Titel: Rettung aus Feuers-Gefahr.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. LXVII., S. 263
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LXVII. Rettung aus Feuers-Gefahr. Mit Abbildungen aus Tab. V. Fig. 29 und 30. Rettung aus Feuers-Gefahr. In einer fruͤheren Nummer des Mechanics' Magazine N. 300. S. 201 die uns erst jezt zu Gesicht kam, in N. 300. S. 201. finden wir einen Rettungs-Apparat des Hrn. Gregory, der beinahe so ist, wie wir neulich einen vorschlugen, indem wir einen vorgeschlagenen verbesserten. aa ist ein starkes Seil von der gehoͤrigen Laͤnge, an einem Ende, welches bei dem Gebrauche das obere wird, mit einem Haken versehen, mittelst dessen es an irgend einem festen Gegenstande in dem Zimmer, aus welchem Menschen oder Gegenstaͤnde gerettet werden sollen, befestigt wird. In einer kleinen Entfernung von diesem Haken ist unter demselben ein Flaschenzug b angebracht. Ein Sak oder Korb c schiebt sich auf diesem Seile aa auf und niedet, indem er mittelst zweier Ringe an seinem oberen und unteren Ende daran befestigt ist. Ein duͤnneres, jedoch noch immer genug starkes, Seil dd, welches doppelt so lang ist, als das Seil aa, laͤuft uͤber die Rolle b und ist an dem oberen Ende des Sakes befestigt. Mittelst dieses lezteren Seiles ziehen die auf der Gasse befindlichen Retter den Korb in die Hoͤhe, oder lassen ihn herab. Diejenigen, die das Seil aa halten, leiten dasselbe von den Flammen weg, wenn diese aus den unteren Fenstern herausschluͤgen, und die anderen ziehen mit dd den Korb in die Hoͤhe, oder lassen ihn herab. Auf diese Weise wird alles Schwingen und Drehen vermieden. Da man, nach der Art, wie die Haͤuser in England gebaut sind, sich huͤten muß, die Hausthuͤre unten zu oͤffnen, indem durch den dadurch entstehenden Luftzug das Feuer nur vermehrt wird, und die hoͤlzernen Stiegen noch schneller abbrennen, so schlug Hr. Gregory folgende Methode vor, den Haken und das Seil aa an demselben zu dem Fenster hinaufzubringen, aus welchem gerettet werden soll. Jeder Nachtwaͤchter soll mit einem Stoke versehen seyn, welcher hohl ist, und aus mehreren Stuͤken besteht, die sich in einander schieben lassen, wie die Roͤhren eines Teleskopes, so daß dieser Stok um ein Bedeutendes verlaͤngert werden kann. Er soll ferner eine Schnur bei sich fuͤhren, die auf einer Spule aufgewunden ist. Wenn er nun sieht, daß es irgendwo brennt, so begibt er sich in das naͤchst daran befindliche Haus (in London sind die Haͤuser meistens an einander gebaut) und reicht aus einem Fenster mittelst seines verlaͤngerten Stokes die Schnur, die er an dem Ende desselben befestigt, zu jenem Fenster, aus welchem gerettet werden soll. Diejenigen, die der Rettung beduͤrfen, werfen diese Schnur auf die Gasse, wo man das Seil aa mit seinem Haken an derselben befestigt. Das Seil aa kann nun leicht zu dem Fenster hinaufgezogen, und mittelst seines Hakens an dem Fenster oder irgendwo in dem Zimmer befestigt, und hierauf kann der Korb von den Arbeitern unten auf der Gasse hinaufgezogen und wieder herabgelassen werden.