Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 50, Jahrgang 1833, Nr. XLIX., S. 231
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XLIX. Miszellen. Miszellen. Einiges uͤber die Sicherheit der Dampfschifffahrt. Die lezten ungeheuren Stuͤrme, welche die Kuͤsten Englands mit Truͤmmern von Schiffen bedekten, und eine so große Anzahl von Menschen in der See begruben, haben wenigstens den Vortheil gebracht, daß auch aus ihnen wieder die große Sicherheit der Dampfschifffahrt hervorging. So vielfache Beweise hiefuͤr schon vorliegen, so duͤrfte es doch nicht uͤberfluͤssig seyn, neuerdings auf dieselben aufmerksam zu machen, indem vielleicht doch manches Menschenleben dadurch gerettet werden duͤrfte. Man wird sich erinnern, daß, als die Dampfschifffahrt zuerst in Vorschlag und in Anwendung kam, Jedermann, und selbst die Seeleute, große Zweifel uͤber deren Sicherheit hegten. Obschon nun aber diese Schifffahrt innerhalb 20 Jahren so außerordentlich an Ausdehnung gewonnen, so ereignete sich in Europa die ganze Zeit uͤber auch nicht ein einziger Unfall, der lediglich der Benuzung des Dampfes zugeschrieben werden muͤßte, und der unter aͤhnlichen Umstaͤnden nicht auch einem Segelschiffe zugestoßen waͤre. Dafuͤr koͤnnen aber Tausende von Faͤllen angegeben werden, in welchen sich Dampfbothe aus Umstaͤnden retteten, unter denen jedes Segelschiff sicher zu Gruͤnde gegangen waͤre; denn die Dampfbothe sind von dem Winde unabhaͤngig, koͤnnen sich ihren Lauf nach Belieben waͤhlen, und haben die Kraft allen den groͤßeren Gefahren, die die See mit sich bringt, zu entrinnen. Wie Capitaͤn Major durch sein großmuͤthiges Opfer des Dampfbothes Talbot an der Kuͤste von Ostende bei den lezten Stuͤrmen erwiesen hat, kann man ein Dampfboth auch auf den Strand laufen lassen, wenn der Sturm unwiderstehlich geworden, und wenn die sichere Rettung des Menschen mehr gilt, als die Ungewisse Erhaltung des Schiffes. Ungeachtet der großen Anzahl von Dampfbothen, welche die Themse und den Canal umschwaͤrmen, ungeachtet der leichtere Kuͤstenhandel Englands gegenwaͤrtig groͤßten Theils von Dampfschiffen betrieben wird, ist der Talbot doch das einzige Dampfboth, welches bei den lezten außerordentlichen Stuͤrmen gelitten hat, waͤhrend Hunderte von Segelschiffen scheiterten und viele mit Mann und Gut versanken! – Einen neuen Beweis fuͤr die Geschwindigkeit und Sicherheit der Dampfbothe lieferte kuͤrzlich das Dampfboth von Cork; es legte den Weg von Cove nach Woolwich, der nicht weniger als 700 engl. Meilen betraͤgt, ungeachtet eines starken Nordostwindes in 57 Stunden zuruͤk! (Repertory of Patent-Inventions. October 1833, S. 253.) Der amerikanische Dampfwagen Pennsylvania. Der amerikanische Dampfwagen Pennsylvania, welcher nach der Erfindung und dem Patente des Hrn. S. H. Long, Obersten in der Armee der Vereinigten Staaten, erbaut worden, hat auf der Eisenbahn, welche nach Germantown fuͤhrt, Proben seiner Tuͤchtigkeit und Brauchbarkeit abgelegt. Die neuesten Versuche mit demselben haben gezeigt, daß die Maschine leicht eine Last von 32 Tonnen auf ebener Bahn mit einer Geschwindigkeit von 15 engl. Meilen in der Stunde fortzuschaffen im Stande ist. Die Maschine selbst wiegt 4 1/2 Tonne; ihre Kessel verdampfen in einer Stunde 200 Gallons Wasser, wozu etwas weniger als 2 Bushel Anthracit-Kohle, des einzigen Brennmateriales, dessen man sich bedient, verbraucht werden. Die Raͤder der Maschine bestehen aus Holz; jedes derselben ist jedoch mit einem eisernen Reife versehen, der aus drei concentrischen kreisfoͤrmigen, wohlfeilen, aber sehr starken und dauerhaften Baͤndern besteht. (Aus dem Philadelphia Daily Chronicle im Mechanics' Magazine, No. 530.) Project einer Eisenbahn zwischen London und Bristol. Die Commission, welche mit der Untersuchung der Vortheile, die eine Eisenbahn zwischen London und Bristol gewaͤhren wuͤrde, beauftragt war, hat einen so guͤnstigen Bericht uͤber eine derartige Unternehmung erstattet, daß in einer oͤffentlichen Versammlung zu Bristol die Ausfuͤhrung dieses Planes auch beschlossen wurde. Die neue Eisenbahn wuͤrde dem vorgelegten Plane gemaͤß 115 bis 120 englische Meilen lang werden; die Kosten ihres Baues sind auf 2,805,320 Pfd. Sterl. angeschlagen. Die Bahn wuͤrde durch Bath, Chippenham, Wootten Basset, Swindon, Wantage, Abingdon, Pangbourn und Reading gehen, und bei Paddington, oder an irgend einer anderen Stelle des suͤdlichen Ufers der Themse zu London auslaufen. Hr. Brunel und Hr. Townsend haben den ersten Plan dazu entworfen. Wenn sich die Eisenbahnen in England fortwaͤhrend so vermehren, wie dieß in den lezten Jahren der Fall war, so wird bald ganz England mit einem Neze von Eisenbahnen