Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 70, Jahrgang 1838, Nr. LXIX., S. 311
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LXIX. Miszellen. Miszellen. Preise, welche die Société industrielle in Muͤlhausen in ihren Generalversammlungen vom 13. Jun 1839, 1840 und 1841 zuerkennen wird. Die Nr. 55 des Bulletin de la Société industrielle de Mulhausen enthaͤlt die von dieser Gesellschaft am 13. Junius l. J. ausgeschriebenen Preise. Da das Programm hieruͤber bis auf einige wenige neue Preise mit den fruͤheren Programmen gleichlautend ist, so begnuͤgen wir uns mit specieller Auffuͤhrung der neuen Preise. I. Chemische Kuͤnste. Die 11 ersten, auf das J. 1839 verschobenen Preise sind dieselben, wie die unter Nr. 1. 2, 5, 6, 8, 10, 11, 14, 15, 16 und 17 im polytechnischen Journale Bd. LXI, S. 473 aufgefuͤhrten. Dazu kommen unter Nr. 12 und 13 die außerordentlichen Krapppreise zu 15,300, und zu 14,600 Fr.; und unter Nr. 14 der Preis auf die Analysen der Luft, welche in den Schornsteinen der Dampfkessel befindlich ist. Neue Preise sind: 15) Silberne Medaille fuͤr einen Appret, der den Baumwollzeugen einen seidenartigen Glanz gibt, ohne deren Faͤden zu zerquetschen und ohne ihnen ihre Geschmeidigkeit zu nehmen. (Dieser Appret darf nicht mehr als 3 Fr. per Stuͤk kosten.) 16) Silberne Medaille fuͤr eine Methode die zum Druke bestimmten Wollenzeuge zu bleichen. (Der Concurrent soll die Natur der in den Wollenfasern enthaltenen Stoffe, welche bewirken, daß die Zeuge den Druk nicht gut oder ungleich annehmen, und daß bald vor bald nach dem Daͤmpfen Fleken in dem nuͤancirten Grunde entstehen, angeben, er soll ferner zeigen, wie diese Stoffe weggeschafft werden koͤnnen; und wie sich ohne Nachtheil fuͤr die Dauerhaftigkeit und Weichheit des Zeuges ein vollkommenes Drukweiß erzielen laͤßt.) II. Mechanische Kuͤnste. Die 16 ersten, auf das J. 1839 verschobenen Preise sind gleichlautend mit Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 im polyt. Journale Bd. LXI, S. 474, worunter der außerordentliche Preis von 20,000 Fr. fuͤr Erfindung eines Treibkraft-Reservoirs. Dazu kommen unter Nr. 17 und 18 die unter gleichen Nummern im polyt. Journale Bd. LXVI, S. 229 aufgefuͤhrten. Neue Preise sind: 19) Goldene Medaille zu 500 Fr. fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Ersparniß von Brennmaterial auf den Herden in den Haushaltungen. (Der Abhandlung muͤssen Zeichnungen oder Modelle beigefuͤgt seyn; sie muß Apparate angeben, in denen man mit Holz, Steinkohlen und Torf heizen kann, und diese Apparate muͤssen im Vergleiche mit den bereits bekannten Apparaten eine Ersparniß von wenigstens 25 Proc. bedingen, ohne hoͤhere Anschaffungskosten zu verursachen.) 20) Goldene Medaille fuͤr eine wichtige Verbesserung an den Spindelbaͤnken. III. Naturgeschichte und Landwirthschaft. Die 11 ersten auf das Jahr 1839 verschobenen Preise gleichlautend mir Nr. 1, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 16 im polyt. Journale Bd. LXI, S. 475. Neue Preise sind: 12) Silberne Medaille fuͤr ein wirksames und im Großen anwendbares Mittel zur Vertilgung der Raupen. 13) Silberne Medaille fuͤr den besten Vorschlag zu einer vollkommenen Bewaͤsserungsordnung. IV. Verschiedene Preise. Die ersten 5 Preise gleichlautend mit Nr. 1, 2, 3, 4, 5 im polyt. Journale Bd. LXVI, S. 230. Neue Preise sind: 6) Goldene Medaille zu 500 Fr., (von Hrn. J. Zuber, d. Sohne, gegruͤndet), fuͤr die beste Abhandlung uͤber den Industrialismus in seinen Beziehungen zur Gesellschaft, vom moralischen Standpunkte aus betrachtet. 7) Goldene Medaille, fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Modifikationen, welche der dermalige Zustand der Industrie und des Handels in den verschiedenen Formen von Handelsgesellschaften erheischt. Ueber den Maschinenbetrieb mit Dampf in Frankreich und England. Frankreich besaß im Jahre 1816, wo es in Großbritannien bereits von Dampfmaschinen wimmelte, deren beinahe noch keine einzige, und drei Jahre spaͤter, naͤmlich im J. 1849, war deren Anzahl auch erst auf 65 gestiegen, welche zusammen 1106 Pferdekraͤfte repraͤsentirten. Diese Zahl wuchs im J. 1820 um 28, im J. 1824 um 27, im J. 1822 um 52, im J. 1823 um 53, im J. 1824 um 25, im J. 1825 um 69, im J. 1826 um 73, im J. 1827 um 56, im J. 1828 um 47, im J. 1829 um 56, im J. 1830 um 74, im J. 1831 um 47, im J. 1832 um 86, im J. 1833 um 164, im J. 1834 um 177, im J. 1835 um 295, so daß man in diesem Jahre ihrer 1448 mit 19,122 Pferdekraͤften zaͤhlte. Von diesen Maschinen waren 1112 franzoͤsischen Ursprunges, 491 waren vom Auslande gekommen, und 145 unbekannten Ursprunges. 