Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXI., S. 386
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CXI. Miszellen. Miszellen. Ueber das Patent-Wesen in England. Das London Journal lieferte neulich die Abhandlung des Hrn. De Jongh uͤber diesen ungluͤkseligen GegenstandSiehe den unten S. 387. folgenden Aufsaz., und theilt in seinem neuesten Hefte (December 1828) noch zwei andere, als Commentare zur Abhandlung des Hrn. De Jongh mit. Bei dem einen derselben ist ein Herr J. Rayner, bei dem anderen ein Pseudonymus, Vindicator, unterzeichnet. Beide enthalten so viel, nur fuͤr das englische Publicum genießbare, Detail, daß wir uns bloß begnuͤgen muͤssen, diejenigen, welche ihr Schiksal zur Leitung oder Leidung des Patent-Wesens verdammte, hierauf aufmerksam gemacht zu haben. Nur Einiges wollen wir hier aus beiden Aufsaͤzen ausheben. Hr. Rayner bemerkt, daß die Quaksalber (Quack Medicines) „durch Privilegien fuͤr Kinder und Kindeskinder in ihren verderblichen Rechten in England weit kraͤftiger geschuͤzt sind, als Erfinder der nuͤzlichsten Maschinen und chemischen Processe;“ „daß ein Termin von 14 Jahren, auf welchen sich das gegenwaͤrtige Patent-Recht erstrekt, gerade in den wichtigsten Faͤllen nicht zureicht, um den Erfinder zu entschaͤdigen,“ und beweist dieß durch den allgemein bekannten Fall mit der Dampfmaschine der HHrn. Bolton und Watt. Die Welt haͤtte, bei den bestehenden Patent-Gesezen in England, die Wohlthat der Dampfmaschine fuͤr immer verloren, wenn nicht das Parliament hier eine Ausnahme von diesen elenden Gesezen gemacht hatte. Diese Ausnahme kostete aber auch dem Hrn. Bolton eine unmenschliche Summe. Hr. Rayner zeigt das Unbestimmte, Schwankende, jeder Drehung und Deutung Faͤhige sowohl in den Patent-Gesezen, als in der Sprache, in welcher die Patente nach dem Kanzelei-Style abgefaßt werden muͤssen, durch welchen vorsezlich von den Patent-Schreibern Processe veranlaßt werden. „Kein Patent,“ sagt er, „keines vermag den Angriffen eines pfiffigen Advocaten zu widerstehen, und jeder Besizer desselben ist stuͤndlich in Gefahr, um sein Recht und um sein schweres Geld geprellt zu werden.“ Er beweiset diese seine Behauptungen durch die woͤrtlich aufgefuͤhrten Ausspruͤche und Urtheile der Gerichtshoͤfe unter den Vorsizen Lord Kenyon's, Lord Ellenborough's, Hrn. Heath's und Hrn. Buller's in den von ihm mit den Namen der Parteien angefuͤhrten Rechtshandeln, in welchen Ausspruͤchen und Urtheilen so zu sagen uͤber denselben Fall nicht bloß diese obersten Richter unter sich, sondern jeder einzeln mit sich selbst im Widerspruche ist, so daß derselbe Handel bei demselben Gerichte, von demselben Richter also, ein Mal so und ein ander Mal anders entschieden wurde. Hr. Rayner dringt auf klare, deutliche, allgemein bestimmte Geseze, auf klare, deutliche, keiner Drehung und Deutung faͤhige Sprache sowohl in den Gesezen, als in den Patent-Erklaͤrungen; auf Verbannung der juridischen und advocatischen Diebs-Sprache, durch welche das Publicum ex officio um sein Eigenthum bestohlen wird. Hr. Rayner zeigt, daß das Scire facias und die uͤbrigen Schnurr-Pfeifereien zu keinem Resultate fuͤhren, und daß das von Hrn. De Jongh vorgeschlagene Tribunal von Sachverstaͤndigen dringend nothwendig ist; daß die Angelegenheiten, die das Patent-Wesen betreffen, unentgeldlich zu besorgen sind, und hoͤchstens eine Taxe von 50 Pfd. fuͤr ein Patent auf 10–30 Jahre gefordert werden kann. Einer anderen Meinung hinsichtlich des Tribunales von Sachverstaͤndigen, das, nach Hrn. De Jongh und Rayner, vorlaͤufig beurtheilen soll, ob eine Erfindung oder Verbesserung auch wirklich ein Patent verdient, ist der Vindicator. „Wenn ein solches Tribunal,“ meint er, bei dem gegenwaͤrtigen elenden „(wretched)“ Patent-Systeme auch von einigem Vortheile fuͤr zu sanguinische Abenteurer seyn koͤnnte, die sich selbst in's Verderben stuͤrzen, so scheint ihm, bei einem besseren Patent-Systeme, ein aͤhnliches Tribunal, welches a priori entscheiden soll, ob ein Mensch seine geistigen Kraͤfte auf einen wirklich nuͤzlichen Gegenstand verwendete; ob dieser Mensch auch wirklich im Stande seyn wird, seine Idee auszufuͤhren, eine verderbliche und hoͤchst willkuͤrliche Geistes-Censur; er erklaͤrt sie fuͤr „das ne plus ultra gesezgebender Anmaßung?“ er verlangt unbedingten Schuz fuͤr jede nach Treu und Glauben als neu angegebene Erfindung. Jeder soll eine Sache weiter verfolgen duͤrfen, die Er einer weiteren Verfolgung werth findet. „Jede Erfindung,“ sagt er, „mag sie auch noch so unbedeutend seyn, hat irgend einen Nuzen fuͤr diese oder jene Kunst. Nach welchem Grundsaze von Recht und Billigkeit kann man eine Geistes-Censur aufstellen, die den menschlichen Geist in Kraftaͤußerungen laͤhmt, welche der Gesellschaft unter keiner Bedingung nachtheilig oder gefaͤhrlich werden koͤnnen. Censur der Presse waͤre in unserer freien Verfassung noch eine Gnade (denn man kann nicht laͤugnen, daß Mißbrauch der Preßfreiheit Unheil anrichten kann, und daß Schriftsteller unter der Gerichtspflege der allgemeinen Wohlfahrt stehen), wenn man diese Censur der Presse mit der Anomalie der Errichtung eines Tribunales vergleicht, das die Gewalt besizen soll, die Erfindungs-Gabe eines jeden einzelnen freigebornen Menschen, und seine Faͤhigkeit, seine unschaͤdlichen Ideen auszufuͤhren, beurtheilen und schaͤzen soll.“ Der Vindicator bemerkt, daß Hr. De Jongh die schaͤndliche Erpressung (scandalous extortion) anzufuͤhren vergaß, durch welche einem Buͤrger, der 1500 fl. fuͤr ein Patent in England bezahlen muß, diese, Summe noch zwei Mal abgedruͤkt wird, wenn er sein Patent-Recht auch in Schottland und Irland gelten lassen will, obschon diese Koͤnigreiche nur Einen politischen Staat bilden; daß er, wenn er den Namen noch eines Mit-Erfinders in dem Titel feines Patentes nennt, noch um 20 Pfund rein gepluͤndert wird (absolute robbery), und um 40 Pfund mehr, wenn drei Namen auf dem Titel des Patentes stehen. „Dieß sind,“ sagt er, Unterdruͤkungen und Abgeschmaktheiten“ (oppressions and absurdities), mit welchen das im Principe falsche Paten-Wesen nur zu sehr durchspikt ist.“ Auch er dringt auf klare Geseze und klare Erklaͤrung der Erfindung, wie Hr. Rayner. Den neuesten Proceß uͤber Eingriff in Patent-Recht bringt das Repertory of Patent-Inventions, Jaͤner, 1829, S. 51. Hr. Sturz klagt Hrn. de la Rue wegen des verbesserten Abdrukes der Visit-Karten, wovon wir bereits im Polytechnischen Journale Nachricht gegeben haben, an. Wer Lust hat zu sehen, wie bei englischen Gerichtshoͤfen in solchen Faͤllen verfahren wird, mag es a. a. O. selbst nachlesen. Wie das Genie und der Fleiß der englischen Kuͤnstler zu schuͤzen ist, und uͤber den wahren Werth des Patent-Wesens. Wir heben aus einem Aufsaze uͤber diesen Gegenstand in dem London Journal of Arts, October, 1828, S. 1. nur folgende Stelle aus, indem das Uebrige so ziemlich der Gemeinplaz ist. „Das Genie der Mechaniker bedarf eines anderen Schuzes, als derjenige nicht ist, den die Kanzelei-Patente gewaͤhren koͤnnen.“ „Der Druk und, zugleich mit demselben, die Schwaͤche und Ohnmacht unseres Patent-Systemes uͤbersteigt alle Berechnung. Wenn man auf Menschenrecht und auf die gerechten Anspruͤche eines jeden einzelnen Individuums Ruͤksicht nimmt, so ist unser Patent-System nichts anderes, als ein Raub-System und ein System der Erpressung zugleich. Ja was noch schlechter an diesem Systeme ist, es stuͤrzt den Patent-Traͤger in die reinste Unsicherheit seines Eigenthumes, und laͤßt ihn in einer herzzerreißenden Ungewißheit, nachdem er sich herbeigelassen hat, ein ausschließendes Recht mit ungeheueren Kosten zu kaufen; ein Recht, das ihn unfehlbar zu Grunde richten wuͤrde, wenn er es behaupten wollte.“ „In Hinsicht auf das Publicum druͤkt dieses gottlose System wie ein scheußlicher Alp auf jedes Talent, jede Kraft, auf alle Industrie und auf jede Unternehmung der Tausende und Hunderttausende, die die geistige, mechanische und arbeitende Staͤrke der großen menschlichen Gesellschaft bilden.“ „Als Finanz-Quelle betrachtet, gibt es auch nicht einen einzigen Zweig, nicht eine einzige Art, Fleiß und Arbeit des Volkes zu besteuern, die dem Staate weniger vorteilhaft waͤre, als diese Menge von Taxen und Sporteln (so ungeheuer groß sie auch sind), welche man dafuͤr bezahlen muß, daß man seine Bitte einreichen darf; daß man seine Erfindung beschwoͤren darf; daß man endlich das große Siegel unter sein Patent als Schuz und Schirm fuͤr sein Eigenthum, fuͤr seine Erfindung erhaͤlt.“ „Vergebens erweitert Wissenschaft die Bahn des menschlichen Geistes; vergebens sehnt sich Erfindung nach dem Augenblike, wo sie demjenigen, der sie besizt, alle die Vortheile gewaͤhren kann, auf die er ausschließlich Anspruch hat; vergebens harrt der geduldige Kunstfleiß vereint mit dem Talente auf die Tage, in welchen bilde ihre Verbesserungen mit Erfolg und Sicherheit vollenden werden: das liegt nicht in ihrem Bereiche.“ „Man muß drei-, beinahe vierhundert, Pfund Sterling unter zahllosen Rubriken loser Taxen und Sporteln bezahlen, ehe man fuͤr seine Erfindung Schuz in England, Schottland und Ireland erhaͤlt. Soll ich erst noch beweisen, daß dieß ein unuͤbersteigliches Bollwerk gegen alle Fortschritte des Genies ist?“ „Man wird nur wenige Individuen finden, die einem armen Projectanten die noͤthige Summe zu dem ungeheueren Vorschusse lehnen, welche ein Patent kostet, ohne daß diese Creditoren sich die genaueste Kenntniß und Einsicht uͤber die Art der Erfindung oder Verbesserung vorlaͤufig verschafft haͤtten; diese Einsicht anderen mitzutheilen, ist aber eine gefaͤhrliche Sache, und war nur zu oft schon mit dem Verluste der Erfindung selbst verbunden. Auf diese Weise gehen Tausende von Erfindungen mit ihrem Erfinder zu Grabe, und die Fortschritte der Kuͤnste und Gewerbe werden dadurch unendlich erschwert; Talente und Genies' bleiben ohne die noͤthige Unterstuͤzung; die Kraft, die Industrie, die Thaͤtigkeit des Landes wird in eben diesem Verhaͤltnisse erdruͤkt, und zulezt geht die Einnahme des Staates, die auf andere Weise mit wechselseitigem Vortheile fuͤr die Regierung und fuͤr das Land erhoben werden koͤnnte, fuͤr die Finanz-Kammer fuͤr immer verloren.“ „Und wozu soll am Ende diese ungeheuere Masse graͤnzenlosen Elendes und Drukes fuͤhren? – In die Tasche einiger Schreiber, einiger Ministerial-Roͤthe, die sich fuͤr ihren bekannten Muͤssiggang so theuer als moͤglich bezahlen lassen. Ein staatswirthschaftliches System, das in den elendesten Zeiten entstand, die uͤber England kamen, das eine Ausgeburt der ungluͤklichsten Periode unserer Geschichte ist, in welcher nur ungerechte Willkuͤr herrschte, ein solches System soll jezt noch durchgefuͤhrt werden!