Titel: Vorrichtung am Fortepiano, wodurch für Kinder und Begleiter das sogenannte Uebertragen (die Transposition) und die Uebung im Gesange erleichtert werden kann, in dem man den Ton des Instrumentes nach Belieben ändert. Von Hrn. Roller, Fortepiano-Verfertiger zu Paris, der diese Vorrichtung Piano-Transpositeur nennt, und sich am 14. August 1820 ein Brevet auf 5 Jahre für dasselbe geben ließ.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. VII., S. 19
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VII. Vorrichtung am Fortepiano, wodurch fuͤr Kinder und Begleiter das sogenannte Uebertragen (die Transposition) und die Uebung im Gesange erleichtert werden kann, in dem man den Ton des Instrumentes nach Belieben aͤndert. Von Hrn. Roller, Fortepiano-Verfertiger zu Paris, der diese Vorrichtung Piano-Transpositeur nennt, und sich am 14. August 1820 ein Brevet auf 5 Jahre fuͤr dasselbe geben ließ. Aus der Description des Machines et Procédés specifiés dans les Brevets d'Invention etc. T. XII. S. 171. Auch im Supplement to the VI. vol. of the Repertory of Patent-Inventions. p. 429. Mit Abbildungen nach dem franzoͤsischen Originale auf Tab. I. Roller's Vorrichtung am Fortepiano. Erklaͤrung der Figuren. Fig. 33. zeigt den Piano-Transpositeur im Grundrisse. Fig. 34. im senkrechten Durchschnitte nach der punctirten Linie des Grundrisses. Dieses Instrument kann nach Belieben den Ton wechseln, d.h. jede Note kann jeden Augenblik und durch eine einzige Bewegung von einem halben Tone bis zu einer ganzen Octave hoͤher oder tiefer im Tone steigen. Dieser Tonwechsel geschieht durch Verruͤkung des Clavieres, welches mittelst eines Mechanismus, der den Rahmen, worauf es ruht, hebt oder senkt,Faisant monter et descendre un chassis uͤbersezt das Repertory mit sliding a frame to the right or left. A. d. Ueb. jeden Haͤmmer, a, den die Tasten, b, dieses Clavieres bewegen, seine Saite wechseln laͤßt. Dieser Mechanismus besteht aus einer verticalen Achse, c, deren oberes Ende einen starken Stift, d, fuͤhrt, und deren unteres Ende mit einem Zahnrade, e, versehen ist, das in einen Zahnstok, f, eingreift, der mit dem Rahmen verbunden ist, voll welchem das Clavier umfaßt wird, so daß also dieser Triebstok mittelst der Hand, die den Stift dreht, und dadurch das Zahnrad, e, in Thaͤtigkeit sezt, rechts oder links vorruͤken kann, ohne unter dem Haͤmmer der Taste eine andere Stellung der Saite darzubieten, als jene, die er schlagen mußte, wenn der Ton der gewoͤhnliche war. Dieser Wechsel muß mit solcher Praͤcision mit jeder Abtheilung auf der Metallplatte, i, uͤbereinstimmen, auf welcher der Stift sich dreht, daß die Entfernung von einer Abtheilung zur anderen sowohl im Steigen als im Fallen den gewoͤhnlichen Ton nur um einen halben Ton aͤndert. Damit der Stift, wenn er gedreht wird, nicht uͤber eine solche Abtheilung hinaus kann, ist unter dem Theile, g, dieses Stiftes eine kleine Spize, die in Loͤcher dieser Platte eingreift. Unter dem anderen Ende dieses Stiftes befindet sich eine Feder, und uͤber derselben ein Ring, der ihr Spiel erleichtert. Die Bewegung des Clavieres wird dadurch erleichtert, daß der Nahmen und der Zahnstok in Falzen laͤuft. Wenn der Stift, d, sich in der in den Figuren angedeuteten Lage befindet, so ist der Ton der gewoͤhnliche; dreht man ihn von der Rechten zur Linken bis zum Puncte, h, so laͤßt man ihn um so viele halbe Toͤne steigen, als man auf Loͤcher in der Platte stieß. Das Entgegengesezte geschieht, wenn man den Stift links bis, h, dreht. Die Bewegung des Clavieres geschieht parallel mit der Linie, l, auf welche die Haͤmmer schlagen. Uebrigens ist dieses Fortepiano wie jedes andere.

Tafeln

Tafel Tab. I
Tab. I