Titel: Ueber einen neuen Apparat zu Fußbädern, von dem Erfinder Hrn. Petit, Apotheker in Paris, Thermopode genannt.
Fundstelle: Band 51, Jahrgang 1834, Nr. CIV., S. 460
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CIV. Ueber einen neuen Apparat zu Fußbaͤdern, von dem Erfinder Hrn. Petit, Apotheker in Paris, Thermopode genannt. Aus dem Journal des connaissances usuelles. October 1833, S. 223. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Petit's neuer Apparat zu Fußbaͤdern. Die Fußbaͤder werden in einer großen Menge von Krankheiten theils mit, theils ohne aͤrztliche Vorschrift angewendet, und bilden auch wirklich ein vortreffliches Heil- oder Linderungsmittel, wenn man sich ihrer am rechten Orte und auf gehoͤrige Art und Weise bedient. Leider ist dieß aber selten der Fall; in den meisten Faͤllen sezt der Kranke seine Fuͤße nur in einen Schaͤffel, in welchem ihm das Wasser kaum uͤber die Knoͤchel reicht, und findet man ja in einer Familie eine eigens zu Fußbaͤdern bestimmte Kufe von gehoͤriger Tiefe, so bleibt doch noch der Nachtheil, daß man das Wasser in demselben nur mit Muͤhe fuͤr den Kranken gehoͤrig warm erhalten kann. Die Fußbaͤder muͤssen naͤmlich in den meisten Faͤllen eine laͤngere Zeit hindurch gebraucht werden, d.h. man muß die Fuͤße laͤnger im Wasser behalten, als es gewoͤhnlich geschieht. Das Wasser kann waͤhrend dieser Zeit nur durch Nachgießen von heißem Wasser in gehoͤriger Temperatur erhalten werden, und damit dieß geschehen koͤnne, muß der Kranke seine Fuͤße aus dem Bade herausnehmen, wenn er nicht Gefahr laufen will, dieselben zu verbrennen. Herr Petit hat daher eine Vorrichtung ausgedacht, bei der allen diesen Unannehmlichkeiten abgeholfen ist, und bei der das Fußbad bloß durch Nachgießen warm erhalten werden kann, ohne daß der Kranke auch nur im Geringsten dabei belaͤstigt wuͤrde. Man sieht diesen Apparat in Fig. 12. A ist ein Zuber oder Kuͤbel aus Metall, Fayence oder Holz von 12 Zoll im Durchmesser und 10 bis 12 Zoll Hoͤhe, dessen Form und Groͤße man verschieden abaͤndern kann. B ist ein doppelter, durchloͤcherter Boden, welcher entweder fix oder beweglich ist. C ist der untere, doppelte Boden, der mit einer Roͤhre versehen ist, durch welche die heiße Fluͤssigkeit herbeigeleitet wird. Ueber dieser Roͤhre befindet sich ein schwammfoͤrmiger Hut D, durch welche die warme Fluͤssigkeit in Masse ringsum die Fuͤße geleitet wird. E ist eine außen an dem Kuͤbel angebrachte Roͤhre, die sich nach Oben in eine Art von Trichter endigt. Die Richtung der heißen Fluͤssigkeit kann uͤbrigens auch veraͤndert werden; so kann sie z.B. mittelst einer inneren kreisfoͤrmigen Leitung in das Bad gelangen. F ist ein Hahn, bei welchem man das Wasser auslaufen lassen kann. Man kann mit diesem Apparate die Temperatur des Fußbades auch so erwaͤrmen, daß die groͤßere Waͤrme desselben die Stelle der Asche, des Salzes oder des Senfes vertritt, welche man den Fußbaͤdern zuweilen zuzusezen pflegt, um sie reizender zu machen.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI