Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XXXVIII., S. 151
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XXXVIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 24. August bis 21. September 1833 in England ertheilten Patente. Dem William Godfrey Kneller, Chemiker zu Mitcham in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen im Verdampfen. Dd. 24. August 1833. Dem Richard Else, Gentleman in der Stadt Bach: auf gewisse Verbesserungen im Darren des Malzes, Dd. 7. Septbr. 1833. Dem William Church, Gentleman, Heywood House, Bordesley Green, bei Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen oder Apparaten zum Transport von Guͤtern oder Reisenden, die zum Theil auch bei den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen anwendbar sind. Dd. 7. September 1833. Dem Isaac Dodds, mechanischem Ingenieur in den Horsley Eisenwerken, in der Pfarrei Tipton, Grafschaft Stafford: auf eine verbesserte Verbindung von Materialien fuͤr die Ventile und eine verbesserte Einrichtung derselben, sie moͤgen nun fuͤr Dampfmaschinen oder zu irgend. einem anderen Zwek bestimmt seyn. Dd. 14. September 1833. Dem John Heathcoat, Spizenfabrikant zu Tiverton, in der Grafschaft Devon: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung von Bobbinnetspizen. Dd. 14. September 1833. Dem John Scott Howard, Maschinenmacher in Chow Bent, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Krempeln der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 21. September 1833. Dem Louis Cournier, Gentleman in Kennington Green, Grafschaft Surrey: auf eine Verbesserung im Heilen gewisser Kopfkrankheiten (!). Dd. 21. September 1833. Dem Fitz Walter Williams, Gentleman in Gilbert Street, Oxford Street, Grafschaft Middlesex: auf eine Fluͤssigkeit oder Composition zum Poliren von Meubles und anderen Gegenstaͤnden, die er Williams french polish reviver nennt. Dd. 21. September 1833. Dem John Robertson, Baumwollspinner in Crofthead, Pfarrei Neilston und Grafschaft Renfew: auf gewisse Verbesserungen an den Mute Jennys und anderen Maschinen zum Krempeln und Spinnen der Baumwolle und aller anderen Faserstoffe. Dd. 21. September 1833. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. October 1833, S. 255.) Verzeichniß der vom 4. bis 18. October 1819 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des William Bainbridge, Musikers und Drechslers in Holborn, London: auf Verbesserungen an dem doppelten und einfachen Flageolet oder der englischen Floͤte, Dd. 4. Octoder 1819. Des Jacob Perkins, mechanischen Ingenieurs in London: auf gewisse Maschinen zum Drehen von Verzierungen und im Graviren, so wie im Uebertragen von Gravirungen von einem Metalle auf ein anderes; ferner in der Verfertigung von metallenen Matrizen; endlich auf Verbesserungen an den Platten und Drukerpressen fuͤr Banknoten und andere Papiere, wodurch sie schwieriger nachgeahmt werden koͤnnen; seine Verbesserungen erstreken sich auch auf die Staͤmpel und Pressen zum Schlagen von Muͤnzen und Medaillen, und wurden ihm zum Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. October 1819. Des Christopher Hilton, Bleichers zu Darwin, bei Blackburn, Lancashire: auf Verbesserungen im Bleichen und Appretiren. Dd. 18. October 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXVII. S. 321.) Des Anthony Radford Strutt, Baumwollspinners in Makeney, Derbyshire: auf gewisse. Verbesserungen an Schloͤssern, Dd. 18. October 1819. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 94.) (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, October 1833, S. 254.) Polytechnische, Gewerbs- und landwirtschaftliche Schule in Augsburg. Wir haben im Bande XLVII. S. 391 unsern Lesern die Grundzuͤge der im Koͤnigreiche Bayern zu errichtenden polytechnischen und Gewerbsschulen mitgetheilt, und tragen nun die fuͤr diese Anstalten in der Stadt Augsburg allerhoͤchst angeordneten naͤheren Bestimmungen hier nach. Die Errichtung einer polytechnischen Schule in Augsburg. Mit Genehmigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wird in Augsburg eine polytechnische Schule errichtet, und mit dem Monate November d. J. eroͤffnet werden. Diese hoͤhere technische Lehranstalt schließt sich an die in Augsburg ebenfalls neugeschaffene vollstaͤndige Kreis-Gewerbsschule an. Der Unterricht an derselben beginnt mit der hoͤheren Zeichnungskunde (architektonische, geometrische und perspektivische Zeichnung), mit der Mathematik, der descriptiven Geometrie, der Experimental-Physik, dann den Anfangsgruͤnden der Civilbaukunde, und endiget mit dem eigentlichen Maschinen- und Architekturzeichnen, mit der Mathematik und Maschinenlehre, mit der technischen Chemie, und nach Maßgabe des Berufes der Schuͤler mit Bossiren und Modelliren, so wie mit den richtigsten Kenntnissen aus der Straßen-, Wasser- und Bruͤkenbaukunde. Dabei wird nach dem ausdruͤklichen Willen Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Woll- und Baumwollen-Fabrikation, der Kunstweberei und der Faͤrberei gleichwie in der Kreisgewerbsschule, so auch in so fern es die hoͤheren Sphaͤren beruͤhrt, in der polytechnischen Schule eine vorzugsweise Aufmerksamkeit zugewendet werden. Saͤmmtliche