Titel: Verbesserungen an einer Maschine zum Ausgraben, welche der Erfinder einen ausgrabenden und sich selbst ladenden Karren nennt, und auf welchen sich Georg Vaugham Palmer in der Pfarre von St. Swithin, Worcester, am 24. Januar 1832 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 46, Jahrgang 1832, Nr. LXXXIV., S. 328
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LXXXIV. Verbesserungen an einer Maschine zum Ausgraben, welche der Erfinder einen ausgrabenden und sich selbst ladenden Karren nennt, und auf welchen sich Georg Vaugham Palmer in der Pfarre von St. Swithin, Worcester, am 24. Januar 1832 ein Patent geben ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. September 1833, S. 133. Mit Abbildungen auf Tab. V. Palmer, uͤber eine Maschine zum Ausgraben. Der von mir erfundene ausgrabende und sich selbst ladende Karren graͤbt, wenn er durch Pferde oder eine andere Triebkraft in Bewegung gesezt wird, mittelst pfluͤgender Instrumente, welche an dem Koͤrper des Karrens befestigt sind, und welche von einem Kniestuͤke und einem Hebel dirigirt werden; er beladet sich selbst mittelst seiner eigenen Raͤder, die die aufgegrabene Erde aufnehmen und sie in den Koͤrper des Karrens schaffen, indem diese Raͤder so eingerichtet sind, daß sie eben so gut wie gewoͤhnliche Raͤder zum Fahren, als zugleich auch zum Ausheben der Erde dienen. Im Allgemeinen ist mein Karren den gewoͤhnlichen Karren sehr aͤhnlich. Die Reifen der Raͤderhaben nach Außen eine glatte Oberflaͤche, damit der Karren nach er gewoͤhnlichen Art auf den Straßen fahren kann; nach Innen sind dieselben aber ganz verschieden eingerichtet, und zwar so, daß sie Erde aufnehmen und emporheben koͤnnen. Sie sind naͤmlich hohl und mit einem Randstuͤke umgeben, welches durch mehrere Scheidewaͤnde in Faͤcher abgetheilt ist. Diese Scheidewaͤnde wirken als Schaufeln, welche die Erde aufnehmen, die von dem unter dem Koͤrper des Karrens angebrachten Pflug-Instrumente aufgegraben wird. In diesen Schaufeln wird die Erde, so wie der Karren vorwaͤrts geht, uͤber den Mittelpunkt des Rades emporgehoben, wo die Schaufeln dann eine umgekehrte Stellung erhalten, und folglich die in ihnen enthaltene Erde in den Karren entleeren. Fig. 14 zeigt meinen Karren schief von der Fronte und von einer seiner Seiten. AA ist der Reif meines Rades, welcher an seinen beiden Seiten mit einem Randstuͤke NN versehen ist. Das dem Aufgraber N zunaͤchst liegende Randstuͤk ist nicht so breit, als das gegenuͤber liegende, damit die Erde um so leichter uͤber dasselbe gelangen kann. BB sind die Scheidewaͤnde oder Schaufeln, durch welche der Reif A abgetheilt ist, und welche sowohl an diesem, als an jedem Randstuͤke N, welches von dem inneren Theile des Reifens A gegen den Mittelpunkt des Rades hervorsteht, befestigt sind. Die Zahl dieser Scheidewaͤnde haͤngt von der Groͤße des Rades und der Art der Arbeit ab; ich habe deren in Fig. 14 vierzehn angenommen. D ist das Aufgrab-Instrument, welches seiner Form nach einem Pfluge sehr aͤhnlich ist, welcher sich aber in Hinsicht auf seine Anwendung von allen bekannten Pfluͤgen wesentlich unterscheidet. Dieses Aufgrab-Instrument mag an was immer fuͤr einer Seite oder hinter dem Rade angebracht seyn, so werden die Schaufeln oder Scheidewaͤnde B doch die Erde uͤber den Mittelpunkt des Rades schaffen. Ist dasselbe so angebracht, daß es hinter dem Rade arbeitet, so muß ein Raum frei gelassen werden, damit die Erde unter dem Rade durchgehen kann. In meiner Zeichnung Fig. 14 sind die Raͤder meines Karrens und die Aufgrab-Instrumente jedoch als an der Außenseite eines jeden Rades arbeitend dargestellt. F ist der Koͤrper des Karrens. G sind die Deichselstangen oder die Gabel. HH sind die hervorstehenden Seiten des Koͤrpers oder Kastens des Karrens, uͤber welchen der Reif des