Titel: Verbesserte Methode um Abdrüke von gestochenen Kupferplatten in verschiedenen Farben zu erhalten, und dieselben auf Töpferwaaren, Porzellan, Glas und anderen ähnlichen Substanzen anzubringen, auf welche Methode sich Johann Potts, Richard Oliver und Wilh. Wainwright Potts, Kupferstecher, Calicodruker und Handelsleute zu New-Mills, am 17. Septbr. 1831 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LX., S. 214
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LX. Verbesserte Methode um Abdruͤke von gestochenen Kupferplatten in verschiedenen Farben zu erhalten, und dieselben auf Toͤpferwaaren, Porzellan, Glas und anderen aͤhnlichen Substanzen anzubringen, auf welche Methode sich Johann Potts, Richard Oliver und Wilh. Wainwright Potts, Kupferstecher, Calicodruker und Handelsleute zu New-Mills, am 17. Septbr. 1831 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts and Repertory of Patent-Inventions, Julius 1832, S. 126. Mit Abbildungen auf Tab. III. Ueber das Abdruken gestochener Kupferplatten. Fig. 49 ist ein Fronteaufriß und Fig. 50 eine Seitenansicht einer Drukmaschine von jener Art und Einrichtung, wie sie von den Calicodrukern allgemein angewendet wird, an der jedoch die Vorrichtungen und Zusaͤze angebracht sind, deren sich die Patent-Traͤger zur Erreichung ihres Zwekes bedienen. aa ist das Gestell der Presse; b und d in Fig. 50 sind Hebel, von denen sich der Hebel b an dem Stuͤzpunkte c, und der Hebel d an dem Stuͤtzpunkte e bewegt. Dieser Stuͤzpunkt e wird von seinem Kopfstuͤke, welches an dem eisernen Gestelle aa festgemacht ist, getragen. Das Ende des kurzen Armes des Hebels b und des langen Armes des Hebels d sind durch Gelenke mit den Enden der Verbindungsstange f verbunden. An der anderen Seite des Gestelles befinden sich aͤhnliche zusammengesezte Hebel mit ihren Verbindungsstangen. gg sind die Koͤpfe der beiden Hebel d, welche den hohlen Cylinder hh fuͤhren, der an einer schmiedeisernen Welle, die durch dessen Mitte geht, befestigt ist. Die Enden dieser Welle drehen sich in gg in Zapfenlagern, die sich in Fugen in den Koͤpfen der Hebel schieben, und welche mittelst der Stellschrauben ii nach Belieben gehoben und herabgelassen werden koͤnnen. jj ist ein endloses Tuch, deßgleichen von den Calicodrukern gewoͤhnlich benuzt wird: es geht unter der Walze h durch, und uͤber die Leitungs- oder Fuͤhrungswalzen kkk, durch die es auf die gewoͤhnliche Weise gespannt, und in seiner Bewegung gefuͤhrt wird. l ist eine gestochene, messingene Walze, deren Groͤße sich nach dem Muster, welches sich auf derselben befindet, richten muß. m ist eine schmiedeiserne Doke, die durch die Walze l geht und genau in dieselbe paßt: sie ist hohl, damit sie durch Dampf oder auf eine andere Weise von Innen erhizt werden kann. Die Enden der Doke bewegen sich in Fugen, die in dem Gestelle aa angebracht sind, und an einem dieser Enden ist das Zahnrad n aufgezogen, auf welches man die Triebkraft der Maschine wirken laͤßt. Dieß kann durch ein Getriebe oder ein Zahnrad geschehen, welches sich an einer Welle befindet, die von Armen, welche aus der vorderen Seite des Gestelles hervorragen, und von denen man in Fig. 50 einen sieht, gefuͤhrt wird. Diese Welle selbst kann auf die gewoͤhnliche Weise durch ein endloses Band oder durch einen Laufriemen getrieben werden. o ist ein Trog, der die Faͤrbefluͤssigkeit, welche benuzt werden soll, enthaͤlt, und der einen doppelten Boden hat, damit er durch Dampf oder auf eine andere Weise geheizt werden kann. Dieser Farbentrog ist auf dem Brette oder der Bank p befestigt, welches auf den zwei Fuͤhrungsstuͤken qq ruht. Diese Fuͤhrungsstuͤke bewegen sich an dem einen Ende in