Titel: Ueber die Diastase, eine im Gerstenmalz entdekte Substanz, mittelst welcher sich das Stärkmehlgummi (jezt Dextrin genannt) und der Stärkmehlsyrup leicht und wohlfeil im Großen darstellen lassen, so daß sie eine mannigfaltige technische Anwendung gestatten; von den HH. Payen und Persoz.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XLIV., S. 203
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XLIV. Ueber die Diastase, eine im Gerstenmalz entdekte Substanz, mittelst welcher sich das Staͤrkmehlgummi (jezt Dextrin genannt) und der Staͤrkmehlsyrup leicht und wohlfeil im Großen darstellen lassen, so daß sie eine mannigfaltige technische Anwendung gestatten; von den HH. Payen und Persoz. Aus den Annales de Chimie et de Physique. Mai 1833, S. 73. Ueber die Diastase, eine im Gerstenmalz entdekte Substanz. Seit den gelehrten Untersuchungen und zahlreichen Arbeiten Loͤwenhoek's, Saussure's, Kirchhof's, Vauquelin's, der englischen Bierbrauer, Dubrunfaut's, Raspail's, Guibourt's, Couverchel's etc. kannte man die physiologische Constitution des Staͤrkmehls; man wußte, daß seine Kuͤgelchen aus einer Huͤlse bestehen, welche eine schleimige Substanz einschließt; daß bei einer gewissen Erhoͤhung der Temperatur ein Theil der inneren Substanz ausschwizt; daß man unter der Einwirkung des Wassers und der Schwefelsaͤure die Huͤlsen sprengen, das Staͤrkmehl in Zuker und sogar durch eine nicht so lange dauernde Einwirkung in Gummi verwandeln kann; daß sich mittelst gekeimter Gerste und Wasser bei einer Erhoͤhung der Temperatur das Staͤrkmehl in Zuker verwandeln laͤßt. (Dubrunfaut's Abhandlung, April 1823.) Im Jahre 1785 machte Dr. Irvine bekannt, daß die zukerigen Producte des Malzes sich durch Zusaz von Mehl aus ungekeimtem Getreide vermehren lassen, welches leztere selbst in Zuker verwandelt werde. Indessen ließen unsere bisherigen Kenntnisse in dieser Sache noch Vieles zu wuͤnschen uͤbrig. Man besaß noch gar kein wohlfeiles Verfahren, aus dem Staͤrkmehl die innere Substanz darzustellen, welche sich nach den neuen Versuchen Biot's durch ein eigenthuͤmliches optisches Verhalten auszeichnetPolyt. Journ. Bd. XLIX. S. 36.; noch weniger kannte man den Stoff, welcher durch die Keimung entwikelt wird, und dessen Reactionen man anfangs dem Hordein und spaͤter einer Art aufloͤslichen Klebers zuschrieb, welcher aber nach unseren Versuchen fuͤr sich unwirksam ist. Man nahm an, daß das Staͤrkmehl durch gekeimtes Getreide in Zuker verwandelt wird, ohne zu wissen, daß dabei Dextrin (Staͤrkegummi) in Freiheit gesezt wird, welches heut zu Tage mannigfaltige Anwendungen gefunden hat. Man kannte ferner die Umstaͤnde, unter welchen das Staͤrkmehl durch gekeimte Gerste in Zuker verwandelt wird, und die Erscheinungen, welche dabei Statt finden, nicht genau; die Schriften, welche uͤber diesen Gegenstand von den englischen Bierbrauern und Destillateurs und auch in Frankreich erschienen, ließen eine Menge praktischer Anomalien unvorhergesehen und unerklaͤrt. Endlich konnte man noch gar nicht vorhersehen, welche Folgen die Entdekung der Diastase fuͤr die organische Chemie, die Physiologie und die Technik haben wuͤrde. Seitdem wir der Akademie der Wissenschaften angezeigt haben, daß wir ein neues Mittel entdekten das Dextrin darzustellen, wobei die Huͤlsen des Staͤrkmehls durch directe Einwirkung abgesondert werden, sezten wir die Untersuchung des Stoffes, welcher diese merkwuͤrdige Reaction hervorbringt, eifrig fort. Diese Substanz, welche es uns gelang fuͤr sich darzustellen, enthaͤlt um so weniger Stikstoff, je reiner sie ist, und besizt uͤbrigens folgende Eigenschaften: sie ist fest, weiß, amorph, in Alkohol unaufloͤslich, in Wasser und schwachem Weingeist aufloͤslich; ihre waͤsserige Aufloͤsung ist neutral, ohne auffallenden Geschmak, und wird durch basisch-essigsaures Blei nicht gefaͤllt; sich selbst uͤberlassen, veraͤndert sie sich mehr oder weniger schnell, je