uͤberzogen seyn, und man wird bald an vielen Orten der gewoͤhnlichen Landstraßen nicht mehr beduͤrfen. Dieß wuͤrde nicht nur den Verkehr außerordentlich beguͤnstigen und beleben, sondern das ganze Communications-System wuͤrde dadurch auch in kurzer Zeit eine maͤchtige Veraͤnderung erleiden. Der Vortheil, der hieraus fuͤr die Gemeinden direct erwachsen wuͤrde, ist noch gar nicht gehoͤrig beruͤksichtigt worden. Bisher mußten groͤßten Theils die Gemeinden die Straßen unterhalten, welche durch sie fuͤhrten; diese ganze Last faͤllt nun bei den Eisenbahnen weg, denn diese muͤssen lediglich von den Unternehmern, als von denen, die am meisten dabei gewinnen, unterhalten werden. Wenn diese Seite des Vortheiles der Eisenbahnen ein Mal allgemeiner bekannt geworden, duͤrfen wir gewiß eine noch groͤßere Beguͤnstigung derselben erwarten. (Mechanics' Magazine, No. 526, und Repertory of Patent-Inventions.) Crenshaw's sogenannte Verbesserungen an den Wasserraͤdern. Ein Hr. Henry Crenshaw aus Suͤd-Carolina ließ sich am 28. December 1832 ein Patent auf eine sogenannte Verbesserung an den Wasserraͤdern geben, die er mit dem Namen vermehrte Wasserkraft belegt. Seine Erfindung besteht nun, wie er sagt, in der wiederholten Anwendung des Wassers auf eine Reihe auf einander folgender Raͤder, d.h. er laͤßt die Wasserkraft nicht auf ein einziges Rad wirken, sondern er fuͤhrt dasselbe uͤber eine schiefe Flaͤche herab und bringt an dieser eine Reihe auf einander folgender unterschlaͤchtiger Raͤder an. Gesezt er habe z.B. einen Fall von 10 Fuß, so macht er daraus eine schiefe Flaͤche von 100 Fuß Laͤnge, und bringt an dieser 25 bis 100 Raͤder an, je nachdem er jedem Rade einen Durchmesser von einem oder von 4 Fuß geben will. Von der Welle eines jeden dieser Raͤder laͤßt er an die Hauptwelle, an der sich ein Flugrad befindet, Laufbaͤnder gehen! Dieß ist die ganze Erfindung, die unmoͤglich eine andere Wirkung, als eine große Zersplitterung der Kraft des Wassers, welche Kraft schon durch die Reibung des Wassers an der schiefen Flaͤche, durch die Reibung der Achsen etc. sehr vermindert werden muß, zur Folge haben kann. Bedenkt man ferner, wie leicht die vielen Laufbaͤnder in Unordnung kommen koͤnnen, um wie viel groͤßer die Abnuͤzung seyn muß u. dgl. m., so wird es gewiß Niemandem einfallen, den Plan des Hrn. Crenshaw zu befolgen. Uebrigens ist die Anwendung mehrerer Raͤder nach einander und eine solche Fuͤhrung derselben, daß sie zu einem gemeinschaftlichen Zweke zusammenwirken, nichts Neues; man bediente sich dieses Principes bereits in solchen Faͤllen, wo der Fall des Wassers sehr groß, die Menge des Wassers hingegen so gering war, daß man sich keines Rades von großem Durchmesser bedienen konnte. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. October 1833.) Außerordentliche Groͤße der Handmaschinen zur Tull-Fabrikation. In Hrn. Drinkwater's Aussagen uͤber die englischen Fabriken, welche in dem vor dem Parliamente erstatteten Factory-Report abgedrukt sind, befindet sich folgende merkwuͤrdige Stelle, die einen neuen Beweis der großen Anstrengung liefert, mit der der englische Arbeiter arbeitet: „Die Einfuͤhrung der sogenannten Kunst, oder Kraftstuͤhle in den Bobbinnet- oder Tull-Fabriken, sagt Hr. D., kann bis jezt noch nicht als vollkommen betrachtet werden; gegenwaͤrtig haͤlt der Handarbeiter noch immer mit Erfolg mit den Maschinen Concurrenz. Das Fabrikat des Handarbeiters ist zugestandener Maßen nicht schlechter, und der Hauptvortheil, den der Eigenthuͤmer der Kraftmaschinen hat, ist der, daß er keine andere Arbeit als die Oberaufsicht hat. Jugendliche Arbeiter werden bisher nur wenige in diesem Zweige der Fabrikation verwendet, weil die Maschinerien, deren man sich bei derselben bedient, so complicirt sind, daß sie im Allgemeinen selbst nicht von 14 bis 15jaͤhrigen Knaben geleitet werden koͤnnen, ohne daß sie dabei von einem erfahrneren Arbeiter beaufsichtigt werden. Die Arbeit beim Betriebe der Handmaschinen muß aͤußerst hart seyn, und da man fortwaͤhrend noch neue Versuche uͤber den Grad von Anstrengung, den das menschliche Gerippe zu ertragen im Stande ist, macht, so sind einige der neuesten Maschinen wahrhaftig von der Art, daß sie nur von athletischen Individuen betrieben werden koͤnnen. Im Jahre 1829 war die breiteste bekannte Maschine 12 Viertel breit, d.h. man konnte auf ihr ein Stuͤk Tuͤll von 3 Yards Breite verfertigen. Seit dieser Zeit hat diese Breite aber sehr zugenommen, und ich selbst sah einen Mann an einer Handmaschine arbeiten, welche die ungeheure Breite von 20 Viertel oder 5 Yards hatte. Wenn man bedenkt, daß der Arbeiter, welcher in der Mitte dieser Maschine sizt, nicht bloß die ungeheure Maschine mit Haͤnden und Fuͤßen in Bewegung sezen, sondern jeden Faden durch eine Streke Nez fuͤhren muß, welches sich aus beiden Seiten bis auf 7 1/2 Fuß erstrekt, so kann man sich einen Begriff von der Muͤhseligkeit dieser Arbeit machen. Bis jezt gibt es zum Gluͤke nur zwei Maschinen von solcher enormer Breite, und wie man glaubt, duͤrfte dieses Maß doch endlich das Non plus ultra seyn!