Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 63, Jahrgang 1837, Nr. XC., S. 459
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XC. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 30. December 1836 bis zum 25. Febr. 1837 in England ertheilten Patente. Dem Hamer Stansfield, Kaufmann in Leeds: auf einen Mechanismus, um eine Bewegung senkrecht oder horizontal fortzupflanzen, Dd. 30. Dec. 1836. Dem William Cooper, am Picardy Place in Edinburgh: auf ein verbessertes Verfahren Verzierungen, Devicen und farbige Stellen auf Glas auszufuͤhren. Dd. 10. Jan. 1837. Dem Robert Griffiths, in Smethwich bei Birmingham, und Samuel Evers, an den Cradley Iron Works in der Grafschaft Stafford: auf sein verbessertes Verfahren Schraubenspindeln und Schrauben zu verfertigen. Dd. 11. Jan. 1837. Dem Henry Adcock, Ingenieur in Summer Hill Terrace, Birmingham: auf eine verbesserte Construction der Oefen zur Reduction der Eisen- und anderer Erze. Dd. 11. Jan. 1837. Dem James Gardner, Eisengießer in Banbury in der Grafschaft Oxford: auf gewisse Verbesserungen im Schneiden schwedischer und anderer Ruͤben, der Mangel- und anderer Wurzeln, die man zum Fuͤttern der Schafe und anderer Thiere verwendet, Dd. 11. Jan. 1837. Dem Charles Sheridan, Chemiker im Ironmonger Lane, in der City von London: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 11. Jan. 1837. Dem John Paul Neumann in Great Tower Street, in der City von London: auf ein verbessertes Verfahren eisenblausaures Kali und Natron zu fabriciren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1837. Dem George Goodlet, in Leith in der Grafschaft Edinburgh: auf ein verbessertes Verfahren die Maische zu destilliren, welches aber auch zum Rectificiren, Kochen und Abdampfen im Allgemeinen anwendbar ist. Dd. 11. Jan. 1837. Dem Francis Gybon Spilsbury, Ingenieur in Newman Street, Grafschaft Middlesex, und William Maugham, Chemiker in Newport Street, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 11. Jan. 1837. Dem John Macneill, Civilingenieur in Parliament Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Landstraßen anzulegen oder auszubessern. Dd. 11. Jan. 1837. Dem James Braby, Wagner in Duke Street, Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen in der Construction der Wagen. Dd. 11. Jan. 1837. Dem Robert Sewell, Spizenfabrikant in Carrington, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 11. Jan. 1837. Dem Charles Thornton Coathupe, Glasfabrikant in Wraxall in der Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Glasarten. Dd 11. Jan. 1837. Dem John Gall, in Aberdeen in Schottland: auf eine verbesserte Methode Feuergewehre loszudruͤken, besonders Percussionsflinten. Dd. 17. Jan. 1837. Dem Arthur Dunn, Chemiker in Nelson Street, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren Kiesel und kieselerdehaltige Substanzen aufzuloͤsen und zur Seifenfabrication zu verwenden. Dd. 17. Jan. 1837. Dem William Gossage, Chemiker in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Bleioxyd oder Bleiweiß; ferner im Bleichen und Reinigen der Oehle fuͤr die Oehlfarben. Dd. 19. Jan 1837. Dem John Murray, im Fitzroy Square, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen in der Construction der Wagen. Dd. 19. Jan. 1837. Dem Moses Poole, im Lincoln's Inn, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Geschuzen und anderen Feuergewehren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jan. 1837. Dem Henry Needham Scrope Shrapnel Esq., von Bayswater Terrace, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Lichtpuzen. Dd. 19. Jan. 1837. Dem William Stedman Gillett, von Guilford Street, in der Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode das Fortschreiten der Fahrzeuge im Wasser zu erleichtern. Dd. 21. Jan. 1837. Dem Julius Oliver, in Castle Street, in der City von London: auf eine Verbesserung an den Filtern der Zukerraffinerien. Dd. 24. Jan. 1837. Dem Joshua Cuttel, von Hollingforth bei Huddersfield in der Grafschaft York: auf eine Verbesserung in Erzeugung der Loken und im Spinnen der Wolle. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jan. 1837. Dem Miles Berry, Patentagent im Chancery Lane: auf Verbesserungen an den Maschinerien zur Verfertigung metallener Schrauben. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 28. Jan. 1837. Dem James Hellewell und Aaron Fearn, beide Faͤrber im Borough Salford, Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen im Faͤrben und Reinigen der Stuͤke, so wie an den zu diesen Operationen erforderlichen Apparaten. Dd. 28. Jan. 1837. Dem John Springall, Eisengießer in Oulton in der Grafschaft Suffolk: auf verbesserte Hufeisen fuͤr Pferde und andere Thiere. Dd. 31. Jan. 1837. Dem James Cook, Buͤchsenmacher in Birmingham: auf Verbesserungen an Gasbrennern. Dd. 2. Febr. 1837. Dem William Geeves, in Old Cavendish Street, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 2. Febr. 1837. Dem Michael Linning, in Hill Street, Edinburgh: auf ein Verfahren den Torf zur Anwendung als Brennmaterial tauglicher zu machen und daraus Theer, Gas und andere Substanzen zu gewinnen. Dd. 6. Febr. 1837. Dem John Gemmell, Kaufmann in Stockwell Street, in Glasgow: auf gewisse Verbesserungen an Dampfbooten, Schiffen und anderen Fahrzeugen. Dd. 6. Febr. 1837. Dem William Bearder, in Bradford in der Grafschaft York: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 16. Febr. 1837. Dem John Walker, in Allen Street, Pfarrei Lambeth, Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Methode Kessel und Destillirblasen zu erhizen. Dd. 16. Febr. 1837. Dem William Stedman Gillett, in Guilford Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an dem Geschirr fuͤr Zug- und Reitpferde. Dd. 16. Febr. 1837. Dem Richard Burch, in Heywood in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, besonders fuͤr Locomotive und Dampfboote. Dd. 16. Febr. 1837. Dem Robert Smith, in Manchester: auf ein verbessertes Verfahren Metallplatten bei der Verfertigung von Dampfkesseln und zu anderen Zweken zu verbinden. Dd. 16. Febr. 1837. Dem John Isaac Hawkins, in Chase Cottage, Hampstead Road, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren die Verbrennungsproducte zur Dampferzeugung bei Dampfmaschinen zu benuzen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 16. Febr. 1837. Dem Henry Elkington in Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren gewisse Metalle mit Platin zu belegen und sie zu vergolden. Dd. 17. Febr. 1837. Demselben: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, so wie an ihren Oefen und Kesseln. Dd. 17. Febr. 1837. Dem John Chanter, in Earl Street, London und John Gray, in Liverpool: auf Verbesserungen an den Oefen der Dampfwagen. Dd. 17. Febr. 1837. Dem Benjamin Baillie, in Henry Street, Regents Park, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode die Ventilation der Gebaͤude zu reguliren. Dd. 20. Febr. 1837. Dem John Hardman, in Bradford in der Grafschaft York: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen. Dd. 21. Febr. 1837. Dem Jasper Weston, in Dover: auf Verbesserungen an gewissen Raͤderfuhrwerken. Dd. 23. Febr. 1837. Dem John Thomas Betts, in Smithfield Bars, London: auf Verbesserungen in der Bereitung der geistigen Fluͤssigkeiten zur Branntweinfabrication. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Febr. 1837. Dem Thomas Bentley, Faͤrber in Cleckheaton bei Leeds: auf Verbesserungen im Walken wollener Tuche. Dd. 25. Febr. 1837. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Februar und Maͤrz 1837.) Preisaufgaben, welche die Société d'encouragement in Paris auf verschiedene Verbesserungen in der Glasfabrication ausschrieb. Die Soeiété d'encouragement in Paris beschloß in ihrer am 4. Januar 1837 gehaltenen Generalversammlung auf den Bericht hin, den ihr Hr. Dumas im Namen des Comité der chemischen Kuͤnste erstattete, folgende Preise auf Verbesserungen in der Glasfabrication auszuschreiben, indem sie zugestand, daß dieser Industriezweig sich in Frankreich noch auf einer niedrigeren Stufe befinde, als in mehreren anderen Laͤndern. 