Unterrichtsgegenstaͤnde sind in Gemaͤßheit einer Bestimmung des koͤnigl. Staatsministeriums des Innern vom 28. Maͤrz d. J. auf drei Jahrescurse vertheilt, wie folgt: Ister (unterster) Jahrescurs. Zeichnungsunterricht. a) Freie Handzeichnung. Zeichnung menschlicher Figuren mit Ruͤksicht auf Anatomie nach Vorlagblaͤttern in Umrissen, und leicht schattirt. b) Architektonische Zeichnung. Antike Ornamententheile zur Kenntniß der alten Baustyle. c) Geometrische und perspektivische Zeichnung fortschreitend mit der descriptiven Geometrie. (Gesammter Zeichnungsunterricht, woͤchentlich 18 Stunden.) Reine Mathematik. Fortsezung der Algebra, der Gleichungen des zweiten Grades, Constructionslehre, binomischer und polynomischer Lehrsaz, Reihen, Logarithmen, Kreisfunktionen, Trigonometrie, Polygonimetrie, analytische Darstellung der geraden Linien, der Ebenen, der Linien und Flaͤchen zweiter Ordnung (woͤchentlich 5 St.). Descriptive Geometrie im weitern Umfange (woͤchentlich 10 Stunden). Experimental-Physik, im ganzen Crsus einschließlich der Lehre von den Imponderabilien (woͤchentlich 5 Stunden)., Civilbaukunde. Material- und Constructionslehre (woͤchentlich 2 St.). IIter oder mittlerer Jahrescurs. Zeichnungsunterricht. a) Freie Handzeichnung, Koͤpfe, Haͤnde und Fuͤße mit vollstaͤndiger Schattirung, zuerst nach Vorlagen, dann nach dem Runden. b) Architektonische Zeichnung. Architektonische Theile und Ornamente zur Uebersicht mittelalterlicher Baustyle. c) Geometrische Zeichnung. Maschinerie, zeichnung nach Vorlagen (woͤchentlich 20 Stunden in gehoͤriger Eintheilung). Mechanik. Statik der festen und der fluͤssigen Koͤrper, Anwendungen aus der Statik beider (woͤchentlich 5 Stunden). Technische Chemie. Affinitaͤt und chemischer Proceß, chemische Operationen, Darstellung, Eigenschaften und Anwendung der einfachen Stoffe auf die wichtigsten technischen Zweke. Hauptgrundsaz der Stoͤchiometrie, elementare und stoͤchiometrische Zusammensezungen. Organische Verbindungen mit den wichtigsten technischen Beziehungen (woͤchentlich 10 Stunden). Bossiren oder Modelliren. Modelliren von Ornamenten, analog dem Zeichnen der Ornamente. Geschichte der Gewerbe in Deutschland mit besonderer Ruͤksicht auf Bayern (woͤchentlich 3 Stunden). Waarenkunde (woͤchentlich 5 St.) IIIter oder oberster Jahrescurs. Zeichnungsunterricht. a) Freie Handzeichnung. Die freie Handzeichnung uͤbergeht mit dem IIIten Jahrescurse an die Akademie der bildenden Kuͤnste, wo jeder talentvolle, und uͤber kuͤnstlerische Anlagen sich ausweisende Juͤngling auch dann an dem ersten Cursus Theil nehmen darf, wenn er nicht sowohl der reinen, als vielmehr der Kunst in ihrer Anwendung auf bestimmte Gewerbe, z.B. Eiselirung sich zuzuwenden gedenkt. b) Maschinenzeichnung. Zeichnung nach Modellen, Maschinen, Aufnahme von Maschinen, Fortsezung architektonischer Zeichnung fuͤr Schuͤler der Baukunde (ganzer Unterricht in zwekmaͤßiger Eintheilung, woͤchentlich 20 Stunden). Mechanik und Maschinenlehre. Dynamik fester und fluͤssiger Koͤrper, Anwendung derselben auf Maschinen, allgemeine Maschinenlehre. Geseze der lebendigen Kraft. Eintheilung der Maschinen, Ausdruͤke der Arbeit und Kraft der verschiedenen Maschinen. Durchgehung der wichtigsten Arbeitsmaschinen (woͤchentlich 5 Stunden). Descriptive Geometrie, in ihrer Anwendung auf Steinschnitt, Constructionen und andere Gewerbsgegenstaͤnde (woͤchentlich 5 Stunden). Geschichte der Gewerbe in Deutschland, mit besonderer Ruͤksicht auf Bayern (woͤchentlich 3 Stunden). Waarenkunde (woͤchentlich 3 Stunden). Bossiren und Modelliren, von Koͤpfen und einzelnen Theilen des menschlichen Koͤrpers. Die oben bezeichnete eigenthuͤmliche Richtung der polytechnischen Schule in Augsburg auf einen gesteigerten Unterricht in der Chemie wird durch die applikative praktische Reichung des Unterrichts mittelst oͤftern Besuches der betreffenden Werkstaͤtte, und belehrender Hinweisung an Ort und Stelle auf das Walten der betreffenden Werkmeister und Fabriken verwirklichet werden. Durch die oben erwaͤhnte Verfuͤgung des koͤnigl. Staatsministeriums des Innern vom 28. Maͤrz d. J. ist ferner festgesezt: Der Eintritt in die polytechnische Schule wird durch das erreichte, oder durch das uͤberschrittene 15te Lebensjahr, und durch die mit Erfolg zuruͤkgelegte Gewerbsschule bedingt. Die Aufnahmepruͤfung wird jaͤhrlich mit dem Schlusse des Schuljahres an dem Size der polytechnischen Schule vor dem versammelten Gremium der Lehrer vorgenommen. Die sich Meldenden werden zu der Pruͤfung auf den Grund der Gewerbsschul-Absolutorien admittirt. Jede Pruͤfung erstrekt sich uͤber alle Gegenstaͤnde des Gewerbs-Schulunterrichtes, so wie solche §. 