“ (Mechanics Magazine, No. 527.) Versuche mit Hrn. Saxton's Rolle. Hr. Hawkins hat nun auf einem Felde an der noͤrdlichen Seite von Park Street, Regent's Park, eine Eisenbahn erbaut, auf welcher mit der Saxtonschen Rolle, von der wir im Polyt. Journale Bd. L. S. 4 eine Beschreibung und Abbildung mitgetheilt haben, Versuche angestellt werden sollen. Es wurden bereits Karten zum Eintritte zu diesen Versuchen ausgetheilt, von denen wir naͤchstens einige Details bekannt machen zu koͤnnen hoffen. Wir bemerken nur noch, daß Hr. Hawkins kuͤrzlich in der Institution of Civil-Engineers eine mathematische Nachweisung der Principe der locomotiven Rolle des Hrn. Saxton vorgetragen hat, und daß derselbe von der praktischen Anwendbarkeit dieses Mechanismus uͤberzeugt ist. Ueber eine neue Rasirmethode ohne Rasirmesser. Der Paisley Advertiser und aus diesem das Mechanics' Magazine No. 527 enthaͤlt folgenden Artikel: „Es wurde kuͤrzlich eine Entdekung gemacht, die uns in Zukunft um alle stumpfen und bartausraufenden Rasirmesser unbekuͤmmert und von den Schleifern und Abziehern derselben unabhaͤngig machen duͤrfte. Vor einigen Monaten beschmuzte sich naͤmlich ein Hund an den Gaswerken zu Johnstone zufaͤllig am Ruͤken mit etwas wenigem von dem Irlaͤndischen Kalke, durch welchen das Gas zum Behufe der Reinigung geleitet wird. Der Eigenthuͤmer des Hundes, Hr. Blair, nahm einen Holzspan, um den Hund damit zu reinigen, und fand zu seinem Erstaunen, daß sich der Kalk mit sammt den Haaren von der Haut des Hundes abnehmen ließ. Sein erster Gedanke war, daß, wenn diese Masse die Hundshaare abfallen macht, sie wohl auch zum Abnehmen des Bartes taugen moͤchte. Er entschloß sich daher zu einem Versuche, den er jedoch zuerst an einem seiner Arme vornahm; das Resultat war so guͤnstig, daß er sogleich auch sein Gesicht auf dieselbe Weise behandelte, und seither nie mehr ein Rasirmesser anwendete. Er bestreicht naͤmlich sein Gesicht, so weit der Bart reicht, mit dem zur Rahmdike angemachten Kalke, laͤßt denselben 3 bis 4 Minuten lang auf der Haut, und scheert dann den Bart sammt der Composition mit einem Messer, wie man es zum Buͤcheraufschneiden hat, oder mit einem scharfkantig zugeschnittenen Stuͤke Holz ab. – Diese neue vortreffliche Methode sich zu rasiren duͤrfte vor der Hand nur in dem uͤblen Geruche, den der in den Gaswerken gebrauchte Kalk von sich gibt, ein Hinderniß ihrer allgemeinen Verbreitung finden. Man wird aber bald Mittel finden, den Kalk nicht nur hiervon zu befreien, sondern ihm auch verschiedene Wohlgeruͤche mitzutheilen; wahrscheinlich besizt jedoch der Kalk allein, und ganz unabhaͤngig von dem Gase, diese Eigenschaft.“ Wir wundern uns sehr, daß das Mechanics' Magazine diese Bartscheermethode als neu mittheilt, da es doch allgemein bekannt ist, daß die Soͤhne Israels, denen der Gebrauch der Rasirmesser untersagt ist, nebst der Scheere seit undenklichen Zeiten in vielen Gegenden auch eine eigene Composition, den sogenannten Rusmar, anwenden, um sich ihres Bartes zu entledigen. Dieser Rusmar, welcher hauptsaͤchlich aus Aezkalk und Opperment besteht, nimmt die Haare vollkommen ab, hat aber das Nachtheilige, daß er von keiner empfindlichen Haut gut vertragen wird, und bei fortgeseztem Gebrauche selbst allerlei Flechten etc. im Gesichte erzeugt. Wahrscheinlich duͤrften auch nur tuͤchtig gegerbte Haͤute den aus den Gaswerken kommenden Kalk laͤngere Zeit uͤber ohne Nachtheil vertragen. Deffontis's Methode Klingen fuͤr Rasirmesser, Federmesser etc. zu haͤrten. Hr. Deffontis gibt folgendes Verfahren an, um den Klingen von Rasirmessern, Federmessern etc. die beste Haͤrtung zugeben. Man reibe auf 50 Rasirmessern oder 300 Federmesserklingen ein halbes Bierglas rothe Weinhefen, eben so viel weiße Weinhefen, 1/2 Unze Schmiederuß, 1 Unze geraspelte Ochsenhoͤrner und 1 Unze Meerrettig miteinander ab, bestreiche mit diesem Gemenge die Klingen und lasse sie dann troknen. Dann bringe man die Klingen in einen eisernen Tiegel von 6 Fuß Laͤnge, 3 Linien Dike, 5 Zoll Tiefe und 1 Zoll Breite, welchen man bis auf einen Zoll hoch mit dem reinsten Bleie fuͤllt. Diesen Tiegel erhize man etwas uͤber die Rothgluͤhhitze, worauf man die Klingen dann nach einander in kaltes Wasser untertaucht. Waͤhrend dieser Zeit