei Maschinen mit hoͤherem Druke hervor, als Hr. Professor Bernoulli in Basel berechnet,Bernoulli's Anfangsgruͤnde der Dampfmaschinenlehre, S. 249. so darf ich, schon aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, die Anwendung eines sehr hohen Druks in meiner Maschine fuͤr eine Verbesserung halten, deren Folgen gar nicht zu berechnen sind. Ich muß jedoch aufrichtig bekennen, daß ich bei meinen bisherigen Versuchen noch nicht im Stande gewesen bin, die dabei wahrgenommenen Vortheile der Anwendung eines hohen Druks gehoͤrig genau zu analysiren und jeden einzelnen hinreichend zu untersuchen und zu pruͤfen, Ein solches analytisches Verfahren hat an einer sich im Gange befindenden Maschine aber auch sehr große Schwierigkeiten, vorzuͤglich, wenn man nicht Ruhe und Zeit hat, seine Untersuchungen auf einem gehoͤrig wissenschaftlichen Wege vorzunehmen. Bis jezt habe ich nur Maschinen bauen koͤnnen und Vortheile fuͤr die Praxis erstreben duͤrfen, vielleicht aber, daß die Zukunft mich in den Stand sezt, auch etwas fuͤr die Wissenschaft zu thun. 7) Der lezte und Hauptgrundzug meiner Verbesserungen in der Anwendung sehr hochdruͤkender Daͤmpfe auf Maschinen besteht in einer zwekmaͤßigen Benuzung des schon von Watt empfohlenen, vorzuͤglich aber von Oliver Evans bei Hochdrukmaschinen angewandten Expansionsprincips. Sowohl Theorie als Praxis, und zwar auch meine bisherige Erfahrung haben mich von den außerordentlichen Vorzuͤgen dieses Princips uͤberzeugt; die Vortheile desselben sind aber auch schon so vielfaͤltig abgehandelt, erklaͤrt und bewiesen, daß es hoͤchst uͤberfluͤßig seyn wuͤrde, hier daruͤber zu sprechen. Eine sehr faßliche Darstellung des Princips findet man in Bernoulli's Dampfmaschinenlehre,Bernoulli's Anfangsgr. d. Dampfmaschinenlehre, S. 92 u.s.w. worauf ich diejenigen vorzuͤglich verweise, die mit der hoͤheren Mathematik nicht ganz vertraut sind. Ich fuͤlle meine Dampfcylinder nur um 1/3 mit Dampf und bin uͤberzeugt, daß ich schon allein durch diese Anordnung uͤber 1/3, wo nicht gar die Haͤlfte des bisherigen Brennmaterials erspare. Eine ausgedehntere Anwendung des Princips scheint mir unzwekmaͤßig, in so ferne die Ungleichheit der Dampfwirkung auf die Kolben dadurch in einem so hohen Grade gesteigert wird, daß die dadurch fuͤr den Gang der Maschine entspringenden Nachtheile einen großen Theil der Vortheile des Princips wieder aufheben moͤchten. Auch ist die Verdichtung eines Theils der in den Cylindern sich ausdehnenden Daͤmpfe um so groͤßer, je hoͤher man diese Ausdehnung treibt. Oliver Evans kann hier wohl als unser Lehrmeister gelten, indem er gewiß die meisten Erfahrungen in der Ausuͤbung dieses Princips gemacht hat; er hat aber selten weniger Fuͤllung als die eines Drittels seiner Cylinder angeordnet. –––––––– Ich schließe hiemit die vorlaͤufige Darstellung der Grundsaͤze, von denen ich bei meinen Verbesserungen des Hochdrukmaschinenprincipes ausging, und hoffe bald die specielle Beschreibung meiner Maschine nachliefern zu koͤnnen. Mein neues Dampfentwiklungsprincip ist so vielfaͤltig zur Sprache gekommen, und ich habe daruͤber zum Theil so ungleiche, zum Theil aber auch so viele