Titel: Verbesserungen an verschiedenen Arten von Wagen, worauf sich Manoah Bower, Fabrikant von Birmingham, am 7. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 65, Jahrgang 1837, Nr. I., S. 1
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I. Verbesserungen an verschiedenen Arten von Wagen, worauf sich Manoah Bower, Fabrikant von Birmingham, am 7. Jun. 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1837, S. 262. Mit Abbildungen auf Tab. I. Bower's verbesserte Wagen. Meine Erfindung betrifft die zuruͤkschlagbaren Daͤcher verschiedener Arten von Wagen. An den gewoͤhnlichen Wagen ist dieser Theil naͤmlich, selbst wenn er zuruͤkgeschlagen ist, ein im Wege stehendes, schwerfaͤlliges und nicht gut aussehendes Anhaͤngsel; nach meiner Erfindung dagegen kann man die Daͤcher der Wagen so vollkommen zuruͤkschlagen, daß man gar nichts mehr von ihnen sieht, wobei zugleich fuͤr Eleganz, Staͤrke und dennoch solche Leichtigkeit gesorgt ist, daß man die Daͤcher nach Belieben und ohne die geringste Schwierigkeit aufstellen und zuruͤkschlagen kann. Es waͤre uͤberfluͤssig hier in eine Beschreibung aller jener Arten von Wagen, an denen sich meine Erfindung anbringen laͤßt, einzugehen, da jeder Sachverstaͤndige die gehoͤrigen Modificationen zu treffen wissen wird, wenn ich dieselbe nur an einem einzigen Wagen dargestellt haben werde. In Fig. 16 sieht man die von mir erfundene Vorrichtung an einer Gig angebracht. Fig. 17 gibt eine seitliche Ansicht der von mir erfundenen Theile. Fig. 18 zeigt die hohlen, an dem Wagen befestigten Staͤbe, in denen sich die Staͤbe, Fig. 19, auf die weiter unten zu beschreibende Art und Weise zu schieben haben. Fig. 20 zeigt eine der flachen Drahtspangen, womit der Ruͤken und die Seitentheile des Daches in gehoͤriger Form erhalten werden, im Grundrisse. Fig. 21 zeigt eine der flachen Drahtspangen, die den zuruͤkschlagbaren Theil des Daches in gehoͤriger Gestalt erhalten, und die ihm auch die erforderliche Staͤrke geben. Fig. 22 endlich ist ein Grundriß einer der Metallplatten, die die beiden Spangen von einander scheiden. An allen diesen Figuren sind gleiche Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. a, a ist der vordere Rahmen des Daches, welcher, da er auch den Raum, in den das Dach zuruͤkgeschlagen wird, zu bedeken hat, eben so gepolstert werden kann, wie der obere Theil des Wagens gepolstert ist. b ist eine gewoͤhnliche, innerhalb des Daches angebrachte, abbiegbare Spange, welche sich an Achsen bewegt, von denen die eine an der Platte c, welche in Fig. 22 einzeln fuͤr sich abgebildet, und wie die Abbildung zeigt, an den verschiebbaren Staͤben d, d, d befestigt ist, festgemacht wurde; waͤhrend die andere in den Rahmen a, a eingelassen ist. An der gegenuͤber liegenden Seite des Daches ist eine aͤhnliche Spange anzubringen. e, e sind die flachen, fuͤr den zuruͤkschlagbaren Theil des Daches bestimmten Drahtspangen, die sich an beiden Enden an Zapfen bewegen, welche in den Buͤchsen f, f festgemacht sind, wie dieß die Zeichnung vollkommen anschaulich macht. g, g sind die Spangen fuͤr den Ruͤken und fuͤr die Seiten des Daches, deren beide Enden so geformt sind, daß sie Zapfen oder Aufhaͤlter bilden, welche sich in den Schiebstaͤben d, d schieben, indem in diese zu deren Aufnahme eine Spalte oder eine Fuge geschnitten ist. In der Mitte einer jeden dieser Spangen g befindet