muß der Tiegel mittelst eines Blasebalges bestaͤndig auf gleicher Temperatur erhalten werden. (Journal des connaissances usuelles. October 1833.) Neueste Schiksale des Eisenhandels in England und Frankreich. Der Eisenhandel, dieser wichtige Zweig der englischen Industrie, hat in lezter Zeit neuerdings wieder einen bedeutenden Aufschwung gewonnen, indem der Preis des Eisens um 10 Shill. per Tonne gestiegen ist. Die englischen Eisenwerke sind gegenwaͤrtig thaͤtiger, als sie es seit vielen Jahren nicht waren, und liefern ungeheure Massen, und zwar meistens auf Bestellung, so daß die Unternehmer bei ihren Arbeiten ansehnliche und sichere Gewinne machen. Die Ursache hiervon liegt nicht nur in der taͤglich groͤßer werdenden Ausdehnung der Eisenbahnen in England, nicht nur darin, daß man immer mehr und wehr das Holz aus den Bauten zu verbannen und durch Eisen zu ersezen sucht, sondern großen Theils auch darin, daß Frankreich, sey es, daß es mit dem Auslande Concurrenz halten zu koͤnnen glaubt, oder sey es, daß seine Eisenwerke seinen ausgedehnten Bedarf nicht zu deken im Stande sind, oder sey es endlich, daß die franzoͤsischen Finanzmaͤnner das Interesse ihrer Huͤttenwerke nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, den Einfuhrzoll auf fremdes Eisen um 2 Pfd. Sterl. per Tonne ermaͤßigte. Dem sey nun wie ihm wolle, so ist so viel gewiß, daß seit dieser Zeit sehr große Quantitaͤten Eisen aus England nach Frankreich verschifft wurden, und daß sich die englischen Eisenwerke bei der franzoͤsischen Liberalitaͤt sehr wohl befinden. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oct. 1833.) Eine feuerfeste Glasur fuͤr Porzellan. Die HH. Cerfweil und Baruchweil geben folgende Zusammensezung einer Glasur fuͤr Porzellan an, die nicht nur vollkommen feuerfest seyn, sondern auch durchaus keine Spruͤnge bekommen soll. Man nehme nach ihrer Vorschrift 500 Pfund kleine Kieselsteine von Limoges,   56   – gebranntes Porzellan,     6   – Erde von Gantie,     2   – Austernschalen,   48   – weißen Marmor,   42   – Gyps,     3   – Sand von Melun. –––––– 615 Pfund. Die 500 Pfund Kieselsteine, die Austernschalen, das gebrannte Porzellan, der Marmor und der Gyps muͤssen calcinirt und gepuͤlvert werden, worauf dann die ganze Masse auf der Muͤhle gemahlen und durchgesiebt wird. Die Gantie'sche Erde, der Thon und der Sand werden ohne alle Zubereitung in die Muͤhle gebracht. – Man wendet diese Glasur auf dieselbe Weise, wie die gewoͤhnliche Glasur an (Journal des connaissances usuelles. October 1833, S. 212.) Ueber Seger's neue Uhr. Das Mechanics' Magazine, No. 525 theilt aus dem Franklin Journal eine Notiz uͤber eine Uhr mit, auf welche sich James S. Seger zu New-York ein Patent ertheilen ließ, und welche zwar nicht als Chronometer, aber, wie das Mech. Mag. meint, wegen ihrer Neuheit und Einfachheit die Aufmerksamkeit der Uhrmacher verdienen moͤchte. Die Beschreibung lautet woͤrtlich folgender Maßen: „Die Grundlage der Uhr besteht aus einem Brette von 6 Zollen im Gevierte, welches mittelst eines an einer seiner Eken befindlichen Ringes an einem Nagel aufgehaͤngt werden soll. In den Mittelpunkt dieses Brettes wird ein runder staͤhlerner Stift eingetrieben, und dieser Stift dient zur Aufnahme der Roͤhre oder der Trommel eines Schwungrades, dessen Durchmesser beinahe dem Durchmesser des Brettes gleich ist. Genau oberhalb der Zaͤhne des Schwungrades, wird ein anderes staͤhlernes Stuͤk eingetrieben, welches eine Schneide bildet, die als Aufhaͤngepunkt fuͤr das Pendel dient. Dieses Pendel besteht aus einer zwei Fuß langen, an beiden Enden belasteten Stange, welche wie ein Wagbalken in horizontaler Richtung auf der Schneide aufgehaͤngt ist. An jeder Seite erstrekt sich ein Theil des Pendels nach Abwaͤrts, so daß dasselbe Sperrkegel bildet, welche in die Zaͤhne des Schwungrades eingreifen und also die Hemmung vorstellen. Die Flaͤche, auf welche die Stunden und Minuten gezeichnet sind, besteht bloß aus einem flachen kreisfoͤrmigen Reifen, der bloß an der Spize des Schwungrades aufgehaͤngt und mit Zaͤhnen oder Einkerbungen versehen ist, welche wahrscheinlich in entsprechende Zaͤhne an der Außenseite der Roͤhre eingreifen muͤssen, obschon hiervon in der Patenterklaͤrung keine Erwaͤhnung gemacht wird. An derselben Roͤhre ist auch noch ein zweiter, kleinerer Reif aufgehaͤngt, und an diesem befindet sich ein hervorragender Theil, der den Stundenzeiger bildet. Die Groͤße der Oeffnungen und die Zahl der Ausschnitte an diesen aufgehaͤngten Reifen muß so berechnet seyn, daß dieselben den uͤbrigen Theilen der Maschinerie entsprechen. Die Kraft, welche den Gang der Maschine unterhaͤlt, ist ein Gewicht, welches auf die Roͤhre oder die Trommel des Schwungrades wirkt. Ein fixirter Draht, der sich von dem Mittelstifte an die Aufhaͤnge-Schneide erstrekt, dient als Minutenzeiger, indem sich der aufgehaͤngte Reif unter demselben dreht.