Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 51, Jahrgang 1834, Nr. CV., S. 461
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CV. Miszellen. Miszellen. Der Bau der Eisenbahn zwischen London und Greenwich ist nun endlich in vollem Gange. Hr. Mackintosh, der denselben contractmaͤßig uͤbernahm, begann seine ersten Operationen in der Naͤhe des Surrey-Canales, um bei dem Baue diesen Canal so viel als moͤglich zum Transporte der noͤthigen Materialien benuzen zu koͤnnen. Man hofft, daß der zwischen Highstreet, Deptford und Spa-road begriffene Theil der Straße, eine Streke von beilaͤufig zwei englischen Meilen, bis Weihnachten vollendet seyn wird und eroͤffnet werden kann. (Mechanics' Magazine No. 549, S. 336.) Benuzung der Reibung von Metallen zur Heizung von Gebaͤuden. Man hat kuͤrzlich, schreibt ein nordamerikanisches Blatt, hier zu Lande eine Maschine erfunden, mittelst welcher Fabriken sowohl als große oͤffentliche Gebaͤude lediglich durch Reibung geheizt werden sollen. Diese Maschine besteht aus nichts weiter, als aus zwei horizontalen, gußeisernen, kreisrunden Platten von beilaͤufig 4 Fuß im Durchmesser und 1600 Pfd. Gewicht. Diese beiden Platten, welche sich in einem gemauerten Ofen befinden, arbeiten wie Muͤhlsteine, mit dem Unterschiede jedoch, daß sich hier die untere Platte dreht, waͤhrend die obere still steht. Die Geschwindigkeit, die man den Platten gibt, betraͤgt gewoͤhnlich 80 Umdrehungen in der Minute, und diese Geschwindigkeit reicht hin, um die Temperatur in dem Ofen innerhalb 2 Stunden bis auf 3000° (??) zu erhoͤhen. Die Groͤße der Platten, ihre Dike, und die Geschwindigkeit, mit welcher sie sich umdrehen sollen, haͤngt natuͤrlich von der Groͤße des zu heizenden Gebaͤudes und von der Temperatur, die man erlangen will, ab. Die Verbreitung der Hize geschieht dadurch, daß man von dem Scheitel des Ofens einen Trichter oder eine Roͤhre ausgehen laͤßt, mittelst welcher man die Waͤrme, so wie dieß auch an den gewoͤhnlichen Oefen geschieht, an beliebige Orte leiten kann. Wir sahen die Maschine, sagt der Berichterstatter, bei kaltem Wetter arbeiten, und uͤberzeugten uns, daß die Hize, welche nach 15 Minuten oben aus dem Trichter entwich, so groß war, daß man die bloße Hand nicht an die Roͤhre zu halten im Stande war. Man zweifelt bisher noch sehr an dem endlichen Gelingen und allgemeineren Gebrauche dieser Maschine; besonders glaubt man, daß sich die eisernen Scheiben zu schnell abnuͤzen wuͤrden; die Versuche sollen aber ergeben haben, daß diese glatten und harten Oberflaͤchen einander verhaͤltnißmaͤßig nur sehr wenig abschleifen. Die ganze Maschine ist hoͤchst einfach, und kann durch ein Laufband, welches uͤber eine in die untere Platte oder Scheibe eingelassene Welle laͤuft, in Bewegung gesezt werden; sie kann ohne alle Gefahr, und ohne irgend einer Beaufsichtigung zu beduͤrfen, mittelst eines einfachen Wasserrades Tag und Nacht in Thaͤtigkeit erhalten werden. (Aus dem Mechanics' Magazine No. 550, S. 399.) Vorschrift zur Bereitung des Argentan's. Das Journal des connaissances usuelles, Februar 1834, gibt folgende Vorschrift zur Bereitung des Argentan's. Man nehme 3 Theile reines, eisenfreies Rosettenkupfer, 1 Theil reinen, arsenikfreien Nikel und 1 1/2 Theile mit Schwefel vom Eisen gereinigten, chinesischen Zink, zerkleinere und vermenge diese Metalle, und schmelze sie dann in einem ausgefuͤtterten Tiegel, den man oben mit einer Schichte Kohlenpulver bedekt, zusammen. Man soll auf diese