Titel: Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf Georg Wilh. Lee, Bagnio-Court, Newgate-Street, City, sich am 2. Mai 1829 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 36, Jahrgang 1830, Nr. XCI., S. 462
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XCI. Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe, worauf Georg Wilh. Lee, Bagnio-Court, Newgate-Street, City, sich am 2. Mai 1829 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1830. S. 280. Mit Abbildungen auf Tab. IX.Dieses Patent findet sich auch, aber ohne Abbildung (jedoch mit dem Zusaze: mitgetheilt von einem Fremden so daß es als Erfindung des Auslandes erscheint) im London Journal of Arts. Maͤrz. S. 342. A. d. Ue. Lee, Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Meine Erfindung besteht darin, daß ich, Statt der Fliege oder Gabel an den gewoͤhnlichen Spinnmaschinen, einen Haken brauche, den ich um einen kreisfoͤrmigen Rand oder Reif, oder mit demselben sich drehen lasse, wodurch ich eine groͤßere Geschwindigkeit erhalte, als die Arme der Fliege und die gewoͤhnlichen Wirkungen der Spule nicht zu gewaͤhren vermoͤgen. Dadurch wird zugleich die Lange der Spule vergroͤßert, so daß mehr Garn auf derselben aufgewunden werden kann, ehe sie gewechselt werden muß, und es wird auch eine anhaltendere und gleichfoͤrmigere Spannung des Garnes erzeugt, als bei der gewoͤhnlichen Spinnmethode nicht moͤglich ist. Das gewoͤhnliche Zittern der Spindel, wenn die Maschine laͤngere Zeit laͤuft, ist bei meiner Vorrichtung weniger nachtheilig. Fig. 5. zeigt die Verbesserung mittelst des Hakens, der sich um einen kreisfoͤrmigen Rand oder Reif dreht, welche auf zwei verschiedene Weisen angebracht werden kann. C ist ein Gestell, oder eine duͤnne Platte aus Gußeisen mit Loͤchern, in welchen die Spindeln und Spulen laufen. D ist ein kreisfoͤrmiger Rand, welcher in einem dieser Loͤcher befestigt ist, und uͤber die Flaͤche des Gestelles emporragt. Außen an diesem Reife ist eine Furche eingeschnitten, in welcher der Ring, E, loker liegt, so daß er sich leicht in derselben um den Reif dreht, F ist ein an diesem Ringe befestigter Haken, und ersezt die Stelle des Auges oder Hakens an der gewoͤhnlichen Fliege. In dieser Figur wird angenommen, daß die Spule sich mit der Spindel dreht, welche zwei Zapfen oder Stifte fuͤhrt, die uns einem auf ihr befindlichen Halsbande in die Hoͤhe steigen: in der Basis der Spule befinden sich Loͤcher oder Ausschnitte zur Aufnahme derselben, H ist das Garn, welches, wenn es in den Haken F eingehaͤngt ist, denselben, so wie die Spindel sich dreht, herumfuͤhrt, waͤhrend die Reibung des Ringes in der Furche dem Garne die gehoͤrige Spannung gibt, G ist eine andere Weise denselben Zwek zu erreichen. G ist naͤmlich ein Haken, der an einem Segment befestigt ist, welches in einer oben in dem Rande D ausgeschnittenen Furche laͤuft: das Segment muß lang genug seyn, um den Haken halten und ohne Wakeln tragen zu koͤnnen. AA sind Spindel und Spule. BBBB ist das Gestell oder die Leiste fuͤr die Spindel. Fig. 6. stellt diese Verbesserung nach jener Art dar, nach welcher der Haken sich mit dem kreisfoͤrmigen Rande oder Reife dreht, und der Haken in lezterem selbst eingeschnitten ist. AA sind die Spindel und Spule, welche hier, als auf der Spindel laufend, angenommen wird. III sind Reibungsrollen mit hervorstehenden Raͤndern, M, welche in correspondirende Furchen oder Rinnen, LL, eingreifen, die in den kreisfoͤrmigen Rand oder Reif, E, eingeschnitten sind. Dieser Reif wird gegen die Reibungsrollen mittelst der Laufschnuͤre, J, angehalten, welche uͤber einen Cylinder oder eine Trommel laufen, wodurch der Reif getrieben wird, F ist ein Haken an der oberen Kante des Reifes E, in welchen das Garn, H, eingezogen wird, und der die Spule, wie die Arme einer gewoͤhnlichen Fliege, zieht. Die Spindeln und Spulen muͤssen in beiden Figuren auf die gewoͤhnliche Weise geschwungen werden, damit das Garn uͤber der ganzen Laͤnge der Spule vertheilt wird. Man muß hier bemerken, daß der in diesen Figuren dargestellte Haken dort angebracht werden muß, wo das untere Ende der Fliege an den gewoͤhnlichen Spinnmaschinen sich bewegt, und der Koͤrper der Spindel muß halb so dik seyn, als an den gewoͤhnlichen Spinnmaschinen: die Laͤnge derselben kann hingegen ohne allen Nachtheil sehr vergroͤßert werden, wenn nur die Schwungbewegung zu derselben in Verhaͤltniß steht.

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