Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 66, Jahrgang 1837, Nr. XLVIII., S. 229
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XLVIII. Miszellen. Miszellen. Preise, welche die Société industrielle in Muͤlhausen in ihren Generalversammlungen vom 31. Mai 1838, 1839 und 1840 zuerkennen wird. Die Société industrielle in Muͤlhausen macht in No. 49 ihres Bulletins das Programm der Preise bekannt, welche sie in ihrer lezten Jahressizung auszuschreiben fuͤr gut fand. Da diese Preise großen Theils mit den fruͤher schon oft bekannt gemachten uͤbereinstimmen, so begnuͤgen wir uns mit einer ausfuͤhrlicheren Erwaͤhnung der neuen und mit einer kurzen Hinweisung auf die aͤlteren. Chemische Kuͤnste. Die dreizehn ersten auf das Jahr 1838 verschobenen Preise sind ganz dieselben, wie jene, welche man im Polyt. Journ. Bd. LXI. S. 473 unter den Nummern: 1, 2, 4, 5, 6, 8, 10, 11, 13, 14, 15, 16 und 17 aufgefuͤhrt findet. Außerordentliche Preise sind: 14) Preis von 15,300 Fr. fuͤr Ausfindigmachung eines Mittels, womit man bei bloß einmaligem Faͤrben allen Farbstoff des Krappes, oder wenigstens um ein Drittheil mehr, als man bisher bei den gewoͤhnlichen Faͤrbemethoden daraus erhielt, auf gebeiztem Zeuge befestigen kann. 15) Preis von 14,600 Fr. fuͤr Auffindung eines Krapptafelroths, zu welchem kein anderer Farbstoff als Krapp kommt, welches dieselbe Intensitaͤt, Lebhaftigkeit und Haltbarkeit hat, wie das schoͤnste mit Krapp gefaͤrbte Roth oder Rosenroth, eben so gut auf der Walzenmaschine, wie mit dem Model gedrukt werden kann, und zwar auf weiße Baumwollzeuge, die keine Vorbereitung erhielten. Nach dem Druken darf keine andere Operation noͤthig seyn, als das Auswaschen in Wasser oder das Daͤmpfen; und eben so muß es der Einwirkung des Sonnenlichtes, der alkalischen Chlorverbindungen, der Seifen, der Saͤuren und Alkalien eben so gut widerstehen, wie das mit Krapp gefaͤrbte Roth. Auch muß die Farbe alle Schattirungen vom Dunkelroth bis zum hellen Rosenroth geben. Endlich duͤrfen zwei Liter dieser Farbe nicht uͤber 10 Fr. kosten. Neuer Preis: 16) Goldene Medaille fuͤr eine Reihe von Analysen von Luft, welche in den Schornsteinen der Dampfkessel des Departements genommen wurde. Mechanische Kuͤnste. Die fuͤnfzehn ersten, auf das Jahr 1838 verschobenen Preise sind so geblieben, wie man sie im Polyt. Journ. Bd. LXI. S. 474 unter denselben Nummern ausgeschrieben findet: mit dem einzigen Unterschiede, daß unter 6 und 14 eine silberne Medaille bestimmt war, waͤhrend gegenwaͤrtig eine goldene ausgesezt ist. Außerordentlicher Preis: 16) Preis von 36,500 Fr., durch Subscription gegruͤndet, fuͤr den Erfinder eines Reservoirs fuͤr Triebkraft, wodurch sich ein Theil der gaͤnzlich verloren gehenden Kraft des Wassers, Windes, Dampfes oder irgend einer anderen Triebkraft aufspeichern laͤßt. Neue Preise sind: 17) Goldene Medaille von 500 Fr. im Werth fuͤr eine oder mehrere Vorrichtungen an den zur Vorbereitung der Baumwolle fuͤr die Spinnmaschinen dienenden Mechanismen: namentlich an den Klopfzupfern, Ausbreitern und Kardirmaschinen, wodurch der Verlust oder Abfall, der sich dermalen mit den besten dieser Maschinen ergibt, um ein Bedeutendes und zwar wenigstens um 5 Proc. vermindert wird, ohne daß die Qualitaͤt des Productes dafuͤr irgend eine Beeintraͤchtigung erleidet. (Die concurrirenden Maschinen muͤssen wenigstens 10 Monat lang gearbeitet haben; ihre Bedienung darf keinen hoͤheren Arbeitslohn veranlassen; sie muͤssen sich auf alle Sorten von Baumwolle anwenden lassen, und was die Karden betrifft, wenigstens ein Sortiment von sechs dieser Vorrichtungen umfassen.) 18) Goldene Medaille fuͤr eine Reihe vergleichsweise angestellter Versuche, aus denen sich durch die Quantitaͤt des verdampften Wassers ergibt, ob es in Hinsicht auf den Verbrauch an Brennmaterial von Vortheil ist, den Luftzug an den Dampfkesseln mittelst eines Geblaͤses, anstatt mittelst eines Schornsteines zu erzeugen. (Die Versuche muͤssen mit guten und schlechten Steinkohlen vorgenommen worden seyn, indem fuͤr leztere die Anwendung eines Ventilators vortheilhafter ausfallen duͤrfte. Im Falle der Anwendung eines Geblaͤses muͤßte die Waͤrme des entweichenden Rauches zur Erhizung der Luft und des Speisungswassers, und wenn es die Localitaͤt gestattet, auch