Zapfen, welche an den inneren Seiten des Gestelles aa befestigt sind, und welche an dem anderen Ende durch Stellschrauben hoͤher und niedriger gestellt werden koͤnnen. r ist eine hoͤlzerne Walze, die sogenannte Speisewalze; die Enden der Achse dieser Walze drehensich in Fugen, die sich in den Enden des Farbentroges o befinden, so daß sich die Walze in dem Farbentroge umdrehen, und einen Theil der Faͤrbefluͤssigkeit aufnehmen kann, die sie dann an die Walze l, unter der sie sich befindet und gegen welche sie sich dreht, abgibt. An den Maschinen, deren sich die Calicodruker gewoͤhnlich bedienen, ist die Speisewalze gewoͤhnlich mit Flanell uͤberzogen; die Patent-Traͤger ziehen aber eine Walze ohne Flanell vor. Die Groͤße der Speisewalze richtet sich nach jener der Drukwalze, an die die Farbe abgegeben werden soll. s ist ein messingenes Zahnrad, welches an dem einen Ende der Welle der Speisewalze l aufgezogen ist, und welches in ein aͤhnliches, an dem correspondirenden Ende der Doke m angebrachtes Rad eingreift. t ist eine, von einem Kessel durch eine Klappe herleitende Dampfroͤhre, durch die der Dampf in das Innere der Doke geleitet wird. Diese Roͤhre hat auch einen Arm, der in die doppelten Boͤden des Farbentroges o fuͤhrt. Der verdichtete und uͤberschuͤssige Dampf geht von dem entgegengesezten Ende der Doke m und dem Farbentroge o in die Roͤhre v, durch die er austritt oder abgeleitet wird. Die Roͤhren t und v sind mit den noͤthigen Sperrhaͤhnen und Klappen versehen. Um das Entweichen des Dampfes, bevor derselbe in die Doke gelangt, zu verhindern, ist das Ende der Verbindungsstuͤke oder Klappen, die in die Doke passen, auf 2 Zoll weit kegelfoͤrmig abgedreht. Eben so ist die innere Seite des Endes der Doke so ausgedreht, daß sie dem abgedrehten Ende der Klappe entspricht. In die Enden der Verbindungsstuͤke ist ferner auch eine Fuge gedreht, damit sie eine Liederung gestatten, wenn eine solche noͤthig seyn sollte. Die Verbindungsstuͤke und die Doke werden durch die gekruͤmmten Arme ww mit einander in Verbindung erhalten. Von diesen Armen ist naͤmlich das eine Ende an dem Gestelle befestigt, waͤhrend das andere in eine Mutter endet, die zur Aufnahme einer Stellschraube dient. Die Spize oder das Ende dieser Schraube druͤkt auf die Verbindungsstuͤke oder Klappen, so daß diese lezteren fest an ihren Stellen gehalten werden, wenn die Schrauben angezogen sind. x Fig. 50 ist der sogenannte Doctor, durch welchen die uͤberschuͤssige Farbe von der Drukwalze entfernt wird; er besteht aus einer Metallplatte von der Laͤnge der angewendeten gestochenen Walze, und ist an seinem oberen Rande etwas scharf zugeschliffen. Diese Platte wird zwischen zwei parallele Metallplatten gelegt, so daß der zugeschliffene Rand beilaͤufig um einen Zoll uͤber dieselben vorsteht; alle drei Platten sind durch Schrauben fest mit einander verbunden. Von jedem Ende dieses Doctors laͤuft nach Abwaͤrts ein Hebel aus, der in der Zeichnung durch punktirte Linien dargestellt ist, und an den unteren Enden dieser Hebel ist eine Schnur befestigt, welche uͤber die an einem Zapfen des Hebels d befindliche Rolle y laͤuft, und das Gewicht z tragt. Der Doctor wird von zwei Zapfen getragen, die sich frei in zwei, an der inneren Seite des Gestelles aa befindlichen Kreisen bewegen. Diese Kreise selbst lassen sich entweder horizontal oder vertical hin und her bewegen, damit die Stellung des Doctors dem Durchmesser der angewendeten, gestochenen Walze angepaßt werden kann. Hieraus erhellt, daß die Hebel mittelst der Gewichte z und der Schnuͤre gehoben, und der Rand des Doctors dafuͤr herabgedruͤkt werden, so daß derselbe hart auf die Flaͤche der gravirten