Weise eine Legirung erhalten, die dem Silber an Farbe und Glanz sehr aͤhnlich ist. Ueber Goyon's Methode Moͤbel und Metalle zu puzen. Der Bulletin de la Société d'encouragement October 1833, S. 352 enthaͤlt einen Bericht des Hrn. Mérimée uͤber Hrn. Goyons Methode, Moͤbeln, Marmor, Vergoldungen, polirte Metalle etc. zu puzen, welche Hr. d'Arcet bereits im Jahre 1824 ausfuͤhrlich beschrieben hat, und welche ihrer Vortheile ungeachtet, in Deutschland noch wenig bekannt zu seyn scheint. Hr. Mérimee hat es nicht fuͤr noͤthig erachtet, in seinem Berichte noch ein Mal auf die Bereitungs- und Anwendungsart der Praͤparate, deren sich Goyon bedient, zuruͤkzukommen, und wir koͤnnen daher unseren Lesern nur folgende Notizen daruͤber mittheilen. Die Commission der Société d'encouragement begab sich in das Louvre und in das Museum, wo Hr. Goyon mehrere alte Moͤbeln gepuzt hatte, und uͤberzeugte sich, daß dieselben wie neu aussahen, und der in diesen Gebaͤuden in jeder Hinsicht bemerkbaren Restauration große Ehre machten. Alte vergoldete Broncearbeiten glaͤnzten, als waͤren sie neu vergoldet; die kupfernen Beschlaͤge an den Kasten etc. sahen wie vergoldet aus, und alles Holzwerk war wie neu polirt. Die Commission ließ mehrere Gegenstaͤnde in ihrer Gegenwart puzen, und uͤberzeugte sich, daß dieses Verfahren eben so wirksam, als einfach und schnell ausfuͤhrbar ist. Ein Arbeiter puzte naͤmlich innerhalb 9 Stunden eine Commode, eine Bettstelle aus Acajouholz, einen Waschtisch, 2 Lehnstuͤhle, einen Ruhsiz, 6 Stuͤhle, 2 Leuchter und eine Kamineinfassung; fruͤher hatte ein Arbeiter zum Puzen der Commode, der Bettstelle und des Waschtisches allein zwei Tage gebraucht. Das Verfahren Goyon's eignet sich auch sehr gut zur Entfernung der Oehlfleken, welche nicht selten nach einiger Zeit an der Politur mancher Moͤbel zum Vorschein kommen; diese Fleken verschwinden naͤmlich schnell nach Anwendung seiner Composition, und selbst die matten Stellen lassen sich nach einigen Tagen ganz entfernen, wenn man sie oͤfter mit einem weichen Tuche abreibt. Hr. Goyon versichert zwar, daß alle Metalle nach seiner Methode gereinigt werden koͤnnen; dieß leidet jedoch bei dem von Schwefel geschwaͤrzten Silber und auch bei rostig gewordenem Stahle eine Ausnahme, denn hier leistet seine Composition nichts weiter, als daß sie den Glanz bewahrt, und daß sie den Stahl bis auf einen gewissen Grad gegen den Rost schuͤzt. Ganz besonders eignet sich die zum Puzen der Metalle bestimmte Composition, welche aus einer erdigen, als Politur dienenden, und mit Terpenthinoͤhl angeruͤhrten Substanz besteht, zum Reinigen der messingenen Gegenstaͤnde, weil das fluͤchtige Oehl das Oxyd dieses Metalles schnell aufloͤst, und weil das auf diese Weise polirte Messing seinen Glanz laͤnger beibehaͤlt, indem der Terpenthin eine aͤußerst duͤnne firnißartige Schichte zuruͤkzulassen scheint. – So einfach das Goyon'sche Verfahren auch ist, so fordert es doch einige Uebung, und daher ziehen es viele Leute in Paris vor, ihre Moͤbeln jedes Mal von den Arbeitern des Erfinders puzen zu lassen. Namentlich ist dieß im Palais royal der Fall, wo die messingenen Verzierungen der Boutiken taͤglich von 2 Arbeitern gepuzt werden. – Eine ausfuͤhrliche Beschreibung des ganzen Verfahrens kann man im Bulletin vom J. 1824, Maͤrz, S. 87 nachlesen. Ueber die Anwendung von schwefelsaurem Blei statt Bleiweiß zum Anstreichen. Das schwefelsaure Blei, welches man hier und da in Fabriken in bedeutender Menge erhaͤlt, und