Titel: Bericht des Hrn. Baron Séguier über das verbesserte Spinnrad mit beweglichem oder fliegendem Roken von der Erfindung des Hrn. Lebec in Nantes.
Fundstelle: Band 49, Jahrgang 1833, Nr. LXXXIII., S. 407
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LXXXIII. Bericht des Hrn. Baron Séguier uͤber das verbesserte Spinnrad mit beweglichem oder fliegendem Roken von der Erfindung des Hrn. Lebec in Nantes. Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement. Mai 1833, S. 150. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Séguier's Bericht uͤber ein verbessertes Spinnrad. Das Spinnrad, welches Hr. Lebec der Gesellschaft vorlegte, und mittelst welchem er die schoͤnen Garne, die die Gesellschaft bewunderte, erzielte, ist ein Spinnrad von gewoͤhnlicher Form, an welchem der Erfinder jedoch mehrere aͤußerst sinnreiche Verbesserungen angebracht hat. An den gewoͤhnlichen Spinnraͤdern geschieht das Aufwinden des Fadens bekanntlich in dem Maße, in welchem er gedreht wird, durch die Verminderung der Geschwindigkeit der Spule. Diese erhaͤlt zu diesem Behufe ihre Bewegung von einem Flugrade mittelst einer ausgekehlten Rolle, welche kleiner ist, als die an dem Spuldrahte oder der Spindel befestigte Rolle. Diese Einrichtung, bei welcher das Aufwinden continuirlich und unvermeidlich ist, eignete sich natuͤrlich nicht zum Spinnen der Batistfaden, welche schon bei der geringsten auf sie einwirkenden Kraft brechen. Auch jenes Mittel, dessen man sich an den Spinnraͤdern im suͤdlichen Frankreich bediente, um eine Verminderung der Geschwindigkeit der Spule zu erzeugen, d.h. die Erzeugung einer leichten Reibung des freien Endes der Spule an ihrer Spindel, welche allein mit einer ausgekehlten Spule versehen ist, entsprach noch nicht der Zartheit dieser Operation. An den Spinnraͤdern des Suͤdens reißt naͤmlich die Spindel durch die bloße Beruͤhrung, in der sie mit der Spule steht, leztere mit sich, und man vermindert die Geschwindigkeit, die sie dadurch erhaͤlt, durch den Druk eines auf das Ende der Spule aufgewundenen Fadens. Die Verminderung steht naͤmlich mit der Spannung des Fadens im Verhaͤltnisse, und leztere wird wie die Spannung der Saiten an einer Violine mittelst einer Art von Schraube oder Zapfen regulirt. Bei dieser Einrichtung geschieht nun das Aufwinden nicht mehr gewaltsam, und die Spinnerinn kann in ihrem Faden, besonders wenn derselbe etwas dik und stark ist, Kraft genug finden, um die Bewegung der Spule damit anzuhalten. Dessen ungeachtet ist dieses Verfahren fuͤr einen Batistfaden noch zu eingreifend; es ist naͤmlich in manchen Fallen nothwendig das Aufwinden anzuhalten, um die Drehung zu vermehren, ja man muß den Faden manchmal sogar etwas abwinden koͤnnen, ohne daß man deßhalb das Rad anzuhalten braucht, damit die Spinnerinn jede Ungleichheit, die allenfalls ihren Fingern entschluͤpfte, wieder zuruͤkbringen kann. Es ist nun Hrn. Lebec gelungen, diese schwierige Aufgabe vollkommen zu loͤsen, indem er statt der Reibung eines gespannten, auf das Ende der hoͤlzernen Spule wirkenden Fadens jene einer feinen elastischen Feder anwandte, welche auf eine kleine, metallene, gut polirte Zwinge, womit er die Spule ausstattet, aufgewunden ist. Die Verminderung der Reibung, welche in Folge der Beruͤhrung, in der die elastische Feder mit der polirten Zwinge steht. Statt hat, ist jedoch noch nicht immer hinreichend, um dem haͤufigen Brechen der Batistfaden vorzubeugen. Die Erfahrung