Titel: Ueber ein einfaches Instrument zu perspectivischen Zeichnungen. Von Hrn. W. Shires, Lehrer der Mathematik.
Fundstelle: Band 57, Jahrgang 1835, Nr. VII., S. 44
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VII. Ueber ein einfaches Instrument zu perspectivischen Zeichnungen. Von Hrn. W. Shires, Lehrer der Mathematik. Aus dem Mechanics' Magazine, No. 607. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Shires's Instrument zu perspectivischen Zeichnungen. Ich habe schon vor laͤngerer Zeit eine leichte Methode Grundrisse im Perspective zu zeichnen, ohne daß es noͤthig waͤre, die gewoͤhnlichen Linien zu ziehen, die Verwischungspunkte aufzufinden u. dergl., ausgemittelt. Folgende Darstellung meines Instrumentes, welches sehr wohlfeil ist, mag genuͤgen. Es sey A, C, B in Fig. 20 ein Winkelmaaß, welches sich in jeder Richtung bewegen laͤßt. H, F eine Linie fuͤr den Grundriß der Zeichnung und L, I eine mit ersterer parallel laufende Linie; andere, mit lezterer parallel laufende Linien koͤnnen fuͤr verschiedene Aufrisse gezogen werden. Wenn nun P ein Punkt ist, dessen Perspective man braucht, so bringe man C, A und auch die Seite P, D eines T Lineales auf P, und bewege den Schenkel C, B bis die Linie I, K in den Winkel P, K, B faͤllt. Dann bringe man das T Lineal in die Stellung von G, p, so daß die Linie G, F in den Winkel A, G, p faͤllt. Der auf diese Weise gefundene Punkt p ist dann die Perspective von P. Das Princip, nach welchem dieses Instrument gebaut ist, beruht darauf, daß die Elemente der Perspective bloß in gleichen Dreieken liegen. Ich habe schon im Jahre 1821 ein Instrument zum Zeichnen horizontaler Perspective, welchem ich den Namen „Horizontorium“ beilegte, erfunden. Dieses Instrument, um welches man sich mehrere Jahre lang von allen Seiten der Welt an mich wandte, wurde in neuerer Zeit abermals als neu aufgetischt, und angeblich aus Frankreich nach England gebracht. Das Uebelste bei diesem Betruge ist jedoch, daß die neuen Instrumente haͤufig nach ganz falschen Principien verfertigt sind.

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Tafel Tab. I
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