welches sich manchmal nicht gehoͤrig verwerthen laͤßt, laͤßt sich, wie das Journal des connaissances usuelles, Februar 1834, S. 102 bemerkt, sehr gut auf folgende Weise statt des Bleiweißes zur Bereitung einer Farbe zum Anstreichen verwenden. Man soll das schwefelsaure Blei zuerst mit siedendem, und hierauf mehrere Male mit kaltem Wasser auswaschen; hierauf soll man dasselbe zu Boden sezen lassen, um es dann, nachdem das Wasser abgegossen worden, zu troknen. Man erhaͤlt auf diese Weise eine sehr leicht zerreibliche, weiße Masse, die sich gut mit Oehl abreiben laͤßt, und der man, nachdem sie mit Oehl abgerieben worden, auf 50 Kilogr. einen Kilogr. gleichfalls mit Oehl abgeriebene Bleiglatte oder eine gleiche Menge Zinkvitriol zusezt. Der nach diesem Verfahren bereitete Anstrich steht weder an Weiße, noch in seinen uͤbrigen Eigenschaften dem mit Bleiweiß, d.h. mit kohlensaurem Blei, bereiteten Anstriche nach, und duͤrfte in vielen Fallen um Vieles wohlfeiler zu stehen kommen, als dieser leztere. – Wir geben diese Vorschrift durchaus nicht als neu, sondern bloß um manche unserer Leser auf eine ihnen vielleicht entgangene Benuzung des schwefelsauren Bleies aufmerksam zu machen. Vorschriften einiger Lotharten zum Loͤthen des Kupfers. Es gibt bekanntlich verschiedene Arten von Loch, deren man sich zum Loͤthen des Kupfers bedient, und welche man hauptsaͤchlich in zwei Classen, in harte und weiche Lotharten, theilt. Das gewoͤhnlichste harte Loth besteht aus 8 Theilen Kupfer und einem Theile Zink. Man bereitet es, indem man das Kupfer in einem Tiegel schmilzt, und dann, waͤhrend dasselbe in Fluß ist, den gleichfalls erhizten Zink eintruͤgt. Ist dieß geschehen, so dekt man den Tiegel zu, und wenn der Zink geschmolzen, was nach 2 bis 3 Minuten der Fall ist, so ruͤhrt man das Gemenge um, worauf man es zulezt uͤber Birkenreiser ausgießt, um es zu koͤrnen. Das auf diese Weise bereitete Loch ist haͤmmerbar und leicht schmelzbar. – Das haͤrteste Loth bereitet man aus 10 Theilen Kupfer und einem Theile Zink. – Ein Loth von mittlerer Haͤrte erhaͤlt man aus 3 Theilen Kupfer und einem Theile Zink. Das weichste Loth endlich besteht aus 2 Theilen Zinn und einem Theile Blei, welches schon mittelst eines rothgluͤhenden Eisens geschmolzen werden kann. (Aus dem Journal des conn. usuelles, Februar 1834, S. 100.) Verwandlung der Kohle in eine weiße Substanz. Man spricht in diesem Augenblike zu London von einer sehr sonderbaren Entdekung. Es hat Jemand ein Mittel gefunden, die Kohle in eine weiße Substanz zu verwandeln; von diesem merkwuͤrdigen Producte wurden Hrn. Faraday Proben uͤbergeben. (Le Moniteur universel v. 19. Maͤrz 1834.) Ueber die Bereitung der Wallrathkerzen des Hrn. Debitte. Die Debitte'schen Wallrathkerzen, welche sich sowohl in Frankreich, als auch im Auslande einen nicht unbedeutenden Absaz erworben haben, werden dem eben abgelaufenen Patente des Erfinders, Hrn. Debitte, gemaͤß auf folgende Weise bereitet. Man nimmt, um 100 Pfund Kerzen zu erhalten, 50 Pfd. Wallrath, 5 Pfd. gereinigtes Ziegenfett und 5 Pfd. Wachs, schmilzt diese Ingredienzien einzeln in verschlossenen Kesseln im Marienbade, und sezt dann jeder derselben auf 100 Pfunde eine Unze Weinsteinrahm und eine gleiche Quantitaͤt reinen Alaun zu. Dann laͤßt man diese drei Compositionen in einem eigenen Gefaͤße sich sezen, worauf man sie klar abzieht. Will man sich nun dieser Composition zur Kerzenfabrikation bedienen, so vermengt man in einem Kessel im Marienbade 