486 arbeiteten mit niederem Druke und 8785 Pferdekraͤften, 962 mit hohem Druke und 10,340 Pferdekraͤften. In der Kraft wechselten sie von 1/5 Pferdekraft bis zur Kraft von 105 Pferden 5 die staͤrkste befand sich an den Eisen- und Kupferwerken in Imphy. Das Dept. du Nord besaß 297, das Dept. de la Seine 197, das Dept. de la Loire 175, das Dept. de la Seine Infer. 160, das Dept. du Rhône 65, das Dept. de l'Aisne 49, das Dept. du Haut-Rhin 48, das Dept. de Saône et Loire 45, das Dept. du Gard 35, das Dept. de la Marne 34 Maschinen. Auf die uͤbrigen 55 Departements kamen zusammen nur 343 Maschinen. Zum Betriebe von Spinnereien dienten 404, von Bergwerken 260, von Zukerraffinerien 112, von Hammer- und Strekwerken 83, zum Wasserheben 76, zum Tuchweben 72, zum Betriebe von Mahlmuͤhlen 52, von mechanischen Werkstaͤtten 51, von Seidenwebereien 36, von Appretiranstalten 34, von Oehlmuͤhlen 29, zu verschiedenen Zweken 233. – Vergleicht man hiemit England, so ergibt sich, daß die Grafschaften Lancashire, Ehester, Derby, Stafford und York allein 998 Maschinen mit einer Gesammtkraft von 27,318 Pferden besaßen. Dazu kommt noch, daß sich die Zahl der Maschinen im Lancashire in einem einzigen Jahre um 90 vermehrte. Die Maschinen von Lancashire allein besaßen im J. 1835 eine Kraft von 402,343 lebenden Pferden, waͤhrend die Dampfmaschinen von ganz Frankreich nur die Kraft von 86067 lebenden Pferden besaßen, und dabei doch um ein Drittheil mehr Kosten veranlaßten, als die Maschinen im Lancashire! – Was die Dampfschifffahrt betrifft, so zahlte die franzoͤsische Handelsmarine im J. 1835 nur 100 Dampfboote, von denen die groͤßten nur 600 Passagiere faßten, und hoͤchstens 244 Tonnen hielten. Diese 100 Boote hatten 118 Motoren, wovon 82 von niederem und 36 von hohem Druke. Alle zusammen hatten 3863; das groͤßte 140 Pferdekraͤfte. Die koͤnigliche Marine zaͤhlte zu jener Zeit 32 Dampfboote von 4800 Pferdekraͤften, worunter 4 von 220 Pferdekraͤften. Die Postadministration besaß 12 Dampfboote von 1600 Pferdekraͤften. Die Dampfboote von ganz Frankreich hatten also nur 10,303 Pferdekraͤfte. – Die Dampfschifffahrtsgesellschaften von Liverpool allein besaßen aber um jene Zeit schon 67 Dampfboote von 9085 Pferdekraͤften, abgesehen von 30 Booten, welche den Dienst zwischen den beiden Ufern des Mersey versahen! – Noch viel groͤßer ist der Unterschied, der zwischen Frankreich und England in Hinsicht auf die Anwendung des Dampfes auf Eisenbahnen besteht, woruͤber es jedoch zur Zeit noch an bestimmten Nachweisungen fehlt. Leider, sagt der Verfasser des Artikels in der France industrielle, aus welchem obige Daten entnommen sind, stehen die franzoͤsischen Locomotiven den englischen auch in Hinsicht auf den Bau bedeutend nach. Ueber die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes. Bei Gelegenheit einer Discussion, welche vor der Institution of Civil Engineers im Februar d. J. uͤber die Dampfmaschinen in Cornwallis Statt fand, ward von Hrn. Wicksteed geltend gemacht, daß die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes an den zum Pumpen bestimmten Maschinen, so wie an den meisten rotirenden Maschinen eine offenbare Ersparniß bedinge; daß aber, wenn sehr zarte Maschinen auf diese Weise betrieben werden sollen, eine Unregelmaͤßigkeit in der Bewegung bemerkbar wird. Hr. Jackson von Leeds gab an, daß an einer Maschine von niederem Druke durch das Absperren des Dampfes bei 4/5 des Hubes eine Unregelmaͤßigkeit eintrat, in Folge deren die feinen, von Hrn. Marshall fabricirten Flachsgarne haͤufig brachen. – Dagegen ward von anderen Seiten erinnert, daß man dermalen in mehreren Fabriken im Lancashire, in welchen feine Baumwollgarne gesponnen werden, den Dampf ohne allen Nachtheil mehr oder weniger ausdehnungsweise arbeiten laͤßt; und daß sich die Unregelmaͤßigkeit der Bewegung leicht durch Anwendung schwererer und rascher umlaufender Schwungraͤder oder durch Verkuppelung zweier Maschinen beseitigen laͤßt. – In derselben Versammlung ward auch eine aͤußerst interessante Abhandlung des Hrn. W. J. Henwood uͤber die ausdehnungsweise Benuzung des Dampfes an den Maschinen in Cornwallis vorgetragen. Das London Journal, September 1838, S. 366, entnimmt hieraus nur folgende Daten. Die groͤßte Leistung, welche man mit einem gemessenen Bushel, mit 84 Pfd. feuchten und mit 84 Pfd. trokenen Steinkohlen erzielte, ist 86 1/2,, 72 1/2 und 77 1/2 Millionen. Den Verbrauch an Kohlen, Fett und Oehl in Anschlag gebracht