Walze zu liegen kommt, und alle die uͤberschuͤssige Farbe abstreift, die etwa durch die Speisewalze auf dieselbe gelangt seyn moͤchte. Fig. 51 ist ein Fronteaufriß, und Fig. 52 ein Endeaufriß eines Apparates, mit welchem das Papier, auf welches der Druk angebracht werden soll, geleimt wird. aa ist der Leim- oder Papptrog (sizing trough), an welchem ein Theil der vorderen Seite weggeschnitten ist. An den oberen Flaͤchen der Enden des Troges sind die eisernen Kopfstuͤke bb festgemacht. Der Trog ist durch Bolzen oder auf eine andere geeignete Weise an einer gewoͤhnlichen Drehebank oder an einem anderen zwekdienlichen Traͤger befestigt. c ist eine hoͤlzerne, mit Flanell oder Leinenzeug uͤberzogene, und an der Welle d befestigte Welle d, welche sich in den Seiten des Troges dreht, und die durch irgend eine Triebkraft in Bewegung gesezt wird. e ist eine aͤhnliche Walze, welche auf der ersteren ruht und von derselben getrieben wird. Sowohl c als e drehen sich um eine Achse oder Welle, deren Enden sich unter Messingstuͤken in Fenstern bewegen, welche in die Kopfstuͤke der Maschine geschnitten sind; beide koͤnnen durch die Stellschrauben ff hoͤher oder niedriger gestellt werden, damit die Walze e mehr oder weniger auf die Walze c druͤken kann. g ist eine messingene Walze, die auf der Walze e ruht, und von derselben in Bewegung gesezt wird: auf diese Walze gelangt das Papier, wenn es geleimt oder grundirt worden. Die Enden der Welle dieser lezteren Walze drehen sich zwischen den beiden, schiefen Fuͤhrstangen hh, die an den Kopfstuͤken b befestigt sind. Die Patent-Traͤger beschreiben hierauf die Art und Weise, auf welche ihre verbesserte Methode vollbracht wird, und sagen, daß sie Papier von derselben Art anwenden, wie es die Toͤpfer- und Glaswaaren-Fabrikanten gewoͤhnlich als Mittel benuzen, um farbige Muster auf die Artikel aufzutragen, auf welche dieselben kommen sellen. Sie erhalten dieses Papier aus der Fabrik in Blaͤttern von unbestimmter Laͤnge, damit eine große Quantitaͤt desselben durch eine einzige, ununterbrochene Operation bedrukt werden kann. Zu bemerken ist, daß die Patent-Traͤger unter den allgemeinen Namen Toͤpfer- und Glaswaaren alle Artikel aus Toͤpferthon, Porzellan, Glas und anderen aͤhnlichen Substanzen begreifen. Das Leimen oder Grundiren des Papieres geschieht auf folgende Weise: Wenn der Trog mit so viel Leim oder Pappe (die von jener, die gewoͤhnlich zu diesem Behufe angewendet wird, nicht verschieden ist) gefuͤllt ist, daß die untere Walze mit einer gehoͤrigen Menge derselben versehen wird, so wird diese Walze in Bewegung gesezt. Sie nimmt hiebei Pappe aus dem Troge auf, und theilt einen Theil derselben der naͤchst oberen Walze mit, die durch die erste Walze in Bewegung gesezt wird, so daß auf diese Weise das Tuch, womit die beiden Walzen uͤberzogen sind, mit Pappe gesaͤttigt wird. Das Ende des Papieres wird dann bei dem offenen Theile an der vorderen Seite des Troges zwischen die beiden Walzen gebracht, und zwar vollkommen gerade und eben, damit es keine Falten und Runzeln bekomme. Das Ende des Papieres gelangt, wenn es zwischen den beiden Walzen durchgegangen, hinter der zweiten Walze e hinauf, kommt dann zwischen dieser Walze und der messingenen Walze g zum Vorscheine, gelangt auf die vordere Seite dieser lezteren, und wird sich so lange schichtenweise um dieselbe herum wikeln, bis die Maschine angehalten wird oder das Papier zu Ende ist. Da der Durchmesser der Walze g durch die Papierlagen, die sich auf dieselbe aufwinden, zunimmt, so steigt deren Welle zwischen den Spindeln oder Fuͤhrstangen so in, die Hoͤhe, daß ihre Stellung dem verschiedenen Durchmesser angepaßt ist. Wenn