Titel: Beschreibung eines verbesserten Manometers zum Messen des Drukes der Gebläsluft. Von Hrn. v. Nordenskiold.
Fundstelle: Band 68, Jahrgang 1838, Nr. XCIII., S. 437
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XCIII. Beschreibung eines verbesserten Manometers zum Messen des Drukes der Geblaͤsluft. Von Hrn. v. Nordenskiold. Aus dem Bulletin scientifique de l'Academie de Petersbourg. Tom. III. No. 17, S. 266. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Nordenskiold, uͤber eines verbesserten Manometer. Bei der bisher gebraͤuchlichen Form des Manometers war es nicht moͤglich mit diesem Instrumente sehr genaue Berechnungen uͤber die Quantitaͤt und die Kraft der aus den Geblaͤsen ausgetriebenen Luft anzustellen; denn jede kleine Verschiedenheit im Druk gab so verschiedene Resultate, daß nicht wohl ein wirtliches Mittel daraus abgeleitet werden konnte. Im Allgemeinen erleidet die Queksilbersaͤule des Manometers einige Augenblike hindurch minder große Schwankungen, um dann im naͤchsten Augenblik bedeutend zu steigen oder zu fallen; und nimmt man unter solchen Umstaͤnden das Mittel, nach dem hoͤchsten und dem niedrigsten von dem Instrumente angedeuteten Druk, so erhaͤlt man keinen wahren mittleren Druk. Die Zeichnung, welche ich hiemit vorlege, zeigt nun aber eine Modifikation des Instrumentes, welche dem fraglichen Uebel gaͤnzlich Abhuͤlfe leistet, und die auf demselben Principe beruht, wonach man an dem Schiffsbarometer die durch die Bewegungen des Fahrzeuges veranlaßten Schwankungen der Queksilbersaͤule zu verhuͤten suchte. Fig. 11 zeigt mein Instrument von Vorne. Fig. 12 ist ein Durchschnitt nach der Linie A, B. Fig. 13 ein solcher nach der Linie C, D. Fig. 14 endlich, wo man den oberen Theil des Instrumentes vom Ruͤken her betrachtet sieht, zeigt, auf welche Weise der Zapfen oder die hoͤlzerne Roͤhre E, D fixirt ist. An allen diesen Figuren sind zur Bezeichnung gleicher Theile gleiche Buchstaben beibehalten. Die beiden glaͤsernen, an beiden Enden offenen Roͤhren a, b, c, d von wenigstens 5 bis 6 Linien im Durchmesser sind mit einander parallel in die beiden Boͤden der Buͤchse n, n, m, m so eingekittet, daß das obere Ende der Roͤhre a, b durch die Muͤndung f, f mit der aͤußeren Luft, die Roͤhre d, c hingegen durch die Muͤndung g, g mit dem Canale h, h der hoͤlzernen Roͤhre E, D communicirt. Diese leztere ist mittelst der Schraube M so an der Buͤchse befestigt, daß sie gedreht werden kann, damit, wenn das an dem Geblaͤse befindliche, zur Aufnahme des Zapfens bestimmte Loch sich in nicht ganz waagrechter Richtung befaͤnde, das Instrument dessen ungeachtet in senkrechter Stellung erhalten werden kann. Gegen a und d zu sind die Roͤhren gleichfalls offen und in den Boden in, in gekittet, der zur Aufnahme der Enden der Roͤhre s, s ebenfalls mit Loͤchern versehen ist. An diesem Boden wird mittelst der beiden Schrauben q, q ein zweiter Boden p, p befestigt, in welchen eine Thermometerroͤhre s, s, die vermoͤge ihrer Biegung mit ihren beiden Enden in die offenen Enden der Roͤhren a, b, d, c hinein ragt, eingekittet ist. Dieses Roͤhrenstuͤk s, s, welches immer in dem Instrumente fixirt seyn muß, wenn man sich desselben bedienen will, kann jedoch davon getrennt werden, wenn die Roͤhren gereinigt werden muͤssen. Will man sich des Instrumentes bedienen, so laͤßt man durch den Canal f Queksilber eintreten, bis es bei senkrechter Stellung des Instrumentes in jeder Roͤhre auf drei bis vier Zoll gestiegen. Ist der Manometer auf diese Weise mit Queksilber gespeist, so sezt man den Zapfen E, D in ein geeignetes Loch des Geblaͤses ein und gibt ihm eine senkrechte Stellung. Wenn dieß geschehen ist, so faͤllt das Queksilber in der Roͤhre c, d sehr langsam, um in der Roͤhre a, b dagegen emporzusteigen, bis die Differenz zwischen den Queksilbersaͤulen dem in dem Geblaͤse Statt findenden Luftdruk entspricht. Bei dieser Einrichtung kann kein augenbliklicher und intermittirender Wechsel im Druk auf den Stand des Queksilbers einen Einfluß aͤußern. Um die Differenz zwischen den Queksilbersaͤulen zu messen, sind sie mit zwei Huͤllen w, w ausgestattet, die man von Unten nach Oben emporschiebt, bis die unteren Raͤnder dieser Huͤllen mit der Oberflaͤche des Queksilbers zusammenfallen. Die von der Scala a, a abzusehende Differenz in der Hoͤhe der beiden Queksilbersaͤulen entspricht genau dem mittleren Druk der Luft.

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