Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 39, Jahrgang 1831, Nr. XXVII., S. 73
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XXVII. Miszellen. Miszellen. Erste Dampfboth-Fahrt zwischen England und Ostindien. Es war seit einiger Zeit ein Lieblings-Gegenstand des Sir John Malcolm, Gouverneurs von Bombay, eine Dampfboth-Fahrt oder vielmehr Dampfboth-Post zwischen Bombay und England durch das rothe Meer uͤber Suez und Alexandria herzustellen. Es wurde also ein Dampfboth (the Hugh Lindsay) von 400 Tonnen Last mit zwei Dampfmaschinen, jede von der Kraft von 80 Pferden, erbaut, welches uͤber 40,000 Pf. Sterl. (480,000 fl.) kostete. Obschon aber dieses Dampfboth mit einem so ungeheueren Aufwande gebaut wurde, beging man doch den unverzeihlichen Fehler, demselben nicht mehr Raum fuͤr Steinkohlen, als hoͤchstens auf sechs Tage zu geben, waͤhrend es unmoͤglich ist die Kuͤste Arabiens von Indien aus in weniger als acht oder zehn Tagen zu erreichen. Waͤre Alles gehoͤrig angeordnet worden, so wuͤrden die Depeschen Alexandria von Bombay aus in 23 Tagen erreicht haben. Von Alexandria nach Malta wuͤrden sie vier Tage, eben so viel von Malta bis Marseille gebraucht haben, von wo sie in fuͤnf Tagen in England angekommen seyn wuͤrden. Unter guͤnstigen Umstaͤnden waren also binnen 36 Tagen Briefe aus Bombay nach London gekommen. Indessen brauchte, so wie die Sache nun einmal eingerichtet war, Capitain Wilson, der das Dampfboth befehligte, 36 Tage von Bombay nach Suez, indem er in den Hafen von Aden, Mocha, Judda und Cosseir zwoͤlf Tage mit Einladen von Steinkohlen versaͤumen mußte. Bei allen diesen Nachtheilen kamen jedoch die Briefe aus Indien fruͤher nach England, als man sie bisher noch nie daselbst aus diesem fernen Lande erhalten hat. Oberst Campbell war der einzige Reisende auf diesem Dampfbothe, vermuthlich weil nicht mehr Raum auf dem Bothe war, da selbst die Cajuͤte mit Steinkohlen gefuͤllt werden mußte. Das Dampfboth tauchte so tief, als es Bombay verließ, daß es gleich hoch mit dem Wasser (à fleur d'eau) stand, und seine Raͤder kaum sich drehen konnten. Die Entfernungen von einem Orte zum anderen auf dieser Fahrt waren von Bombay bis Aden 1710 (engl. Meilen) Aden Mocha   146   –         – Mocha Judda   556   –         – Judda Cosseir   430   –         – Cosseir Suez   261   –         – –––––––– 3103 engl. Meilen. Bei zwanzigtaͤgiger Fahrt kommen 155 Meilen auf den Tag, oder 6 Meilen und ein Bruchtheil auf die Stunde. Die Depeschen sollten mittelst des Dampfbothes in 15 Tagen von Bombay nach Cosseir kommen, und von da mit Dromedaren direct, ohne zu Cairo sich aufzuhalten, nach Alexandria gehen, was in 7 Tagen geschehen kann. Von Alexandria braucht man 4 Tage nach Malta u.s.f. wie oben, so daß also in 36 Tagen, oder mit Einrechnung von Zufaͤlligkeiten in 40 Tagen laͤngstens Briefe von Bombay nach England kamen. Wir sahen folgenden Brief eines Offiziers des Hugh Lindsay, welcher das Detail der Operationen des ersten Versuches enthaͤlt, eine Dampffahrt zwischen England und Ostindien auf jenem Meere herzustellen, durch welches der Herr das Volk Israel fuͤhrte, und in welchem der stolze Pharao mit seinem Heere ertrank. Dieses Detail muß nicht bloß fuͤr das englische Volk, sondern fuͤr ganz Europa von gemeinschaftlichem Interesse seyn. „Suez den 22 April 1830, am Bord des bewaffneten Dampfschiffes der hochachtbaren ostindischen Compagnie: Hugh Lindsay. – Mit vielem Vergnuͤgen benachrichtige ich Sie von der heute erfolgten Ankunft des Hugh Lindsay zu Suez, nachdem er Bombay am 20 Maͤrz verlassen hat. Die Fahrt dauerte laͤnger als man vermuthete, indem man zu Aden und Mocha verweilen mußte, um daselbst frisches Brennmaterial zu laden. Zu Aden wurden wir deßhalb sechs, zu Judda fuͤnf Tage lang aufgehalten. Wir liefen auch zu Mocha ein, wo wir Einen Tag versaͤumen mußten. Da die gegenwaͤrtige Fahrt ein bloßer Versuch war, so hatte ich den Auftrag, Sie, wenn es die Zeit erlaubte, zu Alexandria zu besuchen, und mich mit Ihnen uͤber die Dampf-Schifffahrt auf dem rothen