“ „Wahrlich es ist hohe Zeit fuͤr jede weise und kluge Regierung, alle ihre Kraͤfte aufzubieten, um ein System der reinsten Thorheit, das nur unbeschreibliches Unheil uͤber das ganze Land bringt, endlich gaͤnzlich zu beseitigenWir haben schon oͤfters in unseren Blaͤttern uͤber das Widerrechtliche des Patent-Wesens in natur- und staatsrechtlicher Hinsicht, sowie uͤber das Thoͤrichte desselben in Bezug auf die Finanzen oder auf die Staatswirthschaft gesprochen. Es freut uns hier einen Englaͤnder, in dessen Lande das unselige Patent-Wesen in der traurigsten Periode der englischen Geschichte zuerst hervortrat, unsere Ansichten theilen zu sehen. In England, wo das Patent-Wesen bereits ein graues Alter erreicht hat, mußten nothwendig die Maͤngel und Gebrechen desselben zuerst sich zeigen. Indessen machte die blinde Vorliebe fuͤr alles Englische die Einwohner des festen Landes zu Nachaͤffern der Britten. Selbst der alte National-Haß der Franzosen hinderte in den ungluͤklichen Zeiten der Revolution die Gallier nicht, den Britten nachzuaͤffen; jene glaubten in den Fehlern von diesen nur Vorzuͤge, Fruͤchte der vermeintlichen Freiheit der Bewohner Englands zu sehen, die man eilen muͤßte, nach Frankreich zu verpflanzen. Und so entstand in den Zeiten des Freiheits-Taumels ein Patent-System in Frankreich, das nichts als eine erbaͤrmliche Nachahmung eines an und fuͤr sich schlechten Originales ist. Es gibt Krankheiten des Verstandes, die so anstekend sind, als gewisse Krankheiten des Koͤrpers; und so verbreitete sich die Kraͤze des englischen Patent-Wesens nach und nach uͤber mehrere Staaten des festen Landes, Preußen litt am wenigsten von dieser Anstekung. Es steht nicht zu erwarten, daß die englische Regierung, die jede Reform verschmaͤht, ihr Patent-Wesen aufgeben wird. Lorsque la sotise est faite, il faut la soutenir; ist eine alte Maxime bei der Bureaukratie. Es waͤre aber sehr zu wuͤnschen, daß in denjenigen Staaten, in welchen die Kraͤze des Patent-Wesens noch ganz jung, erst durch frische Anstekung entstanden und noch nicht so tief eingewurzelt und veraltet ist, wie in England, wo der ganze Koͤrper bereits daran leidet und dahin siecht, bei Zeiten dieses Uebel wieder ausgetilgt wuͤrde, ehe es in ein chronisches Leiden und in wahre Schwindsucht und Auszehrung aller Industrie uͤbergeht.A. d. U. De Caus und Papin die ersten Erfinder der Dampf-Maschine. Hr. Arago hat in dem Annuaire 1829 erwiesen, daß nicht der Marquis de Worcester, nicht Hr. Savary, sondern Salomon de Caus u. Papin die wahren Erfinder der Dampf-Maschine sind. Hr. Baillet hat schon im J. 1810 im Journal des Mines auf Caus Verdienste aufmerksam gemacht, (Bulletin de la Société d'Encouragement. N. 298. S. 338.) Anfrage, tragbare Dampf-Maschinen betreffend. Ein Hr. J. Johnson moͤchte gern eine mittelst 2 oder 4 Pferden fahrbare Dampf-Maschine von der Kraft von 6 Pferden, um mittelst derselben zu akern etc. Er fragt im Register of Arts, N. 54, 30. Dec. 1828. S. 85, was aus Perkins's, Mac Curdy's, James's und Dr. Alban's Dampf-Erzeugern geworden ist? Das Register of Arts empfiehlt in seiner Antwort auf diese Frage vor Allen James's Dampf-Erzeuger als den kraͤftigsten und sichersten; Gurney's ist gut, aber nicht frei von aller Gefahr. Dr. Alban's Apparat wurde, wenigstens fuͤr jezt, aufgegeben, da bei der Anwendung derselben sich unuͤberwindliche Hindernisse zeigten. (?) Es bezieht sich hieruͤber auf einen Aufsaz uͤber Dampfkessel, in derselben Nummer, den wir (in Bd. XXXI. S. 241) in einer Uebersezung mittheilten. Alban's Dampf-Maschine von ihm selbst sehr ausfuͤhrlich beschrieben, theilen wir demnaͤchst in dem polyt. Journale mit. Dauer englischer Wagenraͤder. Einen Beweis, wie treu und fest englische Schmide arbeiten, besizt der Eigenthuͤmer der East-Lothian-Kutsche zu Haddington, an zwei Raͤdern, die ihm die HHrn. Scoulars, Kutschenmacher in dieser kleinen Stadt, verfertigten. Diese Raͤder haben 25,000 englische Meilen (so viel als der Umfang des Erdballes) mit der Schnelligkeit englischer Postkutschen durchlaufen, und sind, ohne daß sie mehr als ein paar leichte Ausbesserungen noͤthig gehabt haͤtten, noch jezt brauchbar. (Scotsman. Galignani. N. 4294.) Haslebens Patent-Maschine zum Treiben der Schiffe. Wir haben von dieser Maschine bereits im XXVII. Bd. S. 239. Nachricht gegeben. Das Register of Patent-Inventions gibt im Februar-Hefte S. 85. einen Auszug aus dem Patente, das Hr. Hasleben In einigen Journalen wird der Name Harsleben geschrieben.A. d. U., in Great-Ermond-Street, sich am 3. April 1828 auf diese Maschine geben ließ, jedoch ohne Abbildung, so daß die Beschreibung beinahe unbrauchbar ist. Der Leser mag sich damit troͤsten, daß das Repertory die ganze Maschine mißlungen findet; sie ist zusammengesezt und unterliegt daher zu vielen Zufaͤlligkeiten bei der harten und gefahrvollen Arbeit, der sie ausgesezt ist; die Federn sind in Gefahr, bald vom Roste gefressen zu werden; das Gehaͤuse schuͤzt das Both nicht gegen das auf das Verdek schlagende Wasser; die Bewegung mit Haͤnden und Fuͤßen zugleich wird auch der staͤrkste Mann nicht lang auszuhalten vermoͤgen, und die groͤßere Hoͤhlung am Kiele wird das Both schwachen. Versuche mit Hrn. Skene's Patent Ruder-Raͤdern. Das Register of Arts and Patent-Inventions liefert N. 51. 30. Nov. S. 47. einen Bericht uͤber den mit diesen Ruder-Raͤdern am 19. Nov. in der Themse angestellten Versuch, woraus erhellt, daß diese Raͤder jenen des Hrn. Steven's weit nachstehen, den gewoͤhnlichen aber gleich kommen. Chapman's Kunst-Dreherei. Hr. Georg Chapman theilt im Mechanics' Magazine N. 285. S. 408, 24. Jaͤner 1829. Muster von Dessins mit, die er mittelst seiner Kunst-Drehebank mit großer Schnelligkeit zu drehen vermag. Sie uͤbertreffen wirklich Alles, was in dieser Hinsicht bisher geleistet wurde. Wir bedauern, daß unsere Kupferstecher in Augsburg nicht im Stande sind die herrlichen Dessins nachzustechen, die das Mechanics' Magazine im Holzstiche liefert, und daß unsere Calicot-Druker sich noch immer nicht der schoͤner, richtiger und schneller arbeitenden Drehebank, statt des unbehuͤlflichen Modelstiches bedienen wollen. Die Herren in Muͤhlhausen werden, wie es scheint, die ersten seyn, die die Drechselbank fuͤr ihre Drukereien werden Dessins arbeiten lassen. Joh. Breidenbach's Patent-Maschine zur Verfertigung der Roͤhren. Das Repertory theilt im Februar-Hefte S. 83. einen Auszug aus dem Patente mit, welches ein Kaufmann zu Birmingham, Hr. Breidenbach, sich auf eine Maschine zur Verfertigung von Roͤhren geben ließ. Es gibt keine Abbildung, und die hier gegebene Erklaͤrung ist um so mehr dunkel, als das Repertory selbst bemerkt, daß die Einleitung zu diesem Patente langer ist, als es noch keine derselben vor einem Patente fand, dafuͤr aber die Hauptsache in solcher Eile uͤberschluͤpft ist, daß die ganze Patent-Erklaͤrung dadurch aͤußerst mangelhaft wurde. Das, was an dieser Maschine verstaͤndlich ist, zeigt, wie das Repertory sagt, daß dieselbe der Maschine des Hrn. Cook, worauf lezterer im Maͤrz 1808 ein Patent nahm, dessen Erklaͤrung sich im Repertory of Arts, II. Series, S. 21. befindet, weit nachsteht. – Eine der vielen Ursachen, warum Gasbeleuchtungs-Anstalten, selbst wenn sie so schoͤn beginnen, wie jene zu Frankfurt, so schwer gedeihen, und, wie diese, oft so ploͤzlich zu Grunde gehen; eine der vielen Ursachen, warum Luft- und Wasserheizungen bei uns so viele Schwierigkeiten finden, ist, auf der einen Seite, die Kostbarkeit der Roͤhren, auf der anderen die Unvollkommenheit derselben. Eisen und Blei ist, im Verhaͤltnisse zum Brote, nicht so wohlfeil bei uns, als in England; und die Kunst, wohlfeile und gute, vollkommene und dauerhafte bleierne Roͤhren zu verfertigen, ist bei uns auf dem festen Lande, selbst in Frankreich, noch zu sehr in der Kindheit. Stuͤhle à la Jacquart zur Baumwollen-Weberei benuzt in Rouen. Zwei bis drei der ersten Kattun-Fabrikanten zu Ronen haben, da es mit der gewoͤhnlichen Baumwollen-Zeugmanufactur in Frankreich so zu sagen stuͤndlich mehr bergab geht, und keine Aussicht zur Besserung ist, versucht die Stuͤhle à la Jacquart die man bisher bloß zur Seidenweberei verwendete, bei Verfertigung feiner Baumwollenzeuge zu benuͤzen. Die Versuche scheinen ihnen zu gelingen, aus dem natuͤrlichen, in der Technik aber so oft uͤbersehenen Grunde, daß Feines ehe zu Groͤberem taugt, als umgekehrt, (Galignani N. 4306.) Ueber Vergroͤßerungs-Glaͤser hat ein Hr. Dakin im Philosoph. Magazine, December, 1824, S. 429. einige Bemerkungen, vorzuͤglich uͤber Bestimmung der Brennweite, mitgetheilt, worauf wir Optiker aufmerksam machen. Sie sind zu dunkel, um fuͤr das groͤßere Publicum zu taugen, und duͤrften vielleicht selbst fuͤr Optiker in einer deutschen Uebersezung eines Commentares beduͤrfen. Die von Hrn. Dakin gebrauchte Benennung Focimeter fuͤr das Instrument, das er zur Bestimmung der Brennweite vorschlaͤgt, kann in keiner Sprache angenommen werden; sie ist ein elendes Compositum aus der griechischen und lateinischen Sprache zu Einem Worte verschmolzen. Leider hat die schlechte franzoͤsische Terminologie des Dreimal-Maßes, die die Assemblée nationale sanctionirte, als sie keine Akademie mehr hatte (die Barbarei, Decimeter statt Dekameter, Centimeter statt Hekatometer, Millimeter statt Chilimeter etc. zu sprechen und zu schreiben), die halbgriechische und halblateinische Nomenklatur in die halbgelehrte Welt geschlaͤudert, die, waͤhrend sie oft nichts anderes auf die ungelehrte Welt zu bringen vermag, sich mit Erzeugung junger Boͤklein, mit Auspraͤgung von Barbarismen beschaͤftigt, fuͤr welchen man in guten Gymnasien kleine Jungen zu zuͤchtigen pflegt. Die große Kanone von Bhurtpore kommt nach Woolwich. Der Koͤnig von England laͤßt die große Kanone, die zu Bhurtpore in Ostindien im lezten Feldzuge erobert wurde, vor der Artillerie-Schule zu Woolwich als Trophaͤe aufstellen. Diese Kanone, aus Stuͤkgut, wiegt 310 Ztr. (45 1/2 Tonne). Die Laffete, auf welcher sie ruht, ist aus Gußeisen und wiegt 465 Z. Curier Galignani. 4320. Eisen-Erzeugung in England. „Es ist vielleicht kein Zweig unserer Stappel-Industrie, der so rasche und maͤchtige Fortschritte gemacht hat, als die Erzeugung und Verarbeitung des Eisens. Diesen Fortschritten verdanken wir aber auch die Verbesserungen in unserem Maschinen-Wesen „(und wieder umgekehrt verdanken die Eisenwerke ihre Fortschritte den Verbesserungen in dem Maschinen-Wesen. u.)“; wir sind in diesem Zweige der Industrie allen uͤbrigen Voͤlkern der Erde voraus; haben allen den Vorsprung abgewoͤnnen. Unser Brenn-Material, das wir so reichlich und in der besten Guͤte besizen, half uns zu diesem Vorsprunge. Im Jahre 1740 betrug die Menge des in Groß-Britannien erzeugten Eisens   17,000 TonnenEine Tonne ist 20 Ztr. A. d. U. aus   25 Hochoͤfen.     – 1788   68,000    –   85     –     – 1796 125,000    – 124     –     – 1806 250,000    –   –     –     – 1820 400,000    –   –     –     – 1827 690,000    – 284     – Die leztere Masse wurde in folgenden Distrikten Englands erzeugt: Staffordshire 216,000 Tonnen an   95 Hochoͤfen. Shropshire   78,000     –   31     – South Wales 272,000     –   90     – North Wales   24,000     –   12     – Yorkshire   43,000     –   21     – Derbyshire   20,500     –   14     – Scotland   36,509     –   18     – –––––––– –––– 690,000 Tonnen 284 Hochoͤfen. Drei-Zehntel der obigen Menge taugt fuͤr Gußwerke und wird in Groß-Britannien verbraucht, etwas davon wird nach Frankreich und Amerika ausgefuͤhrt. Die anderen sieben Zehntel geben Zain-, Stab- und Blech-Eisen, wovon sehr viel nach allen Welttheilen ausgefuͤhrt wird. Sezt man den Werth der aus diesen 3/10 (3/10 von 690,000 sind 207,000) erzeugten Fabrikate auf Gußwerken im Durchschnitte nur zu 12 Pfd. Sterl. die Tonne, und zieht man 5 p. C. fuͤr Verlust beim Schmelzen ab, so bleiben 186,000 Tonnen zu 12 Pfd. Sterl. 2,239,800 Sezt man ferner die uͤbrigen 7/10 (das ist 483,000 Tonnen von690,000) nur zu 12 Pfd. Sterl., und rechnet man den Verlust beim Haͤmmern u. Streken zu 30 Pfd. so bleiben 338,100 Tonnen zu 12 Pfd. Sterl. 4,057,200 oder 62,980,000 Fl. schwer Geld. ––––––––– Pfund Sterling 6,297,000 Wuͤrde man die feinen Eisenwaaren von Birmingham und Sheffield in Anschlag bringen, so fiele diese Summe noch hoͤher aus. Kein Gran fremdes Eisen bei diesen Waaren! Alles gewinnt der englische Arbeiter! (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, November 1828, S. 367. Auch in dem Philosophical Magazine. December 1828 (wo aber das Repertory falsch citirt, und October fuͤr November gesezt wurde.) Buchdrukerei am Suͤdpol. Dr.Wardell, der eine Zeitungs-Drukerei in Neu-Holland errichtete, verpachtete dieselbe fuͤr 4000 Pfd. Sterling (48,000 Fl.) Wie viele Zeitungs-Etablissements in Europa wuͤrden fuͤr diese Summe einen Paͤchter finden? Galignani Messeng. 4280. Knallpulver. Ein Gemenge aus zwei Theilen Salpeter, zwei Theilen neutraler kohlensaurer Potasche, Einem Theile Schwefel und sechs Theilen gemeinem Salzes, alle gehoͤrig gepulvert und gemengt, gibt, nach Hrn. Landgrebe im Bullet. univ. ein sehr starkes Knallpulver. (Register of Arts, N. 57. 30. Jan. 1828. S. 143.) Reibung in Schrauben. Hr. Poncelet hat gefunden, daß die Reibung in Schrauben mit vierekigen Gaͤngen sich zu jener der Schrauben mit dreiekigen Gaͤngen oder Faden, sich verhaͤlt wie 2,80: 5,78, alles Uebrige gleich gesezt. (Quarterly Journal of Science. Register of Arts a. a. O.) Seiden-, Wollen- und Baumwollenzeuge zu puzen. Eine Frau Anna Morris empfiehlt im Register of Arts, N. 54, 30. Dec. 1828. folgendes Mittel, Seiden-, Wollen- und Baumwollenzeuge zu puzen. Man nimmt rohe Erdaͤpfel, waͤscht sie, reibt sie uͤber Wasser zu einem Breie, und laͤßt die Fluͤssigkeit durch ein grobes Sieb in eine andere mit reinem Wasser gefuͤllte Kufe ablaufen, und dieselbe so lang mit diesem Wasser gemengt, bis alle feinen weißen Theilchen (die Starke) zu Boden gefallen sind, worauf man die Fluͤssigkeit zum Gebrauche abgießt. Das Stuͤk Zeug, welches gepuzt werden soll, legt man auf Leinwand, die auf einem Tische ausgebreitet ist, taucht einen Schwamm in diese Erdaͤpfel-Fluͤssigkeit, nezt und reibt den zu puzenden Zeug mit derselben, und wiederholt dieß so lang, bis der Schmuz los wird, worauf man den nun gereinigten Zeug in reinem Wasser wiederholt auswaͤscht, troknet und plaͤttet. Zwei Erdaͤpfel von mittlerer Groͤße reichen auf eine Pinte (1 Pfd.) Wasser hin. Das weiße Pulver oder die Starke, welche sich auf dem Boden des Gefaͤßes niedersezt, gibt, wiederholt mit Wasser ausgewaschen, ein treffliches Nahrungsmittel und Surrogat fuͤr Tapiocar, das man mit Fleischbruͤhe oder Milch kochen kann. Die groͤberen Theile, die nicht durch das Sieb durchgehen, dienen zum Puzen von Worsted-Vorhaͤngen, Tapeten, Moͤbel-Ueberzuͤgen etc. Die Farbe der Zeuge leidet durch dieses Mittel durchaus nicht, und eben so wenig die Festigkeit des Gewebes. Man kann auch Oehlgemaͤlde und schmuzig gewordene Moͤbel damit puzenDiese Methode ist alt und auch in Deutschland bekannt; sie verdient aber wiederholt bekannt gemacht zu werden; denn sie ist, wie Uebersezer aus Erfahrung weiß, sehr gut und wird zu wenig benuͤzt.. Kiesel-Papier statt Glas-Papier. Hr. Larkin, der fuͤr die Krystall-Glas-Fabriken sehr schoͤne Modelle aus Holz schneidet, fand, daß das Glaspapier (dessen er sich, wie die uͤbrigen Drechsler, zum Abrauhen bediente) sich zu bald abnuͤzt, und versuchte gebrannte Kiesel-Erde, die er pulverte und durch Siebe von verschiedener Feinheit laufen ließ. Er theilt diese Kieselerde in verschiedene Sorten, und traͤgt sie dann auf seinen Polier-Raͤdern und Papieren auf. (Recueil industriel. Janvier. S. 102.) Seife in England. In Liverpool, London und Glasgow wurden im J. 1826 nicht weniger als 44 Millionen Pfund gesotten, naͤmlich 23 Millionen zu Liverpool, 18      – zu London,   3      – zu Glasgow. (Glasgow Chronicle Galignani. 4320. (Seife unterliegt in England einer hohen Accise). Ueber den Einfluß der Elektricitaͤt auf Geruch. Das Repertory of Patent-Inventions, Februar 1829, S. 116, liefert aus den Annales de Chemie XXXVII. Bd. S. 100. die Bemerkung Libri's daß Elektricitaͤt, wenn sie in einem anhaltenden Strome uͤber stark riechende Koͤrper zieht, diese beinahe geruchlos macht, z.B. selbst Kampher. Die Bemerkung, daß Elektricitaͤt auf riechende Koͤrper Einfluß hat, hat vor Libri, laͤngst schon jeder, der eine Nase hat, vor und nach Gewittern gemacht. Das Repertory begleitet diese Bemerkung jedoch mit einer Anmerkung, die uns neu scheint, obschon sie sehr richtig ist. Es gibt gewisse Pflanzen, die nur des Nachts angenehm riechen, am Tage nicht. Das Tageslicht ist aber noͤthig, wenn diese Pflanzen des Nachts riechen sollen; denn, wenn man solche Nachtdufter den ganzen Tag uͤber in einem dunklen, gegen alles Tageslicht verschlossenem Zimmer haͤlt, so riechen sie in der naͤchsten Nacht nicht. Wirkt aber das Licht einzig und allein elektrisch auf Pflanzen, insofern es den Riechstoff anhaͤuft? Daͤmmerung eines besseren Geschmakes in der Baukunst. Um dem immer mehr und mehr um sich greifenden vandalisch gothischen Geschmake in der neueren Baukunst Grenzen zu sezen, den plumpen geistlichen Styl der italiaͤnischen Baukunst zu verdraͤngen, und den alten reinen klassischen Geschmak in den Werken der schoͤnen Baukunst wieder zu weken, gibt das Mechanics' Magazine jezt klassische Modelle der Baukunst, an welchen junge Baukuͤnstler sowohl als das Publikum ihre fuͤnf Sinne an Gutes und Schoͤnes nach und nach gewoͤhnen moͤgen. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß auch in einem deutschen, Volksblatte aͤhnliche Modelle unter dem Publikum vertheilt wuͤrden, um dem elenden Geschmake in unserer heutigen Baukunst endlich ein Mal Grenzen zu sezen. Verzeichniß der von Christoph Wren (dem Baumeister der Paul's-Kirche zu London) erbauten Kirchen zu London, nebst den Banknoten derselben. Aus dem Mechanics' Magazine N. 286. 31. Jaͤner 1829. S. 417. St. Paul's*Die mit * bezeichneten sind die schoͤnsten. A. d. O. 736752 Pfd. Sterl.   2 Shill.   3 1/4 Pence Allhallows the Great     5641   –    –   9    –   9    –     –  –  Breaditrest     3348   –    –   7    –   2    –     –  –  Lombard-street     8058   –    – 15    –   6    – Alban's, Woodstreet     3165   –    –   0    –   8    – Anna und Agnes     2448   –    –   0    –   8    – Andrew's, Wardrobe     7060   –    – 16    – 11    –     – Holborn*     9000   –    –   0    –   0    – Antholin's     3685   –    –   5    – 10 3/4    – Austin's     3145   –    –   5    – 10    – Benet, Gracechurch     3583   –    –   9    –   5 1/4    –     – Paul's Wharf     3328   –    – 18    – 10    –     – Fink     4129   –    – 16    – 10    – Bride's*     1430   –    –   3    – 11    – Bartholomew's     5077   –    –   1    –   1    – Christ-Church   11778   –    –   9    –   6    – Clement, East-Cheap     4366   –    –   3    –   4 1/2    –     – Dams*     8786   –    – 17    –   0 1/2    – Dennis, Back Curch     5737   –    – 10    –   8    – Dunstan's in the East*       ? ?   ? Edmund, the King     5207   –    – 11    –   0    – George, Bostolph Lane     3509   –    –   4    – 10    – James, Garlick Hill     5357   –    – 12    – 10    –     – Westminster     8500   –    –   0    –   0    – Lawrence, Jewry   11870   –    –   1    –   9    – Michael, Balsinghall     2822   –    – 17    –   1    –     – Royal     7455   –    –   7    –   9    –     – Queenhithe     4334   –    –   3    –   8    –     – Woodstreet     2554   –    –   2    – 11    –     – Crooked Lane     4554   –    –   5    – 11    –     – Cornhill     4686   –    –   5    – 11    – Martin, Ludgate     5387   –    – 18    –   8    – Matthew, Friday-street     2301   –    –   8    –   2    – Margaret, Patten     4987   –    – 10    –   4    –     – Lothbury     5340   –    –   8    –   1    – Mary, Abchurch     4922   –    –   2    –   4 1/2    –     – Magdalen     4291   –    – 12    –   9 1/4    – St. Mari Somerset     6589 Pfd. Sterl. 18 Shill.   1 1/4 Pence     – at Hill     3980   –    – 12    –   3    –     – Albermanburg     5237   –    –   3    –   6    –     – the Bowt     8071   –    – 18    –   1    –     – the Steeple     7388   –    –   8    –   7 3/4    – Magnus London Bridge     9370   –    – 19    – 10    – Mildred, Bread-street     3705   –    – 10    –   6 1/4    –     – Poultry     4654   –    –   9    –   7 3/4    – Micholas, Cole Abbez     5042   –    –   6    – 11    – Olave, Jewy     3580   –    –   4    – 10    – Peter's, Cornhill*     5647   –    –   8    –   2    – Swithin, Cannon-Street     4787   –    –   4    –   6    – Stephen, Wall-brook*     7652   –    – 13    –   8    –     – Coleman-street     4020   –    – 16    –   6    – Vedast, Forter Lane     1853   –    – 31    –   6    – The Monument     8856   –    –   8    –   0Es wird wohl schwerlich einen Baumeister auf Erden gegeben haben, der eine solche Summe in seinem Leben verbaute, und der so wohlfeil baute. Man begreift heute zu Tage nicht mehr, wie es moͤglich war, um diese Summen solche Werke zu bauen, obschon es kaum 120 Jahre sind, daß, wie jener englische Bauer sagte: der Zaunkoͤnig alle diese Nester fuͤr die Londoner Gukuks baute. (Wren heißt naͤmlich im Englischen der kleine Vogel, Zaunkoͤnig genannt.)    – Ueber das neu zu entwerfende Mauth-Tarif in Frankreich. Der Recueil industriel enthaͤlt in seinem Januar-Hefte, G. 49. die Rede, welche der Hr. Minister des Handels bei Eroͤffnung der Sizungen der hierzu berufenen Commission hielt. Es ergeht den Lesern, wie den Zuhoͤrern bei dieser Rede; wenn sie damit an's Ende gekommen sind, so wissen sie nicht, woran sie sind; das einzige Gute, was bei dieser Commission vorlaͤufig geschah, ist, daß die angesehensten Fabrikanten und Kaufleute der beruͤhmtesten Fabrik- und Handlungs-Staͤdte Frankreichs zu dieser Commission gewaͤhlt wurden, so daß man in dem hier gegebenen Verzeichnisse gleichsam die Elite der Fabrik-Maͤnner Frankreichs vor sich sieht. Mehrere derselben, die in ihren Staͤdten zu Praͤsidenten gewaͤhlt wurden, haben aber, wahrscheinlich in dem Vorgefuͤhle, daß aus allen diesen hundertfaͤltigen Berathschlagungen nichts hervorgehen wird, es fuͤr gut gefunden, fuͤr diese Ehre zu danken. Die meisten Fabrikanten und auch die solidesten Handlungshaͤuser theilen mit uns die Ansicht, daß Mauthen, als halbe Maßregeln eine der am schlechtesten berechneten Finanz-Quellen fuͤr den Staat sind, der nur zu erlauben und nur zu verbieten hat. Ist Erlaubniß oder Verbot ausgesprochen, so weiß jeder, woran er ist; Niemand weiß es aber, wenn Mauth-Tarife mit jedem Jahrzehnde wechseln und die solidesten Fabrik- und Handelshaͤuser dadurch in ihren Grundfesten erschuͤttert werden. Wie lang wird es hergehen, bis wir in Europa zu jener praktischen finanziellen Weisheit kommen, zu welcher man im Oriente, wo die Cultur um Jahrtausende aͤlter ist, als in Europa, schon vor Jahrtausenden gekommen ist; wo man die sogenannten indirecten Abgaben, diese verderblichen halben Maßregeln, schon vor Jahrtausenden abgeschafft, und dafuͤr bloß Eine directe Steuer, die Kopfsteuer eingefuͤhrt hat. Unsere philanthropischen Finanz-Maͤnner erschreken schon uͤber dem bloßen Worte Kopfsteuer, und fahren mit beiden Haͤnden automatisch nach ihrem Kopfe, wenn sie nur das Wort Kopfsteuer hoͤren. Sie scheinen nicht zu wissen, oder vergessen zu haben, daß in jenen Laͤndern, in welchen die Kopfsteuer die einzige Steuer ist, im Oriente, in jenen Laͤndern, die sie als von Despotismus beherrscht verschreien, der Mensch ohne Vergleich weniger bezahlt, als in den konstitutionellen Staaten. Der freie constitutionelle Englaͤnder zahlt zwanzig Mal so viel, als der tuͤrkische Unterthan, der, hat er seine Kopfsteuer entrichtet, thun, machen und treiben kann, was er will, insofern er innerhalb der Schranken des Gesezes bleibt. Kein kluger Mensch auf Erden wird daruͤber klagen, daß er Steuer bezahlen muß; so wie kein kluger daruͤber klagen wird, daß er sterben muß. Daruͤber darf aber jeder seufzen, daß zwei Drittel und mehr noch von demjenigen, was er bezahlt, nicht in die Haͤnde desjenigen kommt, dem er es bezahlt; daruͤber darf jeder seufzen, daß es uns unsere Finanzmaͤnner in ihrer Staats-Weisheit dahin gebracht haben, daß man fuͤr das Gluͤk, dem Fuͤrsten selbst nur eine kleine Steuer zahlen zu duͤrfen, ihnen eine fuͤnf oder sechs Mal groͤßere Steuer zahlen muß. Man sehe nur die Budgets unserer constitutionellen Staaten durch. Der Fuͤrst ist kuͤmmerlich bedacht, und das Land erliegt unter Steuern! Die Reception der Steuern, das Heer der Beamten verschlingt 4/5 oft 6/5 der Staats-Einnahmen. Man rechne nur die taͤglichen Abgaben, die eine Familie aus dem Mittelstande fuͤr ihre ersten Beduͤrfnisse: Fleisch, Mehl, Salz, Bier oder Wein, Talg, Colonial-Waaren, Kleidungsstuͤke, nebst den direkten Steuern bezahlen muß, und man wird finden, daß in der Summe der Steuer-Einnahme im Budget kaum die Haͤlfte der wirklich geleisteten Abgaben vorkommt. Man rechne nach, wenn man zweifelt. Wenn man in einem Staate von drei Millionen Menschen 50 Millionen Einnahme findet, und diese einzig und allein als Steuer-Revenue betrachtet, so wird man diese Summe durch eine Kopfsteuer von 10 Fl. per Kopf hinlaͤnglich gedekt finden. Nun zahlt aber, wenn man im Durchschnitte auf Einen Kopf taͤglich nur eine Maaß Bier (z.B. in Bayern) rechnet, ein Individuum schon am Bier allein 6 Fl. des Jahres! Da so viele Menschen in Bayern taͤglich 2–3, mehrere 4–5 Maaß, viele noch mehr trinken, so wird man obigen Durchschnitt nicht uͤbertrieben finden. Wo kommen nun noch die uͤbrigen directen und indirekten Steuern hin? Jeder Familienvater waͤre gluͤklich, wenn er sich mit 10 Fl. per Kopf fuͤr seine Familie abkaufen koͤnnte! Wuͤrden aber die 30 Millionen Steuern so im Volke vertheilt, daß Individuen, die 50,000, 40,000, 30,000 u.s.f. bis auf 1000 und bis auf 30 Fl. jaͤhrliches Einkommen haben, in einem gehoͤrigen Stufen-Verhaͤltnisse zur Kopfsteuer stuͤnden, so wuͤrde der Reiche eben so viel gewinnen, als der Arme, und der Staat gewaͤnne in eben diesem Verhaͤltnisse, als er gluͤkliche Unterthanen haben wuͤrde, als Akerbau, Industrie und Handel mit einem Male entfesselt wuͤrde, noch weit mehr. Einige Ausschuͤsse der Tarifs-Commission fingen ihre Arbeiten damit an, daß sie ihre Stimme gegen die Weintranksteuer, gegen die Tabakregie, gegen Einfuhr gewisser Waaren aus Deutschland etc. erhoben. Alle diese Stimmen sind Stimmen der Schreienden in der Wuͤste bei unseren heutigen Finanz-Systemen. Was die Tabak-Regie betrifft, so muͤssen wir gestehen, daß wir es nicht fuͤr Frank reich raͤthlich finden, daß es Tabak baue, waͤhrend es Colonien besizt; fuͤr Frankreich, daß nicht Brot genug fuͤr seine Einwohner, nicht Heu genug fuͤr seine Stallthiere, nicht Holz genug fuͤr seine Kuͤchen hat. Wenn Frankreich seine Tabak-Regie nach dem weisen Systeme Preußens einrichten wuͤrde, wuͤrde es gluͤklich genug seyn; und noch gluͤklicher wuͤrde Oesterreich bei dem preußischen Tabak-Systeme seyn; sein Ungarn wuͤrde ein Virginien fuͤr ihn, fuͤr Europa werden, und alle uͤbrigen europaͤischen Staaten, die keine Colonien besizen, wuͤrden den herrlichen ungrischen Tabak, der dem tuͤrkischen und persischen so nahe kommt, aus Oesterreich beziehen. Englands Handel mit der Ostsee im Jahr 1828. Das Morning-Journal vom 12. Dec. 1828. gibt folgende Uebersicht her im Jahre 1828. in den vorzuͤglichsten Hafen Englands aus der Ostsee eingelaufenen Schiffe: In London: mit Bauholz      Talg Hanf u. Flachs     Korn Leinsamen Guͤtern     215   98 Schiffe; 51 Schiffe; 14 Schiffe; 33 Schiffe; 16 Schiffe; 3 Schiffe. In Hull:    96.   77    –   1    –   7    –   1    –   2    – 8    – In Newcastle:    106.   38    –   3    – 10    – 44    –   8    – 3    – In anderen Haͤfen:    227. 188    – 16    – 10    –   5    –   3    – 5    – In allem 644 Schiffe. Maculloch's Leser und Freunde,“ sagt es, „werden bei Uebersicht dieser Einfuhr ausrufen; welcher gesegnete Handel! Allerdings; aber nur fuͤr die Preußen, Schweden und Daͤnen gesegnet, und fuͤr die Russen; wir Englaͤnder haben keinen Nuzen dabei. Die Minister, die uns das freie Handels-System einschwaͤzten, wollten uns glauben machen, wir wuͤrden dadurch nicht nur Holz, Talg, Hanf, Korn etc. wohlfeiler bekommen, sondern auch reichlicheren Absaz fuͤr unsere Fabricate erhalten, wir wuͤrden desto mehr ausfuͤhren, als wir wohlfeiler einfuͤhren. Die Theorie war in der That sehr schoͤn, und unseren hungernden und traurigen Webern fing sogar der Magen an zu laͤcheln; sie sahen Brot und Fleisch regnen. Sie meinten, je fleißiger sie Tag und Nacht arbeiten wuͤrden, desto sicherer duͤrfen sie erwarten, sich ein Mal wenigstens satt zu essen. So sahen sie schon vor der Thuͤre die goldenen Zeiten, mit welchen die philosophischen Staatswirthschaͤfter sie in suͤße Traͤume wiegten. Wie traurig erwachten sie! Wie viel haben wir fuͤr obige 644, mit rohen Materialien aus der Ostsee eingelaufene, Schiffe mit Waaren aus England nach der Ostsee geschikt? Mehr nicht als Ein und dreißig und unter diesen Waaren waren sogar Pferde: Von London liefen aus nach der Ostsee 150 Schiffe beladen mit Ballast!  – Newcastle   –   95   – Ballast!  – Hull    –   –   64   – Ballast!!  – anderen Haͤfen   – 395   – Ballast!! –––––––––––––––––––––––––––––– Gesammtbetrag der philosophisch-ministeriellen Ausfuhr. 395 Schiffe beladen mit Ballast! Was sollen unsere Fabriken zu Manchester zu dieser Staatswirthschaft sagen? Geben ihnen die philosophischen Minister mit ihrer Philanthropie auch nur Salz in die Suppe oder Oehl fuͤr ihre Stuͤhle bei einer Ausfuhr von 395 Schiffen mit Ballast? Wenn doch wieder ein Bonaparte kaͤme, und erließe Decrete von Mantua und Berlin! Ist's nicht besser fuͤr unsere Fabrik-Arbeiter, wenn das Brot theuer ist, und sie haben Geld, es zu bezahlen; als wenn das Brot wohlfeil ist, und sie haben auch nicht einen Heller, um wohlfeiles Brot zu kaufen? Was wir aus der Ostsee einfuͤhrten, haben wir mit Gold bezahlen muͤssen; nur die Bewohner der Ost-See gewannen. Die Vortheile, die wir ihnen gewahren, werden Nachtheile fuͤr uns und fuͤr unsere Colonien. Unser neues philosophisch-, philanthropisches Handels-System ist ein Ballast-Handels-System geworden.“ (Galignani N. 4297.) Einnahme der englischen Krone von Nieder-Canada. Die Krone Englands bezieht aus dem ungeheueren Lande, Nieder-Canada (Low-Canada) genannt, jaͤhrlich nicht mehr als 38,100 Pfd. Sterl. (458,200 Fl.) und muß davon noch die Beamten bezahlen. So viel bekommt mancher Cavalier in Ungarn, Polen und Rußland von seinen kleinen Herrschaften. (Globe Galignani. N. 4311.) Ertrag der Bergwerke in Irland. Der Ertrag der Bergwerke in Irland im J. 1828 war an erbeuteten Metallen in Wicklow, Waterford, Tipperury, Cork, Roscommon und Donegal, 74,602 Pfd. Sterl. 5 Shill. 1 Pence. Die Gesellschaft, die 90,000 Pfd. Sterl. zusammenschoß, besizt gegenwaͤrtig an Werth der Bergwerke, Maschinen, Metalle (Blei und Kupfer) und Geld in der Casse ein Vermoͤgen von 101,862 Pfd. Sterl. 11 Shill. 10 Pence. Sie beschaͤftigt an 2000 Menschen, Dublin. Ev. Post. Galignani. 4319. Ertrag einer guten Zeitung in England. Die auch auf dem festen Lande ruͤhmlich bekannte, englische Zeitung: the Times trug der englischen Finanzkammer an Staͤmpel-Gebuͤhr und anderen Abgaben nicht weniger als 68,137 Pfd. 8 Shill. 