wurden von der Huel Towan Maschine 1085 und von Binner Downs 1006 Tonnen fuͤr einen Farthing einen Fuß hoch gehoben. Hienach wuͤrde also das Gewicht eines Mannes (1 1/2 Cntr.) fuͤr einen Penny 10 engl. Meilen hoch gehoben werden! Ueber die Dampfmaschinen in Cornwallis. Die durch ihre großen und eben deßhalb schon oft bezweifelten Leistungen beruͤhmten Dampfmaschinen von Cornwallis waren neuerlich der Gegenstand mehrerer Abhandlungen und vieler Discussionen vor der Institution of Civil Engineers in London. Besondere Aufmerksamkeit erregten die Mittheilungen des Hrn. Thomas Wicksteed und des Hrn. Parkes, und aus diesen heben wir nach dem Auszuge der Verhandlungen, welchen das London Journal in seinen lezten Heften gab, fuͤr unsere Leser Folgendes aus. Die Versuche, welche Hr. Wicksteed an einer Pumpe der Holmbush-Gruben anstellte, und bei denen man das aufgepumpte Wasser in einem Behaͤlter sammelte und wog, ergaben als Leistung der Maschine 102,721,323 Pfd., welche mit einem Aufwande von 94 Pfd. oder einem Bushel Steinkohlen auf eine Hoͤhe von einem Fuß gehoben wurden. Diese Quantitaͤt druͤkt jedoch nicht die ganze Leistung der Maschine aus, welche nach dem Inhalte der Pumpen und der Luft ohne irgend ein Zugestaͤndniß fuͤr Auslassen berechnet werden muß, und wonach sich 117,906,992 Pfd. auf einen Fuß Hoͤhe gehoben ergeben. Bei einem durch drei Tage fortgesezten Versuche mit einer Maschine, deren Cylinder 60 Zoll Durchmesser hatte, wobei man das Gehaͤuse oder den Mantel zuerst mit Dampf erfuͤllte und dann keinen Dampf einließ, ergab sich in ersterem Falle eine um 10 Proc. groͤßere Leistung. Die Quantitaͤt des in dem Mantel waͤhrend 216 Huben verdichteten Wassers betrug 2 Proc. des zum Behufe des Betriebes der Maschine verdampften Wassers. – Hr. Parkes aͤußerte sich dahin, daß die meisten Ingenieurs daruͤber einig seyen, daß die mit niederem Druke arbeitende Kurbelmaschine, wie man sich ihrer zum Fabrikbetriebe bedient, im Zustande der hoͤchsten Vollendung fuͤr jede Pferdekraft wenigstens 10 Pfd. gute Steinkohle in der Zeitstunde fordere, und daß dieß auch mit der Schaͤzung Watt's uͤbereinstimme. Dabei ist angenommen, daß 1 Pfd. Steinkohle 7 Pfd. Wasser verdampfe. Er hatte Gelegenheit mehrere von Boulton und Watt und anderen gebaute Maschinen zu pruͤfen, und fand den Verbrauch an Brennmaterial nur in drei Faͤllen nicht hoͤher als zu 10 Pfd. Er fuͤhrt einen Versuch an, der mit solcher Strenge durchgefuͤhrt wurde, daß man sich auf dessen Genauigkeit verlassen kann. Die Maschine, welche angeblich 40 Pferdekraͤfte haben sollte, ward von den HHrn. Hick und Rothwell zu Bolton gebaut und in St. Ouen bei Paris aufgestellt worden, um daselbst Wasser fuͤr einen neuen Dok zu pumpen. Der Versuch mit ihr wurde 2 Tage lang in Gegenwart der HHrn. Arago, Jouy, Farey und Parkes gefuͤhrt. Der Indicator zeigte, daß die Maschine genau mit 40 Pferdekraͤften arbeitete, und zwar mit einem stuͤndlichen Verbrauche von 11 Pfd. guter Steinkohlen von Mons per Pferdekraft. Da jedoch das Gewicht des wirklich auf einen Fuß in der Minute gehobenen Wassers, wenn man es durch 40 theilte, 36,000 Pfd. gab, so war der stuͤndliche Verbrauch an Steinkohlen 10 Pfd. per Pferdekraft. Da sich die Maschine in vollkommenstem Zustande befand, so zieht Hr. Parkes aus diesem Versuche den Schluß, daß die Leistung der gewoͤhnlichen, mit niederem Druke und nicht ausdehnungsweise arbeitenden Kurbelmaschine nicht hoͤher als auf 20 bis 21 Mill. Pfd., die mit 90 bis 94 Pfd. Steinkohlen einen Fuß hoch gehoben werden, anschlagen laͤßt; und daß sich also die Leistung der von Wicksteed erprobten Maschine von Cornwallis zur Leistung lezterer wie 5 : 1 verhaͤlt. In demselben Verhaͤltnisse steht demnach auch die Ersparniß an Brennmaterial. Ueber Dampfkessel-Explosionen. Da man behauptete, daß die Explosion der Dampfmaschinen durch Spalten oder Risse ohne Laͤrm und Gefahr erfolgen koͤnne, so stellte man in dieser Hinsicht Versuche mit einem Kessel an, der aus einer nicht sproͤden Substanz bestand. Nach den Angaben, welche Hr. Arago am 17. Septbr. d. J. vor der Akademie in Paris wachte, erlitt dieser Kessel, nachdem man ihn bis zum Explodiren gebracht, weder einen Ruͤkstoß, noch bekam er einen Riß, sondern er ward in unzaͤhlige kleine Stuͤke zersprengt. (France industrielle.) Versuche uͤber ein aus Steinkohlen bereitetes Brennmaterial fuͤr Dampfmaschinen. Am Arsenale in Woolwich wurden im Monate August l. J. unter der Leitung der Ingenieure Kingston und Dunen Versuche angestellt, welche auf einen fuͤr