noch zu anderen Zweken verwendet werden. Die Abhandlung haͤtte daher eine Beschreibung dieser Vorrichtung zu enthalten. Bei jedem Versuche ist die Temperatur des Rauches, nachdem man jeden moͤglichen Vortheil davon gezogen oder bei dessen Austritt anzugeben. Es ist nicht nothwendig, daß bei der Anwendung des Geblaͤses zur Beseitigung des Rauches ein keiner Rauchfang hinreicht; sondern die Waͤrme des Rauches braucht nur in solchem Grade absorbirt zu werden, daß sein Emporsteigen im Rauchfange durch einen Ventilator unterstuͤzt werden muß. Es handelt sich naͤmlich hauptsaͤchlich darum, zu wissen, ob der Aufwand, welcher erforderlich ist, um durch Erhizung eines Rauchfanges von 100 Fuß Hoͤhe auf 300 und selbst auf 400° einen gehoͤrigen Zug zu erzeugen, nicht groͤßer ist, als jener, der mit der Anwendung eines Geblaͤses zu diesem Zweke verbunden ist, wenn alle die Waͤrme, die fruͤher zur Erhizung des Schornsteines diente, dabei zu anderen nuͤzlichen Zweken verwendet wird.) Naturgeschichte und Landwirthschaft. Unter den vierzehn in diesen Faͤchern ausgeschriebenen Preisen findet man diejenigen beibehalten, welche man im Polyt. Journ. Bd. LXI. S. 475 unter Nr. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15 und 16 aufgefuͤhrt sind. Verschiedene Preise. Außer der Wiederholung der am angefuͤhrten Orte unter 1, 2 und 3 aufgefuͤhrten Preisaufgaben, kommen hier noch als neue hinzu: 4) Goldene Medaille von 500 Fr. im Werthe fuͤr Verbesserung der Ziegelfabrication nach flaͤmmdischer Methode im Departement des Oberrheins. 5) Goldene Medaille von 300 Fr. im Werthe fuͤr Kalkbrennerei mittelst Steinkohlen im Departement des Oberrheins. 6) Goldene Medaille fuͤr Anwendung des Anthracites von Offenburg und Uffholz zur Feuerung der Dampfkessel im Großen. Ueber die große Verbindungs-Eisenbahn zwischen Birmingham, Manchester und Liverpool. Die Eigenthuͤmer dieser Eisenbahn hielten am 7. Sept. laufenden Jahres eine General-Jahres-Versammlung, in welcher die Directoren der Gesellschaft ihren Bericht erstatteten. Das Wesentlichste dieses Berichtes ist dem Mechanics' Magazine, No. 737 gemaͤß Folgendes: „Es ist nun gluͤklicher Weise nicht mehr an der Zeit bei langen Eroͤrterungen uͤber den großen Nuzen der Eisenbahnen, uͤber die Geschwindigkeit, Sicherheit, Ersparniß und Bequemlichkeit, die sie gewaͤhren, und uͤber die großen Veraͤnderungen, welche sie in allen unseren socialen Verhaͤltnissen hervorzubringen bestimmt sind, zu verweilen. Unserer Gesellschaft war es jedoch vorbehalten, in England die praktische Ausfuͤhrung einer Bahnstreke von beinahe 100 engl. Meilen Laͤnge durch das Herz des Landes und durch die belebtesten und industrioͤsesten Gegenden in ihren Folgen zu zeigen. Die Eroͤffnung einer Eisenbahn von diesem Charakter ist ein wahres Nationalereigniß, dessen Folgen Jedermann und die Gesellschaft insbesondere interessiren muͤssen. Die in den beiden ersten Monaten gemachte Erfahrung uͤbertraf selbst die sanguinischsten Hoffnungen; die meisten der bisherigen directen Fahrgelegenheiten mußten eingestellt werden, ja selbst ein großer Theil der auf Seitenwegen fahrenden Eilwagen, so wie die Privatfuhrwerke sind unsichtbar geworden, waͤhrend der Verkehr auf allen zur Eisenbahn fuͤhrenden Eisenbahnen auf eine wirklich unglaubliche Weise stieg. Liverpool und Manchester sind nur mehr eine Nachtfahrt von London entfernt, und andere Orte haben nicht weniger dabei gewonnen. Man mag sich einen Begriff davon machen, wenn man bedenkt, daß taͤglich nicht weniger als 740 Postfelleisen an den verschiedenen Eisenbahnstationen auf- und abgeladen werden! Alle Gerechtigkeit muͤssen wir in dieser Hinsicht auch der Schnelligkeit und dem guten Willen, womit die Postbehoͤrden ihr bisheriges System der neuen Ordnung der Dinge anpaßten, widerfahren lassen; und obgleich wir der Ansicht sind, daß die der Gesellschaft in dieser Beziehung werdende Entschaͤdigung, weder mit den von ihr geleisteten Diensten, noch mit dem großen Gewinne, den das Publicum daraus zieht, im Verhaͤltnisse steht, so glauben wir doch, daß es Pflicht ist hier jede Erleichterung eintreten zu lassen, und gerade hier das Interesse der Gesellschaft dem Gesammt-Interesse unterzuordnen. Die Brutto-Einnahmen, welche sich seit Eroͤffnung der Bahn ergaben, waren wie folgt:     Pfd. Sch.  