10 Pence, d.i. 817,648 Fl. 42 Xr. Man berechne hiernach den Ertrag der noch uͤbrigen Zeitungen und Tagblaͤtter in London. Wuͤrde man in Deutschland die Zeitungen auch noch staͤmpeln, so wuͤrde kein Mensch sich eine halten. Atlas Galignani. N. 4321. Zunehmender Werth liegender Gruͤnde in England. Ein kleines Guͤtchen zu Loderwell wurde vor wenigen Wochen um 500 Pfd. Sterl. (6000 Fl. rheinl.) verkauft. Bei Eintragung des neuen Kaufes in das Gerichtsbuch (das Gut wurde vom Gerichte verkauft) zeigte es sich, daß dieses Guͤtchen vor netto 200 Jahren um 4 Pfd. 10 Shill. (54 Fl.) verkauft wurde. Es war der Ururgroßvater der lezten Besizer dieses Guͤtchens, der dasselbe seiner Familie kaufte; was wuͤrden diese jezt gehabt haben, wenn ihr Ururahnherr ihnen 54 Fl. baar hinterlassen haͤtte? kann der gluͤklichste (und dieß ist zugleich auch der schaͤndlichste) Handel mit Staats-Papieren in 200 Jahren aus 54 Fl. 6000 Fl. machen? (Plymouth Herald. Galignani N. 4310. (Wir haben fruͤher im Polytechn. Journ. bei Gelegenheit der Geschichte der Landwirtschaft des lezten hoͤchstseligen Koͤniges von England erwiesen, daß nicht hinterlassene Baarschaft, noch weniger hinterlassene Staats-Papiere, sondern einzig und allein liegende Gruͤnde den Wohlstand der Nachkommenschaft in einer Familie fuͤr Jahrhunderte sichern. Der Werth des Geldes sinkt von Jahrhundert zu Jahrhundert, waͤhrend der Werth liegender Gruͤnde von Jahrhundert zu Jahrhundert steigt, aus dem natuͤrlichen Grunde, weil immer mehr Gold und Silber erbeutet wird, und die Menschenzahl sich immer mehr vermehrt, der Boden aber, auf dem die Menschen leben, nicht groͤßer wird. Lezterer ist sogar in vielen Laͤndern schon zu klein geworden fuͤr die Zahl der Einwohner, und machte Auswanderungen uͤber das Weltmeer und in die Wuͤsten des Kaukasus nothwendig.) Lord Radnor's Abschaffung der Jagd-Rechte auf seinen Guͤtern. Wir haben in unseren Blaͤttern erzaͤhlt, daß Lord Radnor, in der vollsten Überzeugung, daß Jagd einer Herrschaft, die Akerbau treibt, und Zehend nimmt, nicht nur keinen Ertrag gibt, sondern fuͤr jeden Guͤterbesizer ein kostspieliger Luxus ist, seine Jaͤger entlassen, und seinen Bauern und Paͤchtern erlaubt hat, alles Wild, das sie auf ihren Aekern und Gruͤnden treffen, fortan nieder zu schießen. Der edle Lord hatte das Vergnuͤgen, in einer allgemeinen Versammlung seiner Unterthanen und Paͤchter sich als ihr zweiter Vater begruͤßt zu sehen. Ein Greis, der das Wort fuͤhrte, bemerkte dem edlen Lord, daß er durch die Weisheit und Guͤte, die er in dieser Aufhebung einer Landplage bewies, nicht bloß seinem eigenen Einkommen und dem Wohlstande seiner Unterthanen, nicht bloß dem Akerbaue kraͤftig empor half, sondern daß er durch Aufhebung eines verderblichen Gesezes die Moralitaͤt mehr foͤrderte, als sie durch manchen Schwall neuerer Geseze zur Verbesserung der Moralitaͤt des Landvolkes nicht gefoͤrdert wird. „Wenigstens werden die Unterthanen Eurer Herrlichkeit“ sagte der Greis „nicht die ohnedieß voll gefuͤllten Gefaͤngnisse des Koͤnigreiches noch mit Wilddieben uͤberfuͤllen helfen, und die vielen Morde, die zwischen Jaͤgern und Wilddieben jaͤhrlich vorfallen, werden nicht so den Grund und Boden der Radner befleken, und weder Sie werden an ihren Jaͤgern noch ihre Gemeinde an ihren Bauern die Kruͤppel zu ernaͤhren haben, die im Kampfe zwischen herrschaftlichen Jaͤgern und den Wilddieben jaͤhrlich lahm geschlagen werden. Chronicle Galign. N. 4324. (Moͤchte das Beispiel dieses jungen edlen englischen Lords auch in anderen Laͤndern unter den alten Nimroden Nachahmer finden. In der Geschichte der Volks-Cultur und der Landwirthschaft hat dieser junge Lord fruͤhe gelernt sich einen unsterblichen Namen zu erwerben und dem alten Ruhme seines Ehrenhauses neuen Glanz in der Geschichte der Cultur Englands zu geben. Der Name Radnor wird von nun an der Menschheit heilig seyn.) Vergleich des Charakters des Irlaͤnders und Englaͤnders in Bezug auf Industrie und Handel. Der Charakter des Irlaͤnders war stets und immer dem Gedeihen des Gewerbfleißes und des Handels unguͤnstig. Zu beiden gehoͤrt die hoͤchste Maͤßigkeit und Nuͤchternheit., Geduld, Beharrlichkeit, unermuͤdeter Fleiß und die hoͤchste Aufmerksamkeit. Der Irlaͤnder hat sich nie, weder durch die eine noch durch die andere dieser guten Eigenschaften ausgezeichnet. Waͤhrend der englische Handwerksmann, wie der englische Kraͤmer, schon am fruͤhesten Morgen bei seinem Gewerbe ist, um Mittag Mahlzeit haͤlt und dann bis spaͤt in die Nacht fortarbeitet und auf nichts anderes denkt, als auf seine Arbeit, will der Irlaͤnder, der nicht den zehnten Theil der Huͤlfsquellen des Englaͤnders besizt, das Leben eines gnaͤdigen Herrn mit jenem eines Gewerbsmannes verbinden. Er tritt erst nach seinem spaͤten Fruͤhstuͤke in seine Werkstaͤtte oder in sein Gewoͤlbe, bleibt dort bis 5 oder 6 Uhr Nachmittags, und laͤßt sich dann bis zum naͤchsten Morgen nicht wieder sehen. Wenn er, dessen ungeachtet, so gluͤklich ist sich einige Tausend Pfund zu erwerben, so benuzt er diesen Gewinn nicht, wie der Englaͤnder, um sein Gewerbe zu vergroͤßern oder seine Geschaͤfte zu erweitern, sondern zieht sich auf sein Landhaus zuruͤk und verschleudert dort in Gastereien den Gewinn, den er machte, und der ihm zu großen Capitalien geholfen haben wuͤrde. So ist's nun ein Mal in Irland, und dieß ist die Ursache, warum es in diesem Lande keine wohlhabenden Leute, keine Capitalisten unter dem Gewerbs- und Handelsstande gibt. Es ist eine Seltenheit in Irland einen Mann zu finden, der, wie man sagt, uͤber und uͤber in Geschaͤften stekt: der Irlaͤnder watet in aller Hast durch den Strom des Lebens durch, damit er Zeit gewinnt am Ufer zu spielen. Lokerheit und Sorglosigkeit ist, in allen Verhaͤltnissen des Lebens, der Grundzug im Charakter des Irlaͤnders aus allen Standen, aus den hoͤchsten, wie aus den niedrigsten: und da der Geist der Ordnung und militaͤrischer Puͤnktlichkeit allein der Herold des Sieges im Kampfe des Lebens ist, so kann obiger Grundzug im Charakter des irischen Volkes das Gedeihen der Gewerbe und des Handels nicht beguͤnstigen. Der Irlaͤnder ist auch viel zu sanguinisch; er geht zu rasch bei seinen Unternehmungen, und fehlgeschlagene Hoffnungen sind die Folgen derselben. Das National-Maͤhrchen von jenem Irlaͤnder, der all sein Geld auf einen kostbaren Beutel ausgelegt hat, ohne zu bedenken, daß ihm kein Heller mehr uͤbrig blieb, den er in diesen Beutel steken konnte, ist der beste Commentar zu den meisten Unternehmungen der Irlaͤnder. Sie haben herrliche Canaͤle, und kein Schiff darauf; Waarenhaͤuser, und keinen Ballen Waare darin, und die guten Leute, die ihr Geld dazu hergaben, beziehen kaum 2/3 der berechneten Interessen. Der Irlaͤndische Fabrikant und Kaufmann macht in Pallaͤsten Bankerott, und der kleine Englaͤnder wird in schlechten Werkstaͤtten und Kramlaͤden Capitalist. Atlas. Galignani N. 4286. (Es scheint, daß solche Irlaͤnder oder Bierlaͤnder auch auf dem festen Lande sind.) Eine kurze Biographie Brindley's, des Erbauers des beruͤhmten Bridgewater-Canals in England, findet sich in Gill's technological Repository, October 1828. S. 246. Gaͤnzlich vernachlaͤssigt in seiner Erziehung von einem wohlhabenden, aber liederlichen, Vater lernte er bei Bennet Muͤhlenbau, und uͤbertraf bald seinen Meister, den er jedoch in seinem Alter mit seiner Familie unterstuͤzte. Er ward bald der erste Muͤhlenbaumeister in England, und schuf wahre Zauberwerke in den Kohlengruben Englands. Als der Herzog von Bridgewater die Idee auffaßte, einen Canal von seinen Kohlenwerken zu Worsley nach Manchester zu leiten, ward ihm die Ausfuͤhrung derselben uͤbertragen, und er vollendete ein Meisterwerk, das bisher kaum nachgeahmt, vielweniger erreicht wurde; denn vor ihm hat Niemand in England Canaͤle durch Berge in unterirdischen Leitungen und uͤber schiffbare Fluͤsse in Form von Bruͤken gebaut. Er begann dieses ungeheure Werk im J. 1766, und von der gluͤklichen Vollendung dieses unsterblichen Meisterwerkes datirt sich die Epoche des anfangenden Canal-Baues in England. Es wurde keiner der vielen Canaͤle, die bis zu seinem Tode im J. 1772 (er war im J. 1716 zu Tunsted in Derbyshire geboren) in England gegraben wurden, ohne ihn entworfen oder vollendet. Und dieser große originelle Wasserbaumeister war seinem Aussehen und seinen Sitten nach ein bloßer Bauer, der kaum gehoͤrig sprechen, vielweniger schreiben konnte. Es war ihm leichter seine Ideen auszufuͤhren, als sie anderen mitzutheilen, und Niemand konnte ihm bei denselben Huͤlfe leisten. Wenn er seine großen Plane entwarf und durchstudierte, legte er sich auf ein paar Tage zu Bette, und stand nicht ehe auf, als bis er mit seinen Entwuͤrfen in's Reine gekommen war. Er entwarf weder Zeichnungen noch Modelle; seine Phantasie war eben so groß, als sein Gedaͤchtniß treu. Obschon die Ausfuͤhrung seiner Werke gewoͤhnlich die Voranschlaͤge uͤberstieg, war er doch ein Baumeister von unbescholtener Treue, und mehr auf den Vortheil seiner Baugaste, als auf seinen eigenen bedacht. Monat's-Gagen englischer Seeleute an der k. Flotte. Ein Commander (second Captain) 23 Pf. Sterl.   0 Shill.   4 Pence. Lieutenants   9  –   –   4   –    – Captains of Marines 14  –   – 44   –    – Erste Lieutenant 10  –   – 10   –    – Master 11  –   – 10   –    – Wundarzt 12  –   –   5   – 4    – Wundarzt-Assistent   9  –   –   4   –    – Kaplan 12  –   –   5   – 4    – Second-Lieutenants 17  –   –   7   –    – CassierDieser verdreifacht gewoͤhnlich seinen Gehalt durch Sporteln. A. d. O.   7  –   –   0   –    – Brevet-Major 17  –   – 10   –    – (Morning-Journal. Galignani. 4304.) Monatlicher Ertrag einer Londoner Kneipe. Es ist eine Kneipe in Tottenham-Court-road in London, die, bloß an Wachholder-Schnapps (Gin) allein, in Einem Monate 1500 Pfd. Sterl. (18,000 Gulden) einnimmt. (Sun. Galignani N. 4294.) Folgen der Verminderung des Arbeitslohnes nur um 10 p. Cent in England. Man fand es zu Stockport fuͤr gerathen, den Arbeitslohn der Fabrik-Arbeiter nur um 10 p. C. herabzusezen. Das Resultat hiervon war, daß 15 Fabriken still stehen mußten, und 2000 Menschen brotlos wurden. Mancester-Times Galignani N. 4522. Englische Steuer-Einnehmers-Kniffe. Vor einigen Wochen kam ein eleganter Herr in eine Apotheke zu London, und verlangte Riechwasser. Man gab es ihm in einem Flaschchen mit eingeriebenem glaͤsernem Stoͤpsel. Der Stoͤpsel war ihm nicht gut genug; er wollte einen mit einem silbernen Kappchen. Man hatte keines. Er drang darauf, daß man bei einem Glaswaaren-Haͤndler ein solches Flaschchen holen lasse. Der Apotheker war so gefaͤllig eines kommen zu lassen, rechnete den Werth des Flaschchens, das er holen ließ, zu dem Werthe des Riechwassers, der elegante Herr bezahlte die verlangte Summe und ging fort. In wenigen Stunden kommt eine Einladung an den Apotheker, 50 Pfd. Sterl. (600 Fl.) Strafe zu bezahlen, weil er einen mit Silber beschlagenen Gegenstand verkaufte. Es besteht naͤmlich in England das Gesez, daß jeder, der etwas, das mit Silber oder Gold beschlagen ist, verkaufen will, einen Erlaubnißschein hierzu loͤsen muß, der jaͤhrlich 50 Shill. (30 Fl.) kostet. Dieser elegante Herr hat an demselben Tage in mehreren Apotheken des westlichen Theiles der Stadt London dasselbe Kunststuͤk aufgefuͤhrt. – Ein anderer Mann kam wieder in eine Apotheke und verlangte ein Quentchen kohlensaures Soda-Pulver. Man gibt es ihm. Er wird auf der Stelle so unwohl, daß er bitten muß, man moͤchte ihm schnell die Haͤlfte dieses Pulvers in Wasser aufloͤsen. Man kommt dem Halbohnmaͤchtigen damit zu Huͤlfe; er trinkt ein halbes Glas Soda-Wasser. Es wird ihm besser. Er bezahlt den Liebesdienst und geht. In wenigen Stunden kommt an den Apotheker die Aufforderung sich vor Gericht zu stellen, weil er Soda-Wasser verkaufte, dessen Verkauf