die Dampfschifffahrt hoͤchst wichtigen Gegenstand abzwekten: naͤmlich darauf, das Heizmittel in den moͤglich kleinsten Raum zu bringen. Man waͤhlte hiezu eine Art von Ziegel, die aus fein gesiebten Steinkohlen, Flußschlamm und Theer zusammengesezt worden. Die hiemit geheizte Dampfmaschine verbrauchte innerhalb 6 Stunden 15 Minuten 750 Pfd. solcher Ziegel; wogegen sie innerhalb derselben Zeit von nordenglischen Steinkohlen 1165, von Walliser Steinkohlen 1046 und von Steinkohlen von Pontop 1068 Pfd. brauchte. Bei einem zweiten Versuche belief sich der Verbrauch an den erwaͤhnten Ziegeln nur auf 680 Pfd., so daß die Ersparniß auf 418 Pfd. angeschlagen werden konnte; und bei weiteren Versuchen stieg die Ersparniß abermals um 50 Proc. Das neue Brennmaterial duͤrfte demnach bald auf den Dampfbooten angenommen werden, und zwar um so mehr, als es sich fester und in einen kleineren Raum paken laͤßt, als die unregelmaͤßig geformten Steinkohlen. (Morning Post.) Vorkehrung zur Verhuͤtung der Unfaͤlle auf Eisenbahnen. Die Directoren der Great-Western-Eisenbahn haben folgende einfache Vorkehrung getroffen, um jenen Unfaͤllen vorzubeugen, welche durch eine unvermuthete Annaͤherung oder eine zu schnelle Abfahrt der Wagen entstehen koͤnnen. Sie ließen naͤmlich laͤngs der aͤußeren Seite der Schienen Roͤhren legen, durch welche Messingdraͤhte laufen. Diese Draͤhte fuͤhren an jeder Station der Wegaufseher an eine Gloke. So oft ein Wagenzug von einer Station abfaͤhrt oder sich ihr naͤhert, wird die Gloke gelaͤutet, wo dann auf dieses Signal Alles in gehoͤriger Ordnung und Bereitschaft erhalten werden kann. (Standard.) Ueber das Wasserrad des Hrn. Passot. Hr. Coriolis berichtete der Akademie zu Paris uͤber ein von Hrn. Passot erfundenes Wasserrad, und sagte daruͤber im Wesentlichen Folgendes. Das neue Rad ist nach einem dem Systeme der Reactionsraͤder aͤhnlichen Systeme gebaut, und besteht aus einem sehr stark abgeplatteten Fasse, welches um seine senkrecht gestellte Achse umlaͤuft. Das Wasser gelangt von Oben in das Rad, und zwar in einer Roͤhre, welche central in den Dekel des Fasses eingesezt ist. Die cylindrische Oberflaͤche am Ende des Fasses hat eine oder mehrere Kammern, die durch drei einspringende Flaͤchen gebildet werden. Von diesen Flaͤchen stehen zwei senkrecht gebildet auf der aͤußeren Oberflaͤche, die dritte hingegen, welche die beiden ersteren verbindet, ist ein senkrechter Cylinder, dessen Radius kleiner ist als jener des aͤußeren Gehaͤuses des Fasses. In einer der oberen Flaͤchen befindet sich eine Oeffnung, durch welche das in dem Fasse enthaltene Wasser ausfließt und zwar durch einen Vorstoß, der dem Abfließwasser in Hinsicht aus die Oberflaͤche des Cylinders eine tangentale Richtung gibt, so daß also das Wasser in einer der Umlaufsbewegung des Fasses entgegengesezten Richtung mit relativer Geschwindigkeit austritt. Die Entfernung zwischen der Muͤndung und der ihr gegenuͤber liegenden ebenen Flaͤche ist so klein als moͤglich; jedoch immer so groß, daß das Wasser diese Flaͤche nicht erreichen kann. Das Wasser gelangt durch die in den Dekel eingesezte Roͤhre in das Faß, und zwingt, indem es bei der Abflußmuͤndung austritt, die Maschine in einer dem Abflusse entgegengesezten Richtung umzulaufen. Das System dieses Rades ist demnach nicht neu; denn dasselbe unterscheidet sich von den gewoͤhnlichen Reactionsraͤdern nur dadurch, daß an die Stelle der geraden oder krummlinigen Canaͤle, in denen man das Wasser an die Muͤndungen gelangen ließ, ein Faß gesezt wurde. Aus den von Hrn. Passot angestellten Versuchen ergab sich, daß wenn die Roͤhre, die das Wasser in die centrale Roͤhre leitete, in Hinsicht auf den Flaͤchenraum der Abflußmuͤndungen nicht einen etwas großen Durchmesser hat, der Verbrauch, der beim Umlaufen des Rades durch die Wirkung der Centrifugalkraft haͤtte erhoͤht werden sollen, nicht merklich groͤßer war, als beim Stillstehen des Rades. Man muͤßte demnach bei der Berechnung des Nuzeffectes dieses Rades jenen Kraftverlust in Anschlag bringen, der aus dem Stoße, den das Wasser bei seinem Uebergange aus der Roͤhre in das Faß erleidet, erwachst; so daß also das fuͤr die Reactionsraͤder aufgestellte Princip hier nicht in Anwendung kommen kann. Hr. Coriolis glaubt uͤbrigens, daß das Rad des Hrn. Passot sich in vielen Faͤllen sehr nuͤzlich bewaͤhren koͤnnte. (Mémorial encycl. August 1838.) Journet's Maschine zu Erdarbeiten. Die France industrielle berichtet, daß man Anfangs September l. J. Versuche mit mehreren Maschinen anstellte, welche Hr. Journet zur Vollbringung der Erdarbeiten an Eisenbahnen und Canaͤlen erfunden. Die Maschine, der er den Namen Omni-Tolle beilegte, soll hienach im Stande seyn, mir Beihuͤlfe von nicht mehr als 12 Arbeitern 600 Meter Erdreich auf eine Hoͤhe von 13 Meter emporzuschaffen, wozu unter Anwendung der Schubkarren 240 Arbeiter noͤthig gewesen waͤren. Cattle's und North's Feuersprizen. Die sogenannten Verbesserungen an den Feuersprizen, worauf sich die HHrn. Robert Cattle Esq. und William Greaves North Gentleman, beide von York, am 4. Decbr. 