Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XXIV., S. 70
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XXIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 2. bis 28. Novbr. 1837 in England ertheilten Patente. Dem Joseph Whitworth, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, besonders denjenigen fuͤr Dampfwagen. Dd. 2. Nov. 1837. Dem Richard Burch, Ingenieur in Heywood, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen in der Bereitung von Leuchtgas aus Steinkohlen, Dd. 2. Nov. 1837. Dem Joseph Lockett in Manchester: auf Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Gewebe. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 2. Nov. 1837. Dem James Gowland, Uhrmacher in London: auf eine Verbesserung im Mechanismus der Taktschlager. Dd. 2. Nov. 1837. Dem Richard Joshua Tremonger Esq. in Wherwell in der Grafschaft Hampshire: auf eine verbesserte Feder fuͤr Raͤderfuhrwerke, Dd. 4. Nov. 1837. Dem John Upton, Ingenieur in New Street, Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Methode Dampf zu erzeugen und denselben zum Pfluͤgen, Eggen und anderen landwirthschaftlichen Zweken anzuwenden. Dd. 4. Nov. 1837. Dem Ernst Adolph Ortman, am Ebenezer Place in der Grafschaft Middlesex: auf ein Verfahren aus hoͤlzernen oder anderen poroͤsen Gefaͤßen gewisse fremdartige Substanzen, die sie absorbiren koͤnnen, ganz oder theilweise auszuziehen und leztere dann zu einem nuͤzlichen Zwek zu verwenden. Dd. 4. Nov. 1837. Dem George Deakin Midgley, Chemiker am Strand in der Grafschaft Middlesex, und John Howard Kyan Esq. in Cheltenham, in der Grafschaft Gloucester: auf eine verbesserte Methode Ammoniaksalze aus der Fluͤssigkeit zu bereiten, welche man bei der Destillation von Steinkohlen erhaͤlt, Dd. 4. Nov. 1837. Dem William Arthur in Glasgow: auf Verbesserungen im Spinnen des Hanfes, Flachses und anderer Faserstoffe, Dd. 4. Nov. 1837. Dem Tobias Michell in Kingsland Green, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Waschen oder Reinigen des Rußes und der Daͤmpfe, welche aus verschiedenen Oefen entweichen. Dd. 7. Nov. 1837. Dem Thomas Hughes. Bandmacher in High Holborn, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Cravaten. Dd. 7. Nov. 1837. Dem Charles Francois Edward Aulas, in Cockspur Street, Grafschaft Middlesex: auf eine neue Methode Holz mit Maschinen zu schneiden und zu bearbeiten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Nov. 1837. Demselben: auf ein Verfahren das Schreibpapier so zuzubereiten, daß man die Tinte daraus nicht mehr beseitigen kann, ohne daß es entdekt wird. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Nov. 1837. Dem John Potter, Baumwollspinner in Manchester: auf ein Verfahren gewisse Arten von Zettel fuͤr den Webestuhl vorzubereiten. Dd. 9. Nov. 1837. Dem James Slater, in Salford in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen, so wie ihren Kesseln und Oefen. Dd. 9. Nov. 1837. Dem Charles Wye Williams in Liverpool: auf ein verbessertes Verfahren Torf und Moor zur Verwendung als Brennmaterial zuzubereiten. Dd. 11. Nov. 1837. Dem Henry Crosley, Civilingenieur im Hooper Square. Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Methode die Runkelruͤben und andere zukerhaltige Substanzen auf Zuker zu verarbeiten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Nov. 1837. Dem Hamer Stansfield, Kaufmann in Leeds: auf einen Mechanismus um mit Scheiben und Riemen eine senkrechte oder horizontale Bewegung hervor zubringen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Nov. 1837. Dem William Coles Esq., im Charing Croß, Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Laffetirungssystem. Dd. 14. Nov. 1837. Dem Robert White, Spizenfabrikant in Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrikation gemusterter Spizen. Dd. 14. Nov. 1837. Dem Robert Whitfield, in Westminster Road, Grafschaft Surrey: auf eine unzerstoͤrbare schwarze Schreibtinte. Dd. 14 Nov. 1837. Dem John Jeremiah Rubery in Birmingham: auf Verbesserungen an Regenschirmen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14. Nov. 1837. Dem Joseph Burch Mather in Nottingham: auf Verbesserungen an den Maschinerien die zur Verfertigung von Strumpfwirkerarbeiten dienen. Dd. 14. Nov. 1837. Dem William Neale Clay, in West Bromwich, Grafschaft Stafford, und Joseph Denham Smith, im Borough Southwark: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 16. Nov. 1837. Dem William Herapath in Bristol, und James Fitcher Cox ebendaselbst: auf Verbesserungen im Gerben. Dd. 16. Nov. 1837. Dem William Fourneß in Leeds: auf Verbesserungen im Ventiliren der Brunnen, Schaͤchte, Gruben, Schiffsraͤume etc. Dd. 16. Nov. 1837. Dem James Buckingham am Strand, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Methoden und Apparate zum Ventiliren der Schaͤchte, Schiffsraͤume etc. Dd. 16. Nov. 1837. Dem Thomas Birch, in Manchester: auf Verbesserungen an den Kardirmaschinen fuͤr Baumwolle und andere Faserstoffe. Dd. 18. Nov. 1837. Dem Elisha Haydon Collier, in der Globe Dock