hat nach vielen Versuchen gezeigt, daß eine intermittirende oder abwechselnd aussezende Reibung unter allen Vorrichtungen diejenige sey, bei der das Spinnen am leichtesten von Statten geht. Hr. Lebec hat daher auch an seinem Spinnrads mit der Kurbel des Flugrades mittelst elastischer Federn kleine Hebel verbunden, welche so ausgedacht sind, daß sie bei ihrer Bewegung eine abwechselnde Spannung und Ausdehnung in der auf die Spule aufgerollten elastischen Feder hervorbringen. Dabei blieb dieser elastischen Feder jedoch die Eigenschaft, daß ihr, wie an den oben erwaͤhnten Spinnraͤdern, mittelst einer Violinschraube die erste Spannung gegeben werden kann. Besondere Erwaͤhnung verdient uͤbrigens noch eine andere Modification. Hr. Lebec hat naͤmlich bemerkt, daß das Flugrad durch den Fuß mittelst der Kurbel in eine Bewegung versezt wird, die bei der geringen Masse desselben nicht regelmaͤßig seyn kann. Er hatte daher die gluͤkliche Idee der Spindel durch Zusaz von vier, im Kreuze gestellten, kleinen Massen etwas mehr Gewicht zu geben, und die Schnur, welche die Bewegung des Flugrades auf die Spindel uͤbertraͤgt, sehr loker zu lassen. Auf diese Weise verlieren sich naͤmlich die Ungleichheiten des Flugrades in der Geschwindigkeit und dem Gewichte der Spindel, deren Rolle ihre Umdrehungen fortsezen kann, indem sie unter der Schnur des Flugrades fortgleitet, wenn dieses langsamer zu laufen anfaͤngt. Die groͤßte Aufmerksamkeit verdient jedoch jener Apparat, durch welchen Hr. Lebec den Spinnroken ersezt haben will. Nach Hrn. Lebec's Einrichtung wird naͤmlich der gut gekaͤmmte und straͤhnfoͤrmig hergerichtete Flachs in die Mitte von kreisfoͤrmigen Kaͤmmen gelegt, welche sich zu dessen Aufnahme oͤffnen, und deren Zaͤhne saͤmmtlich gegen den Mittelpunkt gerichtet sind. Diese Kaͤmme in der Zahl zu drei sind in gehoͤrigen Entfernungen von einander auf einem Wagen angebracht, dessen Zwek sogleich deutlicher erhellen wird. Das Ende des Flachsrupfens oder Straͤhnes, aus welchem die Spinnerinn die Faden zieht, befindet sich außerdem noch zwischen zwei kleinen, feinen, gegen einander gedruͤkten Buͤrsten. Der Zwek dieser Buͤrsten und Kaͤmme besteht darin, zu verhindern, daß die Drehung des Fadens nicht bis in den Rupfen oder den Straͤhn zuruͤk emporsteigen kann; sie erhalten saͤmmtliche Faden in paralleler Richtung mit einander, und machen es moͤglich, daß einer um den andern seiner ganzen Laͤnge nach ausgezogen werden kann. Dieses Ausziehen geschieht mit dem Lebec'schen Roken auf eine eben so einfache, als neue Weise. Bei der gewoͤhnlichen Spinnmethode sucht die Spinnerinn den Flachsfaden mit der Hand in dem Roken, und zieht ihn dann aus, indem sie zwischen dem Spinnrade und dem Roken einen der Laͤnge desselben gleichkommenden Raum durchlaͤuft. Da nun Hr. Lebec wohl erkannte, daß es sehr schwer sey, große Bewegungen zart und gleichfoͤrmig zu machen, so hatte er die sinnreiche Idee, den auf die angegebene Weise in die Kaͤmme gebrachten Flachs in einen hoͤlzernen Wagen zu legen, welcher laͤngs einer schief geneigten Flaͤche laͤuft. Dieser Wagen, der in Folge seines eigenen Gewichtes gegen den Boden der schiefen Flaͤche zu gelangen strebt, ist an dem Ende einer Schnur festgemacht, welche oben an der schiefen Flaͤche uͤber eine Rolle lauft, um dann mit dem anderen Ende um das Faustgelenk der Spinnerinn gewunden zu werden. Die ganze Einrichtung ist so getroffen, daß in dem Maße, in welchem sich die Hand, die