1832 ein Patent geben ließen, bestehen in nichts weiter, als in dem Betriebe der Feuersprizen durch eine rotirende, anstatt durch eine in geradliniger Richtung wirkende Triebkraft, indem hiedurch das Pumpgeschaͤft sehr erleichtert und bedeutend an Kraft gewonnen werden soll. Im inneren Baue der Pumpen selbst, der Luftgefaͤße, Roͤhren und Ventile scheint gar nichts Neues zu liegen. Die Bewegung wird durch Zahnraͤder und Getriebe, welche von Außen von zwei Arbeitern mit einer Kurbel umgetrieben werden, hervorgebracht. (London Journal, Oktober 1838.) Houdard's Appretirapparat. Die Blaͤtter von Rouen melden von einer von Hrn. Houdard erfundenen Maschine, welche zum Appretiren der gedrukten Calicos bestimmt ist, und der er den Namen Calorifére appréteur beilegte. Die Maschine soll mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit und Regelmaͤßigkeit arbeiten, und die Entfettung, Reinigung und Gummirung zugleich bewirken. (France industrielle, No. 47.) Dujardin's verbessertes Mikroskop. Hr. Dujardin hat an dem Mikroskope der HHrn. Trécourt und Oberhaͤuser eine Vorrichtung angebracht, durch welche das zur Beleuchtung dienende Licht so auf dem unter das Mikroskop gebrachten Objecte concentrirt wird, daß es von diesem selbst auszugehen scheint. Da auf diese Weise die Diffraktion, welche den scheinbaren Durchmesser der zarten Linien im gewoͤhnlichen Mikroskope erhoͤht, vermieden ist, so sieht man diese Linien in ihrer wirklichen Dike. Die aus mehreren achromatischen Linsen bestehende Vorrichtung bewegt sich in einer am Fuße des Instrumentes angebrachten Roͤhre in der Richtung der gemeinschaftlichen Achse, und wirft auf das der Untersuchung unterliegende Object den Brennpunkt eines von einem parallelen Spiegel reflectirten Lichtkegels. Um sich der Coincidenz des Brennpunktes zu versichern, waͤhlt man ein entferntes Absehen, dessen von dem Spiegel reflectirtes Bild auf den Objecttraͤger gemalt ist und sich gewissermaßen uͤber dem Objecte selbst befindet. Wenn man dann den Spiegel staͤrker neigt, faͤngt man nur das Licht eines stark beleuchteten Theiles des Himmels auf. (France industrielle.) Van Schoultz's Methoden Salzsoolen zu reinigen. Ein Hr. Nils Sholtewskii Van Schoultz in Salina, im Staate New York, nahm am 23. Jul. 1837 ein Patent auf eine Reinigungsmethode der zur Gewinnung von Kochsalz bestimmten Salzsoolen. Wir entnehmen hieruͤber aus der im Franklin Journal, Mai 1838, S. 278 enthaltenen Beschreibung des Patentes Folgendes. Der Patenttraͤger theilt die Salzsoolen in zwei Classen. Zur ersten Classe zaͤhlt er jene, die mehr oder weniger mit schwefelsaurem und kohlensaurem Kalke verunreinigt sind, und also auch ein mit diesen Salzen verunreinigtes Kochsalz geben. Zur zweiten Classe rechnet er die Soolen, welche hauptsaͤchlich salzsaure Bitter- und Kalkerde unter den Unreinigkeiten einhalten, und die beim Versieden ein unreines, dem Zerfließen ausgeseztes Kochsalz liefern. Die Soolen der ersten Classe reinigt er, indem er in eine hoͤlzerne Cisterne, welche 600 Kubikfuß Wasser faßt, 50 Bushel Holzkohle (oder wenn man den Kohlenstoffgehalt beruͤksichtigt, auch mineralische Kohle) dringt; dann dieselbe mit der Soole fuͤllt, und hierauf unter Umruͤhren 1 Pfd. 2 Unzen Alaun zusezt. Nach 48 Stunden Rahe ist die Soole zum Versieden geeignet. – Um die Soolen der zweiten Classe zu reinigen traͤgt er in eine hoͤlzerne Cisterne, welche 5000 Kubikfuß Wasser faßt, 100 Bushel mineralische Kohle ein. Wenn die Cisterne dann zur Haͤlfte mit Soole gefuͤllt worden, ruͤhrt er ein Sechzehntel Bushel Aezkalk darunter; und wenn die Cisterne hierauf ganz gefuͤllt worden, sezt er unter Umruͤhren auch noch 3 Pfd. Alaun zu. Nach 48 Stunden Ruhestand kann auch diese Soole versotten werden. Der Kalk soll die Birkererde faͤllen, und der hiedurch gebildete salzsaure Kalk wird durch die Kohle und den Alaun zersezte. Wuͤrde man den Alaun vor dem Kalke beimischen, so wuͤrde lezterer ersteren zersezen. – Die angegebene Quantitaͤt Kohle reicht fuͤr