D. In der mit dem   8. Julius ablaufenden Woche    3224 15   7 15.   –    4910 19 11 22.   –    5452 10   7 29.   –    4673 12 10   5. August    4887   4 12.    –    5873 19   1 19.    –    6394   1   8 26.    –    5649   5   8   2. September    5395 16   9 –––––––––––– Summa 46,462   6   1 Diese Einnahmen vertheilten sich folgendermaßen:         Passagiere     Einnahme 1. Classe 2. Classe    Pfd. Sch. D. 1) von Liverpool nach Birmingham   5708   2840   7893   9 6 2) von Birmingham nach Liverpool   6542 1/2   3576   9198 19 6 3) nach Stationen auf der Bahn nach Liverpool   4870   3300   3536   1 9 4) von Liverpool nach Bahnstationen   4441   3320   3190 10 5) nach Stationen auf der Bahn nach Birmingham   5067   4297 1/2   2191 6 6) von Birmingham nach Bahnstationen   5748 1/2   5263   2476   6 7) von Manchester nach Birmingham   2588     978 1/2   3425 19 8) von Birmingham nach Manchester   2567   1241   3535 15 6 9) von Stationen suͤdl. v. Crewe nach Manchester     800 1/2     674     895 15 6 10) von Manchester nach Stationen suͤdl. v. Crewe     640 1/2     650 1/2     825 14 6 11) von Stationen noͤrdl. v. Crewe nach Manchester   1656 1/2   1440     721 13 6 12) von Manchester nach Stationen noͤrdl. v. Crewe   1637 1/2   1919 1/2     803   7 6 13) von einer Station zur anderen   6621 15840 1/2   3247 19 ––––––––––––––––––––––––––––– Summa 48888 45341 1/2 41942 11 9 Fuͤr Pakete   2396   1 4 Fuͤr Wagen von Privaten   1483   6 Fuͤr Pferde     520   7 Fuͤr Couriere     120 –––––––––––– Summa 16462   6 1 Die Directoren geben zu, daß diese Zahlen durch die Neuheit und die aͤußerst guͤnstige Witterung gesteigert worden seyn mochten; allein andererseits ist zu bedenken, daß der Waarentransport noch nicht eingeleitet ist; daß von Liverpool noch 3 und von Manchester noch 5 Eilwagen nach Birmingham fahren, welche auch noch erliegen muͤssen; und daß der Verkehr erstaunlich steigen muß, wenn auch die Bahn zwischen Birmingham und London ganz vollendet seyn wird. Die an der Bahn vorkommenden Gradienten erzeugten nicht die geringste Schwierigkeit, denn die Maschinen fahren mit 200 Passagieren und ihrem Gepaͤke uͤber die Anhoͤhe von Madeley ohne eine wesentliche Abnahme in der Geschwindigkeit zu erleiden. Auch kann eine und dieselbe Maschine ohne Schwierigkeit in einem Tage von Liverpool nach Birmingham und zuruͤk fahren. Die Ausgaben der Gesellschaft beliefen sich bis zum 30. Junius l. J. mit Einschluß des Ankaufes der Eisenbahn von Warrington und Newton, auf die Summe von 1,469,811 Pfd. St. 4 Sch. 5 D., und noch sind von jeder Actie 10 Pfd. uneingefordert. Bauanschlaͤge der London-Birmingham-Eisenbahn. Bei Gelegenheit des siebenten halbjaͤhrigen Berichtes, welcher von den Directoren der genannten Bahn den Actionaͤren am Schlusse des Jahres 1836 erstattet wurde, ward unter anderen Documenten auch nachstehende Vergleichung zwischen dem fruͤheren, dem Parliamente vorgelegten und dem neuesten Kostenanschlage vorgelegt.  Dermaliger  Anschlag.    Dem Parliamentevorgelegter Anschlag.   Mehr.    Pfd.  St.       Pfd.  St.    Pfd.  St. Ankauf des Grund und Bodens und   Entschaͤdigung    506,500       250,000    256,500 Contrahirte Arbeiten fuͤr die Bahn 2,146,068    1,703,830    442,238 Schienen, Stuͤhle, Bloͤke, Querbalken   und zufaͤllige Auslagen    693,822       366,977    326,845 Stationen u. Fuhrwerke: Bauten 154,521                        Locomotiven 100,215                        Wagen u. Karren 153,500 Allgemeine Kosten:    408,236         80,000    328,236 Erlangung der Bill   72,869 Gerichtskosten   12,000 Unterhandlungskosten   53,800 Ingenieur- u. Vermessungskosten 127,100 Directionskosten   13,300 Gehalt der Bediensteten   27,515 Drukerkosten u. Ankuͤndigungen     4,800 Gemischte Auslagen mit Einschluß    der Reisekosten   10,600    321,984         99,191    222,791 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Summa 4,076,610    2,500,000 4,576,610 Hiezu die Ausdehnung der Bahn nach   Enston    255,722 Die Interessen der Anlehen mit    114,262 –––––––––––––––– Gibt einen Gesammtanschlag von 4,446,594 Pfd. St. Als Ursachen dieser bedeutenden Ueberschreitung des Kostenanschlages werden angegeben: 1) die Ausdehnungen und Erweiterungen des urspruͤnglichen Planes; 