nach der Lufttemperatur, und wird sauer; auf 65 bis 75° C. (52 bis 60° R.) erhizt, besizt sie die merkwuͤrdige Eigenschaft, schnell die Huͤlsen der inneren modificirten Substanz, des Dextrins, zu zerreißen, worauf sich lezteres leicht in Wasser aufloͤst, waͤhrend die in dieser Fluͤssigkeit unaufloͤslichen Huͤlsen oben auf schwimmen oder sich niederschlagen, je nach der Bewegung der Fluͤssigkeit. Diese auffallende Eigenschaft veranlaßte uns jener Substanz den Namen Diastase beizulegen, welcher diese Thatsache genau bezeichnet. Wenn die Operation gehoͤrig geleitet wird, erhaͤlt man das Dextrin in einem viel reineren Zustande als bisher, und es besizt dann die große Drehkraft, welche es characterisirt, in viel hoͤherem Grade; das Dextrin wird aber, wenn es mit der Aufloͤsung der Diastase in Beruͤhrung bleibt, allmaͤhlich in Zuker verwandelt, der weder durch Baryt noch durch basisch-essigsaures Blei gefaͤllt wird. Die Temperatur darf jedoch waͤhrend der Beruͤhrung nur auf 65 bis 75° C. (52 bis 60° R.) erhalten werden, denn wenn man die Aufloͤsung der Diastase bis zum Sieden erhizt, verliert sie die Eigenschaft auf das Staͤrkmehl und das Dextrin zu wirken. Die Diastase ist in den gekeimten Samen der Gerste, des Hafers und des Weizens nahe an den Keimen enthalten, aber nicht in den Wurzelkeimen; sie existirt weder in den Trieben noch in den Wurzeln der ausgewachsenen Kartoffeln, sondern bloß in den Knollen, nahe und rings um ihren Einsazpunkt; sie kommt darin gewoͤhnlich in Begleitung einer stikstoffhaltigen Substanz vor, welche wie sie selbst in Wasser aufloͤslich und in Alkohol unaufloͤslich ist, sich aber durch die Eigenschaft von ihr unterscheidet, daß sie in Wasser bei einer Temperatur von 65 bis 70° C. gerinnt, daß sie weder auf das Staͤrkmehl noch auf das Dextrin wirkt, aus ihren Aufloͤsungen durch basisch-essigsaures Blei gefaͤllt und durch den Alkohol vor der Faͤllung der Diastase großen Theils abgeschieden wird; wir haben die Diastase auch unter den Knospen von aylanthus glandulosa gefunden; darin ist sie nicht mit der aufloͤslichen stikstoffhaltigen Substanz verbunden. Die Getreidearten und Kartoffeln enthalten vor dem Keimen keine Diastase; man erhaͤlt sie nach unten folgendem Verfahren aus gekeimter Gerste, und zwar in desto groͤßerer Menge, je regelmaͤßiger die Keimung gefuͤhrt wurde. Nachdem man das Gemenge von Wasser und gekeimter Gerste einige Augenblike in kaltem Wasser eingeweicht hat, bringt man es auf ein Filter, oder besser, man preßt es stark aus und filtrirt die Aufloͤsung; die klare Fluͤssigkeit wird in einem Wasserbade auf 70° C. (56° R.) erhizt. Bei dieser Temperatur gerinnt die groͤßte Menge der stikstoffhaltigen Substanz, die man dann durch neues Filtriren absondern muß; die filtrirte Fluͤssigkeit enthaͤlt den wirksamen Bestandtheil nebst etwas stikstoffhaltiger Substanz, Faͤrbestoff und eine Quantitaͤt Zuker, die mit den Fortschritten der Keimung in Verhaͤltniß steht; um die Diastase abzuscheiden, gießt man dann Alkohol in die Fluͤssigkeit, bis kein Niederschlag mehr entsteht; die in demselben unaufloͤsliche Diastase sezt sich in Floken ab, welche man sammeln und bei einer niedrigen Temperatur troknen kann; damit sie keine Veraͤnderung erleidet, muß man sich wohl huͤten, sie feucht bis auf 90 oder 100° C. (72 oder 80° R.) zu erhizen; um sie noch reiner zu erhalten, muß man sie in Wasser aufloͤsen und neuerdings mit Alkohol niederschlagen, und dieses Aufloͤsen und Niederschlagen sogar zwei Mal wiederholen. Man kann auch die Diastase frei von der stikstoffhaltigen Substanz erhalten, ohne leztere durch Temperaturerhoͤhung zum Gerinnen zu bringen, aber bloß durch mehrere Faͤllungen mittelst Alkohol. Nach jeder Faͤllung loͤst sich weniger von dieser Substanz auf, und die Diastase wird immer weißer und reiner. Folgende Methode zu operiren gelang uns am besten: man zerreibt in einem Moͤrser die frisch gekeimte Gerste, befeuchtet