Meere zu besprechen, da aber die Jahreszeit schon zu weit vorgeruͤkt ist, so muͤssen wir in groͤßter Eile nach Bombay zuruͤk, um unsere Ruͤkkehr dahin vor dem Eintritt des Suͤd-West Monsoon in Sicherheit machen zu koͤnnen. Wir werden also Suez verlassen, sobald wir alle daselbst befindlichen Steinkohlen geladen haben. Wir werden zu Cosseir einlaufen, um daselbst das Naͤmliche zu thun, und wir besorgen, daß wir kaum Steinkohlen genug am rothen Meere finden werden, um damit bis Bombay auszulangen. Der Hugh Lindsay fuͤhrt 411 Tonnen mit zwei Dampf-Maschinen, jede von der Kraft von 80 Pferden. Nach dem Plane des Baumeisters scheint das Both nur fuͤr 6 Tage Kohlen-Vorrath berechnet. Um von Bombay nach Aden mit demselben zu fahren, wurde es so schwer als moͤglich geladen, so daß sein Querbaum in Wasser ging. Dessen ungeachtet hatten wir, als wir in eilf Tagen nach Aden kamen, nur mehr fuͤr sechs Stunden Kohlen. Dieser Umstand allein zeigt schon, daß dieses Both fuͤr eine solche Fahrt nicht taugt. Da das Both so tief getaucht war, so konnte dasselbe auch nicht schnell laufen. Ich fand ferner zu Aden und Judda weit mehr Schwierigkeiten Steinkohlen zu laden, als ich vermuthete. Es lassen sich zwar Vorkehrungen treffen, wodurch das Kohlenladen erleichtert werden kann; ich bin aber der Meinung, daß, je weniger Ladungsplaͤze, desto besser. Wenn das Dampfboth so gebaut ist, daß es von Maschinen getrieben werden kann, welche in 24 Stunden nicht mehr als 9 Tonnen (180 Ctr.) Kohlen brauchen, und daß es bequem Kohlenvorrath auf 15 Tage einnehmen kann; dann kann die Dampffahrt auf dem rothen Meere am besten in zwei Stationen geschehen, naͤmlich von Bombay bis Aden, und von Aden bis Cosseir oder Suez. Ich glaube auch, man hat nicht noͤthig bis Suez hinaufzufahren, indem der ganze Zwek der Reise schon zu Cosseir eben so gut erreicht werden kann. Was die Reisenden betrifft, so werden sie fast alle lieber zu Cosseir landen, um die Alterthuͤmer daselbst und auf dem Wege von da bis Alexandria zu besehen. Die Ankunft der Depeschen wird dadurch nur wenig verspaͤtet, wenn man die Zeit in Anschlag bringt, die das Dampfboth braucht, um von der Parallele von Cosseir nach Suez zu fahren, was, wenn Nordwest-Wind herrscht, in weniger als dritthalb Tagen nicht moͤglich ist. Ich schließe eine Abschrift des Log-Buches des Hugh Lindsay bei, indem dasselbe als Tagebuch des ersten Dampfschiffes, das auf dem rothen Meere fuhr, nicht ohne Interesse ist. Ich bin etc.“ (Aus dem United Service Journal im Mechan. Magazine N. 370. d. 11. Sept. 1830. S. 19.) Ueber eine einfache Methode große Schrauben zu verfertigen. Vor ungefaͤhr 40 Jahren wurde ein talentvoller Schmid zu Birmingham, Namens Anton Robinson, von dem beruͤhmten Matthaͤus Brutton zu Soho aufgefordert, eine große Schraubenspindel zu einer Presse aus geschlagenem Eisen zu verfertigen, die ungefaͤhr 7 Fuß Laͤnge und 6 Zoll im Durchmesser halten sollte. Er hatte damals noch keine der neueren Maschinen zu Gebote, deren man sich gegenwaͤrtig bei dem Schraubenschneiden so haͤufig bedient, und war folglich lediglich auf sich selbst beschraͤnkt. Nachdem er die verlangte Schraubenspindel so genau als moͤglich abgedreht hatte, paßte er ein Stuͤk Papier genau um dieselbe, und nachdem er dieses Papier wieder gerade ausgezogen hatte, zeichnete er mit der Tinte eine Menge paralleler und gleichweit von einander entfernter Linien schief und quer von einer Seite zur anderen, und zwar unter dem fuͤr die Zahl der Schraubengange der Schraube, die dreifadig war, geeigneten Winkel. Dieses Papier kittete er auf dem Cylinder, aus welchem die Schraube geschnitten werden sollte, fest, und flach den Lauf dieser Linien mittelst einer kegelfoͤrmigen spizigen Punze und eines Hammers durch das Papier auf die Oberflaͤche des eisernen Cylinders durch, von welchem er nun das Papier wegnahm. Die ausgestochenen oder ausgeschlagenen Punkte verband er nun mittelst einer Feile, die er laͤngs dem Laufe derselben hinzog, und bildete so eine Reihe regelmaͤßiger Schneken- oder Schraubenlinien