Titel: Verbesserungen an den Federn der Unruhen für Chronometer und andere Uhren, worauf sich Edward John Dent, Chronometermacher vom Strand in der Grafschaft Middlesex, am 23. April 1836 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 65, Jahrgang 1837, Nr. XXXI., S. 132
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XXXI. Verbesserungen an den Federn der Unruhen fuͤr Chronometer und andere Uhren, worauf sich Edward John Dent, Chronometermacher vom Strand in der Grafschaft Middlesex, am 23. April 1836 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1837, S. 271. Dent's verbesserte Federn fuͤr Chronometer. Die Spiralfedern der Chronometer sowohl als der gewoͤhnlichen Taschenuhren leiden sehr leicht durch Oxydation oder durch den Rost, der sich an ihnen ansezt, Schaden; denn sie werden durch den Rost aufgefressen, abgesehen davon, daß hiedurch von Zeit zu Zeit Unregelmaͤßigkeiten in dem Gange des Instrumentes entstehen. Die Veranlassung des Rostens liegt nicht nur in der Feuchtigkeit der Luft: eine Ursache, die hauptsaͤchlich auf Seereisen ihre Wirkung geltend macht; sondern sie liegt auch haͤufig in dem Athem, den der Arbeiter, waͤhrend er sein Geschaͤft vollbringt, auszustoßen gezwungen ist. Meine Absicht geht nun dahin, die Entwikelung des Rostes an den Federn dadurch zu verhindern, daß ich diese mit einer duͤnnen Schichte eines Firnisses uͤberziehe, der einen so hohen Grad von Biegsamkeit besizt, daß er die freie Thaͤtigkeit der Federn nicht im Geringsten beeintraͤchtigt. Die Anwendung eines jeden Firnisses, der dieser Bedingung entspricht, und der zugleich das Metall gegen die Entwikelung von Rost zu schuͤzen vermag, schlaͤgt demnach in meine Erfindung ein. Doch will ich beispielsweise eines jener Praͤparate angeben, welches meiner Erfahrung nach dem fraglichen Zweke vollkommen und ganz vorzuͤglich entspricht. Ich gebe 40 Gran Kampher und 10 Gran zerstoßenes Copalgummi dem Maaße nach in eine halbe Unze Terpenthingeist, und halte dieses Gemisch gegen zwei Stunden lang beinahe auf seinem Siedepunkte. Den hiedurch erzielten Firniß bewahre ich, nachdem er durch Baumwolle oder eine andere entsprechende Substanz filtrirt worden ist, in einem Flaͤschchen auf, welches mit einem glaͤsernen Pfropft beinahe luftdicht verschlossen werden muß. Dieses Flaͤschchen muß eine Muͤndung von solcher Groͤße haben, daß die Federn und deren Adjustirung in dasselbe gebracht werden koͤnnen. Diese muͤssen, bevor man sie in das Flaͤschchen eintraͤgt, vollkommen troken gemacht werden; auch darf sich keine Spur von Oehl oder einem sonstigen Fette daran befinden. Wenn sie vollkommen in den Firniß untergetaucht gewesen sind, so hat man sie sorgfaͤltig abtroknen zu lassen, bevor man sie aus dem Flaͤschchen nimmt, um sie mitsammt der Adjustirung 6 bis 8 Stunden lang einer Temperatur von 200 bis zu 300° F. auszusezen. Anstatt des Terpentingeistes und des Kamphers kann man noch besser eine halbe Unze von jenem Oehle nehmen, welches sich in den tragbaren Gasbehaͤltern absezt, vorausgesezt, daß man sich dieß Oehl verschaffen kann, indem diese Behaͤlter wenig in Gebrauch sind, und immer mehr außer Gebrauch kommen. Ich bemerke schließlich wiederholt, daß ich mich durchaus nicht auf eine bestimmte Art von Firniß beschraͤnke; sondern daß ich im Allgemeinen die Schuͤzung der Unruhfedern der Chronometer und anderen Uhren gegen das Rosten mittelst eines geeigneten Firnisses oder Ueberzuges von gehoͤriger Elasticitaͤt als meine Erfindung in Anspruch nehme.