sie mit ungefaͤhr der Haͤlfte ihres Gewichtes Wasser und preßt dieses Gemenge stark aus; die davon ablaufende Fluͤssigkeit wird mit so viel Alkohol vermischt, daß sie ihre Klebrigkeit verliert und der, groͤßte Theil der stikstoffhaltigen Substanz gefaͤllt wird, die man dann abfiltrirt. Die filtrirte Aufloͤsung mit Alkohol gefaͤllt, gibt die unreine Diastase, welche man durch dreimaliges Aufloͤsen in Wasser und Faͤllen mit uͤberschuͤssigem Alkohol reinigt. Die Aufloͤsung der Diastase, sie mag rein oder zukerhaltig seyn, scheidet das Dextrin gleich gut aus allen Sazmehlarten und staͤrkmehlhaltigen Substanzen ab, so daß man das Mehl, den Reiß, das Brod etc. direct analysiren kann. Wenn dieser neue naͤhere Bestandtheil des Pflanzenreichs sorgfaͤltig dargestellt wurde, ist er so wirksam, daß ein Gewichtstheil davon hinreicht, um die innere Substanz von zwei Tausend Theilen trokenem Sazmehl in warmem Wasser aufloͤslich zu machen und das Dextrin dann in Zuker zu verwandeln; diese Einwirkungen geschehen desto leichter, und das Dextrin wird aus seinen Huͤlsen um so schneller frei, in je groͤßerem Ueberschusse die Diastase angewandt wird. Verdoppelt man z.B. ihre Menge, und nimmt davon ein Tausendstel, so kann die Aufloͤsung des Sazmehls in zehn Minuten bewirkt werden. Um das Dextrin oder zukerhaltige Fluͤssigkeiten im Großen zu bereiten, nimmt man gekeimte Gerste in gepulvertem Zustande, im Verhaͤltniß von 6 bis 10 Procent des Sazmehls; will man Syrup erhalten, so unterhaͤlt man die Temperatur waͤhrend ungefaͤhr drei Stunden auf 70 bis 75° C. (56 bis 60° R.), wo die Einwirkung des Gerstenmalzes dann fortdauert, waͤhrend man, um Dextrin, das so wenig Zuker als moͤglich enthaͤlt, zu erhalten, die Fluͤssigkeit ins Kochen bringt, sobald das Sazmehl aufgeloͤst ist, wo sodann die Wirkung der Diastase aufhoͤrt. Wir geben nun die Details dieser Operationen: Zuerst muß man sich gekeimte Gerste verschaffen, die an freier Luft oder bei niedriger Temperatur getroknet und dann gemahlen wurde, kurz solche, wie man sie zum Brauen des weißen Bieres anwendet. Wenn bei dem Keimen die Wurzelfasern so regelmaͤßig als moͤglich eine gleiche Laͤnge mit dem Korn erreicht haben, und das Gerstenmalz auf die eben angegebene Weise ausgetroknetansgetroknet worden ist, reichen fuͤnf Theile Gerste hin, um das Dextrin aus hundert Theilen Sazmehl zu erhalten; es ist mehr davon noͤthig, wenn diese Bedingungen nur unvollstaͤndig erfuͤllt sind, aber selbst dann braucht man selten mehr als zehn Theile. Man bringt in einen Kessel, der im Wasserbade steht, 350 bis 400 Kil. Wasser; sobald die Temperatur desselben auf 25 bis 30° C. (20 bis 24° R.) gebracht ist, ruͤhrt man das Gerstenmalz ein und faͤhrt fort dasselbe zu erhizen, bis auf die Temperatur von 60° C. (48° R.); man sezt dann alles Sazmehl (100 Kilogr.) zu, und ruͤhrt es mit einem hoͤlzernen Stabe gut um (die zwekmaͤßigste Form dieses Werkzeuges ist die, wenn an seinem unteren Ende eine hoͤlzerne Scheibe angebracht ist). Leichte von Zeit zu Zeit ertheilte Stoͤße wuͤrden sogar hinreichen, um 500 bis 750 Kilogr. Sazmehl in einer Masse von 2 bis 3000 Kilogr. Wasser schwebend zu erhalten. Wenn sich die Temperatur des Gemenges 70° C. (56° R.) naͤhert, sucht man sie ziemlich constant zu erhalten, oder sorgt wenigstens dafuͤr, daß sie nicht unter 65° C. (52° R.) erkaltet und 75° C. (60° R.) nicht uͤbersteigt; diese Bedingungen sind besonders sehr leicht zu erfuͤllen, wenn das Wasserbad durch eine Roͤhre erhizt wird, die bis auf den Boden desselben taucht und Dampf herleitet, welchen man nach Belieben durch einen Hahn absperrt. Nach 20 bis 30 Minuten wird die Fluͤssigkeit, welche anfangs milchig war und dann ein wenig diker wurde,Wenn die Temperatur schnell auf 65 bis 70° C. erhoͤht wurde, wird das Gemenge sehr dik, dann aber, obgleich langsamer, wieder duͤnner. immer duͤnner; so klebrig, undurchsichtig und fadenziehend sie bei der