“ Wir wuͤnschen, daß unsere in der Uhrmacherkunst verstaͤndigen Leser aus dieser Beschreibung kluͤger werden moͤchten, als wir. Ueber die Verfaͤlschung des Papieres mit Kreide und Meudoner-Weiß. Man verfaͤlscht das Papier in mehreren franzoͤsischen Papiermuͤhlen nicht selten mit Meudoner-Weiß und Kreide, um ihm dadurch eine groͤßere Weiße und mehr Gewicht zu geben, da diese beiden Eigenschaften dem Papiere im Handel einen groͤßeren Werth zu geben pflegen. Das Papier, in welchem keine uͤbermaͤßige Menge von Meudoner-Weiß enthalten ist, zeigt seine Nachtheile erst dann, wenn es mit einer sauren Fluͤssigkeit benezt wird, wo es aus einander geht. Papier, welches viel Kreide enthaͤlt, ist bruͤchig, und haͤngt sich, wenn es zum Behufe des Drukes befeuchtet wird, in Floken an den Lettern an, so daß diese dadurch schnell verkleistert werden, und nie einen schoͤnen, reinen, schwarzen, sondern meistens grauen Druk voller Auslassungen geben. – Diese Verfaͤlschung laͤßt sich uͤbrigens sehr leicht erkennen; man braucht das Papier nur in ein mit Schwefelsaͤure gesaͤuertes Wasser zu tauchen, indem sich hierbei sogleich ein leichtes Aufbrausen zeigen wird. Das Papier wird ferner durch die Behandlung in diesem Wasser durchsichtiger und leichter, und der Unterschied in dem Gewichte wird beilaͤufig den Gehalt des Papieres an Kreide bestimmen. In dem gesaͤuerten Wasser wird sich endlich ein aus Gyps bestehendes weißes Pulver absezen, aus dessen Gewicht sich gleichfalls der Gehalt an Kreide bestimmen laͤßt. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. October 1833.) Evans's Gerbe-Methode. Hr. Edward Evans von Salem in Pennsylvanien erhielt am 28. Dec. 1832 ein Patent auf eine neue Gerbe-Methode, welche er den vegetabilischen, gaͤhrenden Gaͤhrungs-Proceß nennt, und bei welcher nicht nur das Kalken und das Schwitzen der Haͤute, welches gewoͤhnlich zum Behufe des Abhaarens derselben vorgenommen wird, entbehrlich werden soll, sondern die den Gerbe-Proceß zugleich auch um mehr dann die Haͤlfte abkuͤrzen soll. Sein Verfahren ist folgendes: Er bereitet sich vier Gefaͤße und bringt in jedes derselben 1 1/2 Bushel gebrochenen Mays oder ein anderes Getreide, oder in Ermangelung desselben eine angemessene Menge irgend einer vegetabilischen Substanz, die unter Zusaz von heißem Wasser und Gaͤhrungsstoff in geistige Gaͤhrung zu treten im Stande ist. Wenn nun die Gaͤhrung in diesen Gefaͤßen eingetreten ist, so werden sie saͤmmtlich in eine Buͤtte geleert, die vorher zur Haͤlfte mit reinem weichen Wasser gefuͤllt worden, dann gut umgeruͤhrt und zugedekt, bis die Gaͤhrung neuerdings wieder in Gang kommt. So wie dieß der Fall ist, werden die gewaschenen und entfleischten Haͤute in die Buͤtte gebracht und von Zeit zu Zeit darin durchgearbeitet, bis die Haare lose geworden, was bei gehoͤriger Behandlung in einigen Tagen erfolgt. Wenn die Haͤute hierauf abgehaͤrt und neuerdings entfleischt worden, so werden sie noch ein Mal in die gaͤhrende Fluͤssigkeit gebracht und innerhalb eines Tages ausgearbeitet, worauf man sie dann zurichtet, um sie in eine starke Gerbe-Fluͤssigkeit zu bringen, der man gleichfalls ein Faß von der gegohrnen Fluͤssigkeit zugesezt hat. Nach einem woͤchentlichen Aufenthalte in dieser werden sie in starke Laken (leaches) gelegt, die man ebenfalls mit der gegohrnen Fluͤssigkeit versezt hat. – Hr. Evans versichert, daß seine Haͤute bei diesem Verfahren sehr gut gegerbt werden; in wiefern dieß richtig ist, mag die Erfahrung lehren, da die Theorie nicht sehr dafuͤr spricht. Ueber die Selbstentzuͤndung der Wolle und Baumwolle. Bei der Untersuchung, welche der lezte große Brand der Mauth zu Dublin veranlaßte, erklaͤrten mehrere Mitglieder der Untersuchungscommission, daß der Brand, da sich keine absichtliche Brandlegung und auch keine Nachlaͤssigkeit oder Unvorsichtigkeit des Personales nachweisen lasse, wahrscheinlich durch irgend eine Selbstentzuͤndung entstanden seyn muͤsse; ja sie hielten dieß um so wahrscheinlicher, als der Brand ploͤzlich und ohne alle vorausgegangene Zeichen in einem so aͤußerst heftigen Grade ausgebrochen seyn soll. Hr. O'Connell, ein Mitglied der Commission, erklaͤrte bei dieser Gelegenheit: „daß das Feuer wahrscheinlich dadurch ausgebrochen seyn duͤrfte, daß Oehl in die Wolle eindrang, und daß sich hierdurch eine Selbstentzuͤndung entwikelte.