Factory, Rotherhithe: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Heben von Fluͤssigkeiten und anderen Koͤrpern. Dd. 21. Nov. 1837. Dem Christopher Nickels, in Guilford Street, Lambeth, Grafschaft Surrey: auf ein verbessertes Verfahren Leder und andere Substanzen erhaben oder vertieft zu druken. Dd. 21. Nov. 1837. Dem Elisha Wilde, Ingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen fuͤr Dampfwagen und zu anderen Zweken. Dd. 21. Nov. 1837. Dem James Matley, in Manchester: auf Streichmaschinen, die beim Druken der Kattune, der wollenen Tuͤcher, des Papiers etc. mittelst Holzformen anwendbar sind. Dd. 23. Nov. 1837. Dem James Jamieson Cordes, im Idol Lane in der City von London: auf einen verbesserten Apparat zum Enthuͤlsen des Reißes. Dd. 25. Nov. 1837. Dem Henry Purser Vaile, Civilingenieur in Oxford Street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Schienen fuͤr Eisenbahnen. Dd. 25. Nov. 1837. Dem Richard Tappin Claridge am Strand, Grafschaft Middlesex: auf einen Kitt oder ein Cement, welches zum Pflastern der Straßen, zum Deken der Daͤcher und zu allen Zweken anwendbar ist, wozu man sonst Cement, Blei, Zink etc. gebraucht. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Nov. 1837. Dem Samuel Cocker, in Porter Works, Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication der Nadeln. Dd. 25. Nov. 1837. Dem Thomas Moore, in Ison Green, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen am Strumpfwirkerstuhle. Dd. 27. Nov. 1837. Dem Samuel Draper, in Bradford in der Grafschaft Nottingham: auf sein verbessertes Verfahren gemusterte Spizen und Gewebe zu fabriciren. Dd. 27. Nov. 1837. Dem John Dover und William Jones, beide in London: auf Verbesserungen im Filtriren der Fluͤssigkeiten. Dd. 28. Nov. 1837. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Decbr. 1837, S. 376. Lemoine's Verbesserung an den Dampfkesseln. Viele Dampfmaschinenbesizer haben auf die Verwendung des Verdichtungswassers zur Speisung der Kessel mit Wasser verzichtet, weil dieses Wasser auf seinem Wege durch die Cylinder, den Conductor etc. Oehl aufnahm, und weil dieses Oehl, indem es eine theilweise Zersezung erleidet, eine Art von Kitt bildet, der sich an die Ventile der Speisungspumpen ansezt, und der endlich das Spiel der Maschine beeintraͤchtigt. Man nimmt daher haͤufig lieber frisches Speisungswasser zu 11 bis 12° als das Verdichtungswasser mit 28 bis 32°, welches seiner hoͤheren Temperatur wegen viel vortheilhafter waͤre. Hr. Lemoine in Rouen hat nun aber eine Einrichtung getroffen, welche in dieser Hinsicht allen Anforderungen entspricht. Er laͤßt naͤmlich das kalte Speisungswasser in entgegengesezter Richtung mit dem Dampfe durch die Roͤhren stroͤmen, welche den Dampf an den Verdichter fuͤhren. Das Wasser erlangt hiebei eine Temperatur von 50 bis 55°, und geht in einen Behaͤlter uͤber, aus dem es mittelst einer Speisungspumpe in den Kessel getrieben wird. Die Vortheile, welche diese Methode gewaͤhrt, springen von selbst in die Augen. (Aus dem Mémorial encyclopédique, Okt. 1837.) Passot's Mittel gegen die Explosionen der Dampfkessel. Hr. Passot hat, wie das Echo du monde savant, No. 285 berichtet, ein Mittel zur Verhuͤtung oder wenigstens Verminderung der Gefahr der Explosionen der Dampfkessel in Vorschlag gebracht. Nach feiner Ansicht soll naͤmlich in dem oberen Theil eines ziemlich großen Luftmanometers eine Gloke angebracht werden, die sogleich in Thaͤtigkeit kommt. Schallende Koͤrper geben bekanntlich, wenn sie in einer comprimirten Gasmasse angeschlagen werden, einen um so intensiveren Ton, je starker die Compression ist. Wird daher die Gloke in verduͤnnter Luft aufgehaͤngt, so wird sie anfangs nur einen sehr schwachen Ton geben; der Ton wird aber um so staͤrker werden, je mehr die Spannung des Dampfes zunimmt, so daß also das Geraͤusch so groß wird, daß der Heizer nothwendig darauf Aufmerksam wird, bevor die Gefahr noch einen drohenden Grad erreicht hat. Vorschlag zur Verhuͤtung des Zusammenstoßens von Dampfbooten. Hr. Capitaͤn Georges Smith hat einen sehr sinnreichen Apparat angegeben, welcher bei dichtem Nebel die Annaͤherung eines Dampfbootes ankuͤndigt. Derselbe besteht aus nichts weiter als aus einer Art von Amboß, auf den ein Hammer alle zehn Secunden je nach der Richtung oder Geschwindigkeit des Fahrzeuges eine bestimmte Anzahl von Schluͤgen vollbringt. Auf Fluͤssen wuͤrde eine ganz einfache Signalisirung dieser Art genuͤgen. Dasselbe Verfahren waͤre auch auf die Eisenbahnen anwendbar, indem man die Wagen nur mit einer Trompete auszustatten brauchte. (Mémorial encyclopédique. August 1837.) Das Dampfboot Gorgon. Das neue Dampfboot Gorgon ist das groͤßte, welches die koͤnigl. großbritannische Marine besizt. Seine Laͤnge betraͤgt 210 Fuß, zwischen den beiden Senkrechten 179 Fuß; in der Breite mißt es 37 Fuß 6 Zoll; das Werdet hat aber mit den zu beiden Seiten befindlichen Bruͤken 47 Fuß 6 Zoll Breite; seine Tiefe ist 22 Fuß 9 Zoll. Es traͤgt eine Reihe 36 Pfuͤnder, zwei große 84 Pfuͤnder, und