1. Preis von 4000 Fr. auf Fabrication eines weißen, schwer schmelzbaren Glases. Man bedarf bei den zarteren chemischen Operationen beinahe in jedem Augenblike Glasroͤhren, Retorten, Ballons etc., welche die Rothgluͤhhize auszuhalten im Stande sind, ohne eine Veraͤnderung dabei zu erleiden. Die Fabrikanten chemischer Producte haben oft Sublimationen vorzunehmen, bei denen ihnen glaͤserne Gefaͤße, welche bei der Rothgluͤhhize keine Formveraͤnderungen erleiden, hoͤchst wuͤnschenswerth waͤren. In den Ateliers der Glasmahler endlich sucht man schon laͤngst mit Muͤhe Glaͤser, die schwer schmelzen, und die daher zur Aufnahme von Gemaͤhlden geeignet sind. Bis jezt lieferten die franzoͤsischen Fabriken weder Roͤhren, noch chemische Apparate, noch Glaͤser, die aͤhnlichen Fabricaten der deutschen Glasfabriken in Hinsicht auf Feuerbestaͤndigkeit gleichkommen. Dieses strengfluͤssige Glas scheint in 100 Theilen aus Kieselerde 75 Kalkerde 9 Thonerde 3 Kali 13 ––––– 100 zu bestehen, und duͤrfte daher in jenen Glashuͤtten Frankreichs, die in Hinsicht auf Brennmaterial guͤnstig gelegen sind, gleichfalls leicht zu erzielen seyn. Die Gesellschaft ertheilt demnach im Jahre 1838 demjenigen franzoͤsischen Fabrikanten, der bis dahin Roͤhren, chemische Apparate und Glaͤser in den Handel bringt, welche dem Feuer eben so gut widerstehen, wie die deutschen Fabricate dieser Art, einen Preis von 4000 Fr. Der Preis der neuen Fabricate darf jedoch jenen der bisherigen hoͤchstens um 25 Proc. uͤbersteigen. 2. Preis von 3000 Fr. auf Fabrication von Glas, welches in der Masse gefaͤrbt ist, oder auf Fabrication von doppelschichtigem Glase (verre à deux couches). Die Bemuͤhungen der koͤnigl. Fabrik in Sèvres und jene der Glasfabrik in Ehoisy haben, ungeachtet sie sich erst von ein Paar Jahren her datiren, der Glasmahlerei in Frankreich bereits wieder bedeutenden Aufschwung gegeben. Allein alle Gewandtheit des Glasmahlers vermag weder das weiße, strengfluͤssige Glas, von welchem eben die Sprache war, noch auch die in der Masse gefaͤrbten Glaͤser oder die Ueberfangglaͤser, die nur in den Glasfabriken erzeugt werden koͤnnen, zu ersezen. Frankreich fabricirt gegenwaͤrtig allerdings solches Glas, allein nur sehr weniges, und dieses wenige von einer geringen Anzahl von Schattirungen. Die deutschen Fabriken sind in dieser Hinsicht den franzoͤsischen weit voraus. So findet man in Deutschland Glaͤser, an denen das Ueberfangglas ein so schoͤnes Iohannisbeerenroth hat, wie es in Frankreich noch nie fabricirt ward. Man scheint diese Farbe durch Anwendung einer sehr geringen Dosis von Schwefelgold zu erzielen. So findet man daselbst ein in der Masse gefaͤrbtes purpurrothes Glas vom herrlichsten Glanze, welches seine Farbe gleichfalls einem Goldpraͤparate zu verdanken scheint. So liefern die deutschen Fabriken Krystallglaser ohne Blei (objects de gobelèterie), an denen das purpurrothe Ueberfangglas aus gewoͤhnlichem, mit Kupferoxydul gefaͤrbten Krystallglase besteht. In Frankreich erzeugt man allerdings auch purpurfarbige Glaͤser, allein man fabricirte bisher noch keine bleifreien Krystallglaͤser dieser Art. Die Gesellschaft ertheilt demnach im Jahre 1838 demjenigen franzoͤsischen Glasfabrikanten, der in Gestalt von gewoͤhnlichen Glaͤsern oder sogenannter Gobeleterie in der Masse gefaͤrbte Glaͤser oder Ueberfangglaͤser in den Handel bringt, welche sowohl in Hinsicht auf Schoͤnheit, als Zahl der Farbenschattirungen den Fabricaten der boͤhmischen Glashuͤtten gleichkommen, einen Preis von 3000 Fr. Wahrscheinlich duͤrften die Preisbewerber die von Haudicquer de Blancourt gegebenen Vorschriften mit Vortheil zu Rathe ziehen. Aus einigen Thatsachen laͤßt sich auch abnehmen, daß die Faͤrbung des Glases in gewissen Faͤllen durch eine Art von Cementation hervorgebracht werden kann. 3. Preis von 3000 Fr. auf Mahlerei oder Verzierung der bleifreien Krystallglaͤser (objects de Gobelèterie). Die boͤhmischen Glasfabriken liefern bleifreie Krystallglaͤser, die mit verglasten, unter der Muffel eingebrannten Farben verziert sind, und die in Hinsicht auf Glanz, Durchsichtigkeit, Reinheit und Dauerhaftigkeit nichts zu wuͤnschen uͤbrig lassen. Dieser Industriezweig ist fuͤr Frankreich noch neu; auch konnte man sich bisher noch nicht damit beschaͤftigen, weil es an strengfluͤssigem Glase, welches gleichsam die Basis davon bildet, fehlte. Abgesehen von der Fabrication des strengfluͤssigen Glases muß zu dem fraglichen Zweke aber auch erforscht werden, wie sich die verschiedenen faͤrbenden Metalloxyde, so wie auch die Vergoldung auf eine haltbare, glaͤnzende und dennoch wohlfeile Weise auf diesem Glase anbringen lassen. Die Gesellschaft beschloß also, im Jahre 1838 jenem Fabrikanten Frankreichs, der bis dahin bleifreie Krystallglaͤser, die unter der Muffel verziert wurden, und die mit den Fabricaten der bohmischen Glashuͤtten in jeder Hinsicht einen Vergleich aushalten, in den Handel braͤchte, einen Preis von 3000 Fr. zu ertheilen. Die Preise der franzoͤsischen Fabricate duͤrfen jene der boͤhmischen hoͤchstens um 33 Proc. uͤbersteigen. Als Basis wird bei der Vergleichung und Beurtheilung die schoͤne authentische Sammlung dienen, die Hr. Brongniart anlegte, und welche sich in der koͤnigl. Fabrik in Sèvres befindet. 