“ Hr. Oldham ging noch weiter und behauptete: „wenn das Magazin-Personal einen Scheiterhaufen errichtet und diesen angezuͤndet haͤtte, so haͤtte dieß kein staͤrkeres Feuer geben koͤnnen, als nothwendig dadurch entstehen mußte, daß es Oehl in lokere oder lose Wolle oder Baumwolle einsikern ließ.“ Zur Unterstuͤzung dieser Ansicht fuͤhrte Hr. Oldham drei Feuersbruͤnste an, welche in dem Drukerlocale der Bank zu London unter den oͤhligen Lumpen ausbrachen, die zum Abwischen der Drukerplatten gedient hatten und auf einen Haufen zusammengeworfen worden waren. – Die Selbstentzuͤndung der Wolle, Baumwolle, des Flachses, der Lumpen, des Heues etc., wenn dieselben in feuchtem Zustande zusammengepreßt wurden, ist eine laͤngst bekannte Thatsache; auffallender waͤre es aber, wenn, auch Oehl eine solche Selbstentzuͤndung der Wolle und Baumwolle veranlaßt haͤtte. Ein Correspondent des Mechanics' Magazine, No. 526 erklaͤrt daher auch die Behauptungen der HH. O'Connell und Oldham als auf gar keine Erfahrung gestuͤzt, indem die Entzuͤndung der oͤhligen Lumpen in der Drukerei der Bank nichts weniger als dem Oehle, sondern dem in der Drukerschwaͤrze enthaltenen Lampenschwarz zuzuschreiben sey, welches bekanntlich einer der staͤrksten Pyrophore ist und welches sich, wenn es mit einem Praͤparate aus Leinoͤhl (gleichfalls einem Bestandtheile der Drukerschwaͤrze) gemengt und einem schwachen Druke ausgesezt wird, beinahe jedes Mal entzuͤndet. Ueber die Bereitung eines kuͤnstlichen Duͤng-Gypses, nach Hrn. Limousin-Lamotte. Da es in vielen Gegenden ganz an Gyps fehlt, waͤhrend sie einen Ueberschuß an kohlensaurem Kalk haben und sich zugleich auch wohlfeile Schwefelsaͤure verschaffen koͤnnen, so empfiehlt Hr. Limousin-Lamotte im Journal des connaissances usuelles, man soll daselbst kuͤnstlichen Gyps erzeugen, indem man auf den kohlensauren Kalk so viele verduͤnnte Schwefelsaͤure gießt, als noͤthig ist, um denselben groͤßten Theils in schwefelsauren Kalk zu verwandeln. Um jedoch diesen Gyps dem natuͤrlichen Gypse noch aͤhnlicher oder ihn selbst noch befruchtender als diesen zu machen, raͤth er denselben in einen Ofen zu bringen, den man vorher mittelst Disteln, Dornbuͤschen, Farnkraͤutern, Maysstaͤngeln, Rasen und anderem an Salzen reichem Gestruͤppe bis zur Hize eines Bakofens erhizt hat. Die Gluth und die Asche soll man vollkommen mit dem Gypse vermengen, und hierauf soll noch von demselben Brennmaterial zugesezt werden, um die Hize, die durch das Eintragen des Gypses vermindert wurde, neuerdings wieder zu erhoͤhen. Nach einer Viertelstunde soll man den Ofen hierauf verschließen und ihn bis zum naͤchsten Tage oder wo moͤglich noch laͤnger verschlossen lassen, um hierauf diesen Gyps so schnell als moͤglich im Monate Maͤrz auszustreuen. Durch das Verschließen des Ofens vor dem gaͤnzlichen Verbrennen des Brennmaterials beabsichtigt Hr. Limousin-Lamotte eine Verbindung der durch die Verbrennung entwikelten oͤhligen und sauren Substanzen mit den kalkigen, gypsigen und salzigen Theilen, indem die brennzelig-holzsauren Salze die Vegetation sehr beguͤnstigen, wie er dieß aus folgendem Versuche schloß. Er mengte eine bestimmte Menge brennzelige Holzsaure mit einer bedeutenden Menge Asche, sezte diesem Gemische noch Ruß zu, und streute dasselbe dann im Fruͤhjahre auf verschiedene Stellen seines Gartens. Alle Pflanzen, die mit diesem Duͤngmittel in Beruͤhrung kamen, zeigten eine weit kraͤftigere und uͤppigere Vegetation als jene, die dessen nicht theilhaftig wurden. Ueber die Verfaͤlschung der Naphtha oder des Steinoͤhles. Da die Naphtha oder das Steinoͤhl in neuerer Zeit wieder haͤufiger in Anwendung kommt und daher nicht unbedeutend im Preise gestiegen ist, so verfaͤlscht man dieselbe haͤufig mit Terpenthinoͤhl, oder ersezt sie ganz und gar durch das bei der Verbrennung der Steinkohlen gewonnene und gereinigte Steinkohlenoͤhl. Das beste Mittel zur Erkennung der Verfaͤlschung mit Terpenthinoͤhl gibt die Salpetersaͤure an die Hand; denn diese wird durch einen Zusaz von reiner Naphtha nur bei der Einwirkung von Waͤrme gelb gefaͤrbt, waͤhrend sie durch das Terpenthinoͤhl schon bei der gewoͤhnlichen Temperatur in wenigen Minuten eine braune Farbe erhaͤlt. Uebrigens kommen sich das Terpenthinoͤhl und die Naphtha in ihren Bestandtheilen beinahe vollkommen gleich. Das Terpenthinoͤhl besteht naͤmlich in hundert Theilen: Textabbildung Bd. 50, S. 238 nach Saussure; nach Houton-Labillardière; nach einer neuen Analyse; aus Kohlenstoff; Wasserstoff; Stikstoff; Sauerstoff Die Naphtha besteht nach Saussure aus Kohlenstoff 87,8 Wasserstoff 12,2 (Journal des connaissances usuelles. October 1833.) Ueber die Bereitung von Farbekuchen fuͤr Oehlmahlereien. Die zubereiteten Oehlfarben werden gewoͤhnlich in Blasen aufbewahrt, in denen sie