Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 65, Jahrgang 1837, Nr. LXXXVII., S. 393
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LXXXVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 30. Junius bis 26. Julius 1837 in England ertheilten Patente. Dem Henry Augustes Wells, in Threadneedle Street, London: auf Verbesserungen in der Hutfabrication. Dd. 30. Jun. 1837. Dem Freeman Roe, in Camberwell, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an hydraulischen Abtritten Dd. 7. Jul. 1837. Dem John James Waterstone, in Mill Bank Street, Westminster, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode beim Eindaͤmmen der Fluͤsse etc. Dd. 10. Jul. 1837. Dem William Pringle Green, Marinelieutenant aus Falmouth: auf Verbesserungen an den Schiffswinden. Dd. 10. Jul. 1837. Dem William Chubb, in Portsea in der Grafschaft Hants: auf verbesserte Waͤrmeflaschen fuͤr Betten. Dd. 10. Juli 1837. Dem Thomas North, in Mitre Street, New Cut, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der Drathfabrication. Dd. 19. Jul. 1837. Dem Whitmore Baker, in Dedham in der Grafschaft Essex: auf ein Instrument um die Pferdeschweife abzuschneiden. Dd. 19. Jul. 1837. Dem John Pearse, in Tawistock in der Grafschaft Devon: auf eine verbesserte Einrichtung der Wagenraͤder. Dd. 19. Jul. 1837. Dem John Hartley Hitchin und Robert Dram, beide in Salford in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Krahnen. Dd. 19. Jul. 1837. Dem John Poad Dracke, in Arundel Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Bau von Schiffen, Booten, Barken etc. Dd. 19. Jul. 1837. Dem Baron James Caleb Anderson, in Buttevant Castle, Grafschaft York: auf Verbesserungen an den Locomotivmaschinen. Dd. 19. Jul. 1837. Dem Henry Goschen, im Crosby Square, in der City von London: auf Verbesserungen im Vorbereiten des Flachses und Hanfes zum Spinnen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 19. Jul. 1837. Dem Joseph Henry Tuck, in der Rainbow Tavern, City von London: auf Verbesserungen an den Apparaten zur Kerzenfabrication. Dd. 25. Jul. 1837. Dem John Melling in Liverpool: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen fuͤr die Dampfwagen. Dd. 26. Jul. 1837. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1837, S. 127.) Verzeichniß der vom 29. August bis 10. Dec. 1822 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Thomas Sowerby, in Bishopwearmouth, Grafschaft Durham: auf eine besonders construirte Kette, welche zu Ankertauen etc. anwendbar ist. Dd. 29. August 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 65.) Des Robert Vazie, an der Chasewater Mine, Kenwyn, Cornwall: auf ein verbessertes Verfahren verschiedene Metalle mit einander zu verbinden. Dd. 3. Septbr. 1822. Des Henry Burgeß, im Miles Lane, Cannon Street, London: auf gewisse Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken. Dd. 3. Sept. 1822. Des John Collier, in Compton Street, Middlesex: auf verbesserte Maschinen zum Tuchscheren. Dd. 27. Sept. 1822. Des William Goodman, in Coventry, Warwickshire: auf Verbesserungen an Webstuͤhlen. Dd. 27. Sept. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 8.) Des John Bourdieu, in Linie Street, London: auf eine verbesserte Methode die Farben zum Druken von Geweben zuzubereiten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 27. Sept. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLVI. S. 11.) Des Benjamin Boothby in den Chesterfield Iren Works, in Derbyshire: auf eine verbesserte Methode Kanonenkugeln zu verfertigen. Dd. 27. September 1822. Des John Dowell Moxon, in Liverpool und James Fraser, in King Street, Middlesex: auf Verbesserungen an den Schiffsherden und den damit verbundenen Kochapparaten. Dd. 27. Sept. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV. S. 268.) Des Fredrik Louis Fatton, in New Bond Street, Middlesex: auf Verbesserungen an Uhren und Chronometern, so daß sie den Moment einer Beobachtung anzeigen koͤnnen, ohne daß ihr Gang deßhalb unterbrochen wuͤrde. Dd. 27. Sept. 1822. (Beschrieben im Repertory, dritte Reihe, Bd. I. S. 1.) Des Thomas Timothy Beningfield, in High Street, Whitechapel, Middlesex und Joshua Taylor Beale, in Christianfields. St. George's in the East: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 27. Sept. 1822. Des John Witcher, in Hellnet Row, Middlesex, Matthew Pickford, in Wood Street, London, und James Whitbourn, in Goswell Street, Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Raͤder fuͤr Fuhrwerke aller Art. Dd. 27. Sept. 1822. Des James Frost, in Finchley, Middlesex: auf eine neue Methode Fundamente, Pfeiler, Boͤgen, Saͤulen und Verzierungen aller Art fuͤr Gebaͤude zu gießen. Dd. 27. September 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIV. S. 133.) Des Samuel Pratt, von Bond Street, Middlesex: auf verbesserte Baͤnder und Riemen zur Versicherung der Felleisen auf Postwagen etc. Dd. 27. Sept. 1822. Des Thomas Binns und Jonas Binns, in Tottenham Court Road, Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung der Dampfmaschinen fuͤr Dampfboote. Dd. 18. Okt. 1822. Des William Jones, in Bodwellty, Monmouthshire: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 18. Okt. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLV. S. 336.) Des Stephen Wilson, in Streatham, Surrey: auf eine neue Fabrication von Wollengarn. Dd. 18. Okt. 1822. Des Samuel Francis Sornes, in Broad Street, Middlesex: auf Verbesserungen an Ankern. Dd. 18. Okt. 1822. Des Uriah Lane, in Lamb's Conduit Street, Middlesex: auf eine Verbesserung im Plaͤtten des Strohes und in der Fabrication von Kappen und anderen Artikeln daraus. Dd. 18. Okt. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe. Bd. XLVI. S. 71.) Des John Williams, am Cornhill, London: auf eine Methode das haͤufige Aufbrechen des Pflasters behufs des Einlegens und Herausnehmens von Roͤhren etc. zu umgehen. Dd. 18. Okt. 1822. Des Joseph Brindley, zu Frinsbury, bei Rochester, Kent: auf eine verbesserte Einrichtung der Schiffe, Boote, Barken etc. Dd. 18. Okt. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 129.) Des Thomas Leach, im Blue Boar Court, Friday Street, Cheapside, London: auf eine Verbesserung an der Dampfmaschine. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Okt. 1822. Des William Piper, an den Cootley Eisenwerken, Wolverley, Worcestershire: auf mehrere neue Anker. Dd. 1. Nov. 1822. Des Alfred Flint in Uley, Gloucestershire: auf eine Maschine zum Reinigen und Waschen wollener Tuͤcher. Dd. 1. Nov. 1822. Des John Oxford, in Little Britain, London: auf sein Verfahren Bauholz, Kanevaß etc. gegen den Trokenmoder, so wie Metalle gegen den Rost zu schuͤzen. Dd. 1. Nov. 1822. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XLIII. S. 1.) Des John Dowell Moxon in Liverpool: auf Verbesserungen im Bruͤkenbau. Dd. 9. Nov. 1822. Des Francis Deakin in Birmingham: auf eine Verbesserung in der Fabrication von Kardaͤtschenbuͤchsen. Dd. 9. Nov. 1822. Des John Jekyll, im Roundhill House, Wincanton: auf Dampfbaͤder. Dd. 9. Nov. 1822. Des Richard Roberts in Manchester: auf Verbesserungen an den Webestuͤhlen zum Weben glatter und gemusterter Zeuge. Dd. 14. Nov. 1822. Des Joseph Egg, in Piccadilly, St. James, Westminster: auf Verbesserungen an den Percussionsgewehren. Dd. 26. Nov. 1822. Des Henry Ibbotson, in Sheffield: auf einen verbesserten Ofenschirm. Dd. 28. Nov. 1822. Des John Dixon in Wolverhampton, Staffordshire: auf Verbesserungen an den Haͤhnen zum Abziehen von Fluͤssigkeiten. Dd. 28. Nov. 1822. Des Joseph Woollams in Wells, Somersetshire: auf Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken. Dd. 5. Dec. 1822. Des William Robson, am St. Dunstan's Hill, London: auf eine Methode die Verfaͤlschung von Banknoten, Wechseln etc. zu verhindern. Dd. 10. Dec. 1822. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius, Julius und August 1837. Ericsson's neuer Treiber fuͤr Dampfboote. Nach den Berichten, welche im Mechanics' Magazine. No. 721 enthalten sind, hat der neue Treiber, auf den sich Capitaͤn Ericsson am 13. Jul. 1836 ein Patent ertheilen ließ, eine ihm guͤnstige Probe ausgehalten. Das Experimentirdampfboot Francis B. Ogden, an welchem der neue Apparat angebracht ist, und welches 45 Fuß in der Laͤnge, 8 Fuß in der Breite mißt und ohne Kiel 2 Fuß 3 Zoll tief im Wasser geht, hat naͤmlich das amerikanische Paketboot Toronto von 630 Tonnen, welches 14 Fuß 6 Zoll tief geht, mit einer Geschwindigkeit von 4 1/2 Knoten in der Zeitstunde gegen Wind und Fluth aus der Themse bugsirt. Der Treiber befindet sich am Hintertheile des Fahrzeuges und arbeitet ganz unter Wasser. Sein Princip beruht auf einer eigenthuͤmlichen Anwendung der alten und bekannten Wasserschraube, durch welche eine große Triebkraft auf einen kleinen Raum concentrirt wird. Man kann sich einen Begriff von dieser Concentration machen, wenn man bedenkt, daß die angegebene Geschwindigkeit unter jenen mißlichen Umstaͤnden mit einem Apparate erzielt ward, der nur 5 Fuß 2 Zoll im Durchmesser mißt, und durch eine Hochdrukdampfmaschine betrieben wird, welche 2 Cylinder von 12 Zoll im Durchmesser und 14 Zoll Kolbenhub hat, und an der waͤhrend des Versuches nur 60 Hube auf die Minute, und nicht mehr als ein Druk von 50 Pfd. auf den Quadratzoll kamen. Der neue Treiber besteht aus zwei kurzen, aus duͤnnem Schmiedeisen gebauten Cylindern, welche von eigens geformten Armen getragen werden, und die sich am Hintertheile des Fahrzeuges ganz unter Wasser nach entgegengesezten Richtungen um einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt drehen. An dem aͤußeren Umfange eines jeden dieser Cylinder ist eine Reihe spiralfoͤrmig gestellter Platten oder Flaͤchen angebracht, die sich je nach der zu erzielenden Wirkung unter jeden beliebigen Winkel stellen lassen. Der Apparat laͤßt sich nach Belieben abnehmen, und auch die zu seinem Betriebe dienende Maschine laͤßt eine Ortsveraͤnderung zu, so daß sie auch auf dem Verdeke und zwar an jeder Stelle desselben arbeiten kann. Segelschiffe koͤnnen demnach, wie das Mechanics' Magazine meint, mittelst dieser Vorrichtung allen moͤglichen Nuzen von dem Daͤmpfe ziehen, ohne daß deßhalb irgend eine Veraͤnderung ihres urspruͤnglichen Baues noͤthig waͤre. Eroͤffnung neuerer englischer Eisenbahnen. Die London-Birmingham-Eisenbahn wurde am 20. Jul. l. J. in der Streke von London bis Box Moor, 24 1/2 engl. Meilen betragend, dem Verkehre eroͤffnet. Die Distanz wird gewoͤhnlich in weniger dann einer Zeitstunde zuruͤkgelegt und der Fuhrlohn ist auf 2 Pence (6 kr.) per engl. Meile festgesezt. – Eden so wurde am 4. Jul. die Grand-Junction-Eisenbahn zum Theil, d.h. zwischen Birmingham und Newton, an welchem lezteren Orte sie beinahe mitten in die Liverpool-Manchester-Eisenbahn einmuͤndet, eroͤffnet. Die Distanz von Birmingham bis Newton betraͤgt 82 1/2 engl. Meilen, und diese Streke ward in 4 1/2 Zeitstunde zuruͤkgelegt. Dabei ist jedoch der Aufenthalt an den 5 Zwischenstationen mit eingerechnet; auch entstand dadurch laͤngerer Aufenthalt, daß an einigen Orten nicht gut fuͤr Einnahme des Wasser- und Kohlenvorrathes gesorgt war. Im Ganzen blieb die erste Fahrt um eine halbe Stunde hinter der dazu bestimmten Zeit zuruͤk, – eine Verspaͤtung, die in Zukunft nicht mehr Statt finden soll. Das Mechanics' Magazine beschreibt die Fahrt als einen wahren Triumphzug durch zahlreiche Ortschaften, herrliche Fluren, uͤber praͤchtige Viaducte, durch tiefe Ausgrabungen und durch einen Tunnel. Von Wolverhampton bis Birmingham haͤtte die Bahneroͤffnung so viele Zuschauer herbeigezogen, daß man sich in das bunteste Gewuͤhl versezt sah. Westindische Eisenbahn. Die erste westindische Eisenbahn, naͤmlich jene, die an der Suͤdkuͤste von Cuba von Havannah nach Bambano fuͤhrt, ist zur Haͤlfte vollendet, und auch bereits dem Verkehre eroͤffnet. Ihre gaͤnzliche Vollendung erwartet man bis zum Schluͤsse des laufenden Jahres. Saͤmmtliche Locomotive sind aus