auf dem Cylinder, welche in der That die Umrisse der Schrauben-Faden waren. Er staͤmmte nun kalt mit Hammer und Meißel das Eisen zwischen allen den Faden aus, bis er tief genug gelangte um eine Fuͤhrung zu erhalten. Nun errichtete er einen starken hoͤlzernen horizontalen Balken auf zwei festen aufrechten, in die Erde eingetriebenen Pfosten, und auf einer der aufrechten Seiten dieses Balkens befestigte er mittelst Schrauben und Niete eine starke walzenfoͤrmige Buͤchse aus geschlagenem Eisen, deren innerer Durchmesser groͤßer war, als jener der Schraube, und zu beiden Seiten flache Fluͤgel zur Aufnahme der Schraube fuͤhrte. Er hing nun die Schraube senkrecht in derselben auf, schloß den unteren Theil derselben rings um die Schraube mit nassem Thone, und goß Blei (mit Zinn gehaͤrtet) rings um die Schraube, bis die eiserne Buͤchse voll ward. Auf diese Weise erhielt er eine Art von weiblicher Schraube die stark genug war um die maͤnnliche Schraube in derselben genau auf und nieder zu fuͤhren, wenn jene mittelst eines Hebels unten gedreht wurde. Nun brachte er an der eisernen Buͤchse die nothwendigen Leitungs-Buͤgel und Bind- und Stell-Schrauben zur Aufnahme der schneidenden Werkzeuge an, mit welchen er den Schraubengaͤngen bald die gehoͤrige Gestalt und vollkommene Regelmaͤßigkeit geben konnte. Auf diese einfache Weise verfertigte der Schmid Robinson eine Schraube, die man zu seiner Zeit fuͤr ein außerordentliches Meisterwerk hielt. Es mag vielleicht oͤfters Gelegenheit geben, diesen Wink bei Verfertigung großer Schrauben in Ermangelung anderer Vorrichtungen zu benuzen. Die weibliche Schraube zu dieser Schraube laͤßt sich auf dieselbe Weise verfertigen, wie das Schraubenloch in den Schraubenstoͤken, von welchen im folgenden Aufsaz die Rede ist, und wodurch diese Schraubenspindel auch zur Muͤnzpresse geeignet wird. (Aus Gill's technological and microscopic Repository. VI. Bd. Nr. 5. S. 261.) Ueber Verfertigung dichter und hohler Schrauben zu Schraubstoͤken, Pressen, Wagenwinden etc. Von Hrn. Gill. Die Schraubstoͤk-Macher bedienen sich, so viel wir wissen, einer ganz eigenen Methode Schrauben zu fertigen, die wir bei anderen Arbeitern nirgendwo wieder gesehen haben; wir sahen sie zuerst bei einem Zweige der Familie. Wright, der seit vielen Jahren zu Birmingham ansaͤssig ist; der urspruͤngliche Siz dieser Familie ist Worcester, wo sie seit undenklichen Zeiten wegen der ausgezeichneten Guͤte ihrer Waaren beruͤhmt war. Die dichten Schrauben werden aus dem besten Klein-Eisen (scrap iron) verfertigt, das folglich theuer ist, indem nur Eisen von der besten Qualitaͤt die Behandlung auszuhalten vermag, die zur Verfertigung der vierekigen Schraubengaͤnge der Schraube nach der unten zu beschreibenden Art erforderlich wird. Nachdem der eiserne Cylinder zur Schraube sorgfaͤltig ausgeschmiedet wurde, wird er zwischen den Baken einer starken Schraubenklammer senkrecht festgehalten, welche in einem hoͤlzernen, in der Erde befestigten Bloke angebracht ist. Der vierekige gehaͤrtete staͤhlerne Blok, welcher das Schraubenloch enthaͤlt, befindet sich in einem vierekigen Loche, welches im Mittelpuncte eines starken eisernen, fuͤnfzehn Fuß langen Hebels vorgerichtet ist, und ist daselbst mittelst Binde-Schrauben gehoͤrig befestigt. Der eiserne Cylinder, welcher die Schraube bilden soll, ist kleiner im Durchmesser als die obersten Theile der Faden der Schraube, so daß diese in Folge der Wirkung der hohlen Schraube im Bloks auf dem Eisen, welche nicht schneidend wirkt, zum Theile eingebissen, zum Theile gefletscht werden. Der Hebel wird von einem Arbeiter oder von mehreren Arbeitern an jedem Ende desselben, nach der Groͤße der Schraube, in Thaͤtigkeit gesezt: diese Arbeiter ruͤken im Verlaufe der Schraubenbildung abwechselnd gradweise vor und zuruͤk; sie troͤpfeln oͤfters Oehl auf die hohle Schraube, so wie sie in ihrer Arbeit fortschreiten, um sich dieselbe in einem gewissen Grade zu erleichtern, indem sie, was wir gern glauben, sehr muͤhesam ist. In Folge der starken Verdichtung des