jedoch mit der Zeit und besonders auf Reisen eine Veraͤnderung erleiden, in Folge deren sie einen Theil ihres Glanzes verlieren. Hr. Blackmann zu London bereitet seit laͤngerer Zeit Farbekuchen fuͤr Oehlmahlereien, die sich vortrefflich halten und deßhalb sehr geschaͤzt sind. Sein Verfahren hierbei ist folgendes: Man nehme 4 Unzen sehr reinen, fein gepuͤlverten Gummi-Mastix und eine Pinte Terpenthingeist, vermenge das Ganze in einer Flasche, in welcher man es oͤfter schuͤttelt, bis der Gummi aufgeloͤst ist. Will man die Arbeit beschleunigen, so kann man seine Zuflucht zum Marienbade nehmen; besser ist es jedoch die Operation geschieht in der Kaͤlte. Dann waͤhlt man sich seine Farben, welche so lange geschlaͤmmt werden muͤssen, bis sie ein unfuͤhlbares Pulver bildend Diese Farben reibt man hierauf mit dem Terpenthingeiste, in welchem der Gummi aufgeloͤst ist, und mit etwas Mastix-Firniß ab, worauf man dieselben troknen laͤßt und auf folgende Weise in Kuchen formt: Man nehme von dem weißesten und reinsten Wallrath und lasse ihn in einem reinen Gefaͤße auf einem gelinden Feuer zerfließen, dann seze man ihm den dritten Theil seines Gewichtes Mohnoͤhl zu und ruͤhre ihn gut damit um. Zugleich erwaͤrme man auch den Reibstein uͤber einem gelinden Feuer und reibe dann die Farbe, aus der man den Farbekuchen bereiten will, unter allmaͤhlichem Zusaze einer hinlaͤnglichen Menge des Gemisches aus Mohnoͤhl und Wallrath so lange ab, bis es die gehoͤrige Consistenz erhalten. Von dieser Masse nehme man hierauf ein Stuͤck von solcher Groͤße als zur Bildung eines Kuchens noͤthig ist, druͤke es in einen Model und lasse es abkuͤhlen. Will man sich dieser Kuchen bedienen, so reibt man sie mit Mohnoͤhl, Terpenthingeist oder irgend einer anderen Substanz auf dem Farbbrette ab, bis man die gehoͤrige Quantitaͤt davon abgerieben hat. – Hr. Blackmann bereitet auch Oehlfarben in Blasen, die wegen ihres Glanzes aͤußerst geschaͤzt waren. Das ganze Geheimniß ihrer Bereitung beruhte jedoch nur darauf, daß er den Farben beim Abreiben etwas Wallrath zusezte und daß er die Farbe mit etwas Oehl anruͤhrte, so daß der Glanz dieser Farben also nur von dem geringen Zusatze Wallrath herkommen konnte. Man fuͤhrt eine ungeheure Menge solcher Farbekuchen, da sie sich so sehr gut halten, nach Indien und in die Colonien aus. (Journal des connaissances usuelles. August 1833.) Einiges uͤber den sogenannten Riesenweizen oder den Weizen von St. Helena. Hr. Glottreau von Villeneuve St. George bebaute im Herbste 1832 240 Quadratfuß Landes zum Versuche mit Weizen von St. Helena, der auch unter dem Namen des Riesenweizens bekannt ist, und erntete davon im Sommer 1833 44 Liter Samen. Der Morgen Landes wuͤrde also hiernach, mit Riesenweizen bebaut, beinahe 18 Hectoliter oder 12 Sester Weizen gegeben haben, waͤhrend man bei dem Baue von gewoͤhnlichem Weizen von einer gleichen Flaͤche Landes nur 5–6 Sester oder um die Haͤlfte weniger geerntet haben wuͤrde. Hr. Glottreau saͤete die Koͤrner des Riesenweizens 6 Zoll weit von einander, die wenigen Stoͤcke, die im Winter ausblieben, pflanzte er im Fruͤhjahre nach. Diese lezteren gediehen zwar auch gut, gaben aber meistens nur eine oder hoͤchstens drei Aehren, waͤhrend die im Herbste gebauten Stoͤke meistens 6 bis 7 und sogar bis an 17 Aehren erhielten. Die Aehren waren sehr schoͤn und sehr schwer, und enthielten meistens 75 bis 80 Koͤrner, die groͤßten sogar 120. Ein Stock mit 17 Aehren gab allein 1350 Koͤrner; im Durchschnitte gab bei diesem Versuche ein Korn deren 500! Es waͤre daher gewiß sehr zu wuͤnschen, daß man den Riesenweizen bald allgemeiner baute, und daß man sich uͤberhaupt bemuͤhte, nicht immer dieselben Getreidesorten auf demselben Boden zu bauen, sondern mit dem Samen so viel als moͤglich zu wechseln. Wenn die reichen und uͤppigen Getreidesorten, zu denen z.B. der Riesenweizen gehoͤrt, bei uns auch nach und nach ausarten sollten, so wuͤrde man ja doch wenigstens einige Jahre lang bei dem Baue derselben groͤßere Ernten machen und den Boden gewiß weniger verderben, als man ihn dadurch verdirbt, daß man beinahe Jahrhunderte lang immer gleiches Saatkorn auf denselben Boden bringt. – Man hat die Frage aufgeworfen, ob der Riesenweizen eben so viel Kleber enthalte, als unser europaͤischer Weizen; diese Frage wurde von dem beruͤhmten Baͤker Roland zu Paris dahin entschieden, daß er sowohl in dieser als in jeder anderen Hinsicht dem besten franzoͤsischen Weizen gleichkommt. Journal des connaissances usuelles. Oct. 1833.) Ueber eine zwekmaͤßige Methode den Klee zu ernten. Hr. Bardonnet-Desmartel gibt im Journal des connaissances usuelles folgendes Verfahren an, nach welchem er den Klee