7. naͤher bezeichnet wurden. Der gepruͤfte und als faͤhig anerkannte Schuͤler tritt in den untersten Curs der Schule. Die Inscription endigt jeden Jahres mit dem 30. October als einem peremtorischen Termine. Der Unterricht der Schule ist fuͤr den Inlaͤnder unentgeldlich. Der Auslaͤnder zahlt ein Inscriptionsgeld von 10–12 fl. fuͤr den Jahrescurs. Hospitanten, welche jedoch nur Ausnahmsweise bei besonders guter Befaͤhigung und stets nur fuͤr die praktische Ausuͤbung eines Gewerbes oder einer Kunst zu einzelnen Vorlesungen zugelassen werden koͤnnen, zahlen die Haͤlfte des Inscriptionsgeldes fuͤr jede Vorlesung. Jeder Curs der polytechnischen Schule besteht mit Schluß jedes Schuljahres eine strenge oͤffentliche Pruͤfung, nach deren Ergebniß das Rektorat uͤber die Befaͤhigung zum Uebertritte in den hoͤhern Curs der polytechnischen Schule entscheidet. Die innere Organisation der polytechnischen Schule, das Wechselverhaͤltniß der Lehrer und Schuͤler, die Pruͤfungen, und insbesondere die Disciplin der Entlassungsverhaͤltnisse richten sich streng nach den in der Schulordnung fuͤr die Gymnasien enthaltenen Normen, und Competenzgraͤnzen. Als Attribute einer vollstaͤndigen polytechnischen Lehranstalt sind erklaͤrt: 1) ein physikalisches Kabinet, 2) ein chemisches Laboratorium, 3) eine technische Bibliothek, 4) eine vollstaͤndige Sammlung von Reliefs und koͤrperlichen oder sonstige Vorlagen fuͤr den Zeichnungsunterricht, 5) eine aͤhnliche Sammlung von Vorlagen fuͤr die Modellir- und Bossirschule, 6) eine Sammlung der nothwendigen Rohstoffe und Produkte, 7) eine mechanische Werkslatte, 8) eine Modellensammlung im Allgemeinen, insbesondere aber fuͤr die descriptive Geometrie, welche in den ersten Vortragen uͤber Linien und Ebenen in Raͤumen nie anders als nach Modellen gelehrt werden soll. Der Tag der Eroͤffnung dieser Anstalt wird durch bereits ernannten Vorstand, Professor Dr. Leo, noch besonders bekannt gemacht werden. Die Errichtung einer Kreis-Gewerbs- und landwirthschaftlichen Schule in Augsburg. Mit Genehmigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wird in Augsburg eine Kreis-Gewerbs- und landwirthschaftliche Schule errichtet. Die Eroͤffnung der Gewerbs- und landwirthschaftlichen Kreisschule wird mit dem Anfange des kommenden Monats November geschehen. Die Bedingungen zur Aufnahme der Schuͤler sind nach den Bestimmungen der Vollzugsvorschriften vom 28. Maͤrz d. J. §. 12.: 1) das zuruͤkgelegte 12te Lebensjahr, oder die erlangte Dispensation der koͤnigl. Kreisregierung zu einer fruͤheren Aufnahme, 2) fuͤr jene Gewerbschuͤler, welche den Realunterricht an den Gymnasien hoͤren, das Absolutorium uͤber den mit Erfolg vollendeten Besuch der lateinischen Schule; 3) fuͤr die uͤbrigen Schuͤler ein Zeugniß uͤber die gruͤndliche Befaͤhigung in der Religionslehre, im fertigen Lesen und Schreiben, in der Anfertigung eines sprachrichtigen und orthographischen Aufsazes, und uͤber die Kenntniß der vier Rechnungsspecies und ihrer Anwendung auf das buͤrgerliche Leben, 4) der legale Nachweis der bisherigen obrigkeitlichen und Schulbehoͤrde uͤber vollkommen reinen untadelhaften moralischen Wandel. Die Aufnahme in den IIten oder IIIten Curs bedingt das durch eine abzulegende Pruͤfung zu beurkundende Erlernthaben der Lehrgegenstaͤnde des vorhergehenden Curses. Das jaͤhrlich zu entrichtende Schulgeld betraͤgt vier Gulden Unbemittelte Individuen sind von dessen Entrichtung befreit, wenn sie sich durch gerichtliche Zeugnisse uͤber ihre Duͤrftigkeit auszuweisen vermoͤgen. Die saͤmmtlichen Unterrichtsgegenstande der Gewerbs- und landwirtschaftlichen Schule sind nach den Bestimmungen der Vollzugsvorschriften vom 28. Maͤrz d. J. §. 7. auf drei Jahrescurse wie folgt: Ister (unterer) Curs. 1) Arithmetik. Rechenkunde bis einschluͤßig der Bruchrechnung. 2) Planimetrie. 3) Zeichnungsunterricht. 4) Naturgeschichte. Anfangsgruͤnde derselben. 5) Encyclopaͤdie der Gewerbe resp. Uebersicht der Gewerbe und Productenlehre, mit Angabe der fuͤr jedes Gewerbe vorzuͤglich noͤthigen Stoffe, und deren Erzeugungsart und Erzeugunsorte. IIter (mittlerer) Curs. 1) Arithmetik, saͤmmtliche Anwendungen derselben auf Handels- und Geschaͤftsrechnungen. 2) Stereometrie. 3) Zeichnungsunterricht. 4) Naturlehre. 5) Naturgeschichte. 6) Fortsezung der Encyclopaͤdie der Gewerbe. IIIter (oberster) Curs. 1) Arithmetik und Algebra. Vollendung des arithmetischen Unterrichts in der Algebra bis einschluͤßig der Logarithmen und Gleichungen des zweiten Grades. 2) Descriptive Geometrie. 3) Zeichnungs-Unterricht. 4) Chemie, Vorbegriffe der Chemie mit technischen Andeutungen. 5) Encyclopaͤdie der Gewerbe etc., Fortsezung. 6) Buchhaltung in Verbindung mit stylistischen Uebungen. Endlich wird in den 3 Cursen Unterricht im Bossiren und Modelliren, dann in den Anfangsgruͤnden der Maschinenlehre (Mechanik) gegeben. Die Schuͤler der Landwirthschaft nehmen Antheil an folgenden Lehrstunden der Gewerbsschuͤler. Im Isten Curse. Arithmetik, (Geometrie, Naturgeschichte, Zeichnen und Mechanik mit den Gewerbschuͤlern des ersten Curses, bann Naturlehre mit den Gewerbsschuͤlern des zweiten Curses. Im IIten Curse. Arithmetik, Stereometrie, Fortsezung der Naturgeschichte, Mechanik mit den Gewerbschuͤlern des zweiten Curses, Chemie und Buchhaltung mit den Gewerbschuͤlern des dritten Curses. Eigene Vortraͤge erhalten die landwirtschaftlichen Schuͤler: a) Im Isten Curse. Encyclopaͤdie der Landwirthschaft nach ihrem vollen Umfange, und Uebersicht der verschiedenen landwirthschaftlichen Systeme. b) Im IIten Curse. Den ersten Theil der Productionslehre, der landwirthschaftlichen Oekonomie und der landwirthschaftlichen Technologie. c) Im IIIten Curse. Den zweiten Theil der oben genannten Gegenstaͤnde. Ein Veterinaͤrarzt gibt in dem dritten Curse die Grundmomente der thierischen Anatomie und der Thierarzneikunde. Als Attribute erhaͤlt diese Anstalt: 1) Eine Sammlung entsprechender Zeichnungsvorlagen. 