einen Monat hin; die angegebenen Quantitaͤten Alaun und Kalk dagegen muͤssen nach jedesmaliger Fuͤllung der Cisterne eingetragen werden. Ist soviel Iod in der Soole enthalten, daß die Pfannen dadurch angegriffen werden, so sezt der Patenttraͤger eine Viertelunze schwefelsaures Mangan zu, das er in Papier eingewikelt in die Cisterne wirft, und alle 14 Tage erneuert. – Da die nach obigen Angaben behandelten Soolen stets Zeit zur Abscheidung der gefaͤllten Unreinigkeiten brauchen, so muß man immer mit wenigstens drei Behaͤltern oder Cisternen arbeiten, von denen jede soviel faßt, als an einem Tage versotten werden kann. Embrey's Methode Porzellan, Glas- und Toͤpferwaaren zu vergolden. Das Patent, welches Goodwin Embrey, Toͤpfer von Lane Delph in der Grafschaft Stafford, am 14. April 1835 nahm, scheint dem London Journal nur wenig Neues zu enthalten, da es in der Hauptsache nur darin besteht, daß der in den Toͤpfereien unter dem Namen Goldglanz (gold-lustre) bekannten und zum Vergolden von Porzellan u. dergl. bestimmten Composition etwas Gummi zugesezt werden soll. Der Patenttraͤger loͤst naͤmlich 6 Unzen Gold und 6 Gran Koͤrnerzinn in einem Pfunde Salpetersalzsaͤure auf, und vermengt in einem anderen Gefaͤße unter Anwendung einer gelinden Waͤrme 2 Pfd. Schwefelbalsam und 1 Pfd. Terpenthinoͤhl. Hierauf gießt er erstere Aufloͤsung allmaͤhlich und unter Umruͤhren in leztere Mischung, worauf er endlich das Ganze durch Zusaz von gesottenem Oehle und Gummi bis zur gehoͤrigen Consistenz verdikt. Mit dieser Composition wird das Dessin von der Kupferplatte oder dem Holzbloke auf ein Papier, wie man sich seiner zu derlei Zweken bedient, uͤbergetragen, und wenn das Dessin von diesem auf das Porzellan, Glas etc. transferirt worden ist, so brennt man es auf diesem nach dem gewoͤhnlichen Verfahren ein. Hemming's Methode Bleiweiß zu fabriciren. Die verbesserte Methode Bleiweiß zu fabriciren, auf die sich John Hemming, Gentleman in Edward-Street in der Grafschaft Middlesex, am 13. Okt. 1836 ein Patent ertheilen ließ, beschraͤnkt sich dem London Journal, August 1838, S. 279 gemaͤß auf Folgendes. Der Patenttraͤger destillirt aus salpetersaurem Natron oder Kali mit Schwefelsaͤure Salpetersaͤure. Den aus Glaubersalz bestehenden Ruͤkstand verwandelt er, indem er ihm eine hinreichende Menge Kohle und Kalk zusezt durch Ausgluͤhen in kohlensaures Natron. In ler Salpetersaͤure loͤst er, nachdem er sie mit ihrem sechsfachen Volumen Wasser verduͤnnt, Bleioxyd oder Bleiglaͤtte auf, welche durch Erhizen des Bleies an freier Luft, oder beim Scheiden des Silbers vom Bleie oder auf irgend andere Weise gewonnen worden. Dieser Bleiaufloͤsung sezt er so lange eine verduͤnnte Aufloͤsung von kohlensaurem Natron oder Kali zu, als noch ein Niederschlag erfolgt. Aus der Mutterlauge gewinnt er durch Abdampfen salpetersaures Natron oder Kali, welches neuerdings angewendet werden kann. Den Niederschlag dagegen troknet er, nachdem er ihn sorgfaͤltig ausgewaschen. Der Patenttraͤger bemerkt, daß er sich nicht an den Gebrauch der Salpetersaͤure bindet, obwohl er diese fuͤr am meisten geeignet haͤlt und daß er anstatt ihrer auch brennzelige Holzsaͤure, Essigsaͤure oder irgend eine andere Saͤure, welche das Bleioxyd aufzuloͤsen vermag, anwendet. Emery's Methode Felle abzuhaaren. Hr. Benjamin F. Emery in Bath, in den Vereinigten Staaten, nahm kuͤrzlich ein Patent auf, die Abhaarung der Haͤute mittelst Dampf anstatt mit Wasser, Saͤuren oder anderen Substanzen. Er hat es hiebei hauptsaͤchlich auf die Abnahme der Wolle von den Schaffellen abgesehen, die er auf folgende Art bewerkstelligen will. Die Schaffelle werden troken, oder um den Proceß zu beschleunigen, auch befeuchtet, auf dieselbe Weise an Latten mit Spannhaken aufgehaͤngt, auf welche dieß beim Gerben derselben zum Behufe des Troknens zu geschehen pflegt. Diese aufgehaͤngten Felle bringt man in eine gut schließende Dampfkammer, in der sich an den gegenuͤberliegenden Seiten ein Paar kleine, zur Ventilirung dienende Fenster befinden. Ist die Kammer mit diesen Fellen angefuͤllt, wobei jedoch so viel Raum gestattet seyn muß, daß sie einander nicht beruͤhren, und daß man zwischen ihnen herumgehen kann, so laͤßt man von irgend einem Dampferzeuger her Dampf in denselben treten. Bei der Blutwaͤrme, die man mittelst des Dampfes unterhaͤlt, sind die Schaffelle gewoͤhnlich innerhalb, drei Stunden so gedaͤmpft, daß sie die Wolle fahren lassen, wovon man sich uͤberzeugen kann, wenn man in die Kammer eintritt. Durch eine etwas hoͤhere Temperatur laͤßt