Titel: Verbesserungen in der Fabrikation eiserner Reifen für Fässer und andere Gegenstände, worauf sich Henry Crane, Kaufmann von Wolberhampton in der Grafschaft Stafford, und John Young, Patentschloßfabrikant, ebendaher, am 20. März 1834 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 54, Jahrgang 1834, Nr. LXXII., S. 447
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LXXII. Verbesserungen in der Fabrikation eiserner Reifen fuͤr Faͤsser und andere Gegenstaͤnde, worauf sich Henry Crane, Kaufmann von Wolberhampton in der Grafschaft Stafford, und John Young, Patentschloßfabrikant, ebendaher, am 20. Maͤrz 1834 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts. October 1834, S. 102. Verbesserungen in der Fabrikation eiserner Reifen fuͤr Faͤsser etc. Die unter diesem Patente begriffenen Verbesserungen in der Fabrikation von Reifen fuͤr Faͤsser und andere Dinge bestehen lediglich darin, daß die Patenttraͤger den Eisenstreifen, aus denen die Reifen verfertigt werden, eine Kruͤmmung geben; d.h. statt, daß die Eisenstreifen oder Staͤbe wie gewoͤhnlich ganz flach und eben aus dem Walzwerke kommen, erhalten sie eine dem Durchmesser des Fasses entsprechende Kruͤmmung, damit sie sich in Folge dieser Kruͤmmung inniger an die elliptische oder kegelfoͤrmige Oberflaͤche des Fasses anlegen koͤnnen. Sie bewirken dieß dadurch, daß sie die Eisenstaͤbe so formen oder auswalzen, daß sie, wenn sie zu Reifen geformt sind, ein Segment eines Kegels bilden. Um zu diesem Zweke zu gelangen, walzen sie die Eisenstreifen zuerst in erhiztem Zustande auf die gewoͤhnliche Weise beinahe bis zur erforderlichen Dike aus; und ist dieß geschehen, so geben sie den Walzen eine solche Stellung, daß ihre Achsen eine solche Neigung erhalten, daß die beiden Walzen an dem einen Ende mit ihrem Umfange naͤher an einander stehen, als an dem anderen. So wie nun die Eisenstreifen zwischen diesen schief geneigten Walzen durchlaufen, werden sie nothwendig gegen den einen Rand hin duͤnner werden, als gegen den anderen, d.h. sie erhalten auf dem Durchschnitte eine keilfoͤrmige Gestalt. Die schiefe Stellung der Walzen laͤßt sich leicht dadurch hervorbringen, daß man die Schrauben, welche die Achse an dem einen Ende festhalten, nachlaͤßt, waͤhrend man die Schrauben an dem anderen Ende fester anzieht. Uebrigens kann derselbe Zwek auch dadurch erreicht werden, daß man den Falzen und Rippen der beiden Walzen eine Neigung gegen einander gibt, statt daß man sie parallel laufen laͤßt. Wenn die Eisenstreifen auf diese Weise die keilfoͤrmige Gestalt bekommen, so lassen die Patenttraͤger dieselben in erhiztem Zustande zwischen zwei parallelen Walzen durchlaufen, welche, indem sie Hauptsaͤchlich auf den dikeren Theil der Eisenstreifen druͤken, bewirken, daß sich der dikere Theil mehr ausdehnt, als der duͤnnere, und daß sich der Eisenstreifen demnach an der einen Seite mehr verlaͤngert, als an der anderen. Die auf diese Weise behandelten Eisenstreifen haben, so wie sie zulezt aus den parallelen Walzen kommen, eine regelmaͤßige Curve, welche durch Abaͤnderung der Neigung der Walzen gegen einander leicht so modificirt werden kann, daß sie jedem beliebigen Durchmesser oder jeder beliebigen Convexitaͤt der Oberflaͤche des zu beschlagenden Fasses entspricht. Damit die Eisenstreifen, indem sie erhizt aus den Walzen kommen, keine unregelmaͤßigen Curven erhalten, haben es die Patenttraͤger fuͤr gut befunden, in der Nahe der Walzen einen gebogenen Fuͤhrer oder Conductor anzubringen, durch dessen Wirkung die Eisenstreifen ganz genau die gewuͤnschte Biegung behalten, waͤhrend die Arbeiter sie aus den Walzen herausziehen. Die Patenttraͤger erklaͤren, daß sie nur das Auswalzen von Reifen, welche an der einen Kante duͤnner, als an der anderen sind, und welche eine bestimmte Kruͤmmung haben, als ihre Erfindung in Anspruch nehmen, indem dieses Verfahren Reifen zu fabriciren ihrem Wissen nach neu ist. Die Apparate, womit derlei Reifen verfertigt werden sollen, behalten sie sich vor, verschieden zu modificiren.