an jedem Ende auf dem Verdeke Drehbassen, welche einen Bogen von 290° beherrschen. An Vorraͤthen faßt es den Kohlenbedarf fuͤr 20 Tage, und sechsmonatlichen Proviant und Munition fuͤr 4000 Mann, welche nebst den 136 Mann Schiffsequipage eingeschifft werden koͤnnen. Das ganze Schiff ist nach den Angaben des Sir William Symonds gebaut. Die Maschinen, welche mit 320 Pferdekraͤften arbeiten, sind aus der Fabrik der HH. Seaward und Comp. und mit den Patentschiebventilen dieser Herren, welche an den Dampfbooten nunmehr allgemein in Anwendung kommen, ausgestattet. Die (Zylinder haben 64 Zoll im Durchmesser; die Raͤder 26 Fuß. Die Kessel bestehen ganz aus Kupfer; sowohl sie, als auch die Cylinder, so wie alle verwundbaren Theile der Maschine befinden sich 4 Fuß unter der Wasserlinie, und zu beiden Seiten sind sie durch eine 7 Fuß dike Steinkohlenlage gegen das Eindringen von Schuͤssen geschuͤzt. (Mechanics Magazine, No. 744.) Neue Ruderraͤder fuͤr Dampfboote. Die HH. Dr. C. Rice, Prof. A. Hermage in Emmetsburg und Prof. J. Gilmeyer in Baltimore haben zusammen ein Patent auf eine neue Art von Ruderraͤdern genommen. Die gewoͤhnlichen Ruderraͤder treffen das Wasser unter einem Winkel von 36 bis 37°, woraus folgt, daß ein großer Theil der Dampfkraft auf die Hauptkurbel wirken muß, um den Widerstand des Wassers zu uͤberwinden. Durch dieses Widerstreben zweier Kraͤfte entsteht nothwendig eine Erschuͤtterung, die den Passagieren sehr laͤstig und dem Fahrzeuge sehr nachtheilig ist. Die neuen Raͤder hingegen treffen das Wasser senkrecht, wodurch diese Erschuͤtterung verhuͤtet wird, und wodurch sie auch auf die Canalschifffahrt anwendbar werden. Sie sind an Kurbeln oder Zapfen angebracht, und laufen excentrisch um. Alle die Kraft, welche an den gewoͤhnlichen Raͤdern verloren geht, findet hier eine Nuzanwendung, so daß bei einem um den dritten Theil geringeren Verbrauch an Brennmaterial eine um eben so viel groͤßere Geschwindigkeit erzielt werden kann. (Mémorial encyclopédique. Oktober 1837, S. 594.) Beslay's Maschine zum Poliren von Obelisken u. dergl. Hr. Beslay hat zum Poliren der Obelisken in Paris eine Maschine geliefert, welche ihrem Zweke sehr gut entspricht. Die Maschine hat einen Frimot'schen Dampfkessel, der gegen die Explosionen, die durch Trokenlegung und Ueberhizung der Kesselwaͤnde entstehen, geschuͤzt ist. Der Kessel steht senkrecht, und taucht nur mit seinem unteren Ende in den Herd. In seinem Inneren befinden sich gewoͤlbte Platten, welche mit Roͤhren communiciren, und welche dazu bestimmt sind, das Wasser, welches allenfalls emporgehoben werden koͤnnte, aufzuhalten und gegen die Basis zuruͤkzufuͤhren. Versuche haben gezeigt, daß das Wasser bis auf den lezten Tropfen immer wieder auf den Boden zuruͤkgefuͤhrt, und daß der Kesselhoden nur dann angegangen wird, wenn gar kein Wasser mehr im Kessel ist. In lezterem Falle tritt alsbald Schmelzung ein, indem der Kessel aus Kupfer verfertigt ist. Der zum Poliren bestimmte Apparat, welcher durch die Dampfmaschine in Bewegung gesezt wird, ist sehr einfach und sinnreich. Er besteht aus einer gußeisernen Platte, auf der eine Bleiplatte angebracht ist. Diese leztere hat den Granit abzuschleifen; sie wird durch ein eigenes Gestaͤng in gehoͤriger Hoͤhe erhalten, und in horizontaler Richtung hin und her bewegt. Die groͤßte Schwierigkeit machte es, eine Vorrichtung aufzufinden, welche die Platte stets gehoͤrig gegen den Stein angedruͤkt haͤlt, allein auch diese Schwierigkeit ward gluͤklich uͤberwunden. (Mémorial encyclopédique. Oktober 1837) Bingham's und Dupe's Verbesserungen an den Schießgewehren, auf welche unterm 24. Sept. 1831 in England ein Patent ertheilt worden ist, beruhen, dem London Journal November 1837 zu Folge, im Principe auf einer Percussions-Abfeuerungs-Methode vom Ruͤken der Kammer aus. Dieses Princip ist nicht neu, sondern ward schon von Cook, Davis, Newmarch und anderen in Vorschlag gebracht. Eben so wenig Neues scheint an den Veraͤnderungen zu seyn, welche die Patenttraͤger an dem Schlosse anbrachten; denn diese bestehen: 1) in der Versenkung der Schraubenloͤcher der Schloßplatte; 2) in der Anwendung einer geraden Hauptfeder; 3) in der Verfertigung des Druͤkers aus einem Stuͤke mit der Stange (sear), 4) in der Verfertigung des Hahnes aus einem Stuͤke mit der Nuß (tumbler); 5) in der Anbringung des Zuͤndkegels hinter der Pulverkammer; 6) in der Umschließung des Hahnes mit einem metallenen Gehaͤuse. Alle diese sogenannten Verbesserungen lassen sich an allen Arten von Schießgewehren anbringen. Jacottin's Verbesserungen an den feinen Wagen. Hr. Jacottin, Uhrmacher in Conflans, Dept. de la Moselle, hat an den in Metz gehaltenen Congrés scientifique eine Note uͤber eine von ihm erfundene Verbesserung der genauen Wagen gerichtet, in welcher er im Wesentlichen Folgendes aͤußerte. „Der wesentliche Zwek der Gabeln der Wagen ist Conservirung der Schneide. Nach meiner Ansicht koͤnnten sie aber auch zur Beschleunigung des Abwaͤgens und zu einer genaueren Vergleichung mehreren