der Fabrik der HH. Braithwaite und Comp. in London. (Mechanics' Magazine, No. 727.) Davidow's neuer Abdampfapparat fuͤr Zukerfabriken. Hr. Dmitri Davidow aus Moskau hat in einer eigenen Broschuͤre einen Apparat beschrieben, in welchem die Abdampfung rasch, continuirlich und ohne Druk von Statten geht. Der eigentliche Apparat besteht aus einer Schraͤgflaͤche von 6 Meter Laͤnge und einem Meter Breite, welche mit Kupferblech uͤberzogen ist, und uͤber die der Syrup fließt. Die Abdampfung wird durch Dampf, welcher unter dem Kupferbleche in einer Roͤhre hinweggeleitet wird, beschleunigt. Der geklaͤrte Saft befindet sich in einem großen, den Abdampfapparat beherrschenden Behaͤlter, und gelangt von hier aus in einen anderen Behaͤlter, der mit dem obersten Theile der Schraͤgflaͤche gleiches Niveau hat, und aus dem er aus beilaͤufig 90 kleinen Roͤhren gleichmaͤßig vertheilt auf das Kupferblech abfließt. Nach Unten endigt sich die Schraͤgflaͤche in eine breite Rinne, die den concentrirten Saft in ein eigens hiezu bestimmtes Gefaͤß abfließen laͤßt. Gut ist es, wenn man die Temperatur des Saftes, bevor man ihn auf die Schraͤgflaͤche gelangen laͤßt, bis auf 60 bis 65° R. erhizt. Das Gefaͤll, welches der Schraͤgflaͤche gegeben werden soll, betraͤgt 4 Centimeter auf jeden Meter ihrer Laͤnge. In jeder Minute koͤnnen bei 70° R. 5 Liter Saft uͤber dieselbe laufen, und sich dabei wenigstens bis auf 25° concentriren. Der Saft braucht 2 Minuten, um uͤber die ganze Schraͤgflaͤche hinab zu gelangen. Rechnet man nur 12 Arbeitsstunden auf den Tag, so gibt dieß taͤglich 66 Hectoliter Saft, welche 78 metrische Centner Runkelruͤben repraͤsentiren. Ein solcher fuͤr taͤgliche Bearbeitung von 146 metr. Cntrn. Runkelruͤben berechneter Apparat kommt mit dem dazu gehoͤrigen Dampfkessel und der an den Patenttraͤger zu bezahlenden Summe nicht hoͤher als auf 2000 Fr. zu stehen; dagegen kostet ein Apparat Deyrand's 15,700 Fr. und einer Brame-Chevalier's 50,000 Fr. (Bulletin des Sucres, No. 1.) Gautier's, Sorel's und Corard's Zuker-Fabricationssystem. Die HH. Gautier, Sorel und Corard haben in den Werkstaͤtten des Hrn. Cavè in Paris vor einer Commission der Société d'encouragement und vor einer bedeutenden Anzahl von Zuschauern eine Probe ihres neuen patentirten Fabricationssystemes fuͤr die Gewinnung inlaͤndischen Zukers angestellt. Ihre Apparate, welche hauptsaͤchlich eine verbesserte Methode den Saft aus den Ruͤben zu gewinnen und einzudiken bezweken sollen, bestehen 1) aus einem langen, schmalen, senkrecht gestellten Verschlage, in welchem mittelst Kurbeln Kisten, deren Boden mit einer Scheidewand versehen sind, nach Aufwaͤrts bewegt werden. Wenn das zerriebene Mark in die Kisten eingetragen worden ist, so bringt man diese von Unten in den Verschlag, waͤhrend man von Oben so viel Wasser eingießt, als das Mark wiegt. Das Wasser treibt durch sein Gewicht den Saft aus dem Marke, so zwar, daß er in ununterbrochenem Strome ausfließt. 2) aus einem vierekigen Bottiche mit zwei Haͤhnen zum Behufe der kalten Klaͤrung; will man unter Anwendung von Waͤrme klaren, so sezt man diesen Bottich auf einen Ofen mit freiem Feuer. 3) aus einer zur Abdampfung dienenden Saͤule, welche uͤber einem Kessel mit doppeltem Boden, der durch freies Feuer geheizt wird, angebracht ist. Am Fuße dieser Saͤule gelangt der gelaͤuterte Saft in einen kreisrunden Behaͤlter, aus dem er mit Huͤlfe einer kleinen Handpumpe in den Kessel geschafft wird. Aus diesem wird er durch den Druk des Dampfes laͤngs der inneren Wand der Saͤule, die als Rauchfang dient, emporgetrieben, bis er auf die aͤußere Wand zuruͤkfaͤllt, und durch das Tuch, womit die Saͤule uͤberzogen ist, sikert. Der Saft, der sich waͤhrend dieser Operation erhizt und verdunstet, gelangt in den Behaͤlter zuruͤk, aus dem er durch die Pumpe neuerdings wieder in den Kessel geschafft wird. Diese Operation wiederholt sich so oft, bis der Syrup so weit eingedikt ist, daß er versotten werden kann. Die uͤbrigen