2) Eine Sammlung von Vorlagen zum Bossiren. 3) Eine Sammlung der noͤthigen Naturalien. 4) Eine Sammlung von Rohstoffen und Producten. 5) Einen geeigneten physikalischen, und 6) einen passenden chemischen Apparat. Der Tag des Anfangs des Unterrichts wird durch das Rectorat dieser Anstalt besonders bekannt gemacht werden, bei welchem sich die betreffenden Individuen wegen der Aufnahme zu melden haben. Verfahren dem Leinenzeug schottischen (Atlas-aͤhnlichen) Glanz zu ertheilen. Oeffentlichen, im Nuͤrnberger Correspondenten von und fuͤr Deutschland (No. 193 den 12. Julius 1833) enthaltenen Nachrichten zu Folge, ist gegenwaͤrtig in Amerika, und namentlich in Mexiko, Leinwand ein sehr gesuchter Handelsartikel; jedoch nur jene hat dort Handelswerth, welche den sogenannten englischen Glanz besizt. Den lebhaftesten, in Absicht auf schoͤnes und gefaͤlliges Ansehen den des Atlas bei Weitem uͤbertreffenden Glanz, ertheilt man dem Leinenzeug, zumal dem Tafeltuch, in Schottland in der Gegend zwischen Perth und Scoone-Palace. Das daselbst befolgte Verfahren ist eben so einfach als leicht ausfuͤhrbar, und beeintraͤchtigt die Dauerbarkeit der Leinenfaser keineswegs, sobald es nur von geschikten Arbeitern vollzogen wird. Man rollt naͤmlich die zu appretirende Leinwand vermittelst eines Treibwerks von einer großen hoͤlzernen Walze auf eine dergleichen zweite; zwischen beiden hoͤlzernen Walzen befindet sich eine zinnerne. Die mit gehoͤrigem Kraftaufwande gleichfoͤrmig durchgezwaͤngte Leinwand bietet, sobald sie die Zinnflaͤche beruͤhrt hatte und um die zweite hoͤlzerne Walze gewunden wurde, ein hoͤchst lebhaftes, schwach blaͤuliches Weiß dar, welches in der That hinsichtlich des beliebten, gefaͤlligen Ansehens nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt. Ohne Zweifel kann man denselben Glanz auch mit Langmeyer's, vor mehreren Jahren zu Schmiedeberg in Schlesien erfundener Glaͤttmaschine erreichen, wenn man dieselbe einer zwekmaͤßigen Abaͤnderung unterwirft.Die Schotten bedienen sich hoͤchst wahrscheinlich einer Mange (oder eines Kalanders), welche (nicht aus zwei hoͤlzernen, sondern) aus zwei Papiermaché-Walzen besteht, zwischen denen sich eine Zinnwalze von kleinerem Durchmesser befindet.A. d. R. Die Zinnwalze darf aber hiebei, als blaͤulichweißen Metallschimmer ertheilende Glaͤttvorrichtung, nicht fehlen. Ja schon das Ersezen der beim gewoͤhnlichen Kalandern in Gebrauch genommenen eisernen oder staͤhlernen Cylinder, durch zinnerne, oder mit Zinn plattirte bleierne, duͤrfte hinreichen, der deutschen Leinwand den erwaͤhnten schottischen Glanz zu ertheilen. (Kastner's Archiv Bd. VII. S. 161.) Lemare's Schuhe und Stiefel. Hr. Lemare legte der Société d'encouragement zu Paris in einer ihrer dießjaͤhrigen Sizungen Schuhe vor, welche er Soulier-socque nennt, und die, wie er sagt, den Vortheil gewaͤhren, daß man sich nicht so leicht mit Koth besprizt, und daß die Fuͤße bei nassem Wetter trokener bleiben. Die Erfindung, welche Hr. Lemare gemacht zu haben glaubt, besteht nun in nichts weiter, als in einer sogenannten gebrochenen Sohle, oder aus vier Absaͤzen, welche auf die gewoͤhnliche Sohle aufgenaͤht oder aufgenagelt werden. Unsere Leser werden sich erinnern, daß diese Sohlen nichts weniger, als eine neue Erfindung sind, sondern daß dieselben, wie wir im Polyt. Journale Bd. VI. S. 76 ausfuͤhrlich beschrieben haben, bereits vor mehr dann 20 Jahren von dem wuͤrdigen Stabsarzte Dr. Braun ausgedacht und empfohlen wurden. Leider scheint es, daß diese hoͤchst nuͤzliche und der Gesundheit so zutraͤgliche, Fußbekleidung sowohl bei uns in Deutschland, als anderwaͤrts, gaͤnzlich in Vergessenheit gerathen ist, so daß wir nicht umhin koͤnnen, diese Gelegenheit zu benuzen, um sie neuerdings jenen zu empfehlen, welche viel und bei jedem Wetter herumzugehen haben, und die es nicht scheuen, trokenen Fuͤßen zu Lieb, ein Paar Loth Leder mehr an sich zu tragen. Die Braun'schen Sohlen verdienen auch wegen der außerordentlichen Schnelligkeit und Wohlfeilheit, mit der sie ausgebessert werden koͤnnen, alle Beruͤksichtigung, so daß es sehr zu bedauern ist, daß unsere Militaͤr-Montur-Commissionen gar keine Notiz davon nehmen wollen. Hr. Braun und mehrere seiner Freunde brachten diese Sohlen schon in den lezten Kriegsjahren, d.h. vom Jahre 1809 bis 1815, bei den oͤstreichischen, franzoͤsischen und anderen Armeen in Vorschlag; nirgends wurden sie aber eingefuͤhrt, und wie es scheint lediglich darum, weil es nicht im Interesse der Lieferanten und der einzelnen Commissaͤre liegt, etwas gut zu finden, wobei an Kosten erspart wird! Wir wuͤnschen sehr, daß Hr. Lemare in Frankreich nun mehr Anklang findet, als der ehrwuͤrdige Dr. Braun in seinem deutschen Vaterlande fand! Ueber einige Weinkrankheiten und deren Behandlung. Die Burgunder-Weine, und besonders gewisse Gewaͤchse derselben, sind einer eigenen Krankheit unterworfen. Diese Krankheit, die dem Werthe der Weine