90 Pfde. von jener Masse, deren Basis aus Wallrath besteht, 5 Pfde. von jener, in welcher das gereinigte Ziegenfett enthalten ist, und eben so viel von jener, deren Grundlage aus Wachs besteht. Wenn diese 100 Pfunde gut mit einander vermengt worden, sezt man denselben noch eine Unze Weinsteinrahm und eine Unze reinen Alaun zu, und ruͤhrt die Masse gut unter einander. Dann erhizt man sie bis auf 80° R., worauf man sie ruhig stehen laͤßt, bis ihre Temperatur wieder auf 60° R. herabgesunken, hierauf zieht man das Gemisch klar in Toͤpfe, aus denen man es endlich in die zu diesem Behufe zubereiteten zinnernen Model gießt. Man erhaͤlt auf diese Weise Kerzen, die ein weit helleres Licht geben, als die gewoͤhnlichen Wachskerzen, welche eine ziemlich bedeutende Hize vertragen, und laͤnger brennen, als die schoͤnste Wachskerze. (Aus dem Journal des connaissances usuelles. Februar 1834, S. 102.) Eine neue Wasserstofflampe. Zu Bruͤssel wurde eine Lampe erfunden, welche angeblich Wasserstoff brennt, die aber keine blaue Flamme, wie sie dem Wasserstoffgase bekanntlich eigen ist, sondern eine Flamme gibt, die an Glanz dem Sonnenlichte nahe kommt. Die Unterhaltung einer solchen Lampe soll wohlfeiler kommen, als jene irgend einer Oehllampe, und dabei hat man weder vom Rauche, noch vom Geruͤche zu leiden. Wer naͤhere Auskunft hieruͤber will, beliebe sich an den Direktor der Polytechnischen Schule zu Paris zu wenden, (Annales de la Société polytechnique No. 12, S. 175.) Ueber eine wasserdichte Tuͤnche fuͤr verschiedene Gegenstaͤnde, die man gegen Feuchtigkeit schuͤzen will. Eine der vortrefflichsten Tuͤnchen, um verschiedene Gegenstaͤnde gegen die Einfluͤsse der Feuchtigkeit zu schuͤzen, bereiter man sich, dem Journal des connaissances usuelles, Januar 1834, S. 27 zu Folge, aus 4 Theilen Leinoͤhl, einem Theile Bleiweiß, 2 Theilen Kautschuk, 1/2 Theile Theer, 1/2 Theile Lak, 2 Theilen Fischthran, einem Theile Bleiglatte. Diese Verhaͤltnisse sind jedoch nicht fuͤr alle Faͤlle gleich, sondern muͤssen, je nach dem Zweke, zu welchem die Tuͤnche bestimmt ist, mannigfach abgeaͤndert werden. Die angegebene Formel paßt sehr gut als Tuͤnche fuͤr feuchte Mauern in Zimmern; es bedarf hier keiner anderen Vorbereitung, als daß man das Zimmer vorher sehr stark heizt, oder daß man die Waͤnde mit einem heißen fluͤchtigen Oehle abwaͤscht. – Laͤßt man das Bleiweiß und den Theer weg, so erhaͤlt man eine Tuͤnche, mit der man verschiedene Dinge luft- und wasserdicht machen kann, und die sich z.B. zum Bestreichen von Schachteln, Etuis, Cartons, die versendet werden sollen, zum Ueberziehen von Faͤssern oder Gefaͤßen, in denen man Lebensmittel u. dgl. in Kellern aufbewahren will, eignen. Sezt man derselben Tuͤnche 2/10 Schwefelblumen zu, so erhaͤlt man einen Kitt, der, wenn er im Marienbade geschmolzen worden, mit Vortheil in verschiedenen Kuͤnsten und Gewerben statt des Leimes angewendet werden kann. Stiefel, deren Sohle innen mit dieser Mischung ausgestrichen worden, koͤnnen in Wasser gestellt werden, ohne daß Naͤsse durchdringt. Pappendekel oder Tapeten, die innen mit dieser Tuͤnche uͤberstrichen worden, machen die Waͤnde vollkommen troken. Mit einem festen und soliden Kitte oder Moͤrtel vermischt, gibt sie Boͤden, welche immer troken bleiben, und auf denen die Dielen daher sehr lange unversehrt bleiben. Eben so taugt sie sehr gut zum Bestreichen von hoͤlzernen Daͤchern, Strohdaͤchern u. dgl., indem sie auf diesen eine Schichte bildet, die weder von