wegen der Seifen-Steuer, hoͤchst verpoͤnt ist. Es sollen wieder 50 Pfd. Sterl. bezahlt werden. – Wollte der Apotheker eine Klage gegen diese Behandlung fuͤhren, so wuͤrde er, wenn er den Prozeß verliert, – und er verliert ihn ganz gewiß – 100 bis 200 Pfd. Sterling an hoͤherer Strafe und Prozeß-Kosten zu bezahlen haben. Es bleibt dem Betheiligten daher nichts anderes uͤbrig, als sich so gut wie moͤglich abzufinden. Die Steuer-Beamten sind so gefaͤllig 10 bis 12 Pfd. Sterl. statt der 50 Pfd. zu nehmen, und den Gewinn solcher Strafen unter sich zu theilen. Diejenigen, welche den gutmuͤthigen, leichtglaͤubigen Gewerbsmann auf diese Weise ungluͤklich machen, sind unter dem Amts-Namen, Informers bekannt. Sie machen unendlich viele Menschen ungluͤklich, und werden dabei steinreich. Ein solcher Informer bereist jezt ganz England in einer herrlichen Equipage und mit prassender Familie. (Times Galignani. N. 4314) Bettel-Industrie zu London. Man rechnet zu London taͤglich 7000 Bettler auf dem Pflaster, wovon jeder im Durchschnitte sich 2 Shillings erbettelt; alle zusammen gewinnen demnach taͤglich 700 Pfd. Sterl. (8400 fl.) Sie haben ihre eigenen Herbergen, in welchen sie fuͤr 3 Pence (9 kr.) Streu, fuͤr 4 Pence (12 kr.) reines Stroh, fuͤr 6 Pence (18 kr.) eine Matraze als Nachtlager bekommen. Diese Bettler halten jaͤhrlich eine General-Versammlung, und werden taͤglich in eigenen Compagnien fuͤr bestimmte Bezirke vertheilt. Mancher Bettler erwirbt sich durch seinen Betrug 5 Shillings des Tages (3 fl.) Ein Bettler, Jak. Turner, rechnet jede Stunde, die er bettelt, auf 1 Shill., und seine Ehehaͤlfte unterrichtet arme Maͤdchen in der Kunst zu betteln. Die Polizei weiß dieß, und hilft diesem Unfuge nicht ab; sie vermehrt ihn noch dadurch, daß sie, taͤglich, aus verschiedenen Gefaͤngnissen und Arresten in der Stadt London und um dieselbe, an hundert Diebe frei zu ihrem Handwerke zuruͤk laͤßt. (Galignani N. 4303.) – Wie sehr sticht von dieser Bettel-Industrie die Wuͤrde eines exilirten Grande d'Espanna, eines Pairs des Koͤnigreiches von Spanien, ab, der, um seine Gattin mit drei Kindern kuͤmmerlich zu naͤhren, nicht bettelt, aber auf der Chaussee in der Naͤhe von London als Tagloͤhner die Straße ausbessern hilft und Steine zerschlaͤgt fuͤr taͤglich Einen Shilling, d.i., 36 kr., woran er in England gerade so viel hat, als wenn er bei uns sich 6 kr. verdiente. (Sun. Galignani. N. 4303.) Ueber Lohn der Handwerksleute in N. Amerika. Ein nach N. Amerika ausgewanderter Maurer schreibt seinem Freunde, einem Baumwollen-Weber in Schottland, daß er zweifelt, ob dieser in N. Amerika sich mehr verdienen wird, als in Europa, da der Verdienst der Baumwollen-Weber in N. Amerika von Jahr zu Jahr geringer wird. Ein Weber kann sich jezt nicht mehr als einen halben Dollar, hoͤchstens drei viertel Dollar verdienen, wenn er Arbeit hat. Maͤdchen von 12–14 Jahren verdienen sich an Kunststuͤhlen, die das Wasser treibt, waͤhrend des Sommers, im Durchschnitte zwei Dollars in der Woche; Kinder und Jungen bis zum 16. Jahre 1/2–2 Dollars. Sie erhalten aber diesen Lohn großen Theils nur in Waaren und Lebensmitteln, die ihnen zu hohem Preise angerechnet werden. (Die N. Amerikanischen Fabrikanten machen es also wie jene im Riesengebirge und wie die ehemaligen Holzwaaren-Haͤndler in Berchtesgaden, und saugen den armen Arbeitern das Blut aus.) Man bekommt selten einen Silberthaler zu Gesichte, da bloß Papier-Geld im Umlaufe ist, das oft nicht den Werth des Lumpens hat, auf dem es gepraͤgt ist. Er als Maurer steht sich zwar gut, hat aber nur im Sommer Arbeit, und muß weit reisen, um wieder Arbeit zu finden, wenn er mit einer fertig ist. Alle Lebensbeduͤrfnisse sind theuer in N. Amerika, (Scotsman. Galignani. N. 4306.) Zahl einiger Arbeiter und Gewerbe zu London im J. 1828. Zu London waren im J. 1828: 4092 Wirthshaͤuser, Schenken etc.; 2211 Schneider; 1759 Gewuͤrzkraͤmer; 1745 Baͤker; 1568 Schuh- und Stiefelmacher; 1426 Kaufleute; 1343 Mezger; 1318 Aerzte, Wundaͤrzte und Apotheker; 1212 Zimmerleute; 1008 Kaͤsekraͤmer; 3105 Advocaten und Rechtsverdreher. (Times. Galignani. 4297.) Wie leicht es in England ist, Kinder zu Fabrik-Arbeiten zu finden. London hat allein 120 bis 130,000 Kinder zwischen 8 und 16 Jahren, die keine Erziehung erhalten koͤnnen. 2 bis 4000 werden taͤglich an Bettler und Gauner ausgeliehen. Wenn die Advocaten der Bibel-Gesellschaften, der christlichen Liebe, und wie diese Firmen alle heißen, das menschliche Elend dort suchen wollten, wo es wirklich ist, so koͤnnte demselben abgeholfen werden, ohne daß es noͤthig ist, den Leuten durch Subscriptionen Geld aus dem Sake zu loken. (Chronicle.) Kohlenstaub als Mittel gegen eine Krankheit der Zwiebel und des Kohles. Hr. Smith, Gaͤrtner bei Hrn. M. Bell, erzaͤhlt in den Transactions of the London Horticultural Society, daß in dem nassen festen Boden des Gartens, den er zu besorgen hat, die Zwiebeln alle von einem Wurme und von Schimmel zerstoͤrt wurden, und dieß zwar in allen Perioden ihres Wachsthumes. Die Zwiebel-Schalen wurden im Anfange der Krankheit graulich blaͤulichgruͤn, dann gelb, und die Blaͤtter wurden haͤngend. Alle gewoͤhnlichen Mittel wurden versucht, und blieben ohne Erfolg, bis Hr. Smith auf die Idee kam, Kohlenstaub, der auf der Kohlenstaͤtte eines Kohlen-Meilers zuruͤk bleibt, einen halben Zoll dik oben auf die Erde derjenigen Beete zu streuen, die er mit Zwiebelsaamen besaͤen wollte, und vorlaͤufig auf gewoͤhnliche Weise duͤngte und umgrub. Der Kohlenstaub wurde bloß mit der Spize der Schaufel eingestrichen, so daß die Erde an der Oberflaͤche des Beetes damit gemengt wurde. Seit Anwendung dieses Mittels blieben die Zwiebeln gesund, und es zeigte sich nicht die mindeste Spur einer Anstekung. Hr. Smith machte den Versuch im Großen. Er theilte ein 50 Fuß langes und 5 Fuß breites Beet in zwei gleiche Theile, bestellte die eine Haͤlfte nach obiger Weise mit Kohlenstaub, und ließ die andere ohne denselben; auf dieser waren alle Zwiebeln, wie in diesem Garten es immer der Fall war, von Wuͤrmern und von Schimmel zerstoͤrt, waͤhrend sie auf ersterem gesund blieben und reichliche Ernte gaben. Diese Versuche wiederholte er zwei Jahre lang in allen Theilen seines Gartens immer mit demselben Erfolge. Der Kohlenstaub muß vollkommen troken seyn und auf Haufen, die man mit Moos bedekt, aufgeschlagen zum Gebrauche aufbewahrt werden. Hr. Smith bediente sich des Kohlenstaubes mit demselben Erfolge auch gegen eine aͤhnliche Krankheit an den Wurzeln der Kohlengewachse, die die englischen Gaͤrtner „Dlubbing“ nennen, und gegen welche er bisher ungeloͤschten Kalk vom Kalkofen her ohne Erfolg anwendeteEine aͤhnliche Krankheit, wie die hier unter dem Namen Schimmel an den Zwiebeln beschriebene, kommt auch nicht selten an den kostbaren Zwiebeln des Safrans vor, der in Ober-Oesterreich mit so gutem Erfolge gebaut wird. Sie ist in Frankreich, im ehemaligen Gatincis, unter dem Namen la mort bekannt, und ruͤhrt von einer eigenen Art kleiner Pilze her, die sich an diesen Zwiebeln erzeugen. Es waͤre der Muͤhe werth, daß die Safranbauer, die ohnedieß mit so vielen Gefaͤhrlichkeiten bei ihrem muͤheseligen Baue zu kaͤmpfen haben, diesen Kohlenstaub versuchten. Da ferner ein aͤhnliches Uebel sich auch zuweilen an kost baren Zwiebel-Gewaͤchsen zeigt, so koͤnnen auch Blumen-Gaͤrtner den nicht weniger als kostbaren Versuch mit Kohlenstaub anstellen. A. d. U.158. Anwendung der Chlorine auf den Akerbau. Hr. Remond hat Versuche uͤber die Wirkung der Chlorine auf das Keimen der Saamen verschiedener in der Landwirthschaft allgemein gebrauchter Saamen, als da sind alle Arten von Getreide, Mais, Kohl, Erdaͤpfel etc. angestellt und gefunden, daß Pflanzen, deren Saamen der Einwirkung der Chlorine ausgesezt werden, schneller keimen, frischer wachsen, schneller reifen, und mehr Ertrag, zuweilen zwei bis drei Mal mehr als gewoͤhnlich liefern. Er empfiehlt die Saamen 12 Stunden lang in Fluß-, nie in Brunnwasser einzuweichen, und dann vierzehn bis fuͤnfzehn Tropfen einer starken Chlorin-Aufloͤsung (oxygenirter Kochsalzsaͤure) auf jedes Liter (2 Pinte, d.i., auf 2 Pfd. Wasser) zuzusezen, alles gehoͤrig umzuruͤhren, und die Saamen noch 6 Stunden langer darin in der Sonne, wo moͤglich unter einer Glasgloke, oder, in Abgang derselben, unter einer Huͤlle von oͤhlgetraͤnktem Papiere weichen zu lassen. Man seiht hierauf dieses Wasser durch ein Tuch von den Saamen ab, und mengt diese, um sie bequemer aussaͤen zu koͤnnen, mit Steinkohlen-Asche, Sand oder trokener Erde. Nach dem Aussaͤen schuͤttet man obiges Wasser auf den Grund, den man mit diesem Saamen bestellte. (Quarterly Journal of Science. Register of Arts, N. 57, 30. Jaͤner, S. 143).Dieses Verfahren ist nicht neu, Hr. v. Humboldt hat schon vor mehr denn 30 Jahren selbst in sehr alten Saamen die Keimungskraft dadurch wieder zu beleben gelehrt, daß er in einen Kubikzoll Wasser Einen Theeloͤffel voll gemeine Kochsalzsaͤure und zwei Theeloͤffel voll Braunsteinoxyd that, die Saamen in diese Mischung warf, und alles in einer Waͤrme von 18 bis 30° Reaum. digeriren ließ. Die aͤltesten Saamen keimten darin ganz vortrefflich. Vergl. Willdenow's Grundriß der Kraͤuterkunde, Ausg. v. J. A. Schultes, Wien bei Doll. §. 