sich das Verfahren etwas beschleunigen; doch raͤth der Patenttraͤger, die Temperatur nicht uͤber 52° R. zu treiben, weil sonst die Felle Schaden leiden. – Rindshaͤute lassen sich auf aͤhnliche Weise behandeln, erfordern aber eine verhaͤltnißmaͤßig laͤngere Daͤmpfung. – Endlich meint der Patenttraͤger, daß man in großen Schlaͤchtereien seine Methode auch statt des Bruͤhens der Schweine einfuͤhren koͤnnte. In diesem Falle muͤßte die Temperatur in der Dampfkammer auf 63 bis 65° R., und wenn es schnell genug geschehen kann, selbst bis zur Siedhize gesteigert werden. Unmittelbar nach geschehener Daͤmpfung waͤre durch Oeffnen der Fenster die Temperatur so weit abzukuͤhlen, daß die Fleischer an die Beseitigung der Borsten gehen koͤnnten. (Mechanics' Magazine No. 782.) Saint-Léger's Schreibtafeln fuͤr Blinde und fuͤr den Gebrauch bei Nacht. Hr. Ferd. Saint-Léger in Paris, rue de la Jussienne, No. 25, hat eine neue Art von Schreibtafeln fuͤr Blinde und fuͤr solche, die bei Nacht ohne Licht schreiben wollen, angegeben, die nach einem von Hrn. Jomard der Société d'encouragement erstatteten Berichte alle bisherigen Coecographen und Nyctographen an Bequemlichkeit, Einfachheit und Wohlfeilheit uͤbertreffen sollen. Dieselben bestehen naͤmlich aus einer Art von Portefeuille, in welchem sich ein Rahmen befindet, uͤber den ein an der unteren Flaͤche dik mit Graphit bestrichenes Pergament gespannt ist. Ueber diesen Rahmen sind der Quere nach 12 versilberte Metalldraͤhte gezogen, welche als Fuͤhrer fuͤr den Zeichenstift und zur Regulirung der Zeilenweite dienen. An jedem dieser Draͤhte befindet sich ein kleiner Laͤufer, der sich an den Draͤhten schiebt, und auf den man beim Schreiben den kleinen Finger legt. Diese Laͤufer deuten an, wo man in jeder Zeile zu schreiben aufhoͤrte. Um zu wissen, welche Zeile die lezte war, ist in der Laͤngenrichtung an dem einen Rande der Tafel eine Schnur mit einem beweglichen Knopfe angebracht, welchen Knopf man nur an jenen Draht zu schieben braucht, welcher der zulezt geschriebenen Zeile entspricht. Das Blatt Papier, auf welches man schreiben will, wird unter das Pergament gelegt. Geschrieben selbst wird auf lezteres, und zwar mit einem hoͤlzernen Stifte mit weicher Spize. Die Schriftzuͤge erscheinen auf dem Papiere vollkommen rein mit Graphit abgedrukt. Hr. Jomard bemerkt, daß Hr. Bérard in Briançon, welcher in seinem 23sten Jahre erblindete, sich waͤhrend seiner Blindheit einer ganz aͤhnlichen Vorrichtung, die man im Jahrgange 1817 des Bulletin de la Société d'encouragement, S. 277 beschrieben findet, bediente. (Bull. d. l. Soc. d'encour. August 1838) Frankreichs Zukerproduction. Frankreich erzeugte im Jahre 1833 nur 4 Mill.; im J. 1834 nur 7,300,000; im J. 1835 schon 13,200,000; im J. 1836 30,400,000, und im J. 1837 41 Mill. Kilogr. Runkelruͤbenzuker. Im J. 1838 duͤrfte die Production auf 55 Mill. Kilogr. steigen, was der Gesammtconsumtion vom J. 1832 gleichkaͤme. (France industrielle, No. 47.) Ueber die Vertilgung des weißen Kornwurmes. Hr. Herpin in Metz, der die Naturgeschichte des weißen Kornwurmes zum Gegenstande seines Studiums gemacht hat, uͤbergab kuͤrzlich die Resultate desselben der Oeffentlichkeit. Das Wesentliche ist in Folgendem zusammengefaßt: 1) Der weiße Kornwurm uͤbt in Frankreich erst seit 60 Jahren seine Verheerungen aus. 2) Er vermehrt sich auf den Feldern, in den Scheunen und auf den Speichern; vielleicht auch durch Wanderungen der ausgefallenen Schmetterlinge. 3) Seine Larve oder Puppe bleibt unbeschaͤdigt, wenn sie mit dem Saatkorne ausgesaͤet wird, aus ihr faͤllt der Schmetterling gegen Mitte Junius aus, und dieser legt dann auf dem Felde selbst noch seine Eier auf die Getreideaͤhren, und zwar kurz nach der Bluͤthe. 4) Eines der sichersten und wohlfeilsten Mittel das von dem weißen Kornwurme angegangene Getreide zu schuͤzen und diesen zu zerstoͤren, ist dessen Erstikung, die in verschlossenen Behaͤltern mittelst Kohlensaͤure oder Stikstoff zu geschehen hat. 5) Man braucht zu diesem Zweke nur einige gluͤhende Kohlen in ein leeres Faß zu werfen; dieses dann mit dem angestekten Getreide zu fuͤllen, und es hierauf gut verschlossen gegen 3 Wochen lang stehen zu lassen. 6) Die durch den Kornwurm veranlaßte Erhizung des Getreides laͤßt unmittelbar nach Verschluß des Fasses nach und mindert sich bis zum Tode der Wuͤrmer immer mehr und mehr. Der Tod erfolgt in weniger als 24 Tagen, und zwar um so schneller, je hoͤher die Temperatur der atmosphaͤrischen Luft steht. 