der Luft, noch von der Sonne, noch vom Regen Schaden leidet, und die sich durchaus nicht abschiefert. Vorschrift zur Bereitung einer Tuͤnche fuͤr Paktuͤcher, Store, Tauwerk u. dergl. Eine sehr gute Tuͤnche zum Schuze der Paktuͤcher, der Zeuge der Store oder Rollvorhaͤnge vor den Fenstern, der Strike etc. gegen die Einwirkung des Regens und uͤberhaupt der Naͤsse, kann man sich bereiten, wenn man 1 Pfd. Kautschuk, 1 Pfd. Steinkohlentheer, 2 Pfd. Leinoͤhl, 1 Pfd. fettes Oehl und 1/2 Pfd. Bleiglaͤtte schmilzt, und der Masse, nachdem man sie, zur Vermeidung von Feuersgefahr vom Feuer genommen, 1/2 Pfd. Terpenthinoͤhl zusezt. Noch besser soll die Mischung werden, wenn man statt der Bleiglatte 1/2 Pfd. Bleizuker, 1 Pfd. Alaun und 1 Pfd. Braunstein zusezt, und uͤbrigens auf gleiche Weise verfaͤhrt. Man traͤgt diese Tuͤnche mit einem Pinsel auf. (Aus dem Journal des connaissances usuelles, Januar 1834, S. 38.) Fabrikation von Cigarren, welche den Havanna-Cigarren gleichkommen. Ein Grundeigenthuͤmer zu New-York, der sich seinen Tabak selbst baute und seine Cigarren gleichfalls selbst fabricirte, fand, wie Tausende von Tabakrauchern vor ihm fanden, daß die New-Yorker Cigarren um gar Vieles schlechter sind, als die beruͤhmten Havanna-Cigarren. Er ließ sich daher, in der Meinung die Grundursache davon liege in der Tabaksorte, die man auf Cuba baue, Tabaksamen von daher bringen, baute diesen aus, pflegte die daraus gezogenen Pflanzen mit aller Sorgfalt, und erhielt aus den reifen Blattern derselben endlich Cigarren, die an Geschmak und Starke von den gewoͤhnlichen New-Yorker Cigarren durchaus nicht zu unterscheiden waren. Da nun dieser Versuch mißlang, so untersuchte er einige achte Havanna-Cigarren, und glaubte hiebei zu finden, daß sie aus Blaͤttern, die nicht vollkommen zur Reife gekommen, fabricirt seyen. Er machte daher das Jahr darauf einen Versuch, pflanzte New-Yorker und Cubaer Tabakpflanzen, sammelte deren Blaͤtter, schon nachdem sie kaum die Haͤlfte ihres Wachsthums erreicht hatten, und erhielt aus beiden Sorten bei der gewoͤhnlichen Behandlung Cigarren, die von den aͤchten Havanna-Cigarren an Feinheit und Milde des Geschmakes kaum zu unterscheiden waren, und die einander vollkommen gleich kamen. (Recueil Industriel, December 1833,S. 177. Die Erfahrung des erwaͤhnten Nordamerikaners ist nicht neu; sie ist aber so wenig bekannt, oder so sehr in Vergessenheit gerathen, daß es nicht uͤberfluͤssig seyn duͤrfte, auch unsere Tabakpflanzer neuerdings auf dieselbe aufmerksam zu machen. Ueber die Butterbereitung in Holland. Die Hollaͤnder, die sich auf ihre Butterbereitung so viel zu Gute thun, und die auch wirklich einen nicht unbedeutenden Handel mit Butter treiben, unterscheiden hauptsaͤchlich drei verschiedene Arten von Butter: naͤmlich eine sogenannte Grasbutter, die bereitet wird., waͤhrend die Kuͤhe im gruͤnen Futter stehen; eine Molkenbutter, die aus den Molken der Suͤßmilchkaͤse gewonnen wird, und eine Heubutter, die man gewinnt, waͤhrend die Kuͤhe mit Heu gefuttert werden. Alle diese Butterarten erhalten einen Zusaz von Salz, und man bereitet in Holland nirgendwo ungesalzene Butter. Zur Gewinnung der Grasbutter, (die der deutschen Maibutter gleichkommt), sezen die Hollaͤnder die frischgemolkene Milch in kupfernen oder mit Messing ausgefuͤtterten (!) Kruͤgen in einen laͤnglichen, wasserdichten, mit Steinen ausgemauerten Kuͤhlbehaͤlter von 6 Fuß Laͤnge auf 3 Fuß Breite und 2 Fuß Tiefe, der vorher mit kaltem Wasser