Eisens, welche durch dieses Verfahren bewirkt wird, erhalten diese Schraubstoͤke und andere Schrauben jene Haͤrte und große Dauerhaftigkeit, wegen welcher sie allgemein beruͤhmt sind. Wir wissen nicht, wie die Schraubstoͤkmacher urspruͤnglich die hohlen Schrauben in ihren staͤhlernen Bloͤken verfertigten: es haͤlt aber jezt nicht schwer dieß zu leisten. Wenn einmal die Faden rings um die dichten Schrauben gebildet sind, so bedient man sich zur Bildung der hohlen Schrauben oder Buͤchsen, wie man sie nennt, folgender Methoden. Man schmiedet eine eiserne Stange sorgfaͤltig so aus, daß sie in die Furchen zwischen den Faden paßt und dieselben ausfuͤllt, macht sie aber ehe noch etwas breiter, da sie sich uͤber die obersten Enden derselben erstrekt, wenn sie um die Schraube herumgewunden wird. Man schließt nun diesen Winkel in ein walzenfoͤrmiges Gehaͤus aus geschlagenem Eisen, welches bloß aus einer Eisenplatte besteht, die um den Wikel so geschlagen wird, daß die Kanten desselben aneinander stoßen. Ein flacher Fluͤgel oder Streifen von Eisen wird dann laͤngs dem Gefuͤge und ein anderer auf der entgegengesezten Seite hingelegt, und beide werden an ihrer Stelle mittelst eiserner Reife oder Baͤnder festgehalten, die fest uͤber denselben angetrieben werden. Diese Fluͤgel sollen dazu dienen, daß sie das Drehen der Buͤchse in den Baken der Schraube, oder in den zur Aufnahme derselben in dem Gestelle der Presse angebrachten Loͤchern hindern, fuͤr welche sie bestimmt sind. Wenn nun eine Schraubstok-Buͤchse verfertigt werden soll, so wird an dem einen Ende derselben ein Knopf und ein eiserner Ring angebracht, der groͤßer ist, als die Buͤchse; und wenn Alles so gestellt ist, so wird zu festerer Vereinigung und Verbindung des Ganzen auf folgende Weise geloͤthet. Streifen von altem Messing werden innenwendig in der Buͤchse der Laͤnge nach hingelegt, und einige auch außen, und das Ganze wird sorgfaͤltig in ein Gehaͤus aus plastischem Thon eingeschlossen, der so daruͤber angebracht wird, daß die Theile, welche zusammengeloͤthet werden sollen, von lezterem frei und unbedekt bleiben. An dem offenen Ende der Buͤchse wird gleichfalls ein kleines Loch durch den Thon gebildet, alle uͤbrigen Theile aber bleiben sorgfaͤltig geschlossen. Dieses Thongehaͤus wird dann etwas getroknet, indem man es in die Naͤhe der Esse bringt, und zulezt selbst in das Feuer derselben stellt, das man so lang anblaͤst, bis man den Zink-Rauch aus dem geschmolzenen Messing durch das Loch im Thone entweichen sieht, welches man zu diesem Ende, wie bereits bemerkt wurde, offen laͤßt. Das Stuͤk muß, waͤhrend es im Feuer liegt, gelegentlich umgekehrt werden, damit es sich gleichfoͤrmig erwaͤrmt. Wenn die Zinkdaͤmpfe anfangen sich zu entwikeln, wird die Buͤchse aus dem Feuer genommen, und auf die Erde gelegt, wo man sie einige Zeit uͤber vor- und ruͤkwaͤrts rollt, damit das geschmolzene Messing sich gleichfoͤrmig zwischen jenen Theilen verbreitet, welche durch dasselbe vereinigt werden sollen. Man laͤßt sie nun kalt werden, bricht die Thonrinde weg und entfernt die eisernen Reise. Nun kann die Schraube in die Buͤchse eingepaßt werden, was dadurch geschieht, daß man leztere in einen Schraubstok bringt, und die Schraube darin mittelst eines Hebels vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts treibt, welcher in dem im Kopfe desselben angebrachten Loche eingeschoben wird: zugleich wird Sand und Wasser angewendet, um das Schleifen dadurch zu erleichtern, und den Weg durch die Faden in der Buchst durch zu machen. Der Sand muß spaͤter wieder sorgfaͤltig ausgewaschen werden. Wir wissen nicht, ob Boran bei diesem Loͤthen gebraucht wird; wir glauben, daß er fuͤr jeden Fall gut thun wuͤrde. Die Schlosser bedienen sich eines aͤhnlichen Verfahrens beim Loͤthen ihrer Gehaͤuse: sie wikeln jedoch zuweilen ein Blatt starkes Papier herum, um zu hindern, daß kein Thon eintritt. Auf aͤhnliche Weise kann auch eine Buͤchse oder hohle Schraube zu einer so großen Schraube verfertigt werden, wie wir so eben (S. 291) (oben S. 74.) beschrieben