4. Preis von 10,000 Fr. auf die Fabrication von Flintglas. Die Fabrication des Flintglases hat ihre eigenthuͤmlichen Schwierigkeiten; namentlich scheidet sich dieses Glas wegen seines großen Gehaltes an Bleioxyd waͤhrend des Flusses gern in mehrere Schichten von verschiedener Dichtheit, woraus denn die Abweichungen in der Strahlenbrechungskraft der einzelnen Schichten und die Entstellungen des Bildes folgen, die das Flintglas unbrauchbar machen, sobald sich auch nur die geringsten Streifen oder Wellen darin bemerken lassen. Die Aufgabe, große Massen Flintglas ohne Streifen zu erzeugen, wurde von Frauenhofer und Guinand geloͤst; und in der Schweiz besteht gegenwaͤrtig eine Fabrik, die fortwaͤhrend bis zu einem Durchmesser von 7 Zoll hinauf Flintglaͤser von allen Dimensionen liefert. Dessen ungeachtet bleibt die Fabrication noch immer sehr schwierig; wenigstens fuͤhrten alle die Versuche, die man bisher in Frankreich und England anstellte, noch zu keinem commerciellen Resultate. Die Schwierigkeit liegt nicht in der Zusammensezung der Glasmasse, indem Dumas und Faraday das Guinand'sche Flintglas untersuchten, und beide in ihren Analysen uͤbereinstimmten, indem sie dasselbe in 100 Theilen aus Kieselerde 42,5 Bleioxyd 43,5 Kali 11,7 Thonerde 1,8 Kalkerde 0,5 Arsenik eine Spur bestehend fanden. Die ganze Schwierigkeit beruht daher auf einem Handgriffe, der durchaus noͤthig scheint, wenn man dichte und dennoch streifenlose Massen erhalten will. So lange es sich um Stuͤke handelt, die nicht uͤber 4 Zoll messen, scheint es noch am zwekmaͤßigsten und thunlichsten, sie nach dem gewoͤhnlichen Glasblaͤserprocesse zu erzeugen, der bis jezt allein den Anforderungen einer currenten Fabrikation entsprechen duͤrfte. Bei groͤßeren Dimensionen dagegen ist man gezwungen, die Massen im Tiegel erstarren zu lassen, und die Stuͤke, welche man zufaͤllig erhaͤlt, zu benuzen. Die Absicht der Gesellschaft ist, in Frankreich eine regelmaͤßige Fabrication des Flintglases fuͤr den laufenden und taͤglichen Bedarf der Optiker einzufuͤhren; fern ist es dagegen von ihr die Glasfabrikanten in jene kostspieligen Versuche zu vermikeln, durch die man allein zu den großen Objectivglaͤsern, deren Gebrauch bisher noch sehr beschraͤnkt ist, gelangen kann. Sie wird demnach im Jahre 1839 jenem franzoͤsischen Fabrikanten, der Flintglas in Scheiben von 2 bis 4 Linien Dike in den Handel bringt, und der sich uͤber seine Fabricationsmethode, so wie auch uͤder seinen Absaz gehoͤrig ausweisen kann, einen Preis von 10,000 Fr. ertheilen. Das Flintglas muß im Preise jenem von Solothurn gleich stehen, und ihm in Hinsicht auf Qualitaͤt wenigstens gleichkommen. 5. Preis von 4000 Fr. auf die Fabrication von Kronglas. Das Flintglas muß bei der Zusammensezung eines achromatischen Objectivglases nothwendig mit einem bleifreien Glase verbunden werden, und dieses ist das sogenannte Kronglas (crown glass), welches sich in Hinsicht auf seine Bestandtheile dem Spiegelglase oder schoͤnem Fensterglase naͤhert. In kleinen Massen laͤßt sich auch dieses durch den Blasproceß erzielen; handelt sichs hingegen um dike Glaͤser von großem Durchmesser, so muß man gleichfalls zur Anwendung von Massen, die man langsam erstarren ließ, seine Zuflucht nehmen. Leider kommt aber in diesem Falle das Glas oft zum Krystallisiren, so daß es gleichfalls unbrauchbar wird. Die Fabrication des Kronglases, welche auf den ersten Blik so leicht und einfach zu seyn scheint, hat daher, wenn es sich um Glaͤser von großen Dimensionen handelt, gleichfalls ihre Schwierigkeiten, Schwierigkeiten, die sich denen bei der Fabrication des Flintglases an die Seite stellen lassen, wenn sie