Untersuchung mit dem Ruͤhrer auch zu seyn schien, zeigt sie sich nun fluͤssig, beinahe wie Wasser; man steigert nun die Temperatur schnell auf 95 bis 100° C. (76 bis 80° R.) Man laͤßt dann das Ganze ruhig stehen, zieht das Klare ab, filtrirt und dampft hierauf die Fluͤssigkeit sehr rasch ein, entweder uͤber freiem Feuer oder, was noch besser ist, mittelst Dampf oder in einem Wasserbade, welches unter dem entsprechenden Druk bis auf ungefaͤhr 110° C. (85° R.) erhizt. Waͤhrend des Eindampfens nimmt man den Schaum weg, worin sich der groͤßte Theil der bei der ersten Laͤuterung zuruͤkgebliebenen Haͤlsen sammelt. Wenn das Eindampfen so lange fortgesezt worden ist, daß die syrupartige Fluͤssigkeit breit von dem Schaumloͤffel ablaͤuft, kann man sie in einen Behaͤlter aus Kupfer, Weißblech oder Holz ausgießen. Sie erstarrt beim Erkalten in Masse und bildet eine undurchsichtige Gallerte. Lauwarm erhalten, an die Hefe gemengt und dann an gewoͤhnlichen und gut gekneteten Teig, dient sie unmittelbar zur Bereitung des Brodes. Wenn man sie in duͤnnen Schichten an der Luft oder in einem geheizten Raͤume mit Luftzug ausbreitet, erhaͤlt man trokenes Dextrin, welches in diesem Zustande leicht aufzubewahren ist, das man in Mehl verwandeln und zu allem Bakwerk, zu Chocolat, Brod, der Brust- und Magenmittel etc. verwenden kann. Will man Dextrinsyrup zur Bereitung der verschiedenen geistigen Getraͤnke darstellen, so befolgt man dasselbe Verfahren bis zu dem Augenblik, wo die Aufloͤsung des Sazmehls bewirkt ist; alsdann aber unterhaͤlt man die Temperatur, an Statt sie sogleich bis auf den Siedepunkt des Wassers zu treiben, zwischen 65 und 75° C. (52–60° R.) waͤhrend 3 oder 4 Stunden, nimmt dann die Operation wieder auf und beendigt sie auf die angegebene Weise. Der Dextrinsyrup kann nicht nur zu den angegebenen Zweken, sondern auch zum Verdiken der Farben und zum Appretiren der Leinewand benuzt werden; da er staͤrker anhaͤngt, fluͤssiger und durchsichtiger ist, als das wenig Zuker enthaltende Dextrin, so kann man ihn allein, oder mit diesem vermengt, zum Verdiken der Beizmittel, zur Verfertigung des Filzes, zum Tapetendruk verwenden, und unter vielen Umstaͤnden vortheilhaft an Statt der in- und auslaͤndischen Gummiarten anwenden. Eines unserer merkwuͤrdigsten Resultate ist dieses, daß wenn die innere Substanz der Staͤrkmehlkoͤrner (das Dextrin) durch die Diastase von den Huͤlsen abgeschieden und in Wasser aufgeloͤst wird, jene den groͤßten Theil des giftigen wesentlichen Oehles mit sich reißen, welches gewissen Sazmehlen den uͤblen Geschmak ertheilt, so daß man durch unser Verfahren auf die wohlfeilste Art den angenehmsten Sazmehlsyrup erhaͤlt. Dieser gluͤkliche Umstand ist besonders wichtig bei der Anwendung desselben zur Bereitung von Nahrungsmitteln und verschiedener geistiger Getraͤnke. Wir haben auch durch folgende Thatsachen erwiesen, daß das giftige wesentliche Oehl ganz gebildet in dem Kartoffelstaͤrkmehl praͤexistirt, daß es in den Huͤlsen enthalten ist und mit denselben sich abscheidet: 1) Man findet es in den Producten der Destillation; 2) im Kleister; 3) im Sazmehlbrod, waͤhrend sein Geschmak im Dextrinbrod nicht mehr merklich ist; es findet sich auch in den durch die Diastase abgeschiedenen Huͤlsen und in dem Alkohol, womit man das Sazmehl in der Kaͤlte ausgesuͤßt hat. Wenn man das Sazmehl abwechselnd mit Alkohol und Wasser aussuͤßt, so kann man ihm das wesentliche Oehl leicht so vollstaͤndig entziehen, daß sein besonderer Geschmak verschwindet. In diesem Zustande waͤre es ein wohlfeiles Ersazmittel der auslaͤndischen Sazmehle, des Arowroot, der Tapioka etc.; der umdestillirte Alkohol wuͤrde neuerdings zur Reinigung von Sazmehl anwendbar seyn. Seit dem Bericht an das Institut haben wir die aus dem Starkmehl vermittelst der Diastase gewonnene und Dextrin genannte Substanz noch genauer untersucht. Das ungereinigte Dextrin, so wie man es direct vermittelst 