haben. Es scheint uns auch, daß man aus Glokenspeise oder Stuͤkgut eine hohle Schraube um eine Schraubenspindel gießen kann, wenn man leztere mit einem eigenen Gehaͤuse umgibt, und die Schraube vorlaͤufig mit Pfeifenthon bekleidet, damit das geschmolzene Messing nicht mit demselben in Beruͤhrung kommt. (Aus Gill's technological and microscopic Repository Bd. VI. Nr. 5. S. 280.) Die Patent-Haͤhne der HHrn. Stocker, welche wir nach dem Register of Arts im XXXVII. Bd. 5. H. S. 355. unseres Polytechn. Journ. deutlich beschrieben und abgebildet haben, finden sich mit einer noch besseren Figur im Repertory of Patent Inventions, November, 1830. S. 267., wo auch das Patent in Extenso gegeben ist. Ueber eine Maschine zum Enthuͤlsen des Reißes, von Hrn. Giuseppe Maccario, findet sich eine Notiz in der Storia dell accademia di agricoltura, arti e commercio di Verona negli anni 1827–29, letta dal Ab. Zamboni. 8. Verona 1830. p. P. Libanti, wo auch uͤber eine Verzinnung kupferner Gefaͤße mit Zinn und Eisen von Hrn. Vinc. Paparello, und uͤber Gallaͤpfel im Vergleiche mit Eichenrinde als Gerbemittel, ein Aufsaz von Hrn. Jos. Salomoni vorkommt, aus welchem erhellt, daß Gallaͤpfel drei Mal so viel Gerbestoff und Gerbekraft besizen, als Eichenrinde. (Vgl. Bibliot. ital. Septbr. 1830. S. 400. Ueber Fliegen und Flugmaschinen findet sich ein interessanter Aufsaz im Mech. Mag. N. 376. d. 23 Oct. S. 130. von dem beruͤhmten Harrisson, welchen wir jedem Mechaniker zum Studium empfehlen, der nach Ikarus und Degen dieses Problem zu loͤsen versucht. Wenn ein Centner schwerer Kuntur leichter fliegt, als ein Gimpel, der kaum einige Quentchen wiegt, so laͤßt sich nicht einsehen, warum nicht auch ein Thier oder eine Maschine stiegen koͤnnte, deren Gewicht sich zu jenem des Kuntur verhaͤlt, wie das des lezteren zu jenem des Gimpels. Daß es bisher nicht gelang, ist kein Beweis fuͤr die reine Unmoͤglichkeit. Ueber Hrn. Lebeuf's und Thibault's Fayence-Fabrik. Nach einem Berichte des Hrn. Payen in Bullet. d. l. Soc. d'Encouragem., Jun. 1830. S. 225. ist die Fayence-Fabrik der HH. Lebeuf und Thibault mit blauem Druke jezt die beste in Frankreich. Die Glasur widersteht den Rizen der Messer und Gabeln kraͤftiger, nimmt nicht so bald jenen bleifarbenen Regenbogen-Schiller an, welchen die gemeine Fayence gewoͤhnlich erhaͤlt, wenn Speisen laͤngere Zeit auf ihr verweilen, und loͤst ihr Bleioxyd uͤberhaupt nicht so leicht auf. Ueber die neuesten hydraulischen Werke der Italiaͤner liefert die Biblioteca italiana im September-Hefte (ausgeg. den 3ten Nov.) einige sehr interessante Notizen bei Gelegenheit der kurzen Anzeige, die sie von denselben gibt. Diese Werke sind: sulla nuova teoria del moto delle acque, di Gius. Bruschetti. Milano. 1829. p. Giov. Bernardoni. (Es handelt sich hier um die Ansichten Venturoli's in seinen Elementi di meceanica e d'idraulica v. J. 1810, und des erst vor Kurzem gestorbenen Tadini in seinem Werke Del movimento e della misura delle acque correnti, Milano 1816. Am Ende kommen auch Bemerkungen uͤber Hrn. Maurizio Brighenti's Werk sul movimento delle acque a due coordinate vor, woruͤber die Bibliot. ital. im Mai 1829 Nachricht gegeben hat.) – Bidone, expériences sur la forme et sur la direction des reines et des courans d'eau lancées par diverses ouvertures; eine Abhandlung von 136 Seiten, welche auch im 34sten Bande der Atti della r. Accad. d. Scienze di Torino erscheinen wird. Détermination théorique de la Section contractée des veines liquides, von Ebendemselben. – Progetto di un miglioramento nella navigazione del lago di Como. 8. Milano 1830.) p. Giusti. Statuͤen aus Marmor gießen. Der Hr. Marchese Bevilacqua Aldobrandini spricht in seinem in der Bibl. ital. Bd. 52. S. 337 angezeigtem Werke uͤber ein Verfahren, dessen man sich gegenwaͤrtig in Frankreich bedient, um Statuͤen aus Marmor zu gießen. Der fein gepuͤlverte Marmor wird mit einem Beiz-Wachse (cera mordente) angeruͤhrt, und die erhaͤrtete Mischung widersteht allen Einfluͤssen der Witterung etc. Die Vortheile, welche