sie nicht gar noch uͤbertreffen. Aus den bei dem Flintglase angegebenen Gruͤnden glaubt die Gesellschaft vorzuͤglich die Fabrication des fuͤr den taͤglichen Bedarf bestimmten Kronglases ermuntern zu muͤssen; weßhalb sie denn im Jahre 1839 demjenigen einen Preis von 4000 Fr. ertheilen will, der Kronglas in Scheiben von 4 bis 8 Linien Dike und von einer saͤmmtlichen Anforderungen der Optiker entsprechenden Qualitaͤt in den Handel bringt: namentlich muͤssen die Glaͤser der Einwirkung der Feuchtigkeit widerstehen. Statistische Notizen uͤber die Dampfschifffahrt in Frankreich. Frankreich zaͤhlt gegenwaͤrtig 82 Dampfboote, welche wegen der Eigenthuͤmlichkeiten seiner schiffbaren Fluͤsse groͤßten Theils klein genannt werden muͤssen. 42 derselben dienen zum Transporte von Reisenden, 19 zum Transporte von Waaren, und 2l als Zugboote. Die Gesammtkraft ihrer Maschinen berechnet sich auf 2863 Pferdekraͤfte, wonach im mittleren Durchschnitte auf jedes Boot 35 Pferdekraͤste kommen. Ihre Tonnenzahl, die in den officiellen Registern jedoch nicht sehr genau angegeben ist, soll nicht uͤber 15,000 Tonnen betragen. Was ist dieß im Vergleiche mit den Vereinigten Staaten, auf deren Fluͤssen, Seen und Baien sich 386 Dampfboote mit 96,000 Tonnen Ladung bewegen? Die koͤnigl. franzoͤsische Marine besizt 18 Dampfboote, von denen 11 zu 160 und 7 zu 150 Pferdekraͤften und darunter, 6 sind außerdem im Baue und 3 dienen zum Bugsiren. Die englische Marine besizt deren 25, und den Posten steht eine eben so große Anzahl zu Gebot. Wenn die franzoͤsischen Postdampfboote auf dem Mittelmeere ein Mal in voller Thaͤtigkeit seyn werden, so duͤrfte sich deren Zahl bis auf 52 steigern. Man rechnet, daß jedes der franzoͤsischen Dampfboote auf dem Mittelmeere taͤglich 18 Tonnen Kohle verbrennt. Mit dem Vorrathe fuͤr 10 Tage betraͤgt ihre Ladung 180 Tonnen; da nun ihr Geripp 400 und die Maschine 160 Tonnen wiegt, und da das Gewicht des Wassers, welches sie aus der Stelle treiben, 789 Tonnen betraͤgt, so bleiben mithin nur 49 Tonnen fuͤr das Gewicht der Reisenden, der Bemannung und des Proviantes. Hierauf beruht eine der Hauptschwierigkeiten der Vollfuͤhrung weiterer Fahrten mit Dampfbooten; in England sucht man derselben dermalen abzuhelfen, und man ist des Gelingens so gewiß, daß man in Liverpool auf ein Mal 12 Dampfboote baut, welche zur Ueberfahrt uͤber den atlantischen Ocean bestimmt sind. Diese Boote sollen 64 Meter 60 Centim. Laͤnge, 9 Met. 35 Cent. Breite und in der Mitte 6 Meter 10 Cent. Tiefe bekommen. Sie werden gegen 2000 Tonnen Wasser aus der Stelle treiben, so daß nach Abzug des Gewichtes des Rumpfes 1300 Tonnen wirkliche Ladung bleiben. Die Kraft wird auf 400 Pferdekraͤfte berechnet und von je zwei Maschinen erzeugt. Man mag sich eine Idee von diesen Dampfbooten machen, wenn man bedenkt, daß die schoͤnsten Handelsschiffe selten uͤber 6 bis 700 Tonnen zaͤhlen. (Hermès 1836, No. 41) Beitraͤge zur Handelsstatistik Englands. Der Recueil industriel gibt in einem Aufsaze, in welchem er bemuͤht ist der Industriewelt seines Vaterlandes zu zeigen, wie weit der franzoͤsische Handel noch gegen jenen Englands zuruͤk ist, folgende Zusammenstellung der Schifffahrt Englands im Jahre 1835, in welcher jedoch der Binnenverkehr nicht mit begriffen ist. „Im Jahre 1835 sind in den zu Großbritannien gehoͤrigen Haͤfen 16,531 Schiffe eingelaufen, welche zusammen eine Last von 2,952,854 Tonnen fuͤhrten. Von diesen Schiffen waren 11,740 englische, 769 franzoͤsische, die zusammen nur 32,058 Tonnen fuͤhrten, und 546 nordamerikanische mit 238,242 Tonnen. Hienach fuͤhren also die Vereinigten Staaten auf einer geringeren Anzahl von Schiffen eine 7 bis 8 Mal groͤßere Masse von Waaren nach England, als von ganz Frankreich aus dahin gelangen! — Ausgelaufen sind in demselben Jahre aus den Haͤfen Großbritanniens 14,093 Fahrzeuge mit 2,370,000 Tonnen; unter diesen befanden sich 10,158 englische mit 1,744,094 Tonnen; 547 nordamerikanische mit 237,074 Tonnen und 695 franzoͤsische mit 46,660 Tonnen. Die staͤrkste Ausfuhr nach den Amerikanern machten die Daͤnen und Preußen. — Die Zunahme des englischen Handels ergibt sich daraus, daß im Jahre 1834 die Einfuhrzoͤlle 523,760,000 Franken, im Jahre 1835 hingegen 574,101,925 Franken, also