Titel: Ueber die Schlagpresse des Hrn. Revillon zum Apothekergebrauche. Von Hrn. Boutron-Charlard.
Fundstelle: Band 30, Jahrgang 1828, Nr. CVI., S. 407
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CVI. Ueber die Schlagpresse des Hrn. Revillon zum Apothekergebrauche. Von Hrn. Boutron-Charlard. Aus dem Journal de Pharmacie. Sept. 1828. S. 464. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. (Im Auszuge.) Boutron-Charlard, uͤber eine Schlagpresse. Hr. Boutron-Charlard wuͤnschte schon seit langer Zeit eine Oehlpresse, die große Staͤrke mit leichter Handhabung und geringem Umfange verbaͤnde. Eine hydraulische Presse kam ihm zu theuer. Er sah Hrn. Revillon's Presse (die wir im polytechn. Journal Bd. XXVIII. S. 397) umstaͤndlich beschrieben haben, und ließ sich von Hrn. Monnier, Mechaniker zu Paris, rue St. Maur, N. 142, an welchen Hr. Revillon ihn empfahl, eine solche verfertigen. Sie besteht aus einem Untersaze aus Gußeisen, A, (Fig. 14, 15, 16 und 17), an dessen oberem Theile sich eine Rinne und ein Schnabel zum Ausflusse der Fluͤssigkeiten befindet. An den vier Eken dieses Untersazes sind vier mit Klammern befestigte Saͤulen aus abgedrehtem Gußeisen angebracht, B, die mit einem Knaufe aus demselben Materiale, C, versehen sind, in dessen Mittelpuncte sich eine kupferne Schraubenmutter, D, befindet, in welcher eine einfaͤdige Schraube aus gedrehtem Eisen, E, sich bewegt. An dem unteren Ende der Schraube, E, befindet sich ein eiserner Blok, F, der sich mittelst dieser Schraube bewegt, und zwischen den vier Saͤulen auf- und niedersteigt. Die Schraube fuͤhrt oben einen runden Zapfen, G, und einen Ansaz mit zwei Haͤltern, H. Der runde Zapfen, G, dient zur Aufnahme eines Flugrades, I, das den Schlag fuͤhrt. Es ist aus Gußeisen, und seine Schwere steht mit der Staͤrke und Dike der Schraubenspindel in Verbindung; es hat ferner an seiner unteren Flaͤche gleichfalls zwei Haͤlter, die jenen an dem Ansaze der Spindel aͤhnlich sind, und uͤberdieß noch vier eiserne Zapfen, J, zur leichteren Bewegung. Um diese Presse in Gang zu bringen, wirft man das Flugrad, das frei auf dem Zapfen der Schraube aufgesezt ist, nach der Seite des Ganges der Schraube. Da die Masse, die man pressen will, anfangs einen geringen Widerstand darbietet, so schlagen die Haͤlter des Flugrades auf die Haͤlter des Ansazes der Schraubenspindel, die sich in Folge des Stoßes in ihrer Mutter dreht. Man wiederholt diese Schlaͤge so lang, bis der Widerstand des auszupressenden Stoffes der Schraube nicht mehr gestattet weiter als um eine halbe Linie hinabzuruͤken: dann muß man aber einige Augenblike warten, bis die Fluͤssigkeit abgelaufen ist, und der Schraube neuerdings gestattet tiefer zu ruͤken: ohne diese Vorsicht wuͤrde die Schraube bei ihrer maͤchtig angehaͤuften Kraft zuruͤklaufen oder sich brechen. Diese Presse, die von der gewoͤhnlichen bloß durch das Schlagflugrad, das Hr. Revillon die gluͤkliche Idee hatte, frei auf dem Kopfe der Schraube sich drehen zu lassen, abweicht, kann ihrer Wirkung nach bloß mit der hydraulischen Presse verglichen werden, von welcher sie sich aber dadurch zu ihrem Vortheile auszeichnet, daß sie weniger Unterhaltungskosten braucht. Sie hat auch ferner noch den Vortheil, daß ihre neue Vorrichtung sich ohne viele Kosten an jeder alten Presse anbringen laͤßt.