Titel: Hancock's Wasser-Kleid, um mittelst desselben über große Flüsse zu sezen.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXXXV., S. 307
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LXXXV. Hancock's Wasser-Kleid, um mittelst desselben uͤber große Fluͤsse zu sezen. Aus dem Register of Arts, N. 56. S. 113. 20. Jaͤner 1829. (Mit Abbildungen auf Tab. V.) Hancock's Wasserkleid, um mittelst desselben uͤber Fluͤsse zu sezen. Hr. Hancock, der die wasserdichten Kleider mit Gummi elasticum und die pneumatischen Kissen und Polster verfertigt, die bei den HHrn. Macintosh und Comp. 46 Cheapside und 58 Charing-Croß zu haben sind, schlaͤgt folgenden Anzug vor, um mittelst desselben mit Sicherheit uͤber Fluͤsse sezen zu koͤnnen. Daß es auf Reisen, zumal in anderen Welttheilen, eine Menge von Faͤllen gibt, in welchen ein Anzug, mittelst dessen man mit Sicherheit uͤber Fluͤsse sezen kann, hoͤchst wuͤnschenswerth ist, und daß ein solcher Anzug in vielen Faͤllen als Rettungs-Apparat nuͤzlich werden kann, ist fuͤr sich einleuchtend. Hr. Hancock schlaͤgt nun zu diesem Ende einen Anzug vor, der wie eine Pantalon-Hose aussieht, die bis unter die Arme reicht (Fig. 14. S. 114.), und aus wasserdichtem Stoffe wasserdicht verfertigt ist. Unten ist der Anzug mit Sohlen versehen, die kein Wasser einlassen. An dem oberen Ende des Anzuges befindet sich ein nachenfoͤrmiges Gehaͤuse aus irgend einem biegsamen Stoffe, das gleichfalls luft- und wasserdicht ist, um Luft genug fassen zu koͤnnen, damit der Koͤrper desjenigen, der diesen Anzug traͤgt, schwimmend erhalten werden kann. In die beiden Haͤnde kommen zwei kleine Ruder, und das Individuum schwimmt, wie Figur 13 und 14 zeigt, senkrecht im Wasser, wie der Docht einer Lampe auf dem Oehle. In dem luftdichten Schwimmgehaͤuse koͤnnte, vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts, auch noch einige Bagage untergebracht werden. Das Gehaͤuse aus dem biegsamen Stoffe ist, zum Aufblasen, mit einer Roͤhre versehen. Auch zu Schwimm-Uebungen, Wasserjagden etc. konnte dieser Anzug dienenWir sahen schon vor mehreren Jahren in Frankfurt am Main einen Wassertaͤnzer auf einem ringfoͤrmigen ledernen, mit Luft aufgeblasenen Schlauch uͤber dem Maine reiten. Der Araber in Aegypten hat eine weit einfachere Methode uͤber den Nil zu sezen. Er schneidet Binsen und Schilf am Ufer ab, bindet sich daraus ein Buͤndel, das beinahe so lang und so dik ist, als er selbst, nimmt dieses Buͤndel in seinem Mittelpunkte zwischen die Schenkel, und reitet darauf sicher und getrost von einem Ufer des Nils zum anderen, ohne irgend eine andere Gefahr, als die von einem Krokodile verschlungen zu werden. A. d. U..

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