0,0005 Diastase, oder der Aufloͤsung der gekeimten Gerste erhaͤlt, kann durch mehrere Verfahrungsarten, die unten beschrieben sind, in drei verschiedene Substanzen zerlegt werden. Bringt man das trokene, farblose, durchsichtige Dextrin in kaltes Wasser, so wird es undurchsichtig, indem es sich chemisch mit Wasser verbindet (in ein Hydrat verwandelt); bringt man es dann auf ein Filter, so hinterlaͤßt es darauf einen unaufloͤslichen Stoffs A welcher ausgesuͤßt und in der Kaͤlte getroknet, in duͤnnen Schichten durchscheinend ist. Diese Substanz ist es, deren Gegenwart als fester zwischenliegender Koͤrper das Austroknen der beiden anderen Stoffe erleichtert; sie verwandelt sich in kaltem Wasser in ein Hydrat, wobei sie undurchsichtig wird. In diesem Zustande loͤst sich die Substanz in Wasser bei der Temperatur von 65° C. (52° R.) auf, faͤllt beim Erkalten desselben zum Theil nieder, und die Aufloͤsung wird nach ihrer Concentration mehr oder weniger undurchsichtig; Alkohol beschleunigt und vollendet ihre Faͤllung; sowohl im aufgeloͤsten als im gefaͤllten Zustande liefert sie mit Jod die verschiedenen Nuancen von Blau oder Violet bis zum Schwarz. Diese Substanz A ist aber noch nicht rein; mit dem Mikroskop entdekt man darin eine Menge Huͤllen, welche man von ihr abscheiden kann, wenn man sie auf einer Temperatur von 75 bis 80° C. (60 bis 64° R.) erhaͤlt (wobei sie sich absezen), dann troknet und diese Reinigung zwei Mal wiederholt; alsdann wird die Substanz A in concentrirter Aufloͤsung beim Erkalten nicht mehr undurchsichtig; sie ist urspruͤnglich im Sazmehl enthalten und faͤrbt sich durch Jod blau oder violet. Diese in der Kaͤlte unaufloͤsliche Substanz A bleibt, wenn sie warm aufgeloͤst wurde, in der erkalteten Fluͤssigkeit zuruͤk, und wird durch Baryt und basisch-essigsaures Blei in klumpigen Floken gefallt, die sich zu einem Magma vereinigen; der Barytniederschlag loͤst sich in kaltem Wasser wieder auf; zersezt man die Aufloͤsung durch einen Strom kohlensauren Gases, filtrirt und dampft sie ab, so erhaͤlt man die in der Kalte unaufloͤsliche Substanz wieder. Ueber dieses leztere Verhalten werden wir noch fernere Versuche anstellen. Folgende Thatsachen beweisen, daß die Substanz A im Sazmehl und im Dextrin identisch ist. In duͤnnen Schichten auf einer Glastafel ausgetroknet, loͤst sie sich in zusammengeschrumpften, durchscheinenden, elastischen, zaͤhen Platten ab, welche unter einem gewissen Druk brechen. Sie ist geschmaklos, neutral, farblos; der mit Feuchtigkeit gesaͤttigten Luft bei einer Temperatur von 15° C. (12° R.) 48 Stunden lang ausgesezt, blaͤht sie sich auf, bleibt durchscheinend, elastisch, aber leicht brechend; in diesem Zustande enthaͤlt sie 24 Procent Wasser ohne feucht zu scheinen. (Unter denselben Umstaͤnden haͤlt das Sazmehl ziemlich dieselbe Menge Wasser zuruͤk und scheint troken.) Taucht man sie dann in kaltes Wasser, so blaͤht sie sich noch mehr auf, verschlukt mehr Wasser, bleibt wenig elastisch, sehr leicht brechend und behaͤlt ihre Form wie reine Gallerte (reiner Leim) bei. Auf 65° C. (52° R.) in Wasser erhizt, loͤst sie sich auf; die Fluͤssigkeit wird beim Abdampfen immer syrupartiger; troknet man sie wieder, so nimmt sie ihre anfaͤnglichen Eigenschaften an, selbst wenn die Aufloͤsung drei Stunden lang auf einer Temperatur von 76° C. (60° R.) erhalten wurde. (Bei Gegenwart von Diastase zeigt sie nicht ganz dasselbe Verhalten.) Laͤßt man sie mit kaltem Wasser in Beruͤhrung, ohne sie umzuruͤhren, so loͤst sie sich darin nicht auf, und Jod zeigt ihre Gegenwart in der Fluͤssigkeit kaum an. Zerreibt man sie aber in trokenem oder feuchtem Zustande und verduͤnnt dann mit Wasser, so enthaͤlt die Fluͤssigkeit selbst nach dem Filtriren eine betraͤchtliche Menge von dieser Substanz und faͤrbt sich durch Jod leicht blau oder violet. Diese Substanz mag also mechanisch suspendirt oder in heißem Wasser aufgeloͤst worden seyn, so