bedeutend schadet, ist das Bitterwerden; man nennt solche bitter gewordene Weine auch Wermuthweine (vins absinthés). Das Uebel besteht darin, daß die Weine nicht nur bitter werden, sondern daß sie zugleich ihren Weinstein, und wenn sie roth sind, ihren Farbestoff fallen lassen; die weißen Weine werden hierbei gelb. Um nun solchen Wein wieder herzustellen, soll man ihn auf folgende Weise behandeln. Man nehme auf einen Hectoliter Wein 1 1/2 Quentchen Weinsteinsaͤure, loͤse diese in einer geringen Menge,. Wasser auf, und traͤnke mit dieser Aufloͤsung einiges ungeleimtes Papier. Dieses Papier zerreiße man in kleine Stuͤkchen, die man, nachdem sie troken geworden, in das Weinfaß bringt, und mit einem Stoke darin umruͤhrt. Nach zehntaͤgiger Ruhe klaͤrt man den Wein dann mit einem Gemenge, welches man aus einer Unze Blut, einem Quentchen aufgeloͤster Hausenblase, dem Eiweiße von drei Eiern und einer Handvoll Quarzsand bereitet, indem man diese Substanzen gut mit einander abklopft. Ist der Wein klar geworden, so zieht man ihn in Flaschen ab; er wird nach dieser Operation beinahe ganz hergestellt seyn, muß aber doch schnell getrunken werden, weil sich die Krankheit leicht neuerdings wieder entwikelt. Vermengt man solchen hergestellten Wein mit Wein, der nicht krank war, so haͤlt er sich laͤnger, und kann selbst einen laͤngeren Transport erleiden. – Die weißen Weine werden nicht selten gelb; um ihnen nun ihre fruͤhere Weiße wieder zu geben, soll Folgendes eines der besten Mittel seyn. Man nehme 2 Quentchen Weinsteinsaͤure, 3 Quentchen Hausenblase, und loͤse leztere mittelst der Weinsteinsaͤure in Wasser auf. Dann nehme man eine Unze Blut, das Eiweiß von drei Eidottern, eine Handvoll Quarzsand und 3 bis 4 Unzen sehr reine thierische Kohle. Alles dieß klopfe man gut unter einander, und gieße es, nachdem es gehoͤrig mit Wasser verduͤnnt worden, in ein Faß von 2 Hectoliter Wein, um es in diesem gut unter einander zu ruͤhren. Nach einigen Tagen Ruhe wird der Wein wieder seinen fruͤheren Glanz erhalten haben. – Die weißen Weine werden auf verschiedene Weise geklaͤrt oder geschoͤnt; in Burgund wendet man, wenn das gewoͤhnliche Verfahren mißlungen ist, haͤufig Weingeist hierzu an, der aber auch manchmal versagt. Ein ausgezeichneter Oenolog befolgt seit einigen Jahren mit bestem Erfolge folgendes Verfahren. Er sezt auf 2 Hectoliter Wein 1 1/2 Pfd. ungeleimten Papierzeug zu, ruͤttelt das Ganze gut unter einander, und laͤßt den Wein hierauf durch ein Filter laufen. Weine, die sonst immer schillernd blieben, sollen bei dieser Behandlung vollkommen klar geworden seyn. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. September 1833, S. 142.) Ein Verfahren flekig gewordene Seiden- und Baumwollenzeuge zu reinigen. Einige Zeuge, wie z.B. die Seidenzeuge, und unter den Calico's jene mit rothem Grunde, erleiden an feuchten Orten wegen der in ihnen enthaltenen fetten Koͤrper gern eine Veraͤnderung, die allen Schnittwaarenhaͤndlern wegen des Verlustes, den sie oͤfter dadurch erleiden, nur zu bekannt ist. Solche flekig gewordene Zeuge koͤnnen nun, wenn das Uebel nicht zu weit gediehen, auf folgende Weise wieder vollkommen hergestellt werden. Man weiche ein Stuͤk ungefaͤrbten Calico in frisches Brunnenwasser, druͤke es dann stark aus, um die moͤglich groͤßte Menge Wassers wieder herauszuschaffen. Hierauf breite man den flekig gewordenen Zeug auf den Calico aus, und rolle beide Stuͤke auf einander auf, mit der Vorsicht jedoch, daß so wenig Falten als moͤglich entstehen. In diesem Zustande bringe man die Zeuge, in ein reines Tuch eingeschlagen, 12 bis 24 Stunden lang in einen Keller. Rollt man die Seidenzeuge nach dieser Zeit ab, so wird man deren Fleken zum Erstaunen auf dem weißen Calico fixirt finden. Appretirte Zeuge muß man nach diesem Verfahren wieder mangen etc., um ihnen etwas Festigkeit zu geben. Man darf uͤbrigens mit der Anwendung dieses Verfahrens nicht zu lange warten; denn wenn die Fleken ein Mal den Koͤrper der Zeuge selbst angegriffen haben, so ist dem Uebel natuͤrlich nicht mehr abzuhelfen. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. August 1833, S. 110.) Notizen uͤber den Seidenbau in Asien und Europa. Der beruͤhmte Dr. Ozanam, der Vorstand der Aerzte am Hôtel-Dieu zu Lyon, hat im Recueil industriel eine Instruction fuͤr die Zucht der Maulbeerbaͤume und der Seidenraupen bekannt gemacht, die zwar sehr einfach und gediegen ist, aus der wir aber wegen Mangel an Raum, und da diese Vorschriften doch groͤßten Theils mit jenen in aͤlteren Werken uͤbereinstimmen, nur folgende Zusammenstellung des Seidenbaues in Asien und Europa ausziehen wollen. – China erzeugt unter allen Laͤndern die groͤßte Menge Seide. Die schoͤnste Seide liefert die Provinz Cho-Kiang, woher sie auch die englischen und hollaͤndischen Factoreien in China beziehen; sie ist blendend weiß und sehr leicht, gibt aber beim Bearbeiten einen sehr bedeutenden Abfall, und wird deßhalb am besten roh verarbeitet. Die Seide aus der Provinz Kan-Tong hat eine eigene hellgraue, silberartig glaͤnzende Farbe, die man ihr laͤßt, und die sie auch beim Waschen behaͤlt; sie ist uͤbrigens weich und nervig. – Die japanische und