angepumpt worden, und an dessen einem Ende sich zu diesem Behufe gewoͤhnlich eine Pumpe befindet. In diesem Kuͤhlbehaͤlter laͤßt man die Milchkruͤge 2 Stunden lang, waͤhrend welcher Zeit die Milch oͤfter umgeruͤhrt wird, und wodurch eine schnellere und reichlichere Abscheidung des Rahmes erzeugt wird. Dann wird die Milch durch ein Roßhaarsieb in irdene, kupferne oder hoͤlzerne Milchgefaͤße geseiht, in welchen man sie 24 Stunden lang in einem kuͤhlen Milchkeller stehen laͤßt, um sie hierauf abzurahmen. Wenn eine hinreichende Menge saurer Rahm vorhanden ist, so wird alle 24 Stunden ausgeruͤhrt, wobei das Butterfaß zur Haͤlfte mit, saurem Rahm gefuͤllt wird. Im Winter sezt man dem Rahme etwas ausgekochtes warmes Wasser zu, um dem Ganzen die gehoͤrige Temperatur mitzutheilen; bei sehr warmer Witterung hingegen kuͤhlt man den Rahm vorher in dem Kuͤhlgefaͤße ab. Auf kleinen Pachtguͤtern wird die Milch nicht abgerahmt, sondern ganz in das Butterfaß gebracht. Die ausgeruͤhrte Butter wird sogleich in ein seichtes Gefaͤß gelegt, mit reinem kalten Wasser ausgewaschen, hierauf mit etwas Salz bestreut, und in mannigfache zierliche Formen gebracht. Man verkauft das niederlaͤndische Pfund solcher Butter im ersten Fruͤhlings fuͤr 44 Stuͤber, spaͤter im Sommer hingegen um 8 1/2 Stuͤber, und jede Kuh gibt, nachdem sie einige Zeit in gruͤnem Futter gestanden, taͤglich ein Pfund Butter. Soll die Butter in Faͤsser gebracht werden, so arbeitet man sie drei Tage lang taͤglich 2 oder 3 Mal mit feinem Salze ab, so daß 2 Pfunde Salz auf 14 Pfund Butter kommen, und pakt sie hierauf fest in eichene, innen glatte, gut gereinigte Faͤsser. Ehe man sich dieser Faͤsser bedient, laͤßt man sie drei oder vier Tage lang mit sauren Molken gefuͤllt stehen, worauf man sie sorgfaͤltig auswaͤscht und troknet. – Die Heubutter wird auf dieselbe Weise bereitet, kostet aber, da sie an Farbe und Wohlgeruch der Grasbutter nachsteht, nur 7 Stuͤber per Pfund. – Die Molkenbutter wird aus den Molken der Suͤßmilchkaͤse bereites. Man laͤßt die von dem Gerinnsel und dem ausgepreßten Kaͤse gesammelten Molken naͤmlich, je nach ihrer Quantitaͤt, drei bis acht Tage lang stehen, um sie dann abzurahmen und auszuruͤhren, oder um sie gleich selbst in das Butterfaß zu bringen. Im Winter erhaͤlt man auf diese Weise von jeder Kuh woͤchentlich ein, im Sommer hingegen 1 1/2 Pfd. Butter, wovon das Pfund 6 Stuͤber gilt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar 1834, S. 58.) Literatur. a) Englische. The readiest reckoner ever invented for assisting the tradesman, the merchant, the gentleman etc. in finding the amount, at any given price, of any number from one to ten thousand. The whole constructed and separatly calculated by Stephen Simpson and Edward Wise, accountants. 2 edit. London 1834 by Simpkin and Marshall. The Civil Engineer and Machinist; practical treatises of Civil Engineering, Engineer Building, Machinery, Millwork, Iron founding etc., designed for the use of Engineers, Ironmastors, Manufacturers and Operative Mechanics. By Charles John Blunt and R. Macdonald Stephenson, Civil Engineers, Architects etc. London 1834. By R. Ackermann and Comp. (Dieses ausgezeichnete dem Hrn. Lord Brougham und Baux dedicirte Werk wird 500 Folioplatten erhalten, welche heftweise, das Heft zu 10 bis 14 Platten, um eine Guinee, ausgegeben werden.) The New South Wales Calendar, and General Postoffice Directory. 