nach einander vorgenommener Abwaͤgungen dienen. Meine Modification besteht nun darin, daß ich die Gabeln ganz unbeweglich an der Saͤule fixire, und daß die Schneide durch eine Bewegung der Flaͤche, auf der sie ruht, gefaßt oder verlassen wird. Diese Einrichtung gewaͤhrt folgende Vortheile: 4) beseitigt sie den Spielraum der Gabeln, der, wie gering er auch seyn mag, doch um so merklicher wird, an je laͤngeren Armen sie fixirt sind. Es geschieht dieß durch einen weit einfacheren Mechanismus, als die doppelten Gabeln sind, die man zu ersteren hinzufuͤgen kann. Die mit Culissen adjustirte Flaͤche bewegt sich mittelst eines Mechanismus, der dem zur Bewegung der Gabeln dienlichen aͤhnlich ist, nach der Achse der Saͤule, ohne daß ihr ein Spielraum, der deren Richtung merklich veraͤndern koͤnnte, gestattet ist. 2) im Zustande der Ruhe der Gabeln ist der Wagbalken mittelst Schraͤgflaͤchen zu einer fixen und durchaus unveraͤnderlichen Stellung gezwungen, wodurch der Zeiger auf die Nulllinie des Gradbogens, der zum Messen seiner Abweichung und der Bogen, welche er bei seinen Oscillirungen beschreibt, dient, zu stehen kommt, so daß sich die Schneide immer parallel mit der Flaͤche von dieser trennt, und sich auch parallel mit ihr auf sie niederlaͤßt. Diese ganze Einrichtung trachtet dahin, daß die Schneide immer auf einen und denselben Punkten der Flaͤche aufruht, und daß bei hergestelltem Gleichgewichte der Zeiger immer auf die Nulllinie des Gradbogens faͤllt. Dieß ist auch unumgaͤnglich nothwendig, damit die nach einander vorgenommenen Waͤgungen mit einander vergleichbar werden, was an den Wagen mit einfachen beweglichen Gabeln nicht moͤglich ist, indem es hier geschehen kann, daß die Schneide nicht immer auf denselben Punkten der Flaͤche ruht, und daß der Zeiger folglich im Gleichgewichte der Nulllinie nicht vollkommen entspricht, 3) endlich beschleunigt die neue Anordnung die Abwaͤgungen, weil es genuͤgt, wenn man die Bewegung des Zeigers im Augenblike, in welchem die Schneide von der Flaͤche erfaßt wird, beobachtet. Ist das Gleichgewicht vorhanden, so wird er beim Aufsteigen der Nulllinie des Gradbogens folgen; ist dasselbe hingegen nicht vorhanden, so wird er auf der dem groͤßeren Gewichte gegenuͤber liegenden Seite stehen bleiben.“ (Echo du monde savant, No. 285.) Lang's Verbesserungen an den Maschinen zum Vorspinnen und Spinnen von Flachs, Hanf und anderen Faserstoffen. Nach dem London Journal of arts, November 1837, S. 97, betreffen die Verbesserungen, auf welche sich James Lang, Flachszurichter von Greenock in North Britain, am 24. Sept. 1831 ein Patent ertheilen ließ, mehrere Maschinen, womit Flachs, Hanf und andere Faserstoffe zum Behufe der Erzeugung von grobem Garne zu Leinen, Striken und Tauen ausgebreitet, gehechelt, ausgezogen, vorgesponnen und gesponnen werden soll. Die Maschinen, deren sich der Patenttraͤger bedient, sind die gewoͤhnliche Gill, und die bekannte Bobbin- and Fly-Frame, an denen er nur folgende Modifikationen als seine Erfindung in Anspruch nimmt. 1) die Verschiebung der Speisungswalzen der Gill durch Verschiebung des Rahmens, in welchem sie umlaufen auf einer schief laufenden Leiste, um auf diese Weise die Entfernung dieser Walzen von den Hecheln nach der Laͤnge des zu behandelnden Flachses oder Hanfes zu adjustiren. In einigen Faͤllen, d.h. wenn die Fasern sehr kurz sind, kommen zwei Paar Speisungswalzen, die ihre Umlaufsbewegung durch ein Raͤderwerk erhalten, in Anwendung. 2) das Durchfuͤhren der von den Strekwalzen herab gelangenden Floͤthen durch Trompetenroͤhren, die innen mit Filz oder einem anderen Materiale ausgefuͤttert sind, damit sie eine groͤßere Festigkeit oder Dichtheit bekommen, bevor sie von der unterhalb befindlichen Bobbin- and Fly-Frame gedreht und aufgewunden werden. 3) eine Vermehrung des Zuges der Spule an der Spindel, damit sie das Garn mit groͤßerer Spannung aufwindet. Dieß wird durch zwei unter der Spule angebrachte hutfoͤrmige Verkuppelungsoberflachen, die durch adjustirbare Federn an einander gedruͤkt werden, bewirkt. 4) die Verbindung obiger Maschinen, in denen der Flachs oder Hanf zuerst ausgebreitet und dann durch Walzen an die Hecheln der Gill abgegeben wird, wobei die Fasern von den adjustirbaren Speisungswalzen in gewissen Laͤngen zuruͤkgehalten werden, waͤhrend die Hecheln durch sie gehen, und sie gerade kaͤmmen. Die Floͤthe laͤuft hierauf durch die Strekwalzen, um dann in Kannen herab zu gelangen. Eine weitere Hechelung und Ausziehung zum Behufe einer weiteren Verfeinerung der Fasern wird in einer zweiten Gill vollbracht, in der zwei Floͤthen zugleich der Behandlung unterliegen. Dieß kann sich noch ein drittes und viertes Mal auf aͤhnliche Weise wiederholen. Auf dem Wege von den lezten Strekwalzen an die Vorspinnmaschine haben die Floͤthen durch die erwaͤhnten, mit Filz gefuͤtterten Trompeten zu laufen, damit sie vor dem Beginnen der Drehung noch mehr geglaͤttet werden. Die Spulen erhalten zum Behufe einer groͤßeren Spannung des Garnes auf die beschriebene