Titel: Ueber eine galvanometrische Probirmethode des Kupferbeschlages der Schiffe nach Hrn. R. W. Fox.
Fundstelle: Band 58, Jahrgang 1835, Nr. XXXII., S. 220
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XXXII. Ueber eine galvanometrische Probirmethode des Kupferbeschlages der Schiffe nach Hrn. R. W. Fox.Hr. Fox erhielt fuͤr diese seine Probirmethode der Dauerhaftigkeit des Kupferbeschlages von der polytechnischen Gesellschaft fuͤr Cornwallis den ersten, in einer silbernen Medaille bestehenden Preis.A. d. R. Aus dem zweiten Jahresberichte der Cornwall Polytechnic Society im Mechanics' Magazine, No. 619. Ueber eine galvanometrische Probirmethode des Kupferbeschlages der Schiffe. Der Kupferbeschlag der Schiffe besizt oft einen sehr verschiedenen Grad von Dauerhaftigkeit, und die zerstoͤrende Wirkung beruht oft darauf, daß das Material, welches man zu den Naͤgeln nimmt, dem zum Beschlagen verwendeten in Hinsicht auf seine Zusammensezung nicht entspricht; oder mit anderen Worten, daß die nothwendige elektrische Harmonie zwischen beiden gestoͤrt ist. Hr. Fox wendet zur Ermittelung der verschiedenen Grade, in denen verschiedene Stuͤke Kupfer oder einiger seiner Legirungen der Zerstoͤrung durch das Seewasser ausgesezt sind, ein sehr empfindliches Galvanometer an. Er versieht das Galvanometer naͤmlich mit einer sogenannten astatischen Nadel, welche an ungesponnener Seide aufgehaͤngt ist, und verbindet jeden der Draͤhte des Instrumentes mittelst kleiner Queksilberschaͤlchen mit einer blanken, in Seewasser oder verduͤnnte Saͤure untergetauchten Platte; von lezterer sind zur Herstellung des galvanischen Kreises kleine Streifchen zum Theil abgeschnitten, und in das Queksilber untergetaucht. Die Richtung und Ausdehnung der Abweichungen der Nadel deuten jene Platte an, welche am wenigsten zur Zerstoͤrung geneigt ist. Nach einigen von Hrn. Fox angestellten Versuchen schien es, daß angelassenes Kupfer anfangs nicht so leicht angegriffen wurde, als eine Platte, welche gehaͤmmert worden war, oder mit anderen Worten, daß erstere mehr elektro-negativ war, als leztere. Dieser Unterschied hoͤrte jedoch nach einiger Zeit auf, so daß man schließen kann, daß gehaͤmmertes Kupfer als Schiffsbeschlag von laͤngerer Dauer ist, als angelassenes, und zwar weil es der mechanischen Wirkung des Wassers besser widersteht. Der Muntz'sche BeschlagUeber den Muntz'schen Beschlag vergl. man Polyt. Journal Bd. XLIX. S. 131. ist minder elektro-negativ, als der Kupferbeschlag; allein seiner groͤßeren Haͤrte wegen duͤrfte er aus dem eben angegebenen Grunde dennoch auf gleicher Stufe mit dem Kupfer stehen. Vivian's neuer Metallbeschlag ist haͤrter als Kupfer, und scheint demselben in seiner elektro-negativen Beschaffenheit gleich zu kommen. Wenn man Kupferblech mit Schwefelkupfer uͤberzieht, indem man etwas Schwefel auf das erhizte Blech bringt, so werden seine elektro-negativen Eigenschaften hiedurch bedeutend erhoͤht. Zu bemerken ist, daß, wenn man zwei Metallstuͤke von gleicher Art, oder zwei Metallstuͤke, die in Hinsicht auf ihre elektrischen Eigenschaften nahe mit einander verwandt sind, nicht in einem und demselben Momente untertaucht, das zuerst untergetauchte eine kurze Zeit uͤber und in geringem Grade Zeichen von Zerstoͤrung geben wird; nach einiger Zeit hingegen wird die Wirkung des Galvanometers neutralisirt oder sogar umgekehrt werden, wenn das zulezt untergetauchte Metall minder elektro-negativ seyn sollte, als ersteres. Wenn man daher Metalle auf diese Weise mit einander vergleichen will, so sollen sie, nachdem sie blank gemacht worden, gleichzeitig in das Seewasser untergetaucht, und der Versuch mit verduͤnnter Saͤure wiederholt werden. Die Volta'sche Wirkung wird naͤmlich hiedurch groͤßer werden, und folglich werden auch die Eigenschaften der Metalle in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit augenscheinlicher ins Gesicht fallen. Die elektro-negativen Eigenschaften lassen sich uͤbrigens auch ermitteln, wenn man die Ausdehnung jener Abweichungen der Nadel, die Statt finden, wenn man verschiedene Kupferbleche etc. mit anderen Metallen, die mehr elektro-negativ sind, als das Kupfer, wie z.B. Gold oder Silber, oder mit anderen Metallen, die es weniger sind, wie z.B. Zink, Zinn etc. in den galvanischen Kreis bringt, vergleicht. Man kann sich auch des natuͤrlichen Schwefelkupfers oder Schwefeleisens hiebei bedienen, indem Hr. Fox gefunden hat, daß diese selbst in einem hoͤheren Grade elektro-negativ sind, als Gold und Silber.