um 50,341,925 Fr. mehr betrugen. — Die Seidenwaaren-Fabrication ist in England in so raschem Steigen, daß im Jahre 1835 fuͤr 8 Mill. Fr. mehr davon ausgefuͤhrt wurden, als im naͤchst vorhergehenden Jahre. Man zaͤhlte im Jahre 1835 schon 1700 mechanische Seidenwebstuͤhle, wovon 306 auf Manchester kommen. Zwei Weiber fabriciren gegenwaͤrtig mit Huͤlfe des Dampfes eben so viel Seidenzeug als fruͤher 6 maͤnnliche Arbeiter in gleicher Zeit zu liefern im Stande waren. Die hieraus erwachsende große Ersparniß an Arbeitslohn wird den franzoͤsischen Fabricaten, besonders was die glatten Seidenzeuge betrifft, auf den fremden Maͤrkten bald hoͤchst nachtheilig werden, wenn Frankreichs Fabrikanten sich nicht in Kuͤrze die verbesserten Productionsmittel der Englaͤnder eigen zu machen suchen.“ Veraͤnderungen des Gußeisens im Meerwasser. Ueber die Veraͤnderungen, welche das Gußeisen nach einem laͤngeren Aufenthalte im Meerwasser erleidet, hielt Hr. Eudes Deslongchamps vor der Société linnéenne der Normandie einen interessanten Vortrag. Gegenstand der Untersuchungen des Verfassers waren Kanonenkugeln, welche von den Schiffen herruͤhrten, die Admiral Tourville am 29. Jul. 1692 nach einem ungluͤklichen Treffen gegen die vereinigte englische und hollaͤndische Flotte bei Saint Vaast-la-Hougue versenkte. Diese Kugeln schienen auf den ersten Anblik keine Veraͤnderung erlitten zu haben; bei genauerer Pruͤfung beurkundeten sie aber nicht nur einen Gewichtsverlust, der beinahe ⅔ ihres Gewichtes betrug, sondern sie ließen sich auch mit jedem Messer schneiden. Sie waren ganz in eine Art von Graphit, der mit einer gewissen Menge einer Verbindung von Chlor und Eisen vermischt war, umgewandelt, und enthielten gar kein metallisches Eisen, weßhalb sie denn auch auf die Magnetnadel keine Wirkung aͤußerten. Interessant ist diese Beobachtung hauptsaͤchlich in Betreff der Anwendung des Gußeisens an Hafen- und anderen Seebauten. (Mémorial encyclopédique. Oktober 1836, S. 606.) Aimè's Methode Gase in fluͤssigen Zustand zu verwandeln. Hr. George Aimè berichtete der Akademie der Wissenschaften in Paris am 10. Oktober uͤber die Versuche, welche er unternahm, um verschiedene Gase in fluͤssigen Zustand zu verwandeln. Nach den Angaben des Mémorial encyclopédique bestand der Apparat, dessen er sich hiebei bediente, aus einer sehr starken Glasroͤhre, welche vier parallele Arme hatte oder drei Mal parallel abgebogen war. In den beiden ersteren dieser Arme erzeugte er Wasserstoff, durch dessen Druk das in die anderen Arme gebrachte und durch eine Queksilbersaͤule von dem Wasserstoffgase getrennte Gas verfluͤssigt werden sollte. Um das Gas einzuleiten brachte er im Inneren der Roͤhre vor dem Abbiegen derselben eine Scheidewand aus Wachs an, worauf er die Roͤhre in die angegebene Form bog, so zwar daß diese Scheidewand in die Naͤhe der mittleren Biegung kam. Hierauf fuͤllte er den einen Theil mit Queksilber und mit dem zu comprimirenden Gase, worauf dann jenes Ende der Roͤhre, an welchem dieselben an einander graͤnzten, vor der Lampe zugeschmolzen ward. Dann wurden in die uͤbrigen Theile der Roͤhre einzeln Zink und verduͤnnte Schwefelsaͤure gebracht, so daß sich jeder dieser Stoffe in einem eigenen Arme befand; und endlich ward die Roͤhre auch hier vor der Lampe zugeschmolzen. Wenn nun der Zink durch Umkehren des Apparates mit der Fluͤssigkeit in Beruͤhrung gebracht und zugleich auch die Scheidewand aus Wachs geschmolzen wurde, so ward also gleich Wasserstoffgas entbunden, welches das Queksilber und mithin auch das zu comprimirende Gas gegen das Ende der Roͤhre, die vorher in eine ziemlich feine Spize ausgezogen worden seyn mußte, zuruͤktrieb. Ist der hiedurch ausgeuͤbte Druk kraͤftig genug und die Roͤhre im Stande denselben auszuhalten, so erscheint das Gas in Gestalt eines kleinen Tropfens an dem Ende der Spize. Auf dieselbe Weise kann man nach Hrn. Aimé auch die Kohlensaͤure anstatt des Wasserstoffgases zur Verdichtung anwenden. Hr. Faraday bediente sich bereits eines aͤhnlichen Verfahrens; doch wendete er als Compressionsmittel dasselbe Gas an, wie das, welches comprimirt werden sollte. Man brauchte hiebei die Roͤhre nur zwei Mal abzubiegen, und konnte auch eine groͤßere Menge Gas in fluͤssigen Zustand