philippinische Seide kommt der chinesischen gleich, eben so die von Tunkin, welche meistens im Lande zu Atlas und Taffet verarbeitet wird, der nach Amerika geht. – Im Indostan wird eine ungeheure Quantitaͤt Seide gezogen; die Provinz Kazembozar allein liefert jaͤhrlich uͤber 25,000 Ballen, jeden zu 50 Kilogr., und alle diese Seide expedirt die ostindische Compagnie nach England. Die indostanische, so wie die bengalische Seide ist schwer, und spinnt sich ungleich; sie hat sich bedeutend verbessert, seit die Englaͤnder italienische Spinner nach Indien sandten, uͤbrigens steht sie aber immer noch weit unter der franzoͤsischen und italienischen Seide. – Die Provinzen Kilan, Schirvan und einige andere an den Ufern des caspischen Meeres gelegene Provinzen liefern jaͤhrlich uͤber 40,000 Ballen Seide, worunter sehr viele schoͤne weiße Seide, die aber sehr unvollkommen abgehaspelt ist. Diese Seide wird durch die Caravanen nach Aleppo, Smyrna und Constantinopel gebracht; man unterscheidet mehrere Sorten von ihr, worunter die Soubassis und Legis die besten sind; auf diese folgen die Ardassis. – Die Seide von Brusa welche eine bedeutende Quantitaͤt ausmacht, gibt vielen Abfall. Auch Aleppo, Tripoli, Seyd, Cypern, Candia, Syrien und Palaͤstina liefern viele Seide, worunter besonders die weiße aus Palaͤstina sehr geschaͤzt ist. Die Seide von den Inseln des Archipels kommt der schlechtesten Seide aus dem Vivarez gleich. – Sicilien soll jaͤhrlich eine Million Pfund Seide ausfuͤhren. Diese Seide, die ehemals sehr geschaͤzt war, ist schwer und fest; sie gibt aber beim Bearbeiten viel Abfall, und hat, wie alle in heißeren Klimaten gewonnene Seide, weniger Nerviges, weniger Elasticitaͤt und weniger Glanz. – In Neapel kommt die beste Selbe von Reggio, Reggio-Sambatelli, Sambatellini, Apalte, Amalsi, Girella, San Giacomo, Vomero, Santo-Baya, Nola, Nocerra etc. Diese Seide ist meistens stark und fest, so daß man sie hauptsaͤchlich zum Vergolden, zur Bortenwirkerei, als Naͤhseide etc. verwendet. In der Umgebung von Neapel ist das Abhaspeln und Oeffnen der Seide in neuerer Zeit so vervollkommnet worden, daß einige der dortigen Seiden sogar den Piemontesischen vorgezogen werden. – Im Parmesanischen und Modenesischen spinnt man Eintrag und Kettenseide, die mit der Piemontesischen an Guͤte wetteifert. Im Genuesischen wird sehr viel feine Seide gezogen, welche, da die Ausfuhr der rohen Seide, so wie im Piemont verboten ist, in Eintrag – und Kettenseide verarbeitet wird. Die Umgegend von Novi erzeugt eine Seide, die der Chinesischen in nichts nachsteht. – In Piemont und in der Lombardei wird die groͤßte Menge Seidenraupen gezogen, und Seide von jeder Schoͤnheit und Feinheit erzeugt und gesponnen. Man mag sich einen Begriff von der Ausdehnung der Seidencultur daselbst machen, wenn man bedenkt, daß bloß ein einziger Fabrikant im Novarresischen, Hr. Saporiti, jaͤhrlich 200 Centner Cocons zieht. Der jaͤhrliche Ertrag des ganzen Landes wird auf 50,000 Ballen Seide geschaͤzt! – Spanien verbraucht seine Seide groͤßten Theils selbst; am meisten erzeugen Valencia und Grenada. Die Seide ist schwer und stark, und eignet sich vorzuͤglich fuͤr Naͤhseide, zur Bortenwirkerei etc. – In Frankreich hat der Seidenbau erst seit 20 bis 25 Jahren einen groͤßeren Aufschwung gewonnen, und wie weit derselbe bereits gediehen, erhellt daraus, daß der Werth der jaͤhrlich erzeugten Seide bereits an 20 Millionen Franken betraͤgt, so daß Frankreich bald keiner fremden Seide mehr beduͤrfen wird, um seine Fabriken zu befriedigen. Die Cantone von St. Jean du Gard, Ganges, Anduse, Villerangue und St. Denis de Brou bei Lyon erzeugen die schoͤnste und feinste weiße Seide, die es gibt, so daß diese Seiden auch um 12 bis 15 Franken per Pfund mehr gelten als alle uͤbrigen Seidensorten. Ueber die Bereitung des beruͤchtigten Racahout. Man verkauft in Frankreich, und besonders in Paris, seit einigen Jahren unter dem Namen Racahout, Racahout de l'Orient, Racahout du Serail, eine Substanz, welche besonders als Fruͤhstuͤk oder Nahrungsmittel fuͤr Kinder und fuͤr Leute, deren Verdauung sehr geschwaͤcht ist, empfohlen wird, und von der man, um ihren Absaz desto sicherer zu machen, behauptet, daß die Odalisken der Serails durch ihren Genuß ihre koͤrperlichen Reize in voller Jugendfrische erhalten. Diese Substanz nun, welche zu Paris in kleinen Flaͤschchen zu 7 bis 8 Franken verkauft wird, und welche allerdings ein sehr leicht verdauliches, und doch sehr nahrhaftes, und daher zwekmaͤßiges Fruͤhstuͤk gibt, scheint sich gegenwaͤrtig auch in Deutschland immer mehr und mehr zu verbreiten. Wir finden uns daher veranlaßt. Einiges uͤber die Bestandtheile derselben bekannt zu machen, damit unsere Damen weniger trostlos seyn koͤnnen, wenn ihnen zuweilen ihr Pariser-Racahout-Vorrath ausgeht. – Das Journal des connaissances usuelles, August 1833, S. 106, gibt naͤmlich folgende drei Vorschriften zur Bereitung desselben, No. 1. Man nehme 1 Pfund feines Hafermehl, eben so viel Chocoladepulver und 1/4 Pfund gepulverten Vanillezuker, menge Alles gut durch einander, siebe es zwei Mal durch, und bewahre es in einer luftdicht verschlossenen Flasche. – No. 2. Man nehme 1/2 