Manipulationen geschehen nach der gewoͤhnlichen Methode. (Bulletin des Sucres, No. 4.) Ueber die kalte Klaͤrung des Runkelruͤbensaftes schreibt das Bulletin des Sucres in Nr. 3 Folgendes: „Die Klaͤrung, welche die wichtigste Operation bei der Zukerfabrication ist, bringt, wenn sie unter Anwendung von Hize vorgenommen wird, große Nachtheile mit sich; besonders unangenehm ist die Einwirkung der Hize auf den im Runkelruͤbensafte aufgeloͤst enthaltenen Kleber, dessen innige Verbindung mit dem Zukerstoffe durchaus in der Kaͤlte verhuͤtet werden soll. Auch die Einwirkung des Kalkes auf eine schwache Zukeraufloͤsung ist bei hoher Temperatur sehr nachtheilig. Hr. Davidow empfiehlt daher so wenig chemische Agentien als moͤglich anzuwenden, und namentlich die heftiger wirkenden zu vermeiden. Bei dem kalten Klaren des durch Auswaschen des Markes mit reinem Wasser gewonnenen Saftes kann man die Schwefelsaͤure umgehen und nur Kalk allein anwenden. Den durch Auspressen gewonnenen Saft hingegen saͤuert Hr. Davidow per Liter mit 4 bis 5 Grammen Alaun. Wenn sich die Fluͤssigkeit gesezt hat und klar abgezogen worden ist, so streut er auf die Oberflaͤche des Saftes gleichmaͤßig und zu wiederholten Malen gepulverten Aezkalk (nicht Kreide), der, ohne daß die Fluͤssigkeit umgeruͤhrt wird, durch seine eigene Schwere zu Boden sinkt, und auf seinem Wege durch dieselbe alle Unreinigkeiten mit sich fuͤhrt. Der Kalk verbindet sich mit dem Kleber und faͤllt mit ihm nieder; und durch die augenblikliche Erhizung, welche der Kalk in der Fluͤssigkeit bewirkt, gerinnt ein Theil des Eiweißstoffes. Nach einigen Minuten wiederholt man die Operation, und damit faͤhrt man so lange fort, bis nach der Saͤttigung der Saͤure zwei Grammen Aezkalk auf den Liter Saft genommen wurden. Eine Stunde nach dem lezten Aufstreuen des Kalkes, streut man zu wiederholten Malen thierische Kohle auf die Oberflaͤche des Saftes, und zwar in solchem Verhaͤltnisse, daß im Ganzen 12 bis 15 Grammen auf den Liter Saft kommen. Diese Kohle bemaͤchtigt sich, indem sie zu Boden faͤllt, des in der Aufloͤsung zuruͤkgebliebenen Kalkes. Nach einigen Stunden bildet sich ein Bodensaz und der Saft wird klar und rosenfarb, wo man ihn dann direct auf das Dumond'sche Filter bringt. Der truͤbe Saft soll jedoch vorher in einem gewoͤhnlichen Filter durch zwei Sake laufen, von denen der eine aus einem dichten Leinen- und der andere aus einem croisirten Baumwollenzeuge besteht. Wenn man sich zum Eindiken der Schraͤgflaͤchen bedienen will, so muß man den uͤber die gekoͤrnte Kohle filtrirten Saft noch ein oder zwei Mal aufsieden lassen, um den in ihm zuruͤkgebliebenen Eiweißstoff vollkommen abzuscheiden. – Eine andere Methode den gesaͤuerten Saft kalt zu klaͤren, bei der kein Gyps erzeugt wird, und welche vor den uͤbrigen Methoden einen merklichen Vorzug voraus hat, besteht darin, daß man den gesaͤuerten Saft uͤber gekoͤrnte Kohlen laufen laͤßt. Der Saft laͤuft klar und farblos von den Filtern ab; und man braucht hiezu nicht ein Mal einer gar zu großen Menge Kohle. Man kann sich sogar jener thierischen Kohle bedienen, die zur Entfaͤrbung der Syrupe verwendet worden sind, nachdem man sie vorher auf den Filtern mit siedendem Wasser ausgewaschen. Man findet hieruͤber das Naͤhere in diesem Bande des Polyt. Journals S. 140. Ueber eine von Hrn. Lang erfundene Maschinerie zur Fabrication von Tauen und Seilen. In Greenoch erschien kuͤrzlich eine Broschuͤre, worin die Principien einer Maschine, die Hr. James Lang zum Behufe des Spinnens von Seilergarn erfand, so wie auch der Einfluß des neuen Verfahrens auf die Staͤrke und Dauerhaftigkeit der Tauwerke auseinander gesezt sind. Das Wesentliche dieser Broschuͤre ist dem Mechanics' Magazine gemaͤß in Folgendem enthalten. „Als man gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts die Seilerei nach wissenschaftlichen Principien zu betrachten und zu untersuchen begann, fand man, daß bei dem bis dahin uͤblichen Verfahren das Garn nicht