Titel: Ueber eine neue Art von Stereotypendruk. Von Hrn. Dr. Alexander Jones, von Mobile in Alhabama, Vereinigte Staaten.
Fundstelle: Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XLVI., S. 256
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XLVI. Ueber eine neue Art von Stereotypendruk. Von Hrn. Dr. Alexander Jones, von Mobile in Alhabama, Vereinigte Staaten. Aus dem American Journal of Science im Mechanics' Magazine, No. 598. Jones, uͤber eine neue Art von Stereotypendruk. Ich erlaube mir Einiges uͤber eine neue Methode, den Druk von Buͤchern, Zeitungen u. dergl. auf polirte Metallflaͤchen, und namentlich auf Platten von Schmiedeeisen zu uͤbertragen, bekannt zu machen. Meine Versuche sind zwar noch nicht vollkommen beendigt; allein ich halte mich jezt schon fuͤr uͤberzeugt, daß das Resultat ein vollkommen praktisch brauchbares ist, wenn mit Sorgfalt und mit geeigneten Instrumenten gearbeitet wird. Die beste Methode einen Versuch anzustellen, scheint mir folgende. Man nimmt zwei Platten aus sehr weichem Schmiedeeisen, und gibt ihnen den moͤglich hoͤchsten Grad von Politur, so daß sie vollkommen genau auf einander passen. Dann nehme man zwei bedrukte Blaͤtter von der Groͤße der Platten, befeuchte sie, und lege gegen jede der Platten eine der bedrukten Papierflaͤchen, waͤhrend man zwischen die beiden Drukblaͤtter selbst einige Blaͤtter Seidenpapier legt. In diesem Zustande klammere man beide Platten zusammen, um sie dann uͤber einem Feuer gelinde zu erwaͤrmen, und hierauf in einem Schraubstoke stark zusammenzupressen. Wenn man nun nach diesem Verfahren die Platten sachte aus einander nimmt, so wird man auf beiden Metallflaͤchen die Schriftzuͤge deutlich mit Drukerschwaͤrze abgedrukt sehen. Da nun die Drukerschwaͤrze aus Lampenschwarz und Oehl besteht, auf welche beide Substanzen die Saͤuren nur eine schwache Wirkung aͤußern, so kann man die Matten mit schwacher Schwefel- oder Salpetersaͤure aͤzen, und dadurch bei gehoͤrigem und sorgfaͤltigem Verfahren Platten mit erhabenen Schriftzuͤgen erhalten. Enthaͤlt die Drukerschwaͤrze etwas Wachs, so wird das Verfahren noch vollkommenem gelingen. Sind die Platten ein Mal auf diese Weise fertig, so kann man sie leicht nach Perkins's Methode staͤhlen, wo man dann wahrscheinlich 10 bis 20,000 Abdruͤke davon abziehen kann, ohne daß sie dadurch wesentlich Schaden leiden. Ein gewandter Mechaniker koͤnnte mit gehoͤrigen Maschinen leicht in ein oder zwei Tagen so viele Platten liefern, als zum Abdruken von 20,000 Copien oder 500 Seiten eines Octavbandes erforderlich sind. Man koͤnnte leicht auch andere Metallplatten, wie z.B. Platten aus Kupfer, Messing und Schriftmetall, auf gleiche Weise benuzen; allein Stahl wird in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit doch den Vorzug behalten. Ich schlage vor, dieser Methode den Namen metallographischer Stereotypendruk (Stereotype metalographic Printing) zu geben.