335. S. 346.A. d. U. Rosen-Sorten. In einem Werke uͤber die gegenwaͤrtig in Frankreich gezogenen Rosen „(Rosetum Gallicum)“ werden die verschiedenen Sorten derselben in folgenden Zahlen angegeben: Moos-Rosen (Rosier mousseux)     18 Sorten. Hunds-Rosen (Rosier des chiens)     20    – Alpen-Rosen (Rosier des alps)     21    – Frankfurter-Rosen (Rosier des Frankfort)     30    – Thee-Rosen (Rosier Thé)     42    – Rost-Rosen (Rosier rubigineux)     57    – Noisette-Rosen (Rosier noisette)     89    – Damascener-Rosen (Rosier de damas)   117    – Centifolien-Rosen (Rosier cent feuilles)   121    – Pimpinell-Rosen (Rosier pimprenelle)   123    – Weiße Rosen (Rosier blanc)   125    – Bengalische Rosen (Rosier de Bengal)   234    – Provinz-Rosen (Rosier de Province) 1215    – Man sieht hieraus, welche Fortschritte die Gartenkunst in neueren Zeiten gemacht hat, und welches Capital heute zu Tage dazu gehoͤrt, um nur eine vollstaͤndige Rosen-Sammlung franzoͤsischer Rosen zu besizen. Hier sind noch keine hollaͤndischen, keine englischen, keine italiaͤnischen, keine orientalischen, wo die Rose zu Hause ist! (Registers of Arts. Nr. 37, 30. Jan. S. 144.) Ueber Thee-Bau und Thee-Bereitung in China. Der Thee-Baum wird nur im mittleren China mit Vortheil gezogen; im noͤrdlichen ist es ihm zu kalt, im suͤdlichen zu warm. Das eigentliche Theeland liegt zwischen dem 59 und 35. Grade Noͤrdl. Breite in den Provinzen Tokyen, Ho-ping, An-koy etc. Es gibt einige Thee-Pflanzungen um Canton; aber nur wenige und unbedeutende. Die Baͤume stehen 3–5 Fuß weit von einander, und haben ein zwergartiges Ansehen; denn man laͤßt sie nicht hoͤher wachsen, als daß Maͤnner, Weiber und Kinder die Blaͤtter mit Bequemlichkeit einsammeln koͤnnen. Die Blaͤtter werden, nach dem verschiedenen Alter der Baͤume ein bis vier Mal des Jahres gesammelt. Die Verschiedenheit der Jahreszeit, in welcher die Einsammlung der Blaͤtter geschieht, und die verschiedene Zubereitung derselben liefert die verschiedenen Theesorten, die durch Ansehen, Qualitaͤt und Werth so sehr von einander abweichen. Diejenigen Blaͤtter, welche im fruͤhen Fruͤhlinge gesammelt werden, geben den staͤrksten und kostbarsten Thee, den Peku, Sautschong etc. Die schlechtesten Sorten, wie der Congau, Bohiaͤ, sind von der lezten Ernte. Der gruͤne Thee oder Heisson wird auf eine eigene Weise getroknet, die Blaͤtter zu demselben koͤnnen im Fruͤhlinge oder im Herbste gepfluͤkt werden. Die erste Blaͤtter-Ernte beginnt in der Mitte April's und dauert bis Ende May's. Die zweite dauert von Mitte Sommers bis Ende Julius; die dritte geschieht im August und September. Die gesammelten Blaͤtter werden in weite, leichte Koͤrbe gelegt, und in luftigen Scheunen oder im Winde oder milden Sonnenscheine von Morgen bis Mittag getroknet. Man wirft hierauf zehn bis zwoͤlf Unzen dieser Blaͤtter auf eine flache Pfanne aus Gußeisen, die uͤber ein mit Holzkohlen geheiztes Oefchen gehalten wird, ruͤhrt sie mit einem kurzen Handbesen zwei oder drei Mal schnell um, und kehrt sie dann wieder in ihre Koͤrbchen, in welchen sie sorgfaͤltig zwischen den Haͤnden der Arbeiter gerollt werdenEs ist fuͤrwahr der Muͤhe werth, die menschliche Thorheit am Theetische zu beobachten, und alle die Zierereien bei einer Hand voll Blaͤttchen zu sehen die ein schmuziger Chineser in seinen stinkenden Haͤnden gewalkt hat. A. d. U.. Hierauf koͤnnen diese Blaͤtter in groͤßeren Mengen wieder in dieselbe Pfanne uͤber ein schwaͤcheres Feuer, um dort zum zweiten Male gerollt zu werden. Nachdem sie genug gehizt sind, werden die Blaͤtter auf Tische geschuͤttet, und auf denselben ausgelesen; die nicht schoͤn getrokneten Blaͤtter werden bei Seite gelegt, um den uͤbrigen ein schoͤneres und gleichfoͤrmigeres Ansehen zu geben. Zum Sengen oder Heissen nimmt man die beiden ersten Ernten und wirft die Blaͤtter, so wie sie gesammelt sind, in die Pfanne, rollt sie hierauf, und breitet sie duͤnn aus, um die Blaͤtter von einander zu trennen, die noch allenfalls an einander haͤngen, troknet sie hierauf wieder gut aus, breitet sie aus, siebt sie durch, sortirt sie, und hizt sie neuerdings zwei oder drei Mal (vorzuͤglich bei feuchtem Wetter), ehe man sie wieder zu Markte bringt. Die Chineser trinken ihren Thee ohne Milch und Zuker, und trinken denselben haͤufig waͤhrend ihrer Mahlzeiten, unter Tages. Die chinesische Noblesse laͤßt Kugeln aus den besten Blaͤttern bilden, die sie mit irgend einem geschmaklosen Gummi zusammen pappt, und in der Schale abreibt, (Gardeners' Magazine. Register of Arts N. 37. S. 142Wir begreifen nicht, wie die Chineser Thee ohne Zuker und Milch trinken koͤnnen, und die Chineser werden nicht begreifen, wie wir so kostbare Dinge an ein fades Gewaͤchse verschwenden koͤnnen, so wie uͤberhaupt ein verstaͤndiger Mensch schwer begreifen wird, wie Millionen seines Geschlechtes Millionen Gulden fuͤr ein Ding geben koͤnnen, das ihre Gesundheit untergraͤbt, sie vor der Zeit ins Grab bringt, und schmekt – wie Heu mit Wasser aufgegossen. A. d. U.. Pottasche aus Erdaͤpfeln. Ein Herr Potash liefert im Register of Arts N. 69. S. 169. folgende Resultate, wie er sie nennt, die bei Pottasche-Bereitung aus Erdaͤpfeln in der Gegend von Amiens erhalten wurden. Auf einem Acre Landes standen 40,000 Erdaͤpfel-Pflanzen. Jede dieser 40,000 Pflanzen gibt im Durchschnitte 3 Pf. Kraut 120,000 Pfd. Dieses Kraut gibt, getroknet   40,000   –Daran zweifelt der Uebersezer sehr; vielleicht nicht 20,000. an Asche     7,500   – an salzigen Bestandtheilen     2,500   –Die 50 Ztr. uͤbrige Asche koͤnnten als Duͤnger verwendet werden, meint, der Herr Verfasser. Diese salzigen Bestandtheile verlieren durch Pottasche 10–15 p. C. Dieß gibt also an Pottasche     2,200   – wonach die Erdaͤpfel mehr an Pottasche trugen, als sie an ihren Knollen werth sind. Die Gewinnungs-Kosten dieser Pottasche von Einem Acre werden zu 6 Guineen. Wir haben uͤber Gewinnung der Pottasche aus Erdaͤpfeln im Polyt. Journal Bd. XXI. S. 287. Nachricht gegeben, wo die Resultate nichts weniger als so glaͤnzend ausfielen. Es waͤre daher sehr der Muͤhe werth, daß irgend ein Apotheker auf dem Lande den Versuch wiederholte, und das Resultat bekannt machte. Der Hr. Porash beschreibt sein Verfahren auf folgende Weise. Man schneidet das Erdaͤpfel-Kraut 4–5 Zoll von der Erde mit einem scharfen Messer ab, wann es seine Blumen eben fallen laͤßt. Die nachfolgenden Triebe bringen die Knollen zur vollkommenen Reife. Man laͤßt das abgeschnittene Kraut auf dem Aker liegen, bis es troken ist, was in 8–10 Tagen, ohne daß man es umkehrt, der Fall seyn wird, und graͤbt in der Nahe des Akers eine 2 Fuß tiefe Grube von 5 Fuß im Gevierte. In dieser Grube wird das Kraut verbrannt; denn auf freiem Felde, bei zu freiem Zutritte der Luft, erkuͤhlt die Asche zu schnell, und gibt zu wenig Alkali. Die Asche muß so lang als moͤglich rothgluͤhend erhalten werden. Wenn das Feuer sehr stark ist, kann auch unvollkommen getroknetes, ja selbst gruͤnes Erdaͤpfel-Kraut in das Feuer geworfen werden. Die Asche wird aus der Grube genommen und in ein Gefaͤß gebracht, in welches man siedend heißes Wasser auf dieselbe gießt, und dann die Lauge abraucht. Als Brenn-Material hierzu dient das Erdaͤpfel-Kraut selbst, dessen Asche man wieder auslaugt. Nach dem Verdampfen der Lauge bleibt eine trokene roͤthliche salzige Masse zuruͤk, die im Handel unter dem Namen Salin vorkommt: je laͤnger man die Asche kocht, desto besser und grauer wird das Salin. Dieses Salin wird nun in sehr starkem Feuer calcinirt, bis die ganze Masse gleichfoͤrmig rothbraun wird. Bei dem Erkalten bleibt dieselbe troken, und die Stuͤke sind auf dem Bruche blaͤulich, außen aber weißlich, und sind mit einem Worte, Pottasche. Attar oder Rosenoͤhl. Gazihpon ist wegen seiner Rosengaͤrten in ganz Indien beruͤhmt, und viele hundert Tagwerke sind um diesen Ort bloß mit Rosen bepflanzt, aus welchen Rosenwasser destillirt und Attar oder Rosenoͤhl bereitet wird. 2 Pfd. des besten Rosenwassers kosten daselbst einen Shilling oder 36 Xr. Man gewinnt das Rosenoͤhl, indem man das Rosenwasser des Nachts in großen weiten Gefaͤßen der Luft aussezt, und das Oehl sammelt, das am fruͤhen Morgen auf der Oberflaͤche des Wassers schwimmt. Um ein Rupih-Gewicht Attar oder Rosenoͤhl zu erhalten, braucht man 200,000 voll ausgewachsene Rosen, ein Rupih-Gewicht Attar kostet im Bazahr (wo es oͤfters noch mit weißem Sandelholz-Oehle verfaͤlscht ist) 80 S. R. oder 8 Pf. Sterl. (96 fl.); in englischen Waaren-Lagern aber 100 S. R. oder 10 Pfd. Sterl. (120 fl.). Hr. Melville, der sich selbst Rosenoͤhl bereitete, versichert, daß ihm ein Rupih-Gewicht Rosenoͤhl auf 5 Pfd. Sterl. zu stehen kam. (Bischof Heber's Narrative. register of Arts N. 59. S. 175.) Hopfen aus Neu-Holland nach England eingefuͤhrt. Man findet den Hopfen, der aus van Diemen's Land in Neu-Holland jezt nach England eingefuͤhrt wird, so gut, daß man das Pfund mit 3 Shilling (d.i., mit vier Gulden 48 kr.) bezahlt, (Spectator. Galignani. N. 4303.) (Bei uns gilt jezt der Ztr. 17 fl.; vor 11 Jahren kostete zu Wien der Ztr. 125 fl. schweres Geld.) Analyse des Brandes im Mays. Im Journal de Pharmacie 1828. November S. 675. gibt Hr. Dulong von Astrafort eine Analyse des sogenannten Brandes im Mays, welcher, so wie der Brand im Weizen, bloß aus kleinen Pilzen (Schwaͤmmen) besteht. Er fand in demselben: eine, der Fungine aͤhnliche Substanz, welche dessen Basis bildet, eine stikstoffhaltige, in Wasser- und Weingeist aufloͤsliche, dem vegetabilischen Osmazom aͤhnliche Substanz; eine in Wasser aufloͤsliche, in Weingeist hingegen unaufloͤsliche (stikstoffhaltige?) Substanz; eine fette Substanz; eine geringe Menge Wachs; einen braunen Faͤrbestoff; eine freie, oder zum Theile an Pottasche oder vielleicht auch an Bittererde gebundene, organische Saͤure; phosphorsaure Pottasche; Chlor-Potassium, schwefelsaure Pottasche; basisch phosphorsauren Kalk; ein Ammonium-Salz; Bittererde und eine sehr geringe Menge Kalkerde, wahrscheinlich an eine organische Saͤure gebunden, und endlich auch Eisen. Aepfel-Ausfuhr aus den beiden Inseln Guernsey und Jersey nach England. Obige beide kleine Inseln fuͤhrten nach Dartmouth allein im vorigen Jahre (1828) 68,000 Bushels Aepfel (ein Bushel ist 0,57 Wiener-Mezen, ungefaͤhr 50 Pfd.) und eine ungeheuere Menge Aepfelmost. (Exeter Alfred. Galignani. N. 1304.) Hrn. Jessop's Methode Erdaͤpfel zu pflanzen. Hr. Jessop warnt vor dem nahen Aneinanderlegen der Erdaͤpfel. Er empfiehlt den Grund doppelt tief umgegraben, nicht zu duͤngen, und nur in einer Entfernung von zwei Fuß im Verbande, ja nicht naͤher an einander, die Erdaͤpfel ganz, nicht gespalten, in die Erde zu legen. Sobald die Pflanze treibt, soll man die Erde um jeden Stok fleißig aufhaͤufeln, wo sie dann reichlich Knollen tragen wird. Die Bluͤthen muͤssen fleißig abgepfluͤkt werden. Auf diese Weise erhielt er von Einem Acre Landes Eine Tonne Erdaͤpfel (20 Ztr.). Hr. Jessop empfiehlt Erdaͤpfel unter hochstaͤmmige Baͤume zu pflanzen in Obstgaͤrten, wie in Waͤldern, indem das Haͤufeln den Baͤumen nicht schadet: vorzuͤglich findet er dieß in neuen Wald-Anlagen hoͤchst empfehlenswerth. (Gardener's Magazin. Register of Arts. 20. Febr. 1829. S. 174.Es ist kein Zweifel, daß Erdaͤpfel im Walde sehr gut gedeihen, und es koͤnnte viel Akerland erspart werden, wenn man den Rand der Waͤlder mit Erdaͤpfeln bepflanzte.A. d. U.). Kirchhoͤfe zu Unterrichts-Gaͤrten. Wir haben im Polytechn. Journale vor mehreren Jahren vorgeschlagen, in Kirchhoͤfen die Giftgewaͤchse des Kirchspieles zu ziehen, damit große und kleine Kinder dieselben bei ihren Kirchgaͤngen kennen und sich vor Schaden huͤten lernen. Im Gardeners Magazine und im Register of Arts schlaͤgt ein Englaͤnder vor, die Kirchhoͤfe in Unterrichts-Gaͤrten fuͤr das Landvolk zu verwandeln, und sie mit den nuͤzlichsten Gewaͤchsen, die der Bauer auf seinen Gruͤnden mit Vortheil pflanzen kann, zu erbauen. Bengal'sche Methode, trokene Floͤze zu verfertigen. Man ebnet zuvoͤrderst die Streke, welche das Floͤz bilden soll, vollkommen horizontal. Hierauf stellt man weit bauchige, Einen Fuß hohe, unglasirte Toͤpfe umgekehrt auf diese Flaͤche so, daß ihr Boden nach oben gekehrt ist, und daß sie sich alle wechselseitig beruͤhren, und die ganze Flaͤche auf diese Weise von denselben bedekt wird. Die leeren Zwischenraͤume zwischen den Haͤlsen und Baͤuchen der Toͤpfe werden mit fein gestoßenem Holzkohlenstaube ausgefuͤllt, der keine Feuchtigkeit anzieht, und man bedekt hierauf alle diese Toͤpfe mit Ziegelmehl und ungeloͤschtem Kalk, die man beide gehoͤrig mit einander mengt, und hart werden laͤßt. (Mechanics' Magaz. N. 289. 