Titel: Ueber Klärung des Getreideessigs von Hrn. Dubrunfaut.
Fundstelle: Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LII., S. 147
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LII. Ueber Klaͤrung des Getreideessigs von Hrn. Dubrunfaut. Aus Dubrunfaut's Agriculteur-Manufacturier. Juli. 1830. S. 213. Dubrunfaut, uͤber Klaͤrung des Getreideessigs. Ein Fabrikant von Getreideessig zu Lille goß einst ungeklaͤrten Getreideessig in eine Karaffe, welche noch Weinessig enthielt. Nach einigen Tagen sah er zu seinem Erstaunen, daß sein Essig sich geklaͤrt und abgesezt hatte. Er berathschlagte mich uͤber die Ursache dieser Erscheinung, welche sich ganz natuͤrlich erklaͤrt. Der Gerbestoff bildet mit dem aufgeloͤsten Kleber eine unaufloͤsliche Verbindung, aͤhnlich dem durch Weine oder Biere geronnenen Fischleim, dem durch Weine coagulirten Eiweiß u.s.w. Wenn sich diese Verbindung in einer truͤben Masse bildet, so klaͤrt sie dieselbe, indem sie alle suspendirten unaufloͤslichen Substanzen mit sich reißt. Bei obiger Erscheinung enthielt der Weinessig Gerbestoff und der Bieressig Kleber in Folge des zu seiner Bereitung angewandten Getreides; die Klaͤrung fand daher in Folge der Vereinigung des Gerbestoffs mit dem Kleber Statt. Die Klaͤrung des Essigs durch Buchenholzspaͤne scheint sich auf diese Theorie zu gruͤnden und sezt voraus, daß das Buchenholz Gerbestoff enthaͤlt. Koͤnnte man die oben angegebenen Thatsachen nicht dazu benuzen, um adstringirende Extracte, z.B. von Eichenrinde, zur Klaͤrung des Getreideessigs, Bieressigs u.s.w. zu verfertigen?