verwandeln, indem dasselbe an dem einen Ende in dem Maaße erzeugt ward, als es sich an dem anderen Ende verdichtete. Zur Verdichtung solcher Gase jedoch, welche schwer zu erzeugen sind, verdient das von Hrn. Aimé angegebene Verfahren den Vorzug. Zu bemerken ist uͤbrigens, daß wenn man Sauerstoff, Wasserstoff oder Stikstoff zu verdichten versuchen will, zur Abkuͤhlung jenes Roͤhrenendes, in welchem das Gas verdichtet wird, am besten jenes Gemenge aus Alkohol und fester Kohlensaͤure dient, welches Thilorier anwendete, um große Massen Queksilber zum Gefrieren zu bringen. Ueber dieses Verfahren des Hrn. Thilorier verweisen wir uͤbrigens auf das Polytechnische Journal Bd. LXII. S. 226. Ueber die Benuzung der Waschwasser der Staͤrkmehlfabriken, woruͤber wir im Polyt. Journal Bd. LX. S. 385 die Resultate der von der Société d'encouragement gestellten Preisaufgabe bekannt machten, findet man einen weiteren Bericht des Hrn. Gaultier de Claubry im Bulletin dieser Gesellschaft vom December v. I. S. 457. Es geht daraus hervor, daß man allerdings den in den Waschwassern der Staͤrkmehlfabriken enthaltenen, der Faͤulniß unterworfenen Stoff mit Sumachaufloͤsung leicht und in kurzer Zeit beinahe ganz niederzuschlagen im Stande ist, und daß die ruͤkstaͤndige Fluͤssigkeit mehrere Monate lang aufbewahrt werden kann, ohne eine Veraͤnderung zu erleiden, in Folge deren sie einen unangenehmen Geruch annimmt. Allein, wenn die Frage auch in dieser Hinsicht geloͤst ist, so ist sie es noch keineswegs in oͤkonomischer Beziehung. In einer Fabrik von mittelmaͤßiger Ausdehnung erhaͤlt man naͤmlich taͤglich 150 bis 200 Hectoliter Waschwasser. Die Aufsammlung dieser Masse und die Aufbewahrung derselben waͤhrend der zur Faͤllung noͤthigen Zeit erfordern großen Raum und viele Geschirre; die zur Faͤllung zu verwendende Substanz veranlaßt eine Auslage, die zwar allerdings unter vielen Umstaͤnden weniger laͤstig und bedeutend ist, als die Auslage fuͤr die Bauten, die das gewoͤhnliche Fabricationsverfahren oft noͤthig macht, die aber im Allgemeinen doch mit den erzielten Producten nicht im Verhaͤltnisse steht. Der Preisbewerber Hr. Leduc, hat neuerlich wohl Substanzen angegeben, mit denen sich dasselbe auf viel wohlfeilere Weise erzielen lassen soll; allein noch fehlt es hieruͤber an hinreichenden Erfahrungen, und damit der Concurrent diese unter seinen mißlichen Verhaͤltnissen fortsezen koͤnne, bewilligte ihm die Gesellschaft eine Unterstuͤzung von 500 Fr. Statistik der amerikanischen Canaͤle und Eisenbahnen. Die Philadelphia Commercial List enthaͤlt folgende hauptsaͤchlich aus dem American Almanac und aus dem Repertory of Useful Knowledge for 1837 entnommene Zusammenstellung der in den Vereinigten Staaten vollendeten, im Baue begriffenen und projectirten Eisenbahnen und Canaͤle. Textabbildung Bd. 063, S. 466 Die durch diesen Staat fuͤhrende Eisenbahn ist unter jenen Pennsylvaniens begriffen. Gegen 60 engl. Meilen des Chesapeake- und Ohio-Canales sind vollendet; und die bis zu diesem Staate fuͤhrende Eisenbahn von l089 engl. Meilen erstrekt sich von Baltimore bis Neu-Orleans. Darunter ist die projectirte Bahn von Charlestown nach Cincinnati begriffen. Die nach Nashville nach Neu-Orleans fuͤhrende Bahn ist zu jenen Louistanas gezaͤhlt. In Florida befinden sich mehrere Eisenbahn-Compagnien, deren Plane jedoch nicht hinreichend bekannt sind. Unter dieser Summe ist die fuͤr die Erweiterung des Erie-Canales bestimmte enthalten. Namen der Staaten; Canaͤle; Eisenbahnen; Summa der im Bau begriffenen und projectirten Canaͤle und Eisenbahnen.; Summa der vollendeten, im Bau befindlichen und projectirten Canaͤle und Eisenbahnen.; Anzahl; Vollendet.; Im Baue; Engl. Meilen; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen; Kosten in Dollars; Anzahl; Vollendet.; Im Baue; Projectrit.