Titel: Verbesserungen an den Achsen und Zapfenlagern in der Mitte solcher Räder, welche auf Kanteneisenbahnen (edge-rail-ways) laufen, auf die sich Hr. R. Stephenson, Mechaniker zu Newcastle upon Tyne, am 11. März 1831 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XCIII., S. 343
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XCIII. Verbesserungen an den Achsen und Zapfenlagern in der Mitte solcher Raͤder, welche auf Kanteneisenbahnen (edge-rail-ways) laufen, auf die sich Hr. R. Stephenson, Mechaniker zu Newcastle upon Tyne, am 11. Maͤrz 1831 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Register of Arts. Septbr. 1831, S. 165. Stephenson's Verbesserungen an den Achsen und Zapfenlagern der Raͤder Die Raͤder zu Dampfwagen (locomotive cariages) muͤssen, damit sie sich umdrehen, und damit folglich die Wagen sich vorwaͤrts bewegen koͤnnen, nothwendig an den Enden der Achsen befestigt werden. Wird nun die Befestigung auf die gewoͤhnliche Weise ausgefuͤhrt, so wird das Gewicht der Wagen und ihres Inhaltes von concaven Zapfenlagern getragen, die auf den oberen Flaͤchen der cylindrischen Enden der Achsen ruhen. Daraus entsteht nun eine große Schwierigkeit, um die sich auf einander reibenden Theile bestaͤndig schluͤpfrig zu erhalten, indem das Oehl, welches den Theilen zufließt, die mit einander in Beruͤhrung stehen, den Gesezen der Schwere nach, die Neigung hat, bei dem mehr offenen Raume an der unteren Seite der Achsen zu entweichen, so daß auf diese Weise nicht bloß ein bedeutender Verlust an Oehl, sondern auch ein unvollkommenes Einoͤhlen der Theile entsteht. Um diesem Nachtheile abzuhelfen, schlaͤgt Hr. Stephenson vor, fuͤr jedes Paar Raͤder eine doppelte Achse anzuwenden welche aus einem hohlen Gehaͤuse, an dessen Enden die Raͤder festgemacht werden, und aus einer festen Achse besteht, die durch das hohle Gehaͤuse geht, und an ihren Enden das Gewicht des Wagens traͤgt, und zwar mittelst hohler Zapfenlager, die an Federn von gewoͤhnlicher Einrichtung befestigt sind, welche die Zapfenlager mit den Seitenriegeln des Wagens, die sich nothwendig an der aͤußeren Seite desselben befinden, in Verbindung sezen. Da nun auf diese Weise die Stuͤzen oder Raͤder an den concaven Theilen der Zapfenlager befestigt sind, und da das getragene Gewicht oder der Wagen mit dem convexen oder soliden Theile derselben in Verbindung stehen, so wird sich das Oehl vermoͤge seiner Schwere an den, sich an einander reibenden, Theilen ansammeln, und dadurch dieselben nicht nur vollkommen schluͤpfrig erhalten, sondern sie auch mit Ersparniß mit der gehoͤrigen Menge Oehl versehen. Die soliden oder massiven Achsen sind an ihren Enden am diksten, damit die Theile, welche durch jene Theile der hohlen Achsen gehen, die in den Naben der Raͤder befestigt sind, und zugleich auch die Oeffnungen der entsprechenden Theile der hohlen Achsen verkleinert werden; diese beiden Theile sind vollkommen cylindrisch gedreht, damit sie mit Leichtigkeit zusammen gepaßt werden koͤnnen, und bloß da mit einander in Beruͤhrung kommen, wo die Zapfenlager angebracht werden sollen.