wird die kalte Fluͤssigkeit, welche sie enthaͤlt, durch Alkohol getruͤbt. Die truͤbe Fluͤssigkeit wird bei einer Temperatur von ungefaͤhr 65° C. wieder hell, wenn keine zu große Menge Alkohol vorhanden ist und truͤbt sich beim Erkalten neuerdings, Erscheinungen welche den folgenden analog sind. Heiß in Wasser aufgeloͤst oder kalt darin suspendirt, zeigt sie die Erscheinungen der Faͤrbung durch Jod und der Entfaͤrbung bei einer Temperatur von 90° C. (72° R.), welche Hr. Lassaigne angibt. Wir haben ferner beobachtet, daß die blaue Verbindung sich von 66° bis 100° je nach der Temperatur in wandelbaren Verhaͤltnissen im Wasser aufloͤst und verschwindet, beim Erkalten aber wieder erscheint, vorausgesezt, daß nicht alles Jod in Jodwasserstoffsaͤure verwandelt wurde; in lezterem Falle stellt ein neuer Zusaz von Jod die Faͤrbung wieder her. Durch ein wenig Chlor kann man auch die Farbe ganz oder teilweise wieder herstellen, wenn sie durch Bildung von Jodwasserstoffsaͤure verschwand; uͤberschuͤssiges Chlor zerstoͤrt jede Faͤrbung fuͤr immer. Wasser und Alkohol koͤnnen bei den Temperaturen zwischen 0° und 66° C. (0° und 52° R.) das Jod aus der blauen Verbindung abscheiden, sie entfaͤrben und verschwinden machen; aber bei denselben Temperaturen wird durch uͤberschuͤssiges Jod die Faͤrbung wieder hergestellt. Bei 66° C. loͤst sich diese Verbindung vollstaͤndig in Wasser auf, gerade so wie die innere Substanz des Sazmehls, und die Fluͤssigkeit ist farblos oder gelblich. (Um zu zeigen, daß die vollstaͤndige Aufloͤsung erst gegen 66° Statt findet und damit die Farbe, wenn sie schwach ist, beim Erkalten wieder erscheint, muß uͤberschuͤssiges Jod vorhanden seyn, welches das Gemenge violet macht.) Diese beiden Erscheinungen erklaͤren die scheinbare Anomalie eines weißen Jodamidins. Die gallertartige Alaunerde so wie die thierische Kohle reißen in ihren Niederschlag die blaue Verbindung mit, sie faͤllen auch, aber nur theilweise, die erkaltete Aufloͤsung der Substanz A; gießt man die uͤberstehende Fluͤssigkeit ab, so faͤrbt sie sich durch Jod nur schwach, waͤhrend sich die abgesezte Alaunerde durch dasselbe Reagens dunkelblau oder dunkelviolet faͤrbt. Zerreibt man sie mit einer geistigen Jodaufloͤsung als ein Magma, welches an den Seiten des Gefaͤßes ausgebreitet, sogleich troken ist, und gießt dann sanft Wasser darauf, so trennt sich die gefaͤrbte Substanz los und faͤllt nieder, ohne die Masse der uͤberstehenden Fluͤssigkeit zu faͤrben, wenigstens wenn man nicht das Ganze schuͤttelt. Dieß ist ein neuer Beweis, daß die blaue Verbindung nicht aufgeloͤst ist, wenn sie gefaͤrbt erscheint. Dieselbe Substanz A kann durch Behandlung mit Diastase in eine zukerige und in eine gummige Materie verwandelt werden, gerade so wie das Sazmehl. Durch zwei Procent Schwefelsaͤure verwandelt sie sich wie das Sazmehl in Zuker. Alle so eben beschriebenen Reactionen erhaͤlt man auch mit der inneren Substanz des Sazmehles, welche man sich verschafft: 1) durch lange fortgeseztes Zerreiben in trokenem Zustande und Aufloͤsen oder vielmehr Aufschlaͤmmen in kaltem Wasser; 2) durch Zerreiben mit Wasser in einem metallenen Moͤrser, der in kaltes Wasser getaucht ist, so daß er sich nicht merklich erhizen kann; 3) durch die bei 65° erhaltene Aufloͤsung eines Theiles der inneren Substanz, nachdem die Huͤlsen durch das eine oder andere der oben angegebenen Mittel zerrissen wurden; 4) durch directe Aufloͤsung des Sazmehls in tausend Theilen kochenden Wassers. Waͤhrend die Diastase laͤngere Zeit auf das Sazmehl einwirkt, verwandelt sich lezteres allmaͤhlich in Zuker und eine gummige Substanz; endlich, wenn die Aufloͤsung keine mit der Substanz A impraͤgnirten Huͤlsen, mehr enthaͤlt, truͤbt sie sich beim Erkalten nicht mehr. Leztere Beobachtung ist von großer Wichtigkeit in Bezug auf die Bierbrauerei und einige andere Anwendungen. Dampft man die in der Kaͤlte bereitete, klare, waͤsserige