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Engl. Meilen.; Kosten in Dollars.; Maine; New Hamshire; Vermont; Massachusetts; Rhode Island; Connecticut; New York; New Jersey; Pennsylvania; Delaware52); Maryland 53); Virginia; North Carolina; South Corolina 54); Georgia; Alabama; Mississippi; Louisiana; Tennesse 55); Kentucky; Ohio; Indiana; Illinois; Missouri; Columbia; Florida 56); Summa So groß auch diese Tabelle ausgefallen ist, so bleibt sie doch noch unter der Wirklichkeit, indem die Plane mehrerer Compagnien noch zu unbekannt sind, als daß sie Daten haͤtten liefern koͤnnen, und daher hier unberuͤksichtigt bleiben mußten. Ueber die Benuzung des Traubenzukers in Frankreich. Der sogenannte Traubensyrup wird, obwohl er anderem guten Syrupe weit nachsteht, wegen des wohlfeilen Preises, fuͤr den er geliefert werden kann, zu mannigfachen Zweken benuͤzt, namentlich aber zu der Fabrication verschiedener Zukerbaͤkerarbeiten, zur Verstaͤrkung mancher geistiger Getraͤnke und zur Zubereitung eingemachter Fruͤchte. Weit wichtiger duͤrfte aber dessen Verwendung zur Bereitung schaͤumender oder gashaltiger Getraͤnke werden, deren Verbrauch selbst in den eigentlich weinbauenden Theilen Frankreichs so außerordentlich zugenommen hat, daß man bereits schaͤumende Limonaden, verschiedene neue Arten von Cider, und verschiedene andere Getraͤnke dieser Art erfand. So bereitet man in einigen Gegenden des mittaͤgigen Frankreichs anstatt des weißen Bieres oder des bisher uͤblichen flandrischen Ale einen starken schleimigen Gerstenabsud, dem man eine gehoͤrige Menge Hopfen, und nach dem Erkalten die Haͤlfte oder etwas daruͤber sehr klaren und milden Traubenmost zusezt, um ihn hierauf in Faͤsser zu fuͤllen, und nach vollendeter Gaͤhrung in Flaschen abzuziehen. Das auf diese Weise bereitete Getraͤnk, welches gleichsam zwischen Champagner und gewoͤhnlichem Biere in der Mitte steht, laͤßt sich zwei volle Jahre lang aufbewahren. Zu den groͤßten Traubenzukerfabrikanten in Frankreich gehoͤren die HH. Privat von Mèze im Languedoc, welche jaͤhrlich bedeutende Quantitaͤten des auf 36 bis 37 Araͤometergrade eingedikten Syrupes zu 30 Fr. den Centner in den Handel bringen. Die HH. Bournissac, Fabrikanten in Noves, schreiben die Vervollkommnung der Traubensyrupe hauptsaͤchlich der Anwendung der schwefeligen Saͤure zu, welche die Gaͤhrung des Mostes verhindert, deren Faͤrbung an der Luft und auch deren Caramelisation verhuͤtet. Sie glauben daher, daß wenn sich die schwefelige Saͤure auf die Behandlung des Runkelruͤbensaftes eben so gut anwenden ließe, wie auf jene, des Traubenmostes, hierdurch die Ruͤbenzukerfabrication sehr vereinfacht werden koͤnnte. Mehr hieruͤber findet man in den Annales provencales d'agriculture, Oktober 1836. Franzoͤsische Ideen von der Bierfabrication. Die société d'encourgement schreibt bekanntlich schon seit mehreren Jahren einen namhaften Preis auf eine Substanz aus, die die Hausenblase ersezen soll, womit die Pariser Bierbraͤuer noch bis zur Stunde wenigstens zum Theile ihr Bier zu klaͤren pflegen. Im vergangenen Jahre nun trat ein Bewerber um diesen Preis auf, der das Bier mittelst einer adstringirenden Substanz klaͤren will. Diese Substanz ist der Sumach oder Schmak, ein als Beizmittel in der Faͤrberei und auch in der Gerberei vielfach angewendeter Stoff! Bei dem wirklich giftmischerischen Gepantsche, welches in Frankreich und England mit dem Biere und vielen anderen Getraͤnken getrieben wird, fiel uns die Idee der Anwendung des Sumachs, der doch wenigstens zu den sehr verdaͤchtigen vegetabilischen Erzeugnissen gehoͤrt, weniger auf, als die Aeußerungen der Pruͤfungscommission hieruͤber, aus denen klar hervorgeht, daß auch die HH. Commissaͤre keinen Begriff von einem guten und gesunden Biere haben. Es heißt naͤmlich im Bulletin de la Société d'encouragement, December 1836, S. 435 woͤrtlich also: „Einige hieruͤber angestellte Versuche ließen die Commission hoffen, daß die Aufgabe ihrer Loͤsung nahe sey; allein die Anwendung des Sumachs im Großen, welche vorausgehen mußte, bevor eine definitive Entscheidung moͤglich war, bot einige Schwierigkeiten dar. Der Concurrent wurde daher eingeladen sich damit zu beschaͤftigen, die Klaͤrung auf diesem Wege noch sicherer und bestimmter zu machen und saͤmmtliche Zweifel daruͤber zu heben; einstweilen sollen ihm seine Rechte bis zum naͤchsten Concurse vorbehalten bleiben“. Hiemit ist also in Frankreich wenigstens das Princip gebilligt, daß das Bier mit Substanzen, die nicht in dasselbe gehoͤren, die bei einem gut geleiteten Brauprocesse unnoͤthig sind, und die in Hinsicht auf die Gesundheit wenigstens sehr zweideutig sind, verunreinigt werden darf.