den Flachsfaden ergreift, von dem Roken entfernt, die Schnur, indem sie angezogen wird, sich gleichfalls entfernt, und auf der schiefen Flaͤche zuruͤk emporsteigt. Da sich nun der Raum zwischen der Hand und dem Roken an beiden Enden verlaͤngert, so wird der Flachs um eine doppelt so große Streke ausgezogen, als der Raum betraͤgt, durch welchen sich die Hand bewegte. Bei dieser Vorrichtung braucht also die Spinnerinn nur mehr leichte Bewegungen zu machen, so daß sie nicht mehr wie bei dem gewoͤhnlichen Verfahren durch ein zu weites Ausstreken des Armes Gefahr lauft, den Faden abzureißen. Wir glauben, daß dieser Roken, welchen der Erfinder mit Recht einen beweglichen genannt hat, auch bei dessen Benuzung zum Spinnen anderer Faserstoffe und aller anderen Arten von Faden, als der Batistfaden, sowohl in Hinsicht auf die! Guͤte, als auf die Menge des Productes die guͤnstigsten Resultate gewahren muß. Die Commission schlaͤgt daher vor, die Gesellschaft moͤge Hrn. Lebec fuͤr seine Erfindungen ihre silberne Medaille zuerkennen, – ein Vorschlag, der von derselben auch in ihrer Sizung vom 15. Mai angenommen wurde. Beschreibung des Lebec'schen Spinnrades. Das Aufwinden des gesponnenen Fadens geschieht sowohl bei dem Gebrauche der gewoͤhnlichen Spinnraͤder, als wenn man sich der Mulejenny's zum Spinnen des Flachses bedient, mittelst eines leichten Drukes, welcher zum Behufe der Verminderung der Geschwindigkeit der Bewegung der Spindel auf eine der Seiten der Spindel ausgeuͤbt wird. Dieser Druk, der ein continuirlich andauernder ist, hat das Unangenehme, daß er zwei Reibungen: jene der Spule gegen die kleine Schnur und jene dieser Spule gegen die Spindel hervorbringt. Diese doppelte Reibung, welche die feinen Faden brechen macht, war bisher Ursache, warum man diese Faden weder mir dem gewoͤhnlichen Spinnrade, noch mit den Maschinen gehoͤrig zu spinnen im Stande war. Das Lebec'sche Spinnrad hilft nun diesem Uebelstande ab; auf ihm kann dieses Spinnen mit Leichtigkeit und ohne Gefahr des Brechens des Fadens geschehen. Es besteht dasselbe naͤmlich, wie aus Taf. VI. ersichtlich, aus vier Pfosten oder Standern AA, welche durch die Querhoͤlzer BCDE zusammengehalten werden, und wird von einer Platte F getragen, die selbst wieder auf dem Fußtritte G festgemacht ist. Zwischen den Pfosten ist ein senkrechtes Rad J angebracht, an dessen Achse sich eine Kurbel M befindet, an der an der einen Seite eine mit dem Tritte H in Verbindung stehende Schnur, an der anderen Seite hingegen eine elastische Feder N angebracht ist, welche die beiden bogenfoͤrmig gebogenen Hebel k, deren Zwek weiter unten angegeben werden wird, in Thaͤtigkeit sezt. Um das Rad J laͤuft eine Schnur O, welche auch uͤber die an der Spindel v aufgezogene Rolle P laͤuft, und derselben eine rasche kreisende Bewegung mittheilt. Der Druk dieser Rolle gegen die Spule y ist kein fortwaͤhrender, sondern ein unterbrochener oder abwechselnder; er wird naͤmlich von zwei elastischen Federn qq ausgeuͤbt, von denen die eine oben, die andere unten um eine polirte Zwinge oder einen Ring geht, welcher einen Koͤrper mit der Spule ausmacht. Das Aussezen der Bewegung wird durch eine staͤhlerne Schwengelstange o hervorgebracht, welche horizontal und parallel mit der Spindel gestellt ist. An dem Hinteren Theile dieser Stange befinden sich zwei gebogene Hebel kk', von denen der eine kuͤrzere und zur rechten Seite befindliche k' das Gegengewicht t traͤgt, welches