die schoͤnen Kuͤnste hiervon zu erwarten haben, lassen sich nicht berechnen. (Vgl. Bibliot. ital. Sett. 1830. p. 422.) De Cazes Runkelruͤbenzuker-Raffinerie. Der Hr. Herzog De Cazes hat seine Runkelruͤbenzuker-Raffinerie dem oͤffentlichen unentgeldlichen Unterrichte eroͤffnen lassen. (Galignani. N. 4871.) Ueber Anwendung kupferner und bleierner Kessel in der Salzsiederei. Eine Ordonnance verbietet die Anwendung kupferner und bleierner Kessel und ihrer Compositionen in der Salzsiederei. Ein Hr. Vincent macht dagegen im Journal du Commerce, 12. Jul. 1830. (Bullet. d. Scienc. techn. Jul. 1830. S. 243) einige Einwendungen. Er bemerkt, daß Salz, in eisernen Gefaͤßen gekocht, grau wird, waͤhrend es in Kupfer gesotten weiß bleibt, und nur dann schaͤdlich wird, wenn es als Soole lang in kupfernen Gefaͤßen verweilte. Man koͤnnte, meint er, der kupfernen Gefaͤße sich immerfort bei dem Salze und bei allen Arten von Sauren bedienen, wenn man die Davy'sche Armatur an derselben brauchen wollte, die zwar an Schiffen nichts taugt, hier aber zwekmaͤßig ist. „Wenn man, sagt er, auf der aͤußeren Oberflaͤche eines kupfernen Kessels eine kleine Platte aus Zinn oder Zink aufloͤthet, und auf diese Platte einen Kupferdraht, der den Kessel inwendig beruͤhrt, und an der Seite desselben in ein kleines mit Wasser gefuͤlltes Gefaͤß taucht, so hat man hier eine galvanische Saͤule gebaut, deren Leiter der Kupferdraht ist. Diese Saͤule zersezt das Wasser in dem kleinen Gefaͤße: der Sauerstoff des Wassers verbindet sich mit dem Zinne oder Zink, und oxydirt dieses, und das Kupfer bleibt frei von aller Oxydation. Man kann Saͤuren aller Art in kupfernen Kesseln kochen, die auf diese Weise armirt sind.“ Da kupferne Kessel, außer dem, daß sie das Salz weiß erhalten, auch viel laͤnger dauern als eiserne (25 bis 30 Jahre, waͤhrend diese lezteren nur 4–5 Jahre lang brauchbar sind); da altes Kupfer immer noch den halben Werth des neuen hat, so meint Hr. Vincent, die Regierung haͤtte nur befehlen sollen, die kupfernen Kessel zu armiren. – Es scheint uns jedoch, daß die Ordonnancen, welche Kupfer und Blei aus den Salinen verbannen, weit zwekmaͤßiger sind, als diese Armaturen. Sonderbare Eigenschaft der Wassertropfen auf gluͤhendem Metall. Hr. Dulong las am Institute einen Brief des Artillerie-Lieutenants Lechevalier, nach welchem die Temperatur der Wassertropfen, die man in einen gluͤhenden Metalltiegel wirft, wo sie bekanntlich eine bedeutende Zeit uͤber bleiben, ohne zu verduͤnsten, unter dem Siedepuncte ist, obschon die Tropfen selbst gluͤhen. (Journ. d. Pharm. Octbr. 1830. S. 626.) Einfluß des Gerbestoffes auf geistige Gaͤhrung. Man versichert, daß neue eichene Faͤsser, zur geistigen Gaͤhrung verwendet, die Entwikelung einer groͤßeren Menge geistiger Fluͤssigkeit beguͤnstigen, als aͤltere, und daß dieser wohlthaͤtige Einfluß aufhoͤrt, je aͤlter das Faß wird. Man behauptet sogar, daß zugesezter Gerbestoff die Entwikelung geistiger Fluͤssigkeit uͤberhaupt aus Pflanzenstoffen beguͤnstigt. (L'Agricultur Manufacturier. Mai 1830. S. 89. Bullet. d. scient. techn. Juillet. S. 230. Fuͤr Technologen, die einst die Geschichte der nuͤzlichen Kuͤnste und Gewerbe bis zu ihrer Urquelle verfolgen werden, wollen wir hier bemerken, daß Hr. Hofrath v. Hammer in einem Schreiben uͤber die orientalischen Manuscripte an den Bibliotheken zu Modena und Parma, in der Biblioteca italiana. Agosto 1830, pubblic. 27. Settembre. S. 187, nicht weniger als 20 persische, arabische und tuͤrkische Woͤrterbuͤcher anfuͤhrte welche diese Barbaren mit dem hoͤchsten Fleiße zusammentrugen, und welche durchgeblaͤttert werden muͤssen, wenn man die Metallurgie, Faͤrberei, Gerberei etc. der Orientalen gruͤndlich kennen lernen will. Vergleichung des franzoͤsischen und oͤsterreichischen Maßes. Der Minister des Innern hat der Akademie zu Paris auf Ansuchen der oͤsterreichischen Regierung gebeten, das Verhaͤltniß zu bestimmen, welches zwischen dem Meter und der Wiener Klafter Statt hat, und hat zu diesem Ende das durch den k. k. oͤsterr. Gesandten, Hrn. Grafen von Appony, mitgetheilte Maß dem Institute uͤbergeben. Hrn. Prony und Legendre wurde diese Arbeit uͤbertragen, welche indessen, nach Hrn. Arago's Bemerkung, wenigstens sechs Monate Zeit erfordern wird. Hr. Arago schlug daher vor, dem k. k. Hrn. Gesandten ein genaues Muster eines Meter zu uͤbergeben, damit die Gelehrten zu Wien dasselbe selbst mit ihrer Klafter vergleichen koͤnnen. (Journ. d. Pharm. Octbr. 