Titel: Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von eisernen oder anderen Metallstiften oder Eisenbeschlägen für Stiefelabsäze, von Kettengliedern und anderen Gegenständen, worauf sich Alexander Stocker und William Southwood Stocker, beide Maschinisten an den Unionstrekmühlen in Birmingham, Grafschaft Warwick, am 22. Oktober 1852 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 54, Jahrgang 1834, Nr. XXXI., S. 168
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XXXI. Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von eisernen oder anderen Metallstiften oder Eisenbeschlaͤgen fuͤr Stiefelabsaͤze, von Kettengliedern und anderen Gegenstaͤnden, worauf sich Alexander Stocker und William Southwood Stocker, beide Maschinisten an den Unionstrekmuͤhlen in Birmingham, Grafschaft Warwick, am 22. Oktober 1852 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1834, S. 74. Mit Abbildungen auf Tab. III. Verbesserungen an den Maschinen zur Fabrikation von eisernen oder anderen Metallstiften oder Eisenbeschlaͤgen fuͤr Stiefelabsaͤze. Unsere verbesserte Maschine zur Verfertigung von eisernen oder anderen metallenen Schuh- oder Stiefelabsazbeschlaͤgen, Kettengliedern und anderen derlei Gegenstaͤnden ist in folgender Beschreibung der auf Tab. III befindlichen Abbildungen vollkommen erlaͤutert. Fig. 9 ist eine Seitenansicht der Maschine. Fig. 10 zeigt mehrere Theile der Maschine einzeln und in Zusammenhang deutlicher, als man sie aus Fig. 9 ersehen kann. Fig. 11 ist ein Durchschnitt eines Theiles der Maschine. In Fig. 9 ist a ein starkes Gestell aus Holz oder irgend einem anderen zwekmaͤßigen Materiale; b eine starke hohle Achse oder ein Traͤger; c ein starkes Rad mit einer Scheibe; d ein kreisrundes Lager oder eine Platform. e ist ein Model, in welchem dem Gegenstande, der verfertigt werden soll, die gehoͤrige Form gegeben wird; f ein starkes, metallenes, oder aus einem anderen Materiale verfertigtes Stuͤk, welches an dem Rade und der Scheibe c angebracht ist. g ein Leitungsstuͤk, welches die Walze h rund um den Model fuͤhrt. h eine Walze, die sich frei um einen Stift bewegt, der mit dem Leitungsstuͤke g einen Koͤrper ausmacht, i Schrauben, mittelst welcher die Leitungsstuͤke oder Fuͤhrer g an dem Theile f befestigt sind. j Schrauben, die das Stuͤk f an dem Rade und der Scheibe befestigen. k eine Schraube und Schraubenmutter, womit der Fuͤhrer g und die Walze h gestellt werden, bevor sie mittelst der Schrauben i festgemacht werden. l eine Welle mit einem Getriebe, wodurch das Rad und die Scheibe c in Bewegung gesezt werden, m eine an der Welle l angebrachte Trommel oder Rolle, n ein Laufband, wodurch die Maschine von einer Dampfmaschine oder anderen Trick kraft in Bewegung gesezt wird. o ein starker, an dem Gestelle a befestigter Stuͤzpunkt, um welchen sich der Hebel p bewegt, wenn der Model e von dem Lager oder der Platform d emporgehoben werden soll. q eine senkrechte Stange, an deren oberem Ende sich eine Reibungsrolle befindet, und an der auch ein starker, zwekmaͤßig angebrachter Stift hervorragt, damit auf diese Weise der lange Arm des Hebels p herabgedruͤkt und der Model e dafuͤr emporgehoben wird, r ist ein starker, an dem Rade mit der Scheibe hervorragender Zapfen, der die Stange q herabdruͤkt, und der folglich bei jeder Umdrehung des Rades und der Scheibe c den Model e bis auf einen gehoͤrigen Punkt emporhebt. In Fig. 10 ist l ein langes Stuͤk Eisen, an welchem noch andere Theile angebracht sind, und mit dessen Huͤlfe dieselben auch mit der Maschine, von der sie einen wichtigen Theil ausmachen, in Verbindung stehen. Dieser Eisenstab ist in ein vierekiges, durch den Traͤger b gehendes Loch eingepaßt, und wird durch ein Gewicht, welches in das untere Ende desselben eingehaͤngt wird, an Ort und Stelle erhalten oder herabgedruͤkt. 2 ist der Model, der in Fig. 9 mit e bezeichnet ist; er hat ein vierekiges Loch, durch welches der Stab 1 geht. 3 ist ein Fuͤhrer oder Sperrer, der gleichfalls an diesem Stabe angebracht ist. 4 ist eine Schraubenmutter, welche die Stuͤke 1, 2 und 3 fest mit einander verbindet oder zusammenhaͤlt. 5 ist ein Riegelhaken, der durch den Model geht, und durch eine an dem entgegengesezten Ende befindliche Schraubenmutter an Ort und Stelle erhalten wird. Fig. 11 ist ein Durchschnitt