2) die Ausdehnung der Bahn bis Enston-grave; 3) die Notwendigkeit 800 Acres mehr, als berechnet war, anzukaufen, und zwar zu Preisen, welche die angeschlagenen weit uͤbersteigen; 4) das Steigen der Preise aller Materialien; so wie auch die durch die Erfahrung bewaͤhrte Annahme schwererer Schienen, schwererer Stuͤhle etc. 5) unvorhersehbare Schwierigkeiten, die sich an drei Orten ergaben; 6) endlich, Anschaffung groͤßerer Vorraͤthe und einer reichlicheren Ausstattung der Stationen. (Aus dem Mechanics' Magazine, No. 707.) Einnahmen an der großen Verbindungseisenbahn zwischen Birmingham und Manchester. Die Einnahmen an der in der Aufschrift bezeichneten Eisenbahn betrugen in den ersten seit der Eroͤffnung verflossenen 47 Tagen die Summe von 35,534 Pfd. St. In der ersten Wache nahm man nur 3224 Pfd. 15 Sch. 7 D. ein; in der lezten dagegen 6394 Pfd. 1 Sch. 8 D., was offenbar in dieser kurzen Zeit eine außerordentliche Zunahme des Verkehres andeutet. Diese ganze Einnahme ruͤhrte von Passagieren und leichtem Gepaͤke her; da fuͤr den Waarentransport die Vorkehrungen noch nicht beendigt sind. – Nicht weniger glaͤnzend zeigen sich die Einnahmen an der zwischen London und Boxmoor eroͤffneten Streke der London-Birmingham-Eisenbahn. In den ersten 28 Tagen sind naͤmlich auf ihr gefahren 39,855 Personen, wonach also auf den Tag 1428 Personen mit einem Fuhrlohne von 153 Pfd. St. kommen. In der lezten Woche war die Zahl der Reisenden taͤglich auf 1807 und die Einnahme taͤglich auf 189 Pfd. St. gestiegen. (Mechanics' Magazine, No. 734) Prof. Nollet's verbesserte Dampfmaschine. Nach Bruͤsseler Blaͤttern hat Hr. Prof. Nollet daselbst eine Dampfmaschine erfunden, an der alle Gefahren der Explosion beseitigt sind, welche wenig kostet, einen kleinen Raum einnimmt, und dabei noch den großen Vortheil gewaͤhrt, daß sie bei derselben Temperatur eine sechs Mal groͤßere Kraft entwikelt, als die gewoͤhnlichen Maschinen. Hieraus erwaͤchst nicht nur der große Vortheil, daß man um den fuͤnften Theil weniger Brennmaterial braucht, sondern daß man mit dem Kohlenvorrathe auch weiter reicht, ohne daß man gezwungen ist, den Raum zu erweitern. Torf zur Beheizung von Dampfbooten verwendet. Es duͤrfte fuͤr die Ausdehnung der Dampfschifffahrt auf die oberen Theile der Donau, in deren unmittelbarer Naͤhe es hie und da an brauchbaren Steinkohlen zu fehlen scheint, von großer Wichtigkeit seyn, daß die zwischen Limerick, Clare und Kilrush in Irland fahrenden Dampfboote dermalen durchaus mit Torf geheizt werden. Der Garryowen legt bei dieser Beheizung seine Fahrt zwischen Limerick und Kilrush in 3 Stunden 20 Minuten zuruͤk. Pistrucci's Erfindung in der Medaillirkunst. Hr. Pistrucci, erster Medailleur an der koͤnigl. Muͤnze in London, hat eine Methode ausfindig gemacht, wonach man sich von einem Model, der nie von einem Graveur beruͤhrt wurde, eine Matrize oder einen Bunzen verschaffen kann, mit dem sich Medaillen erzeugen lassen, die dem in Wachs genommenen Abdruke vollkommen aͤhnlich sind. Da er kein Geheimniß aus seiner Erfindung macht, so geben die Times Folgendes als das Wesentliche derselben an. Wenn man sich aus irgend einer Substanz, wie z.B. aus Wachs, Thon, Holz oder einem anderen entsprechenden Materiale ein Modell verschafft hat, so nimmt man hievon einen Gypsabdruk, den man, wenn er getroknet und geoͤhlt worden ist, in Sand oder einer anderen aͤhnlichen Substanz abdruͤkt, und von dem man sich dann einen Abguß in Eisen verschafft. Dieser Abguß in Eisen muß moͤglichst duͤnn seyn, damit die Umrisse sehr scharf werden, und damit das Eisen beinahe die Haͤrte eines gehaͤrteten Stahlmodels bekommt. Dieser eiserne Abguß wird dann auf der Ruͤkseite mathematisch genau abgeebnet, und in einem staͤhlernen Model fixirt, in welchem ein Loch ausgedreht worden ist, welches genau der Groͤße des Abgusses entspricht, und in welches dieser Abguß gleichsam wie in einen Halsring eingesezt wird. Das Metall, in welches der Abdruk hievon zu geschehen hat, um sich die Medaille selbst, oder wenn man will, eine staͤhlerne Matrize zu verschaffen, wird auf gewoͤhnliche Weise kegelartig geformt, an der Basis vollkommen abgeebnet, zum Rothgluͤhen erhizt, und in das Lager der Presse eingesezt. Wenn dann der Model in den Laufer oder oberen Theil der Presse