1830. S. 625.) Sinken des Preises des Indigo und der Baumwolle in Ostindien. Nach Briefen aus Calcutta im Globe (Galignani Messeng. N. 4866.) ist der Preis des Indigo in Ostindien im vorigen Markte so sehr gefallen, daß man denselben um den reinen Gestehungspreis erhalten kann. Man sieht noch uͤberdieß einer reichlichen Ernte entgegen. Bis Ende Aprils wurden 123,042 Maunds Indigo ausgefuͤhrt, wovon 99,524 nach England, die uͤbrigen nach anderen Laͤndern Europens gingen. Auch Baumwolle ist aͤußerst wohlfeil. (Galignani. N. 4869.) Die ostindische Compagnie verwendet jaͤhrlich an Preisen zur Aufmunterung des Garten- und Akerbaues, durch die eigens hierzu errichtete Gesellschaft, nicht weniger als 20,000 Sicca Rupin. (Galignani. N. 4870.) Verheerungen zu Manchester durch Regenguͤsse. Mitte Novembers hatte zu Manchester eine Ueberschwemmung in Folge anhaltender Regen und Stuͤrme Statt, dergleichen man sich seit 50 Jahren nicht erinnert. Der Fluß Irwell stieg 40 Fuß uͤber seinen gewoͤhnlichen Wasserstand und viele tausend Morgen Landes umher, vorzuͤglich Bleichen, sind verwuͤstet. Am meisten litten die großen Fabriken der HHrn. Ramsbottom, und die gegen Warrington hin gelegenen Fabriken. Der Schaden betraͤgt Millionen. (Sun. Galignani. N. 4895.) Vergleichung der Cultur des Bodens in Europa. Auf demselben Flaͤchenraume auf welchem in Island Ein Mensch lebt, leben in Norwegen 3 Menschen, in Schweden 14, in der Tuͤrkei 26, in Polen 52, in Spanien 63, in Irland 92, in der Schweiz 114, in Deutschland 127, in England 152, in Frankreich 153, in Italien 172, in Neapel 192, in Holland 224, auf Malta 1103. (Sun. Galign. N. 4875.) Zufaͤllige Groͤße einiger weißen Ruͤben in England. Hr. T. W. Coke, Esqu., Mitgl. d. Parliamentes und beruͤhmter Landwirth, erhielt von Hrn. J. Garwood zu West Lexham sieben Repphuͤhner in einer ausgehoͤhlten weißen Ruͤbe, und Hr. Gg. Milward, Esqu., Tavistok-square, London, erhielt zwei ausgewachsene Hasen in einer weißen Ruͤbe. Die erste dieser Ruͤben hatte 33, die zweite 34 Zoll im Umfange. (Chronicle. Galignani. N. 4869.) Dießjaͤhrige Ernte in N. Amerika. Die Ernte fiel dieses Jahr in N. Amerika so ergiebig aus, daß man seit Menschen-Gedenken sich keiner so segensvollen Ernte in diesem Welttheile erinnert. Ueberall wurden oͤffentliche Dankfeste gefeiert. (Herald. Galignani, N. 4861.) (Die Ernten werden in N. A. mit dem Klima durch hoͤhere Cultur des Bodens jaͤhrlich besser. N. America wird in 100 Jahren die Kornpreise in den Kuͤsten-Laͤndern Europa's reguliren. Wie viel Cigarren in Nord-Amerika allein verbraucht werden. Nach einer maͤßigen Berechnung, die in einer zu Philadelphia erscheinenden Zeitschrift ausfuͤhrlich entwikelt ist, werden in den Vereinigten Staaten N. Amerika's jaͤhrlich fuͤr 50 Millionen Dollars (Dollar = 2 fl. 42 kr.)[Berichtigung] verraucht. Examiner Galign. N. 4873. (Wir koͤnnen nicht umhin hier einen Sprachfehler zu ruͤgen, den man in der deutschen Sprache allgemein hoͤrt und sieht, selbst von gebildeten Leuten und besseren Schriftstellern. Man macht naͤmlich in der deutschen Sprache fast allgemein Cigarre weiblich, und spricht und schreibt es mit einem r, da es doch urspruͤnglich maͤnnlich und aͤußerst scharflautend ist: naͤmlich Cigarro. Auch der Franzose behielt das maͤnnliche Geschlecht dieses spanisch-amerikanischen Wortes, ließ aber ein r weg, und spricht matt le Cigare.) Preise zweier englischen Renner. Man sagt, der Marquis von Cleveland habe den Priom um 4000, und den Birmingham um 3000 Pfd. gekauft (36,000 fl.); lezterer ist 16 Faͤuste 1 Zoll hoch, hat lange Schenkel und kurze Beine, und kein Pfund Fleisch