dazu beitraͤgt, die Stange o emporsteigen zu machen, waͤhrend an dem laͤngeren k die elastische Feder N festgemacht ist. Diese Einrichtung ersieht man deutlich aus Fig. 2. Die Schwengelstange o ist mit einem kleinen Haken p versehen, an welchem die kleinen elastischen Federn qq' eingehaͤngt sind, und mit zwei Anwellen, von denen sie getragen und an ihrer Stelle erhalten wird. Veranlaßt man nun das Rad J zu Umdrehungen, so wird dadurch der Schwengelstange o und folglich auch ihrem Haken q eine steigende und fallende Bewegung mitgetheilt, welche sich nothwendig auch an die Federn qq fortpflanzt, welche, indem sie abwechselnd gespannt und nachgelassen werden, einen intermittirenden oder abwechselnd auslassenden Druk auf die Zwinge der Spule ausuͤben. Da ferner die kleinen Federn qq an ihrem anderen Ende an einer Schnur festgemacht sind, welche uͤber einen Zapfen oder eine Schraube s laͤuft, so kann man dieselben, indem man diesen Zapfen dreht, bis auf den gehoͤrigen Grad spannen. Ebenso verhaͤlt es sich mit der großen Feder N, an welcher die Feder u angebracht ist, welche gleichfalls mit einer uͤber einen Zapfen s' laufenden Schnur versehen ist. Da nun in Folge dieser Verbesserungen der Druk auf die Spule ein sehr geringer ist, so kann man die feinsten Faden mit diesem Spinnrade spinnen. Das Spinnrad hat alle die noͤthige Festigkeit und Staͤtigkeit, damit waͤhrend des Spinnens keine Schwingungen in demselben Statt finden koͤnnen. Die Fliege, welche der Erfinder anbringen wollte, um die Bewegung zu mildern und zu reguliren, befindet sich am Scheitel der Spindel, und besteht aus vier kleinen Massen, von denen zwei mit Staͤbchen w versehen sind. Beschreibung des fliegenden Spinnrokens. Dieser Spinnroken, welchen man in Fig. 5 und 6 sieht, besteht aus einer schiefen Flaͤche B', laͤngs welcher ein von den kleinen Rollen aa' getragener Wagen auf und nieder gleitet. Diese schiefe Flaͤche, welche mit ihrem unteren Ende auf dem Bodengestelle oder Sokel A festgemacht ist, und von dem Traͤger C' gestuͤzt wird, ist an ihrem oberen Theile mit einem Querstuͤke versehen, an welchem sich zwei Rollen D'F' befinden, uͤber die die Schnuͤre I' und J' laufen, deren Zwei weiter unten beschrieben werden soll. Der Wagen E' oder der eigentlich sogenannte Roken besteht aus einem kleinen Brettchen, welcher duͤnner und kuͤrzer, als die schiefe Flaͤche B' ist, und an welchem sich an beiden Seiten zur Leitung seiner Bewegung die Fuͤhrer G befinden. An diesem Wagen sind 4 Kaͤmme befestigt, von denen der eine gerade ist und aus drei Reihen senkrechter und langer Nadeln besteht, waͤhrend die drei uͤbrigen Kaͤmme K' kreisfoͤrmig sind, und aus einer gewissen Anzahl Nadeln von verschiedener Dike L' bestehen, deren Koͤpfe in einer Garnitur festgemacht sind, waͤhrend sie mit ihren Spizen saͤmmtlich gegen einen Mittelpunkt hin zusammenlaufen. Der Zwek dieser Kaͤmme ist, die Flachsfasern von einander zu scheiden und zu trennen, und sie im Nothfalle selbst zu theilen. Man bringt zu diesem Behufe den Flachs N' zuerst in den geraden Kamm L', und dann, nachdem man die kleinen Thuͤrchen c' der kreisfoͤrmigen Kaͤmme K' geoͤffnet, auch auf die Nadeln dieser lezteren. Ist dieß geschehen, so schließt man die kleinen Thuͤrchen wieder, und befestigt sie mittelst der Schnur f', so daß der Flachs auf diese Weise zwischen die Nadeln der Kaͤmme eingesperrt ist. Die zwei kleinen Buͤrsten M', welche auf der Basis des Wagens E' befestigt