Aufloͤsung des Dextrins zur Trokniß ab, und loͤst dasselbe dann in der Kaͤlte wieder auf, so enthaͤlt es noch von der Substanz A. Man scheidet diese davon großen Theils ab, wenn man die Fluͤssigkeit so lange mit Alkohol versezt, daß ein wenig von der aufloͤslichen Substanz niederfaͤllt. Alsdann filtrirt man und sezt so lange Alkohol von 30° zu, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Man erhizt das Gemenge im Wasserbade und zieht den Niederschlag in der Waͤrme durch Alkohol aus. Loͤst man diesen Niederschlag nach dem Troknen wieder in Wasser auf, so liefert er durch neues Troknen eine Substanz B, die in der Kaͤlte in Wasser und schwachem Alkohol vollkommen aufloͤslich, schwer auszutroknen ist und stark adhaͤrirt, so lange sie noch ein wenig Wasser enthaͤlt, in concentrirtem Alkohol sich nicht aufloͤst, und durch Jod gefaͤrbt wird, so lange sie noch Spuren von der Substanz A enthaͤlt; man kann ihr diese vollstaͤndig durch die Einwirkung der Diastase entziehen, welche außerdem Zuker bildet, man erhaͤlt lezteren durch Alkohol aufgeloͤst, etc. Die so gereinigte Substanz B wird durch Jod nicht mehr blau gefaͤrbt und eben so wenig die Reste der ausgesuͤßten Huͤlsen, so daß also die Eigenschaft durch Jod blau gefaͤrbt zu werden, ausschließlich der im Staͤrkmehl enthaltenen Substanz A zukommt. Wenn man die geistige Aufloͤsung destillirt und den Ruͤkstand troknet, dann wieder aufloͤst und austroknet, so erhaͤlt man eine zukerige Substanz C, die schwer auszutroknen ist, obgleich sie nur wenig Feuchtigkeit an der Luft anzieht, welche dadurch ausgezeichnet ist, daß sie durch Jod nicht blau gefaͤrbt wird, gaͤhrt und Alkohol ohne schlechten Geschmak liefert, der durch Baryt nicht gefaͤllt wird, waͤhrend die Substanz A leztere Erscheinung mit merkwuͤrdigen Umstaͤnden zeigt, auf welche wir spaͤter zuruͤkkommen werden. Man kann auch das bis auf ein schwaches Haͤutchen eingedampfte Dextrin direct mit seinem gleichen Gewicht Alkohol von 36° behandeln; die abgedampfte Fluͤssigkeit gibt den Zuker C, welchen man noch reinigt. Der in der Kalte mit schwachem Alkohol ausgezogene Niederschlag laͤßt die Substanz B aufgeloͤst. Man erhaͤlt und reinigt sie auf die oben angegebene Art. Endlich enthaͤlt der unaufloͤsliche Ruͤkstand die Substanz A, welche man auch reinigen muß. Aus diesen lezteren Beobachtungen und aus denjenigen, welche wir schon fruͤher der Akademie der Wissenschaften berichteten, kann man folgern: 1) Daß das ungereinigte Dextrin, abgesehen von einigen Sazmehlhuͤlsen, gewoͤhnlich aus drei Substanzen besteht: einer in der Kaͤlte unaufloͤslichen, aber in der Waͤrme aufloͤslichen, welche durch Jod blau gefaͤrbt wird und identisch mit der inneren Substanz des Sazmehles ist; einer zweiten, welche sowohl in kaltem als warmem Wasser und schwachem Alkohol aufloͤslich ist, durch Jod nicht gefaͤrbt wird und die dem Gummi analog ist; die dritte ist ein in Wasser aufloͤslicher Zuker, der sich auch in Alkohol von 35° aufloͤst, durch Jod nicht blau gefaͤrbt wird, gaͤhrbar ist etc. 2) Daß durch laͤngere Einwirkung der Diastase die erstere dieser drei Substanzen verschwindet, so daß nur noch die beiden lezteren uͤbrig bleiben. 3) Daß die Sazmehlhuͤlsen, wenn sie vollstaͤndig von der Substanz, welche sie einhuͤllen und stark zuruͤkhalten, gereinigt wurden, durch Jod nicht mehr blau oder violet gefaͤrbt werden; daß also, wenn ganzes Sazmehl durch Jod gefaͤrbt wird, die Wirkung dieses lezteren sich durch die Huͤlsen hindurch erstrekt. 