eingesezt worden ist, so wird man durch drei oder vier Schlaͤge des in Bereitschaft stehenden Arbeiters einen vollkommenen Abdruk des eisernen Models erhalten, ohne daß fuͤr diesen selbst irgend ein Nachtheil daraus erwaͤchst. Der Kuͤnstler braucht, bevor er sich der auf solche Weise erzielten Matrize bedienen will, deren Oberflaͤche nur zu poliren. Der erste von Hrn. Pistrucci angestellte Versuch ward mit einem Bunzen aus hartem Kupfer, auf dem sich eine Medaille von 3 Zoll im Durchmesser befand, vorgenommen, er gelang vollkommen, und der Erfinder zweifelt auch nicht an dem Gelingen des Verfahrens mit staͤhlernen Bunzen; ja vielleicht duͤrfte es nicht ein Mal noͤthig werden diese zu erhizen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß man, wenn dieses Verfahren ein Mal jenen Grad von Vollkommenheit erreicht haben wird, dessen es faͤhig zu seyn scheint, auf diesem Wege nicht nur die Arbeit von Monaten und Jahren ersparen duͤrfte; sondern daß man hiedurch Facsimiles aller Kunstwerke der Medailleurs erzielen kann, und zwar weit vollkommnere als mit den neuerlich zu diesem Zweke erfundenen Maschinen. (Mechanics' Magazine, No. 732.) Peltier's neuer Hygrometer. Hr. Peltier gibt fuͤnf neben einander gelegten Metallpaaren (Wismuth und Antimon) die Form einer ganz geschlossenen Krone; er vervollstaͤndigt sie mittelst eines Multiplicators von 150 Windungen. Auf der Krone liegt eine Platinschale, deren untere Oberflaͤche die Loͤthungen beruͤhrt. Dieser Apparat ist außerordentlich empfindlich. Wenn man Wasser in die Schale bringt, erniedrigt seine freiwillige Verdunstung die Temperatur so weit, daß die Nadel des Multiplicators von 40 bis 60° variirt. Da der Zustand der Luft hinsichtlich ihrer Feuchtigkeit und Temperatur auf die Verdunstung und die daraus erfolgende Kaͤlte einen entsprechenden Einfluß haben muß, so laͤßt sich das Instrument Peltier's offenbar als Hygrometer gebrauchen. – Dieses neue Instrument hat nicht die Unvollkommenheiten des Haarhygrometers, dessen Gang so ungleich ist, und gestattet uͤberdieß eine sehr ausgedehnte Scala. Wenn man die Anzahl der Metallpaare aͤndert, muß man auch die Anzahl der Windungen des Multiplicators danach abaͤndern, um die Verhaͤltnisse in der Verdunstung zu erfahren. Zu verschiedenen Zeiten macht man nach der bekannten Methode eine Tabelle uͤber das Verhaͤltniß zwischen der Kraft des Stroms und der Abweichung der Nadel. Das Gefaͤß, welches das Wasser enthaͤlt, muß aus sehr duͤnnem Platin bestehen und einen gerad aufstehenden Rand haben, damit sich die Oberflaͤche immer gleich bleibt. Das Wasser muß destillirtes seyn, weil salzhaltiges weniger verdampft, so daß man durch lezteres nicht den wahren hygrometrischen Zustand der Luft erfuͤhre. Der Apparat ist sehr empfindlich, wenn er bei feuchter Witterung 40 bis 50° zeigt. Alsdann muß man Kupferdraͤhte von verschiedener Laͤnge in die Kette einschalten, wodurch ihr Strom vermindert und die Nadel auf niedrigere Grade zuruͤkgebracht wird. Durch die hinzugefuͤgten Widerstaͤnde, welche man kennt, laͤßt sich also die Scala bedeutend ausdehnen. Um alle Fehlerquellen zu vermeiden, muß die Saͤule uͤbrigens gegen die Bewegungen der Luft und die Ausstrahlung der Koͤrper geschuͤzt werden. (Mémorial encyclopédique, Julius 1837.) Einfluß des Kupfers auf die Dehnbarkeit des Stahls. Durch sehr interessante Versuche hat Stengel (s. Karsten's Archiv, Bd. IX.) dargethan, daß eine kleine Beimischung von Kupfer dem Stahle eine Neigung zum Rothbruch ertheilt, welche sich dadurch aͤußert, daß beim Ausschmieden zu breiten und duͤnnen Schienen die Kanten rauh und feinrissig werden. Er fand, daß Rohstahlsorten, welche die genannte Eigenschaft zeigten, uͤbrigens aber von vortrefflicher Beschaffenheit und zu den meisten Zweken sehr tauglich waren, 0,27 bis 0,40 und selbst 0,62 Proc. (d. i. 1/370 bis 1/160) Kupfer enthielten. In verschiedenen Sorten Schmiedeisen ergab sich ebenfalls ein Gehalt an Kupfer, welcher bei einigen nur 0,03 bis 0,07 Proc. (1/3333 bis 1/1430), bei anderen 0,29 bis 0,44 Proc. (1/345 bis 1/227) betrug. Der Kupfergehalt ruͤhrt von der Anwendung solcher Eisenerze her, welche Kupferkies, Fahlerz oder Kupfergruͤn eingesprengt enthalten. Allein in dem aus solchen Erzen erschmolzenen Roheisen ist die Menge des Kupfers