sind, dienen dazu, den Flachs von einander geschieden zu erhalten, und ihn zu hindern, sich anzuhaͤufen. Die obere Buͤrste ist in einem beweglichen Gehaͤuse mit Charniergelenk angebracht, welches man oͤffnet, um den Flachs durchtreten zu lassen; hierauf wird das Gehaͤuse wieder geschlossen, und mittelst einer kleinen Schnur g', welche man um einen Zapfen oder eine Schraube h' windet, geschlossen erhalten. Damit nun der Wagen laͤngs der schiefen Flaͤche fortgleite, werden an dem Haken b', womit er ausgestattet ist, zwei Schnuͤre angebunden. Die kuͤrzere dieser Schnuͤre I' laͤuft uͤber eine senkrechte Rolle F', und an ihr ist ein Gegengewicht H' aufgehaͤngt, welches etwas leichter ist, als der fliegende Roken, damit dieser immer von selbst herabsinke. Die laͤngere Schnur J' endigt sich, nachdem sie uͤber die Rolle D' gelaufen, in eine Schlinge O', welche die Spinnerinn uͤber das linke Handwurzelgelenk zieht. Man erhaͤlt auf diese Weise offenbar zwei Laͤngen Flachs auf ein Mal; die Flachsfaden spannen sich, indem sie an beiden Enden zugleich angezogen werden, gleichmaͤßig, und legen sich regelmaͤßiger neben einander, so daß der Faden gleicher und ebener und glatter gesponnen werden kann, als nach der gewoͤhnlichen Methode, bei welcher sich die drehende Bewegung, in die jeder Flachsfaden versezt wird, bis an dessen gewoͤhnlich in mehrere Fasern vertheiltes Ende fortpflanzt, wo dann diese Fasern die benachbarten Fasern ergreifen, und auf diese Weise die Faden unordentlich, oder in zu großer Menge, oder gedoppelt herbeigezogen werden. Alle diese Hindernisse, welche das Spinnen des Flachses mit den gewoͤhnlichen Spinnraͤdern und mit den Maschinen so schwer und langsam machen, werden durch die Anwendung der Kaͤmme und der hier beschriebenen Spinnmethode vermieden. Hr. Lebec brachte seinen fliegenden Roken zuerst auf einem Tische neben der Spinnerinn an; auf den Rath eines Mitgliedes des Conseils hat er denselben nun aber mit dem Spinnrade vereinigt. Zu diesem Behufe hat er das um Vieles verkleinerte Fußgestell A' mit zwei Loͤchern versehen, durch welche die linken Pfosten des Spinnrades gehen, so daß der Spinnroken auf diese Weise gehoͤrig fest mit dem Spinnrade verbunden ist. Erklaͤrung der Kupfer. Figur 1 zeigt das verbesserte Spinnrad im Aufrisse und von der Seite. Fig. 2 gibt eine Ansicht desselben von Hinten. Fig. 3 ist ein Grundriß des oberen Theiles desselben, wenn man die Einrichtung der Spindel und der Spule erhoͤht. Fig. 4 zeigt die Spule an ihrer Spindel einzeln dargestellt. An allen diesen Figuren sind: A, die vier Pfosten des Spinnrades. B, C, D, E, die Querhoͤlzer, wodurch die Pfosten mit einander verbunden sind. F, die Bodenplatte, in die sie eingezapft sind. G, der Fußtritt. H, der Tritt oder das Pedal. I, die Saͤule, durch welche die Platte F mit dem Fußtritte G mittelst der Schraubenmutter K verbunden wird: J, das große Rad des Spinnrades. L, die Schnur, die mir dem einen Ende an dem Tritte H, mit dem anderen hingegen an der Kurbel M festgemacht ist. N, eine elastische Spiralfeder, welche einerseits an der Kurbel M, andrerseits aber an dem Ende des kleinen gebogenen Hebels k befestigt ist. O, eine Schnur, die uͤber den Umfang des Rades J und uͤber die Rolle P laͤuft, die dadurch umgedreht wird. P, eine an der Spindel aufgezogene, ausgekehlte Rolle. k, ein gebogener, an der Schwengelstange o befestigter Hebel. k', ein anderer kleinerer Hebel, der ein Gegengewicht t traͤgt. o, eine