gleichmaͤßig der Gewalt ausgesezt werde, und daß folglich hieraus ein bedeutender Verlust an Kraft erwachsen muͤsse. Die Anerkennung, welche diese Bemerkung fand, und der Eifer, mit dem man dem aufgedekten Fehler abzuhelfen suchte, ergibt sich daraus, daß vom Jahre 1783 bis zum Jahre 1807 in England nicht weniger als 22 Patente auf Verbesserungen in der Seilerkunst und der dabei zu verwendenden Maschinen genommen wurden. Eine der beruͤhmtesten unter diesen Maschinen ward die von Capitaͤn Huddart in London erfundene, die i. J. 1802 von den HH. Laird und Comp. in Greenock eingefuͤhrt, bald aber durch Hrn. W. Chapman in Newcastle wesentlich verbessert und vereinfacht wurde. Das Princip dieser Verbesserungen, durch welche die Taue gegen 30 Proc. an Staͤrke gewannen, beruhte lediglich darauf, daß man die Strange der Taue so verfertigte, daß jedes Garn seinen verhaͤltmaͤßigen Antheil der auf dasselbe wirkenden Gewalt zu tragen bekam. Durch noch weitere Verfolgung dieses Principes, welches nothwendig die groͤßte Staͤrke und Dauerhaftigkeit der Taue bedingt, mußte man offenbar zu noch groͤßerer Vollkommenheit gelangen. Dazu war aber auch eine Verbesserung in der Zubereitung des Garnes erforderlich; denn durch die gewoͤhnliche Handspinnerei bekam das Garn augenscheinlich nicht jenen Grad von Staͤrke, den es der Natur des Materiales nach haͤtte bekommen koͤnnen. Drei Patente wurden daher auch in dieser Hinsicht auf Maschinen genommen, von denen jedoch keine entsprach; nur in einigen Fabriken findet man deßhalb noch die bessere davon, naͤmlich die von Chapman erfundene. Jederman muß sich bei einigem Nachdenken uͤberzeugen, daß wenn die Staͤrke und Dauerhaftigkeit der Taue einerseits von der gehoͤrigen Anordnung und gleichmaͤßigen Vertheilung der Gewalt auf die einzelnen Garnstraͤnge abhaͤngt, nicht weniger auch auf die Regelmaͤßigkeit der Drehung des Garnes ankommt. Dieser Anforderung zu entsprechen war auch das Einzige, was nach dem erwaͤhnten auf wissenschaftliche Principien zuruͤkgefuͤhrten Baue der Taue noch uͤbrig blieb. Hr. Lang, der seit mehreren Jahren sein Augenmerk auf diesen Gegenstand richtete, und der seit laͤngerer Zeit die Werke in Greenock leitete, hat diesem Beduͤrfnisse durch mehrere Maschinen abgeholfen, welche sich bei wiederholter Pruͤfung als ihrem Zweke vollkommen entsprechend bewaͤhrten. Das Garn, welches bisher muͤhsam und schlecht mit der Hand gesponnen wurde, kommt nunmehr regelmaͤßig gesponnen aus der Maschine. Zugleich wird aber auch der Hanf, indem er uͤber viele kleine Hecheln gezogen wird, so regelmaͤßig gespalten und geoͤffnet, daß ein Patentgespinnst aus demselben beinahe eine doppelt so große Zahl von Fasern zahlt, als ein Handgespinnst von gleicher Dike. Daß dieß gar sehr zu einer groͤßeren Staͤrke beitragen muß, wird jedermann zugestehen. Abgesehen von dieser Vervielfaͤltigung der Fasern werden dieselben auch vollkommen ausgestrekt und gerade neben einander gelegt, wodurch nicht nur eine regelmaͤßigere Drehung, sondern auch eine gleichmaͤßigere Vertheilung der Gewalt auf die einzelnen Fasern moͤglich wird: so zwar, daß jede einzelne Faser ihren Antheil zur Staͤrke des Taues beitraͤgt. Dieß ist auch von dem besten Handgespinnste nie zu erwarten, und doch erwaͤchst hieraus noch ein anderer groͤßerer Vortheil. Bei der Handspinnerei kann naͤmlich der Hanf nur von der Mitte gesponnen werden, so daß nur die Haͤlfte seiner Laͤnge im Garne erscheint. Die Folge davon war, daß man manchen Hanf, der an und fuͤr sich eben so gut war, und den man bei seiner Wohlfeilheit sehr gut haͤtte brauchen koͤnnen, wegen seiner Kuͤrze verwerfen mußte. Dieß ist nun nicht der Fall mit der Lang'schen Maschine, in der der Hanf von dem Ende seiner Faser her gesponnen, und also nicht in der halben, sondern in seiner ganzen Laͤnge in das Garn eingesponnen wird. Es erwaͤchst Hieraus ein bedeutender Gewinn, ohne den geringsten Nachtheil fuͤr die Staͤrke und Guͤte der Fabricate. Wenn man bedenkt, wie gedruͤkt die Taufabrication in England seyn muß, indem es unseren Nachbarn auf dem Continente nicht schwer fiel uns auf fremden Maͤrkten zu verdraͤngen; wenn man ferner beruͤksichtigt, von welch großer Wichtigkeit die Sache fuͤr unsere Schifffahrt ist, so wird man eine Erfindung, wie diese, gewiß eifrig unterstuͤzen und sie auch in politischer Hinsicht als ein allgemeines Gut betrachten.