geringer, als in dem ferner aus dem Roheisen dargestellten Rohstahle oder Schmiedeisen; denn beim Frischen wird verhaͤltnißmaͤßig wenig Kupfer oxydirt, also dasselbe in dem Producte aufgehaͤuft oder concentrirt. So war z.B. ein Rohstahl, welcher 0,40 Proc. Kupfer enthielt, aus zwei Sorten Roheisen gewonnen, von welchen die eine 0,18 die andere 0,34 Proc. Kupfergehalt zeigte. Da die erstere Sorte 2/3, die leztere 1/3 der Frischbeschikung ausgemacht hatte, so darf man die Menge des Kupfers in dem Gemische von beiden zu 0,23 Proc. annehmen, was beinahe nur halb so viel ist, als sich in dem daraus bereiteten Stahle vorfand. (Hannoͤver'sche Mittheil. Nr. 11.) Ueber den Schwefelstikstoff. Hr. Soubeiran hat der Pariser Akademie der Wissenschaften seine Versuche uͤber den Schwefelstikstoff mitgetheilt. Er erhaͤlt diese interessante Verbindung durch Behandlung von Chlorschwefel mit Ammoniak; er leitet naͤmlich trokenes Ammoniakgas in einen großen Recipienten und taucht dann zu wiederholten Malen eine kleine Schale mit etwas Chlorschwefel in denselben. Es bildet sich dadurch eine schmuziggruͤne flokige Substanz, welche er 24 Stunden lang in einer Atmosphaͤre von Ammoniak laͤßt und die dann aus Schwefelstikstoff und salzsaurem Ammoniak besteht. Behandelt man sie mit Wasser, so loͤst sich lezteres Salz auf und es bleibt reiner Schwefelstikstoff zuruͤk. Damit dieses Verfahren gelingt, muß der Chlorschwefel mit Chlor gesaͤttigt seyn, die Temperatur sehr kalt erhalten werden, das Ammoniak immer in großem Ueberschusse vorhanden seyn und das Gemenge schnell ausgewaschen werden. Der Schwefelstikstoff ist, wenn man ihn zuerst zwischen ungeleimtem Papiere und dann im luftleeren Raume ausgetroknet hat, citronengelb, geruchlos, und schmekt anfangs gar nicht, dann aber auffallend scharf. Durch den Stoß oder rasches Erhizen detonirt er heftig. Gebraucht man die Vorsicht, ihn mit einer unwirksamen Substanz zu vermengen, so zersezt er sich gegen 140° ruhig in Schwefel und Stikstoff. Wasser loͤst davon wenig auf, verwandelt ihn aber nach und nach mit Beihuͤlfe der Waͤrme in unterschwefligsaures Ammoniak. Alkohol und Aether loͤsen mehr davon auf. Wenn lezterer ganz rein und troken ist, hinterlaͤßt er beim Verdunsten den Schwefelstikstoff gut krystallisirt. Die Alkalien verwandeln ihn schnell in Ammoniak und unterschwefligsaures Salz; mit den Saͤuren gibt er Ammoniak, Schwefel und schweflige Saͤure. Er besteht aus 2 Atomen Stikstoff und 3 Atomen Schwefel. (Echo du monde savant.) Kuͤnstliche Bereitung des Oenanthaͤthers, welcher das Bouquet der Weine bildet. Es ist Hrn. August Laurent gelungen, den Oenanthaͤther, welcher das Bouquet der Weine bildet (vergl. Polyt. Journal Bd. LXIV. S. 61) kuͤnstlich zu bereiten, so daß man nun wahrscheinlich die Weine mit dieser Substanz wird verbessern koͤnnen. Hr. Laurent sezte naͤmlich voraus, daß die Oenanthsaͤure, da sie 28 Atome Kohlenstoff, 26 Atome Wasserstoff und 2 Atome Sauerstoff enthaͤlt, aus einem sauerstoffhaltigen Radical und uͤberschuͤssigem Sauerstoffe bestehen muß; in diesem Radicale muß die Anzahl der Kohlenstoffatome zur Summe der Atome des Wasserstoffs und Sauerstoffs in einem einfachen Verhaͤltnisse stehen. Um dieses Radical zu finden, ersezt er in Gedanken das Sauerstoffatom, welches es enthalten muß, durch 2 Atome Wasserstoff, und findet so eine Zahl von 28 Atomen Kohlenstoff und 28 Atomen Wasserstoff, welche mit 5 multiplicirt genau das Radical der Oehlsaͤure repraͤsentirt. Vergleicht man mit der Formel dieser lezteren Saͤure die Formel der Oenanthsaͤure, mit 5 multiplicirt, so ergibt sich, daß man die Oehlsaͤure bloß mit einer oxydirenden Substanz zu behandeln braucht, um ihr 2 Atome Wasserstoff zu entziehen und diese durch ihr Aequivalent, 1 Atom Sauerstoff zu ersezen, damit daraus Oenanthsaͤure wird. Wendet man nun als oxydirenden Koͤrper Salpetersaͤure an, so erhaͤlt man die unreine Oenanthsaͤure; bei Behandlung des Ganzen mit Alkohol und Schwefelsaͤure verdichtet sich dann der Oenanthaͤther mit den Alkoholdaͤmpfen in der Vorlage. (Echo du monde savant, No. 93.) Ueber die Zusammensezung einiger englischen und bayerischen Biere. Hr. Prof. Dr. Kaiser in Muͤnchen hat einige englische und bayerische Biere nach der von dem k. Oberbergrath Dr. Fuchs angegebenen und im polytechnischen Journal Bd. LXII. S. 302 ausfuͤhrlich beschriebenen Methode mit seiner bekannten Genauigkeit untersucht und seine Resultate im Kunst- und Gewerbeblatt 9tes Heft 1837 mitgetheilt. A. Starkbiere. Den 8. April 1837.           