zu ernten und aufzubewahren pflegt. Er bereitet an der Stelle, an welcher er den Klee aufschichten will, eine Unterlage aus Holzreisig von 48 Fuß Laͤnge und 18 Fuß Breite, belegt diese mit einer diken Schichte frischen Weizenstrohes, und legt dann hierauf abwechselnd eine Schichte Klee und eine Schichte Haferstroh: mit der Vorsicht jedoch, daß beide Theile so gleichfoͤrmig als moͤglich ausgebreitet und aufgeschichtet werden, damit sich die Gaͤhrung in der ganzen Masse regelmaͤßig entwikle. Wenn der Haufen auf diese Weise eine Hoͤhe von 12 Fuß erreicht hat, so macht man die Lagen schmaͤler, damit er einen dachfoͤrmigen Abhang von 45° erhaͤlt. Nach wenigen Tagen entwikelt sich in der ganzen Masse eine Gaͤhrung, welche auf eine bedeutende Entfernung einen angenehmen Geruch verbreitet; der Haufen sinkt dadurch auf 2/3 seiner Hoͤhe ein, und wird, um ihn gegen Regen und Schnee zu schuͤzen, mit einer Art von Dach aus Stroh bedekt. Dieses Verfahren hat, wie Hr. Bardonnet versichert, das Gute, daß das Hafer- und Gerstenstroh durch die Gaͤhrung in ein dem Klee aͤhnliches Futter verwandelt und von dem Vieh sehr gierig gefressen wird; und daß sich die aufgeschichtete Masse den ganzen Winter uͤber und laͤnger vortrefflich haͤlt. – Nach einem anderen Correspondenten desselben Journales soll man auf den gemaͤhten Klee eine beinahe gleiche Menge Stroh streuen, beides dann mit Heugabeln unter einander wenden und aus dieser Masse runde Haufen von 4 bis 5 Fuß Hoͤhe bilden. Diese Haufen soll man 2–3 Tage lang, je nach der Witterung, liegen lassen und sie hierauf wieder mit Heugabeln ausbreiten. So wie das Stroh wieder troken geworden, soll man dann aus der ganzen Masse große Schober von 4 bis 500 Gebuͤnden bilden, welche man 6 bis 8 Tage lang ruhen laͤßt, ehe man Buͤnde daraus verfertigt. Der Klee verliert auf diese Weise sein Feuer, wird weich und zerfaͤllt dann, wenn er in troknen Scheunen aufbewahrt wird, wie zu Pulver. Das Stroh, welches sich sehr leicht mit dem Klee vermengen laͤßt, benimmt dem Kler die Feuchtigkeit, verhindert die Erhizung desselben und wird, indem es seinen Geruch und Geschmak annimmt, ein sehr gutes Viehfutter. In Ermangelung von Stroh kann man auch altes Heu, welches das Vieh nur mit Widerwillen frißt, hierzu verwenden. Literatur. Englische.Course of Mathematics. By J. R. Young, Esq. Elements of Geometry; containing a new and universal Treatise on the Doctrine of Proportion; together with Notes, in which are pointed out and corrected several Important Errors that have hitherto remained unnoticed in the writings of Geometers. 8vo, 8s. cloth. An Elementary Treatise on Algebra, Theoretical and Practical; with attempts to simplify some of the more difficult parts of the Science, particularly the Demonstration of the Binomial Theorem, in its most general form; the Solution of Equations of the higher orders; the Summation of Infinite Series etc. 8vo, 10s. 6d. cloth. Elements Elemens of Plane and Spherical Trigonometry; with its Applications to the principles of Navigation and Nautical Astronomy, with Logarithmic and Trigonometrical Tables. To which is added by T. S. Davies, F. R. S. E. F. R. A. S. etc. some original researches on Spherical Geometry. Price 12s. cloth, or without the Tables, 7s. Mathematical Tables; comprehending the Logarithms of all Numbers from 1 to 36,000; also the Natural and Logarithmic Sines and Tangents; computed to seven places of Decimals, and arranged on an improved Plan; with several other Tables, useful in Navigation and Nautical Astronomy, and in other departments of Practical Mathematics. 6s. cloth. An Elementary Treatise on the Computation of Logarithms. Intended as a Supplement to the various Books on Algebra. 12mo, 2s. 6d. Elements of Analytical Geometry; comprehending the Doctrine of the Conic Sections, and the general Theory of Curves and Surfaces of the Second Order, with a variety of local Problems on Lines and Surfaces. Intended for the use of Mathematical Students in Schools and Universities. 9s. cloth. Elements of the Differential Calculus; comprehending the General Theory of Curve Surfaces and of Curves of Double Curvature. 8s. cloth. Elements of the Integral calculus; with its Applications to Geometry, and to the Summation of Infinite Series etc. 9s. cloth. Elements of Mechanics, comprehending Statics and Dynamics, with a copious Collection of Mechanical Problems. With Plates. 10s. 6d. Apply to J. Souter, School Liarary, 73, St. Paul's Churchyard, London: Of whom may be had, A Brief Treatise on the Use and Construction of A Case of Mathematical Instruments. By George Phillips, B. A., Queen's College, Cambridge, New Edition, 2s. 6d.