“ Ueber die Steknadelmuͤhlen in Light-Pool. Die Steknadelmuͤhlen in Light-Pool, wo die Patentsteknadeln mit massiven Koͤpfen verfertigt werden, bestehen aus einem Hauptgebaͤude von beilaͤufig 100 Fuß Laͤnge, welches bis zu seinem fuͤnften Stokwerke empor mit Maschinerien angefuͤllt ist. Ein großes Wasserrad, auf das eine 40 Pferden gleichkommende Wasserkraft wirkt, sezt das Ganze in Bewegung, und Alles arbeitet mit verhaͤltnißmaͤßig geringem Geraͤusche. Das Eigenthuͤmliche der daselbst betriebenen Patentmethode beruht darauf, daß die Koͤpfe der Steknadeln nicht aufgesezt, sondern durch Pressen des einen Drahtendes mit dem Drahte aus einem Stuͤke geformt werden, so daß die Koͤpfe nie abgehen koͤnnen, und also vielen Unannehmlichkeiten vorgebeugt ist. Eine Maschinerie zieht und strekt den Draht; eine zweite schneidet ihn in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge; eine dritte bildet und schleift die Spize; eine vierte bildet den Kopf, und eine fuͤnfte vollendet die Nadeln ganz und gar. Jede Maschine liefert in einer Minute 45 Nadeln, und die ganze Fabrik liefert das ganze Jahr hindurch taͤglich 3,200,000, und woͤchentlich uͤber 19 Millionen Stuͤke! Die Eigenthuͤmer, die HH. Taylor und Comp., welche die urspruͤnglich Hrn. Lemuel Wright angehoͤrige Erfindung an sich gebracht, haben bei dem geheimen Rathe um Verlaͤngerung des Patentes nachgesucht, die denn auch in Erwaͤgung der ungeheuren Summen, welche die Unternehmer aufwendeten, um das Werk auf den dermaligen Grad von Vollkommenheit zu bringen, fuͤr 5 Jahre ertheilt wurde. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 728.) Ueber die Verwandlung unaufloͤslicher Salze in Krystalle, und die kuͤnstliche Darstellung von Rubinen und Corunden. Hr. Gaudin legte der Akademie der Wissenschaften in Paris unaufloͤsliche Salze vor, welche er in mikroskopischen Krystallen von großer Vollkommenheit vermittelst eines Verfahrens erhielt, von dem er glaubt, daß es auf alle diese Koͤrper anwendbar ist und sie in Krystallen von jeder Groͤße zu liefern vermag. Dasselbe besteht naͤmlich darin, gewisse Aufloͤsungen in eine kuͤnstliche Atmosphaͤre zu bringen; stellt man z.B. unter dieselbe Gloke eine Schale mit befeuchtetem kohlensaurem Ammoniak und ein Glas, welches mit einer schwachen Aufloͤsung eines Kalk-, Baryt-Bleisalzes etc. gefuͤllt ist, so sezen sich nach einigen Stunden an den Seiten des Glases sehr reine Krystalle von kohlensaurem Kalk, Baryt etc. ab. Schwefelsauren Baryt erhielt er, indem er unter eine Gloke eine Flasche mit rauchender Salzsaͤure und ein Standglas mit Wasser, schwefelsaurem Kalk und kohlensaurem Baryt brachte. Aufloͤsungen eines reinen Kalksalzes liefern gewoͤhnlich Krystalle von der Form des Rhomboeders mit den Hauptmodificationen, waͤhrend Aufloͤsungen von Arragonit gleichzeitig Krystalle von der Form des Doppelspaths und des kohlensauren Baryts geben. Eine Aufloͤsung von gewoͤhnlichem salzsaurem Kalk, die ziemlich rein von Baryt und Strontian war, lieferte auf derselben Glasplatte einerseits fast bloß Krystalle von der Form des kohlensauren Baryts und andererseits solche von der Form des Doppelspaths. Seit einiger Zeit beschaͤftigt sich Hr. Gaudin mit der Darstellung von symmetrischen, d.h. unzusammenhaͤngenden Krystallen, die sich also in einem fluͤssigen oder gasfoͤrmigen Medium bilden muͤssen; so erhielt er in einen: Wirbel von Schwefeldampf Krystalle von Schwefelzinn, aͤhnlich denjenigen, welche der Schnee oft zeigt. In einer fruͤheren Sizung der Akademie zeigte Hr. Gaudin kuͤnstlich erzeugte Rubine oder Corunde, die er