mehr, als ein echter Renner haben darf. In fuͤnfzehn Wettlaͤufen gewann er zwoͤlf Mal. (Chronicle. Galignani. N. 4860.) Pferdeschinderei in England. Man wettete mit zwei alten Maͤhren 66 engl. Meilen, ohne Bestimmung der Zeit, zu reiten: die Maͤhre die zuerst im Trotte auf halbem Wege ankommt, soll 50 Pfd. Sterl., und eben so viel diejenige erhalten, die zuerst am Ziele anlangt. Das Pferd des einen Wetters kam in 2 Stunden 5 Minuten am halben Ziele an, also am Ende der 33sten Meile. Es kam auch zuerst an das Endziel, fiel aber, nachdem man es noch 3 Meilen weiter trieb, beim Eintritte in den Stall um und starb. Die andere Maͤhre fiel schon auf dem halben Wege, und verschied. Die ganze Nachbarschaft von Exeter ist gegen diese Schinderei aufgebracht, und wird die Wettenden belangen. (Bath Chronicle. Galignani. N. 4869. Schafmarkt zu Ballinasloe. Der Schafmarkt zu Ballinasloe uͤberstieg dieß Jahr alle Erwartung: es wurden 43,442 Stuͤke verkauft. Jak. Balfe von Runnymede verkaufte 1900 Stuͤke zwischen 27 und 30 Shill. à 36 kr.). Widder im Durchschnitte 1 Pfd. 17 Sh. 6 P. das Stuͤk (22 fl. 30 kr.) das Stuͤk. (Galway Paper. Galign. N. 4862.) Stille Freuden russischer Landwirthe. Nach officiellen Berichten wurden in Rußland in einer der cultivirtesten Provinzen dieses Riesenreiches, in Liefland, und zwar in Liefland allein, im J. 1823 von Woͤlfen aufgefressen: Pferde   1,841     Ziegen 2,545 Huͤhner   1,243     Kitze    183 Hornvieh   1,807     Schweine 4,199 Kaͤlber      735     Spanferkel    312 Schafe 15,182     Hunde    703 Laͤmmer      726     Gaͤnse    673 (Brewster Edinb. Journ. of Science. N. VI. 1830. S. 366.) Literatur. Deutsche. Elemente der technischen Chemie, zum Gebrauch beim Unterricht im koͤnigl. Gewerbsinstitut (zu Berlin) und den Provincial-Gewerbsschulen, vonDr. Ernst Ludwig Schubarth, außerordentlichem Professor in der phil. Fakultaͤt der koͤnigl. Friedrich-Wilhelms-Universitaͤt zu Berlin, Lehrer der Physik und Chemie am koͤnigl. Gewerbsinstitut etc. Ersten Bandes erste Abtheilung, mit 9 Kupfertafeln. Berlin, in Commission bei August Ruͤcker, 1831. (Ladenpreis 4 Rthlr.) Dieses Werk, welches in drei Abtheilwagen von etwa 100 Bogen nebst 16 Kupferplatten erscheinen soll, hat der Verfasser auf hoͤhere Veranlassung zunaͤchst fuͤr Lehranstalten bearbeitet, aber so, daß es nicht wie ein Lehrbuch in gedraͤngter Kuͤrze bloß einen Leitfaden des Vortrags abgibt und eines ausfuͤhrlichen Cemmentars des Lehrers bedarf, sondern als Hand- und Lesebuch einen vollstaͤndigen Vortrag uͤber technische Chemie enthaͤlt. Der Verfasser hat hierbei die sehr zwekmaͤßige Anordnung getroffen, das dem Anfaͤnger Noͤthigste und Unentbehrlichste von demjenigen zu sondern, was dem mit den Elementen der Chemie vertrauten Schuͤler mit Auswahl mitzutheilen ist, und ersteres mit groͤßerer, lezteres, mit kleinerer Schrift sezen lassen. Sein Vortrag ist streng wissenschaftlich; wir finden, daß er unter der Masse von Materialien, welche ihm zu Gebote standen, eine sehr zwekmaͤßige Auswahl getroffen, sich immer streng innerhalb der gesezten Graͤnzen gehalten und das Ganze mit sehr großem Fleiße bearbeitet hat. Die sehr schaͤzbaren literarischen Nachweisungen sezen den Leser in Stand, sich uͤber jeden der vom Verfasser behandelten Gegenstaͤnde weitere Aufklaͤrung zu verschaffen. Es ist zu wuͤnschen, daß nach Beendigung des Werkes durch Supplementbaͤnde von Zeit zu Zeit die noͤthig gewordenen Zusaͤze und Abaͤnderungen nachgetragen werden. –––––––– Fabrikation des Zukers aus Runkelruͤben. Betrachtungen uͤber die Wirkungsart der dießfaͤllig angewendeten Klaͤrmittel, und Beantwortung der Frage: ob Krystallisirgefaͤße oder Zukerhutformen in der Anwendung den Vorzug verdienen? von J. S. Clemandot, Fabrikanten inlaͤndischen Zukers zu Beaumetz bei Arras etc. Aus dem Franzoͤsischen frei uͤbersezt und mit Anmerkungen versehen von J. Seitz. Begleitet mit einer Vorrede von P. T. Meißner, Professor der Chemie am k. k. polytechnischen Institute in Wien. Wien, 1831. Im Verlage bei Carl Gerold. 8. (58 S.)