Titel: Verbesserungen im Druken der Shawls und Tüchlein, worauf Aug. Applegarth, Druker zu Crayford, Kent, sich am 26. Jäner 1828 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XXXVI., S. 102
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XXXVI. Verbesserungen im Druken der Shawls und Tuͤchlein, worauf Aug. Applegarth, Druker zu Crayford, Kent, sich am 26. Jaͤner 1828 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. October 1829. S. 40. Mit Abbildungen auf Tab. III. Applegarth, Verbesserungen im Druken der Shawls und Tuͤchlein. Diese Verbesserungen, welche sich vorzuͤglich auf den Druk der Shawls und vierekigen Hals- und Schnupftuͤcher aus Seide und Baumwolle beziehen, bestehen 1) in Anlage einer zwekmaͤßigen Bank oder eines Drukertisches, um das Stuͤk Zeug, welches bedrukt werden soll, der ganzen Laͤnge nach darauf hinlegen zu koͤnnen. 2) in der Einrichtung und Anwendung der Drukformen zum Druken. Fig. 22. zeigt den Drukertisch im Grundrisse; Fig. 23. im Aufrisse. Der Tisch befindet sich auf einem Mauerwerke aus Ziegelsteinen, oder auf irgend einer anderen festen Unterlage, und besteht aus vierekigen Steinplatten, aa, von der Groͤße des Vierekes, welches der Shawl oder das Schnupftuch bildet, das gedrukt werden soll. Ueber diese Steine wird das Druktuch oder der Filz flach ausgebreitet, mittelst Spannhaken an den Seiten fest angezogen, und mittelst Querstaben, die uͤber den Drukertisch gelegt sind, gehalten. Zwischen jeder Steinplatte wird es durch Haken und Buͤgel niedergezogen. Auf aͤhnliche Weise wird das Stuͤk Zeug, welches bedrukt werden soll, auf diesem Tuche oder Filze ausgespannt und befestigt, worauf man den Rahmen, bbb, welcher die Scharniergewinde ccc hat, uͤber den Drukertisch niederschlaͤgt, wie man in Fig. 22. sieht. Auf diese Weise wird das Stuͤk Zeug, welches bedrukt werden soll, in die verlangten Viereke abgetheilt. Wenn das Muster des Shawls oder Schnupftuches vier Ekstuͤke hat, wie in der ersten Abtheilung, so nimmt man einen Model, d, der genau auf ein Viertel der Flaͤche des Quadrates paßt, und auf welchem das Muster eines Viertels des Shawls mit dem Ekmuster gezeichnet ist. Dieser Model wird sorgfaͤltig in dem Winkel des Rahmens, wie man in der zweiten Abtheilung sieht, eingesezt, und wenn dieß vier Mal, in jedem Winkel ein Mal, geschehen ist, ist der ganze Druk des Desseins fertig. Wenn an dem Rande des Shawls allein eine Borduͤre gedrukt werden soll, wie in der dritten Abtheilung, so richtet man einen Model vor, dessen Muster nur fuͤr eine Seite allein berechnet ist, wie e. Wenn in den Mittelpunkt allein nur ein Muster kommen soll, wie in der vierten Abtheilung, so muß das Vierek durch Querhoͤlzer, wie in der fuͤnften Abtheilung, abgetheilt werden, und der Model oder die Drukform genau in die mittelste dieser neuen Abtheilungen passen. Es ist offenbar, daß auf diese Weise jedes Muster gedrukt werden, und daß man mehrere Druker auf ein Mal an demselben Tische anstellen kann. Das Auftragen der Farbe auf die Drukformen geschieht auf die gewoͤhnliche Weise. Wenn, nach dieser Art zu druken, eine Laͤnge fertig geworden ist, wird der Rahmen, bbb, in die Hoͤhe gezogen, die fertige Laͤnge abgezogen, eine neue Laͤnge aufgezogen, und auf die vorige Weise bedrukt.Diese Vorrichtung ist sehr zwekmaͤßig; schwerlich duͤrfte es aber einem deutschen Drukfabrikanten beifallen, auf eine solche Vervollkommnung im Druken ein Patent zu nehmen. A. d. R.

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