der Theile b, c und d, aus welchem man die Verbindung derselben ersieht. Das Rad c, welches die an demselben befestigten Theile mit sich fuͤhrt, dreht sich um den fixirten Traͤger b und um den Model e. Die einzelnen Theile sind an jeder Figur mit einen und denselben Buchstaben bezeichnet. Fig. 10 ist ein Grundriß der oberen Flache der Maschine mit einem Durchschnitte eines Models fuͤr ein Schuh- oder Stiefelabsazbeschlaͤge. Die verschiedenen Artikel, auf deren Erzeugung unsere Maschine anwendbar ist, erfordern aͤhnliche, jedoch ihrem Zweke angepaßte Vorrichtungen. Die Erklaͤrung der Verfertigung von Absazbeschlaͤgen wird genuͤgen, um die Anwendung der Maschinerie im Allgemeinen zu erlaͤutern. Das Material, aus welchem die verschiedenen Gegenstaͤnde verfertigt werden sollen, wird naͤmlich, nachdem es in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge geschnitten ist, dadurch, daß es gegen einen bestimmten Model angedruͤkt wird, beliebig geformt, und dieses Andruͤken geschieht mittelst der Walze h, die von dem Rade c herumgetrieben wird. In dem Grundrisse Fig. 12 deuten die punktirten geraden Linien die Stellung an, die das Material hat, bevor es in die verlangte Form getrieben wird; der punktirte Ring bedeutet den Kreis, den der Rand der Walze h bei ihrer Umdrehung um den Model beschreibt. Aus einem Blike auf den Grundriß Fig. 12 wird nun erhellen, daß, indem das eine Ende des Materiales von dem Riegelhaken 5 und dem Sperrer 3 (Fig. 10) festgehalten wird, die Walze h, die bei ihrer Umdrehung mit dem Materiale in Beruͤhrung kommt, demselben jene Biegung oder Form gibt, die es dem Model gemaͤß erhalten soll. An einigen Artikeln, wie z.B. gerade an den Eisen fuͤr die Stiefelabsaͤze, naͤhern sich die beiden Enden einander mehr, als die uͤbrigen Theile der Figur oder Curve, so daß sie daher nur mittelst einer eigens hiezu bestimmten Vorrichtung aus dem Model herausgeschafft werden koͤnnen. Damit dieß nun unmittelbar, nachdem der Artikel vollendet, geschehe, druͤkt der Zapfen r im Voruͤbergehen die Stange q herab, wodurch dann die in Fig. 10 abgebildeten Theile emporgehoben werden. Da das Stuͤk 1, an welchem diese Theile befestigt sind, von kleineren Dimensionen als der Model ist, so koͤnnen die Gegenstaͤnde mittelst desselben aus dem Model herausgeschafft werden, und da das an dem unteren Ende angehaͤngte Gewicht bewirkt, daß dieses Stuͤk jederzeit wieder herabsinkt, so kann die Operation ohne Zeitverlust schnell hinter einander wiederholt werden. Hat der Artikel, welcher verfertigt wird, eine solche Form, daß der Model nicht emporgehoben zu werden braucht, damit man das fertige Fabrikat herausnehmen kann, so kann die senkrechte Stange q ganz von der Maschine abgenommen werden. Es muß bemerkt werden, daß der Mittelpunkt des Models nicht mit dem Mittelpunkte des Kreises, den die Walze h beschreibt, zusammenfallt, indem der Model in einer solchen Stellung befestigt werden muß, daß die Walze an dem aus dem Model hervorragenden Riegelhaken (5 Fig. 10) voruͤbergehen kann, und, nachdem sie das Material um den Mittelpunkt der Curve herum mit dem Model in Beruͤhrung gebracht, die Operation dadurch beendigt, daß sie auch noch das Ende desselben in innige Beruͤhrung mit dem Model bringt. Ein Theil unserer Erfindung besteht auch darin, daß wir die Oberflaͤche des Lagers oder der Platform d convex oder concav machen, oder daß wir ihr uͤberhaupt eine solche Form geben, die am meisten dazu beitraͤgt, die fraglichen Artikel in die bestimmte Form zu bringen. So machen wir dieses Lager in jener Maschine, in der die Eisen fuͤr die Stiefelabsaͤze verfertigt werden sollen, etwas convex, damit der aͤußere Rand der Eisen um so genauer an dem Leder des Absazes anliege, wodurch diese Eisen wesentlich verbessert werden. Dem Rande der Walze h geben wir eine solche Form, daß sie aͤußerst thaͤtig mitwirkt, um den zu verfertigenden Gegenstaͤnden die verlangte Form zu geben, und zwar dadurch, daß sie kraͤftig gegen den Model e und auch gegen das Lager oder die Platform d druͤkt. Auf die Erfindung oder ausschließliche Anwendung des Rades c, der Welle und des Getriebes b oder der Walze h machen wir keine Patentanspruͤche, wohl aber auf die Verbindung derselben zu der hier beschriebenen Maschine.

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