4) Daß die Faͤrbungs- und Entfaͤrbungserscheinungen durch Jod bei verschiedenen Temperaturen Statt finden und von der relativen Aufloͤslichkeit der blauen Verbindung abhaͤngen. Diese drei Substanzen gestatten nun entweder in Verbindung mit einander, oder jede fuͤr sich, oder auf zwei reducirt, die mannigfaltigen technischen Anwendungen, welche wir oben bezeichnet haben. Es scheint also erwiesen, daß die Diastase vermittelst des Wassers bei dem Sazmehl die Ordnung der Elemente des inneren Theiles stoͤrt, zwei aufloͤsliche Substanzen erzeugt und so ihr Hervortreten aus den Huͤlsen und die Absonderung dieser lezteren beguͤnstigt. Wir wollen zum Schluß die wichtigsten Anwendungen der Diastase, des Dextrins und des Dextrinzukers zusammenstellen. Die Diastase eignet sich in mehr oder weniger reinem Zustande sehr gut zur Analyse des Mehls, Sazmehls, Brods und verschiedener staͤrkmehlhaltiger Substanzen. Es ist dieß eine der elegantesten Methoden der organischen Analyse. Mit den Aufloͤsungen, welche Diastase enthalten, kann man Dextrin und Dextrinzuker fuͤr den Handel fabriciren, welche Operationen bereits zu einer großen Genauigkeit gebracht und außerordentlich einfach sind. Sie gibt ein Mittel an die Hand, die Sazmehlhuͤlsen von aller durch Jod faͤrbbaren Substanz frei zu erhalten und sich die innere Substanz des Sazmehls in großer Menge zu verschaffen oder auch dieselbe in zwei andere Stoffe, einen gummigen und einen zukerigen umzuaͤndern. Das im Großen dargestellte Dextrin ist um so leichter auszutroknen, je weniger Zuker es enthaͤlt. Von den Huͤlsen gereinigt (welche bei dem Kartoffelstaͤrkmehl mit wesentlichem Oehl getraͤnkt und schwer angreifbar sind) laͤßt es sich zur Bereitung von angenehm schmekendem Brode, Bakwerk verschiedener Art, Chocolate, Suppen etc. benuzen; dasselbe scheint vollstaͤndig und leichter als das Sazmehl verdaut werden zu koͤnnen. Das Dextrin ersezt nach den Beobachtungen von Dr. Serres das Gummi bei den Krankheiten der Eingeweide sehr vortheilhaft; es ist wohlfeiler, von stets gleicher Qualitaͤt und hat nicht den faden Geschmak, welcher den Kranken so unangenehm ist. Da man es mit mehr oder weniger Sazmehlzuker anwenden kann, je nachdem es mehr oder weniger adhaͤriren und mehr oder weniger leicht austroknen soll,Um bei dem Dextrin die Kosten des Austroknens zu ersparen, koͤnnte man es als Syrup von 35 Grad Beaumé in den Handel bringen.A. d. O. auch leicht in Alkohol zu verwandeln ist, so kann es sehr gut zum Verdiken der Beizmittel und Farben in den Kattun- und Tapetendrukereien, zur Filzbereitung, zur Verfertigung von Buchdrukerwalzen und Tupfballen, endlich zur Schlichte fuͤr die Kette der Gewebe benuzt werden. Bei der Bereitung des Biers, des Ciders und der Weine ist der mit Diastase bereitete Sazmehlzuker ein wohlfeiles Ersazmittel des Zukerstoffs, welcher den Alkohol liefert, und jedenfalls verdient er fuͤr diese Getraͤnke den Vorzug vor dem mit Schwefelsaͤure bereiteten Staͤrkesyrup, weil dadurch die Gegenwart einer großen Menge schwefelsauren Kalks vermieden wird, so wie das uͤbelschmekende wesentliche Oehl.Unter den Personen, welche sich thaͤtig mit diesen Anwendungen beschaͤftigen, koͤnnen wir Hrn. Drouard, Tapetenfabrikant, Hrn. Buran, Hrn. Mouchot, einen geschikten Baͤker, welcher mit unserem Sazmehlsyrup Brod und anderes Gebaͤke bereitet, das wegen seines angenehmen Geschmaks und seiner Leichtigkeit sehr gesucht ist, Hrn. Raymond, der mit Dextrin Brust- und Magenzeltchen bereitet und die HH. Chappellet, Janneret und Chaussenot, Braͤuer in Paris, anfuͤhren, welche leztere jezt an Statt des mit Schwefelsaͤure bereiteten Staͤrkesyrups (!!) den Dextrinsyrup zur Bierfabrikation benuzen und so das Interesse ihrer Etablissements mit demjenigen ihrer Consumenten in Einklang zu bringen verstanden.A. d. O. Wir haben uͤber die Diastase noch eine Menge von Versuchen anzustellen, wir muͤssen sie in verschiedenen Theilen der Pflanzenorganisation aufsuchen, ihr Atomgewicht und ihre Zusammensezung ausmitteln, ihre Verbindungen mit anderen Stoffen und die Producte ihrer Einwirkung auf staͤrkmehlhaltige Vegetabilien untersuchen, was uns bisher nicht moͤglich war, weil wir im Laufe unserer bisherigen Arbeiten uͤber diesen Gegenstand von einer Menge von Fabrikanten um Rath angegangen wurden, welchen wir unseren Beistand nicht entziehen zu duͤrfen glaubten.