Weise eine Retardirung. Jollivet's Beschlag der Spizen der Schnuͤrriemen. Der Metallbeschlag, den man den Spizen der Schnuͤrriemen gibt, geht gewoͤhnlich leicht los, und ist diesem Uebelstande durch Verzahnungen, welche in dem Messing angebracht sind, abgeholfen worden, so brechen die Beschlaͤge wegen der zu geringen Staͤrke des Messings in der Naͤhe des Kopfes leicht ab. Den beiden Maͤngeln hilft Hr. Jollivet ab, indem er Messingstuͤke von der Gestalt eines laͤnglichen Trapezes, dessen Raͤnder nirgendwo Verzahnungen zeigen, und Nadeln nimmt, welche an dem dem Kopfe entgegengesezten Ende duͤnn zulaufen und hakenfoͤrmig gebogen sind. Der Schnuͤrriemen wird an diese Nadel angehakt, und wenn dieß geschehen ist, rollt man das Messing mit einer Zange daruͤber, um endlich das Ganze zur Abrundung durch die Loͤcher eines Zieheisens zu ziehen. Der am Ende befindliche Nadelkopf macht das sonst uͤbliche Anloͤthen einer Perle an dem Ende uͤberfluͤssig. (Aus dem Journal des connaiss. usuelles.) Chandelet's Knoͤpfe. Hr. Chandelet ist der Erfinder einer neuen Art von Knoͤpfen, welche man fuͤr sich ohne Nadel und Faden und ohne alle Beihuͤlfe ansezen und abnehmen kann. Sie eignen sich fuͤr (Zivil- und Militaͤrtracht, fuͤr Cocarden, an Muͤzen, Tschakos, Patrontaschen, Wehrgehaͤnge, fuͤr Schuhe anstatt der Schnallen, und eben so auch zur Befestigung der kostbarsten Knoͤpfe an Hemden: kurz uͤberall, wo etwas nach Art eines Knopfes befestigt werden soll. Die Befestigung selbst geschieht mittelst einer kleinen Schraube, so daß sie mit groͤßter Leichtigkeit angesezt und abgenommen werden koͤnnen. (Journal des connaiss. usuelles. Jun. 1837, S. 279.) Dronsart's sogenannte Philippine zu Huͤten, Tapeten etc. Hr. Dronsart ist der Erfinder eines Stoffes, dem er den Namen Philippine beilegte, und den er zu Huͤten, Tapeten und anderen Zweken bestimmt. Man bestreicht, um sich ihn zu verfertigen, ein Blatt Velinpapier mit Kleister, und tragt auf dieses eine Mischung aus Holz und Papier oder auch aus verschiedenen anderen in Streifen geschnittenen Stoffen aus. Diesen Streifen kann man beliebige Farben und sowohl mit Huͤlfe der Lithographie, als auch mit Huͤlfe des Kupferstiches verschiedene Dessins geben. Ist das Praͤparat bis auf gehoͤrigen Grad getroknet, so laͤßt man es durch Cylinder laufen oder erhaben pressen, wo es dann in den Handel gebracht, und zu allen Jahreszeiten zu verschiedenen Dingen verarbeitet werden kann. Es verbindet Leichtigkeit mit einem bedeutenden Grade von Dauerhaftigkeit. Um dem Stoffe noch mehr Elasticitaͤt und Dauerhaftigkeit zu geben, kann man das Papier, auf das die Streifen geklebt werden, zuerst auf mehr oder minder feines Flechtwerk und auf Baumwoll- und Leinenzeuge leimen. (Journal des conn. us. Jun. 1837, S. 278.) Verwendung der Kinder in den englischen und franzoͤsischen Fabriken. In den englischen Baumwollwaarenfabriken kommen auf 100 Individuen 3 von einem Alter von 8 bis 12 Jahren, 9 von 12 bis zu 13 Jahren, und 30 von 13 bis zu 18 Jahren. In den Wollwaarenfabriken kommen auf 400 Individuen 6 von einem Alter von 8 bis zu 12 Jahren, 12 von 42 bis zu 13 Jahren, und 30 von 13 bis zu 18 Jahren. In den Leinenwaarenfabriken kommen auf 100 Individuen 4 in einem Alter von 8 bis 12 Jaͤhren, 12 von 12 bis zu 13 Jahren, 36 von 13 bis zu 18 Jahren. In den Seidenwaarenfabriken hat 1/5 der verwendeten Individuen nicht uͤber 12 Jahre, 8 Proc. kommen auf die Altersclasse von 12 bis 13 und 30 Proc. auf die Altersclasse von 13 bis 18 Jahren. Man beschwerte sich einst uͤber die große Unreinlichkeit, die in den Fabriken herrschte, und uͤber die große Mortalitaͤt, welche zuweilen unter den jugendlichen Arbeitern einriß; heutzutage ist die Reinlichkeit in den englischen Fabriken nicht nur auf den hoͤchsten Grad getrieben, sondern man findet in den meisten derselben sogar eine luxurioͤse Eleganz. In den meisten groͤßeren Fabriken bestehen eigene Schulen fuͤr Maͤdchen und Knaben, fuͤr die Arbeiter sind kleine Bibliotheken in denselben angelegt; jeden Sonntag werden denjenigen, die eine ausgezeichnete Auffuͤhrung pflogen, Preise zuerkannt. Den aͤlteren Arbeitern ist strenge untersagt, in Gegenwart der Kinder unsittliche Gespraͤche zu fuͤhren, und es bestehen eigene Strafen hiefuͤr. Im Laufe von 20 Jahren (naͤmlich vom Jahr 1811 bis 1831) ist die Zahl der dem Akerbau sich widmenden Familien in England von 35 auf 28 Proc. gefallen; waͤhrend die Zahl der der Handelsclasse angehoͤrigen Familien bis auf 27 Proc. gestiegen ist. – In Frankreich hat man uͤber alle diese Punkte, uͤber die Zahl der in den Fabriken verwendeten Kinder, und uͤber die Zahl der Stunden, waͤhrend denen man sie zur Arbeit anhaͤlt, keine so genauen Daten. Die im Jahre 1834 angestellte Handelsuntersuchung ergab bloß, daß die Kinder in den meisten franzoͤsischen Baumwoll, Wollen- und Seidenwaaren-Fabriken von 6 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends arbeiten, wobei ihnen fuͤr die Mahlzeiten 2 Stunden frei gelassen werden. Im mittleren Durchschnitte verdienen sie 10 bis 12 Sous des Tages, und dabei sind sie beinahe in allen Dingen schlechter daran, als in den englischen Fabriken. In den Galicofabriken in Nouen besteht beinahe der vierte Theil der Verwendeten aus Kindern. (Aus dem Temps.) Grundy's Wollenwaarenfabrik. Der groͤßte Saal in einem Fabrikgebaͤude Englands und wahrscheinlich in Europa duͤrfte sich in der Wollwaarenfabrik der HH. T. und E. Grundy in Heapbridge bei Bury befinden. Er hat nicht weniger als 85 Yards Laͤnge, 75 Yards Breite, aber nur 12 Fuß Hoͤhe. Er ist von 253 Saͤulen, von denen einige auch Raͤderwerke tragen, gestuͤzt. Man zaͤhlt darin 65 große und 253 Gewoͤlbfenster. Es laufen 672 Fuß Dampfroͤhren durch ihn, und gegen 2688 Fuß Gestaͤng sind in ihm in Bewegung. An Maschinen enthaͤlt er 8 der groͤßten Kardaͤtschmaschinen, die es gibt; 8 riesenhafte Vorspinnmaschinen, 40 Mulen, und 200 Webstuͤhle. Alles dieß erhaͤlt seine Bewegung durch eine Maschine von verhaͤltnißmaͤßig geringer Kraft. Die Beleuchtung geschieht durch 450 Gasschnaͤbel. (Mechanic's Magazine, No. 743.) Ueber eine neue goldartige und anstatt der Verzinnung anwendbare Legirung. Das Mémorial encyclopédique entnimmt aus dem Franklin Journal, daß ein Metallarbeiter in Leghon in den Vereinigten Staaten eine Legirung entdekt habe, welche dem Golde auf das Taͤuschendste aͤhnlich ist. Die Mischung, welcher der Erfinder den barbarischen Namen Artimomantico beilegte, gleicht sowohl in der Farbe als im Gewichte einem Golde zu 18 Karat, und man kann selbst eine Legirung erzielen, die von dem reinen Golde nur auf dem Probirsteine zu unterscheiden ist. Das Pfund davon kostet im Fabrikpreise nur 18 Fr.; von den daraus verfertigten Knoͤpfen kommen 10 Duzend auf einen Dollar; und die daraus gearbeiteten Tabatieren werden von Jedermann fuͤr goldene angesehen. – Die zweite Legirung, von der dasselbe Journal spricht, eignet sich hauptsaͤchlich zum Ueberziehen von Eisen, um es gegen Rost zu schuͤzen; sie ist leicht anwend. bar, wohlfeil, und dringt in das Eisen ein, ohne dieses dabei haͤrter oder sproͤder zu machen. Vier Unzen dieser Legirung reichen zum Ueberziehen einer eisernen Bettstelle hin, und 8 Unzen kommen auf einen Dollar zu stehen. ES soll sich bereits eine Gesellschaft gebildet haben, welche mit einem Capitale von 100,000 Dollars arbeitet, und welche sich verspricht das gewoͤhnliche Weißblech in Kuͤrze vom Markte zu verdraͤngen. Die von ihr gelieferten Bleche lassen sich ganz wie Weißblech arbeiten. Ueber den Diamant und dessen Anwendung zu optischen Zweken. Hr. D. Brewster, der schon fruͤher aus optischen Erscheinungen den vegetabilischen Ursprung des Diamant nachzuweisen versuchte, stellte neuerlich die Vermuthung auf, daß dieser aͤußerst harte Koͤrper urspruͤnglich weich wie Gummi gewesen seyn duͤrfte. Den ersten Anlaß zu dieser Vermuthung gab ihm die Beobachtung eines Diamant, in welchem sich eine Luftblase befand; denn indem er durch diesen polarisirtes Licht fallen ließ, bemerkte er rings um die Blase herum vier leuchtende, durch ein schwarzes Kreuz geschiedene Sectoren: eine Erscheinung, die seiner Meinung nach nur erklaͤrt werden kann, wenn man annimmt, daß die Dichtheit des Diamant vom Mittelpunkte gegen den Umfang zu eine verschiedene, und in der Naͤhe der Blase, die eine Compression ausgeuͤbt haben muß, eine groͤßere war. Eben so will Hr. Br. an mehreren Diamanten kohlige zwischen deren Schichten gelagerte Theilchen bemerkt haben. Endlich trug er vor der lezten Versammlung der British Association in Liverpool eine Abhandlung vor, in der er darauf aufmerksam macht, daß man an dem Diamant nach einer bestimmten Richtung eine Menge sehr duͤnner paralleler Linien bemerkt, die ihn zu mikroskopischen Zweken unbrauchbar machen. Diese Schichten, deren er an einer Linse von 1/30 Zoll im Durchmesser mehrere hundert zaͤhlte, haͤlt er fuͤr eben so viele Schichten von verschiedener Dichtheit, und diesen schreibt er auch die Verdoppelung der Bilder, welche dergleichen Linsen geben, und die man fuͤr eine Wirkung der doppelten Strahlenbrechung hielt, zu. Er glaubt hienach auch, daß, wenn man die Diamantlinsen parallel mit diesen Schichten oder so arbeiten wuͤrde, daß deren Achse auf den Schichten senkrecht stuͤnde, diese lezteren keinen nachtheiligen Einfluß mehr uͤben wuͤrden. Diese verschiedene Dichtheit der Schichten ward von Sir Br. bisher noch an keinem anderen Minerale beobachtet: nicht ein Mal an dem Apophyllit und Chabasit, an denen er doch an verschiedenen Theilen ihrer Krystalle verschiedene Grade einer außerordentlichen Strahlenbrechung bemerkte. Er findet in dieser eigenthuͤmlichen Structur des Diamant einen neuen Beweis fuͤr dessen vegetabilischen Ursprung, und stellt die Vermuthung auf, daß sich derselbe durch die Ablagerung einzelner Schichten unter sehr verschiedenem Grade des Drukes gebildet haben moͤchte. – Auf diese Behauptungen des gelehrten englischen Optikers erwidern die HH. Trecourt und Gg. Oberhaͤuser in Paris, daß sie schon im Jahre 1835 an den von ihnen fuͤr Mikroskope