Pfund Erdapfel-Staͤrkmehl und eben so viel feines Weizenmehl, 4 Pfd. Chocolade, 1/4 Pfd. Zuker, 10 bis 20 Gran Zimmt, und verfahre damit auf dieselbe Weise. – No. 3. Man nehme Reißmehl, feines Gerstenmehl, fein gepuͤlvertes Kastanienmehl, von jedem 4 Pfund; 1 1/2 Pfd. Chocolademehl, 2 Unzen gepulverte, in Zuker geroͤstete Veilchenblumen, eine halbe Unze eben solche Orangeblumen, 1/2 Pfund Zuker, und siebe dieß mehrere Male durch, bis das Pulver aͤußerst fein und gleichmaͤßig ist. – Hr. Miguel gibt in seinem Bulletin de la Thérapeutique mehrere aͤhnliche Vorschriften; nur verordnet er statt der Chocolade geroͤsteten Cacao; um dem Gemenge einen angenehmen Geruch zu geben, empfiehlt er auch die Anwendung von Storax und rothem Sandelholze; man kann uͤbrigens hierzu auch Zuker mit Rosenoͤhl, Zuker mit Pomeranzenoͤhl etc. benuzen, so wie man auch Cachou unter das Gemenge mischen kann – Man ruͤhrt den Racahout mit einer gehoͤrigen Quantitaͤt Wasser an, und kocht ihn dann unter bestaͤndigem Umruͤhren. Leute mit staͤrkerer Verdauung koͤnnen ihn auch mit Milch gekocht genießen. Die Flaͤschchen mussen jedes Mal gut verschlossen werden, und kein Flaͤschchen soll mehr enthalten, als man in einer Woche verbraucht, weil sich alle Gemenge, unter denen sich Chocoladepulver befindet, Unter dem Luftzutritte schnell zersezen. – Welchen Gewinn die Racahout-Fabrikanten zu Paris machen, mag daraus hervorgehen, daß sie das Flaͤschchen, welches ihnen mit dem Glase hoͤchstens auf 1 1/4 Fr. zu stehen kommt, zu 7 bis 8 Fr. verkaufen! Reform der Patentgeseze in England. Der Druk, das den Erfindungsgeist und das Talent in der Geburt Erstikende, das Veraltete und mit dem gegenwaͤrtigen Stande der Dinge zu sehr im Widerspruche Stehende, das Ungewisse und doch unerschwinglich Kostspielige der englischen Patentgeseze, von deren Unzwekmaͤßigkeit sich unsere Leser schon oft bei Gelegenheit der Patentprocesse, die wir ihnen vortrugen, uͤberzeugt haben werden, machte eine Reform dieses alten Schlendrians eben so wuͤnschenswert!), als nothwendig. Die Industriemaͤnner Englands fuͤhlten dieß lange, und verlangten es in gegenwaͤrtiger Zeit der Reformen dringend. Es trat daher in dem lezten Parliamente ein Hr. Godson mit einer neuen reformirten Patentbill auf, die aus einigen 20 Klauseln bestand, und die die ganze Sache zum Theil besser, zum Theil schlimmer zu machen schien. Das Haus der Gemeinen ernannte ein Comité zu deren Untersuchung, welches nach langen Berathungen einen sehr modificirten Vorschlag zur Welt brachte, der sich endlich, nachdem er neue Modificationen erfahren, und doch noch nicht viel besser geworden, gluͤklich durch das Haus wand. Gleich nachdem der Antrag der Reform laut wurde, erschienen, von allen Seiten Broschuͤren und Vorschlaͤge, unter denen sich hauptsaͤchlich jene auszeichneten, die im London Journal of Arts, Repertory of Patent-Inventions und Mechanics' Magazine vom Anfange dieses Jahres an erschienen Wir uͤbergingen diese Vorschlaͤge bisher, weil wir unserer: Lesern der Kuͤrze halber lieber die wirklich angenommene Bill vorlegen wollten. Leider koͤnnen wir aber dieß nicht, indem die Bill im Oberhause (welches bei dieser Gelegenheit, wie die englischen Blaͤtter sagen, wieder ein Mal freiwillig einen Schluß faßte, der im Interesse des Landes war, und gesunden Verstand verrieth) bei der zweiten Verlesung durchfiel, so daß es vor der Hand bis zum naͤchsten Parliamente beim Alten bleibt. Wir koͤnnen daher gegenwaͤrtig diejenigen, welche dieser Gegenstand interessirt, nur auf die vielen und oft sehr wichtigen Artikel verweisen, die in dieser Hinsicht in den oben angefuͤhrten Zeitschriften erschienen. Literatur. a) Englische. Useful Geometry practically exemplified by a Series of Diagrams; with a Vocabulary, explaining in Familiar Words the scientific meaning of Technical Terms. By CharlesTaylor. 8°. London, 1853. By Sherwood et Comp. The Artificer's Complete Lexicon for Terms and Prices; adapted for Gentlemen, Engineers, Architects, Builders etc. By John Bennet, Engineer. London, 1833, published by the author. (Gibt 10 Baͤnde, wovon bis jezt 3 erschienen.) A Letter on the proposed alterations of the Patent Laws. By W.Carpmael. 8°. London, 1833. By Simpkin and Marshall. The first part of a Commentary on the Law of Patents: being a History of its Origin and Progress. By Charles StewartDrewry. 8°. London. 1833. By Richard Pheney. An Historical Sketch of the Origin and Progress of Gas Lighting. By WilliamMatthews. 12°. London, 1832. By Simpkin and Marshall. A Compendium of Gas Lightning; containing an Account of some useful and recent Contrivances for enabling the Consumers of Gas to ascertain the Quantity and Quality supplied. By WilliamMatthews. 12°. London, 1832. By Simpkin and Marshall. A Million of Facts, on all subjects of Human Knowledge and Social Inquiry in Science, Useful Arts, Political Arithmetic, Commerce, History, Theology, Biography etc. the results of extensive investigations during half a century. By Sir RichardPhillips. New edit. 12°. London, 1833. By Sherwood et Comp. Report of the first and second Meetings of the British Association for the Advancement of Science; at York in 1831, and at Oxford in 1852: including its Proceedings, Recommendations and Transactions. 