Preis = 48 kr. per Flasche à 3 Quart. Ale aus der Brauerei des Hrn. Barklay in London. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 236 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure; oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt den 17. April 1837.         Preis = 1 fl. per Flasche à 3 Quart. (Champagnerflasche.) Doppelporter aus der Brauerei des Hrn. Barklay in London. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 236 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 12. April 1837.         Preis 8 kr. per Maaß. Bok aus dem koͤnigl. Hofbraͤuhause in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 236 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 6. April 1837.         Preis = 10 kr. per Maaß. Salvatorbier aus dem Keller des Hrn. Zacherl in der Vorstadt Au. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 237 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt B. Lagerbiere. Den 8. Mai 1837.         Preis = 5 kr. 1 pf. per Maaß. Lagerbier aus der Brauerei des Hrn. Grafen Seefeld in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 237 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt den 23. Mai 1837.         Preis = 5 kr. 1 pf. per Maaß. Lagerbier aus der Brauerei des Hrn. G. Pschorr in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 237 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 12. April 1837. Einjaͤhriges Lagerbier aus dem koͤnigl. Hofbraͤuhause in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 237 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt C. Schenkbiere. Den 23. Dec. 1836.         Preis = 5 kr. per Maaß. Schenkbier aus der Brauerei des Hrn. Grafen Seefeld. (Auf Flaschen abgezogen.) Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 238 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 5. Januar 1837. Das Bier aus derselben Brauerei. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 238 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 8. April 1837.         Preis = 4 kr. 3 pf. per Maaß. Schenkbier aus der Brauerei des Hrn. Floßmann zum Loderer-Braͤuer am Anger, in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 238 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt den 26. April 1837.         Preis 4 1/2 kr. per Maaß. Braunbier aus Augsburg, vom Haͤringwirth. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 238 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt den 17. April 1837.         Preis = 5 kr. 2 pf. per Maaß. Weißes Weizenbier aus dem koͤnigl. Hofbraͤuhause in Muͤnchen. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 239 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser und; Gesammtgehalt den 26. April 1837.         Preis = 3 kr. per Maaß. Weißes Gerstenbier von Danschacher, Wirth in Augsburg. Tausend Gewichtstheile dieses Bieres enthalten: Textabbildung Bd. 66, S. 239 Freies Wasser; Gesammt-Wasser; Weingeist; gebund. Wasser; Alkohol; Extract; Kohlensaͤure oder; Freies Wasser; Gesammtgehalt Die hallymetrische Bierprobe, wonach diese Resultate erhalten worden sind, hat in der kurzen Zeit, seit welcher sie bekannt geworden ist, viele Anhaͤnger gefunden, und derjenige, welcher sie einmal vollkommen inne hat, wird sie auch nicht wieder aufgeben. Ihre Verbreitung ist aber gegenwaͤrtig noch mehr beguͤnstiget, seitdem die dazu erforderlichen Instrumente bei dem Mechaniker Rath in Muͤnchen vollstaͤndig und genau zu bekommen sind; und das gereinigte und praͤparirte Kochsalz von Hrn. Helmsauer in der Apotheke des Hrn. Dr. Zaudzer sen. dargestellt wird. Reinigung der Maischbottiche in den Branntweinbrennereien durch Kalk. Kann man die Maischbottiche nicht einen Tag leer stehen und ausluͤften lassen, so wird ungeachtet der groͤßten Reinlichkeit, die in einer Brennerei unumgaͤnglich noͤthig ist, sich mit der Zeit Saͤure einstellen, wenn man nicht den so eben geleerten Bottich, nach der Reinigung mit kochendem Wasser, einige Stunden mit einem duͤnnen Brei von moͤglichst frisch gebranntem und geloͤschtem Kalke uͤberstrichen stehen laͤßt, und kurz vor der Wiederanfuͤllung den Kalk rein wieder abwaͤscht, damit derselbe sich nicht zu sehr ins Holz zieht. – Dieses von Kapff (in der Schrift: „Welches sind die Rettungsmittel fuͤr den norddeutschen Landwirth?