7) Das auf diese Art behandelte Getreide bekommt keinen uͤblen Geruch oder sonst eine nachtheilige Eigenschaft; es liefert gutes Brod und verliert auch seine Keimkraft nicht. 8) Zu den Zerstoͤrungsmitteln des weißen Kornwurmes gehoͤrt das Schneiden des Getreides, so lange es noch etwas gruͤn ist; denn das in diesem Zustande aufgespeicherte Getreide entwikelt viel Kohlensaͤure, welche die Raupen beim Ausfallen aus dem Eie toͤdtet. 9) Das vom Kornwurme angestekte Getreide muß so schnell als moͤglich ausgedroschen und gemahlen werden, wenn man es nicht auf die angegebene oder sonst eine andere bewaͤhrte Methode schuͤzen will oder kann. 10) Angestektes Getreide verliert innerhalb 6 Monaten wenigstens 40 Proc. seines Gewichtes oder 75 Proc. seines Mehlgehaltes. 11) Nie soll man angestektes Getreide zur Aussaat waͤhlen, und wenn man dieß ja thun muß, so soll man den zum Kalken desselben bestimmten Substanzen Chlorkalk zusezen. (Echo du monde savant 1838, No. 33.) Verbrauch an Lebensmitteln in Paris. In Paris wurden im J. 1836 verzehrt: 922,363 Hectoliter Wein; 36,441 Hectol. Branntwein; 18,138 Hectol. Cider; 111,811 Hectol. Bier; 72,330 Ochsen; 17,442 Kuͤhe; 77,583 Kaͤlber; 378,476 Schafe; 91,929 Schweine; fuͤr 4,774,383 Fr. Fische; fuͤr 1,219,659 Fr. Austern; fuͤr 8,387,296 Fr. Gefluͤgel und Wildpret; fuͤr 11,532,080 Fr. Butter und fuͤr 4,935,864 Fr. Eier. Geboren wurden 19,309 eheliche und 9633 uneheliche Kinder, wovon 14,645 Knaben und 14,297 Maͤdchen. Gestorben waren 24,057 Personen, also um 4885 weniger als geboren wurden. Heirathen wurden 8308 geschlossen. (Echo du monde savant No. 28.) Literatur. The Steam-Engine; its invention and an investigation of its Principles for navigation, Manufactures and Railways. By ThomasTredgold. Enlarged and edited by W. T. B.WoolhouseEsq. Part. I. with 60 plates. London 1838; by JohnWeale. A Treatise on Engineering Fieldwork: containing practical Land surveying for Railways etc., with the theory, principles and practice of, Levelling and their application to the purposes of Civil Engineering. By PeterBruff, Surveyor. 8. London 1838; bySimpkinandMarshall. The Practical Mathematician's Pocket Guide. By RobertWallace. 2. edit. Glasgow 1838; by W. R.M'Phun. A complete Treatise on Practical Land Surveying; or the whole art of Land Surveying, Plotting, Embellishing of Maps, Railway Surveying, Conic Sections, Gauging, Plane Trigonometry, Levelling and Measuring of Solids and Superfices. The wbole designed for the use of Schools and Young Surveyors. By Thos.Holliday. 8. with plates and wood-cuts. London byWhittackerand Comp. 1838. A practical Treatise on Railroads and Interior Communication in general: containing numerons Experiments on the Powers of the improved Locomotive Engines and Tables of the comparative Cost of Conveyance on Canals, Railways and Turnpike Road, s. By NicholasWood. Third edition with additions. London 1838; byLongmanand Comp. The Railway Company's, Engineer's, Contractor's, General Builder's and Manufacturer's Labour wages tables. By E.Peckins. London 1838; by EffinghamWilson. The Book of the Grand Junction Railway, forming a Guide from Birmingham to Liverpool and Manchester. By Thom. Roscoe Esq. assisted by the Resident Engineers of the line. London 1838; by Orr and Comp. Illustrated by Steel Plates. A Dictionary of Arts, Manufactures and Mines, containing a clear exposition of their principles and practice. By AndrewUreMd. F. R. S. 8, London byLongman,Ormeand Comp. (Mit 1000 Holzschnitten. Erscheint in 50 woͤchentlichen Heften zu 1 Schill. d. Heft) The progress of the nation in its various social and economical relations, from the beginning of the nineteenth Century to the present time. By G. R. Porter Esq. F. R. S. 8. London 1838; by Knight and Comp. The Life of the late Thomas Telford, written by himself; containing a Narrative of his Professional Labours. Edited by Mr.Rickman, of the House of Commons. 4. London 1838; byPaineandFoss. With 83 Plates. 8 Pfd. 8 Schill. A Treatise on Roads; wherein the principles on which roads should be made are explained and illustrated by the Plans, Specifications and Contracts made use of by Thomas Telford on the Holyhead Road. By the Right Honourable Sir Henry Parnell Bart. etc. London 1838. Second edition. Sketch of the Civil Engineering of North America, comprising remarks on the Harbours, River and Lake Navigation, Lighthouses, Steam Navigation, Water-Works, Canals, Roads, Railways, Bridges and other works in that Country. By DavidStevenson,Civilengineer. 8. London 1838; by JohnWeale. With Plates.