Rades zum Theil hinausragt. Der Reif meines Rades mit sammt den Scheidewaͤnden und Randstuͤken besteht ganz aus Gußeisen; man kann denselben jedoch auch aus mehreren, gehoͤrig mit einander verbundenen Stuͤken Schneideisen verfertigen. Fig. 15 zeigt meinen Karren im Vogelperspectiv. AA ist der Reif. D das Aufgrab-Instrument; E das Kniestuͤk. G sind die Deichselstangen; H die hervorstehenden Seiten. I stellt den Balken vor, an welchem der Aufgraber durch zwei Bolzen befestigt ist. L ist der Hebel; M ein Schaft oder eine Stange, die sich an dem vorderen oder Kopftheile des Koͤrpers befindet; N das Randstuͤk des Rades. OO sind hervorstehende, an dem, Koͤrper befestigte Stuͤke. R sind Fluͤgelthuͤren, welche, wenn sie geschlossen sind, den Boden des Karrens bilden. Q ist die Achse; S die Kette fuͤr die Fluͤgelthuͤren; T eine eiserne Stange, auf welche die Kette S auf- oder abgerollt wird; C eine an der eisernen Stange T befestigte Kurbel; Z ein Sperrrad, welches gleichfalls an der eisernen Stange T befestigt ist. An Fig. 16 ist AA der Reif; C die an der Stange T befindliche Kurbel, D das Ausgrab-Instrument; I ein Balken, an welchem die Aufgrab-Instrumente durch zwei Bolzen befestigt sind; N das Randstuͤk des Rades. OO sind die an dem Koͤrper fest gemachten hervorragenden Theile. P ist eine an diesen Theilen befestigte Eisenstange; Q die Achse; R die Fluͤgelthuͤre, an deren Enden die Kette b angebracht ist; S die Kette, die sich durch Umdrehen der Kurbel C auf die Stange T auf-, oder von derselben abwindet; V die Nabe des Rades; Z das Sperrrad. NB bezeichnet eine Klammer, die von der Nabe an das hervorragende Stuͤk O geht. Fig. 17 zeigt das Rad ohne Reif, woran bei B die Scheidewaͤnde oder Schaufeln und NN die beiden Randstuͤke desselben vorgestellt sind. Fig. 18 ist ein Durchschnitt meines Rades, woran man die Scheidewaͤnde oder Schaufeln BB in jener Stellung sieht, die sie haben, wenn sie sich uͤber oder unter dem Mittelpunkte des Rades befinden. YY sind die Speichen. V ist die Nabe. Fig. 14 zeigt meinen Karren in einer Stellung, als sollte er, von einem Pferde gezogen, eben seine Arbeit beginnen: der Hebel L ist herabgelassen. Wie nun der Karren vorwaͤrts schreitet, graben die Aufgrab-Instrumente ohne alle menschliche Beihuͤlfe die Erde auf, und schaffen sie in die Schaufeln oder Scheidewaͤnde, in denen sie emporgehoben, und aus denen sie, wenn sie bis uͤber die Mitte des Rades gelangt ist, in den Koͤrper oder Kasten des Karrens entleert wird. Ist der Karren beladen, so kann der Aufgraber mittelst des Hebels L uͤber die Oberflaͤche der Erde emporgehoben werden, wo er dann ohne alles Hinderniß auf jedem Wege weiter fahren kann. K ist eine Kette, die an einem Ende des Aufgrabers D befestigt ist, waͤhrend sie mit ihrem anderen Ende bei W an dem vorderen oder Kopfstuͤke des Karrens fest gemacht ist. Je nachdem nun diese Kette verlaͤngert oder verkuͤrzt wird, wird auch die Tiefe des Aufgrabers groͤßer oder geringer werden, indem das Kniestuͤk E im Verhaͤltnisse der Laͤnge der Kette im Herabsteigen gehindert wird. Das Ab- oder Ausleeren des Karrens geschieht am Boden, indem dieser Boden aus zwei Fluͤgeln R besteht, welche man mittelst der Kette S, die durch die Kurbel C auf die Stange auf- oder von derselben abgewunden wird, oͤffnen und schließen kann. Sind die Fluͤgel geschlossen, so kann man dieselben dadurch, daß man den Sperrer u in die Zaͤhne des Sperrrades z einfallen laͤßt, geschlossen erhalten. In einigen Faͤllen kann vorne an dem Karren ein drittes Rad, oder vor jedem Aufgraber ein Rad, welches an dem Balken I befestigt wird, noͤthig werden. Diese Raͤder, welche weggelassen oder angebracht werden koͤnnen, dienen dazu den Druk der Last aus den Ruͤken des Pferdes zu erleichtern.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. V