21. Febr. S. 21.) D'Arcet's Neues Brot. Hr. D'Arcet hat eine Methode gefunden Brot aus Knochen, Gallerte und Erdaͤpfeln zu bereiten, welches dem Geschmake und dem Ansehen nach, dem Brote aus Weizen-Mehl vollkommen gleich kommt, und nur halb so viel kostet. Wir theilen sie demnaͤchst aus dem Industriel mit. Zunahme des Verbrauches an Baumwolle und Indigo in England in den lezten Jahren. Im J. 1822 wurden in England verbraucht    550,800 Ballen Baumwolle 1825    615,940 do 1827    662,900 do 1828    732,700 do –––– 1825 2,066,938 Kisten (chests) Indigo 1826 1,766,470 do 1827 2,143,773 do 1828 2,910,053 do Liverpool Times. (Galignani. 4332.) Ueber Niederlagen als Erleichterungs-Mittel der Mauthen und Zaren fuͤr Handels- und Gewerbsleute, hat Hr. de Tollenare im Industriel, Janvier S. 10. eine interessante Abhandlung geschrieben, die jedoch vorzuͤglich nur fuͤr Frankreich berechnet ist, und daher fuͤr unsere Leser nicht von besonderem Interesse seyn kann. Hoͤchstens koͤnnte sie es fuͤr Mauthbeamte sehn; allein sie wird auch da nicht ihren Zwek erreichen; denn es ist, wie Napoleon richtig bemerkte, der erste Grundsaz aller Bureaux: „lorsque la sottise est faite, il faut la soutenir“. Jaͤhrlicher Verbrauch an ostindischen Indigo in England. Im J. 1827 wurde in England 2,096,900 Pf. ostind. Indigo verbraucht; – 1828 2,856,600 Pf. do Ganz Europa im J. 1828 nur 4,761,050 Pf. Globe. (Galignani. 4332.) Biertranksteuer zu Douay. In Douay muͤssen die Brauer, die im. 1816 nur 4 Frc. 50 Cent, fuͤr das Hektoliter Bier bezahlten, jezt 3 Francs 30 Cent. Aufschlag bezahlen; dieß gibt, mit der Hopfen- und Kohlen-Steuer und dem Octroi, gerade die Haͤlfte des Bier-Preises als Aufschlag. (Galignani. N. 4336.) Elend der Seidenweber zu Spitalfields in London. Das Elend der Seidenweber zu Spitalfields in London uͤbersteigt alle Begriffe; „es laͤßt sich“ nach dem woͤrtlichen Ausdruke des Herald „nicht denken.“ Man fand, daß mehrere derselben sich stundenweise im Schlafe abloͤsen, weil sie nicht Betten genug zum Liegen haben. Dieß sind die Folgen von Huskissons Erlaubniß der Einfuhr von Seidenwaaren. (Herald. Galignani. 4331.) Wie viel Haͤnde die Industrie in Frankreich noch beschaͤftigen koͤnnte. Nach dem Coup d'oeil de la Misère hat Frankreich, unter 32 Millionen Einwohnern: 5,000,000 Bettler;    130,000 legitime Diebe;    150,000 Individuen in Spitaͤlern und Gefaͤngnissen;      11,464 freigelassene Straͤflinge;        7,896 freigelassene Gefangene;      60,000 Bettelkinder ohne Unterkunft; 3,000,000 die nicht angeben koͤnnen, wovon sie leben. –––––––––– 8,359,360 Individuen des legitimen Elendes. (Galign. N. 4326.) Runkelruͤben-Zuker-Fabrikation in Frankreich. In Folge der von der Handlungs-Kommission angestellten Untersuchungen ergab sich, daß Ende des Jahres 1829 beinahe hundert Runkelruͤben-Zuker-Fabriken in Frankreich im Gange waren; daß sie im vorigen Jahre 2,500,000 Kilogramm (mehr als 50,000 Ztr. schweres Gewicht) Zuker erzeugten und dieß Jahr 5 Millionen Kilogramm erzeugen werden. Es laͤßt sich hieraus erwarten, daß Frankreich in einigen Jahren seinen Bedarf an Zuker selbst erzeugen und dabei auch reichlich Mastvieh erhalten wird. (Galignani N. 4330.) Literatur. Englische. The british Almanac for 1829. Published under the Superintendance of the Society for the Diffusion of useful knowledge. The Englishman Almanac or daily Calender for 1829. Printed for the Company of Stationers (Verdienen die Aufmerksamkeit unserer deutschen Kalendermacher.) Franzoͤsische. Manuel complet du verrier et du fabricant de glaces, cristaux, pierres précieuses factices, verres colorés, yeux artificiels, etc.; par M. Julia deFontenelle. Un Vol. in 18 de 335 p., avec pl.; prix, 3 fr. Paris, 1828; Roret. Du Salpêtre et des moyens de se le procurer en France, naturellement ou par des moyens chimiques; par M.Odolant-Desnos. Broch. de 12 pages. Paris, 1828; Thuau. Traité de la Charpenterie civile; par J. L. G.Monnin. Première partie. In folio de 17 pages, avec 26 pl.; prix 10 fr. Paris, 1828; veuve Jean, marchande d'estampes. Annuaire des imprimeurs et des libraires de France; par M. H.Bancelin-Dutertre, employé à la Direction de la libraire. 1re année. In 18 de XXIII et 433 p.; prix, 2 fr. Paris, 1828; l'auteur, rue Taranne, No. 6, Beaudouin frères, Audin. (Dieses Jahrbuch enthaͤlt alle Verordnungen in der Gesetzgebung fuͤr die Presse, die Buchdrukerei, den Buͤcherverkauf und die einschlagenden Industriezweige.) Troisiéme supplément du Catalogue des Spécifications des Brevets d'Invention, de Perfectionnement et d'Importation (année 1827), imprimé par ordre de Son Exl. le comte de Saint-Cricq. Un Vol. in 8vo. Paris, 1828; Huzard. Minéralogie populaire, ou Avis aux cultivateurs et aux artisans sur les terres, les pierres, les sables, les métaux et les sels qu'ils emploient journellement, le charbon de terre, la tourbe, la recherche des mines, etc.; par C. P.Brard. 2e edit.; in 18 de 3 feuilles; prix, 40 c. Paris, 1828; L. Colas. (Collection de la bibliothèque d'instruction élementaire.) Ist ein sehr schaͤtzbares und empfehlenswertes kleines Werk, welches wohl in's Deutsche uͤbersezt zu werden verdiente. L'Art du Tailleur, ou Application de la Géometrie à la coupe de l'habillement; ouvrage précéde d'un cours élementaire de géometrie mis à la portée de tout le monde; et accompagnée de 120 fig. géometriques et de 70 modèles d'habillement, formant ensemble 36 pl. lithogr.; par M. Compaing. Br. in 4o.; prix 7 fr. 50 c. Paris, 1828; Dondey-Dupré père et fils. Sur la fabrication des chapeaux de paille d'Italie, en France; par J. OdolatDesnos. 8. Paris. 1828 Thuau (1 Bogen mit einem Kupfer. – Der Verfasser hat selbst vor vier Jahren eine Strohhut-Fabrik zu Alençon errichtet, und diese kleine Schrift ist eine der vollstaͤndigsten Abhandlungen uͤber diesen, diesseits der Alpen bisher do sehr vernachlaͤssigten, Zweig die Industrie.) Traité de serrurerie, contenant l'indication des qualités du fer, les procédés que l'on emploie pour le travailler au marteau, à la lime, à l'estampe et à la mécanique etc. etc. par J. J. L. G.Monnin. Fol. Paris 1828 avec 27 pl. Chez Jean, marchand d'estampes. 10 Franc. (Wird nicht sehr gepriesen im Bulletin d. Sciences technol. Novembre 1828.) Nouveau Systême de Sténographie, ou Art d'écrire aussi vîte que l'on parle; par Hipolyte Prévost, un des Sténographes qui recueillent les cours de MMs.Villemain,CousinetGuizot. 2 édit. 8. Paris. 1828 ch. Pichon etc. Didier. 47 pages et 4 pl. 1 Fr. 50 C. (Wird im Bulletin d. Scienc. technol. Nov. 1828. sehr empfohlen. Dieses Werk enthaͤlt auch einige Literatur der franzoͤsischen Tachygraphie, die in Deutschland wenig bekannt ist, z.B. la Tachygraphie de la Valade. Paris. 1777. – Le parfait Alphabet du curé de St. Laurent 1787. – La Sténographie de Taylor, appliquée à la langue françoise par Bertin . 1792. 2. ed. 1804. – Okygraphie par Honoré Blanc. 8. Paris, (an IX. 1801) ch. Bidault. LX et 67 pagg. avec 15 pl. grav.) Précis universel sur la Statique des voûtes et sur leur formation constitué en mêmes principes de statique et de formes que dans les éléments de l'architecture grecque etc. etc. etc. Par L.Lebrun, de Douai. 4. Paris. 1828. Chez Mansut fils. 4 1/2 feuilles. 5 Francs. (Soll ganz mystisch und unverstaͤndlich seyn. Bulletin d. Scienc. technol. November 1828. S. 319) Dissertation sur un nouveau procédé de construction de maisons dites babyloniennes ou à terrasses etc. parSchwickardi, architecte. 2. édit. 8. Paris. 1823 chex Bachelier. Art du Chauffage domestique et de la cuisson économique des aliments. 2 edit. 8. Paris. 1828. chez Audot rue des Maçons-Sorbonne. N. 11. avec 3 planches. 1 Franc. La Science de la Sétifere, ou l'art de produire la soie avec avantage et sureté. Ouvrage théorico-pratique, composé en 1818 par le Dr. Ant. Pétaro. 8. Paris. 1828. quai d. Augustins. N. 17 bis. Manuel de Mécanique parTerquem. 8. Paris. 1828 chez Roret. 3 Fr. 50 C. Mémoire sur le pont suspendu en fil de fer, construit sur la Charente, à Jarnac Par J. P.Quénot. 4 Paris. 1828 chez Bachelier. 13 Pl. Petit Manuel des propriétaires d'Abeilles; par J.Radouan. 2 ed. 12. Paris 1828. chez Lecointe. 3 Francs. Du Monopol qui s'établit dans les arts industriels et le commerce au moyen des grands appareils de fabrication; par J. N.Bidaut. 8. Paris 1828 chez Renard. Prix. 3 Francs. Manuel de Calligraphie. Méthode compléte de Carstairs, diteMéthode américaine; ou l'Art d'écrire en peu de leçons par des moyens prompts et faciles. 12. Paris 1828. chez Ronet. 3 Francs. Essai pratique sur l'Art du briguetier au charbon de terre, d'aprés les procédes en usage dans le Département du Nord et dans la Belgique etc. Avec 4 planch. Par M. J. P. Clère, ingen. en chef au Corps roy. d. Mines. 8. Paris 1828 ch. Carilian-Gouvry. 188 Seit. 4 Fr. 50 Cent. Art du Vitrier; par Mr.Doublette-Desbois(Encyclopédie populaire) 18. Paris 1828. chez Audot. 1 Pl. 1 Franc. Art de l'Ornemaniste, du Stucateur, du Carreleur en Pavés de Mosaïque et du Décorateur en divers genres. Par M*** (Encyclopédie populaire.) 18. Paris 1828. 1 Pl. 1 Franc. Art de la Peinture et des Décors en Bâtimens, y compris le Badigeon et la Tenture des Papiers; par M.Doublette-Desbois(Encyclopédie populaire.) 18. Paris 1828. 1 Pl. 1 Franc. Manuel de l'amateur du Café ou l'art de prendre tous les jours bon Café. Par M. H., doyen des habitués du Café de Foy. 8. Paris 1828. Manuel de l'amateur d'huîtres, contenant l'histoire naturelle des huîtres, une notice sur la pêche le parcage et le commerce des huitres etc. des dissertations hygiéniques et gourmandes sur l'huitre. Par A.Martin. 8. Paris 1828. Annuaire du Gastronome, ou l'Art d'ordonner le dinner de chaque jour etc. 2 édition. Par A.Martin. 8. Paris 1828. (Alle 3 chez Audot, rue des maçons Sorbonne, N. 11. (Man sieht, daß in den Mauern der Sorbonne nach immer fleißig Gastronomie getrieben wird.) Art de peindre a l' Aquarelle, enseigné en 28 leçons; traduit de l'anglais de Th. Smith . 8. Paris. 1828 chez Audot, rue d. maçons Sorbonne, N. 11. Manuel du Juge taxateur etc. par M.Sudrand-Delisles. 2 ed. 8. Paris. 1828 chez Gobelet. Mémoire sur le rouissage, considéré sous le rapport de la salubrité et de l'utilité publique; par M.Cabart. 8. Cherbourg. 1828 chez Boulanger. Schwedische Jern-Kontorets Annaler. – Annales du bureau des mines de fer; années 1824,1825, et 1826; 5 Vol. in. 8vo. avec 2 cah. de planch. Stockholm, 1825–1827; imprimerie de Nordstroem.