gearbeiteten Diamantlinsen feine Streifen bemerkt haͤtten, die aber ihren Beobachtungen gemaͤß nichts weiter seyen, als duͤnne prismatische Canaͤle, die sich bei der Krystallisation des Diamant bilden, gleich wie man ihrer auch in den Krystallen mehrerer Salze, z.B. des Salpeters bemerkt. Man kann an dem Diamant nach den verschiedenen Richtungen des Blatterdurchganges mehrere Reihen dieser Linien oder Canaͤle beobachten; einige erscheinen mit ihren Enden als Spizen, andere sind gebrochen und endigen sich unter einem Winkel. Einige sind von solcher Breite, daß sich deren Gestalt und Beschaffenheit wohl erkennen laͤßt. Hieraus wuͤrde den beiden leztgenannten Optikern gemaͤß folgen, daß die erwaͤhnten Linien keineswegs Durchschnitte eben so vieler Schichten von verschiedener Dichtheit sind, und daß der Diamant keineswegs vegetabilischen Ursprunges ist, wie Hr. Br. meint, sondern daß er eben so krystallisirte wie viele andere Mineralien. Die Unbrauchbarkeit mancher Diamantlinsen ruͤhrte hienach auch nicht von dem Vorhandenseyn dieser Linien, sondern vielmehr von einigen Schwierigkeiten in der Verfertigung der Linsen, die jedoch nicht unuͤberwindlich seyn duͤrften, her. Es koͤnnen sich, wie man bemerkte, in den hohlen Linien Theilchen des Diamantpulvers ablagern, die, indem sie sich spaͤter losmachen, der Politur nachtheilig werden und selbst ein abermaliges Poliren noͤthig machen. (Echo du monde savant.) Frankreichs Handel im Jahre 1836. Die franzoͤsische Zolladministration hat so eben den amtlichen Bericht uͤber den Handel Frankreichs mit seinen Colonien und dem Auslande bekannt gemacht. Die wesentlichen Resultate sind: Im Jahre 1835 betrug die Einfuhr einen Werth von 760,726,696 Fr., im Jahre 1836 einen solchen von 905,575,359 Fr., wofuͤr in ersterem Jahre 102,512,926 Fr, in lezterem 105,395,522 Fr. Zoll bezahlt wurden. Die Gesammtausfuhr betrug i. J. 1835 einen Werth von 834,422,218 Fr., worunter fuͤr 577,413,633 Fr. franzoͤsische Fabricate im Jahre 1836 stieg sie auf 961,284,756 Fr., wovon 628,957,480 Fr. auf franzoͤsische Waaren kamen. Der Ausfuhrzoll betrug im Jahre 1835 nur 1,155,105 Fr., im Jahre 1836 nur 1,398,187 Fr. Der Werth der mit Praͤmie ausgefuͤhrten Fabricate betrug im Jahre 1835 nicht weniger als 97,950,180 Fr., wofuͤr 9,402,486 Fr. Praͤmien oder Ruͤkzoll bezahlt wurden; im Jahre 1836 stieg der Werth auf 120,563,734 Fr. und die Praͤmie aus 10,989,434 Fr. In den Entrepots verblieben im J. 1835 Waaren im Werthe von 146,480,796 Fr., im Jahre 1836 fuͤr 165,380,471 Fr. Der Transit, welcher im Jahre 1835 zu 158,467,407 Fr. angegeben war, erreichte im Jahre 1836 eine Hoͤhe von 204,378,149 Fr. – An Geld, welches unter obigen Angaben nicht begriffen ist, ward, so viel als hergestellt werden konnte, im Jahre 1836 die Summe von 116,781,318 Fr. ein-, und die Summe von 102,401,114 Fr. ausgefuͤhrt. (Mémorial encyclopédique.) Zur Statistik Frankreichs. Das Echo du monde savant, No. 87, zieht aus einem amtlichen statistischen Berichte des franzoͤsischen Handelsministeriums Folgendes aus: Frankreich hat einen Flaͤchenraum von 52,780,713 Hektaren, welche sich folgender Maßen vertheilen: Akerland 25,000,000 Hect. Wiesen   4,834,000   – Weinberge   2,135,000   – Waldungen   7,422,000   – Haiden, Triften u. unbebautes Land   7,799,000   – Straßen, Wege etc.   1,225,000   – –––––––––––––– 48,650,000 Hect. Die uͤbrigen 4 Millionen kommen auf Fluͤsse, Seen, Weiher, Suͤmpfe. Hieraus ergibt sich, daß beinahe 8 Mill. Hektaren unbebaut liegen, und nimmt man an, daß nur die Haͤlfte hievon kulturfaͤhig ist, so sieht man, daß noch fuͤr einen bedeutenden Zuwachs an Menschen Raum ist. Was die Communicationsmittel betrifft, so zaͤhlt Frankreich hieran im Ganzen eine Streke von 213, 780 Stunden; naͤmlich an:        630 Staatsstraßen      8630 Stunden     1,380 Departementalstraßen      9150    – 168,000 Vicinalwegen 193,000    – Schiffbaren Fluͤssen      2000    – Die Pflasterung einer Stunde Staatsstraße kommt auf 176,000 Fr., und die neue Ueberfuͤhrung einer gleichen Streke auf 78,000 Fr. An Haͤusern und sonstigen Wohngebaͤuden werden gezaͤhlt 6,649,551 An Wind- und Wassermuͤhlen      82,946 An Haͤmmerwerken und Hohoͤfen        4,425 An Fabriken und anderen Werkstaͤtten      38,314 –––––––– Summa 6,775,236 welche zusammen einen Flaͤchenraum von 241,841 Hectaren einnehmen. Hierunter sind jedoch nicht begriffen die oͤffentlichen Gebaͤude, Magazine, Casernen etc., welche beinahe 98, 000 an der Zahl, einen Flaͤchenraum von 22,639 Hektaren einnehmen. Frankreich zaͤhlt gegen 6,800,000 Familienvater, wonach also wie in anderen Staaten Europa's auf eine Familie 5 Individuen kommen. Frankreichs Steinkohlenstatistik. Die Steinkohlengruben Frankreichs haben vom Jahre 1834 bis zum Jahre 1835, wie die General-Bergwerks-Administration in ihrem Berichte zugesteht, nicht in dem gewuͤnschten Grade an Umschwung gewonnen. Waͤhrend naͤmlich die Gesammtausbeute im Jahre 1834 schon 24,898,400 metr. Cntr. ausmachte, war sie im Jahre 1835 nicht hoͤher als auf 25,064,166 metr. Cntr. gestiegen. Die in 46 Steinkohlenformationen und 33 Departements vertheilten Steinkohlengruben beliefen sich im Jahre 1834 auf 157; im Jahre 1835 zahlte man ihrer hingegen 211 mit 51 Maschinen mehr als im vorhergehenden Jahre. 