die erforderliche Menge Papier auf diese Weise geleimt oder grundirt worden, so wird die Aufnahmswalze g von der Walze e abgenommen, und unter die Walze der Drukmaschine gebracht, und zwar in jener Stellung, die in Fig. 50 durch einen punktirtenpnnktirten Kreis angedeutet ist, und in der sie durch Spizen erhalten wird, die aus den inneren Seiten des Gestelles aa hervorragen. Eine dieser Spizen wird naͤmlich durch eine Stellschraube gegen die Welle der Rolle g, die zu diesem Behufe concav ausgedreht ist, gedruͤkt. Waͤhrend nun die Drukmaschine zur Arbeit hergerichtet worden, wenn eine hinlaͤngliche Menge Farbe (die auf dieselbe Weise, wie die Farben, deren sich die Toͤpfer- und Glaswaaren-Fabrikanten gewoͤhnlich bedienen, zubereitet worden) in den Farbentrog a gebracht ist, und wenn die gestochene oder Drukwalze von gehoͤriger Groͤße mit ihrer Doke und einer Speisewalze von gehoͤriger Groͤße auf die angegebene und abgebildete Weise in die entsprechenden Zapfenlager gebracht worden, so wird die Drukwalze und der Farbentrog dadurch erhizt, daß man Dampf in die Doke und in den doppelten Boden des Farbentroges eintreten laͤßt. Der Dampf wird durch Dampfroͤhren geliefert, und sein Zufluß wird je nach dem Hizgrade, der noͤthig ist um der Farbe den erforderlichen Grad von Fluͤssigkeit zu geben, durch Sperrhahne regulirt. Wenn die Walze hierauf durch die Schrauben ii etwas gehoben worden, so wird das Papier von der Papierwalze zwischen die Walze und die Drukwalze gebracht, und wie aus Fig. 49 ersichtlich, gerade und eben an dem Tuche festgemacht. Hierauf laͤßt man die Walze herab, so daß sie mit ihrem eigenen Gewichte auf die gravirte Drukwalze druͤken kann. Dieser Druk allein ist meistens hinreichend; er kann aber, wenn es noͤthig seyn sollte, auch dadurch verstaͤrkt werden, daß man, wie man in Fig. 49 und 50 sieht, Gewichte auf ein an den langen Armen der Hebel b befindliches Brett bringt. Laͤßt man nun, wenn alle diese Vorkehrungen getroffen, die Triebkraft durch das Rad u oder durch eine andere zwekmaͤßige Vorrichtung auf die Maschine wirken, so bewegt sich die Doke mit der an ihr befindlichen, gravirten Walze in der durch einen Pfeil angedeuteten Richtung, waͤhrend sie der Speisewalze durch die Zahnraͤder s eine entgegengesezte Bewegung mittheilt. In Folge dieser Bewegung nimmt die Speisewalze die Faͤrbefluͤssigkeit auf, und theilt sie der gravirten Drukwalze mit. Die uͤberschuͤssige Menge Farbe wird durch den Doctor entfernt, bevor die Drukwalze noch mit dem Papiere in Beruͤhrung kommt; erst wenn dieß geschehen, erhaͤlt das Papier den Druk, indem es die in das gestochene Muster der Walze l eingedrungene Farbe aufnimmt. In dem Maße als das Papier bedrukt wird, wird dasselbe durch das Tuch fortgefuͤhrt, bis es uͤber die Fuͤhrungswalzen k und i gegangen, wo dann das Ende des Papieres von dem Tuche losgemacht wird, so daß es herabfallen und in Stuͤke von der erforderlichen Groͤße geschnitten werden kann. Sollen nun die auf diese Weise erhaltenen gedrukten Muster oder Zeichnungen auf Toͤpfer- oder Glaswaaren angebracht werden, so schneidet man aus dem Papiere ein Stuͤk von solcher Groͤße und Form aus, als es der Oberflaͤche, auf die es uͤbertragen werden soll, angemessen ist, und bringt es an dieser auf dieselbe Weise an, die gegenwaͤrtig allgemein gebraͤuchlich ist. Ist das Muster oder die Zeichnung von der Art, daß sie nicht wohl auf eine Walze gestochen oder mit einer Cylindermaschine gedrukt werden kann, so lassen die Patent-Traͤger das Muster oder die Zeichnung auf eine flache Platte stechen, von der sie dieselbe mit Huͤlfe der sogenannten flachen Presse (flat press), deren sich die Calicodruker