8°. London, 1833. A new and improved edition, being the thirteenth, of the Chemical Catechism. By the late Samuel Parkes F. L. and G. S. etc. Revised and adapted to the present State of Chemical Science, by E. W. Brayley jun. Specimens of Gothic Architecture, selected from various ancient Edifices in England; consisting of Plans, Elevations, Sections, and Parts at Large, Calculated to exemplify the various Styles, and the Practical Construction of this Class of admired Architecture. Accompanied by Historical and Descriptive Accounts. Also a Glossary of Ancient Terms. The Subjects selected, measured, and drawn by A.Pugin, Architect. Illustrated by 114 Plates, correctly engraved, with the Measurements Figured to the Parts. In 2 Vols. Medium Quarto, 6l. 6s. boards; or Imperial Quarto, 91. 9s. The Volumes may be had separately. Specimens of Gothic Architecture, consisting of Doors, Windows Buttresses, Pinnacles, etc. with the Measurements; selected from Ancient Buildings at Oxford, etc. Drawn and etched by F.Mackenzieand A.Pugin. On 61 Plates. Quarto. 2l. 2s. boards, on Demy to range with Britton's Architectural Antiquities and Cathedrals. Gothic Ornaments, selected from the Parish Church ofLavenham, in Suffolk. Engraved on Forty 4to Plates. 18s. Specimens of Ancient Carpentry; consisting of Framed Roofs, selected from various Ancient Buildings, Public and Private. Also some Specimens of Mouldings for Cornices, Doors, and Windows. By the late James Smith. Engraved on 36 Plates. Quarto, 12s sewed. A Chronological History and Graphic Illustration ofChristianArchitecture in England; embracing a Critical Inquiry into the Rise, Progress, and Perfection of this Species of Architecture: also eighty-six Plates of Plans, Sections, Elevations, and Views: with Historical and Descriptive Accounts of each Edifice and Subject; an Alphabetical List of Architects of the Middle Ages, and Chronological Lists of Ancient Churches, Sepulchral Monuments, Pulpits, Fonts, Stone Crosses, etc.; a Dictionary of Architectural Terms, and copious Indexes. By JohnBritton, F. S. A., etc. In Medium Quarto, price 6l. 12s. In Imperial Quarto, 11l., to range with Britton's „Architectural Antiquities,“ etc. etc. A Treatise on the decorative Part of Civil Architecture, illustrated by 62 Plates, engraved by Rooker, Grignion, Gladwin etc. By Sir William Chambers, K. P. S., late Surveyor General of his Majesty's Works, etc. The Fourth Edition. To which are added Copious Notes, and an Essay on the Principles of Design in Architecture, by J. B. Pap worth, Architect to his Majesty the King of Wurtemburg, etc. An essay on the Doric Order of Architecture; containing an Historical View of its Rise and Progress among the Ancients, with a Critical Investigation of its Principles of Composition and Adaptation to Modern Use, illustrated by Figures from the principal Antique Examples, drawn to one Scale, on Seven Plates. By E.Aikin, Architect. Imperial Folio, 1l. 5s. boards. b) Italienische. II Censimento Milanese. Opera del Dott. Natale CottaMorandini, maestro privato di legge e membro della facultà politico-legale residente presso l' J. R. Università di Pavia. 8°. Milano, 1832. 3 vol., per Nicolo Bettoni e Comp. 18 lir. austr. Dell' arte pratica del Carpentiere. Fascicolo 6. fol. Milano, 1832. Biblioteca agraria, tomo XIX. Trattalo de' principali quadrupedi domestici utili all'agricultura compilato dai dottori G.Morettie C.Chiolini. 16°. Milano, 1832, presso Antonio Fortunato Stella e figli. Esperienze risguardanti la soossa della rana sotto messa all'influenza degli Elettromotori Voltaici, non che i conduttori, che fanno arco di comunicazione. Memoria dei Sign. Franc.Zantedeschie Feder.Mayer. Verona, 1832. Gazzetta eclettica di chimica tecnologica, di cconomia domestica e rurale, ossia Giornale delle cognizioni utili e dilettevoli per ogni classe di persone compilato da G. B.Sementini. Verona, 1833. (Monatlich erscheint 1 Heftchen, der Jahrgang kostet 4 Lir. austr.) Scelta biblioteca dell' ingegnere civile. Volume 1°. Programma o santi delle lezioni di un corso di costruzione con applicazioni tratte segnatamente dall'arte dell'ingegnere d'acque e strade, di M. G.Sganzin. Prima versione italiana eseguita sulla terza edizione parigina dall' ingegnere G.Cadolini. Milano, 1832, da Gaspare Truffi e Comp. II maestro di prospettivadelpeldisegnatore edelpelpittore etc. Di A. D.Vergnaud. Prime versione italiana di FrancescoLonghena. 12°. Milano, 1832. Con 8 tavole. 2. 50 Lir. ital. Opuscoli matematici e fisici di diversi autori. Milano, 1832–1833, presso Paolo Emilio Giusti. (Erscheinen heftweise, 4 Hefte zu 18 Lir. austr.) Elementi di Fisica generale, ed Elementi di Fisica particolare dell' Ab Domenico Scina, pubbl. Professore nell a R. Università di Palermo. 8°. Palermo, 1828–1830. 4 vol. II Tiberino, giornale periodico per servire alla storia delle arti belle ed all'erudizione degli amatori e cultori di esse. In Foglio, Roma, 1833. Dell' economia del frutto dell' olivo e suo prodotto, Di Giuseppe Gibelli, Meccanista. 8°. Torino, 1832.