sich ein Vorsprung mit einem aͤhnlichen Aufhaͤlter, der sich in dem mittleren Schiebstabe d bewegt. Die Buͤchsen oder Rahmen f, f sind mit Angelgewinden an der Platte c und auch an dem Rahmen a, a befestigt, wie man dieß aus Fig. 17 ersieht. An den verschiebbaren Staͤben d, d sind Federn i, i befestigt, welche sich bis an die Oberflaͤche dieser Staͤbe eindruͤken lassen, indem das untere Ende einer jeden dieser Federn in ein Loch eindringt, welches zu diesem Zweke in den Stab gebohrt ist. In die hohlen fixirten Staͤbe, Fig. 19, sind Spalten oder Schlize geschnitten, in denen sich die Federn i, i herabbewegen, wenn das Dach zuruͤkgeschlagen wird. Diese Federn ruhen auf dem oberen Theile des Kastens oder jenes Theiles des Wagens, auf dem das Dach angebracht ist; auch sind Oeffnungen vorhanden, durch welche die verschiebbaren Staͤbe gehen, und auf denen die Federn i ruhen, wenn das Dach aufgestellt ist. Das Dach selbst soll aus Leder oder aus einem anderen entsprechenden Materiale gebaut, und so gepreßt werden, daß es die aus Fig. 16 und 17 ersichtlichen Falten beibehaͤlt. In jeder einzelnen oder jeder abwechselnden Falte ist eine der beschriebenen Spangen durch Naͤhen oder auf andere Weise zu befestigen; und das Innere ist je nach dem Geschmake der Fabrikanten oder der Person, fuͤr die der Wagen bestimmt ist, auszufuͤttern. Ich nehme zu dem Dache gewoͤhnlich zwei Blaͤtter Leder oder sonstiges Material fuͤr die Seitenwaͤnde und ein Blatt fuͤr den Ruͤken, und stuͤkle diese an den Raͤndern auf irgend eine Weise zusammen, nachdem sie vorher in Falten gepreßt worden sind. Der untere Theil des Leders wird in dem am Ruͤken des Sizes befindlichen Ausschnitte befestigt; und damit man ihn leicht abnehmen kann, wenn dieß wegen einer Reparatur oder aus irgend einer anderen Ursache noͤthig werden sollte, soll die Einrichtung getroffen seyn, daß der Siz zugleich mit der Fuͤtterung oder Polsterung leicht abgenommen werden kann. In Fig. 16 und 17 ist das Dach als aufgezogen dargestellt; um dasselbe zuruͤkzuschlagen, biegt man die Spangen b an ihren Drehpunkten ab, wo dann der gefaltete Theil des Daches leicht auf die Platte c zuruͤkgeschlagen, und der Haken h in den Riegelhaken m eingesenkt wird. Hiedurch kommen die Buͤchsen f in eine senkrechte Stellung, und das ganze Dach wird dieselbe Gestalt erhalten, die der Ruͤken und die Seitenwaͤnde des Daches unter der Platte c haben. Druͤkt man dann die Federn i, i in ihre verschiebbaren Staͤbe, so kann das Dach in den Raum zuruͤkgetrieben werden, der zu dessen Aufnahme am Ruͤken des Kastens der Gig oder des sonstigen Fuhrwerkes gelassen ist. In dieser Stellung wird der Rahmen a, a den oberen Theil der Gig bilden, so daß das Fuhrwerk ganz so aussehen wird, wie der obere Theil einer gewoͤhnlichen Gig. Es braucht wohl kaum erwaͤhnt zu werden, da sich dieß schon aus der Zeichnung versteht, daß von den hohlen fixirten Staͤben zwei an den Seiten und einer am Ruͤken des Sizes des Wagens anzubringen sind. Auch wird es gut seyn, den unteren Theil des doppelten Ruͤkens des Wagens nach Außen zu durchbohren, damit all das Wasser abfließen kann, welches allenfalls zwischen seine beiden Waͤnde hinein gelangt. Ich behalte mir vor, die ganze Anordnung der Theile mannigfach zu modificiren, und mache keine Anspruͤche auf die einzelnen Theile.

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