Titel: Vorrichtung um Kraft zu erzeugen und fortzupflanzen, und Schiffe und Wagen vorwärts zu treiben, worauf Thom. Stanhope Holland, Esqu., City of London, sich am 19. December 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. I., S. 1
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I. Vorrichtung um Kraft zu erzeugen und fortzupflanzen, und Schiffe und Wagen vorwaͤrts zu treiben, worauf Thom. Stanhope Holland, Esqu., City of London, sich am 19. December 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Septbr. 1828. Mit AbbildungenVon dem Patent auf diese Vorrichtung wurde im Polyt. Journ. Bd. XXVII. S. 132 bereits Nachricht gegeben.A. d. R. auf Tab. I. Stanhope Holland's Vorrichtung um Kraft zu erzeugen etc. Die Vorrichtung des Patent-Traͤgers besteht in einer Hebel-Vorrichtung, die er „Zig-Zag“ nennt, und die in England bereits bei den sogenannten Faulenzer-Zangen (lazy tongs) benuͤzt wurde. Die Fig. 24, die er von derselben gibt, ist eigentlich bloß eine mathematische Figur, die die Grundsaͤze zeigt, worauf seine Vorrichtung beruht, und stellt dieselbe von der Seite und zum Schieben eines Wagens benuͤzt dar. a, a, a, sind Reihen von Kreuzhebeln, die durch Gefuͤge unter einander in ihren Mittelpunkten verbunden sind: diese Hebel oͤffnen und schließen sich, d.h., sie verlaͤngern und verkuͤrzen sich wie bei den Faulenzer-Zangen, die allgemein bekannt sind. Die Reihe dieser Hebel ist in ihrer Mitte an der Achse zweier großen Laufraͤder, b, befestigt, auf welcher Achse sie sich mittelst des Hebels, c, welcher mit der Hand oder mit Dampf oder mit irgend einer anderen Kraft in Thaͤtigkeit gesezt wird, verlaͤngern und verkuͤrzen. An jedem Ende dieser Hebelreihe ist ein kleines Laufrad, d, und, e, angebracht, und zwar mittelst einer Achse, die zwischen zwei gekruͤmmten Armen liegt, welche von dem aͤußersten Kreuzhebel-Paare herabsteigen. Wenn sich also die Hebelreihe verlaͤngert, so werden diese beiden Raͤder, d, und, e, von der Achse weglaufen, und wenn sie sich zusammenzieht, werden sie sich der Achse naͤhern. An zwei Gefuͤgen dieser Kreuzhebel sind oben die Hebel, f, f, und unten die Hebel, g, g, befestigt, welche lezteren eine schwere Walze, h, fuͤhren, die als Gegengewicht dient, wenn diese Vorrichtung im Gange ist. Wenn nun der laͤngere Arm des Hebels, c, niedergedruͤkt wird, so wird der kuͤrzere in die Hoͤhe steigen, und mittelst des Strikes, i, das Gewicht, h, in die Hoͤhe ziehen, und, da der Stuͤzpunkt des Hebels, c, auf dem oberen Gefuͤge der oberen Hebel, f, f, ruht, diese Hebel niederdruͤken und gerade streken, und eben dadurch die Kreuzhebel, a, a, stumpfe Winkel zu bilden noͤthigen und dadurch die Hebelreihe verlaͤngern, die sich auf der Stange, k, k, welche die Stelle der Langwied vertritt, hinschiebt, und dadurch die kleinen Raͤder, d, und, e, auswaͤrts treibt. Jedes dieser kleinen Raͤder, d, und, e, hat Sperrraͤder auf seiner Nabe mit Sperrkegeln in denselben, so daß diese Raͤder sich nur nach einer Richtung drehen koͤnnen. Wenn nun diese beiden Raͤder, d, und, e, bis in ihre weiteste Entfernung nach auswaͤrts durch den Druk des Hebels, c, nach abwaͤrts getrieben wurden, so wird das Aufsteigen dieses Hebels die Kreuzhebel, a, a, wieder naͤher aneinander bringen, und die kleinen Raͤder, d, und, e, werden sich wieder dem Mittelpunkte naͤhern. Da aber der Sperrkegel in dem Sperrrade an der Nabe des Rades, d, das wir das Vorderrad nennen wollen, nicht zuruͤcklaufen laͤßt, so wird es stehen bleiben, und wird nun der Stuͤzpunkt, zu welchem die ganze Maschine hingebracht werden muß, wenn die Hebelreihe zusammenfaͤllt. Auf diese Weise kommen nun die hinteren Raͤder, so wie jene in dem Mittelpunkte, durch Zusammenziehung oder Verkuͤrzung der Hebelreihe zu den vorderen, und nachdem dieß, geschehen ist, faͤngt durch den neuen Niederdruk des Hebels, c, eine neue Ausdehnung der Hebelreihe an. Das Hinter-Rad, e, kann aber, wegen des Sperrkegels, nicht zuruͤklaufen, bleibt fest stehen, und wird zum Stuͤzpunkte fuͤr das Hebel-System. So wird durch abwechselnde Ausdehnung und Zusammenziehung der Hebelreihe und durch den Wechsel in den Stuͤzpunkten bald am vorderen, bald am hinteren Rade der Wagen auf den großen Raͤdern allmaͤhlich vorwaͤrts geschoben, ungefaͤhr so, wie eine Raupe sich vorwaͤrts schiebt: die Schnelligkeit der Bewegung haͤngt von der Kraft und von der Geschwindigkeit ab, mit welcher die Hebelreihe in Thaͤtigkeit gesezt wird. Auf der Hauptachse befindet sich eine Buͤhne, l, l, auf welche die Waaren geladen werden. Die kleinen Raͤder drehen sich mit ihren Achsen horizontal, so daß der Wagen dadurch geleitet werden kann, was mittelst eines Fuͤhrers geschieht, der die Griffe, m, dreht. Ueberdieß ist auch noch ein Flugrad, n, angebracht, das in dem Gestelle, o, aufgezogen ist, dessen Achse wie eine Kurbel geformt und mit den oberen Gefuͤgen der Hebel, f, f, verbunden ist, wodurch die Bewegungen der Maschine regulirt werden. Auf dieselbe Weise, wie der Wagen, kann auch irgend eine feststehende Maschine bewegt werden. Der Patent-Traͤger behaͤlt sich's bevor, nach Umstaͤnden die gehoͤrigen Veraͤnderungen an dieser Vorrichtung anzubringen.

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Tafel Tab. I
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