17,440 an ihnen beschaͤftigte Arbeiter brachten 23,179,613 metr. Cntr. oder 24,922,977 Hektoliter Steinkohlen aus, deren Werth, den Hektoliter im Durchschnitt zu 89 Cent, angeschlagen, 18,723,656 Fr. betrug. Die 70 bestehenden Braunkohlengruben, und die 37 Anthracitbergwerke lieferten zusammen nur 1,885,553 metr. Cntr. Brennmaterial. (Aus dem Mémorial encyclopédique.) Ueber die Dachbedekung mit Zink. Der von einer Specialcommission erstattete Bericht uͤber die beste Dachbedekung fuͤr die Cathedrale in Chartres hat viele Vorschlage veranlaßt; unter anderen hat namentlich Hr. Lebobe die von ihm erfundene Zinkdekung. die schon seit einigen Jahren im Großen benuzt wird, zur Kenntniß der Akademie in Paris gebracht. Nach der Ansicht dieses Mannes muͤssen die Vorwuͤrfe, die man der Dekung mit Zink macht, nicht den Eigenschaften dieses Metalles, sondern der unzwekmaͤßigen Anwendung desselben beigerechnet werden. Will man naͤmlich große Platten haben, so bekommt man sie nicht immer von ganz gleicher Dike, und die Folge ist, daß die durch die Ausdehnung und Zusammenziehung veranlaßten Bewegungen nicht uͤberall regelmaͤßig ausfallen, und daß also an den schwaͤcheren Stellen bestaͤndig Zerreißungen eintreten muͤssen. Dazu kommt noch, daß sich der Wind in den groͤßeren Platten leichter fangt, und daß, wenn nur ein Mal eine Eke aufgehoben worden ist, die ganze Platte in einem Nu weggerissen wird. Alles dieß faͤllt weg, wenn man nach Lebobe kleine Platten von der Groͤße einer gewoͤhnlichen Schiefertafel anwendet, und wenn man die Befestigungspunkte der Platten im Verhaͤltnisse ihrer Groͤße bedeutend vermehrt, ohne jedoch den freien Durchgang der Luft zu beeintraͤchtigen. Endlich hat Hr. Lebobe auch ein Mittel zur Abwendung der Wirkungen der Capillaritaͤt gefunden, welche sich so haͤufig an den mit Eisen und Kupfer gedekten Gebaͤuden, z.B. auf den Speichern der neuen Pariser Boͤrse, zeigen, und welche die Speicher nicht nur der Naͤsse aussezen, sondern auch deren Dachstuͤhle schnell zu Grunde richten. Das Schutzmittel besteht in einem Vorstoße (bossage) und in einer Vorrichtung, coupe-lame genannt, welche er an der Vereinigung zweier Zinkplatten anbringt. Es wurden Platten vorgelegt, welche schon mehrere Jahre gedient hatten, und die dessen ungeachtet an den Stellen, wo die naͤchst obere Platte auf ihnen auflag, noch ihre ganze Reinheit beibehalten hatten. (Mémorial encyclopédique.) Die groͤßte Tischplatte aus Acajouholz. Die HH. Grohé, Moͤbelfabrikanten in Paris, verfertigten fuͤr Hrn Démion aus einem Acajoubloke, der aus den Kolonien gebracht wurde, eine Tischplatte, welche aus einem einzigen Stuͤke besteht, und dabei nicht weniger als 7 Fuß 8 Zoll Laͤnge und 6 Fuß 10 Zoll Breite hat! Die bis zur Zeit beruͤhmte Acajoutischplatte in Fontainebleau hatte nicht uͤber 6 Fuß im Durchmesser. (Aus dem Journal de l'Academie de l'Industrie.) Literatur. Anleitung zu zwekmaͤßigen und holzersparenden Stubenoͤfen, nebst einigen Bemerkungen uͤber Holzverschwendung. Von C. G. Meerfels. Magdeburg, Verlag von Eduard Buͤhler. 1837. Die Chorographimetrie oder Verbindung der Geometrie mit der Landschaftmalerei, als zweite vermehrte Auflage der Schrift: „Neue hoͤchst einfache Methode, Berge, Gebaͤude und andere Gegenstaͤnde zu messen.“ Von Karl Aug. Freiherrn von Klein. Mit mehreren Lithographien. Mainz, Verlag von Johann Wirth. 1837. Der Steinmoͤrtel oder praktische Anweisung den Steinmoͤrtel bei Gebaͤuden im Allgemeinen, besonders aber bei Bauten an und unter dem Wasser, bei Gewoͤlben etc. statt jeder andern Art von Maurerarbeit mit Vortheil zu benuzen. Aus dem Franzoͤsischen des F. M. Lebrun jun. Ulm, Verlag von C. Nuͤbling. 1837. Die Principien der Physik und Chemie in Beziehung auf das Gewerbliche. Populaͤr bearbeitet fuͤr Gewerbe und Realschulen, zum Selbstunterricht etc. von Christian Friedrich Haͤnle. Stuttgart, Verlag von L. F. Rieger und Comp. 1837. Stoͤchiometrische Schemata oder Darstellung des chemischen Prozesses pharmaceutisch-chemischer Praͤparate in atomistischen Formeln von Christian Friedrich Haͤnle. Stuttgart, Verlag von L. F. Rieger und Comp. 1836. Anleitung zu stoͤchiometrischen Rechnungen. Mit einem Anhange, enthaltend Tabellen und Beispiele aus der praktischen Chemie. Von Dr. H. Glaßer, Professor der Mathematik am Gymnasium in Erlangen. Stuttgart, Verlag der Balz'schen Buchhandlung. 1837. Tabellarische Darstellung der Zusammensezung aller organischen Stoffe in alphabetischer Ordnung. Als Supplement zu Doͤbereiner's Grundriß der Chemie. Von Dr. Franz Doͤbereiner. Stuttgart 1837. P. Balz'sche Buchhandlung. Encyklopaͤdisches Handbuch des Maschinen- und Fabrikenwesens. Von Dr. Carl Hartmann. Esten Theiles erste Abtheilung. Mit 24 lithographirten Tafeln. Leipzig und Darmstadt. 1838.