Schwengelstange, die abwechselnd mittelst der beiden Federn qq eine Reibung auf die Spule ausuͤbt. p, ein an der Schwengelstange befestigter Haken, der zur Aufnahme der elastischen Federn q dient. qq', elastische Federn, welche die Zwinge der Spule y umgeben, und zwar die eine q von Oben, die andere q' von Unten. r, Fig. 1, ein Ring, welcher an einem der Querhoͤlzer befestigt ist, und uͤber den eine kleine Spannungsschnur r' laͤuft, die mit dem einen Ende an den elastischen Federn q', mit dem anderen hingegen an dem Zapfen oder der Schraube s festgemacht ist. ss', zwei Schraubenzapfen, von denen s zum Spannen der elastischen Federn q', s' hingegen zum Spannen der elastischen Feder u dient. t, ein an dem gebogenen Hebel k' aufgehaͤngtes Gegengewicht. u, eine elastische Feder, welche zum Reguliren der Spannung der großen Feder N mittelst der um den Zapfen s' gewundenen Schnur u' dient. v, die Spindel der Spule. w, zwei kleine Staͤbchen, welche mit zwei am Scheitel der Spule angebrachten Stuͤken eine Art von Fliege bilden. x, ein Haken, der sich an einem der Staͤbchen w schiebt, und als Nadelhaͤlter dient. y, eine hoͤlzerne Spule, auf die der Faden aufgewunden wird. z, der auf die Spule aufgewundene Faden, welcher durch den beweglichen Haken x und den Fluͤgel der Spindel v geht. Fig. 5 gibt einen Aufriß des fliegenden Spinnrokens im Profile gesehen. Fig. 6 zeigt denselben von Unten. Fig. 7 ist der kreisfoͤrmige Kamm, von Vorne und offen dar gestellt. Fig. 8 zeigt die beiden Buͤrsten von Vorne und geschlossen. A', ist das mit zwei Loͤchern versehene Fußgestell, in welches die beiden linken Pfosten des Spinnrades eingepaßt werden. B', das schief geneigte Brettchen des fliegenden Spinnrokens. C', die Stuͤze oder der Traͤger dieses Brettchens. D', eine mit der schiefen Flaͤche parallele Rolle, uͤber welche die Schnur J' geht, die um das linke Handwurzelgelenk der Spinnerinn geschlungen wird. E', der eigentliche Wagen oder der eigentliche Roken. F', eine senkrechte Rolle, uͤber welche das kurze Ende der Schnur I' laͤuft. G', Ohren oder Wangen, welche dem Wagen I' als Leiter oder Fuͤhrer dienen. H', ein an der Schnur I' aufgehaͤngtes Gegengewicht. J', eine Schnur, mittelst welcher man den fliegenden Roken auf und nieder gleiten macht. K', drei kreisfoͤrmige, an dem fliegenden Roken angebrachte Kaͤmme. L', ein gerader oder senkrechter, an dem Wagen E' befestigter Kamm. M', eine doppelte Buͤrste, durch welche das untere Ende des Flachses geht. N', der zwischen den Kaͤmmen befindliche Flachs. O', eine uͤber das linke Handwurzelgelenk der Spinnerinn geschlungene Schleife der Schnur J'. aa', Rollen, auf denen sich der Wagen E' bewegt. b', ein an dem fliegenden Roken befindlicher Haken, an welchem die Schnuͤre I' und J' eingehaͤngt werden. c', ein bewegliches Thuͤrchen des kreisfoͤrmigen Kammes K', welchen man oͤffnet, um den Flachs auf die Nadeln legen zu koͤnnen. d', Nadeln, die mit dem Kopfende in dem Kamme K' befestigt sind, waͤhrend sie gegen den Mittelpunkt hin mit ihren Spizen zusammenlaufen. e', ein bewegliches Brettchen, welches die obere Reihe der Buͤrsten M' traͤgt. f', eine kleine Schnur, mittelst welcher der bewegliche Theil c' des kreisfoͤrmigen Kammes geschlossen erhalten wird. g', eine andere, uͤber den Zapfen h' geschlungene Schnur, mittelst welcher die obere Reihe von Buͤrsten auf der unteren Reihe festgehalten wird.

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