“) angegebene Mittel ist in den bayerischen Brennereien und selbst Bierbrauereien nicht unbekannt. Ausbringung von Fleken aus Kupferstichen und Buͤchern. Sowohl Kupferstiche als auch Drukschriften oder Buͤcher, welche naß geworden sind, bekommen gewoͤhnlich Fleken, welche, wenn die Gegenstaͤnde von großem Werthe sind, sehr unangenehm sind. Die gewoͤhnliche Methode diese Fleken zu beseitigen ist langweilig und kostspielig; weit schneller und eben so gut geht es, wie das Mechanics' Magazine in Nr. 704 schreibt, auf folgende Weise: Man soll den Kupferstich oder Drukbogen zuerst so lange in reinem Wasser einweichen, bis er ganz flach darauf liegt; dann sott man ihn in eine Schuͤssel bringen, welche so groß ist, daß er flach ausgebreitet hinreichend Raum hat, und welche mit einer klaren Chlorkalkaufloͤsung, die mit der Haͤlfte Wasser verduͤnnt worden, gefuͤllt ist. In einigen Minuten sind die Fleken verschwunden, worauf dann der Kupferstich zur Beseitigung des Chlors wieder in reines Wasser eingeweicht, und endlich zwischen Fließpapier getroknet werden muß. Ueber das in China gebraͤuchliche Theeoͤhl. Reisende, welche aus China kommen, versichern, daß man daselbst in den Haushaltungen gewoͤhnlich eine Art feinen Oehles zu denselben Zweken wie in Europa das Olivenoͤhl anwendet, und daß dieses Oehl sehr wahrscheinlich von derselben Pflanze herruͤhrt, welche den Thee liefert, oder von einer anderen Art dieser natuͤrlichen Familie. Hr. Thomson glaubt, daß es aus dem Samen der zwei Gattungen, thea und camellia, gewonnen seyn koͤnnte. Dieses Oehl war bis jezt in Europa unbekannt und besizt folgende Eigenschaften: frisch ist es geruchlos, strohgelb, bildet keinen Saz, loͤst sich in Alkohol gar nicht und sehr wenig in Aether auf, verbrennt mit einer hellen und weißen Flamme, und widersteht einer Kaͤlte von 4º,4 R., ohne fest zu werden; bei 3º,8 R. ist es einer Emulsion aͤhnlich; sein specifisches Gewicht ist 927, und es besteht aus: Elain   75 Theilen Stearin   25 –––– 100. Hr. Thomson glaubt, daß dieses Oehl ein wichtiger Handelsartikel werden koͤnnte, weil es sowohl zur Beleuchtung als fuͤr den Kuͤchengebrauch dem Cocosnußoͤhle und den anderen in Asien gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Oehlen vorzuziehen waͤre. (Journal de chimie médicale, August 1837.) Zur Handels-Statistik von Belgien. Die belgische Regierung machte kuͤrzlich eine Zusammenstellung des Handels, den Belgien in den Jahren 1831 bis 1834 mit dem Auslande trieb, bekannt, aus welchem sich ein ungeheures Mißverhaͤltniß zwischen der Ein- und Ausfuhr ergibt. Die Einfuhr belief sich im Jahre 1831 auf 98,013,079 Fr., im Jahre 1834 auf 198,816,939 Fr.; die Ausfuhr hatte im Jahre 1831 einen Werth von 104,579,786 Fr., wovon 96,555,274 Fr. auf belgische Erzeugnisse kommen; im Jahre 1834 hingegen nur einen Werth von 146,951,258 Fr., wovon 118,540,917 Fr. an belgischen Erzeugnissen. Der Transit belief sich in ersterem Jahre auf 8,024,512 Fr., in lezterem auf 17,249,509 Fr. Im Jahre 1834 liefen in den belgischen Haͤfen 1670 Fahrzeuge mit 195,854 Tonnen ein, worunter 133 belgische Fahrzeuge mit 44,291 Tonnen waren. Ausgelaufen sind 1655 Fahrzeuge mit 197,229 Tonnen Ladung; im Jahre 1832 liefen 2243 Fahrzeuge mit 244,764 Tonnen Ladung aus. Im Jahr 1834 belief sich die Einfuhr an Fabricaten auf 57,872,677 Fr., wovon fuͤr 51,337,217 Fr. consumirt wurden. Die Ausfuhr an Fabricaten belief sich in demselben Jahre auf 65,320,140 Fr., wovon 59,837,757 Fr. auf belgischem und 5,482,383 Fr. auf fremde Fabricate kommen. Von diesen 59 Millionen wurden fuͤr 42,659,970 Fr. zu Lande ausgefuͤhrt. Dieses guͤnstige Verhaͤltniß zwischen Ein- und Ausfuhr von Fabricaten duͤrfte jedoch durch den Schmuggelhandel, der nach Belgien staͤrker hinein als heraus getrieben wird, ausgeglichen werden. Was die Ein- und Ausfuhr an Agricultur-Erzeugnissen betrifft, so ist erstere ungeachtet der hohen Stufe, auf der die Landwirthschaft im Allgemeinen in Belgien steht, bedeutend groͤßer, als leztere. (Mémorial encyclopédique.)