schiefe und unrichtige Urtheile hoͤren muͤssen, daß ich es fuͤr meine Pflicht gehalten habe, die Grundsaͤze desselben zur Berichtigung der Ansichten derer, die uͤber diese nicht im Reinen seyn moͤchten, oͤffentlich bekannt zu machen. Ein Erfinder und seine Erfindung sowohl als die Bemuͤhungen und Anstrengungen, die er derselben widmete, werden nicht selten uͤberschaͤzt in dem ersten Aufruhre, den jede wichtige Verbesserung erregt, nicht weniger aber auch oft verkannt von denen, die in die Ideen und Plaͤne des Erfinders nicht gehoͤrig eindringen konnten oder eindringen wollten. Dieses Eindringen ist aber auch oft mit sehr großen Schwierigkeiten verknuͤpft, und diese sind immer um so groͤßer, je mehr der Weg, den er einschlaͤgt, von dem gewoͤhnlichen abweicht. Es gehoͤrt ein großes Maaß gediegener Kenntnisse und eine sehr gesunde und wissenschaftlich gelaͤuterte Urtheilskraft dazu, die Faͤden der Entwiklung einer neuen Erfindung zu entfalten, und ein scharfer, durchdringender Blik, das Gewebe derselben zu durchschauen. So viel es in meinen Kraͤften steht, habe ich den Kennern diese Arbeit in den vorliegenden Zeilen zu erleichtern gesucht, und zwar aus einer doppelten Absicht; erstlich naͤmlich, um den Beweis zu geben, daß meine Erfindung weder das Werk des Zufalls, noch eines blinden Treffers, sondern die Frucht eines langen Nachdenkens und eines fleißigen Studiums aller mich dabei unterstuͤzenden Huͤlfsquellen war; zweitens aber auch, um die Kenner und alle die, die sich irgend fuͤr dasjenige, was ich leistete, interessirten, zu meiner Rechtfertigung zu uͤberzeugen, daß ich uͤber keine bloßen Hirngespinnste bruͤtete, und keine schwierige Bahn planlos betrat und darauf fortschritt. Diese Rechtfertigung bin ich mir um so mehr schuldig, als meine Versuche in England mich und meine Erfindung vielleicht in den unverdienten Verdacht bringen koͤnnten, daß ich bloßen Chimaͤren nachhing, und Summen einem Plane opfern ließ, der weder auf wissenschaftliche Kenntnisse sich gruͤndete, noch Fuͤrsprache in irgend einer Wahrscheinlichkeit und Moͤglichkeit seines Gelingens fand. Ob derselbe es verdiene, daß man ihn wegen einiger Schwierigkeiten, die jede neue Erfindung bei der ersten Ausfuͤhrung findet, nicht weiter durchfuͤhren wollte, das uͤberlasse ich denen zu beurtheilen, die das Interesse der Wissenschaft leitet, und die bei einem schwierigen Unternehmen nicht nach dem ersten Erfolge allein richten. Wichtige Erfindungen, die fuͤr das Wohl unserer Mitbuͤrger und ihrer Nachkommen berechnet sind, legen gewoͤhnlich dem Erfindungsgeiste und dem Muthe und Eifer des Erfinders um so mehr Proben auf, je mehr sie fuͤr dieses Wohl von Einfluß sind; und ein Erfinder verdient daher um so mehr Schonung, je mehr er solcher Proben zu bestehen hat. Noch ist mein Muth ungebeugt. Das Bewußtseyn einer guten Sache meine Kraͤfte geweiht zu haben, macht mich begierig, fernere Kaͤmpfe dafuͤr zu bestehen. Eine schonende Beurtheilung meiner Leistungen von Seiten meines geliebten Vaterlandes wird mich hoch erheben uͤber die schweren Pruͤfungen, die das Ausland mir und meiner Erfindung auferlegte. Sie wird mein Trost und mein Lohn seyn.