erhielt, indem er Kali- oder Ammoniakalaun in einem Tiegel aus Lampenschwarz mittelst des Knallgasgeblaͤses schmolz. Eines der vorgelegten Stuͤke war weiß und seine mit bloßem Auge sichtbaren Krystalle wurden unter der Luppe als Wuͤrfel oder Rhomboeder erkannt; die fuͤnf anderen Proben hatten die Farbe des orientalischen Rubins, weil bei ihrer Bereitung 4 bis 5 Tausendtheile chromsaures Kali zugesezt wurden. Hr. Malaguti erhielt bei der Analyse dieser kuͤnstlichen Rubine 97 Theile Alaunerde, 1 Theil Chromoxyd und 2 Theile Kieselerde und Kalk nebst Verlust. Ihre Haͤrte ist nicht geringer als die der natuͤrlichen Rubine; sie rizen den Bergkrystall, Topas, Spinell und den haͤrtesten Stahl. – Diese Entdekung ist nicht bloß in wissenschaftlicher Hinsicht interessant, sondern verspricht auch fuͤr die Industrie wichtig zu werden, indem man es vielleicht noch dahin bringen wird, sich fuͤr Uhren und physikalische Instrumente Zapfen und schneidende Werkzeuge von derselben Harte, wie sie diejenigen aus natuͤrlichen Edelsteinen besizen und dabei von viel groͤßeren Dimensionen zu verschaffen. (Mémorial encyclop. Jul. 1837.) Ueber das Gefrieren der Salzaufloͤsungen und uͤber das Erstarren einiger anderer Koͤrper. Ueber diesen Gegenstand hat Hr. Despretz der Akademie der Wissenschaften in Paris einige interessante Beobachtungen mitgetheilt, aus denen zuvoͤrderst hervorgeht, daß der Gefrierpunkt irgend einer Aufloͤsung wandelbar ist, und daß dasselbe auch von mehreren festen Koͤrpern, mit denen er arbeitete, gilt. Man kann als bestimmt annehmen, daß eine und dieselbe saure, alkalische, salzige oder geistige Fluͤssigkeit, wenn sie bewegt wird, beinahe nie bei einer und derselben Temperatur gefriert. Die Unterschiede sind nicht immer bedeutend, aber doch stets merklich. So zeigte z.B. eine Potascheaufloͤsung, in der auf 100,000 Theile Wasser 617 Theile Alkali enthalten sind, in dem Augenblike, wo das Gefrieren begann, bei dem einen Versuche – 0,36 und bei dem anderen – 2,88°. Eine Aufloͤsung, welche doppelt so viel Alkali enthielt, zeigte bei dem einen Versuche – 1,03 und bei dem zweiten – 2,14°. Als eigentlicher Gefrierpunkt duͤrfte jene stationaͤre und konstant bleibende Temperatur angenommen werden, die der Thermometer andeutet, wenn der Uebergang in den festen Zustand bereits begonnen hat. Um wie viel auch die Temperatur unter diesen eigentlichen Gefrierpunkt gesunken seyn mag, so kommt sie nach dem Beginnen des Gefrierens doch immer auf diesen zuruͤk. So kam sie bei den beiden ersten Versuchen auf – 0,29 und bei den beiden lezteren auf – 0,61° zuruͤk. Eine Aufloͤsung von 371 kohlensauren Kalis in 10,000 Wasser erreichte bei einem Versuche vor dem Gefrieren – 2,73° und bei einem zweiten Versuche selbst – 4,08°. Im Augenblike des Gefrierens kam aber der Thermometer in ersterem Falle auf – 1,16 und in lezterem auf – 1,17° zuruͤk. Bei mehr dann 100 Versuchen war die Differenz auch nicht groͤßer oder gar Null. – Die Anomalie, welche das Wasser in Hinsicht auf das Maximum der Dichtheit zeigt, indem sich beim Uebergange vom fluͤssigen in den festen Zustand dessen Volumen bedeutend veraͤndert, veranlaßte zu der Untersuchung, ob zwischen der Volumsvermehrung beim Gefrieren und der Existenz einer Maximaldichtheit eine gegenseitige Beziehung Statt finde. Bei dem gegenwaͤrtigen Stande der Physik sind diese Forschungen auf solche Koͤrper beschraͤnkt, deren Schmelzpunkt unter jenen des Glases faͤllt. Hr. Despretz verfertigte, um die Frage zu loͤsen, mit mehreren dieser Koͤrper dem Queksilberthermometer analoge Thermometer, und experimentirte mit Margarinsaͤure, Oehlsaͤure, Stearine, Olivenoͤhl, Wallrath, Paraffin und Naphthalin, welche die nicht stikstoffhaltigen schmelzbaren organischen Koͤrper repraͤsentiren. Alle diese erleiden beim Erstarren eine bedeutende Volumsverminderung; sie ziehen sich uͤber und unter dem Gefrierpunkte zusammen, und haben also keine Maximaldichtheit. (Aus dem Echo du monde savant, No. 80.)