8. Sydney 1833. By Stephens and Stokes. The Book of Science. A familiar introduction to the Principles of Natural Philosophy adapted to the Comprehension of Young People. 8. London 1833. By Chapman and Hall. The Caloric Engine. By J. Ericsson. 8. London 1833. A concise History of Steam carriages on Common Turnpike-Roads, and the progress of their improvement. London 1833. With a Sketch of Sir Charles Dance's Steam Carriage. Preis 1 Schill. 6 D. A few facts concerning Elementary Locomotion. Put together by Francis Macerone. 8. London 1833. By Effingham Wilson. Treatise on Roads, wherein the right Principles on which Roads should be made are explained and illustrated by the Plans, Specifications and Contracts made use of by Thomas Telford Esq. on the Holyhead Road. By the Rt. Hon. Sir Henry Parnell Bart. London 1833 by Longman, Rees et Comp. Historical and descriptive Anecdotes of Steam-Engines, and of their Inventors and Improvers. By Robert Stuart. London 1833. b) Franzoͤsische. Encyclopédie des jeunes Etudians et des gens du monde, ou Dictionnaire raisonné, des connaissances humaines, des moeurs et des passions, contenant les principes élémentaires de la Physique, de l'histoire naturelle, de la Chimie et de la Physiologie, de l'Hygiène, de la Politique, de la Morale et de la Philosophie. Par une Société de Gens de lettres et de Savans. 8. Paris. Chez Hachette. (Bis zum Buchstaben L 9 Lieferung) Dictionnaire de la Conversation et de la lecture, publié par Belin-Mandar . 8. Paris. (9 Lieferungen sind erschienen.) Vues politiques et pratiques sur les travaux; publics de France: par MM. Laine et Clapeyron, Ingenieurs des mines, et Stéphan et Eugène Flachat, Ingéieurs civils. Un Vol. in 8. Paris 1833. Histoire des Colonies pénales de l'Angleterre dans l'Australie: par Mr. Ernest de Blosseville . 8. Paris. Chez Leclerc et Comp. Code administratif des établissemens dangereux, insalubres et incommodes: par Adolphe Trébuchet, Avocat et membre de la Commission centrale de salubrité. 1 Vol. 4. Paris 1833. Chez Béchet jeune. (Gut.) Budget de 1834, présentant l'Analyse des recettes et dépenses de la France, établie sur des documens officiels, avec des notes historiques et statistiques sur les revenus, les dépenses, la dette publique de l'Etat, et sur les différentes branches de Services, publiées depuis 1514 jusqu'a nos jours: par M. Marc Jodot . 4. Paris 1833. Mémoire sur la Colonisation de la Régence d'Alger: par le Baron de Ferussac. Paris 1833. De la nature de la richesse et de l'origine de la Valeur: par M. Auguste Walras: Professeur á Evreux. 1 Vol. 8. Evreux 1833. Procès-verbaux des expériences qui ont été faites a Lyon par M. d'Arcet sur les nouveaux procédés proposés pour la condition des soies. Brochure de 59 pages avec des, tableaux. 8. Lyon 1833. Chez Barret. Instruction sur les routes, les chemins de fer, les canaux et les rivières: suivie de notes sur les transports et d'une statistique des principaux canaux et chemins de fer et des routes carrossables ouvertes dans les alpes et les Apennins. 2. edit. augmentée. Paris 1833. Chez Anselin. Encyclopédie des connaissances utiles, publiée par une société de savans et d'industriels. 12. Paris 1833. Au Bureau des Grands-Augustins. (die Artikel sind in alphabetischer Ordnung. 6 Lieferungen sind erschienen.) Archives des découvertes et des inventions nouvelles faites dans les sciences, les arts et les manufactures, tant en France que dans les pays étrangers, pendant les annees 1831 et 1832. 1 Vol. in 8. Paris 1833. Chez Treuttel et Wuͤrtz.