gleichfalls allgemein bedienen, auf Papier abdruken lassen. Da diese Maschine allgemein bekannt und benuzt ist, so braucht dieselbe hier nur so weit beschrieben zu werden, als es noͤthig ist, um den Apparat, durch welchen die Platte erßizt wird, deutlich zu machen. Diese Erhizung geschieht naͤmlich dadurch, daß die Patent-Traͤger statt des Brettes, auf welches die Kupferplatte bei der Calicodrukerei gewoͤhnlich gelegt wird, einen eisernen Dampfbehaͤlter von solcher Groͤße anwenden, als der Groͤße der gestochenen Platte angemessen ist. In diesen Behaͤlter gelangt der Dampf durch eine Dampfroͤhre, waͤhrend der verdichtete Dampf durch eine Abflußroͤhre entweicht. Diese Roͤhren sind jenen, die bei der Cylindermaschine beschrieben wurden, aͤhnlich; nur muͤssen dieselben Hebel- oder Kniebewegungen haben, damit sie den Hin- und Herbewegungen des Dampfbehaͤlters zu folgen im Stande sind. Die Farbe, die man bei dieser flachen Presse anwendet, kann in denselben Farbentrog mit doppeltem Boden, der bei der Cylindermaschine beschrieben wurde, oder auf irgend eine andere geeignete Weise erhizt werden. Der Vortheil der neuen Methode vor jener, deren sich die Toͤpfer- und Glaswaaren-Fabrikanten bisher bedienten, erhellt am Besten, wenn man beide Methoden mit einander vergleicht. Nach der gegenwaͤrtigen Methode werden alle Muster und Zeichnungen, von welcher Art sie auch immer seyn moͤgen, auf eine flache Kupferplatte gestochen, und diese wird, wenn sie angewendet werden soll, auf eine flache Marmorplatte gelegt, unter welcher sich ein Ofen befindet. Ist die Platte auf diese Weise erwaͤrmt, so wird die Farbe auf derselben eingerieben, bis das gestochene Muster oder die Zeichnung mit Farbe gefuͤllt ist. Der groͤßere Theil der uͤberschuͤssigen Farbe wird dann durch ein Farbenmesser, welches mit der Hand gefuͤhrt wird, abgekrazt, und der Rest durch Abreiben der Platte mit einem mit Leder uͤberzogenen Wischer entfernt. Hierauf wird ein Blatt Papier von der Groͤße der Platte auf dieselbe gelegt, und das Ganze zwischen Walzen durchgezogen, durch deren Druk der Abdruk hervorgebracht wird. Bei diesem Verfahren kann offenbar nur ein Abdruk von der Groͤße der angewendeten Platte auf ein Mal erzeugt werden, und da uͤberdieß beinahe Alles dabei mit der Hand geschehen muß, so wird zur Verfertigung einer groͤßeren Menge von Abdruͤken viel mehr Zeit und Arbeit noͤthig seyn, als dieß bei unserem Verfahren der Fall ist, man mag sich der Cylindermaschine oder der flachen Presse bedienen. Die Patent-Traͤger sagen am Schlusse: Wir nehmen keinen der Theile der beschriebenen Maschine, deren Beschreibung wir bloß zur deutlicheren Erklaͤrung unseres Verfahrens beifuͤgten, als unsere Erfindung in Anspruch; eben so wenig nehmen wir die Verfertigung von Abdruͤken mir Farben mittelst der angegebenen Maschinen und Vorrichtungen im Allgemeinen, oder zu einem anderen Zweke, als zur Benuzung solcher Abdruͤke an Toͤpferwaaren, Porzellan, Glas und anderen aͤhnlichen Substanzen, so wie die Art diese Abdruͤke an diesen Artikeln anzuwenden und sie darauf uͤberzutragen, als unsere Erfindung in Anspruch. Unser Patent-Recht liegt in dem beschriebenen Verfahren sich Abdruͤke von Kupferstichen von verschiedenen Farben zu verschaffen, um dieselben auf die verschiedenen Toͤpfer- und Glaswaaren uͤberzutragen. Die Groͤße, die Verhaͤltnisse und sonstigen Umstaͤnde an den Maschinen und Vorrichtungen lassen sehr verschiedene Modificationen zu, die saͤmmtlich zu demselben Zweke fuͤhren, und die sich nach dem Gutduͤnken des Fabrikanten und nach der Natur der Arbeit, welche erzeugt werden soll, anbringen lassen.

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