Titel: Verbesserte Methode Schnee und Eis auf den Eisenbahnen und Tramschienen aufzulösen, damit die Dampf- und anderen Wagen keine Störung in ihren Fahrten erleiden, worauf sich Jeremiah Grime der jüngere, Kupferstecher von Bury, in der Grafschaft Lancaster, am 21. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 57, Jahrgang 1835, Nr. LXX., S. 341
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LXX. Verbesserte Methode Schnee und Eis auf den Eisenbahnen und Tramschienen aufzuloͤsen, damit die Dampf- und anderen Wagen keine Stoͤrung in ihren Fahrten erleiden, worauf sich Jeremiah Grime der juͤngere, Kupferstecher von Bury, in der Grafschaft Lancaster, am 21. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Julius 1835, S. 285. Verbesserte Methode Schnee und Eis auf den Eisenbahnen aufzuloͤsen etc. Man sollte aus der Ankuͤndigung dieses Patentes vermuthen, daß der Patenttraͤger irgend eine neue und eigenthuͤmliche Methode den Schnee und das Eis auf den verschiedenen Arten von Eisenbahnen aufzuloͤsen oder zu schmelzen erfunden habe. Dem ist aber nicht so, denn das Agens, dessen er sich bedienen will, ist nichts weiter, als bloße Anwendung der Waͤrme. Es ist kein Zweifel, daß die Anhaͤufung von Schnee und Eis auf den Eisenbahnen, wodurch deren Oberflaͤche uneben, und folglich nicht nur das Fortrollen der Wagen auf denselben erschwert, sondern auch gefaͤhrlich wird, zu den groͤßten und nachtheiligsten Unannehmlichkeiten gehoͤrt; in wie fern aber der Patenttraͤger diese durch seine vermeintliche Erfindung zu beseitigen im Stande ist, mag man aus folgender kurzen Erlaͤuterung seiner Vorschlaͤge entnehmen. Man soll naͤmlich der neuen Erfindung gemaͤß hohle Schienen anwenden, und diese durch heißes Wasser, heiße Luft oder andere gas- oder dampffoͤrmige Fluͤssigkeiten erhizen. Das heiße Wasser oder die heiße Luft soll von Oefen mit Kesseln oder heißen Luftkammern, die in gehoͤrigen Entfernungen von einander an der Bahn angebracht sind, geliefert, und in Roͤhren von den Kesseln oder Luftkammern aus in das Innere der hohlen Schienen geleitet werden. Quer uͤber die Eisenbahn sollen Roͤhren gelegt werden, in denen das heiße Wasser oder die heiße Luft von den hohlen Schienen der einen in jene der anderen Seite uͤbergeht. Die Waͤrme, welche das heiße Wasser oder die heiße Luft auf seinem Durchgange durch die hohlen Schienen an diese abgibt, soll den Schnee oder das Eis, welches sich an denselben ansezte, schmelzen. Nach einem anderen Plane des Patenttraͤgers soll man keine hohlen, sondern gewoͤhnliche Schienen anwenden, und dicht an diesen Roͤhren anbringen, in denen zur Erwaͤrmung der Schienen selbst heißes Wasser oder heiße Luft circulirt. Bedient man sich heißen Wassers, so kann dasselbe an der einen Station in einer Roͤhre vom Boden des Kessels in die Roͤhre oder Schiene laufen, und bei der naͤchstfolgenden Station dann abermals wieder erhizt werden, so daß es die ganze Eisenbahn entlang von einem Kessel zum anderen laͤuft. Wenn die Kessel in gehoͤriger Hoͤhe angebracht sind, so wird das Wasser in Folge seiner eigenen Schwere von einer Station zur anderen fließen; wenn nicht, so kann es durch den Druk des in den Kesseln erzeugten Dampfes in den hohlen Schienen oder Roͤhren fortgeschafft werden. Der Patenttraͤger erklaͤrt am Schlusse seiner Patentbeschreibung ausdruͤklich, daß seine Erfindung lediglich in der Anwendung von Waͤrme an den Schienen aller Art bestehe, um dadurch den Schnee oder das Eis, welches auf dieselben faͤllt, oder sich sonst darauf ansammelt, zu beseitigen.